Arbeitszeit: Verlängern? Verkürzen? Flexibilisieren?
Verkürzung, Verlängerung oder Flexibilisierung der Arbeitszeit stehen immer wieder im Zentrum der Debatten. Was wünschen sich Unternehmen und Beschäftigte? Wie kann Arbeitszeitpolitik die Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Sicherung vorhandener Arbeitsplätze unterstützen?
Dieses Themendossier bietet Publikationen zur Entwicklung der Arbeitszeiten in Deutschland auch im internationalen Vergleich, zur betrieblichen Gestaltung der Arbeitszeit und zu den Arbeitszeitwünschen der Beschäftigten.
Publikationen zur kontroversen Debatte um die Einführung der Vier-Tage-Woche finden Sie in unserem Themendossier Vier-Tage-Woche – Arbeitszeitmodell der Zukunft?
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Literaturhinweis
A look at the 4-day workweek (1971)
Hedges, Janice Neipert;Zitatform
Hedges, Janice Neipert (1971): A look at the 4-day workweek. In: Monthly labor review, Jg. 94, H. 2, S. 33-37.
Abstract
Der Übergang von der Fünf- zur Vier-Tage-Woche ist in der Öffentlichkeit zum Thema geworden. Der Beitrag sieht darin eine noch nicht beantwortete Frage; zwar ist die Norm einer Arbeitswoche mit fünf Arbeitstagen nicht auf ewig festgeschrieben, und dennoch ist eine Verdichtung auf vier Tage nicht unumstritten. Der Beitrag weist auf vereinzelte Versuche mit der Einführung der Vier-Tage-Woche auf Unternehmensebene in den USA hin, wirft aber im Fortgang zugunsten einer fundierteren Einordnung dieser Form der Arbeitszeitverdichtung einen tieferen Blick auf die anderen Trends rund um die Arbeitszeit (Verlangen nach freier Zeit am Stück, eine Verbesserung der Work-Life-Balance und die Verschiedenartigkeit existierender Arbeitszeitarrangements) um deren Vor- und Nachteile aus Sicht der Unternehmen wie der Arbeitnehmer gegeneinander abzuwägen. Pro-Argumente sind aus Arbeitgebersicht eine Verringerung der Stückkosten, aus Sicht der Arbeitnehmer neben der größeren Strecke zusammenhängender freier Zeit die Verringerung der wöchentlichen Pendelzeiten von 20 Prozent (mit der Nebenwirkung einer Verringerung des Berufsverkehrs). Contra-Argumente sind notwendig werdende Überstundenzahlungen bei einem zehnstündigen Arbeitstag und ein möglicher Produktivitätsverlust durch nachlassende Arbeitsfähigkeit bei längeren Arbeitstagen. Der Beitrag kommt zur Einschätzung einer wahrscheinlich größeren Verbreitung der Vier-Tage-Woche, ohne dass diese aber die dominante Rolle einnehmen wird, die die Fünf-Tage-Woche eingenommen hatte, und sieht Hindernisse vor allem bei den produktionstechnischen Voraussetzungen, dem gewerkschaftlichen Widerstand gegen die 10-Stunden-Tage ohne Lohnausgleich (bei einer gesetzlichen 40-Stunden-Woche), in der Persistenz der traditionellen Work-Life-Balance mit fünf Werktagen plus Wochenende. Auch scheint eine weitere allgemeine Reduzierung der Wochenarbeitszeit nicht mehr so leicht erreichbar wie in der bisherigen Entwicklung der Arbeitszeitnormen. Abschließend wird ein kurzer Blick auf die Auswirkungen einer in weiten Teilen durchgesetzten Vier-Tage-Woche auf das (auch geschlechtsspezifische) Arbeitskräfteangebot, auf Nachfrage und Angebot von Teilzeitarbeit, auf Mehrfachbeschäftigung und ein generell verändertes Erwerbsverhalten geworfen. (IAB)
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