Fluchtmigrantinnen und -migranten – Bildung und Arbeitsmarkt
Auf der Flucht vor Krieg und politischer Verfolgung verlassen viele Menschen ihr Heimatland und suchen Schutz und neue Perspektiven in Deutschland und beantragen Asyl. Die Beteiligung am Arbeitsmarkt wird häufig als Schlüssel für die gesellschaftliche Integration der Fluchtmigrantinnen und -migranten gesehen.
Welche Qualifikationen bringen die Menschen mit, welche arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen sind hilfreich? Wie gehen die einzelnen Bundesländer damit um, welche Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft und die Sozialsysteme sind zu erwarten, wie sieht die Situation in anderen Ländern aus?
Dieses Themendossier stellt wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema zusammen und ermöglicht den Zugang zu weiterführenden Informationen sowie zu Positionen der politischen Akteure.
Literatur zur besonderen Situation der Geflüchteten aus der Ukraine finden Sie im
Themendossier Auswirkungen des Krieges gegen die Ukraine auf Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Fluchtmigration in Deutschland
- Literatur und Forschung aus dem IAB
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Zur Situation in Deutschland
- Positionen und Stellungnahmen
- zur Rechtslage
- Bildungstand und -förderung / Anerkennung von Qualifikation
- betriebliche Berufsausbildung/Berufsorientierung
- Studium
- Arbeitsmarktintegration, Maßnahmen und Programme
- Betriebe und Wirtschaftsbereiche
- Beschäftigungsformen
- Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit
- Geflüchtete im SGB II
- Löhne
- Arbeitsmarkteffekte der Flüchtlingszuwanderung
- Regionale Aspekte, Wohnsitzauflage
- Rückwanderung
- Daten und Statistik
- Quellen mit Unterscheidung nach Herkunftsregion
- Quellen mit Geschlechtsbezug
- Quellen mit Altersbezug
- Quellen mit regionalem Bezug
- Zur Situation in anderen Ländern
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Literaturhinweis
Unveiling Disadvantages Faced by Refugee Professionals: A Review of Intersecting Challenges in Professional Reintegration (2025)
Zitatform
Botoon, Sanjar (2025): Unveiling Disadvantages Faced by Refugee Professionals: A Review of Intersecting Challenges in Professional Reintegration. In: Sociology Compass, Jg. 19, H. 4. DOI:10.1111/soc4.70061
Abstract
"Refugee professionals constitute a small but significant part of the growing refugee population worldwide. They are highly educated individuals motivated to resume their disrupted professions in host countries. However, they often remain unemployed, underemployed, or overqualified. This multidisciplinary review identifies three categories of disadvantages—ethno-racial discrimination, stigmatization of the “refugee identity,” and de-professionalizing integration support—as potential causes of refugee professionals' disadvantaged socioeconomic position and poor economic performance. Ethno-racial discrimination appears to be the most destructive, undermining professional aspirations and exacerbating identity and integration disadvantages. Identity disadvantages reduce professionals to just refugees, while integration disadvantages deprive them of the professional training, counseling, and orientation needed for successful reintegration. The review concludes that more structural constraints lead to a higher risk of marginalization and social exclusion for refugee professionals. It highlights the need for further research to inspire solution-oriented policy improvements." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Asylpolitik: Perspektiven in Deutschland für syrische Geflüchtete schaffen (2025)
Zitatform
Weber, Enzo (2025): Asylpolitik: Perspektiven in Deutschland für syrische Geflüchtete schaffen. In: Wirtschaftsdienst, Jg. 105, H. 1. DOI:10.2478/wd-2025-0003
Abstract
Dem Umsturz in Syrien folgte auf dem Fuße eine polarisierte Debatte in Deutschland: Muss die neue Lage sofort genutzt werden, um möglichst viele Geflüchtete loszuwerden? Oder bricht ohne sie der deutsche Arbeitsmarkt zusammen? Ein Blick auf die Fakten: Die Beschäftigung von Syrer:innen in Deutschland ist über die Zeit deutlich gestiegen. In sozialversicherungspflichtigen Jobs waren es nach Statistik der Bundesagentur für Arbeit – ohne Eingebürgerte – zuletzt knapp 240.000, in Minijobs 50.000. Die häufigsten Berufe liegen in der Logistik, Produktion, Gesundheit sowie im Handel und Gastgewerbe.
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Literaturhinweis
Institutionelle Hürden beeinflussen Umfang und Qualität der Erwerbstätigkeit von Geflüchteten (2024)
Zitatform
Brücker, Herbert, Maye Ehab, Philipp Jaschke & Yuliya Kosyakova (2024): Institutionelle Hürden beeinflussen Umfang und Qualität der Erwerbstätigkeit von Geflüchteten. (IAB-Forschungsbericht 12/2024), Nürnberg, 46 S. DOI:10.48720/IAB.FB.2412
Abstract
"In diesem Forschungsbericht wird die Arbeitsmarktintegration der zwischen 2013 bis Mitte 2019 nach Deutschland zugezogenen Geflüchteten und ihrer Haushaltsmitglieder auf Grundlage der IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten untersucht. Demnach sind sowohl die Erwerbstätigenquoten als auch die Verdienste seit dem Ende der COVID-19-Pandemie merklich gestiegen und die Qualität der Arbeitsmarktintegration insgesamt hat sich verbessert. Im Jahr 2022 erreichte die durchschnittliche Erwerbstätigenquote der 2015 zugezogenen Kohorte 64 Prozent. Unter allen Geflüchteten mit einer Aufenthaltsdauer von acht Jahren oder länger waren es 68 Prozent. Gut 90 Prozent der beschäftigten Geflüchteten ab einer Aufenthaltsdauer von drei bis vier Jahren gehen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach, was dem Anteil aller Beschäftigten in Deutschland entspricht. Auch die durchschnittliche Wochenarbeitszeit entspricht dem Beschäftigungsdurchschnitt. Zugleich nimmt der Anteil befristeter und geringfügiger Beschäftigung sowie der Arbeitnehmerüberlassung mit zunehmender Aufenthaltsdauer ab. Rund drei Viertel der 2015 zugezogenen Geflüchteten gehen einer Fachkrafttätigkeit oder höher qualifizierten Erwerbstätigkeit nach. Der mittlere Bruttomonatsverdienst (Median) aller erwerbstätigen Geflüchteten lag 2022 bei 2.200 Euro, unter Vollzeiterwerbstätigen bei 2.500 Euro. Der mittlere Bruttostundenlohn von knapp 14 Euro liegt über der Niedriglohnschwelle in Deutschland und entspricht rund drei Viertel des mittleren Bruttostundenlohns aller Beschäftigten in Deutschland. Damit ist der Lohnunterschied noch erheblich, was aber auch auf das niedrigere Durchschnittsalter der Geflüchteten zurückgeführt werden kann. Das Gendergefälle bei den Erwerbstätigenquoten bleibt hoch. So sind die durchschnittlichen Erwerbstätigenquoten der geflüchteten Männer acht Jahre nach dem Zuzug höher als die durchschnittlichen Erwerbstätigenquoten in Deutschland insgesamt, während die Erwerbstätigenquote der geflüchteten Frauen weniger als die Hälfte der Erwerbstätigenquote von Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt beträgt. Allerdings sind die Erwerbstätigenquoten der geflüchteten Frauen in den letzten beiden Jahren deutlich gestiegen. Die mit zunehmender Aufenthaltsdauer steigenden Erwerbstätigenquoten und Verdienste lassen sich auf individuelle und institutionelle Faktoren zurückführen. Die Geflüchteten verbessern in dieser Zeit ihre Deutschkenntnisse, erreichen höhere Bildungs- und Ausbildungsabschlüsse, lassen zunehmend im Ausland erworbene berufliche Qualifikationen anerkennen und bauen persönliche Netzwerke auf, die die Arbeitsmarktintegration erleichtern. Zugleich werden mit dem Abschluss der Asylverfahren, der Aufhebung von Beschäftigungsverboten und dem Auslaufen von Wohnsitzauflagen institutionelle Hürden schrittweise abgebaut. Die multivariaten Analysen zeigen, dass der Abschluss von Integrationskursen und Berufssprachkursen, eine berufliche Ausbildung und ein Studium in Deutschland sowie die Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen mit steigenden Erwerbstätigkeitsquoten einhergehen. Die Anerkennung von Asylanträgen steht ebenfalls in positivem Zusammenhang mit den Erwerbstätigenquoten, während Beschäftigungsverbote und Wohnsitzauflagen mit niedrigeren Erwerbstätigenquoten einhergehen. Dasselbe gilt für Transferleistungen in Form von Sachleistungen. Außerdem ist ein positiver Zusammenhang zwischen der Wahrnehmung eines ausgeprägten Willkommensgefühls und der Erwerbstätigkeitswahrscheinlichkeit zu beobachten. Zudem beeinflussen institutionelle Hürden und Integrationsmaßnahmen die Integrationschancen von Frauen und Männern unterschiedlich stark: Frauen profitieren deutlich stärker von Integrations- und Berufssprachkursen sowie von Bildungsabschlüssen in Deutschland, während die Auswirkungen von Asylverfahrensentscheidungen, Beschäftigungsverboten und Wohnsitzauflagen bei Männern stärker zu Tage treten." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Syrische Arbeitskräfte in Deutschland (2024)
Brücker, Herbert ; Ehab, Maye ; Hauptmann, Andreas ; Kosyakova, Yuliya ; Koch, Maria Theresa; Jaschke, Philipp ;Zitatform
Brücker, Herbert, Maye Ehab, Andreas Hauptmann, Philipp Jaschke, Maria Theresa Koch & Yuliya Kosyakova (2024): Syrische Arbeitskräfte in Deutschland. (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Aktuelle Daten und Indikatoren), Nürnberg, 16 S.
Abstract
"Die zukünftige Entwicklung in Syrien ist nach dem Sturz des Assad-Regimes weiterhin ungewiss. Welche politischen, humanitären und sozialen Konsequenzen dieser Umbruch für das Land und seine zahlreichen ethnischen und religiösen Minderheiten haben wird, lässt sich derzeit nicht abschätzen. Entsprechend ist auch unklar, wie sich die Migrationsdynamiken, einschließlich Rück- oder Neuzuwanderung, verändern werden. Aus Sicht der Migrationsforschung ist jedoch davon auszugehen, dass aufgrund der bereits langen Aufenthaltsdauer sowie der ausgeprägten Bleibewünsche die Mehrheit der syrischen Geflüchteten in Deutschland bleiben möchte. Frühere Befragungen zeigen ein stark ausgeprägtes Interesse an einem dauerhaften Verbleib in Deutschland, wenngleich sich diese Einstellung unter veränderten Bedingungen teilweise wandeln könnte. Allgemein spricht vieles dafür, dass freiwillige Rückkehrentscheidungen durch die Option eines erneuten Aufenthalts in Deutschland erleichtert werden. Das Beispiel der EU-Binnenmigration zeigt, dass flexible Migrationsregime mit hohen Rückwanderungsraten einhergehen können. Zur Beurteilung des Integrationsverlaufs syrischer Geflüchteter ist die Verfügbarkeit geeigneter Daten entscheidend. Die IAB-BAMF-SOEP-Befragung bietet hier eine solide Grundlage, um repräsentative Aussagen über die zwischen 2013 und 2019 nach Deutschland geflohenen Menschen treffen zu können. Die Daten belegen, dass zwar die Erwerbstätigenquoten in den ersten Jahren nach dem Zuzug niedrig sind, sieben Jahre später jedoch bereits 61 Prozent der syrischen Geflüchteten erwerbstätig sind – Tendenz weiter steigend. Dies zeigt deutlich, dass das Arbeitskräftepotenzial dieser Gruppe bei Weitem noch nicht ausgeschöpft ist. Im September 2024 waren 287.000 syrische Staatsangehörige in Deutschland beschäftigt, davon 82 Prozent sozialversicherungspflichtig. Mit 42 Prozent liegt ihre durchschnittliche Beschäftigungsquote allerdings noch deutlich unter den 61 Prozent, die nach sieben Jahren seit dem Zuzug erreicht werden. Dies erklärt sich vor allem daraus, dass viele syrische Geflüchtete erst nach 2015 eingereist sind und sich somit noch in einer frühen Phase des Integrationsprozesses befinden. Zudem ist das erhebliche Geschlechtergefälle zu beachten: Während sich die Erwerbstätigkeit syrischer Männer nach sieben Jahren weitgehend dem Durchschnittsniveau annähert, bleibt die Erwerbsbeteiligung syrischer Frauen deutlich hinter der der weiblichen Gesamtbevölkerung zurück. Eine zentrale Rolle spielen dabei familiale Verpflichtungen, geringere Sprach- und Bildungsinvestitionen, Unterschiede im Gesundheitszustand, die Nutzung von Beratungsangeboten sowie die häufigeren mitgebrachten Qualifikationen in Berufen mit Zugangsbeschränkungen. Das Anforderungsniveau der ausgeübten Tätigkeit steigt zwar mit zunehmender Aufenthaltsdauer, dennoch bleibt insgesamt eine Dequalifizierungstendenz gegenüber dem vor der Flucht ausgeübten Berufsniveau bestehen. Allerdings ist das Qualifikationsniveau der ausgeübten Tätigkeiten höher als angesichts der fehlenden formalen Abschlüsse im deutschen Ausbildungssystem zu erwarten wäre. Die starke Konzentration syrischer Geflüchteter in Mangel- und systemrelevanten Berufen, wie im Gesundheitswesen, im Transport- und Logistikbereich oder bestimmten Fertigungsberufen mit hoher Arbeitsnachfrage, hat zudem arbeitsmarktpolitische Bedeutung. Der Anteil syrischer Beschäftigter an der Gesamtbeschäftigung in Deutschland liegt bei etwa 0,6 Prozent; berücksichtigt man Eingebürgerte, beträgt dieser Anteil rund 0,8 Prozent. Dies ist etwas höher als der jährliche Rückgang der Erwerbsbevölkerung infolge des demografischen Wandels. Ein Wegfall dieses Potenzials durch Rückkehrmigration wäre zwar auf gesamtwirtschaftlicher Ebene nicht dramatisch, könnte aber regional und branchenspezifisch durchaus spürbare Auswirkungen haben – insbesondere in jenen Branchen, Tätigkeitsfeldern und Regionen, die bereits heute unter Arbeitskräftemangel leiden. Diesen volkswirtschaftlichen Verlusten stehen unter reinen Nützlichkeitserwägungen natürlich auch fiskalische Gewinne gegenüber, wenn im größerem Umfang erwerbslose Personen, die auf Transferleistungen angewiesen sind, ausreisen würden. Da Umfang, Struktur und Umstände einer möglichen Rückwanderung noch völlig offen sind, lässt sich dies zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht seriös abschätzen. Derartige Erwägungen müssen auch berücksichtigen, dass es vor dem Hintergrund der gegenwärtig noch sehr ungewissen Lage in Syrien immer auch um eine humanitäre Frage geht." (Textauszug, IAB-Doku)
Beteiligte aus dem IAB
Brücker, Herbert ; Ehab, Maye ; Hauptmann, Andreas ; Kosyakova, Yuliya ; Koch, Maria Theresa; Jaschke, Philipp ; -
Literaturhinweis
Labor market integration of refugees: Improved institutional settings promote employment (2024)
Zitatform
Brücker, Herbert, Maye Ehab, Philipp Jaschke & Yuliya Kosyakova (2024): Labor market integration of refugees: Improved institutional settings promote employment. (IAB-Kurzbericht 10/2024 (en)), Nürnberg, 8 S. DOI:10.48720/IAB.KB.2410.en
Abstract
"Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten wird insbesondere zu Beginn ihres Aufenthalts durch verschiedene institutionelle Hürden wie Asylverfahren, Beschäftigungsverbote und Wohnsitzauflagen beeinträchtigt, die im Zeitverlauf abgebaut werden. Das zeigen Analysen auf Basis der IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten. Sprach- und andere Integrationsprogramme erleichtern zudem schrittweise die Integration in den Arbeitsmarkt. Dies spiegelt sich in dem Anstieg der Erwerbstätigenquote der 2015 zugezogenen Geflüchteten auf knapp zwei Drittel im Jahr 2022 wider." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Ähnliche Treffer
auch deutschsprachig erschienen -
Literaturhinweis
Arbeitsmarktintegration ukrainischer Geflüchteter: Eine internationale Perspektive (2024)
Kosyakova, Yuliya ; Gatskova, Kseniia ; Braunfels, Joseph; Goßner, Laura ; Adunts, Davit; Vandenhirtz, Marie; Konle-Seidl, Regina; Koch, Theresa; Schwanhäuser, Silvia ;Zitatform
Kosyakova, Yuliya, Kseniia Gatskova, Theresa Koch, Davit Adunts, Joseph Braunfels, Laura Goßner, Regina Konle-Seidl, Silvia Schwanhäuser & Marie Vandenhirtz (2024): Arbeitsmarktintegration ukrainischer Geflüchteter: Eine internationale Perspektive. (IAB-Forschungsbericht 16/2024 (de)), Nürnberg, 80 S. DOI:10.48720/IAB.FB.2416
Abstract
"Dieser Forschungsbericht untersucht die Arbeitsmarktintegration ukrainischer Geflüchteter in verschiedenen europäischen Ländern, darunter viele EU-Mitgliedsstaaten sowie Großbritannien, die Schweiz und Norwegen, im Zeitraum vom 4. Quartal 2022 bis zum 1. Quartal 2024. Ein direkter Vergleich der Beschäftigungsquoten ukrainischer Geflüchteter zwischen verschiedenen Ländern wird aufgrund der fehlenden Verfügbarkeit einer harmonisierten Datenquelle wie der europäischen Arbeitskräfteerhebung (Labor Force Survey, LFS) erschwert. Für diese Studie wurde daher eine umfassende Datenbank geschaffen, die die Beschäftigungsdaten zu vergleichbaren Zeitpunkten und basierend auf denselben Definitionen harmonisiert. In den Ländern, wo diese zur Verfügung stehen, werden administrative Beschäftigungsdaten genutzt. In den übrigen Ländern beruhen die Beschäftigungsdaten hingegen auf unterschiedlichen Befragungen, die zu verschiedenen Zeitpunkten erhoben wurden. Darüber hinaus wurden Indikatoren, die nach dem bisherigen Forschungsstand die Arbeitsmarktintegration beeinflussen, ebenfalls auf der Grundlage vergleichbarer Daten und Definitionen zusammengestellt. Die Beschäftigungsquoten ukrainischer Geflüchteter in Europa weisen im Beobachtungszeitraum erhebliche Unterschiede auf. Am Ende des Beobachtungszeitraums im ersten Quartal 2024 lag Deutschland mit einer Beschäftigungsquote von knapp 27 Prozent im europäischen Mittelfeld. Ende 2022 lagen die Quoten in Ländern wie Großbritannien, den Niederlanden und Litauen bei über 50 Prozent, wohingegen sie sich in Kroatien, Norwegen, Rumänien, Slowenien, der Schweiz und Spanien auf unter 15 Prozent beliefen. Mit einer Beschäftigungsquote von 20 Prozent positionierte sich Deutschland Ende 2022 ebenfalls im europäischen Mittelfeld. Im Untersuchungszeitraum zwischen dem vierten Quartal 2022 und dem ersten Quartal 2024 sind die Beschäftigungsquoten in der Mehrzahl der untersuchten Länder mehr oder weniger deutlich gestiegen. Auch in Deutschland haben sich die Quoten, sieht man von Saisoneffekten ab, kontinuierlich auf 27 Prozent erhöht. Um die Gründe für die unterschiedlichen Beschäftigungsquoten ukrainischer Geflüchteter zu ergründen, analysiert dieser Bericht die Zusammenhänge zwischen den Beschäftigungsquoten und verschiedenen demografischen, institutionellen und wirtschaftlichen Faktoren. Das Ziel der Analyse ist es, einen ersten umfassenderen Überblick über die Determinanten der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten zu zeichnen und herauszufinden, welchen Einfluss diese Faktoren tatsächlich haben. Es handelt sich allerdings nicht um kausale, sondern um deskriptive Analysen, die nur einen ersten Eindruck von den Zusammenhängen vermitteln können. Den multivariaten Analysen zufolge bestehen zwischen den Beschäftigungsquoten ukrainischer Geflüchteter auf der einen und der demografischen Zusammensetzung der Neuankömmlinge sowie den institutionellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den Zielländern auf der anderen Seite starke statistische Zusammenhänge. So verzeichnen Länder mit höherer Nachfrage nach gering qualifizierten Arbeitskräften – gemessen am Anteil der Beschäftigten in Berufen mit niedrigem Qualifikationsniveau – höhere Beschäftigungsquoten. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass diese Jobs an geringere sprachliche, rechtliche und sonstige Voraussetzungen gebunden sind und entsprechend schneller besetzt werden können. Ein negativer Zusammenhang besteht zwischen der Beschäftigungswahrscheinlichkeit von ukrainischen Geflüchteten und einer starken Arbeitsmarktregulierung wie z. B. einem stärkeren Kündigungsschutz. Zudem besteht ein negativer Zusammenhang zwischen dem Wachstum der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr und der Beschäftigung von ukrainischen Geflüchteten. Das deutet darauf hin, dass in den Ländern mit steigender Arbeitslosigkeit die Chancen für Neuankömmlinge, eine Anstellung zu finden, besonders gering sind. Die soziale Infrastruktur spielt ebenfalls eine Rolle: Da die meisten ukrainischen Geflüchteten Frauen mit Kindern sind, hängt die Beschäftigungsquote der Geflüchteten in hohem Maße auch von der Verfügbarkeit einer Kinderbetreuung ab. Daher geht eine bessere Kinderbetreuungsinfrastruktur mit einer höheren Beschäftigungsquote einher. Ein umfassender Zugang zu Gesundheitsleistungen erhöht ebenfalls die Beschäftigungsquoten. Interessanterweise ergab sich nur ein kleiner, statistisch nicht signifikanter Zusammenhang zwischen Beschäftigungsquoten und sozialen Transferleistungen – gemessen am Verhältnis der Kosten für ukrainische Geflüchtete pro Kopf zum Bruttoinlandsprodukt pro Kopf. Während häufig vermutet wird, dass die Transferleistungen eine zentrale Rolle für die Beschäftigung spielen, wird diese Hypothese in unserer Analyse nicht bestätigt. Bedeutsam sind jedoch soziale Netzwerke: Länder mit einem höheren Anteil ukrainischer Staatsangehöriger an der Bevölkerung weisen höhere Beschäftigungsquoten auf. Zudem beeinflussen ausgeprägte Englischkenntnisse in der Bevölkerung die Beschäftigungsquoten positiv, wahrscheinlich weil sie die Kommunikation und damit auch die Integration in den Arbeitsmarkt erleichtern. Die untersuchten Länder verfolgen auch unterschiedliche integrationspolitische Strategien. So verfolgt ein Teil der Länder einen „work first“-Ansatz, der auf die kurzfristige Aufnahme von Beschäftigungsverhältnissen ohne vorbereitende Maßnahmen wie Sprachkurse, Qualifizierungsmaßnahmen u. ä. setzt. Demgegenüber setzen andere Länder auf eine langfristige, nachhaltig angelegte Integration in den Arbeitsmarkt, u. a. durch Sprach- und Qualifizierungsprogramme sowie eine zielgerichtete Arbeitsvermittlung, um längerfristige und der Qualifikation eher entsprechende Beschäftigungsverhältnisse zu schaffen. Letztgenannte Strategie kann kurzfristig zu sogenannten „Lock-in“-Effekten führen, aber langfristig eher zu stabileren Beschäftigungsverhältnissen, einer qualifikationsadäquaten Beschäftigung und höheren Verdiensten führen. Skandinavische Studien zeigen, dass Länder, die auf „work first“-Ansätze setzen, zwar kurzfristig höhere Beschäftigungsquoten von Geflüchteten aufweisen, aber Länder, die anfangs gezielt in Bildung und Spracherwerb investieren, mittel- und langfristig bessere Integrationsergebnisse erreichen. Das gilt nicht nur für die Beschäftigungsquote und Verdienste, sondern auch die soziale Eingliederung insgesamt und die Lebensqualität der Geflüchteten. Des Weiteren zeigen die multivariaten Analysen, dass demografische Faktoren und vor allem die Familienkonstellation eine zentrale Rolle spielen. So besteht ein statistisch signifikanter negativer Zusammenhang zwischen Alter und Kinderzahl pro Frau im erwerbsfähigen Alter und Beschäftigungsquoten. Die Beschäftigungsquoten steigen für alle Gruppen über die Zeit. Dies deutet darauf hin, dass ein erheblicher Teil der anfänglichen Hürden mit zunehmender Aufenthaltsdauer überwunden werden können. Insgesamt zeigt dieser Bericht, dass Deutschland durch seine langfristig angelegten Integrationsstrategien mittel- bis langfristig gute Chancen hat, die Beschäftigungsquoten ukrainischer Geflüchteter noch erheblich zu steigern. Die positiven Entwicklungen bei den 2013 bis 2019 eingewanderten Geflüchteten untermauern diese Einschätzung: Acht Jahre nach ihrer Ankunft sind 68 Prozent der 2013 bis 2019 eingewanderten Geflüchteten im Durchschnitt erwerbstätig. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, Integrationsstrategien kontinuierlich zu evaluieren und gegebenenfalls anzupassen, um die Integration effektiv zu fördern. Davon profitieren langfristig sowohl die Geflüchteten als auch deren Gastland." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Beteiligte aus dem IAB
Kosyakova, Yuliya ; Gatskova, Kseniia ; Goßner, Laura ; Adunts, Davit; Konle-Seidl, Regina; Koch, Theresa; Schwanhäuser, Silvia ;Ähnliche Treffer
also released in EnglishWeiterführende Informationen
Interview mit zwei Autorinnen im Online-Magazin IAB-Forum - Open Access -
Literaturhinweis
Labor Market Integration of Asylum Seekers in Europe: Recent Trends and Barriers (2024)
Zitatform
Lange, Martin, Sarah McNamara & Philipp Schmidt (2024): Labor Market Integration of Asylum Seekers in Europe: Recent Trends and Barriers. (ZEW discussion paper 24-073), Mannheim, 26 S.
Abstract
"The labor market integration of asylum seekers remains a contested issue. Using the EU-Labor-Force-Survey, we characterize the state of asylum seekers’ labor market integration in Europe, and provide representative statistics on several dimensions of integration. We compare asylum seekers to natives and economic migrants and find that asylum seekers struggle to integrate across European states, exhibiting employment rates of 10 percentage points lower than that of natives, on average, as well as a notable gap in job-quality. Analyzing self-reported barriers to employment, we document that asylum seekers’ lower employment rates and job-quality are likely the result of institutional hurdles." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
“Institutional hurdles slow the integration of refugees down” (Interview) (2024)
Zitatform
Winters, Jutta; Philipp Jaschke & Maye Ehab (interviewte Person) (2024): “Institutional hurdles slow the integration of refugees down” (Interview). In: IAB-Forum H. 25.07.2024. DOI:10.48720/IAB.FOO.20240725.01
Abstract
"When refugees first arrive in Germany, apart from individual constraints, institutional hurdles hinder them from integrating into the labour market. However, seven years after arrival, 63 percent are employed. This can be considered a major success. In this interview, IAB researchers Maye Ehab and Philipp Jaschke give insights into labour market trajectories of refugees and explain what could be done to improve their labour market integration." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Refugee entrepreneurship motivations in Sweden and Germany: a comparative case study (2024)
Zitatform
Zalkat, Ghazal, Henrik Barth & Lubna Rashid (2024): Refugee entrepreneurship motivations in Sweden and Germany: a comparative case study. In: Small business economics, Jg. 63, H. 1, S. 477-499. DOI:10.1007/s11187-023-00830-x
Abstract
"Refugee entrepreneurs can make a significant contribution to sustainable growth and development in host countries. However, comprehensive comparative studies of refugee entrepreneurial motivations are scarce, particularly in the absence of a theoretical framework on entrepreneurship motivation that is suitable for such contexts. This is a research topic that is increasingly of interest to scholars and policymakers working with refugee workforce integration, particularly in light of forecasted increases in global forced displacement over the next years. This paper tests and extends newly constructed entrepreneurship motivation measures, comparing person-related factors and the perceptions of environmental-related factors for Syrian refugee entrepreneurs in Sweden and Germany. The results indicate that their motivations differ between the two countries with respect to market conditions, the educational environment, dissatisfaction, and know-how. However, refugee entrepreneurs in both countries have similar levels of entrepreneurial ambition and attitude and are motivated by similar perceptions of social environments and cultural norms. This paper identifies how entrepreneurship motivation differences could be considered by governments to better shape and inform host countries’ programs and policies to improve refugee entrepreneurship and subsequent integration." (Author's abstract, IAB-Doku, © Springer-Verlag) ((en))
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Literaturhinweis
Entwicklung der Arbeitsmarktintegration seit Ankunft in Deutschland: Erwerbstätigkeit und Löhne von Geflüchteten steigen deutlich (2023)
Zitatform
Brücker, Herbert, Philipp Jaschke, Yuliya Kosyakova & Ehsan Vallizadeh (2023): Entwicklung der Arbeitsmarktintegration seit Ankunft in Deutschland: Erwerbstätigkeit und Löhne von Geflüchteten steigen deutlich. (IAB-Kurzbericht 13/2023), Nürnberg, 8 S. DOI:10.48720/IAB.KB.2313
Abstract
"Zum Jahresende 2022 lebten in Deutschland (die seit Beginn des russischen Angriffskriegs geflohenen ukrainischen Staatsangehörigen nicht mitgezählt) knapp 2,2 Millionen Menschen, die als Schutzsuchende gekommen sind. Die große Mehrheit hat anerkannte Schutzansprüche und beabsichtigt, in Deutschland zu bleiben. Die erfolgreiche Integration dieser Schutzsuchenden ist von hoher Relevanz für Arbeitsmarkt, Sozialstaat, Gesellschaft und Politik. Es wird untersucht, wie sich Arbeitsmarktintegration, Leistungsbezug und Bildungserwerb der bis 2019 zugezogenen Schutzsuchenden entwickelt haben, um Schlussfolgerungen für die weiteren Erwerbsverläufe dieser Gruppe und auch der später zugezogenen Geflüchteten zu ziehen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Weiterführende Informationen
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Literaturhinweis
Refugees and asylum seekers in informal and precarious jobs: early labor market insertion from the perspectives of professionals and volunteers (2023)
Zitatform
Dimitriadis, Iraklis (2023): Refugees and asylum seekers in informal and precarious jobs: early labor market insertion from the perspectives of professionals and volunteers. In: The international journal of sociology and social policy, Jg. 43, H. 13/14, S. 263-277. DOI:10.1108/IJSSP-08-2023-0191
Abstract
"Purpose: This article aims to explore the engagement of refugees and asylum seekers (RAS) in informal and precarious jobs from a civil society actors' perspective. Despite a burgeoning literature on refugee integration and a focus on institutional integration programs, little is known about the early insertion of RAS into informal and precarious employment as an alternative to subsidised integration programs, when these are available. Design/methodology/approach This article draws on rich qualitative data collected through in-depth interviews with social workers, volunteers and other professionals supporting migrants. Findings Data analysis shows that migrants' insertion in informal jobs and their rejection of integration programmes may be the result of people's need to access financial capital to cover actual and future needs. Although such an engagement may be criticised for hampering RAS’ integration, it can be seen as an important source of agency against insecurity surrounding one's legal status. Originality/value This article highlights the importance of legal status precarity in shaping informal workers' agency and perceptions of them, opening up a debate on the relevance of informal work in terms of long-term integration and future migration trajectories." (Author's abstract, IAB-Doku, © Emerald Group) ((en))
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Literaturhinweis
Couples' housework division among immigrants and natives – the role of women's economic resources (2023)
Zitatform
Fendel, Tanja & Yuliya Kosyakova (2023): Couples' housework division among immigrants and natives – the role of women's economic resources. In: Journal of Ethnic and Migration Studies, Jg. 49, H. 17, S. 4288-4312., 2022-12-16. DOI:10.1080/1369183X.2022.2161495
Abstract
"Previous literature has intensively examined gender differences in housework hours among couples. However, analyses on immigrant couples are rare, despite the highly uneven division of their household labor. By testing competing theoretical explanations, this study focused on the impact of immigrant wives’ labor market integration on couples’ division of housework time. Using longitudinal representative data for Germany from 1995–2019, we applied fixed effects estimations to examine the effect of immigrant and native-born wives’ income and labor market entry on the housework time of both wives and husbands. Immigrant wives barely adjusted their housework times due to relative or absolute income changes, which can be explained by immigrant couples’ traditional orientation together with their lower social and labor market integration. Among native-born wives, increasing housework time with increasing relative income – a behavior also possibly determined by traditional gender values – was observed only when they earned more than 60 percent of the couples’ total income. Furthermore, the high gender differences in housework time gave immigrant husbands flexibility to respond to their wives’ labor market integration, as proposed by the relative resources perspective." (Author's abstract, IAB-Doku, © Taylor & Francis) ((en))
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Literaturhinweis
Arbeitsmarkt (2023)
Zitatform
Kosyakova, Yuliya & Irena Kogan (2023): Arbeitsmarkt. In: T. Scharrer, B. Glorius, O. Kleist & M. Berlinghoff (Hrsg.) (2023): Flucht- und Flüchtlingsforschung. Handbuch für Wissenschaft und Studium, Baden-Baden, Nomos S. 599-606, 2023-02-23.
Abstract
"Vor dem Hintergrund der verzögerten Arbeitsmarktintegration Geflüchteter in Deutschland und der Nachteile, die sie im Vergleich zu anderen Migrant*innen erfahren, bietet dieser Beitrag einen Überblick über die relevanten Erklärungsansätze zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten, gefolgt von einer systematischen Zusammenfassung der bisherigen empirischen Erkenntnisse für Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern. Das Kapitel hebt die Rolle individueller Ressourcen für die erfolgreiche Arbeitsmarktintegration hervor und liefert eine kritische Diskussion des Aufnahmekontexts inklusive der Ansiedlung und der Integrationsmaßnahmen für Geflüchtete." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Weiterführende Informationen
Inhaltsverzeichnis des Handbuchs. -
Literaturhinweis
DIW Berlin: Geflüchtete in Deutschland arbeiten zunehmend – auch als Fachkräfte (2023)
Liebau, Elisabeth;Zitatform
Liebau, Elisabeth (2023): DIW Berlin: Geflüchtete in Deutschland arbeiten zunehmend – auch als Fachkräfte. In: DIW-Wochenbericht, Jg. 90, H. 48, S. 664-670. DOI:10.18723/diw_wb:2023-48-2
Abstract
"Die Bundesregierung will Geflüchtete noch schneller in Arbeit bringen – auch dies könnte mit zur Lösung des Arbeits- und Fachkräftemangels beitragen. Der Wochenbericht untersucht, wie Geflüchtete über die Zeit in den Arbeitsmarkt in Deutschland finden, in welcher beruflichen Position sie dort beschäftigt sind und welche Faktoren eine Fach- gegenüber einer Hilfskrafttätigkeit beeinflussen. Die Analyse zeigt: Die Erwerbsbeteiligung von Geflüchteten – vor allem im Hilfsund Fachkrafttätigkeitsfeld – nahm von 2016 bis 2020 zu. Geflüchtete steigen zum einen über die Zeit zunehmend als Fachkräfte ein und wechseln zum anderen auch von Hilfs-zu Fachkrafttätigkeiten. So arbeiteten 2020 die meisten erwerbstätigen Geflüchteten als Fachkraft. Triebfedern für eine Platzierung als Fachkraft und einen Aufstieg in eine solche Position sind Qualifikationen, wie mitgebrachte Bildungsabschlüsse, der deutsche Spracherwerb und das Erlangen deutscher Bildungsabschlüsse. Schlüssel für eine gelungene Integration sind also die bekannten Faktoren. Das vielfältige Angebot an Sprachlernmöglichkeiten und beruflicher Aus- und Weiterbildung sollte daher aufrechterhalten und von den Geflüchteten effizient genutzt werden, denn es zahlt sich in Form höherer beruflicher Positionierung aus." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Ungenutztes Know-how? Beschäftigung Geflüchteter in Deutschland (2022)
Knoll, Stefanie;Zitatform
Knoll, Stefanie (2022): Ungenutztes Know-how? Beschäftigung Geflüchteter in Deutschland. In: Ifo Dresden berichtet, Jg. 29, H. 1, S. 10-14.
Abstract
"Ein paar Jahre nach dem großen Zustrom von Geflüchteten nach Deutschland haben knapp die Hälfe der zugezogenen Personen in Beschäftigung gefunden. Sie sind vorwiegend als Hilfsarbeitskräfte tätig, auch weil ausländische Bildungsabschlüsse in Deutschland nicht immer anerkannt wurden. Von den im Ausland ausgebildeten Geflüchteten sind 87% in Deutschland entweder nicht beschäftigt oder das für den heutigen Beruf benötigte Ausbildungsniveau liegt niedriger als die mitgebrachte Ausbildung. Der Beitrag betrachtet, bei welchen Personengruppen Know-how ungenutzt bleiben könnte." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Zentrale Befunde zu aktuellen Arbeitsmarktthemen 2021/2022 (2021)
Achatz, Juliane; Bossler, Mario ; Oberfichtner, Michael ; Matthes, Britta ; Bauer, Frank; Lietzmann, Torsten ; Bruckmeier, Kerstin ; Lehmer, Florian ; Wolff, Joachim; Leber, Ute; Wenzig, Claudia; Lang, Julia ; Wanger, Susanne ; Kubis, Alexander; Vicari, Basha ; Kruppe, Thomas ; Trappmann, Mark ; Janssen, Simon; Seibert, Holger; Janser, Markus ; Rauch, Angela ; Jahn, Elke ; Brücker, Herbert ; Hutter, Christian ; Zika, Gerd ; Hohendanner, Christian ; Weber, Enzo ; Gürtzgen, Nicole ; Trenkle, Simon ; Gartner, Hermann ; Reims, Nancy ; Fuchs, Johann ; Braun, Wolfgang; Fitzenberger, Bernd ; Walwei, Ulrich ; Dietz, Martin; Ramos Lobato, Philipp; Dietrich, Hans ; Stephan, Gesine ; Dengler, Katharina; Wiemers, Jürgen ; Dauth, Christine ;Zitatform
Achatz, Juliane, Frank Bauer, Mario Bossler, Wolfgang Braun, Kerstin Bruckmeier, Herbert Brücker, Christine Dauth, Katharina Dengler, Hans Dietrich, Martin Dietz, Bernd Fitzenberger, Johann Fuchs, Hermann Gartner, Nicole Gürtzgen, Christian Hohendanner, Christian Hutter, Elke Jahn, Markus Janser, Simon Janssen, Thomas Kruppe, Alexander Kubis, Julia Lang, Ute Leber, Florian Lehmer, Torsten Lietzmann, Michael Oberfichtner, Britta Matthes, Joachim Wolff, Claudia Wenzig, Susanne Wanger, Basha Vicari, Mark Trappmann, Holger Seibert, Angela Rauch, Gerd Zika, Enzo Weber, Simon Trenkle, Nancy Reims, Ulrich Walwei, Philipp Ramos Lobato, Gesine Stephan & Jürgen Wiemers (2021): Zentrale Befunde zu aktuellen Arbeitsmarktthemen 2021/2022. Nürnberg, 20 S.
Abstract
"Digitalisierung, Dekarbonisierung und demografischer Wandel werden den Arbeitsmarkt in den kommenden Jahren erheblich verändern. Handlungsbedarf besteht beispielsweise bei der Sicherung des Arbeitskräftebedarfs – und damit verbunden bei der Förderung der Aus- und Weiterbildung –, bei der Reform der Grundsicherung für Arbeitsuchende und bei der sozialen Absicherung von Solo-Selbständigen. Die Covid-19-Pandemie hat die Situation in mancherlei Hinsicht zusätzlich verschärft. Zu all diesen und zahlreichen weiteren wichtigen Themen fasst die IAB-Broschüre „Zentrale Befunde zu aktuellen Arbeitsmarktthemen“ die zentralen wissenschaftlichen Befunde kompakt zusammen. Sie bietet zudem Handlungsempfehlungen für die Arbeitsmarktpolitik, die aus den wissenschaftlichen Befunden abgeleitet wurden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Beteiligte aus dem IAB
Bossler, Mario ; Oberfichtner, Michael ; Matthes, Britta ; Bauer, Frank; Lietzmann, Torsten ; Bruckmeier, Kerstin ; Lehmer, Florian ; Wolff, Joachim; Leber, Ute; Wenzig, Claudia; Lang, Julia ; Wanger, Susanne ; Kubis, Alexander; Vicari, Basha ; Trappmann, Mark ; Janssen, Simon; Seibert, Holger; Janser, Markus ; Rauch, Angela ; Jahn, Elke ; Brücker, Herbert ; Hutter, Christian ; Zika, Gerd ; Hohendanner, Christian ; Weber, Enzo ; Gürtzgen, Nicole ; Trenkle, Simon ; Gartner, Hermann ; Reims, Nancy ; Braun, Wolfgang; Fitzenberger, Bernd ; Walwei, Ulrich ; Dietz, Martin; Ramos Lobato, Philipp; Dietrich, Hans ; Stephan, Gesine ; Dengler, Katharina; Wiemers, Jürgen ; Dauth, Christine ; -
Literaturhinweis
Employment and Job Perspectives for Female Refugees in Germany: Analysis and Policy Implications from a Local Survey Study (2021)
Zitatform
Baier, Fabian, Paul J. J. Welfens & Tobias Zander (2021): Employment and Job Perspectives for Female Refugees in Germany: Analysis and Policy Implications from a Local Survey Study. (Diskussionsbeitrag / Europäisches Institut für Internationale Wirtschaftsbeziehungen 308), Wuppertal, 59 S.
Abstract
"Based on an analysis of a survey carried out by the EIIW/Jobcenter Wuppertal among female refugees, we identify significant drivers of the prospect of finding employment and of being in employment for individuals from this particular sub-group in society. The majority of survey respondents used German or Arabic as their preferred language to complete the survey questionnaire of the EIIW/Jobcenter Wuppertal. Probit/ordered probit and Logit/ordered logit regressions are used to identify the impact of a battery of potential influences relevant for the employment perspectives of female refugees. The probit variable meant looking at those currently in employment (coded 1) or, alternatively, those currently unemployed while the alternative approach was to consider an ordered variable indicating ascending hours worked as a measure of "more work" being undertaken. Personal skills, demographic characteristics, as well as family-related characteristics plus certain types of knowledge/skills and competencies as well as access to digital technologies and social networks, respectively, are identified as being key drivers of employment perspectives for female refugees. For female refugees, access to a computer increases the likelihood of having a job. Marriage also has a positive indirect impact on finding a job. Female refugees with university degrees do not have better chances of finding a job in Germany than those of the respective control group - i.e., those without a degree. It is found that the amount of years women already live in Germany is positively and significantly related to the probability of finding employment, a result which holds across a broad framework of control variables. Concerning the country of origin - using specific control groups - we find weak evidence that women from African countries find it more difficult to integrate into the job market than women from Europe who tend to find a job more easily regardless of their language, culture, family status and education. Refugees from Syria are also rather difficult to integrate into the job market." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Fünf populäre Irrtümer zur Integration von Geflüchteten (2021)
Zitatform
Bernhard, Stefan, Stefan Röhrer & Natalie Bella (2021): Fünf populäre Irrtümer zur Integration von Geflüchteten. In: IAB-Forum H. 11.03.2021 Nürnberg, o. Sz., 2021-03-10.
Abstract
"Wie kaum ein anderes Ereignis hat die Zuwanderung von Geflüchteten im Jahr 2015 und danach die politische Debatte und das Meinungsbild in der Bevölkerung polarisiert. Vielfach geistern Aussagen durch die Diskussion, die durch Fakten nicht gedeckt sind. Eine wissenschaftliche Überprüfung von fünf prominenten Aussagen macht klar: Zentrale Argumente stehen auf tönernen Füßen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Die Arbeitsmarktwirkungen der COVID-19-Pandemie auf Geflüchtete und andere Migrantinnen und Migranten (2021)
Zitatform
Brücker, Herbert, Lidwina Gundacker, Andreas Hauptmann & Philipp Jaschke (2021): Die Arbeitsmarktwirkungen der COVID-19-Pandemie auf Geflüchtete und andere Migrantinnen und Migranten. (IAB-Forschungsbericht 05/2021), Nürnberg, 34 S.
Abstract
"Die Covid-19-Pandemie und die Eindämmungsmaßnahmen haben erhebliche Folgen für den deutschen Arbeitsmarkt. Die deutsche Volkswirtschaft hat sich überwiegend durch Kurzarbeit und die Verlegung wirtschaftlicher Aktivitäten in das Homeoffice sowie durch andere Arbeitszeitkürzungen an den COVID-19-Schock angepasst. Die Auswirkungen des Schocks variieren jedoch zwischen unterschiedlichen Gruppen am Arbeitsmarkt: Geflüchtete und, in geringerem Umfang, andere Migrantinnen und Migranten waren während des ersten Lockdowns überdurchschnittlich von Beschäftigungsabbau und Kurzarbeit betroffen. Geflüchtete konnten außerdem die von ihnen ausgeübten Tätigkeiten nur in sehr geringem Umfang im Homeoffice durchführen. Wichtige Ursachen für diese negativen Arbeitsmarktwirkungen sind befristete Beschäftigungsverhältnisse, kurze Betriebszugehörigkeiten und Unterschiede in den Tätigkeitsstrukturen. Weiterhin ist bei Geflüchteten und anderen Migrantinnen und Migranten die Arbeitslosigkeit sehr viel stärker gestiegen als die Beschäftigung gesunken ist. Dies kann u.a. auf den pandemiebedingten Abbruch und die Unterbrechung von Integrations- und Qualifizierungsmaßnahmen zurückgeführt werden. Unmittelbar nach dem Auslaufen der Eindämmungsmaßnahmen des ersten Lockdowns ist die Beschäftigung der Geflüchteten wieder gestiegen. Allerdings ist ihr Beschäftigungswachstum 2020 sehr viel geringer als in den Vorjahren ausgefallen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Beteiligte aus dem IAB
Brücker, Herbert ; Gundacker, Lidwina ; Jaschke, Philipp ; Hauptmann, Andreas ;Weiterführende Informationen
Zeitgleich erscheinen ausgewählte Ergebnisse im IAB-Kurzbericht 09/2021 -
Literaturhinweis
Refugee entrepreneurship: context and directions for future research (2021)
Zitatform
Desai, Sameeksha, Wim Naudé & Nora Stel (2021): Refugee entrepreneurship: context and directions for future research. In: Small business economics, Jg. 56, H. 3, S. 933-945. DOI:10.1007/s11187-019-00310-1
Abstract
"This article provides an overview of future directions for research related to refugee entrepreneurship. It puts forward key concepts, explores the relations within the current broader literature on migration and entrepreneurship, and identifies several promising clusters of questions. We also introduce five papers in a special section of this issue, which offer nuanced findings and cues for further research." (Author's abstract, IAB-Doku, © Springer-Verlag) ((en))
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