Atypische Beschäftigung
Der deutsche Arbeitsmarkt wird zunehmend heterogener. Teilzeitbeschäftigung und Minijobs boomen. Ebenso haben befristete Beschäftigung und Leiharbeit an Bedeutung gewonnen und die Verbreitung von Flächentarifverträgen ist rückläufig. Diese atypischen Erwerbsformen geben Unternehmen mehr Flexibilität.
Was sind die Konsequenzen der zunehmenden Bedeutung atypischer Beschäftigungsformen für Erwerbstätige, Arbeitslose und Betriebe? Welche Bedeutung haben sie für die sozialen Sicherungssysteme, das Beschäftigungsniveau und die Durchlässigkeit des Arbeitsmarktes? Die IAB-Themendossier bietet Informationen zum Forschungsstand.
- Forschung und Ergebnisse aus dem IAB
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Atypische Beschäftigung insgesamt
- Gesamtbetrachtungen
- Erosion des Normalarbeitsverhältnisses
- Prekäre Beschäftigung
- Politik, Arbeitslosigkeitsbekämpfung
- Arbeits- und Lebenssituation atypisch Beschäftigter
- Betriebliche Aspekte atypischer Beschäftigung
- Rechtliche Aspekte atypischer Beschäftigung
- Gesundheitliche Aspekte atypischer Beschäftigung
- Beschäftigungsformen
- Qualifikationsniveau
- Alter
- geographischer Bezug
- Geschlecht
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Literaturhinweis
Informal employment in the health sector: Examining gender disparities (2025)
Zitatform
Ehab, Maye & Fatma Mossad (2025): Informal employment in the health sector: Examining gender disparities. In: International Journal of Social Welfare, Jg. 34, H. 2, 2024-09-20. DOI:10.1111/ijsw.12704
Abstract
"This paper investigates the association between informal employment as a form of non-standard employment and the prevalence of in-work poverty for women in the health sector. We measured in-work poverty using a binary indicator that provides information on whether an individual has earnings above or below the low earnings threshold. The indicator takes into account household size and whether other household members are also in paid work. Using data from the Egypt Labor Market Panel Survey for the years 2012 and 2018 and logit models, we found that being employed within the health sector increased the likelihood of in-work poverty among non-standard employees, both men and women. However, higher risks of in-work poverty were witnessed among women working informally in the health sector compared to other sectors. This increased risk was particularly observed when comparing non-standard employment in the health sector to non-standard employment in non-health sectors. Furthermore, marital status plays a critical role in economic wellbeing, with never-married women being more susceptible to in-work poverty compared to ever-married women." (Author's abstract, IAB-Doku, © Wiley) ((en))
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Literaturhinweis
Befristungen bei Neueinstellungen 2024 (2025)
Zitatform
Gürtzgen, Nicole, Alexander Kubis & Martin Popp (2025): Befristungen bei Neueinstellungen 2024. (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Aktuelle Daten und Indikatoren), Nürnberg, 9 S.
Abstract
"Im Rahmen der IAB-Stellenerhebung gaben die Betriebe an, im Jahr 2024 in Deutschland rund 4,4 Mio. sozialversicherungspflichtige Neueinstellungen (ohne Auszubildende und ohne MiniJobs) vorgenommen zu haben. Hiervon waren 25 Prozent, also rund 1,1 Mio. Stellen (zunächst) befristet (Tabelle 1). Die Befristung von Neueinstellungen ermöglicht den Betrieben, die Fähigkeiten von Bewerberinnen und Bewerbern zu überprüfen, bevor ein unbefristetes Arbeitsverhältnis eingegangen wird. Durch den Abschluss von befristeten Arbeitsverträgen können Betriebe ohne langfristige Mittelbindung häufig auch Jobs anbieten, die sonst vielleicht nicht finanzierbar gewesen wären. Darüber hinaus haben Befristungen für Betriebe zudem den Vorteil, dass sie (Entlassungs-)Kosten vermeiden können, die gegebenenfalls im Rahmen des allgemeinen oder tarifvertraglich erweiterten Kündigungsschutzes entstehen können (Bossler et al. 2017). Als weiteres wichtiges betriebliches Motiv für befristete Neueinstellungen ist zudem ein vorübergehender Mehrbedarf an Arbeitskräften etwa infolge temporärer Auftragsspitzen zu nennen (siehe hierzu z.B. Gürtzgen und Küfner 2023). Die Tatsache, dass Betriebe befristete Neueinstellungen vornehmen können, kann u.a. darin begründet sein, dass Betriebe über Marktmacht verfügen, die den Abschluss von befristeten Verträgen erleichtert (Bassanini et al. 2024). Zu beachten ist, dass die Befristungsquoten bei Neueinstellungen deutlich oberhalb des Anteils befristeter Beschäftigung an der Gesamtbeschäftigung liegen. Rund 2,6 Millionen Beschäftigte in Deutschland hatten laut IAB-Betriebspanel im Jahr 2022 einen befristeten Arbeitsvertrag. Das entspricht einem Anteil an allen Beschäftigten (ohne Auszubildende) von 6,6 Prozent (Hohendanner / IAB 2023). Die Diskrepanz zwischen dem Anteil befristeter Neueinstellungen und dem Befristungsanteil aller Beschäftigter zeigt, dass befristete Beschäftigungsverhältnisse in nennenswertem Ausmaß in unbefristete Arbeitsverträge umgewandelt werden (Müller et al. 2017). Bedingt durch die COVID-19-Pandemie sank 2020 der Anteil an Umwandlungen in unbefristete Beschäftigungsverhältnisse (Hohendanner 2021). Auch der Anteil befristeter Neueinstellungen stieg im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr kurzfristig auf 33 Prozent. Aktuell setzt sich der seit 2004 beobachtete rückläufige Trend auch im Jahr 2024 fort. Die Befristungsquote erreicht mit 25 Prozent einen neuen Tiefststand. Der im Rahmen der Erhebung 2004 gemessene Höchststand war mit 54 Prozent mehr als doppelt so hoch." (Textauszug, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Stand der Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland in ausgewählten Branchen (2025)
Zitatform
Pfahl, Svenja, Eugen Unrau & Yvonne Lott (2025): Stand der Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland in ausgewählten Branchen. (WSI-Report 102), Düsseldorf, 74 S.
Abstract
"Wie einheitlich oder unterschiedlich vollzieht sich die Gleichstellung von Frauen und Männern in den verschiedenen Branchen auf dem deutschen Arbeitsmarkt in Hinblick auf Erwerbsarbeitszeit, Entgelt oder Erwerbsform? Anhand zentraler Indikatoren auf Basis des WSI GenderDatenPortals liefert der vorliegende Report eine zusammenfassende Übersicht über den aktuellen Stand der Geschlechtergleichstellung in Deutschland, differenziert nach Einzelbranchen aus dem Produktions- und Dienstleistungsbereich. Die Ergebnisse zeigen, dass Geschlechterungleichheit insbesondere in Hinblick auf die Erwerbsarbeitszeitdauer und das Entgelt über (fast) alle Branchen hinweg fortbesteht. Die detaillierte branchenbezogene Betrachtung zeigt zudem, dass bei einer Vielzahl von einzelnen Arbeitsmerkmalen Unterschiede zwischen Frauen und Männern bestehen (z. B. bei Befristung, Teilzeitarbeit, überlanger Vollzeit, Tätigkeit als Helfer*in, Entgelten im unteren Entgeltbereich, Existenzsicherung durch eigenes Erwerbseinkommen, ausschließlicher Tätigkeit im Minijob), die in einigen Branchen deutlich stärker ausgeprägt sind als in anderen. Hierbei fallen besonders sieben Produktionsbranchen und neun Dienstleistungsbranchen auf, die sich durch deutliche Geschlechterabstände (dem Abstand in Prozentpunkten zwischen Frauen und Männern in Hinblick auf ein einzelnes Arbeitsmerkmal) kennzeichnen und in einer Mehrheit von Arbeitsmerkmalen eine verstärkt ungünstige Situation für Frauen aufweisen. Gegenüber dem Vergleichsjahr 2021 weisen 2023 insgesamt mehr Branchen einen deutlichen, zweistelligen Geschlechterabstand für mindestens die Hälfte aller Arbeitsmerkmale auf. Gleichzeitig zeigen sich für eine Reihe von Branchen auch punktuelle Verringerungen des Geschlechterabstandes, gerade bei den Indikatoren zur Lage der Arbeitszeit sowie der Existenzsicherung durch eigene Erwerbsarbeit." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Is part-time employment a temporary 'stepping stone' or a lasting 'mommy track'? Legislation and mothers' transition to full-time employment in Germany (2024)
Zitatform
Brehm, Uta & Nadja Milewski (2024): Is part-time employment a temporary 'stepping stone' or a lasting 'mommy track'? Legislation and mothers' transition to full-time employment in Germany. In: Journal of European Social Policy, Jg. 34, H. 3, S. 354-369. DOI:10.1177/09589287231224607
Abstract
"Research on reconciling family and employment debates if maternal part-time employment works as ‘stepping stone’ to full-time employment or as gateway to a long-term ‘mommy track’. We analyze how mothers’ transition from part-time to full-time employment is shaped by changing reconciliation legislations and how this is moderated by reconciliation-relevant factors like individual behaviors and macro conditions. We extend the literature on work–family reconciliation by investigating mothers’ employment behavior after the birth of their last child, i.e., after the family formative phase. We draw upon Germany with its considerable regional and historical heterogeneity. Using event history methods on SOEP-data, we observe mothers who (re)enter part-time employment (i.e., up to 30 weekly working hours) after their last childbirth. Results suggest that the impact of reconciliation legislations depends on the moderation by other factors. Recent reconciliation-friendly legislations may have contributed to the polarization of maternal employment patterns: more and less employment-oriented mothers diverge sooner after childbirth than before. Legislations co-occur with increases both in childcare institutions and part-time culture, but their moderation effects compete. Hence, boosting part-time work as either a ‘stepping stone’ or a ‘mommy track’ requires a deep understanding of the mechanisms behind legislations as well as more explicit policy incentives." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Subsidized Small Jobs and Maternal Labor Market Outcomes in the Long Run (2024)
Zitatform
Collischon, Matthias, Kamila Cygan-Rehm & Regina T. Riphahn (2024): Subsidized Small Jobs and Maternal Labor Market Outcomes in the Long Run. (IZA discussion paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit 17473), Bonn, 60 S.
Abstract
"This paper investigates whether incentives generated by public policies contribute to motherhood penalties. Specifically, we study the consequences of subsidized small jobs, the German Minijobs, which are frequently taken up by first-time mothers upon labor market return. Using a combination of propensity score matching and an event study applied to administrative data, we compare the long-run child penalties of mothers who started out in a Minijob employment versus unsubsidized employment or non-employment after birth. We find persistent differences between the Minijobbers and otherwise employed mothers up to 10 years after the first birth, which suggests adverse unintended consequences of the small jobs subsidy program for maternal earnings and pensions." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
What sustains feminized part-time work at the gender equality frontier? Evidence from a vignette experiment (2024)
Zitatform
Helgøy, Anna (2024): What sustains feminized part-time work at the gender equality frontier? Evidence from a vignette experiment. In: Journal of European Social Policy, Jg. 34, H. 5, S. 542-555. DOI:10.1177/09589287241290751
Abstract
"Feminized part-time work has been deemed a family policy conundrum yet to be solved by any welfare regime. To identify ways forward, this article examines structural drivers of part-time work decisions through a vignette experiment fielded in the gender-egalitarian context of Norway (N = 3500). Six theory-grounded factors are tested in this multidimensional, causal framework: partner income level, physical and cognitive household labor burdens, the presence of a part-time culture at the workplace, and consequences of part-time work for career advancement and future pensions. Results show that overall, factors that regulate individuals’ material self-interest (partner income, career and pension consequences) have the largest impact on working-time decisions. Additionally, a priming treatment is given with a split sample concerning the factor of cognitive household labor – the organizational dimension of household work. Results from sub-group analyzes show that non-primed respondents prefer significantly higher working hours when their cognitive labor burden is lower. Respondents who received experimental priming, however, portray the opposite behavior (lower working-hour preference when cognitive labor burden is low). The pattern is driven by women, whereas men are left largely unaffected by both the priming and vignette treatment of cognitive labor. Thus, robust findings imply that gender inequality in material circumstances sustains feminized part-time work patterns. Suggestive evidence further indicates that gender inequality in cognitive labor loads may also contribute to sustaining feminized part-time work." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Nachteile: Die Sache mit der Teilzeit (2023)
Heimann, Klaus;Zitatform
Heimann, Klaus (2023): Nachteile: Die Sache mit der Teilzeit. In: Gute Arbeit, Jg. 35, H. 5, S. 22-25.
Abstract
"Selbstbestimmt entscheiden, wie lange man in der Woche arbeiten will: eigentlich eine gute Sache. Doch die Nachteile der Teilzeitarbeit schlagen nicht zuletzt als Boomerang zu Buche. Das deutsche Arbeits- und Sozialrecht basiert modellhaft auf einer vollen Erwerbstätigkeit mit der 35- bis 40-Stunden-Woche." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Women's Involuntary Part-Time Employment and Household Economic Security in Europe (2023)
Zitatform
Maestripieri, Lara (2023): Women's Involuntary Part-Time Employment and Household Economic Security in Europe. In: Feminist economics, Jg. 29, H. 4, S. 223-251. DOI:10.1080/13545701.2023.2251991
Abstract
"The rate of involuntary part-time work among women has increased sharply. Scholars have demonstrated its links with diminished career opportunities, deteriorated working conditions, and low pay at an individual level. However, less attention has been paid to the effects of these contracts on economic security at the household level. This article investigates to what extent women being in part-time work involuntarily hinders their household's ability to attain reasonable living standards and examines whether this would be any different if women were in part-time employment voluntarily. The results show that part-time work in itself does not necessarily constitute a threat to household economic security, but when it is involuntary, part-time employment jeopardizes a household's financial well-being. This occurs in countries that deregulated peripheral corners of their labor markets, or "dualized" countries such as Italy, Spain, and France, and fully liberalized countries, such as Switzerland and the United Kingdom." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Frauen in vielen Branchen mehrfach benachteiligt (2023)
Pfahl, Svenja; Unrau, Eugen;Zitatform
Pfahl, Svenja & Eugen Unrau (2023): Frauen in vielen Branchen mehrfach benachteiligt. In: Gute Arbeit, Jg. 35, H. 10, S. 8-12.
Abstract
"Anhand wichtiger Indikatoren des WSI Gender-Daten-Portals liefert der WSI-Branchenreport erstmals eine Übersicht über den Stand der Gleichstellung in unterschiedlichen Branchen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Damit liegen amtliche und branchenspezifische Daten zu den Entgelt- und Arbeitszeitbedingungen von Frauen und Männern vor – für Analysen und als Handlungsauftrag." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Die Verbreitung atypischer Beschäftigung seit dem Jahr 2013 in Rheinland-Pfalz (2023)
Scheile, York W.; Bennewitz, Emanuel;Zitatform
Scheile, York W. & Emanuel Bennewitz (2023): Die Verbreitung atypischer Beschäftigung seit dem Jahr 2013 in Rheinland-Pfalz. (Steckbriefe des IAB-Betriebspanels 04/2023), Mainz, 8 S.
Abstract
"Dieser Steckbrief zeigt auf Basis der Daten des IAB-Betriebspanels die Verbreitung atypischer Beschäftigung in den Betrieben und unter den Beschäftigten seit dem Jahr 2013 in RheinlandPfalz auf. Zusätzlich wird für verschiedene Formen atypischer Beschäftigungsverhältnisse auf Geschlechterunterschiede eingegangen. Im Verlauf der letzten 10 Jahre erweisen sich dabei die Anteile der Betriebe, welche auf die verschiedenen Formen atypischer Beschäftigung zurückgriffen, als auch die Anteile der Beschäftigten, die in diesen Beschäftigungstypen angestellt waren, als vergleichsweise konstant. Eine Ausnahme bildet die Beschäftigung im Midi-Job-Bereich. Hier kann in den letzten beiden Jahren aufgrund der angehobenen Verdienstobergrenze eine deutliche Zunahme beobachtet werden. Dennoch fällt deren Stellenwert weit hinter dem der Beschäftigung in Teilzeit zurück. Im Durchschnitt über die letzten 10 Jahre war ein Drittel aller Beschäftigten in Rheinland-Pfalz auf Teilzeitbasis angestellt. Ebenso ist zu erwähnen, dass atypische Beschäftigungsverhältnisse unter Frauen verbreiteter sind als unter Männern. Wenngleich seit 2013 der Frauenanteil unter den Beschäftigten in den verschiedenen atypischen Beschäftigungstypen abgenommen hat, waren dennoch im Jahr 2022 zwei Drittel aller beschäftigten Frauen und nur ein Viertel aller beschäftigten Männer entweder in Teilzeit, im Midi-Job-Bereich oder befristet angestellt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Jobunsicherheit: Frauen fühlen sich durch Befristungen deutlich stärker belastet als Männer (2023)
Zitatform
Teichler, Nils & Brigitte Schels (2023): Jobunsicherheit: Frauen fühlen sich durch Befristungen deutlich stärker belastet als Männer. In: IAB-Forum H. 25.09.2023. DOI:10.48720/IAB.FOO.20230925.01
Abstract
"Jobunsicherheit und befristete Beschäftigung im Speziellen gehen für Erwerbstätige mit spürbaren Sorgen um den Arbeitsplatz einher und mindern die Lebenszufriedenheit. Allerdings machen sich weibliche Beschäftigte deutlich größere Sorgen um den Arbeitsplatz als männliche, wenn sie befristet beschäftigt sind. Der berufliche Status macht demgegenüber kaum einen Unterschied für die Lebenszufriedenheit, wenn der eigene Arbeitsplatz als unsicher erlebt wird." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Reform der geringfügigen Beschäftigung: Stellungnahme des IAB zur Verbändeanhörung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zum Entwurf eines Zweiten Gesetzes zu Änderungen im Bereich der geringfügigen Beschäftigung am 7.2.2022 (2022)
Zitatform
Bruckmeier, Kerstin, Torsten Lietzmann, Ulrich Walwei & Jürgen Wiemers (2022): Reform der geringfügigen Beschäftigung. Stellungnahme des IAB zur Verbändeanhörung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zum Entwurf eines Zweiten Gesetzes zu Änderungen im Bereich der geringfügigen Beschäftigung am 7.2.2022. (IAB-Stellungnahme 02/2022), Nürnberg, 12 S. DOI:10.48720/IAB.SN.2202
Abstract
"Mit dem Zweiten Gesetz zu Änderungen im Bereich der geringfügigen Beschäftigung plant die Bundesregierung, die im Koalitionsvertrag hierzu getroffenen Vereinbarungen umzusetzen. So soll im Zuge der Anpassung des Mindestlohns auf 12 Euro pro Stunde die Entgeltgrenze für Minijobs von derzeit 450 Euro auf 520 Euro angehoben und dynamisiert werden. Die Midijob-Grenze soll von derzeit 1.300 auf 1.600 Euro angehoben werden, um Geringverdienende zu entlasten. Zugleich soll verhindert werden, dass Minijobs als Ersatz für reguläre Arbeitsverhältnisse missbraucht oder zur Teilzeitfalle insbesondere für Frauen werden. Die IAB-Stellungnahme beinhaltet eine grundsätzliche Einschätzung des Minijob-Arrangements und geht anschließend auf die einzelnen Teile des Referentenentwurfs ein: Auf der Grundlage von Forschungsergebnissen könnte eine Reform zum Abbau statt zur Ausweitung der Minijobs begründet werden, da sie mit zahlreichen Nachteilen für Beschäftigte verbunden sind. Eine Neuregelung sollte eher darauf abzielen, dass sich die geringfügige Beschäftigung auf diejenigen konzentriert, für die eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ohnehin vergleichsweise geringe Vorteile bringen würde (wie Schülerinnen und Schüler, Studierende, Rentnerinnen und Rentner). Insgesamt erscheine es daher fraglich, ob die Reformziele erreicht würden: Durch die Reform würden Beschäftigungsverhältnisse im unteren Teilzeitbereich und insbesondere geringfügige Beschäftigungsverhältnisse im Vergleich zum Status quo attraktiver. Mit der Koppelung der Minijob-Grenze an die Entwicklung des Mindestlohns wird die geringfügige Beschäftigung gestärkt und es bleiben die mit dem Minijob-Arrangement verbundenen Probleme erhalten." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Beteiligte aus dem IAB
Bruckmeier, Kerstin ; Wiemers, Jürgen ; Walwei, Ulrich ; Lietzmann, Torsten ; -
Literaturhinweis
Why do some occupations offer more part-time work than others? Reciprocal dynamics in occupational gender segregation and occupational part-time work in West Germany, 1976–2010 (2022)
Zitatform
Bächmann, Ann-Christin, Dörthe Gatermann, Corinna Kleinert & Kathrin Leuze (2022): Why do some occupations offer more part-time work than others? Reciprocal dynamics in occupational gender segregation and occupational part-time work in West Germany, 1976–2010. In: Social science research, Jg. 104, 2021-12-13. DOI:10.1016/j.ssresearch.2021.102685
Abstract
"This paper analyzes the reciprocal relationship between occupational gender segregation and occupational part-time work in West Germany over time. Based on a unique occupational panel dataset covering 254 occupations between 1976 and 2010, we apply static, dynamic, and Arellano-Bond panel models to account for reverse causality and endogeneity. Results indicate that trends in occupational part-time rates and gender ratios mutually reinforce each other but not in the same manner. Part-time work in occupations increases once more women start working in these occupations. Occupational part-time ratios are mainly driven by married women and mothers; women's education level only plays a minor role. Vice versa, the gender composition of occupations is likewise affected by changing working-time arrangements, at least in the short run, but it is mainly driven by previous levels of occupational gender segregation." (Author's abstract, IAB-Doku, © Elsevier) ((en))
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Literaturhinweis
The "Gender Face" of Job Insecurity in France: An Individual- and Organizational-Level Analysis (2022)
Zitatform
Coron, Clotilde & Géraldine Schmidt (2022): The "Gender Face" of Job Insecurity in France: An Individual- and Organizational-Level Analysis. In: Work, Employment and Society, Jg. 36, H. 6, S. 999-1017. DOI:10.1177/0950017021995673
Abstract
"Admittedly, women have a more precarious situation on the job market than men, which would suggest that they feel more insecure. However, literature on subjective job insecurity (JI) is contradictory about the effect of gender on JI. This could be explained by both individual characteristics and labour market gendered segregation – the companies in which women and men work do not have the same characteristics, particularly in terms of strategy and workforce management. Previous literature on JI rarely addresses this phenomenon. We propose to better understand the ‘gender face’ of subjective JI combining individual and organizational characteristics. We utilize data from the 2017 REPONSE survey and generalized linear models, notably multi-level models. Our findings reveal that, although women hold more precarious jobs, they work in more protective organizations. Consequently, while women report an average lower level of JI, this difference disappears when controlling for individual and organizational variables." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Befristung und partnerschaftliche Zukunftsplanungen junger deutscher Erwachsener in Partnerschaften (2021)
Zitatform
Baron, Daniel (2021): Befristung und partnerschaftliche Zukunftsplanungen junger deutscher Erwachsener in Partnerschaften. In: Soziale Welt, Jg. 72, H. 2, S. 139-171. DOI:10.5771/0038-6073-2021-2-139
Abstract
"Eine Vielzahl an Studien untersucht die Auswirkungen befristeter Beschäftigungsverhältnisse auf subjektive Unsicherheiten und Entscheidungen zur Verfestigung von Partnerschaften unter jungen Erwachsenen. Hingegen gibt es für die Bundesrepublik kaum umfassende Befunde zu möglichen Zusammenhängen zwischen der Einbindung in befristete Beschäftigung und Einschätzungen junger erwerbstätiger Erwachsener mit Blick auf die Planbarkeit ihrer partnerschaftlichen Zukunft. Die vorliegende Studie widmet sich dieser Frage auf Basis einer 897 Personen umfassenden Stichprobe bestehend aus jungen abhängig Beschäftigten und in Partnerschaft befindlichen Erwachsenen. Die Befunde weisen auf umso pessimistischere Einschätzungen der partnerschaftlichen Zukunftsplanung hin, je geringer die subjektive Erwerbs- und die subjektive Einkommenssicherheit junger verpartnerter Erwachsener ausfallen. Außerdem zeigen sich signifikant pessimistischere Einschätzungen bei jungen einkommensschwachen Männern als bei jungen einkommensschwachen Frauen. Diese Befunde weisen auf die analytische Relevanz sozialpsychologischer und geschlechtersoziologischer Erklärungsansätze hin, die über familienökonomisch argumentierte Perspektive hinausgehen. Ausgehend von diesen Befunden dürften Ergänzungen arbeitspolitischer Maßnahmen um Strategien zur Befähigung junger Erwachsener im Umgang mit den Konsequenzen befristeter Beschäftigungsverhältnisse aussichtsreicher sein mit Blick auf die Unterstützung ihrer partnerschaftlichen Zukunftsplanungen als vorwiegend auf Re-Regulierung abzielende Strategien." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Befristungen im zweiten Jahr in Folge rückläufig (Serie "Corona-Krise: Folgen für den Arbeitsmarkt") (2021)
Zitatform
Hohendanner, Christian (2021): Befristungen im zweiten Jahr in Folge rückläufig (Serie "Corona-Krise: Folgen für den Arbeitsmarkt"). In: IAB-Forum H. 26.04.2021, o. Sz., 2021-04-22.
Abstract
"Die Zahl der befristet Beschäftigten sank zwischen 2018 und 2020 von 3,2 auf 2,4 Millionen. Dahinter stehen zwei unterschiedliche Entwicklungen: Im Jahr 2019 wurden noch viele befristet Beschäftigte in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnisübernommen. Im Corona-Jahr 2020 hingegen sackte vor allem die Zahl der Neueinstellungen, auch der befristeten, deutlich ab." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Negotiating the different degrees of precarity in the UK academia during the Covid-19 pandemic (2021)
Zitatform
Kınıkoğlu, Canan Neşe & Aysegul Can (2021): Negotiating the different degrees of precarity in the UK academia during the Covid-19 pandemic. In: European Societies, Jg. 23, H. sup1, S. S817-S830. DOI:10.1080/14616696.2020.1839670
Abstract
"This study explores how early career academics negotiate precarity in the higher education sector in the United Kingdom under the amplified uncertainties brought by the COVID-19 pandemic. Our preliminary findings based on the semi-structured interviews with nine early career academics (six women and three men) shed light on varying experiences of early career academic precarity with regard to working and life routines, and their participation in the job market. We argue that early career academics’ gender, employment status, and their university affiliations influence the degree to which they are able to instrumentalise and negotiate precarity during the pandemic in the UK." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Temporary Employment and Family Formation: An Income or Insecurity Effect? (2021)
Zitatform
Wijk, Daniël C. van, Helga A. G. De Valk & Aart C. Liefbroer (2021): Temporary Employment and Family Formation: An Income or Insecurity Effect? In: European Sociological Review, Jg. 37, H. 4, S. 641-658. DOI:10.1093/esr/jcab007
Abstract
"Recent studies show that temporary workers postpone family formation transitions, but it remains unclear whether this effect is due to the lower income or the stronger perceptions of job insecurity that go with a temporary contract. To address this question, we link data from a large-scale survey among Dutch employees to longitudinal population register data on marriage and first births. Logistic regression models estimate the effects of temporary employment on marriage and first birth, and mediation analyses assess to what extent these effects are explained by income and perceptions of job insecurity. Results show that temporarily employed women delay first birth. There is also some evidence that temporarily employed men postpone marriage and first birth. These effects are partly explained by income, which increases marriage and first birth rates among men and women alike. Perceptions of job insecurity generally had little effect on family formation, although higher marriage rates were found among women who experienced affective job insecurity. Overall, this shows that it is their low income rather than their feelings of insecurity about future employment that explains why temporary employees postpone family formation." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Entwicklung der atypischen Beschäftigung in den vergangenen Jahren und in der Corona-Krise: Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE (Drucksache 19/31498) (2021)
Zitatform
(2021): Entwicklung der atypischen Beschäftigung in den vergangenen Jahren und in der Corona-Krise. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE (Drucksache 19/31498). (Verhandlungen des Deutschen Bundestages. Drucksachen 19/32061 (17.08.2021)), 90 S.
Abstract
Dargestellt wird die Entwicklung der Zahl und des Anteils der Beschäftigten in einem Normalarbeitsverhältnis sowie in einem atypischen Arbeitsverhältnis in den vergangenen 16 Jahren (nach Geschlecht, Alter, Staatsangehörigkeit sowie nach Ost und West, Branchen und Bundesländern differenziert). Nach Auswertungen des Mikrozensus durch das Statistische Bundesamt hatten von den 33,67 Millionen Kernerwerbstätigen im Jahr 2019 rund 26,83 Millionen bzw. rund 71 Prozent aller Kernerwerbstätigen ein Normalarbeitsverhältnis, d. h. ein abhängiges, unbefristetes Beschäftigungsverhältnis in Vollzeit außerhalb der Leiharbeit, das voll in die sozialen Sicherungssysteme integriert ist. Rund 7,33 Millionen bzw. 19,5 Prozent der Kernerwerbstätigen hatten ein atypisches Beschäftigungsverhältnis, d. h. ein befristetes Beschäftigungsverhältnis, ein Leiharbeitsverhältnis, eine geringfügige Beschäftigung und/oder eine Teilzeitbeschäftigung. Im Jahr 2005 lag der Anteil der Normalarbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer an allen Kernerwerbstätigen bei rund 67 Prozent und der Anteil der atypisch Beschäftigten bei rund 21 Prozent. Im Hinblick auf die Auswirkungen der Corona-Krise auf atypische Beschäftigungsverhältnisse verweist die Bundesregierung auf einschlägige Studien des IAB. (IAB)
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Literaturhinweis
Die Erwerbstätigkeit von Frauen in Minijobs: eine subjektorientierte Analyse (des-) integrativer Dynamiken atypischer Beschäftigung (2020)
Zitatform
Beckmann, Fabian (2020): Die Erwerbstätigkeit von Frauen in Minijobs: eine subjektorientierte Analyse (des-) integrativer Dynamiken atypischer Beschäftigung. In: Arbeits- und industriesoziologische Studien, Jg. 13, H. 2, S. 117-139.
Abstract
"Minijobs haben sich seit den 1990er Jahren speziell für Frauen als stabiles Arbeitsmarktsegment etabliert und werden ebenso lange als prekäre Beschäftigungsform problematisiert. Die zentralen Prekaritätsachsen bilden die im Vergleich zu sozialversicherungspflichtig Beschäftigten unterdurchschnittlichen Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen sowie die unzureichende Möglichkeit einer eigenständigen sozialen Absicherung. Ausgehend von einer nur marginalen Subjektorientierung in der bisherigen Forschung beleuchtet der Beitrag diese Problemfelder von Minijobs und fragt nach der subjektiven Arbeitsqualität sowie den Ausprägungen und Erklärungsfaktoren der Erwerbspräferenzen von weiblichen Minijobbenden. Die Befunde signalisieren eine divergierende Beurteilung der Arbeitsqualität in unterschiedlichen Dimensionen von Erwerbsarbeit und sensibilisieren somit für den Nutzen mehrdimensionaler und subjektiver Zugänge für die Analyse von Arbeitsqualität. Darüber hinaus offenbart sich eine nur geringe Normalarbeitsorientierung unter (weiblichen) Minijobbenden, deren Ursachen vielfältig sind und nicht ausschließlich auf institutionelle Fehlanreize reduziert werden können." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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