Springe zum Inhalt

Dossier

Atypische Beschäftigung

Vollzeit, unbefristet und fest angestellt - das typische Normalarbeitsverhältnis ist zwar immer noch die Regel. Doch arbeiten die Erwerbstätigen heute vermehrt auch befristet, in Teilzeit- und Minijobs, in Leiharbeitsverhältnissen oder als Solo-Selbständige. Was sind die Konsequenzen der zunehmenden Bedeutung atypischer Beschäftigungsformen für die Erwerbstätigen, die Arbeitslosen und die Betriebe? Welche Bedeutung haben sie für die sozialen Sicherungssysteme, das Beschäftigungsniveau und die Durchlässigkeit des Arbeitsmarktes? Die IAB-Infoplattform bietet Informationen zum Forschungsstand.

Zurück zur Übersicht
Ergebnisse pro Seite: 20 | 50 | 100
im Aspekt "befristete Beschäftigung"
  • Literaturhinweis

    Befristungsbezogene Anerkennungsdefizite junger, verpartnerter Männer und Frauen in Deutschland. In welchem Ausmaß treten sie auf und wie können sie ­verringert werden? (2024)

    Baron, Daniel;

    Zitatform

    Baron, Daniel (2024): Befristungsbezogene Anerkennungsdefizite junger, verpartnerter Männer und Frauen in Deutschland. In welchem Ausmaß treten sie auf und wie können sie ­verringert werden? In: Sozialer Fortschritt, Jg. 73, H. 2, S. 109-130. DOI:10.3790/sfo.73.2.109

    Abstract

    "Das Durchlaufen befristeter Beschäftigung zu Beginn der Erwerbslaufbahn geht zumeist sowohl mit vergleichsweise geringen Einkommen als auch hohen subjektiven Unsicherheiten einher. Für die Erklärung damit einhergehender subjektiver Anerkennungsdefizite spielen ungleiche Prekarisierungsrisiken für Frauen und Männer eine wichtige Rolle. Der Beitrag befasst sich mit der Frage, inwieweit Befristung bei jungen, verpartnerten Männern und Frauen zu erhöhten Anerkennungsdefiziten führt und ob eine als stabil empfundene (heterosexuelle) Paarbeziehung die empfundenen Anerkennungsdefizite verringert. Die Analysen werden auf Basis einer bundesweiten Stichprobe aus 179 Personen im Alter von 18 bis 35 Jahren durchgeführt, die 2012/13 erhoben wurde als die Entwicklung befristeter Beschäftigung in Deutschland einen Höchststand erreicht hatte Es zeigt sich ein signifikanter, U-förmiger Zusammenhang zwischen Befristungsanteilen an der Erwerbsbiographie und wahrgenommenen Anerkennungsdefiziten für junge, verpartnerte Männer. Bei Frauen ist dieser Zusammenhang statistisch nicht signifikant. Entgegen desintegrations- und anerkennungstheoretischer Annahmen übt eine als stabil wahrgenommene Partnerschaft im Befristungskontext keine hemmende Wirkung auf Anerkennungsdefizite aus. Vor diesem Hintergrund wird für öffentliche Diskursanstöße zu einer paarbezogenen Anerkennungsarbeit in Anbetracht einer sich flexibilisierenden Arbeitswelt plädiert." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Hiring Temps but Losing Perms? Temporary Worker Inflows and Voluntary Turnover of Permanent Employees (2024)

    Bonet, Rocio ; Visintin, Stefano; Elvira, Marta ;

    Zitatform

    Bonet, Rocio, Marta Elvira & Stefano Visintin (2024): Hiring Temps but Losing Perms? Temporary Worker Inflows and Voluntary Turnover of Permanent Employees. In: Work, Employment and Society, Jg. 38, H. 1, S. 83-102. DOI:10.1177/09500170221103135

    Abstract

    "This article investigates the effect of hiring temporary workers on the voluntary turnover of permanent employees. It argues that inflows of temporary workers erode the working conditions of permanent employees, prompting their voluntary departure. Using a unique panel dataset of individual-level monthly payroll data over an eight-year period in a sample of Spanish companies, a positive association between temporary worker inflows and the voluntary turnover of permanent workers is found. The results are robust to diverse specifications and are strongest for firms in non-manufacturing sectors and for firms that hire proportionally more low-skilled workers, contexts where the hiring of temporary workers may be more disruptive for permanent employees. Since the hiring of temporary workers is unlikely to threaten the employment of permanent employees in the dual labour market of Spain, the results indicate serious disruption costs associated with temporary hiring in organisations." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Starting flexible, always flexible? The relation of early temporary employment and young workers employment trajectories in the Netherlands (2024)

    Eberlein, Laura; Pavlopoulos, Dimitris ; Garnier-Villarreal, Mauricio;

    Zitatform

    Eberlein, Laura, Dimitris Pavlopoulos & Mauricio Garnier-Villarreal (2024): Starting flexible, always flexible? The relation of early temporary employment and young workers employment trajectories in the Netherlands. In: Research in Social Stratification and Mobility, Jg. 89. DOI:10.1016/j.rssm.2023.100861

    Abstract

    "Using register data from Statistics Netherlands (2009–2019), this paper examines whether the first employment contract is related to early career outcomes for a cohort of young workers who entered the Dutch labor market in the period from late 2009–2013. Instead of looking at the timing of isolated transitions between employment states, 6-year-long trajectories are considered to identify differences in early career paths. Applying a Mixture Hidden Markov Model, eight distinct states of employment quality characterized by different contract types and incomes are identified. Transitions between these employment states reveal four early career patterns that differ according to their upward and downward mobility. Our results show that entering the labor market with a permanent contract does not necessarily lead to immediate wage growth, but provides a safeguard against volatile careers with frequent transitions in and out of employment. While entering the labor market with a fixed-term contract facilitates upward mobility, on-call and temporary agency work early in the career may negatively affect long-term labor market integration." (Author's abstract, IAB-Doku, © 2024 Elsevier) ((en))

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Feeling disadvantaged? Type of employment contract and political attitudes (2024)

    Gatskova, Kseniia ; Beresewicz, Maciej; Pilc, Michal;

    Zitatform

    Gatskova, Kseniia, Michal Pilc & Maciej Beresewicz (2024): Feeling disadvantaged? Type of employment contract and political attitudes. In: Socio-economic review online erschienen am 07.03.2024, S. 1-25. DOI:10.1093/ser/mwae011

    Abstract

    "We tested the theory of relative deprivation in the context of the Polish labour market during the post-crisis period from 2009 to 2015. This period witnessed the highest incidence of temporary contracts in the European Union, providing novel evidence on the causal relationship between the type of employment contract and political attitudes. Our findings suggest that temporary workers are more supportive of income redistribution but less supportive of democracy. Additionally, a shift from permanent to temporary contracts among prime-aged employees leads to a decrease in their support for democracy. Although this effect is modest in magnitude, the article points to an important mechanism influencing shifts in political attitudes. Our findings suggest that the effect of temporary employment on political attitudes is more pronounced among socio-demographic groups less accustomed to unstable employment." (Author's abstract, IAB-Doku, © Oxford Academic) ((en))

    Beteiligte aus dem IAB

    Gatskova, Kseniia ;
    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Befristete Beschäftigungsverhältnisse junger Erwachsener: Folgen für Partnerschaft und private Zukunftsgestaltung (2023)

    Baron, Daniel;

    Zitatform

    Baron, Daniel (2023): Befristete Beschäftigungsverhältnisse junger Erwachsener. Folgen für Partnerschaft und private Zukunftsgestaltung. (Familienforschung), Wiesbaden: Imprint: Springer VS, XII, 384 S. DOI:10.1007/978-3-658-40436-9

    Abstract

    "In den vergangenen drei Jahrzehnten sind die Anteile befristeter Beschäftigungsverhältnisse bei jungen Erwachsenen in der Bundesrepublik Deutschland und in anderen spätkapitalistischen Gesellschaften deutlich angestiegen. Eingebettet in fortdauernde Trends einer Verringerung wohlfahrtsstaatlicher Sicherungsstandards hat diese Entwicklung dazu beigetragen, dass sich Übergänge in stabile berufliche Karrieren und planbare private Zukunftsgestaltungen diversifizieren und verzögern. In der vorliegenden Studie wird eine soziologische Erklärung der Auswirkungen befristeter Beschäftigung auf private und partnerschaftliche Zukunftsgestaltungen von jungen Erwachsenen theoriegeleitet ausgearbeitet und empirisch überprüft. Da mit der Ausweitung befristeter Beschäftigung das klassische männliche Ernährermodell in Begründungsnot gerät, so die zentrale These, werden Neuaushandlungen von Geschlechterrollenarrangements in jungen Partnerschaften erforderlich. Nicht allein sozioökonomische Risiken im Kontext befristeter Beschäftigung, auch die sich wandelnden geschlechter- und erwerbsbezogenen Rollenerwartungen wirken sich verzögernd auf private und partnerschaftliche Zukunftsgestaltungen aus. Die Studie richtet sich an Forschende, Lehrende und Studierende der Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie und in benachbarten sozialwissenschaftlichen Disziplinen. Ebenso adressiert sie methodisch versierte Praktiker°innen in familien- und sozialpolitisch relevanten Tätigkeits- und Diskursfeldern. Der Autor Dr. Daniel Baron ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Quantitative Methoden in den Sozialwissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg." (Verlagsangaben)

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Temporary Contracts, Employment Trajectories and Dualisation: A Comparison of Norway and Sweden (2023)

    Berglund, Tomas ; Nielsen, Roy A.; Reichenberg, Olof; Svalund, Jørgen;

    Zitatform

    Berglund, Tomas, Roy A. Nielsen, Olof Reichenberg & Jørgen Svalund (2023): Temporary Contracts, Employment Trajectories and Dualisation: A Comparison of Norway and Sweden. In: Work, Employment and Society, Jg. 37, H. 2, S. 505-524. DOI:10.1177/09500170211031466

    Abstract

    "This study compares the labour market trajectories of the temporary employed in Norway with those in Sweden. Sweden’s employment protection legislation gap between the strict protection of permanent employment and the loose regulation of temporary employment has widened in recent decades, while Norway has maintained balanced and strict regulation of both employment types. The study asserts that the two countries differ concerning the distribution of trajectories, leading to permanent employment and trajectories that do not create firmer labour market attachment. Using sequence analysis to analyse two-year panels of the labour force survey for 1997–2011, several different trajectories are discerned in the two countries. The bridge trajectories dominate in Norway, while dead-end trajectories are more common in Sweden. Moreover, the bridge trajectories are selected to stronger categories (mid-aged and higher educated) in Sweden than in Norway. The results are discussed from the perspective of labour market dualisation." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Reforming Dual Labor Markets: “Empirical” or “Contractual” Temporary Rates? (2023)

    Conde-Ruiz, J. Ignacio; Ruiz, Jesus; Puch, Luis A.; García, Manu;

    Zitatform

    Conde-Ruiz, J. Ignacio, Manu García, Luis A. Puch & Jesus Ruiz (2023): Reforming Dual Labor Markets: “Empirical” or “Contractual” Temporary Rates? (Estudios sobre la Economía Española / Fundación de Estudios de Economía Aplicada 2023-36), Madrid, 48 S.

    Abstract

    "This paper analyzes the impact of the 2021 labor reform in Spain on job creation, job destruction, and employment duration using new daily comprehensive administrative data. The reform's primary objective was the mitigation of the temporary employment rate; however, despite the success in reducing the nominal temporary employment rate, the evidence suggests that employment stability in terms of duration has not significantly improved. The Spanish experience demonstrates that it is possible to design a labor reform that is highly effective in reducing the “contractual” temporary employment rate in a dual labor market, but with minimal impact on duration and short-term employment transitions, i.e. the “empirical” temporary employment rate." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    The effect of temporary workers and works councils on process innovation (2023)

    Durach, Christian F. ; Wiengarten, Frank ; Pagell, Mark;

    Zitatform

    Durach, Christian F., Frank Wiengarten & Mark Pagell (2023): The effect of temporary workers and works councils on process innovation. In: International Journal of Operations & Production Management, Jg. 43, H. 5, S. 781-801. DOI:10.1108/IJOPM-07-2022-0427

    Abstract

    "This study aims to investigate the effects of temporary workers and works councils on process innovations at manufacturing sites. The impact of temporary workers, commonly viewed as a means of operational flexibility and cost savings, on firms’ ability to innovate is underexplored. Works councils represent and help integrate temporary workers, but are often equated with unions, which have been criticized as barriers to innovation, especially in the US. The authors use secondary data collected by the Institute for Employment Research (IAB) of the German Federal Employment Agency. Specifically, the authors conduct a series of regression analyses using 11-year panel data covering the period 2009 – 2019 with 11,641 manufacturing site-year observations. The results suggest that the use of temporary workers initially promotes process innovation, but at too high a level, it impairs firms’ ability to innovate. Furthermore, the results suggest that works councils have a positive impact on innovation and dampen the curvilinear effect found with respect to temporary workers. Research has largely focused on the cost and flexibility benefits of temporary workers. The authors analyze the effectiveness of temporary workers in terms of innovativeness. By including works councils, the study also consider the contextual environment in which temporary workers are employed. Finally, the results reject the assumption that works councils have a similar negative impact as unions on innovation; in fact, the authors find the opposite." (Author's abstract, IAB-Doku, © Emerald) ((en))

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    The Impact of Restricting Fixed-Term Contracts on Labor and Skill Demand (2023)

    Grasso, Giuseppe; Tatsiramos, Konstantinos;

    Zitatform

    Grasso, Giuseppe & Konstantinos Tatsiramos (2023): The Impact of Restricting Fixed-Term Contracts on Labor and Skill Demand. (IZA discussion paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit 16496), Bonn, 60 S.

    Abstract

    "This paper examines the impact of increasing the relative cost of fixed-term contracts on labor demand as well as the demand for standard measures of human capital and specific skill requirements. We evaluate a 2018 Italian labor law reform that raised the cost of fixed- term contracts while keeping permanent contract costs unchanged. We employ a difference-in-differences research design, leveraging the variation in firms' exposure to the reform resulting from their diverse reliance on fixed-term contracts due to differing reactions to earlier labor market reforms. Using rich data covering the near universe of online job vacancies in Italy, our findings indicate that the increase in hiring costs for temporary contracts led to a decrease in the relative demand for temporary workers and an increase in the demand for permanent workers. This shift in demand was accompanied by upskilling towards workers with higher levels of human capital and specific skill requirements. When offering jobs under permanent contracts, firms increased their demand for workers with a college degree and social skills. At the same time, they reduced their demand for workers with only a high school degree and no work experience. On the other hand, when offering jobs under fixed-term contracts, firms increased their demand for workers with some work experience and social skills. These findings suggest that while restricting fixed-term contracts encouraged the hiring of permanent workers, such reforms might have unintended consequences by raising the hiring standards for job entry, thereby reducing employment opportunities for less qualified workers." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Atypische Beschäftigung nimmt am österreichischen Arbeitsmarkt zu (2023)

    Grieger, Nadine; Wach, Iris;

    Zitatform

    Grieger, Nadine & Iris Wach (2023): Atypische Beschäftigung nimmt am österreichischen Arbeitsmarkt zu. (AMS-Spezialthema zum Arbeitsmarkt / Arbeitsmarktservice Österreich), Wien, 6 S.

    Abstract

    "Atypische Beschäftigungsverhältnisse nehmen seit Jahren deutlich zu. 2022 waren bereits mehr als ein Drittel aller abhängigen Beschäftigungsverhältnisse atypisch. Frauen arbeiten häufiger als Männer in Teilzeit, befristet oder geringfügig. Geringfügig Beschäftigte gehen zu einem großen Teil anderen (un-)selbstständigen Tätigkeiten nach, befinden sich in einer AMS Vormerkung oder nutzen die Möglichkeit als Zuverdienst zur Pension. Personen, die ausschließlich geringfügig beschäftigt und ansonsten nicht am Arbeitsmarkt aktiv sind (und sich nicht in einer AMS Vormerkung oder in einer erwerbsfernen gesicherten Position befinden), machen nur etwas mehr als ein Drittel aller geringfügig Beschäftigten aus. „Die so starke Zunahme an Teilzeitarbeit führt dazu, dass obwohl heute mehr als 100.000 Menschen mehr arbeiten als vor Corona (2019), der Arbeitskräftemangel deutlich spürbar ist. Die gesamt geleistete Menge an Arbeitsstunden hat sich nämlich reduziert und hier vor allem bei den Männern.“, so Dr. Johannes Kopf, L.L.M. (...)" (Autorenreferat, IAB-Doku)

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Determinanten befristeter Neueinstellungen (2023)

    Gürtzgen, Nicole; Küfner, Benjamin ;

    Zitatform

    Gürtzgen, Nicole & Benjamin Küfner (2023): Determinanten befristeter Neueinstellungen. (IAB-Forschungsbericht 07/2023), Nürnberg, 26 S. DOI:10.48720/IAB.FB.2307

    Abstract

    "Welche Bedeutung haben unterschiedliche betriebliche, stellenbezogene und individuelle Faktoren für die Wahrscheinlichkeit, dass Arbeitsverträge befristet abgeschlossen werden? Der vorliegende Forschungsbericht untersucht diese Frage auf Basis der in der IAB-Stellenerhebung erfassten sozialversicherungspflichtigen Neueinstellungen für den Zeitraum zwischen 2018 und 2021. Bei Neueinstellungen, die zur Deckung eines zeitlich begrenzten Bedarfes vorgenommen wurden, lag der Befristungsanteil im Beobachtungszeitraum mehr als doppelt so hoch wie bei Neueinstellungen zur Deckung eines langfristigen Bedarfes. Insgesamt wird jedoch nur etwa ein Fünftel aller befristeten Neueinstellungen aufgrund eines vorübergehenden Bedarfs vorgenommen. Dass die große Mehrheit der befristeten Neueinstellungen zur Deckung eines langfristigen Bedarfes erfolgt, deutet darauf hin, dass befristete Neueinstellungen auch die Funktion einer „verlängerten Probezeit“ erfüllen. Um die Bedeutung dieses Motives zu untersuchen, bietet es sich an, die Einstellungskosten von befristeten und unbefristeten Neueinstellungen miteinander zu vergleichen. So ist zu erwarten, dass die Auswahlprozesse bei befristeten Neueinstellungen weniger aufwändig sind als bei unbefristeten, wenn erstere als verlängerte Probezeit genutzt werden. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Betriebe bei befristeten Neueinstellungen tatsächlich weniger finanzielle Mittel für die Personalsuche aufwenden und diese deutlich schneller besetzen. Dieses Ergebnis wird auch bestätigt, wenn man nur diejenigen Neueinstellungen, die zur Deckung eines längerfristigen Arbeitskräftebedarfs dienen, betrachtet. Insgesamt stützen diese Befunde den Charakter befristeter Neueinstellungen als verlängerte Probezeit. Zudem wird bei befristeten Neueinstellungen seltener eine langjährige Berufserfahrung gefordert. Auch Erwerbsunterbrechungen werden eher akzeptiert. Die Ergebnisse zeigen weiterhin, dass die strukturellen Determinanten befristeter Beschäftigung im Zeitverlauf weitestgehend stabil und unabhängig von der Konjunkturlage sind." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    Beteiligte aus dem IAB

    Gürtzgen, Nicole;
    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Mental illness rates among employees with fixed-term versus permanent employment contracts: a Danish cohort study (2023)

    Hannerz, Harald; Flyvholm, Mari-Ann; Nielsen, Martin Lindhardt; Garde, Anne Helene; Burr, Hermann ;

    Zitatform

    Hannerz, Harald, Hermann Burr, Martin Lindhardt Nielsen, Anne Helene Garde & Mari-Ann Flyvholm (2023): Mental illness rates among employees with fixed-term versus permanent employment contracts: a Danish cohort study. In: International Archives of Occupational and Environmental Health, Jg. 96, H. 3, S. 451-462. DOI:10.1007/s00420-022-01936-7

    Abstract

    "It has been hypothesized that employment in a fixed-term instead of permanent contract position is associated with an increased risk of development of mental health problems. The present study aimed at estimating rate ratios between fixed-term and permanent employees in the Danish labor force, for use of psychotropic drugs and psychiatric hospital treatment due to mood, anxiety or stress-related disorders, respectively." (Author's abstract, IAB-Doku, © Springer-Verlag) ((en))

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Atypische Beschäftigung im Strukturwandel (2023)

    Hohendanner, Christian;

    Zitatform

    Hohendanner, Christian (2023): Atypische Beschäftigung im Strukturwandel. (IAB-Forschungsbericht 23/2023), Nürnberg, 39 S. DOI:10.48720/IAB.FB.2323

    Abstract

    "Seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts steht die Befürchtung im Raum, dass das sogenannte Normalarbeitsverhältnis als unbefristetes sozialversicherungspflichtiges Vollzeitbeschäftigungsverhältnis in Deutschland an Bedeutung verliert und die unter dem Oberbegriff „atypischer Beschäftigung“ zusammengefassten Beschäftigungsverhältnisse an Relevanz gewinnen. Zu letzteren werden üblicher Weise sozialversicherungspflichtige und geringfügige Teilzeitbeschäftigungen, befristete Arbeitsverhältnisse, Leiharbeit und freie Honorartätigkeiten von Soloselbständigen gezählt. Die genannten Erwerbsformen weisen zum Teil eine geringere Dauer auf, gehen mit geringeren Löhnen einher und entfalten aufgrund geringerer und kürzerer Beitragszahlungen in die Sozialversicherungssysteme eine geringere soziale Schutzwirkung auf als das Normarbeitsverhältnis. Aufgrund der starken Erwerbszentrierung unseres sozialen Sicherungssystems ist es für die sozial- und arbeitsmarktpolitische Steuerung relevant, die Entwicklung der verschiedenen Erwerbsformen im Blick zu behalten. Angesichts einer sich im Krisenmodus befindlichen Gesellschaft, in der das „Normale“ von innen wie außen zunehmend hinterfragt wird, zeigt sich bei den Erwerbsformen eine erstaunliche Stabilität. Das Normalarbeitsverhältnis erweist sich in den letzten Jahren als weitgehend robust, befristete Arbeitsverträge verlieren an Bedeutung, Leiharbeit und freie Mitarbeit bewegen sich auf stabilem, aber niedrigem Niveau jeweils im Bereich von etwa zwei Prozent der Beschäftigten. Die Entwicklung des Arbeitsmarktes in Richtung eines „Arbeitnehmermarktes“ scheint dazu zu führen, dass aus Sicht der Beschäftigten unfreiwillige atypische Erwerbsformen relativ an Boden verlieren oder auf niedrigem Niveau verharren. Einzig die Teilzeitbeschäftigung gewinnt kontinuierlich an Bedeutung. Wenn jedoch strukturelle und krisenhafte Umbrüche wahrscheinlicher und wirtschaftliche Bedingungen zunehmend unvorhersehbarer und volatiler werden, ist die Sicherstellung von Anpassungsfähigkeit zur Bewältigung dieser Umbrüche notwendig. Vor diesem Hintergrund lassen sich in Bezug auf die dargestellten Erwerbsformen drei Ziele formulieren, um Anpassungsfähigkeit sicherzustellen: erstens die Erhöhung des Arbeitsvolumens von unfreiwillig Teilzeit- und geringfügig Beschäftigten, zweitens die Stärkung interner betrieblicher Flexibilität, darunter die Intensivierung von Weiterbildung sowie drittens die Schaffung adäquater Schutzmechanismen und Rahmenbedingungen für bislang weniger abgesicherte Erwerbsformen. Begleitend zu diesem Forschungsbericht werden Strukturtabellen auf Basis des IAB-Betriebspanels von 2010 bis 2022 zu den einzelnen Erwerbsformen sowie im Detail zu befristeter Beschäftigung in Deutschland auf der Webseite des IAB in der Rubrik „Grafik und Daten“ zur Verfügung gestellt (Hohendanner 2023a/b). Die Tabellen stellen dar, wie sich die verschiedenen Erwerbsformen je nach Wirtschaftszweig, Bundesland und Betriebsgröße entwickelt haben." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    Beteiligte aus dem IAB

    Hohendanner, Christian;
    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Perspektiven für Postdocs im deutschen Wissenschaftssystem: Kulturwandel durch Struktur- und Personalentwicklung (2023)

    Jauch, Linda; Barth, Sandra; Herberger, Stefanie;

    Zitatform

    Jauch, Linda, Sandra Barth & Stefanie Herberger (Hrsg.) (2023): Perspektiven für Postdocs im deutschen Wissenschaftssystem: Kulturwandel durch Struktur- und Personalentwicklung. (UniWiND-Publikationen 13), Freiburg, 58 S.

    Abstract

    "Viele Hochschulen möchten die Postdoc-Phase für die Wissenschaftler:innen transparenter gestalten. Das wird durch die Heterogenität der Gruppe erschwert, die nicht nur durch unterschiedliche Fachtraditionen, sondern auch durch unterschiedliche Ausgestaltungen der Tätigkeitsprofile geprägt ist. Somit beschäftigen wir uns in dieser Publikation zunächst mit der Frage danach, wer eigentlich als Postdoc bezeichnet wird, in welchen Organisationen diese arbeiten und ob und wie der Begriff enger gefasst werden sollte. Danach gehen wir auf die Karrieremodelle und Stellenkategorien einzelner Hochschulen und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen (AUF) ein. Daran schließen sich Empfehlungen aus der Sicht der Graduiertenförderung und der Personalentwicklung mit Bezug zur Gestaltung von Stellenstrukturen und -kategorien an. Wir leisten damit einen Beitrag zur Strukturierung der Begrifflichkeiten und geben eine Übersicht über die Karrierewege und -modelle für promovierte Wissenschaftler:innen. Die vorliegende Publikation soll Hochschulen Handlungsempfehlungen an die Hand geben, um diese Karrierephase professionell und transparent zu gestalten" (Textauszug, IAB-Doku)

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Atypische Beschäftigung im Abwärtstrend?: Entwicklungen und Erklärungsansätze (2023)

    Keller, Berndt; Seifert, Hartmut;

    Zitatform

    Keller, Berndt & Hartmut Seifert (2023): Atypische Beschäftigung im Abwärtstrend? Entwicklungen und Erklärungsansätze. In: WSI-Mitteilungen, Jg. 76, H. 6, S. 470-478. DOI:10.5771/0342-300X-2023-6-470

    Abstract

    "Wie haben sich atypische Beschäftigungsverhältnisse in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt? Verdrängen sie, wie häufig angenommen wird, allmählich das traditionelle Normalarbeitsverhältnis? Oder kommt es in den letzten Jahren zu unerwarteten gegenläufigen Entwicklungen? Zur Beantwortung dieser für die Zukunft des gesamten Erwerbssystems zentralen Fragen werden die Formen atypischer Beschäftigung analysiert. Sowohl nachfrage- als auch angebotsseitige Bestimmungsgründe für die Veränderungen werden angeführt." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    Weiterführende Informationen

    alternativer Link
    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Workplace gender segregation in standard and non-standard employment regimes in the US labour market (2023)

    Makarevich, Alex ;

    Zitatform

    Makarevich, Alex (2023): Workplace gender segregation in standard and non-standard employment regimes in the US labour market. In: BJIR, Jg. 61, H. 3, S. 697-722. DOI:10.1111/bjir.12730

    Abstract

    "This study provides a comprehensive analysis of workplace gender segregation in non-standard employment in the United States. It compares segregation in standard and three non-standard work arrangements paying special attention to independent contracting – a segment of contingent employment representing novel and consequential developments in work organization. In line with the prediction that inequality is lower in more marketized sectors of the labour market, my analyses based on a representative sample of the contemporary US workforce reveal that workplace gender segregation is lower in non-standard employment. I further find that the degree of segregation corresponds to the degree of attachment to the employer and that segregation is lower in segments of the economy with higher market competition. Overall, my analyses indicate that a shift towards alternative work arrangements can reduce overall workplace segregation but does not lead to uniform desegregation across occupations, and that institutions of employment and market pressures faced by employers play significant roles in the effect of alternative work arrangements on workplace segregation." (Author's abstract, IAB-Doku, Published by arrangement with John Wiley & Sons) ((en))

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Stepping Stone or Trap? Contextualising Precarity as a Sector and Age Phenomenon in the Greek Labour Market (2023)

    Parsanoglou, Dimitris ; Symeonaki, Maria ; Stamatopoulou, Glykeria;

    Zitatform

    Parsanoglou, Dimitris, Glykeria Stamatopoulou & Maria Symeonaki (2023): Stepping Stone or Trap? Contextualising Precarity as a Sector and Age Phenomenon in the Greek Labour Market. In: Young. Nordic Journal of Youth Research, Jg. 31, H. 2, S. 161-184. DOI:10.1177/11033088221139391

    Abstract

    "Precarity has been consolidated as a central concept in theoretical and political discussions around labour market(s) and labour relations and conditions. Moreover, it has strongly been linked with specific sociodemographic groups, prominently with youth. Both theory and empirical evidence have suggested that precarity functions as a necessary step towards integration in the labour market, as a kind of indispensable rite of passage to labour adulthood. Nevertheless, despite its resonance, precarity remains a fuzzy buzzword that needs to be further problematized and evidenced. Focusing on a specific case study, that of Greece, we try to unfold a two-fold approach: to define and measure precarious forms of labour at the level/scale of the labour market as a whole and to detect and disentangle the role of age in specific sectors of economic activity where precarious labour is more prominent than in others." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    How do Bureaucratic Budget Competition and Collective Bargaining Affect the Share of Temporary Employment? (2023)

    Santoni, Michele;

    Zitatform

    Santoni, Michele (2023): How do Bureaucratic Budget Competition and Collective Bargaining Affect the Share of Temporary Employment? In: Journal of institutional and theoretical economics, Jg. 179, H. 2, S. 381-411. DOI:10.1628/jite-2023-0025

    Abstract

    "This paper will present a two-period model in which two bureau-union units, due to the presence of a tenured labour constraint, negotiate sequentially over employment and wages, under the hypotheses that the bureaus maximise output and the sponsor can commit itself to an overall budget. The paper will show that, when both tenured and temporary workers are essential in production, the extent and strength of collective bargaining power of unionised permanent workers, jointly with bureaucratic strategic incentives in budget competition, will determine a suboptimal allocation of inputs. As a result, strategic over-hiring of permanent workers may emerge in symmetric equilibrium." (Author's abstract, IAB-Doku, © Mohr Siebeck) ((en))

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Jobunsicherheit: Frauen fühlen sich durch Befristungen deutlich stärker belastet als Männer (2023)

    Teichler, Nils; Schels, Brigitte ;

    Zitatform

    Teichler, Nils & Brigitte Schels (2023): Jobunsicherheit: Frauen fühlen sich durch Befristungen deutlich stärker belastet als Männer. In: IAB-Forum H. 25.09.2023. DOI:10.48720/IAB.FOO.20230925.01

    Abstract

    "Jobunsicherheit und befristete Beschäftigung im Speziellen gehen für Erwerbstätige mit spürbaren Sorgen um den Arbeitsplatz einher und mindern die Lebenszufriedenheit. Allerdings machen sich weibliche Beschäftigte deutlich größere Sorgen um den Arbeitsplatz als männliche, wenn sie befristet beschäftigt sind. Der berufliche Status macht demgegenüber kaum einen Unterschied für die Lebenszufriedenheit, wenn der eigene Arbeitsplatz als unsicher erlebt wird." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    Beteiligte aus dem IAB

    Schels, Brigitte ;
    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Wandel der Erwerbsformenstruktur - Alte und neue Trends (2023)

    Walwei, Ulrich ; Muschik, Marie Lena;

    Zitatform

    Walwei, Ulrich & Marie Lena Muschik (2023): Wandel der Erwerbsformenstruktur - Alte und neue Trends. (IAB-Forschungsbericht 01/2023), Nürnberg, 28 S. DOI:10.48720/IAB.FB.2301

    Abstract

    "Der Beitrag geht auf Basis von Daten des Mikrozensus des Statistischen Bundesamts den jüngeren Entwicklungstrends bei verschiedenen Erwerbsformen (z. B. Selbständigkeit, Beschäftigung in Vollzeit, Teilzeitbeschäftigung oder befristete Beschäftigung) nach und zeigt auf, ob und inwieweit sich frühere Trends fortgesetzt haben, ob und inwieweit sich sektorale oder soziodemografische Strukturmerkmale der Erwerbsformen über die Zeit verändert haben und welche darüber hinaus gehenden neueren Entwicklungen zu beobachten sind. Flexible oder atypische Erwerbsformen erfüllen viele Funktionen. Sie dienen auf betrieblicher Seite der Anpassungsflexibilität des Personaleinsatzes und können auf der Beschäftigtenseite Erwerbs- und Lebenspräferenzen, etwa der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Rechnung tragen. Der Anteil der sogenannten Normalarbeitsverhältnisse an der Erwerbsbevölkerung, also unbefristeter Beschäftigungen in Vollzeit bzw. nahe der Vollzeit außerhalb der Zeitarbeitsbranche, veränderte sich mit Werten etwa um die 45 Prozent zwischen 1991 und 2019 quantitativ kaum. Nach einem Rückgang in den 1990er Jahren und den 2000er Jahren gewann das Normalarbeitsverhältnis in den 2010er Jahren wieder leicht an Bedeutung. Betrachtet man dagegen die davon abweichenden Erwerbs- und Beschäftigungsformen, so verzeichnen diese seit 1991 einen klaren Aufwärtstrend. Ihr Aufwuchs speiste sich rein rechnerisch überwiegend aus einem Rückgang der Nichterwerbstätigkeit. Vergleicht man die Entwicklung der Vollzeitbeschäftigung bzw. vollzeitnaher Beschäftigung mit derjenigen der sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigung und der geringfügigen Beschäftigung, so zeigt sich in den letzten drei Dekaden ein eindeutiges Bild. Die Beschäftigungsformen mit kürzerer Arbeitszeit haben deutlich an Bedeutung gewonnen. Betrachtet man die letzten zehn Jahre, ist die Tendenz nicht mehr ganz so klar. Vollzeitbeschäftigung bzw. vollzeitnahe Beschäftigung blieb zwischen 2009 und 2019 relativ stabil, die sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung legte weiter zu und die geringfügige Beschäftigung ging zurück. Dabei fällt auf, dass letztere vor allem seit 2015 an Boden verlor – also mit und nach Einführung des gesetzlichen Mindestlohns. Längerfristig betrachtet haben befristete Beschäftigung und Leiharbeit zugenommen. Jedoch verlor die befristete Beschäftigung im Zuge des Arbeitsmarktaufschwungs in den Zehnerjahren wieder etwas an Bedeutung, während es bei der Leiharbeit zwar tendenziell weiter aufwärts ging, dies aber mit einem markanten Auf und Ab je nach konjunktureller Lage. Beiden Beschäftigungsformen ist gemein, dass sie während der Corona-Krise unter Druck geraten sind. Abgesehen von der sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigung gilt dies auch für die anderen vom Normalarbeitsverhältnis abweichenden Beschäftigungs- und Erwerbsformen, insbesondere im ersten Jahr der Pandemie. Die Zahl der Selbständigen (ohne mithelfende Familienangehörige) legte in den letzten drei Dekaden tendenziell zu. Ihr Erwerbstätigenanteil stieg von 8,0 auf 9,1 Prozent. Der Anstieg entfiel aber vor allem auf den Zeitraum bis 2009. Seitdem ist die Selbständigenquote tendenziell rückläufig. Während der Erwerbstätigenanteil der „Selbständigen mit Beschäftigten“ in der längeren Frist relativ stabil war und zwischen 1991 und 2019 lediglich um 0,2 Prozentpunkte von 4,4 auf 4,2 Prozent abnahm, legte der Anteil der Solo-Selbständigen in diesem Zeitraum um 1,3 Prozentpunkte von 3,6 auf 4,9 Prozent vergleichsweise kräftig zu. Die künftige Entwicklung dürfte durch eine ganze Reihe von teils gegenläufig wirkenden Faktoren geprägt sein. Sie reichen von wirtschaftsstrukturellen Veränderungen über Verschiebungen von individuellen Präferenzen und personalpolitischen Dispositionen, einer sich verändernden Marktmacht zwischen Betrieben und Beschäftigten bis hin zu möglichen institutionellen Reformen. Fakt ist, dass die Zusammensetzung der Erwerbsformen bis Mitte der Nullerjahre immer heterogener wurde. Seitdem hat sich dieser Trend aber nicht in gleichem Maße fortgesetzt. Im Gegenteil, zuletzt zeigte sich eine gewisse Stabilität und sogar ein leichter Anstieg dessen, was lange als Standard oder als „normal“ galt. Ein hohes Maß an Heterogenität in der strukturellen Zusammensetzung der Erwerbsformen dürfte auch in absehbarer Zukunft fortbestehen. Zugleich könnten individuelle Erwerbsbiografien künftig stärker als bisher durch Wechsel zwischen Erwerbsformen geprägt sein. Für bestimmte Phasen des Erwerbslebens könnten sich mehr als bisher verschiedene Beschäftigungs- und Erwerbsformen herauskristallisieren, auch da immer mehr Menschen mit gefragten Qualifikationen ein hohes Maß an Marktmacht erlangen und hierdurch ihre Wünsche und Bedarfe leichter realisieren können." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    Beteiligte aus dem IAB

    Walwei, Ulrich ;
    mehr Informationen
    weniger Informationen