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Dossier

Mindestlohn

Seit Inkrafttreten des Mindestlohngesetzes am 1. Januar 2015 gilt ein allgemeingültiger flächendeckender Mindestlohn in Deutschland. Lohnuntergrenzen gibt es in beinahe allen europäischen Staaten und den USA. Die Mindestlohn-Gesetze haben das Ziel, Lohn-Dumping, also die nicht verhältnismäßige Bezahlung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, zu verhindern.
Diese Infoplattform dokumentiert die Diskussion rund um die Einführung des flächendeckenden Mindestlohns in Deutschland und die Ergebnisse empirischer Forschung der letzten Jahre zu flächendeckenden und branchenspezifischen Mindestlöhnen.

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im Aspekt "Auswirkungen des flächendeckenden Mindestlohns auf Personengruppen"
  • Literaturhinweis

    Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns auf Geschlechterungleichheiten bei Arbeitszeiten und Verdiensten (2022)

    Ohlert, Clemens ;

    Zitatform

    Ohlert, Clemens (2022): Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns auf Geschlechterungleichheiten bei Arbeitszeiten und Verdiensten. (Discussion papers des Harriet Taylor Mill-Instituts für Ökonomie und Geschlechterforschung der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin 46), Berlin, 29 S.

    Abstract

    "Der Aufsatz geht der Frage nach, ob die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns zu einer Reduzierung von Geschlechterungleichheiten nicht nur bei Stundenlöhnen, sondern auch bei Arbeitszeiten und monatlichen Verdiensten beigetragen hat. Anhand der Verdienststrukturerhebung 2014 und der Verdiensterhebung 2015 wurden ein Panel-Datensatz generiert und Differenz-in-Differenzen-Analysen auf der Betriebsebene durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen eine bis zu 3,6 Prozentpunkte stärkere Reduzierung des durchschnittlichen Gender Pay Gap der Stundenlöhne in vom Mindestlohn betroffenen Betrieben als in nicht betroffenen Betrieben. Durch den Mindestlohn kam es jedoch nicht zu einer Verringerung des Gender Pay Gap innerhalb des Niedriglohnbereichs. Zudem ergäbe sich keine Verringerung des Gender Pay Gap durch den Mindestlohn, wenn Frauen und Männer gleich auf Vollzeit-, Teilzeit- und geringfügige Beschäftigung verteilt wären. Der Gender Time Gap verringerte sich in vom Mindestlohn betroffenen Betrieben im Durchschnitt um rund 2,4 Prozentpunkte stärker als in nicht betroffenen Betrieben. Für Beschäftigte im Niedriglohnbereich reduzierte sich der Gender Time Gap durch den Mindestlohn sogar um rund 4 Prozentpunkte. Die Stundenlohn- und Arbeitszeiteffekte des Mindestlohns führen zusammengenommen zu einer deutlichen Verringerung des durchschnittlichen Gender Earnings Gap der monatlichen Bruttoverdienste. Dieser reduzierte sich in vom Mindestlohn betroffenen Betrieben bei Betrachtung aller Beschäftigten um bis zu 6 Prozentpunkte und bei Niedriglohnbeschäftigten um bis zu 4,6 Prozentpunkte stärker als in nicht betroffenen Betrieben." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Wie viel Beschäftigung hat der Mindestlohn gekostet?: Oder: Hatten die warnenden Stimmen doch recht? (2022)

    Pusch, Toralf;

    Zitatform

    Pusch, Toralf (2022): Wie viel Beschäftigung hat der Mindestlohn gekostet? Oder: Hatten die warnenden Stimmen doch recht? In: A. Heise & T. Pusch (Hrsg.) (2022): Mindestlöhne – Szenen einer Wissenschaft, S. 175-197.

    Abstract

    "Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, ob sich die im Vorfeld der Mindestlohneinführung von einer Reihe namhafter deutscher Ökonomen vorgelegten pessimistischen Prognosen im Nachhinein rechtfertigen lassen, wenn neben den direkten Beschäftigungsreaktionen auch Anpassungen bei der Arbeitszeit und Ausweichreaktionen mit in Betracht gezogen werden. Knabe et al. (2020) kommen in einem Literaturüberblick mit Rückgriff auf diese Argumente zu dem Schluss, dass die von ihnen zuvor prognostizierten Beschäftigungsverluste von 426.000 bis 912.000 Stellen voll und ganz dem Forschungsstand der empirischen Studien für den gesetzlichen Mindestlohn entsprechen würden. Demgegenüber fasst der vorliegende Beitrag den Forschungsstand so zusammen, dass die mindestlohnkritischen Ex-ante-Prognosen letztlich kaum in Einklang mit den Entwicklungen nach Einführung des Mindestlohns zu bringen sind. Dies betrifft sowohl die Beschäftigungsverluste als auch die beobachteten Arbeitszeitentwicklungen. Die in Studien festgestellten Beschäftigungseffekte sind eher gering. Einzig die Zahl der Minijobs im Hauptjob hat im Zeitverlauf abgenommen und auch deren Arbeitszeit ist spürbar gesunken. Allerdings wurden gleichzeitig Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung umgewandelt. Da es nach der Mindestlohneinführung zwischen Minijobs im Hauptjob und sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung eine Substitution gegeben hat, ist ein Überblick über die Nettoeffekte bei Arbeitsplätzen und Arbeitszeit schwierig. Aus diesem Grund wird zusätzlich zu den genannten Effekten auch die Einkommensentwicklung im Mindestlohnbereich betrachtet... Bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Mindestlohnbereich war die tatsächliche Steigerung der Monatslöhne etwa doppelt so hoch wie im Monopson-Modell von Knabe et al. (2014) und etwa viermal so hoch wie im neoklassischen Standardmodell. Diese Modellprognosen können daher als widerlegt betrachtet werden. Der Mindestlohn hat kaum Beschäftigung gekostet und stand auch einer Einkommensausweitung bei den Niedrigverdienern nicht im Wege." (Textauszug, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Mind the gap: Effects of the national minimum wage on the gender wage gap in Germany (2022)

    Schmid, Ramona ;

    Zitatform

    Schmid, Ramona (2022): Mind the gap: Effects of the national minimum wage on the gender wage gap in Germany. (Hohenheim discussion papers in business, economics and social sciences 06-2022), Stuttgart, 37 S.

    Abstract

    "With its introduction in 2015, the statutory minimum wage in Germany intends to benefit primarily low-wage workers. Thus, this paper aims at estimating the effectiveness of the im- plemented wage floor on gender wage gaps in the lower half of the wage distribution. Using administrative data, distinct regional differences regarding magnitudes of wage differentials and responses to the minimum wage are identified. Overall, wage gaps between men and women at the 10th percentile decrease by 2.46 and 6.34 percentage points respectively in the West and East of Germany after 2015. Applying counterfactual wage distributions, the study provides new evidence that around 60% and even 95% of the decline result from the introduction of the minimum wage in each region. Further, group-specific analyses identify concrete responses on the basis of age, educational level and occupational activity. Having yearly data, the study ad- ditionally reveals new results on the impact of the successive minimum wage raises in 2017 and 2019. Counterfactual aggregate decompositions of gender wage gaps finally indicate a decrease in discriminatory remuneration structures in the West of Germany due to the introduced wage floor." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))

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  • Literaturhinweis

    Employment and wage effects of extending collective bargaining agreements: Sectoral collective contracts reduce inequality but may lead to job losses among workers with earnings close to the wage floors (2022)

    Villanueva, Ernesto ; Adamopoulou, Effrosyni;

    Zitatform

    Villanueva, Ernesto & Effrosyni Adamopoulou (2022): Employment and wage effects of extending collective bargaining agreements. Sectoral collective contracts reduce inequality but may lead to job losses among workers with earnings close to the wage floors. (IZA world of labor 136), Bonn, 12 S. DOI:10.15185/izawol.136.v2

    Abstract

    "Der Gesamteffekt der Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen hängt davon ab, wie viele Arbeitsplätze aufgrund der tariflich geregelten Lohnuntergrenzen und sonstigen Arbeitsbedingungen abgebaut werden. Um die Auswirkungen auf Löhne und Beschäftigung bewerten zu können, müssen Informationen über Tarifverträge mit Längsschnittdaten zu Arbeitgebern und Arbeitnehmern verknüpft werden. Neue Erkenntnisse der Forschung zeigen, dass negative Effekte meist auf Arbeitnehmer mit Verdiensten in der Nähe der Mindestlöhne beschränkt sind. Öffnungsklauseln und Repräsentativitätserfordernisse können dem entgegenwirken." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    Weiterführende Informationen

    deutsche Kurzfassung
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  • Literaturhinweis

    Mindestlohn und staatliche Transferzahlungen: Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten und der Fraktion der AfD (Drucksache 20/334) (2022)

    Zitatform

    Bundesministerium für Arbeit und Soziales (2022): Mindestlohn und staatliche Transferzahlungen. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten und der Fraktion der AfD (Drucksache 20/334). (Verhandlungen des Deutschen Bundestages. Drucksachen 20/461 (21.01.2022)), 31 S.

    Abstract

    Zum 1. Juli 2021 wurde der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland auf 9,60 Euro angehoben. Am Beispiel einer alleinerziehenden Person mit einer Wochenarbeitszeit von 37,7 Stunden wird gefragt, wie hoch die tatsächlichen Kosten der Unterkunft und Heizung (KdU) sein dürfen, um einen Anspruch auf Grundsicherung nach SGB II zu vermeiden. Alternativ erfolgt die Berechnung für einen Stundenlohn von 12 Euro. Bei diesem Musterhaushalt wird davon ausgegangen, dass Leistungen nach dem SGB II mit einem Bruttoeinkommen von 1.568 bzw. 1.960 Euro nicht mehr in Anspruch genommen werden, da - in Abhängigkeit von den konkreten Wohnkosten - das verfügbare Einkommen mit Kinderzuschlag und Wohngeld dasjenige mit Arbeitslosengeld II und Sozialgeld übersteigen würde. Weitere Themen sind die durchschnittlich laufenden tatsächlichen Kosten für Unterkunft und Heizung einer Alleinerziehenden-Bedarfsgemeinschaft, die anerkannten Kosten und ihre Entwicklung seit 2010, die Zahl der Wohngeldempfänger und der Empfänger des Kinderzuschlags. Im Hinblick auf die Einführung des Kinderzuschlags im Jahr 2005 wird festgestellt, dass dieser nicht zu mehr Beschäftigung geführt hat. (IAB)

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  • Literaturhinweis

    Did the Minimum Wage Reduce the Gender Wage Gap in Germany? (2021)

    Caliendo, Marco ; Wittbrodt, Linda;

    Zitatform

    Caliendo, Marco & Linda Wittbrodt (2021): Did the Minimum Wage Reduce the Gender Wage Gap in Germany? (CEPA discussion papers 40), Potsdam, 26 S. DOI:10.25932/publishup-53046

    Abstract

    "In many countries, women are over-represented among low-wage employees, which is why a wage floor could benefit them particularly. Following this notion, we analyse the impact of the German minimum wage introduction in 2015 on the gender wage gap. Germany poses an interesting case study in this context, since it has a rather high gender wage gap and set the minimum wage at a relatively high level, affecting more than four million employees. Based on individual data from the Structure of Earnings Survey, containing information for over one million employees working in 60,000 firms, we use a difference-in- difference framework that exploits regional differences in the bite of the minimum wage. We find a significant negative effect of the minimum wage on the regional gender wage gap. Between 2014 and 2018, the gap at the 10th percentile of the wage distribution was reduced by 4.6 percentage points (or 32%) in regions that were strongly affected by the minimum wage compared to less affected regions. For the gap at the 25th percentile, the effect still amounted to -18%, while for the mean it was smaller (-11%) and not particularly robust. We thus find that the minimum wage can indeed reduce gender wage disparities. While the effect is highest for the low-paid, it also reaches up into higher parts of the wage distribution." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))

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  • Literaturhinweis

    The minimum wage and annual earnings inequality (2021)

    Engelhardt, Gary V.; Purcell, Patrick J.;

    Zitatform

    Engelhardt, Gary V. & Patrick J. Purcell (2021): The minimum wage and annual earnings inequality. In: Economics Letters, Jg. 207. DOI:10.1016/j.econlet.2021.110001

    Abstract

    "We estimate the impact of the minimum wage on U.S. male annual earnings inequality, using administrative Social Security earnings records from 1981-2015. The minimum wage reduces inequality in the bottom quartile of the earnings distribution, and especially in the bottom decile." (Author's abstract, IAB-Doku, © 2021 Elsevier) ((en))

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  • Literaturhinweis

    Social and fiscal impacts of statutory minimum wages in EU countries: A microsimulation analysis with EUROMOD (2021)

    Grünberger, Klaus; Narazani, Edlira; Kiss, Áron; Filauro, Stefano;

    Zitatform

    Grünberger, Klaus, Edlira Narazani, Stefano Filauro & Áron Kiss (2021): Social and fiscal impacts of statutory minimum wages in EU countries. A microsimulation analysis with EUROMOD. (JRC working papers on taxation and structural reforms 2021-06), Seville, 44 S.

    Abstract

    "This paper analyses the first-round effects of hypothetical minimum wage increases on social outcomes in 21 EU countries with a statutory national minimum wage based on a microsimulation approach using EUROMOD. The methodological challenges related to the use of available EU household survey data are described, along with the choices made to address these challenges. The paper assesses hypothetical scenarios in which countries with a statutory national minimum wage increase their minimum wage to various reference values, set in relation to the gross national median and average wage. The model simulations suggest that minimum wage increases can significantly reduce in-work poverty, wage inequality and the gender pay gap, while generally improving the public budget balance. The implied wage increases for the beneficiaries are substantial, while the implied increases in the aggregate wage bill and, as a consequence, possible negative employment impacts, are generally modest." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))

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  • Literaturhinweis

    Essays in Applied Labor Economics (2021)

    Kunaschk, Max;

    Zitatform

    Kunaschk, Max (2021): Essays in Applied Labor Economics. Erlangen, 175 S.

    Abstract

    "Diese Dissertation besteht aus vier unabhängigen Studien und behandelt die Themen Mindestlöhne, Geschlechterungleichheit auf dem Arbeitsmarkt, die Effekte einer großen Elterngeldreform, und Langzeitarbeitslosigkeit. Die breite der analysierten Themen zeigt die vielfältigen Möglichkeiten auf, die administrative Daten für die Forschung in der angewandten Wirtschaftswissenschaft bieten und diese Dissertation trägt damit neue Erkenntnisse zu zentralen Themen der Arbeitsmarktökonomik bei. Die erste Studie befasst sich mit den kausalen Effekten der Einführung eines Mindestlohns im deutschen Friseurgewerbe. Besonders an dem Sektor ist, dass er viele Charakteristika aufweist, die man von einem Arbeitsmarkt mit vollständiger Konkurrenz erwarten würde. Mithilfe der Vollerhebung aller abhängig beschäftigten Friseure in Deutschland und eines Difference-in-Differences-Ansatzes zeigt die Studie, dass selbst Mindestlöhne die, im Vergleich zum herrschenden Lohnniveau, relativ hoch sind, nicht zwangsläufig zu negativen Beschäftigungseffekten führen müssen, wie man es in einem Arbeitsmarkt mit vollständiger Konkurrenz eigentlich erwarten würde. Stattdessen zeigt die Studie, dass die Mindestlohneinführung zu einer Erhöhung der Verbraucherpreise geführt hat. Dies zeigt, dass zwar auch relativ hohe Mindestlöhne nicht zwangsläufig zu Arbeitsplatzverlusten führen, dies aber unter Umständen durch höhere Preise für Konsumenten kompensiert wird. Die zweite Studie befasst sich mit den kausalen Effekten der Einführung des nationalen Mindestlohns im Jahr 2015 auf geplante Humankapitalinvestitionen von Jugendlichen. Für diese Studie kombinieren wir Befragungsdaten mit einem Fokus auf Bildung mit administrativen Arbeitsmarktdaten. Mithilfe eines Difference-in-Differences-Ansatzes zeigt die Studie, dass die Reform die Wahrscheinlichkeit erhöht hat, dass Jugendliche einen höheren Schulabschluss erreichen wollen. Weiterhin zeigt die Studie mithilfe eines Triple Differencein-Differences-Ansatzes, dass dieser positive Effekt durch leistungsschwächere Jugendliche getrieben wird. Insgesamt implizieren die Ergebnisse, dass Jugendliche vorausschauend handeln und hinsichtlich ihrer Humankapitalentscheidungen sowohl auf Veränderungen von Löhnen, als auch auf Veränderungen der Wahrscheinlichkeit einen Arbeitsplatz zu finden reagieren. Die dritte Studie befasst sich mit Unterschieden in den Effekten des Kinderkriegens auf Geschlechterungleichheit auf dem Arbeitsmarkt in West- und Ostdeutschland, sowie mit den kausalen Effekten einer großen Elterngeldreform auf die Beschäftigungswahrscheinlichkeit von Müttern und Vätern. Diese Studie kombiniert verschiedene neue Ansätze, welche die Analysemöglichkeiten der administrativen Daten stark erweitern. Mithilfe eines Event-Study-Ansatzes zeigt die Studie, dass die Geburt des ersten Kindes die Beschäftigungswahrscheinlichkeit von Frauen in West- und in Ostdeutschland noch deutlich unterschiedlich beeinflusst, während es bei Männern kaum Unterschiede gibt. Hinsichtlich der Elterngeldreform zeigt die Studie, dass diese den Anteil der Väter, die Elternzeit nehmen, stark erhöht hat. Mithilfe eines neuen empirischen Ansatzes, der einen Event-Study-Ansatz mit einem Difference-in-Differences-Ansatz kombiniert, zeigt die Studie weiterhin, dass die Elterngeldreform das Arbeitsangebot von Männern und Frauen im ersten Jahr nach der Geburt des Kindes verringert hat, die Reform aber nach Ablauf der Periode während der Elterngeld gezahlt wird keine Auswirkungen auf die Beschäftigung beider Partner hatte. Letztlich zeigt die Studie noch, dass es keine langfristigen Effekte auf die Beschäftigungswahrscheinlichkeit beider Partner hat, wenn der Vater Elternzeit nimmt. Die vierte Studie vergleicht verschiedene statistische Methoden zur Vorhersage von Langzeitarbeitslosigkeit. Die Studie vergleicht Vorhersagen basierend auf logistischen Regressionsmodellen mit Vorhersagen basierend auf Random Forest Modellen und zeigt, dass, abhängig davon welche Ziele verfolgt werden und welche Budgetrestriktionen die Möglichkeiten staatlicher Jobvermittlung einschränken, eine der beiden Methoden zu bevorzugen ist. Vorhersagen basierend auf logistischen Regressionsmodellen identifizieren einen größeren Anteil der Personen, die Langzeitarbeitslos werden, während Vorhersagen basierend auf Random Forest Modellen einen geringeren Anteil an nicht-Langzeitarbeitslosen falsch als solche klassifizieren. Weiterhin zeigt die Studie, wie staatliche Arbeitsvermittlung potenzielle statistischer Diskriminierung adressieren kann und diskutiert Fragen hinsichtlich der praktischen Implementierung statistischer Vorhersagemethoden. Durch die Nutzung qualitativ hochwertiger administrativer Daten in Kombination mit einer Vielfalt empirischer Methoden trägt diese Dissertation somit zum Feld der angewandten Arbeitsmarktökonomik bei, indem sie neue Erkenntnisse zu wichtigen Themen des Feldes liefert. Während die ersten drei Studien hauptsächlich auf die Identifikation kausaler Effekte von Arbeitsmarktreformen abzielen, beschäftigt sich die vierte Studie vornehmlich mit den praktischen Implikationen der Nutzung statistischer Vorhersagemethoden in staatlicher Arbeitsvermittlung." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    Beteiligte aus dem IAB

    Kunaschk, Max;
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  • Literaturhinweis

    Wer profitiert von 12 Euro Mindestlohn?: Einblicke aus der WSI-Lohnspiegel-Datenbank (2021)

    Lübker, Malte;

    Zitatform

    Lübker, Malte (2021): Wer profitiert von 12 Euro Mindestlohn? Einblicke aus der WSI-Lohnspiegel-Datenbank. (WSI policy brief 59), Düsseldorf, 23 S.

    Abstract

    "Ein Mindestlohn von 12 Euro würde auch jenseits von Branchen mit traditionell vielen Niedriglohnbeschäftigten wie dem Gastgewerbe oder dem Einzelhandel eine breite Wirkung entfalten. Mehr Geld für ihre Arbeit könnten etwa auch Beschäftigte in Arztpraxen, Anwaltskanzleien und den Büroetagen deutscher Unternehmen erwarten. Frauen würden von einem höheren Mindestlohn überdurchschnittlich profitieren, insbesondere wenn sie in Teilzeit arbeiten oder einen befristeten Arbeitsvertrag haben. Beschäftigte in kleineren Betrieben ohne Tarifbindung zählen ebenfalls zu den Hauptbegünstigten. Regional würde ein höherer Mindestlohn vor allem Beschäftigte im Osten und Norden der Republik erreichen. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie des Wirtschafts- und Sozialwissen­schaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Für die Untersuchung wurden Gehaltsangaben von annähernd 200.000 Beschäftigten aus dem Gehaltsportal Lohnspiegel.de ausgewertet. Lohnspiegel.de wird vom WSI wissenschaftlich betreut." (Textauszug, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Effekte des gesetzlichen Mindestlohns auf die Haushaltsnettoeinkommen und den Bezug bedarfsgeprüfter Transferleistungen (2021)

    Pusch, Toralf; Tobsch, Verena; Santoro, Chiara; Schmidt, Tanja;

    Zitatform

    Pusch, Toralf, Verena Tobsch, Tanja Schmidt & Chiara Santoro (2021): Effekte des gesetzlichen Mindestlohns auf die Haushaltsnettoeinkommen und den Bezug bedarfsgeprüfter Transferleistungen. In: WSI-Mitteilungen, Jg. 74, H. 2, S. 116-126. DOI:10.5771/0342-300X-2021-2-116

    Abstract

    "Die Effekte des gesetzlichen Mindestlohns auf die verfügbaren Einkommen in Deutschland wurden bislang eher selten untersucht. Mit dem PASS-Datensatz durchgeführte deskriptive Analysen zeigen deutliche Einkommenssteigerungen vor allem bei Beschäftigten in Ostdeutschland. Diese Ergebnisse können wir mit Quantilsregressionen bestätigen. Steigerungen bei den Haushaltsnettoeinkommen abhängig Beschäftigter reichen im Jahr 2018 etwa bis zum 25%-Punkt der Einkommensverteilung. Weiterhin zeigen unsere deskriptiven Analysen, dass der Übergang von Beschäftigung mit bedarfsgeprüftem Transferleistungsbezug in Beschäftigung ohne Transferleistungsbezug insbesondere zwischen den Jahren 2014–15 und 2015–16 erhöht war, was zeitlich mit der Einführung des Mindestlohns zusammenfällt. Unter Verwendung von Panelmodell-Schätzungen können wir eine Verringerung eines neben der Arbeit bestehenden Bezugs von bedarfsgeprüften Transferleistungen nach der Einführung des Mindestlohns bestätigen." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Die Bedeutung des gesetzlichen Mindestlohns für Geflüchtete (2020)

    Bruttel, Oliver ; Ohlert, Clemens ;

    Zitatform

    Bruttel, Oliver & Clemens Ohlert (2020): Die Bedeutung des gesetzlichen Mindestlohns für Geflüchtete. In: WSI-Mitteilungen, Jg. 73, H. 2, S. 110-118. DOI:10.5771/0342-300X-2020-2-110

    Abstract

    "Der Beitrag diskutiert die Bedeutung des gesetzlichen Mindestlohns für die Beschäftigungssituation Geflüchteter. Dabei geht es zum einen um die Frage, in welchem Maß der gesetzliche Mindestlohn für die Entlohnung Geflüchteter relevant ist. Dabei zeigt sich auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, dass viele Geflüchtete Löhne im Mindest- und Niedriglohnbereich erhalten und auch in Branchen arbeiten, in denen der gesetzliche Mindestlohn eine große Rolle spielt. Zum anderen stellt sich die Frage, inwiefern eine Ausnahme vom gesetzlichen Mindestlohn die Beschäftigungschancen von Geflüchteten verbessern würde. Hier sprechen die vorhandenen (internationalen) Erkenntnisse dafür, dass eine solche Sonderregelung für Geflüchtete kein zielführendes Instrument wäre, um deren Arbeitsmarktintegration zu verbessern." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns auf Praktikumsverhältnisse (2020)

    Ehrentraut, Oliver; Huschik, Gwendolyn; Funke, Claudia; Weinelt, Heidrun; Sulzer, Laura;

    Zitatform

    Ehrentraut, Oliver, Heidrun Weinelt, Gwendolyn Huschik, Claudia Funke & Laura Sulzer (2020): Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns auf Praktikumsverhältnisse. (Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Forschungsbericht 559), Berlin, 45 S.

    Abstract

    "Die vorliegende Studie untersucht auf Basis von wissenschaftlicher Literatur, unstrukturierten Online-Daten und Fachgesprächen die Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns auf Praktikumsverhältnisse. Ob ein Praktikum dem Mindestlohngesetz unterliegt oder nicht, hängt von dessen Art und Dauer ab. Die Analyse legt nahe, dass Praktika im Zuge der Mindestlohneinführung in ihrer Struktur teilweise so angepasst wurden, dass sie nicht dem Mindestlohngesetz unterliegen. Praktika, die nicht in den Anwendungsbereich des Mindestlohns fallen, scheinen im Vergleich zu mindestlohnpflichtigen Praktika von Arbeitgebendenseite häufiger angeboten und oft (deutlich) geringer vergütet zu werden. Das gilt besonders für Pflichtpraktika. Dabei zeigen sich – vor ebenso wie nach der Mindestlohneinführung im Jahr 2015 – deutliche Unterschiede zwischen den Branchen. In mittleren und großen Unternehmen hat der gesetzliche Mindestlohn die Praktikumsvergütung tendenziell erhöht. Die Auswirkungen des Mindestlohns auf die Anzahl an Praktikumsplätzen insgesamt bleiben mangels entsprechender Datengrundlage unbestimmt. Seit der Mindestlohneinführung an Bedeutung verloren hat die Debatte um die „Generation Praktikum“. Es sind aber diverse Ausweichreaktionen zur Umgehung des Mindestlohns zu beobachten, deren Ausmaß nicht bekannt ist und von denen einige nicht rechtskonform sind. Das komplexe Regelwerk des Mindestlohngesetzes in Bezug auf Praktika hat vor allem arbeitgebendenseitig zu Beratungsbedarf und Verunsicherung geführt." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Using occupations to evaluate the employment effects of the German minimum wage (2020)

    Friedrich, Martin;

    Zitatform

    Friedrich, Martin (2020): Using occupations to evaluate the employment effects of the German minimum wage. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, Jg. 240, H. 2/3, S. 269-294., 2019-09-09. DOI:10.1515/jbnst-2018-0085

    Beteiligte aus dem IAB

    Friedrich, Martin;
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  • Literaturhinweis

    When the Minimum Wage Really Bites Hard: Impact on Top Earners and Skill Supply (2020)

    Gregory, Terry; Zierahn, Ulrich;

    Zitatform

    Gregory, Terry & Ulrich Zierahn (2020): When the Minimum Wage Really Bites Hard. Impact on Top Earners and Skill Supply. (IZA discussion paper 13633), Bonn, 55 S.

    Abstract

    "We investigate minimum wage spillovers by exploiting the first-time introduction of a minimum wage within a quasi-experiment in a context with an extraordinary large bite: the German roofing industry. We find positive wage spillovers for medium-skilled workers with wages just above the minimum wage, but negative effects for high-skilled top earners in East Germany, where the bite was particularly pronounced. There, the minimum wage lowered both returns to skills and skill supply. We propose a theoretical model according to which negative spillovers occur whenever a negative scale effect dominates a positive substitution effect and provide empirical support for our theory." (Author's abstract, IAB-Doku, © 2020 Elsevier) ((en))

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  • Literaturhinweis

    Employment effects of introducing a minimum wage: The case of Germany (2020)

    Holtemöller, Oliver; Pohle, Felix;

    Zitatform

    Holtemöller, Oliver & Felix Pohle (2020): Employment effects of introducing a minimum wage: The case of Germany. In: Economic Modelling, Jg. 89, S. 108-121. DOI:10.1016/j.econmod.2019.10.006

    Abstract

    "Income inequality has been a major concern of economic policy makers for several years. Can minimum wages help to mitigate inequality? In 2015, the German government introduced a nationwide statutory minimum wage to reduce income inequality by improving the labour income of low-wage employees. However, the employment effects of wage increases depend on time and region specific conditions and, hence, they cannot be known in advance. Because negative employment effects may offset the income gains for low-wage employees, it is important to evaluate minimum-wage policies empirically. We estimate the employment effects of the German minimum-wage introduction using panel regressions on the state-industry-level. We find a robust negative effect of the minimum wage on marginal and a robust positive effect on regular employment. In terms of the number of jobs, our results imply a negative overall effect. Hence, low-wage employees who are still employed are better off at the expense of those who have lost their jobs due to the minimum wage." (Author's abstract, IAB-Doku, © 2023 Elsevier) ((en))

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  • Literaturhinweis

    The Statutory Minimum Wage in Germany and the Labor Demand Elasticities of Low-Skilled Workers: A Regression Discontinuity Approach with Establishment Panel Data (2020)

    Kölling, Arnd ;

    Zitatform

    Kölling, Arnd (2020): The Statutory Minimum Wage in Germany and the Labor Demand Elasticities of Low-Skilled Workers: A Regression Discontinuity Approach with Establishment Panel Data. (GLO discussion paper / Global Labor Organization 687), Essen, 31 S.

    Abstract

    "This study examines the influence of the statutory minimum wage on labor demand elasticities regarding low-skilled workers. For this, a regression discontinuity analysis is conducted using company panel data from 2013 to 2018. In addition, a possible endogeneity of the remuneration for low-skilled workers was considered using an IV estimation. It is shown that the monopsonistic structures of the labor market may continue to exist after the introduction of the minimum wage. Additionally, the own-wage elasticity for low-skilled workers did not change over the period considered. However, in the short run, stronger substitutive relationships with medium-skilled workers seem to exist, and probably also with highly qualified employees in the long run." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))

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  • Literaturhinweis

    Minimum wage policy with optimal taxes and unemployment (2020)

    Lavecchia, Adam M.;

    Zitatform

    Lavecchia, Adam M. (2020): Minimum wage policy with optimal taxes and unemployment. In: Journal of Public Economics, Jg. 190. DOI:10.1016/j.jpubeco.2020.104228

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  • Literaturhinweis

    Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns auf Beschäftigung und Arbeitslosigkeit: Studie im Auftrag der Mindestlohnkommission (2020)

    Pestel, Nico; Caliendo, Marco ; Bonin, Holger; Gregory, Terry; Isphording, Ingo;

    Zitatform

    Pestel, Nico, Holger Bonin, Ingo Isphording, Terry Gregory & Marco Caliendo (2020): Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns auf Beschäftigung und Arbeitslosigkeit. Studie im Auftrag der Mindestlohnkommission. (IZA research report 95), Bonn, 102 S.

    Abstract

    "Die vorliegende Studie im Auftrag der Mindestlohnkommission beinhaltet eine empirische Analyse der Auswirkungen der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns zum 1. Januar 2015 sowie der erstmaligen Anhebung zum 1. Januar 2017 auf die Zielgrößen Beschäftigung und Arbeitslosigkeit bis Mitte des Jahres 2019. Als Datenbasis dienen aggregierte amtliche Daten auf regionaler Ebene sowie administrative Daten, die die Betriebs- und die Beschäftigtenebene miteinander verbinden. Je nach Zielgröße und Untersuchungseinheit werden diese Datenquellen mit Indikatoren zur Mindestlohnbetroffenheit verknüpft. Dies erlaubt die Anwendung ökonometrischer Methoden, die einem Experimentalstandard möglichst nahekommen, so dass die erzielten Ergebnisse eine Interpretation im Sinne von Ursache- Wirkungs-Relationen erlauben. Dazu werden verschiedene Varianten des so genannten Differenz-in- Differenzen-Ansatzes verwendet." (Textauszug, IAB-Doku)

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    Erforderliche Höhe des gesetzlichen Mindestlohns zur Armutsbekämpfung bei Single- und Alleinerziehenden-Haushalten: Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE (Drucksache 19/16242) (2020)

    Zitatform

    Bundesministerium für Arbeit und Soziales (2020): Erforderliche Höhe des gesetzlichen Mindestlohns zur Armutsbekämpfung bei Single- und Alleinerziehenden-Haushalten. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE (Drucksache 19/16242). (Verhandlungen des Deutschen Bundestages. Drucksachen 19/16881 (29.01.2020)), 5 S.

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