Gender und Arbeitsmarkt
Das Themendossier "Gender und Arbeitsmarkt" bietet wissenschaftliche und politiknahe Veröffentlichungen zu den Themen Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern, Müttern und Vätern, Berufsrückkehrenden, Betreuung/Pflege und Arbeitsteilung in der Familie, Work-Life-Management, Determinanten der Erwerbsbeteiligung, geschlechtsspezifische Lohnunterschiede, familien- und steuerpolitische Regelungen sowie Arbeitsmarktpolitik für Frauen und Männer.
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- Erwerbsbeteiligung von Frauen
- Erwerbsbeteiligung von Männern
- Kinderbetreuung und Pflege
- Berufliche Geschlechtersegregation
- Berufsrückkehr – Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt
- Dual-Career-Couples
- Work-Life
- Geschlechtsspezifische Lohnunterschiede
- Familienpolitische Rahmenbedingungen
- Aktive/aktivierende Arbeitsmarktpolitik
- Arbeitslosigkeit und passive Arbeitsmarktpolitik
- geografischer Bezug
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Literaturhinweis
The 'two lives' of Esping-Andersen and the revival of a research program: Gender equality, employment and redistribution in contemporary social policy (2025)
Zitatform
Ferragina, Emanuele (2025): The 'two lives' of Esping-Andersen and the revival of a research program: Gender equality, employment and redistribution in contemporary social policy. In: Social Policy and Administration, Jg. 59, H. 1, S. 1-19. DOI:10.1111/spol.13029
Abstract
"This article makes two conceptual contributions to social policy literature. First, we summarise key concepts and insights from Gøsta Esping-Andersen's major books, tracing his work in ‘two lives’: ‘the foundations, or the welfare state between states and markets’ and ‘the demographic turn’. Analyzing the ‘first life’, we revisit the centrality of the decommodification and social stratification concepts and the seeds of the social investment approach. Further, we explore Esping-Andersen's masterful analysis of the double bind of the welfare state (supporting full-employment and redistributional harmony) in a post-industrial era and how countries belonging to different regimes have dealt with it. Through his ‘second life’, we explore the ‘impossible marriage’ between full employment and equality, and the development of the social investment approach. Our second contribution is to critically analyse a tension—generated by the shift from a broad to a narrow social policy perspective—between the two lives and how it raises questions for contemporary social policy. We suggest the field should take stock of Esping-Andersen's work holistically, going beyond a simplistic use of welfare regime typologies and the universal proposition of a Scandinavian-style social investment approach. This approach tends to overlook factors related to the international context (e.g., the expansion of the market logic, and questions of exchange, inflation and debt) when assessing the impact of social policy on key outcomes. Our ultimate goal is to revive a research program based on the integration between social policy and international political economy, a program geared at critically assessing issues related to gender equality, employment and redistribution." (Author's abstract, IAB-Doku, Published by arrangement with John Wiley & Sons) ((en))
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Jobcenter-Betreuung von Alleinerziehenden im Vergleich zu Eltern in Paarbedarfsgemeinschaften (2024)
Artmann, Elisabeth;Zitatform
Artmann, Elisabeth (2024): Jobcenter-Betreuung von Alleinerziehenden im Vergleich zu Eltern in Paarbedarfsgemeinschaften. (IAB-Forschungsbericht 03/2024), Nürnberg, 44 S. DOI:10.48720/IAB.FB.2403
Abstract
"Alleinerziehende müssen die Doppelbelastung bewältigen, ohne Unterstützung eines Partners im Haushalt für den Familienunterhalt und die Kinderbetreuung zu sorgen, weshalb sie als Bevölkerungsgruppe mit besonderem sozialpolitischen Unterstützungsbedarf gelten. Rund ein Drittel der Alleinerziehenden-Haushalte mit minderjährigen Kindern war im Jahr 2022 auf Grundsicherungsleistungen angewiesen, während nur 6,3 Prozent der Paarhaushalte mit minderjährigen Kindern Leistungen bezog. Der vorliegende Forschungsbericht untersucht deshalb anhand von Befragungsdaten des Panels „Arbeitsmarkt und soziale Sicherung” für die Jahre 2008 bis 2021 deskriptiv, wie alleinerziehende Mütter im Vergleich zu Müttern und Vätern in Paarbedarfsgemeinschaften von den Jobcentern betreut werden, welche Förder- und Beratungsangebote sie erhalten und wie sie die Jobcenter-Betreuung bewerten. Dabei werden ausschließlich Erziehende im Grundsicherungsbezug betrachtet, die nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind. Ein Vergleich dieser Elterngruppen zeigt zunächst, dass Alleinerziehende im Durchschnitt weniger und ältere Kinder haben als Eltern in Paar-BGs. Zudem hat ein hoher Anteil aller drei Elterngruppen keinen Berufsabschluss, wobei dieser Anteil bei den Alleinerziehenden aber etwas geringer ist als bei den Eltern in Paarhaushalten. In der Regel sind Grundsicherungsbeziehende zur Arbeitssuche verpflichtet, um ihren Leistungsbezug zu reduzieren oder zu beenden. Allerdings gibt es mehrere Ausnahmen von dieser Pflicht. Alleinerziehende sind ihren eigenen Angaben nach insgesamt signifikant häufiger zur Arbeitssuche verpflichtet als Mütter in Paarhaushalten, aber seltener als Väter. Eine wichtige Rolle spielt hier das Alter des jüngsten Kindes, denn die Jobcenter-Betreuung Alleinerziehender ähnelt der der Mütter in Paarhaushalten, wenn ein Kleinkind zu betreuen ist, aber der der Väter, wenn das jüngste Kind mindestens drei bis fünf Jahre alt ist. Im Beobachtungszeitraum ist der Anteil der Personen, der zur Arbeitssuche verpflichtet ist, in allen Elterngruppen rückläufig, was an der sich verändernden Zusammensetzung der Gruppe der Leistungsbeziehenden liegen könnte. In den bis 2020 erhobenen Befragungswellen haben nur wenige Eltern keinen Kontakt zum Jobcenter und die Mehrheit der Eltern mit Verpflichtung zur Arbeitssuche wird vom Jobcenter beschäftigungsorientiert beraten. In der im Jahr 2021 erhobenen Welle zeigen sich die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, denn der Anteil der Personen ohne Kontakt zum Jobcenter steigt bei allen Elterngruppen sprunghaft an und ein geringerer Anteil der Leistungsbeziehenden wird ausführlich beraten. Liegt nach eigenen Angaben der befragten Personen eine Befreiung von der Suchverpflichtung vor, so gibt die Mehrheit der Mütter als Grund Kinderbetreuungspflichten an. Bei Vätern in Paarhaushalten sind die häufigsten Freistellungsgründe hingegen gesundheitliche Probleme und Ausbildung. Betrachtet man die Förderangebote, die Jobcenter-Mitarbeitende den arbeitsuchenden Leistungsbeziehenden unterbreiten, zeigt sich, dass Alleinerziehende insgesamt ähnlich und zum Teil sogar intensiver gefördert werden als Eltern in Paarbedarfsgemeinschaften. So werden ihnen im Vergleich zu Müttern in Paarbedarfsgemeinschaften signifikant häufiger eine sozialversicherungspflichtige Stelle oder Ausbildung sowie Aktivierungs- oder Vermittlungsgutscheine angeboten; im Vergleich zu Vätern wird ihnen öfter ein Minijob angeboten. Vätern werden hingegen häufiger Weiterbildungen, Umschulungen und Integrations- oder Deutschkurse angeboten als (alleinerziehenden) Müttern, wobei dies zum Teil am höheren (Sprach-)Förderbedarf der Väter liegen könnte. Jobcenter-Mitarbeitende können Leistungsbeziehende auch an externe Beratungsstellen verweisen, wenn dies für die Erwerbsintegration erforderlich ist. Von den drei betrachteten Beratungsarten besteht der größte Bedarf an einer gesundheitlichen Begutachtung zur Eignungsfeststellung und an einer Schuldnerberatung, während der Bedarf an Suchtberatungen niedrig ist. Bei allen Elterngruppen, vor allem aber bei den Vätern, ist der ungedeckte Bedarf an den entsprechenden Beratungen jedoch etwas höher als der gedeckte Bedarf. Die Betreuung durch die Jobcenter-Mitarbeitenden des Vermittlungsbereichs wird von allen drei Elterngruppen insgesamt als eher vertrauensvoll und kooperativ bewertet. Die befragten Eltern haben allerdings eher nicht den Eindruck, dass ihnen geholfen wird, eine neue Perspektive zu entwickeln und stimmen auch eher nicht der Aussage zu, dass mit ihnen ausführliche Gespräche zur Verbesserung ihrer Arbeitsmarktchancen geführt werden. (Alleinerziehende) Mütter weisen hier signifikant niedrigere Zustimmungswerte auf als Väter, was auch daran liegen könnte, dass sie öfter von der Suchverpflichtung befreit sind." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Beteiligte aus dem IAB
Artmann, Elisabeth; -
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Cash transfers and fertility: Evidence from Poland’s Family 500+ Policy (2024)
Bokun, Anna;Zitatform
Bokun, Anna (2024): Cash transfers and fertility: Evidence from Poland’s Family 500+ Policy. In: Demographic Research, Jg. 51, S. 855-910. DOI:10.4054/demres.2024.51.28
Abstract
"Background: To increase the lowest fertility rate in the European Union in 2015, combat poverty, and invest in children’s human capital, the Polish government launched a pronatalist cash transfer program in 2016. Objective: What are the short-term fertility effects of the Family 500+ cash transfer? Which groups of women responded to the cash transfer? Methods: Using the Polish Household Budget Survey (2010–2018), I estimate linear probability regression models to identify the effect of the cash transfer on the probability of a birth as a function of a woman’s cash transfer eligibility, including heterogeneous effects by age, income, and education. Results: In the short term, the cash transfer is associated with an increased annual probability of overall births by 1.5 percentage points. Heterogeneity analyses reveal the cash transfer is associated with increased fertility for women aged 31–40 (0.7 to 1.8 percentage points), in contrast to decreased fertility for women aged 21–30 (2.2 to 2.6 percentage points) and women with higher household incomes (1 percentage point). Conclusions: This analysis provides mixed evidence on the short-term efficacy of the cash transfer on fertility. Some demographic groups are more sensitive to the additional income, suggesting that the economic and social barriers to fertility are not equally distributed in the Polish population. Contribution: Descriptive analyses of changing short-term fertility can facilitate timely adjustments to policies, identify emerging trends that may signal long-term patterns, and inform resource allocation." (Author's abstract, IAB-Doku, © Max-Planck-Institut für demographische Forschung) ((en))
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The Impact of State Paid Leave Laws on Firms and Establishments: Evidence from the First Three States (2024)
Zitatform
Butcher, Kristin F., Deniz Çivril & Sari Pekkala Kerr (2024): The Impact of State Paid Leave Laws on Firms and Establishments: Evidence from the First Three States. (Working papers / Federal Reserve Bank of Chicago 2024-12), Chicago, Ill, 45 S. DOI:10.21033/wp-2024-12
Abstract
"We use the Longitudinal Business Database to examine the impact of state-level paid parental leave laws in California, New Jersey, and Rhode Island on firms. Our main estimation strategy uses multi-unit firms and compares within-firm changes in outcomes for establishments in treated and untreated states. We find that paid parental leave laws reduce employment in firms' establishments in treated states. We investigate heterogeneity of the effects by pre-mandate share of workers in an industry that were women, and find that there is no systematic evidence that firms reduce employment more in industries with a higher share of women employees." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Closing the Gender Gap: Promoting Labour Market Participation (2024)
Zitatform
Harris, Jorgen M. & Eleonora Patacchini (2024): Closing the Gender Gap: Promoting Labour Market Participation. (IZA discussion paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit 17219), Bonn, 38 S.
Abstract
"In many countries, a significant share of the gender earnings gap stems not only from firm’s practices, or self-selection into lower productivity jobs, but also from a lower participation among women. Inactivity around the age of motherhood is frequent including in the most advanced countries, and can have lasting consequences on the chances to return to the labor market, as well as future earnings and promotions. In this paper, we discuss the major barriers reducing women’s labor force participation and examine the effects of several policies aimed at overcoming those barriers: parental leave, reserved paternal leave, statefunded childcare for young children, extended school hours, and individual taxation. For each, we provide a brief discussion of policy design and effectiveness." (Textauszug, IAB-Doku)
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Early child care, maternal labor supply, and gender equality: A randomized controlled trial (2024)
Zitatform
Hermes, Henning, Marina Krauß, Philipp Lergetporer, Frauke Peter & Simon Wiederhold (2024): Early child care, maternal labor supply, and gender equality: A randomized controlled trial. (IWH-Diskussionspapiere / Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle 2024,14), Halle, 64 S.
Abstract
"We provide experimental evidence that enabling access to universal early child care increases maternal labor supply and promotes gender equality among families with lower socioeconomic status (SES). Our intervention offers information and customized help with child care applications, leading to a boost in child care enrollment among lower-SES families. 18 months after the intervention, we find substantial increases in maternal full-time employment (+160%), maternal earnings (+22%), and household income (+10%). Intriguingly, the positive employment effects are not only driven by extended hours at child care centers, but also by an increase in care hours by fathers. Gender equality also benefits more broadly from better access to child care: The treatment improves a gender equality index that combines information on intra-household division of working hours, care hours, and earnings by 40% of a standard deviation, with significant increases in each dimension. For higher-SES families, we consistently observe negligible, insignificant treatment effects." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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How do lifecycle, employment and childcare support contribute to the gender pension gap in Europe? The clustering methods analysis (2024)
Zitatform
Jędrzychowska, Anna, Ilona Kwiecień, Ewa Poprawska, Ewa Cichowicz & Ewa Galecka-Burdziak (2024): How do lifecycle, employment and childcare support contribute to the gender pension gap in Europe? The clustering methods analysis. In: Technological and Economic Development of Economy, Jg. 30, H. 6, S. 1862-1889. DOI:10.3846/tede.2024.21887
Abstract
"Despite ongoing efforts in Europe to tackle discrimination against women in the labor market and societal roles, gender inequality remains entrenched. This study shifts focus from the design of pension systems to explore other key factors impacting women’s careers. By examining life cycle demographics, career paths, and childcare support systems, we utilize clustering to categorize European countries based on factors influencing women’s pension capital accumulation, excluding pension design. Our innovative approach highlights the significance of these factors in the gender pension gap. Findings suggest demographic and social similarities across countries do not necessarily equate to equitable retirement scenarios for women compared to men, underscoring the potential of pension system design to mitigate disparities. Using Ward’s method and the silhouette index for country classification on 10 variables, our analysis reveals distinct differences in gender pension gaps across Southern, Northern, Western, and Eastern Europe. This divergence, alongside observed differences in retirement outcomes for women affected by prior pension regulations, points to increasing challenges for younger European women in achieving pension parity with past generations." (Author's abstract, IAB-Doku, @ 2024 The Author(s). Published by Vilnius GediminasTechnical University) ((en))
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Erwerbsverläufe und frühzeitige Aktivierung von Bedarfsgemeinschaften mit kleinen Kindern (2023)
Artmann, Elisabeth;Zitatform
Artmann, Elisabeth (2023): Erwerbsverläufe und frühzeitige Aktivierung von Bedarfsgemeinschaften mit kleinen Kindern. (IAB-Forschungsbericht 03/2023), Nürnberg, 36 S. DOI:10.48720/IAB.FB.2303
Abstract
"Arbeitslosengeld-II-Beziehende sind grundsätzlich verpflichtet, Anstrengungen zu unternehmen, um ihren Leistungsbezug zu beenden oder zu verringern. Dazu zählt die Pflicht zur Arbeitssuche und Teilnahme an angebotenen Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik. Eine Ausnahme von dieser Regelung betrifft Bedarfsgemeinschaften, die Kinder unter drei Jahren betreuen. Hier kann sich ein Partner auf die Erziehung des Kindes berufen und muss dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen, kann dies aber auf freiwilliger Basis tun. Der vorliegende Forschungsbericht untersucht anhand von administrativen Daten zunächst, wie sich die Arbeitsmarktverläufe von Eltern im Arbeitslosengeld-II-Bezug in den ersten vier Lebensjahren ihres Kindes entwickeln. Des Weiteren wird analysiert, in welchem Umfang Mütter und Väter in diesem Zeitraum von den Jobcentern in gemeinsamen Einrichtungen aktiviert werden. Im Sinne von Aktivierung werden sowohl Betreuungstermine im Jobcenter als auch Teilnahmen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen betrachtet. Die Stichprobe für diese Untersuchungen umfasst Bedarfsgemeinschaften, in denen in den Jahren 2014 oder 2015 ein Kind geboren wurde und die zumindest am Tag der Geburt des Kindes Arbeitslosengeld II bezogen. Die Erwerbsverläufe von Müttern und Vätern weisen darauf hin, dass vor allem Frauen die Betreuung der Kinder übernehmen und für den Arbeitsmarkt nicht verfügbar sind. Ein wesentlicher Teil der Mütter in der Stichprobe ist in den ersten drei Lebensjahren des Kindes als „nicht arbeitsuchend” gemeldet, während der Anteil von Müttern in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung mit dem Alter des Kindes zunimmt, aber während des Beobachtungszeitraums niedrig bleibt. Nach dem dritten Geburtstag des Kindes zeigt sich insgesamt ein Sprung in den Arbeitsuchendmeldungen von Frauen und ein geringer Anstieg in den Teilnahmen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen. Dieses Muster ist vor allem auf westdeutsche Frauen zurückzuführen, den bei ostdeutschen Frauen nehmen sowohl die Arbeitsuchendmeldungen als auch die Beschäftigungsquote bereits nach dem ersten Geburtstag des Kindes sprunghaft zu. Die Erwerbsverläufe von Vätern scheinen hingegen kaum von der Geburt ihres Kindes beeinflusst zu werden, sie sind durchgehend häufiger in Beschäftigung bzw. arbeitsuchend gemeldet als Frauen. Auch nach dem dritten Geburtstag des Kindes zeigen sich allenfalls geringe Veränderungen in den Erwerbsverläufen der Väter. Mütter werden im Beobachtungszeitraum dieser Studie in den ersten drei Lebensjahren ihres Kindes insgesamt nur sehr eingeschränkt aktiviert. Sowohl die durchschnittliche Anzahl der Betreuungstermine je Jobcenter als auch der Anteil an Frauen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen sind deutlich geringer als die entsprechenden Zahlen für Väter. Jedoch zeigen sich für Mütter auch bei der Aktivierungsintensität wesentliche Unterschiede zwischen ost- und westdeutschen Jobcentern. Mütter in ostdeutschen Jobcentern nehmen bereits nach dem ersten Geburtstag ihres Kindes zunehmend Betreuungstermine wahr und an Maßnahmen teil, während sich bei Müttern in westdeutschen Jobcentern vor allem nach dem dritten Geburtstag des Kindes eine Zunahme der Aktivierungsintensität zeigt. Rund vier Jahre nach der Geburt ihres Kindes sind etwas weniger als 20 Prozent der westdeutschen Mütter sozialversicherungspflichtig beschäftigt, aber rund 28 Prozent der ostdeutschen Mütter. Kausale Effekte frühzeitiger Aktivierung auf die Erwerbschancen der Eltern lassen sich mit den vorliegenden Daten jedoch nicht bestimmen, unter anderem weil sich die Teilnehmenden an frühzeitigen Aktivierungsmaßnahmen von denjenigen unterscheiden, die nicht teilnehmen. Im Rahmen eines Feldexperiments ließe sich für derartige (Selbst-)Selektionen kontrollieren, da die Zielgruppe zufällig einer Interventions- und Kontrollgruppe zugeordnet werden könnte. Aufgrund der Zufallszuordnung könnten spätere Unterschiede in den Arbeitsmarktergebnissen zwischen beiden Gruppen als kausale Effekte der Intervention (z.B. eine intensivere Frühaktivierung) interpretiert werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Beteiligte aus dem IAB
Artmann, Elisabeth; -
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California's Paid Family Leave Law and the Employment of 45- to 64-Year-Old Adults (2023)
Zitatform
Bartel, Ann P., Soohyun Kim, Christopher J Ruhm & Jane Waldfogel (2023): California's Paid Family Leave Law and the Employment of 45- to 64-Year-Old Adults. In: Work, Aging and Retirement, Jg. 9, H. 2, S. 169-178. DOI:10.1093/workar/waab022
Abstract
"Paid family leave allows workers to take time off from work to care for a family member with a serious health condition, with reduced financial risk and increased job continuity. In 2004, California was the first state in the nation to implement a paid family leave program allowing workers to take up to 8 weeks off work with partial pay to care for their own or a family member’s serious health condition. Although the effects of California’s law on the labor supply of parents of newborns have been extensively studied, the role of paid family leave in the labor supply of workers who may need to provide care for a spouse has not been studied widely. We examine the effects of California’s law on the employment of workers who are aged 45–64 and have a disabled spouse, using the 2001–2008 American Community Survey. Our preferred estimates suggest the paid leave program increased the employment of 45- to 64-year-old women with a disabled spouse in California by around 0.9 percentage points (or 1.4% on a prelaw base rate of 65.9%) in the postlaw period compared with their counterparts in other states, with a 2.9 percentage point rise in private-sector employment. The employment of men with a disabled spouse in California also increased, but by a smaller amount: 0.7 percentage points (or 0.8% on a prelaw base 86.8%; with a nonsignificant 0.4 percentage point decrease in private-sector employment)." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Becoming a Father, Staying a Father: An Examination of the Cumulative Wage Premium for U.S. Residential Fathers (2023)
Zitatform
Gowen, Ohjae (2023): Becoming a Father, Staying a Father: An Examination of the Cumulative Wage Premium for U.S. Residential Fathers. In: Social forces, Jg. 102, H. 2, S. 475-495. DOI:10.1093/sf/soad066
Abstract
"The instability of fathers’ co-residence with children has become an increasingly prevalent experience for U.S. families. Despite long-standing scholarship examining the relationship between fatherhood and wage advantages, few studies have investigated how variation in fathers’ stable co-residence with a child may produce temporal changes in the wage premium over the life course. Building on prior explanations of the fatherhood wage premium, I test if the wage premium grows with time since the birth of a resident child and if the premium depends on fathers’ co-residence with a child. I use marginal structural models with repeated outcome measures and data from 4060 men in the National Longitudinal Survey of Youth 1979 to assess the cumulative influence of co-residential biological fatherhood on wages. I find that each year of residential fatherhood is associated with a wage gain of 1.2 percent, while the immediate wage benefit to residential fatherhood is minor. Thus, the fatherhood premium is better understood as an unfolding process of cumulative advantage rather than a one-time bonus. Furthermore, the wage premium ceases to accumulate once fathers lose co-residential status with a child, which highlights the contingency of the premium on stable co-residence. Together, these findings shed light on one pathway through which family (in)stability—a phenomenon fundamentally embedded in individual life experiences—stratifies men’s wages across the life course." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Father Parental Leave Use in Spain: The Role of the Female Partner Labour Situation (2023)
Zitatform
Moreno-Mínguez, Almudena, Ángel L. Martín-Román & Alfonso Moral (2023): Father Parental Leave Use in Spain: The Role of the Female Partner Labour Situation. In: Work, Employment and Society, Jg. 37, H. 1, S. 293-305. DOI:10.1177/09500170211062808
Abstract
"This article presents novel empirical evidence of fathers’ parental leave usage by introducing a family dimension in Spain. To test this hypothesis, a bivariate probit estimation was used to analyse the effect of the mother’s labour force participation on the father’s decision to take parental leave. This procedure allowed us to address the issue of simultaneous factors affecting the decisions of both the man and the woman, which were relevant to interpreting for the phenomenon. The results suggested that successfully using fathers’ paternity leave as a tool to promote gender equality depends on the family household’s characteristics and the woman’s connection to the job market. The bivariate probit estimation revealed that the effect of the woman’s decision on the man’s choice is much stronger than a naive regression would suggest." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Arbeitsmarktintegration von Müttern mit Migrationshintergrund – Analyse der Maßnahmenerfolge des Bundesprogramms "Stark im Beruf" (2022)
Zitatform
Boll, Christina, Laura Castiglioni, Thomas Eichhorn, Till Nikolka & Corinna Zollner (2022): Arbeitsmarktintegration von Müttern mit Migrationshintergrund – Analyse der Maßnahmenerfolge des Bundesprogramms "Stark im Beruf". München, 44 S. DOI:10.36189/DJI202212
Abstract
"Das durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geförderte Bundesprogramm des Europäischen Sozialfonds (ESF) „Stark im Beruf – Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein“ soll Müttern mit Migrationshintergrund den Erwerbseinstieg erleichtern und ihren Zugang zu vorhandenen Angeboten zur Arbeitsmarktintegration verbessern. Der vorliegende Bericht präsentiert eine Auswertung der im Rahmen des Programms „Stark im Beruf“ erhobenen Daten zu den durch die Teilnehmerinnen erzielten Programmerfolge vor dem Hintergrund individueller Merkmale, regionaler Kontextfaktoren sowie der Belegung unterschiedlicher Programmmodule. Hierzu werden auf Grundlage theoretischer Überlegungen zunächst Hypothesen zur Wahrscheinlichkeit für einen Programmerfolg in Abhängigkeit von potentiellen Erklärfaktoren abgeleitet, die danach mithilfe eines multivariaten Regressionsmodells getestet werden. Die Ergebnisse zeigen, dass Teilnehmerinnen kurze Zeit nach Programmabschluss mit einer höheren Wahrscheinlichkeit eine Beschäftigung aufnehmen, wenn sie bei Programmeintritt bessere Voraussetzungen hinsichtlich ihres übertragbaren Humankapitals und ihrer Nähe zum Arbeitsmarkt in Deutschland mitbringen. Teilnehmerinnen, die über einen längeren Zeitraum arbeitslos gemeldet sind oder sich im SGB II-Bezug befinden, haben nach Programmabschluss hingegen eine niedrigere Wahrscheinlichkeit eine Beschäftigung aufzunehmen. Außerdem zeigt sich, dass Teilnehmerinnen mit kleinen Kindern, die mit größeren Herausforderungen bezüglich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie konfrontiert sind, das „Stark im Beruf“ Programm mit einer geringeren Erfolgswahrscheinlichkeit abschließen. Entgegen der Erwartungen bestätigt sich kein systematischer Zusammenhang zwischen dem Aufenthaltsstatus oder der Aufenthaltsdauer der Teilnehmerinnen in Deutschland und einem erfolgreichen Programmabschluss. Neben individuellen Merkmalen der Teilnehmerinnen beziehen wir auch Informationen zur regionalen Arbeitsmarkt- und Bevölkerungsstruktur sowie Angaben zur Belegung unterschiedlicher Modulkategorien im „Stark im Beruf“ Programm in unsere Analysen ein. Es zeigt sich, dass Teilnehmerinnen, die eher berufsorientierte Module belegen, auch unter Berücksichtigung aller weiteren beobachtbaren Merkmale eine höhere Wahrscheinlichkeit für einen Programmerfolg haben als Teilnehmerinnen, die andere Programmmodule belegen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Gender Differences in Competitiveness: The Role of Social Incentives (2022)
Zitatform
Drouvelis, Michalis & Mary L. Rigdon (2022): Gender Differences in Competitiveness. The Role of Social Incentives. (CESifo working paper 9518), München, 36 S.
Abstract
"The provision of social incentives in the workplace, where performance benefits a charitable cause, has been frequently used in modern organizations. In this paper, we quantify the impact of social incentives on performance under two incentive schemes: piece rate and a winner-take-all tournament. We introduce social incentives by informing individuals that 50% of their performance earnings will be donated to a charity of their own choice. Our findings indicate that, in the presence of social incentives, women increase their performance by approximately 23% and 27% in the piece rate and tournament payment schemes, respectively. These effects are sizable and significant. Despite the fact that women also become more confident when social incentives are used, their willingness to compete is not affected due to their general lack of willingness to take financial risks." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Women, work, and opportunities: From neoliberal to feminist mentoring (2022)
Zitatform
Harris, Deborah A. (2022): Women, work, and opportunities: From neoliberal to feminist mentoring. In: Sociology Compass, Jg. 16, H. 3. DOI:10.1111/soc4.12966
Abstract
"Women-focused mentoring programs are often cited as an important tool to help address gender inequality at work. Despite their popularity, there remain questions about how useful they are at improving women’s career trajectories or transforming gender demographics at the organizational or industry level. A frequent critique of current women-focused mentoring efforts is that they reflect and uphold neoliberal feminism and have shifted from collective support to an individualized focus on competition and accruing human and social capital. These programs encourage women to internalize neoliberal subjectivities and prescribe individual change while shoring up ideas about meritocracy that are utterly divorced from gender. I discuss how feminist mentoring, which takes central tenets of feminism including focusing on collective action and organizational change, can serve as a countermeasure to neoliberal feminism and how this form of mentorship can help address gender inequality at work." (Author's abstract, IAB-Doku, Published by arrangement with John Wiley & Sons) ((en))
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Literaturhinweis
„Stark im Beruf“ – Müttern mit Migrationshintergrund neue Erwerbsperspektiven eröffnen (2022)
Nellen, Marc;Zitatform
Nellen, Marc (2022): „Stark im Beruf“ – Müttern mit Migrationshintergrund neue Erwerbsperspektiven eröffnen. In: Nachrichtendienst des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge, Jg. 102, H. 6, S. 283-289.
Abstract
"Dem Arbeitsmarkt bleibt eine große Gruppe als Fachkräfte von morgen verborgen: Über 500.000 migrantischen Müttern mit unmittelbarem Erwerbswunsch gelingt der Berufseinstieg nicht aus eigener Kraft. Wie sie einfach, effizient und zielgerichtet in Job oder Qualifizierung begleitet werden können, zeigt das ESF-Bundesprogramm „Stark im Beruf – Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein“. An 90 Standorten werden Migrantinnen mit Familienverantwortung auf dem Weg in die Berufstätigkeit begleitet. Die Wirkungsanalyse über 17.000 Teilnehmerinnen und deren Prozessbegleitung zeigt nun: Der Ansatz des Programms ist erfolgreich und lohnt sich, weitergetragen zu werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
No activation without reconciliation? The interplay between ALMP and ECEC in relation to women employment unemployment and inactivity in 30 OECD countries 1985-2018 (2022)
Zitatform
Nieuwenhuis, Rense (2022): No activation without reconciliation? The interplay between ALMP and ECEC in relation to women employment unemployment and inactivity in 30 OECD countries 1985-2018. In: Social Policy and Administration, Jg. 56, H. 5, S. 808-826. DOI:10.1111/spol.12806
Abstract
"Comparative welfare state research as examined the outcomes of active labour market policies (ALMP) and work-family reconciliation policies by and large been separately. As a result, potential complementarities between these policy areas have received scant attention empirically. Using macro-level data, this study answers the question to what extent, and in which way, governments' efforts in ALMP and in early childhood education and care (ECEC) services are complementary to each other in promoting women's employment rates and reducing women's unemployment and inactivity rates in 30 OECD countries from 1985 to 2018. The article theorises about how the various policies that constitute a welfare state relate to each other, distinguishing between pluralism, complementarity and substitutability. These findings provide support for the notion of welfare pluralism, in the sense that ALMP and ECEC policies work together in improving women's employment rates in slightly different ways: ALMP achieve this through reducing women's unemployment rates, whereas ECEC also achieve lower inactivity rates for women. There was, however, more support for the notion of substitution rather than complementarity: the marginal benefits associated with an increase in either ALMP or ECEC were smaller in the context of large investments in the other policy. In other words, the highest rates of women's employment, and the lowest rates of unemployment and inactivity, are found in countries with large investments in both ALMP and ECEC, but such higher investments are associated with diminishing returns." (Author's abstract, IAB-Doku, Published by arrangement with John Wiley & Sons) ((en))
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No activation without reconciliation? The interplay between ALMP and ECEC in relation to women employment unemployment and inactivity in 30 OECD countries 1985-2018 (2022)
Zitatform
Nieuwenhuis, Rense (2022): No activation without reconciliation? The interplay between ALMP and ECEC in relation to women employment unemployment and inactivity in 30 OECD countries 1985-2018. (Working papers / Institute for Evaluation of Labour Market and Education Policy 2022,04), Uppsala, 36 S.
Abstract
"Comparative welfare state research has mostly examined the outcomes of active labour market policies and work-family reconciliation policies separately. As a result, potential complementarities between these policy areas have received scant attention empirically. Using macro-level data, this study answers the question to what extent, and in which way, governments' efforts in active labour market policies (ALMP) and in early childhood education and care (ECEC) services are correlated with women's employment rates, women's unemployment and inactivity rates in 30 OECD countries from 1985 to 2018. The article theorizes about how the various policies that constitute a welfare state relate to each other, distinguishing between pluralism, complementarity and substitutability. I interpret the empirical findings as being consistent with welfare pluralism, in the sense that ALMP and ECEC policies work together in improving women's employment rates in slightly different ways: ALMP is associated with low female unemployment rates, whereas ECEC also is associated with lower inactivity rates for women. There was, however, more support for the notion of substitution rather than complementarity: the marginal benefits associated with an increase in either ALMP or ECEC were smaller in the context of large investments in the other policy. In other words, the highest rates of women's employment, and the lowest rates of unemployment and inactivity, are found in countries with large investments in both ALMP and ECEC, but such higher investments are associated with diminishing returns." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Erwerbsarbeit von Müttern und frühkindliche Fremdbetreuung: Eine integrative Betrachtung von Wohlfahrtseffekten (2022)
Schrader, Sonja Maria;Zitatform
Schrader, Sonja Maria (2022): Erwerbsarbeit von Müttern und frühkindliche Fremdbetreuung. Eine integrative Betrachtung von Wohlfahrtseffekten. (BestMasters), Wiesbaden: Springer Gabler, 98 S. DOI:10.1007/978-3-658-36287-4
Abstract
"Der Band bietet eine wirtschaftswissenschaftlich und psychologisch fundierte Herleitung von Wohlfahrtseffekten, die durch den zunehmenden Erwerbsumfang von Müttern und der daraus resultierenden frühkindlichen institutionellen Fremdbetreuung entstehen. Das Buch liefert eine multiperspektivische Analyse anhand des entwickelten Caregiving-In-Modells sowie auch verhaltensökonomischer Aspekte und leistet – auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse – einen diskursiven Beitrag zur Nachhaltigkeitsstrategie für Entscheidungsträger in Wirtschaft und Politik." (Verlagsangaben, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Spatial impact of factors influencing the achievement of the Europa2020 employment targets (2021)
Chica-Olmoa, Jorge; Checa-Olivas, Marina;Zitatform
Chica-Olmoa, Jorge & Marina Checa-Olivas (2021): Spatial impact of factors influencing the achievement of the Europa2020 employment targets. In: Papers in Regional Science, Jg. 100, H. 3, S. 633-649. DOI:10.1111/pirs.12592
Abstract
"In this paper, autologistic models are used to examine the impact of certain factors on the likelihood of European regions’ ability to meet the employment target for both men and women for the year 2017 in 270 EU regions at NUTS 2 level. The results show the role of both regional and gender differences in forming spatial clusters, as well as the presence of spatial interaction in achievement of the target. Moreover, meeting the European strategy's education target and increasing a region’s GDP levels also have a positive impact on achieving the targets. These findings may be of interest for the implementation of socio‐economic policies at a regional level, aimed at raising the employment rate for men and women in European regions." (Author's abstract, IAB-Doku, Published by arrangement with John Wiley & Sons) ((en))
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Literaturhinweis
Neunter Familienbericht "Eltern sein in Deutschland": Ansprüche, Anforderungen und Angebote bei wachsender Vielfalt mit Stellungnahme der Bundesregierung (2021)
Abstract
"Der hier vorliegende Neunte Familienbericht ist in einer Zeit intensiver familien- und gesellschaftspolitischer Diskurse und Initiativen entstanden, die unter dem Eindruck vielfältiger Aspekte sozialen Wandels, nach wie vor ungelöster gesellschaftlicher Herausforderungen und markanter Ereignisse stehen. Die Endphase seiner Fertigstellung fiel zusammen mit der Covid-19-Pandemie, die ab März 2020 eine der größten Krisen seit der Wirtschaftskrise vor mehr als zehn Jahren auslöste. Der teilweise lange anhaltende Lockdown zur Abwehr einer übergroßen Ausbreitung des Virus und damit einer Überforderung des Gesundheitssystems hat auch in Deutschland weite Bereiche der Wirtschaft zum Stillstand gebracht, und viele Familien sahen sich in der Betreuung und Beschulung der Kinder auf sich selbst gestellt. Dies hat einzelne Themen noch stärker in den Vordergrund gerückt, als es bei der Konzeption dieses Berichts und der Hauptphase seiner Erarbeitung absehbar war. Fragen der wirtschaftlichen Stabilität, die gelebten Erwerbsmodelle und die damit verbundenen Risiken haben an zentraler Bedeutung gewonnen, ebenso wie Fragen ungleicher Bildungschancen, die durch den zeitweisen Ausfall institutioneller Bildung und Betreuung entscheidend akzentuiert wurden. Bereits vor der Corona-Pandemie mussten viele Familien mit einem kleinen Einkommen wirtschaften und sahen ihre Teilhabechancen, vor allem aber auch die Bildungschancen ihrer Kinder beschränkt. Trotz massiver Bemühungen, das Bildungssystem zu reformieren und der in Deutschland starken „sozialen Vererbung“ von Bildungsressourcen entgegenzuwirken und trotz starker Initiativen zur Entwicklung eines inklusiven Bildungssystems, fallen die Bildungserfolge von Kindern und Jugendlichen je nach sozialer Herkunft und je nach individuellen Beeinträchtigungen noch immer sehr unterschiedlich aus. Darüber hinaus wird im Bereich der Bildungspolitik auf die nach wie vor schwächeren Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund hingewiesen. Schon seit der Anwerbung von Arbeitsmigrantinnen und -migranten in den 1950er-Jahren steht die Diskussion über eine geeignete Integrationspolitik im Raum, die in den vergangenen Jahrzehnten und insbesondere durch die intensive Zuwanderung von Geflüchteten seit 2015 deutlich an Intensität gewonnen hat. Dabei wird zunehmend deutlich, dass sich Integrationsbemühungen auch an Eltern richten müssen und von einer stärkeren Familienorientierung diesbezüglicher Regelungen und Maßnahmen profitieren können. Parallel hierzu hat sich durch die Digitalisierung aller Lebensbereiche das Zusammenleben merklich verändert. Neue Kommunikationstechnologien erleichtern den Austausch im privaten Kreis und in erweiterten sozialen Netzen, helfen bei der raschen Informationssuche, und prägen auch zunehmend die Lern- und Arbeitsbedingungen in Schule, Ausbildung, Studium und Beruf. Gleichzeitig sind neue Anforderungen an Medienkompetenzen entstanden, mit denen alle Nutzenden und vor allem Eltern in ihrer Verantwortung für Kinder und Jugendliche konfrontiert sind. Nicht nur an dieser Stelle wachsen Kita und Schule neue Aufgaben zu, um Kinder und Jugendliche zum kompetenten Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien in der digitalisierten Gesellschaft zu befähigen, sondern auch Eltern Information und Orientierung zu bieten." (Textauszug, IAB-Doku)
Weiterführende Informationen
Eltern sein in Deutschland - Kurzfassung
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- Erwerbsbeteiligung von Frauen
- Erwerbsbeteiligung von Männern
- Kinderbetreuung und Pflege
- Berufliche Geschlechtersegregation
- Berufsrückkehr – Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt
- Dual-Career-Couples
- Work-Life
- Geschlechtsspezifische Lohnunterschiede
- Familienpolitische Rahmenbedingungen
- Aktive/aktivierende Arbeitsmarktpolitik
- Arbeitslosigkeit und passive Arbeitsmarktpolitik
- geografischer Bezug