Digitale Arbeitswelt – Chancen und Herausforderungen für Beschäftigte und Arbeitsmarkt
Der digitale Wandel der Arbeitswelt gilt als eine der großen Herausforderungen für Wirtschaft und Gesellschaft. Wie arbeiten wir in Zukunft? Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung und die Nutzung Künstlicher Intelligenz auf Beschäftigung und Arbeitsmarkt? Welche Qualifikationen werden künftig benötigt? Wie verändern sich Tätigkeiten und Berufe? Welche arbeits- und sozialrechtlichen Konsequenzen ergeben sich daraus?
Dieses Themendossier dokumentiert Forschungsergebnisse zum Thema in den verschiedenen Wirtschaftsbereichen und Regionen.
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Literaturhinweis
Digitalisierung und Wandel der Beschäftigung (DiWaBe 2.0): Eine Datengrundlage für die Erforschung von Künstlicher Intelligenz und anderer Technologien in der Arbeitswelt (2025)
Arntz, Melanie ; Baum, Myriam; Wischniewski, Sascha ; Matthes, Britta ; Meyer, Sophie-Charlotte; Hartwig, Matthias; Schlenker, Oliver; Dorau, Ralf; Brüll, Eduard ; Lehmer, Florian ; Tisch, Anita ;Zitatform
Arntz, Melanie, Myriam Baum, Eduard Brüll, Ralf Dorau, Matthias Hartwig, Florian Lehmer, Britta Matthes, Sophie-Charlotte Meyer, Oliver Schlenker, Anita Tisch & Sascha Wischniewski (2025): Digitalisierung und Wandel der Beschäftigung (DiWaBe 2.0): Eine Datengrundlage für die Erforschung von Künstlicher Intelligenz und anderer Technologien in der Arbeitswelt. (baua: Bericht), Dortmund, 48 S. DOI:10.21934/baua:bericht20250225
Abstract
"In Deutschland nutzt bereits mehr als die Hälfte der Beschäftigten Künstliche Intelligenz (KI) am Arbeitsplatz - überwiegend jedoch informell. Dies deutet darauf hin, dass viele Beschäftigte KI als hilfreiche Unterstützung wahrnehmen, zugleich aber die formelle Einführung seitens der Betriebe den Erwartungen der Beschäftigten hinterherhinkt. Der vorliegende Bericht präsentiert die Ergebnisse der DiWaBe 2.0-Befragung, einer repräsentativen Querschnittserhebung von rund 9.800 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland, die im Jahr 2024 durchgeführt wurde. Ziel der Befragung ist es, eine Datengrundlage zu schaffen, um die Auswirkungen des technologischen Wandels - und insbesondere von KI - auf die Arbeitswelt abzuschätzen. Im Fokus stehen dabei vor allem Veränderungen von Tätigkeiten und Anforderungen am Arbeitsplatz, Arbeitsbedingungen und -organisation, Weiterbildungsaktivitäten sowie die Gesundheit der Beschäftigten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Nutzung von KI stark von individuellen und beruflichen Faktoren wie Berufssegment, Bildung, Alter und Geschlecht abhängt. So nutzt nur knapp ein Drittel der Beschäftigten ohne Bildungsabschluss KI, während dieser Anteil bei Beschäftigten mit Hochschul-, Meister-oder Technikerabschluss fast 80 % beträgt. Erste multivariate Analysen zeigen, dass Beschäftigte, die ihre KI-Nutzung in den letzten fünf Jahren intensiviert haben, von komplexeren Tätigkeitsanforderungen berichten, insbesondere in den Bereichen Schreiben, Programmierung und Mathematik. Zudem ist eine intensivierte KI-Nutzung mit einer höheren Arbeitsautonomie, aber auch mit einer höheren Arbeitsintensität verbunden. Es zeigt sich jedoch kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Nutzung von KI und der Gesundheit der Beschäftigten. Zudem unterscheiden sich Beschäftigte mit KI-Nutzung nicht von Nichtnutzenden hinsichtlich ihrer Teilnahme an Weiterbildung." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Ethical Integration in Public Sector AI. The Case of Algorithmic Systems in the Public Employment Service in Germany (2025)
Bauer, Bernhard ; Ziethmann, Paula Franziska ; Mühlbauer, Sabrina; Weber, Enzo ; Schlögl-Flierl, Kerstin ;Zitatform
Bauer, Bernhard, Sabrina Mühlbauer, Kerstin Schlögl-Flierl, Enzo Weber & Paula Franziska Ziethmann (2025): Ethical Integration in Public Sector AI. The Case of Algorithmic Systems in the Public Employment Service in Germany. (IAB-Discussion Paper 12/2025), Nürnberg, 32 S. DOI:10.48720/IAB.DP.2512
Abstract
"Dieser Artikel befasst sich mit der ethischen Gestaltung von Künstlicher Intelligenz (KI) im öffentlichen Sektor, wobei der Fokus auf den öffentlichen Arbeitsverwaltungen liegt. Während KI zunehmend zur effizienteren Gestaltung von Verwaltungsprozessen und zur Verbesserung der Dienstleistungserbringung eingesetzt wird, wirft ihre Anwendung in der Arbeitsvermittlung grundlegende Fragen hinsichtlich Fairness, Rechenschaftspflicht und demokratischer Legitimität auf. Das EU-Gesetz zur Künstlichen Intelligenz (EU AI Act) unterstreicht die Dringlichkeit der Bewältigung dieser Herausforderungen, indem es KI-Systeme, die die Arbeitsvermittlung betreffen, als risikoreich einstuft und damit strenge Schutzmaßnahmen vorschreibt, um Diskriminierung zu verhindern und Transparenz zu gewährleisten. Das zentrale Ziel dieser Studie ist es zu untersuchen, wie ethische und soziale Überlegungen systematisch in die Entwicklung und Umsetzung von KI im öffentlichen Sektor eingebunden werden können. Anhand der deutschen öffentlichen Arbeitsverwaltung als Fallstudie stellen wir den Ansatz „Embedded Ethics and Social Sciences” (EE) vor. Dieser Ansatz integriert ethische Überlegungen und den Bezug zur Praxis bereits in die Entwicklung des Modells. Qualitative Erkenntnisse aus Interviews mit Vermittlungsfachkräften verdeutlichen die soziotechnischen Herausforderungen der Umsetzung, insbesondere die Notwendigkeit, Effizienz mit dem Vertrauen der Bürger:innen in Einklang zu bringen. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse geben wir Empfehlungen für die Gestaltung von KI-Systemen, welche sich aus der Integration ethischer und sozialer Überlegungen in die Systementwicklung ergeben. In diesem Zusammenhang diskutieren wir Fragen der Datenethik und Bias, der Fairness und der Rolle erklärbarer KI (XAI). Unsere Analyse zeigt, dass der EE-Ansatz nicht nur die Einhaltung neuer regulatorischer Anforderungen unterstützt, sondern auch die menschliche Aufsicht, die Handlungsfähigkeit und gemeinsame Entscheidungsfindung stärken kann. So deuten die Ergebnisse darauf hin, dass ein ethisch fundiertes Design Fairness, Transparenz und Legitimität in verschiedenen Bereichen der öffentlichen Verwaltung erhöhen kann und somit zu einer verantwortungsvolleren und bürgernahen Umsetzung im digitalen Zeitalter beiträgt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Re‐Skilling in the Age of Skill Shortage: Adult Education Rather Than Active Labor Market Policy (2025)
Zitatform
Bonoli, Giuliano, Patrick Emmenegger & Alina Felder-Stindt (2025): Re‐Skilling in the Age of Skill Shortage: Adult Education Rather Than Active Labor Market Policy. In: Regulation and governance, S. 1-13. DOI:10.1111/rego.70065
Abstract
"European economies face the task of providing the necessary skills for the “twin transition ” in a period of skill shortage. As a result, we may expect countries to reorient their labor market policy towards re-skilling. We look for evidence of a reorientation in two relevant policy fields: active labor market policy (ALMP) and adult education (AE). We explore general trends in both fields based on quantitative indicators and compare recent policy developments in four countries with strong ALMP and AE sectors: Denmark, France, Germany, and Sweden. We do not observe clear evidence of a general movement away from activation and towards re-skilling in ALMP. However, in AE, we identify several re-skilling initiatives that address skill shortages. Relying on insights from queuing theories of hiring and training, we argue that due to changes in the population targeted by ALMP, the locus of re-skilling policy is increasingly moving towards AE." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
KI-Jobs in Deutschland: Stagnation statt Boom: Eine Analyse von Online-Stellenanzeigen (2025)
Büchel, Jan; Engler, Jan Felix; Mertens, Armin;Zitatform
Büchel, Jan, Jan Felix Engler & Armin Mertens (2025): KI-Jobs in Deutschland: Stagnation statt Boom. Eine Analyse von Online-Stellenanzeigen. 22 S. DOI:10.11586/2025025
Abstract
"Künstliche Intelligenz (KI) ist eine zentrale Zukunftstechnologie, die mehr Effizienz und Produktivität in Unternehmen ermöglichen kann. Vor dem Hintergrund der angespannten wirtschaftlichen Lage Deutschlands und dem vorliegenden demografiebedingten Fachkräftemangel sollten Unternehmen das Potenzial von KI nutzen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Positiv ist, dass im Jahr 2024 etwa jedes fünfte Unternehmen in Deutschland angibt, KI bereits zu nutzen. Der KI-Einsatz benötigt dabei neue Kompetenzen, beispielsweise wenn Unternehmen KI-Lösungen selbst entwickeln möchten. Auch wenn zugekaufte KI-Lösungen im Unternehmen angewendet werden, entstehen Kompetenzbedarfe. Um die Bedarfe der Unternehmen zu erfassen, hat das Institut der deutschen Wirtschaft im Auftrag der Bertelsmann Stiftung Online-Stellenanzeigen mit Bezug zu KI aus den Jahren 2019 bis 2024 analysiert." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Zusammenfassung der Studie -
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Cross-country skills-technology policy debates through large language models (2025)
Einhoff, Jan; López Trejos, Isabella; Paunov, Caroline;Zitatform
Einhoff, Jan, Isabella López Trejos & Caroline Paunov (2025): Cross-country skills-technology policy debates through large language models. (OECD science, technology and industry working papers 2025,20), Paris, 43 S. DOI:10.1787/d5f669be-en
Abstract
"Language models, this paper conducts a cross-country comparative innovation policy analysis of skills-technology policy debates across seven OECD member countries (Austria, Canada, Finland, Germany, Korea, Sweden, and the United Kingdom). Results highlight the dominance of STEM (science, technology, engineering and mathematics) and digital skills in these policy debates, the relative neglect of green skills, and the emphasis on soft skills across all technology fields. The analysis also identifies common policy instruments, which include collaborative platforms and direct financial support. Overall, the paper shows how large language models can help policy analysts identify patterns and gaps in extensive policy texts that nonetheless critically demands expert oversight and careful interpretation." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
The Impact of a New Workplace Technology on Employees (2025)
Zitatform
Giebel, Marek & Alexander Lammers (2025): The Impact of a New Workplace Technology on Employees. In: Oxford Bulletin of Economics and Statistics, Jg. 87, H. 5, S. 1003-1024. DOI:10.1111/obes.12674
Abstract
"How does the implementation of a new technology affect workers? Using detailed worker-level data for Germany, we analyse the impact of new technologies on non-monetary working conditions such as overtime, training and perceived labor intensity. We show that the strongest effects arise in the first year of their implementation. These effects diminish after the introduction period. We further provide evidence that the impact of technology adoption varies across diverse occupational and industrial contexts. Workers in occupations with a higher task substitution potential show stronger increases in overtime, training measures and labor intensity. Analyzing industry characteristics, we find that employees exposed to a new technology react more strongly in industries with higher business dynamics in terms of organisational capital and R&D investment. Extending these considerations to information and communication technology (ICT) usage, we show that new technologies exert stronger effects in industries with high investment in ICT equipment or low investment in software." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Governing the Digital Transition: The Moderating Effect of Unemployment Benefits on Technology‐Induced Employment Outcomes (2025)
Zitatform
Golboyz, Mark (2025): Governing the Digital Transition: The Moderating Effect of Unemployment Benefits on Technology‐Induced Employment Outcomes. In: Social Inclusion, Jg. 13. DOI:10.17645/si.10114
Abstract
"The digital transition shapes work in numerous ways. For instance, by affecting employment structures. To ensure that the digital transition results in better employment opportunities in terms of socio-economic status, labor markets have to be guided appropriately. The European Pillar of Social Rights can be the political framework to foster access to employment and tackle inequalities that result from the digital transition. Current research primarily examines scenarios of occupational upgrading and employment polarisation. In the empirical literature, there is no consensus on which of these developments prevail. Findings vary between countries and across different study periods. Accordingly, this article provides a theoretical explanation for the conditions under which occupational upgrading and employment polarization become more likely. Further, this article examines how the use of information and communication technology (ICT) capital in the production of goods and services affects the socio-economic status of individuals and, more importantly, whether unemployment benefits moderate this effect. Methodologically, the article uses multilevel maximum likelihood regression models with an empirical focus on 12 European countries and 19 industries. The analysis is based on data from the European Labour Force Survey (EU-LFS), the European Union Level Analysis of Capital, Labour, Energy, Materials, and Service Inputs (EU-KLEMS) research project, and the Comparative Welfare Entitlements Project (CWEP). The results of the article indicate that generous unemployment benefits are associated with occupational upgrading. This implies that educational and vocational labor market policies need to be developed to prevent the under-skilled from being left behind and to enable these groups to benefit from the digital transition. Consequently, it is not only the extent to which work involves routine tasks or the skills of workers that determine how technological change affects employment, but also social rights shape employment through unemployment benefits." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Diverging paths: AI exposure and employment across European regions (2025)
Zitatform
Guarascio, Dario, Jelena Reljic & Roman Stöllinger (2025): Diverging paths: AI exposure and employment across European regions. In: Structural Change and Economic Dynamics, Jg. 73, S. 11-24. DOI:10.1016/j.strueco.2024.12.010
Abstract
"This study explores exposure to artificial intelligence (AI) technologies and employment patterns in Europe. First, we provide a thorough mapping of European regions focusing on the structural factors—such as sectoral specialisation, R&D capacity, productivity and workforce skills—that may shape diffusion as well as economic and employment effects of AI. To capture these differences, we conduct a cluster analysis which group EU regions in four distinct clusters: high-tech service and capital centres, advanced manufacturing core, southern and eastern periphery. We then discuss potential employment implications of AI in these regions, arguing that while regions with strong innovation systems may experience employment gains as AI complements existing capabilities and production systems, others are likely to face structural barriers that could eventually exacerbate regional disparities in the EU, with peripheral areas losing further ground." (Author's abstract, IAB-Doku, © 2024 The Author(s). Published by Elsevier B.V.) ((en))
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Robots vs. Workers: Evidence From a Meta‐Analysis (2025)
Zitatform
Guarascio, Dario, Alessandro Piccirillo & Jelena Reljic (2025): Robots vs. Workers: Evidence From a Meta‐Analysis. In: Journal of Economic Surveys, S. 1-18. DOI:10.1111/joes.12699
Abstract
"This study conducts a meta-analysis to assess the effects of robotization on employment and wages, synthesizing the evidence from 33 studies (644 estimates) on employment and a subset of 19 studies (195 estimates) on wages. The results challenge the alarmist narrative about the risk of widespread technological unemployment, suggesting that the overall relationship between robotization and employment or wages is minimal. However, the effects are far from uniform, with adverse outcomes observed in specific contexts, such as the United States, manufacturing sectors, and middle-skilled occupations. The analysis also identifies a publication bias favoring negative wage effects, though correcting for this bias confirms the negligible impact of robotization." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Artificial intelligence in the workplace: insights into the transformation of customer services (2025)
Janssen, Simon; Stops, Michael ; Dijksman, Sander; Montizaan, Raymond ; Steens, Sanne; Levels, Mark ; Rounding, Nicholas; Fourage, Didier; Özgül, Pelin; Fregin, Marie-Christine ; Eijkenboom, Danique; Graus, Evie;Zitatform
Janssen, Simon, Michael Stops, Sanne Steens, Pelin Özgül, Nicholas Rounding, Sander Dijksman, Raymond Montizaan, Mark Levels, Didier Fourage, Danique Eijkenboom, Evie Graus & Marie-Christine Fregin (2025): Artificial intelligence in the workplace: insights into the transformation of customer services. In: IAB-Forum H. 22.04.2025, 2025-04-22. DOI:10.48720/IAB.FOO.20250422.01
Abstract
"How does the use of artificial intelligence in training affect employee productivity? These and other questions were investigated as part of the long-term research project “ai:conomics” using company data from various large European companies. Initial results suggest that AI can have a positive impact on employee productivity, especially for new employees." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Das Produktionsmodell der deutschen Automobilindustrie auf dem Prüfstand: Arbeitsstrukturen und Arbeitsanforderungen in Montagewerken im Wandel? (2025)
Zitatform
Kuhlmann, Martin, Britta Matthes & Stefan Theuer (2025): Das Produktionsmodell der deutschen Automobilindustrie auf dem Prüfstand. Arbeitsstrukturen und Arbeitsanforderungen in Montagewerken im Wandel? (SOFI-Impulspapier), Göttingen, 6 S.
Abstract
"Das in den 1980er-Jahren etablierte Produktionsmodell der deutschen Automobilhersteller lässt sich beschreiben als innovations- und exportorientierte Produktion qualitativ hochwertiger Produkte auf Basis qualifizierter Arbeit, guter Bezahlung und hoher Beschäftigungssicherheit sowie starken gewerkschaftlichen Interessenvertretungen. Politische Vorgaben, wie die Umstellung auf die Produktion von Elektroautos, veränderte Wettbewerbsbedingungen sowie die weiter voranschreitende Digitalisierung haben dazu geführt, dass dieses Produktionsmodell derzeit auf dem Prüfstand steht. Getrieben durch aufkommende Zweifel an der technologischen Überlegenheit deutscher Automobilhersteller und Nachfrageschwächen beim Übergang auf Elektromobilität ist die Unsicherheit in der Branche gegenwärtig groß. In einem laufenden Forschungsprojekt untersuchen wir, inwiefern sich durch die Produktion von Elektroautos und die fortschreitende Digitalisierung Arbeitsstrukturen und Arbeitsanforderungen in den Endmontagewerken der deutschen Automobilhersteller verändert haben und ob sich arbeitsbezogen ein Wandel des deutschen Produktionsmodells abzeichnet." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Digitalisierung der Arbeitswelt: Durch künstliche Intelligenz sind inzwischen auch viele Expertentätigkeiten ersetzbar (2025)
Kuhn, Sarah; Seibert, Holger;Zitatform
Kuhn, Sarah & Holger Seibert (2025): Digitalisierung der Arbeitswelt: Durch künstliche Intelligenz sind inzwischen auch viele Expertentätigkeiten ersetzbar. (IAB-Regional. Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz. IAB Berlin-Brandenburg 01/2025), 34 S. DOI:10.48720/IAB.REBB.2501
Abstract
"Durch neue digitale Technologien verändert sich der deutsche Arbeitsmarkt. Dies gilt besonders für das Ausmaß, in dem Berufe aktuell potenziell durch den Einsatz von Computern oder computergesteuerten Maschinen ersetzbar sind, dem so genannten Substituierbarkeitspotenzial. Es beschreibt, welcher Anteil an Tätigkeiten in einem Beruf schon heute durch den Einsatz moderner Technologien ersetzt werden könnte. Nach wie vor ist zwar das Substituierbarkeitspotenzial bei den Helfer*innen- und Fachkraftberufen am höchsten. Am stärksten gestiegen ist das Potenzial jedoch bei den Expert*innenberufen (u. a. durch generative Künstliche Intelligenz). Besonders bei den IT- und naturwissenschaftlichen Dienstleistungsberufen sind hohe Zuwachsraten zwischen 2019 und 2022 zu verzeichnen. Der vorliegende Beitrag fokussiert sich auf den Arbeitsmarkt in Brandenburg und Berlin. Wichtig zu betonen ist, dass es hier um Potenziale technischer Ersetzbarkeit geht. Ob und inwiefern die technischen Möglichkeiten auch tatsächlich umgesetzt werden, steht nicht fest. Es kann Gründe geben, die gegen eine tatsächliche Substituierung sprechen, beispielsweise weil eine Umstellung zu komplex wäre oder ethische Bedenken dem entgegenstehen. Unstrittig ist jedoch, dass auf der einen Seite einige Tätigkeiten durch die Digitalisierung wegfallen bzw. automatisiert werden, andererseits aber auch neue Tätigkeiten und Berufe entstehen. Daher kann ein hohes Substituierungspotenzial als Indikator für einen Wandel der Arbeitswelt gesehen werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Konstanzer KI-Studie 2025: Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Arbeitswelt steigt, Ungleichheiten in der Wahrnehmung bleiben weiterhin bestehen. Ergebnisbericht Juli 2025 (2025)
Zitatform
Kunze, Florian, Carolina Opitz & Ann Sophie Lauterbach (2025): Konstanzer KI-Studie 2025: Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Arbeitswelt steigt, Ungleichheiten in der Wahrnehmung bleiben weiterhin bestehen. Ergebnisbericht Juli 2025. Konstanz: KOPS Universität Konstanz, 8 S.
Abstract
"Die Nutzung von KI in der Arbeitswelt hat innerhalb eines Jahres deutlich zugenommen – gleichzeitig bleiben erhebliche Unterschiede zwischen Berufsgruppen, Bildungsniveaus und Unternehmen bestehen. In der zweiten Welle der Konstanzer KI-Studie berichten 35?% der Befragten von KI-Nutzung im Arbeitsalltag, ein Anstieg um 11 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Trotz dieses Wachstums bleibt die Unsicherheit hoch: Ein Drittel der Beschäftigten kann weiterhin nicht einschätzen, welche Folgen KI für die eigene Arbeit haben wird. Zugleich wird der gesellschaftliche Einfluss von Automatisierung deutlich bedrohlicher wahrgenommen als die persönliche Betroffenheit. Besonders stark ist der Nutzungszuwachs in wissensintensiven Berufen, während produktionsnahe Tätigkeiten kaum aufholen. Auch die Kluft zwischen Bildungsgruppen bleibt bestehen: Beschäftigte mit hohem Bildungsabschluss nutzen KI mehr als dreimal so häufig wie jene mit niedrigem Abschluss. Zwar steigt die Bereitschaft zur Weiterbildung in allen Gruppen, strukturelle Hürden scheinen jedoch eine Angleichung zu verhindern. Auf Ebene der Organisationen verlaufen die Entwicklungen deutlich langsamer als auf individueller Ebene. Vor allem große Unternehmen investieren zunehmend in Weiterbildung und Führungskommunikation, während kleinere Organisationen kaum Veränderungen zeigen. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass KI ihr Potenzial nicht gleichmäßig entfaltet, sondern bestehende strukturelle Ungleichheiten eher verstärkt. Nach wie vor besteht die reale Gefahr, dass sich bestimmte Beschäftigtengruppen zunehmend vom technologischen Fortschritt abkoppeln, weil ihnen der Zugang zu KI-Nutzung, Weiterbildungsangeboten und betrieblicher Unterstützung fehlt. Daraus ergibt sich ein klarer Handlungsauftrag an Wirtschaft, Politik und Bildungseinrichtungen, um Teilhabechancen gezielt zu fördern und einer wachsenden sozialen Spaltung frühzeitig entgegenzuwirken." (Textauszug, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Computer Use and Digital Frustration in German Workplaces: Is There a Gendered Part-Time Gap? (2025)
Zitatform
Lott, Yvonne & Andreas Hövermann (2025): Computer Use and Digital Frustration in German Workplaces: Is There a Gendered Part-Time Gap? In: Work, Employment and Society, S. 1-23. DOI:10.1177/09500170251351265
Abstract
"The digital transformation may disproportionately disadvantage female part-time workers, as they are affected by the flexibility stigma and career penalties. In this article, we ask: Is there a gendered part-time gap in work-related computer use and digital frustration in Germany? Latent class analysis and multivariate analysis, based on data from Wave 12 (2019/20) of the German National Educational Panel Study (NEPS) Starting Cohort 6 – Adults, showed that women – and part-time working women in particular – were less likely than men to be classified as ‘advanced users’. Furthermore, part-time working women felt least well prepared for using networked digital technologies at work and were thus more at risk of experiencing digital frustration. These findings suggest that the triadic association between technology, power and masculinity postulated by feminist technology theory should be extended to include full-time work." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Bots im Büro: Künstliche Intelligenz und der Wandel von Angestelltenarbeit in der digitalen Transformation (2025)
Zitatform
Lühr, Thomas & Tobias Kämpf (2025): Bots im Büro. Künstliche Intelligenz und der Wandel von Angestelltenarbeit in der digitalen Transformation. (Hans-Böckler-Stiftung. Study 494), Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf, 98 S.
Abstract
"Mit der digitalen Transformation kommt es zu einem Schub in der Automatisierung von Arbeit. Die Einführung von Künstlicher Intelligenz führt zur grundlegenden Restrukturierung der Arbeitsinhalte und -prozesse im Büro. Damit gehen nicht nur Risiken von Funktionsverlusten bis hin zum Verlust des Arbeitsplatzes einher, sondern auch neue Machtpotenziale. Diese prägen das Bewusstsein der Angestellten wesentlich. Künstliche Intelligenz funktioniert nicht ohne Mitbestimmung - mit Mitbestimmung ergeben sich neue Ansatzpunkte für eine arbeitspolitische Vorwärtsstrategie. Die vorliegende Studie nimmt eine empirisch gestützte Analyse der Potenziale vor, die der Automatisierungsschub für die Beschäftigten und ihre Interessenvertretungen tatsächlich bietet." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Continuous vocational education and training and new technologies: on the importance of educational level and technology in the workplace (2025)
Zitatform
Stöckl, Andreas & Olaf Struck (2025): Continuous vocational education and training and new technologies: on the importance of educational level and technology in the workplace. In: Journal for labour market research, Jg. 59. DOI:10.1186/s12651-025-00398-x
Abstract
"Continuing vocational education and training (CVET) can support technical and digital developments. At the same time, company-based training increases employability in the face of technical rationalization. Multiple studies show that the highly qualified undertake further training more often than the less qualified. This increases their educational and employment inequality. However, it is unclear whether this general finding also applies to participation in CVET when new technologies are introduced in companies. Companies could have an interest in the deployment of all their employees. The introduction of new technologies in a company context could lead to people with professional qualifications as well as those with higher qualifications taking part in CVET. Using the Linked Personnel Panel (LPP) and the IAB Establishment Panel, we investigate whether the participation of employees with university-level education and upper secondary vocational education differ if the participation in CVET is attributed directly to the introduction of technology in the workplace. The outcomes show that the more highly qualified use forms of self-study more frequently. However, there are only marginal differences between highly qualified and professionally qualified employees when it comes to the use of courses as part of in-house training." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
Weiterführende Informationen
Data product DOI: 10.5164/IAB.LPP1819.de.en.v1 -
Literaturhinweis
Berufe der Zukunft im Ruhrgebiet: Studie im Auftrag des Regionalverbands Ruhr. Endbericht (2024)
Zitatform
Bachmann, Ronald, Myrielle Gonschor, Eduard Storm & Julian Evans (2024): Berufe der Zukunft im Ruhrgebiet: Studie im Auftrag des Regionalverbands Ruhr. Endbericht. (RWI-Projektbericht), Essen, 93 S.
Abstract
"Die Studie 'Berufe der Zukunft im Ruhrgebiet' verfolgt das Ziel, fünf Forschungsfragen zu beantworten: 1.Welche Berufe haben angesichts des digitalen Wandels und der ökologischen Transformation der Wirtschaft gute Zukunftschancen? 2.Wie stark sind diese Zukunftsberufe bereits ausgeprägt? 3.Wie entwickelt sich bei den Zukunftsberufen die Höhe der Arbeitsnachfrage und inwiefern werden digitale und grüne Kompetenzen nachgefragt? 4.Welche Rolle spielen Studium und Ausbildung für das zu erwartende Arbeitsangebot inden Zukunftsberufen? 5.Welche Entwicklungen sind vor diesem Hintergrund für die Zukunft zu erwarten?" (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Future Skills 2030: Welche Kompetenzen für den Standort Baden-Württemberg heute und in Zukunft erfolgskritisch sind (2024)
Bolwin, Lennart; Mertens, Armin; Engler, Jan; Goecke, Henry; Hünnemeyer, Vanessa;Zitatform
Bolwin, Lennart, Jan Engler, Henry Goecke, Vanessa Hünnemeyer & Armin Mertens (2024): Future Skills 2030. Welche Kompetenzen für den Standort Baden-Württemberg heute und in Zukunft erfolgskritisch sind. (IW-Gutachten), Köln, 36 S.
Abstract
"Angesichts der Unsicherheiten über die zukünftige Entwicklung, die sich nicht nur aus der Transformation ergeben, stellt ein zukunftsorientiertes, vorausschauendes Kompetenzmanagement für viele Unternehmen eine große Herausforderung dar. Die Future Skills-Studie möchte Unternehmen und Betriebsräte der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg in der Gestaltung des vorausschauenden Kompetenzmanagements unterstützen, in dem sie eine Blaupause für mögliche Future Skills mit einem Zeithorizont bis 2030 anbietet." (Textauszug, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Digitalisierung der Arbeitswelt: Mögliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in Hessen – Aktualisierung 2022 (2024)
Zitatform
Burkert, Carola, Annette Röhrig & Daniel Jahn (2024): Digitalisierung der Arbeitswelt: Mögliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in Hessen – Aktualisierung 2022. (IAB-Regional. Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz. IAB Hessen 02/2024), Nürnberg, 26 S. DOI:10.48720/IAB.REH.2402
Abstract
"Der Einsatz von neuen digitalen Technologien wird die Arbeitswelt verändern, und auch – oder gerade – Hochqualifizierte werden betroffen sein. Das Substituierbarkeitspotenzial gibt an, in welchem Ausmaß Berufe gegenwärtig potenziell durch den Einsatz von Computern oder computergesteuerten Maschinen ersetzbar sind. Es entspricht dem Anteil an Tätigkeiten in einem Beruf, die schon heute durch den Einsatz moderner Technologien ersetzt werden könnten. Die vorliegende Studie zeigt, wie sehr sich die Arbeitswelt bereits verändert hat. Allerdings ist zu betonen, dass die Studie das technisch Mögliche der Ersetzbarkeit des Menschen durch die Maschine untersucht. Ob dies am Ende wirklich so eintrifft, steht nicht fest. Sicher ist aber: Für Unternehmen und Beschäftigte wird vor allem die permanente Weiterqualifizierung bzw. lebenslanges Lernen noch mehr an Gewicht gewinnen. In diesem IAB-Regional präsentieren wir die neuen Werte des Substituierbarkeitspotenzials 2022 für Hessen anhand der Anforderungsniveaus und der Berufssegmente und stellen teilweise auch die Entwicklung von 2013 bis 2022 dar. Weiterhin betrachten wir die Betroffenheit von Auswirkungen des Einsatzes neuer Technologien in Hessen, indem wir die Anteile sozialversicherungspflichtig Beschäftigter in Berufen mit niedrigem, mittlerem und hohem Substituierbarkeitspotenzial analysieren und untersuchen den Zusammenhang zwischen Substituierbarkeitspotenzialen und Beschäftigungsentwicklung." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Weiterführende Informationen
Datentool 2024 zum Substituierbarkeitspotenzial 2013 bis 2022 für Berufe in Hessen und in den hessischen Kreisen -
Literaturhinweis
Wie hoch sind die Investitionsbedarfe in die klimaneutrale und digitale Transformation in NRW? (2024)
Demary, Markus;Zitatform
Demary, Markus (2024): Wie hoch sind die Investitionsbedarfe in die klimaneutrale und digitale Transformation in NRW? (Fin.Connect.Kompakt / Fin.Connect.NRW 01), Köln, 9 S.
Abstract
"Für die Finanzierung der klimaneutralen und digitalen Transformation müssen in Nordrhein-Westfalen (NRW) jährlich mindestens 100 Mrd. Euro investiert werden. Dies ergab diese Meta- Analyse der vorhandenen Studien zum Investitionsbedarf in die Klimaneutralität sowie zum Investitionsbedarf in die Digitalisierung. Dabei fallen allein zur Erreichung der Klimaneutralität jährlich 80 Mrd. Euro in NRW an. Die Frage, ob mögliche Finanzierungsengpässe auftreten werden, wird entscheidend davon abhängen, wie gut es den Banken gelingen wird, ihr Eigenkapital zu erhöhen oder bereits gebundenes Eigenkapital auf anderem Wege, z. B. über die Kreditverbriefung, freizusetzen." (Textauszug, IAB-Doku)
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