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Dossier

Langzeitarbeitslosigkeit und Langzeitleistungsbezug in Deutschland – Ursachen, Konsequenzen, Maßnahmen

Trotz positiver Arbeitsmarktentwicklung bleibt die Anzahl langzeitarbeitsloser Menschen in Deutschland seit Jahren konstant. Langfristig auf den Bezug von Sozialleistungen angewiesen zu sein, geht für die Betroffenen häufig mit ökonomischen und sozialen Teilhabedefiziten und Exklusionsrisiken einher. Welche Personen sind von Langzeitleistungsbezug und Langzeitarbeitslosigkeit betroffen? Was sind die Ursachen und Folgen und welche Maßnahmen wirken?
Diese Infoplattform stellt Quellen aus soziologischer und ökonomischer Perspektive zusammen.

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  • IAB-Projekt

    Beschäftigungsmöglichkeiten langzeitarbeitsloser Personen aus der betrieblichen Perspektive (30.06.2014 - 30.12.2016)

    Rebien, Martina; Lenhart, Julia;

    Projektbeschreibung

    Der demographische Wandel und die zunehmende Sorge um zukünftige Fachkräfteengpässe erfordern von den Betrieben verschiedene Strategien, um auch zukünftig qualifiziertes Personal zu finden. Neben der Zuwanderung von Fachkräften und Investitionen in Qualifizierung gilt es, das vorhandene Potenzial an Erwerbspersonen besser zu nutzen. Nicht zuletzt rücken hier die Einbindung Langzeitarbeitsloser und der Abbau der Arbeitslosigkeit in den Fokus. In diesem Projekt soll identifiziert werden, auf welchen Stellen und unter welchen Bedingungen Langzeitarbeitslose gesteigerte Chancen haben wieder in Arbeit zu finden.

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  • IAB-Projekt

    Begleitforschung zum Modellprojekt "Passiv-Aktiv-Tausch" in Baden-Württemberg (30.06.2014 - 30.05.2015)

    Hamann, Silke;

    Projektbeschreibung

    Von der günstigen Arbeitsmarksituation profitieren in Baden-Württemberg wie auch im Bundesgebiet vor allem die kurzfristig Arbeitslosen aus dem SGB III. Mit 44,3 Prozent gehört fast die Hälfte der baden-württembergischen Arbeitslosen aus diesem Rechtskreis zu den Langzeitarbeitslosen. Um der Verfestigung von Langzeitarbeitslosigkeit im Südwesten zu begegnen, hat Im Oktober 2012 die Landesregierung im Rahmen des Landesprogramms „Gute und Sichere Arbeit“ das Modellprojekt „Passiv-Aktiv-Tausch“ gestartet. Unmittelbar hat die Förderung zum Ziel, Langzeitarbeitslose mit mehreren Vermittlungshemmnissen, die in der Regel bereits seit 36 Monaten im Leistungsbezug sind, über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren sozialversicherungspflichtig zu beschäftigen.
    Der erste Zwischenbericht aus der wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation des Programms, die vom Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik, ISG, in Kooperation mit dem IAB-Baden-Württemberg durchgeführt wird, beschreibt die Analysen der Teilnehmerallokation durch Jobcenter und Kommunen, die standardisierte Befragung der beteiligten Jobcenter und Kommunen, Fallstudien in fünf Regionen sowie standardisierte postalische Erhebungen unter Arbeitnehmern und Geförderten.
    Die Befragungen der beteiligten Akteure haben gezeigt, dass sich unter den Jobcentern und Kommunen sowohl explizite Befürworter/innen als auch dezidierte Skeptiker/innen des sozialen Arbeitsmarkts im Allgemeinen und des PAT im Besonderen finden lassen.
    Aus Sicht der Arbeitgeber überwiegen die positiven Wahrnehmungen der geförderten Beschäftigungsverhältnisse, wenn auch die Weiterbeschäftigungsperspektiven seitens der Betriebe insgesamt noch sehr unsicher sind. Privatwirtschaftliche Arbeitgeber schätzen mit fast der Hälfte die Übernahmechancen der Langzeitarbeitslosen deutlich optimistischer ein.
     

    Beteiligte aus dem IAB

    Jahn, Daniel; Hamann, Silke;
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  • IAB-Projekt

    Einfluss der Langzeitarbeitslosigkeit auf Erwerbsbeteiligung und Stille Reserve (30.10.2013 - 30.01.2014)

    Fuchs, Johann;

    Projektbeschreibung

    Im Rahmen dieses Projektes wird untersucht, welchen Einfluss die Langzeitarbeitslosigkeit (LZA) auf die Höhe der Erwerbsquoten hat. Die Analyse baut auf den bekannten „Entmutigungs- und Ermutigungseffekten“ auf. Von der gesamten Arbeitslosenquote wird der Teil abgezogen, der auf die LZA entfällt. Dadurch gewinnt man eine zyklische konjunkturelle Komponente. Die LZA stellt dagegen einen eher permanenten Teil der Arbeitslosigkeit dar. Im Sinne der „discouragement“-These wird erwartet, dass die statistisch auf Jahresbasis gemessenen Erwerbsquoten gegenläufig auf die konjunkturelle Komponente der Arbeitslosigkeit reagiert. Die LZA sollte dagegen bei einer kurzfristigen (Jahres-)Betrachtung kaum Effekte auf die Erwerbsbeteiligung ausüben, jedoch unter längerfristigen Gesichtspunkten Relevanz entfalten. Mit dieser Aufteilung soll die Berechnung der Stillen Reserve verbessert werden, woraus sich auch praxisrelevante Konsequenzen für die Einschätzung der Erwerbspotenziale in Deutschland ergeben.

    Arbeitslosigkeit ist definiert entsprechend des SGB. Die Daten zur Arbeitslosigkeit stammen aus der Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Für die Erwerbsbeteiligung werden Erwerbsquoten des Mikrozensus (Statistisches Bundesamt) verwendet.

    Beteiligte aus dem IAB

    Weber, Enzo;
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  • IAB-Projekt

    Öffentlich geförderte Beschäftigung in Nordrhein-Westfalen (30.09.2013 - 29.09.2015)

    Bauer, Frank;

    Projektbeschreibung

    Das Modellprojekt „Öffentlich geförderte Beschäftigung in NRW“ konzentriert sich auf Langzeitarbeitslose, die mittelfristig auch bei Verbesserung der wirtschaftlichen Lage keine Aussicht auf Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt haben. Die Beschäftigung wird bei öffentlich geförderten Beschäftigungsträgern in Nordrhein-Westfalen realisiert. Die Zuweisung der Teilnehmenden zur Maßnahme wird von den JobCentern durchgeführt. Der Fokus des gesamten Modellprojekts ist der Ausgleich von Benachteiligungen bestimmter Personengruppen am Arbeitsmarkt, es handelt sich um ein Arbeitsmarktprojekt mit sozialpolitischer Ausrichtung. Die Evaluation des Projekts ist im mixed methods Design geplant, das systematisch die qualitative Implementationsanalyse des Modellprojekts mit seiner quantitativen Wirkungsanalyse verknüpft, so dass der Einfluß verschiedener Formen der Umsetzung des Programms auf dessen Wirkung untersucht werden kann.

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  • IAB-Projekt

    Klassifikation der Lebenslagen und Arbeitsmarktnähe von SGB-II-Beziehern (30.09.2013 - 30.12.2016)

    Lietzmann, Torsten;

    Projektbeschreibung

    Auf Basis des Administrativen Panels ergänzt durch die Integrierten Erwerbsbiographien (IEB) sollen aus einem repräsentativen Querschnitt von Bedarfsgemeinschaften Indikatoren zur Erwerbs- und Leistungsbiographie von Personen und Bedarfsgemeinschaften gebildet werden, um unterschiedliche „Lebenslagen“, insbesondere bei verfestigtem Leistungsbezug zu charakterisieren. Die Indikatoren richten sich auf Umfang und Dauer der gegenwärtigen und bisherigen Erwerbstätigkeit, kumulierte Dauern von Leistungsbezug (SGB II + III) und Arbeitslosigkeit, Teilnahme an Aktivierungsmaßnahmen. Die Indikatoren sollen benutzt werden, um Arbeitsmarktnähe oder –Ferne, verfestigte Armut bzw. „Exklusion“ zu charakterisieren. Es wird vermutet, dass sich sowohl Personen als auch Bedarfsgemeinschaften entlang der Indikatoren gewissen Mustern zuordnen lassen (z.B. Jüngere, Ältere, Alleinerziehende). Von besonderem Interesse sind dabei Personen, die seit Einführung des SGB II ununterbrochen im Leistungsbezug waren.

    In einem zweiten Schritt des Projektes sollen die Bezugsverläufe mittels einer Sequenzmusteranalyse typisiert werden.

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  • IAB-Projekt

    Verfestigte Nicht-Erwerbstätigkeit im internationalen Vergleich (30.04.2013 - 30.12.2015)

    Rhein, Thomas; Konle-Seidl, Regina;

    Projektbeschreibung

    Das Projekt beschäftigt sich mit Personengruppen mit verfestigter Nicht-Erwerbstätigkeit im internationalen Vergleich. Als solche gelten Personen im Erwerbsalter, die mehr als zwei Jahre nicht (mehr) erwerbstätig sind. Analog dem Labour Force Konzept wird bei Nicht-Erwerbstätigen zwischen arbeitsuchenden Erwerbslosen und Inaktiven unterschieden. Dabei geht es zunächst darum, den eigentlich problematischen „Kern“ dieser beiden Gruppen zu identifizieren. Relativ unproblematisch sind inaktive Personen, die in Ausbildung sind, sowie Personen, die häusliche oder betreuende Aufgaben wahrnehmen. Aus sozial- und arbeitsmarktpolitischer Sicht problematisch sind v.a. (Langzeit-)Arbeitslose, inaktive Erwerbsunfähige, Frührentner und inaktive Empfänger anderer Transferleistungen (z.B. Sozialhilfe). Zwischen diesen vier Gruppen gibt es bekanntlich Substitutionsbeziehungen in unterschiedlichem Ausmaß und in Abhängigkeit von nationalen Regelungen. So gibt es beispielsweise in Deutschland relativ viele Langzeitarbeitslose, aber im Ländervergleich weniger Erwerbsunfähige. Letztere sind besonders zahlreich in den skandinavischen Ländern, Großbritannien und Polen. Erwerbsunfähige werden in offiziellen Statistiken nicht als Langzeiterwerbslose erfasst. So ist es nicht verwunderlich, dass trotz verbesserter Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt in den letzten 10 Jahren der Anteil der Langzeitarbeitslosen im internationalen Vergleich nach wie vor hoch ist. Langzeiterwerbslose, die aufgrund sozialrechtlicher Regelungen nicht dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen müssen, sehen sich aber mit ähnlichen Problemen der Erwerbsintegration konfrontiert wie Langzeitarbeitslose.

    In dem Projekt sollen das Ausmaß der verfestigten Nicht-Erwerbstätigkeit, die Entwicklung im Zeitverlauf und die genannten Substitutionsbeziehungen im europäischen Vergleich untersucht werden. Auf Basis von EU-SILC und EU-LFS werden die individuellen Determinanten der Zugehörigkeit zur Gruppe der verfestigten Nicht-Erwerbstätigkeit im Ländervergleich analysiert. Darauf aufbauend sollen Personengruppen, die die gleichen Merkmale wie die am stärksten betroffenen Gruppen in Deutschland aufweisen, identifiziert werden. Personengruppen, die in Frage kommen, sind z.B. Alleinerziehende, Migranten, Ältere und Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen. Schließlich werden gute Länderpraktiken einer nachhaltigen Arbeitsmarkt-Integration von Langzeiterwerbslosen („harte Kern“) gesucht, so dass Strategien für die deutsche Arbeitsmarktintegration entwickelt werden können.
     

    Beteiligte aus dem IAB

    Konle-Seidl, Regina; Trübswetter, Parvati;
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  • IAB-Projekt

    Erwerbstätigkeit und Kinderbetreuung im SGB-II-Umfeld (31.12.2012 - 30.12.2016)

    Lietzmann, Torsten; Wenzig, Claudia;

    Projektbeschreibung

    Ziel des Projektes ist es, das hohe Bezugsrisiko von Kindern und ihren Familien zu erklären und Lösungsansätze aufzuzeigen.
    Das zentrale Ziel des SGB II ist die Integration in Erwerbstätigkeit. Bei der Diskussion um ein höheres Armuts- und Leistungsbezugsrisiko von Familien wird häufig eine eingeschränkte oder fehlende Kinderbetreuung angeführt, welche den Weg zurück in die Erwerbstätigkeit (von Müttern) versperrt und somit die finanzielle Situation des Haushaltes verschlechtert.

    Im Mittelpunkt stehen dabei insbesondere folgende Fragestellungen:
    -Welche Kinderbetreuungs- und Erwerbstätigkeitsarrangements zeigen sich in den verschiedenen Haushaltskontexten und unterscheiden sich Haushalte mit und ohne ALGII-Bezug in ihren Kinderbetreuungsarrangements?
    -Welche Einflussgrößen hemmen die Erwerbsbeteiligung von Müttern mit Kleinkindern - unzureichende Vereinbarkeit von Beruf und Familie insb. die verfügbare Betreuungsinfrastruktur, die Arbeitsmarktressourcen der Mütter (Humankapital) oder persönliche Präferenzen (Geschlechterrollenbilder, Einstellung zu Berufstätigkeit von Müttern)?

    Hierzu wurden in der 5. Welle des PASS erweiterte Indikatoren entwickelt, die für die Beantwortung herangezogen werden: Gründe für Nicht-Inanspruchnahme von Kinderbetreuung, Einstellungen und Wünsche zu Kinderbetreuung und Erwerbstätigkeit in Abhängigkeit des Alters des jüngsten Kindes im Haushalt und der realisierten bzw. gewünschten Aufteilung der Erwerbsbeteiligung im Paar-Haushalten.

     

    Beteiligte aus dem IAB

    Lietzmann, Torsten; Wenzig, Claudia;
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  • IAB-Projekt

    Verlaufsmuster im Leistungsbezug in Berlin. Eine Typisierung von Arbeitslosigkeits- und Erwerbsverläufen von Leistungsempfängern in Berlin mit besonderem Blick auf den Langzeitleistungsbezug. (31.12.2012 - 29.09.2017)

    Seibert, Holger; Fuchs, Stefan;

    Projektbeschreibung

    Arbeitslosigkeit, Bezug von SGB-II-Grundsicherung und Langzeitleistungsbezug sind in Berlin im bundesweiten Vergleich besonders ausgeprägt. Bestands- und Stromgrößen zu Arbeitslosigkeit und Leistungsbezug geben das Geschehen aber nur unvollständig wieder. Ein vertieftes Verständnis für die zugrundeliegende Dynamik soll durch die Betrachtung individueller Verlaufsdaten gewonnen werden. Mit den integrierten Erwerbsbiografien (IEB) können die individuellen Verläufe von Leistungsbeziehern nachgezeichnet werden. In einer regionalen Fallstudie für Berlin werden unter Verwendung sequenzanalytischer Methoden typische Muster von Erwerbs-, Arbeitslosigkeits-, Maßnahmeteilnahme- und Leistungsbezugsverläufen identifiziert und ihr Zusammenhang zu bestimmten Rahmenbedingungen und Ereignissen im Leben von Langzeitleistungsbeziehern untersucht. Ziel ist es, einen umfassenderen Einblick in die komplexen Problemlagen im SGB-II-Leistungsbezug zu gewinnen, als dies mit herkömmlichen Kennzahlen möglich ist.
    Mit der Ermittlung typischer Sequenzmuster von Leistungsbeziehern, lassen sich eine ganze Reihe von Fragestellungen beantworten, die für die Arbeit der Jobcenter und Agenturen vor Ort relevant sind. So etwa, ob es ein Potential an „verdeckten“ Langzeitbeziehern gibt, denen es trotz verschiedenster Maßnahmen nicht gelingt, den Leistungsbezug dauerhaft zu verlassen. Oder welche Gelingensbedingungen dazu beitragen, den Leistungsbezug längerfristig und idealerweise dauerhaft zu verlassen. Durch die Ermittlung von Risikofaktoren für die Zugehörigkeit zu den jeweiligen Verlaufstypen, lassen sich auch Rückschlüsse über die besonderen Problemlagen in Berlin im Vergleich zu anderen Bundesländern und Metropolen ziehen.

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  • IAB-Projekt

    Determinanten der Weiterbildungsbereitschaft Arbeitsloser, insb. gering Qualifizierter (30.11.2012 - 30.12.2014)

    Osiander, Christopher; Dietz, Martin;

    Projektbeschreibung

    Das Projekt befasst sich mit der Weiterbildungsbereitschaft von Arbeitslosen in beiden Rechtskreisen, insb. von gering Qualifizierten. Zu diesem Zweck wird in Kooperation mit dem SOKO Institut für Sozialforschung und Kommunikation Bielefeld eine telefonische Befragung (CATI) durchgeführt, deren Ergebnisse mit Prozessdaten der BA kombiniert werden sollen. Insbesondere wird auf die in der Person liegenden Faktoren abgestellt, die die Weiterbildungsbereitschaft beeinflussen können, also z.B. Risikoeinstellungen, Kontrollüberzeugungen u.ä.

    Beteiligte aus dem IAB

    Osiander, Christopher; Dietz, Martin;
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  • IAB-Projekt

    Job Search Activity and Welfare Benefits Receipt (30.06.2012 - 30.12.2016)

    Bethmann, Arne; Schels, Brigitte;

    Projektbeschreibung

    In der Studie untersuchen wir die Veränderung der Jobsuche von Arbeitslosengeld-II (ALG II)-Empfängern mit der Bezugsdauer und Unterschiede nach der familiären Situation. Die öffentliche und sozialpolitische Debatte zu Langzeitleistungsbezug dreht sich oftmals um die mangelnde Bereitschaft der Leistungsempfänger, sich in der Jobsuche zu engagieren. Obwohl es mehrere Studien zu den unterschiedlichen Ursachen eines Langzeitbezugs und den heterogenen Lebenslagen von Langzeitbeziehern gibt, fehlen bislang Befunde zur zeitlichen Variation der Jobsuche generell und bei verschiedenen Gruppen unter den Leistungsempfängern.

    So betrachtet der vorliegende Beitrag folgende Fragen mit Blick auf den familiären Kontext von ALG II-Emfängern: Mit welcher Wahrscheinlichkeit suchen Männer und Frauen mit/ohne Partner und/oder Kindern nach einem Job und wie verändert sich die Suchwahrscheinlichkeit mit der Dauer des Leistungsbezugs? Sowohl suchtheoretisch als auch erwartungstheoretisch kann begründet werden, dass Leistungsempfänger die Motivation bei der Jobsuche verlieren, wenn sie nach langer Suche kaum mehr einen Erfolg erwarten. Doch können mit der Erwartungstheorie Gruppenunterschiede begründet werden, da die Motivation der Leistungsempfänger für eine Jobsuche danach variiert, wie wichtig ihnen eine Erwerbsintegration ist. Dabei sind u.a. Verhaltensnormen bedeutsam, die an bestimmte soziale Rollen geknüpft sind.

    Wir nehmen zunächst an, dass Eltern ihre Jobsuche länger aufrechterhalten als Kinderlose. Denn Eltern haben nicht nur einen höheren finanziellen Druck, den Lebensstandard ihrer Kinder durch ein zusätzliches Einkommen zu verbessern sondern auch den intrinsischen Anreiz, als Erwerbstätige den Kindern ein Rollenvorbild zu sein. Da gerade die Rolle als Familienernährer für Männer von Bedeutung ist, ist anzunehmen, dass Männer stärker als Mütter auf Dauer die Jobsuche aufrechterhalten. Mütter im Arbeitslosengeld-II-Bezug sollten dagegen die Jobsuche rasch einstellen, da sie in der Mutterrolle eine gesellschaftlich anerkannte Alternative zur Erwerbstätigkeit haben.

    Beteiligte aus dem IAB

    Schels, Brigitte;
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  • IAB-Projekt

    Panel Armutsdynamik und Arbeitsmarkt (01.04.2012 - 29.09.2021)

    Hirseland, Andreas;

    Projektbeschreibung

    Explorative Untersuchung zu den Bedingungen der Überwindung oder Verfestigung von Hilfebedürftigkeit im SGB II. Bundesweite Langezeituntersuchung zu Veränderungen der Lebenswege und Lebensumstände von Bezieher_innen der Grundsicherung für Arbeitssuchende im Zusammenhang mit Aktivierungsstrategien. Mehrfachbefragung von 152 Personen mit bislang vier Wellen. Gegenwärtig werden bis 2016 an zwei Ergänzungssamplen Einflüsse des Hilfesystems auf "Lebenszusammenhänge in Mehrpersonenbedarfsgemeinschaften" (Modul1) und auf Überwindung oder Verfestigung von "Integrationsproblemen von Leistungsbeziehern mit Migrationshintergrund" (Modul 2) untersucht.

    Beteiligte aus dem IAB

    Croxton, Daniela;
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  • IAB-Projekt

    Psychisch Kranke im SGB II (20.10.2010 - 29.06.2013)

    Kupka, Peter;

    Projektbeschreibung

    Der vorliegende Forschungsbericht beruht auf einer explorativen Studie, die die Universität Halle und die Aktion psychisch Kranke e.V. in Bonn für das IAB durchgeführt haben. Literaturstudien und die Sekundärauswertung von Krankenkassendaten zeigen ein hohes Vorkommen von psychiatrischen Diagnosen bei ALG-II-Beziehern. Expertengespräche an fünf Standorten offenbaren unterschiedliche Standards der Betreuung dieses Personenkreises und unterschiedliche Formen der Kooperation zwischen Jobcentern und den jeweiligen Unterstützungsangeboten für psychisch Kranke. Standardangebote im SGB II sind kaum in der Lage, den besonderen Anforderungen des Personenkreises an längerfristiger, verlässlicher und individueller Unterstützung gerecht zu werden.

    Beteiligte aus dem IAB

    Kupka, Peter;
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  • IAB-Projekt

    Zu den Beschäftigungschancen von Langzeit-Arbeitslosen aus der betrieblichen Perspektive (31.08.2009 - 30.12.2013)

    Rebien, Martina;

    Projektbeschreibung

    Multivariate Untersuchung von einzelbetrieblichen und gesamtwirtschaftlichen Fakoren, die die Beschäftigungschancen von Langzeitarbeitslosen beeinflussen. Datengrundlage ist ein Sonderfragenteil der IAB-Erhebung des gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots des Jahres 2008.

    Beteiligte aus dem IAB

    Warning, Anja;
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  • IAB-Projekt

    Poor labour market prospects due to intensive caregiving? Child and elder care among welfare recipients in Germany (31.08.2009 - 30.10.2023)

    Hamann, Silke; Wydra-Somaggio, Gabriele;

    Projektbeschreibung

    Despite the favourable economic situation in Germany over the last decade, the number of welfare recipients (approximately 5 million) remained at a persistently high level. One factor limiting individuals’ abilities to exit welfare dependency into employment is informal care. This article analyses two aspects of informal care: childcare, considering the number of care-givers in a given family constellation, and the amount of time spent on eldercare. A panel of survey data with comprehensive information on welfare recipients is used. The waves from 2006 to 2017 are included. The results suggest that the chances of exiting welfare dependency for those in jobs covering needs are strongly impacted by the intensity of caregiving. Single parents, as well as welfare recipients who spend more than 10 hours per week on eldercare, especially persons providing both of these types of caregiving, have the lowest probabilities of leaving welfare dependency among all recipient groups.

    Beteiligte aus dem IAB

    Hamann, Silke; Wydra-Somaggio, Gabriele;
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  • IAB-Projekt

    Übergänge aus Langzeitarbeitslosigkeit in den Arbeitsmarkt (31.08.2008 - 29.06.2015)

    Rothe, Thomas;

    Projektbeschreibung

    Während des wirtschaftlichen Aufschwungs von 2005 bis Anfang 2008 sank die registrierte Arbeitslosigkeit um rund ein Drittel. Konnten aber auch Langzeitarbeitslose von dieser Erholung profitieren? Gibt es Indizien dafür, dass der Aufschwung der Wirtschaft stärker als zuvor auch den verfestigten Kern der Arbeitslosigkeit gelockert hat? Und lässt sich daraus schlussfolgern, dass der Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit nachhaltig sein könnte?
    Um einen Beitrag zur Beantwortung der Fragen zu leisten, betrachten wir den Bestand und die Dynamik der Langzeitarbeitslosigkeit im Zeitverlauf. Die Vielfalt an institutionellen und ökonomischen Änderungen erschwert es allerdings, die Beobachtungen auf einen einzigen Grund zurückzuführen.
    Die Gesetze für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt setzten zum Teil ausdrücklich an den Ursachen der Langzeitarbeitslosigkeit an. Es wird daher überprüft, ob im Nachgang der Hartz-Gesetze die Langzeitarbeitslosigkeit eine andere Entwicklung genommen hat.
    Anhand eines Matching-Ansatzes ermitteln wir ob Langzeitarbeitslose stärker vom jüngsten Aufschwung profitieren konnten als im vorangegangenen Aufschwung. Wir verwenden einen Systemschätzer (3SLS), um die Matchingeffizienz von Kurzzeit- und Langzeitarbeitslosen vergleichen zu können und berücksichtigen neben Arbeitslosigkeit und offenen Stellen auch den Konjunktureinfluss und Dummyvariablen für Hartz-Reformen.
     

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