Kurzarbeit
Während der Wirtschaftskrise nach 2009 und der Covid-19-Pandemie ab 2020 erlebte Kurzarbeit als Instrument der Anpassung an konjunkturell bedingte Arbeitsausfälle eine deutliche Aufwertung. Das "German job miracle" nach der Finanzkrise wurde in der internationalen Diskussion im Wesentlichen auf den massiven Einsatz von Kurzarbeit zurückgeführt. Konnte und kann Kurzarbeit die Arbeitslosigkeit in Krisenzeiten tatsächlich eindämmen und zur längerfristigen Stabilisierung der Beschäftigung beitragen? Dieses Themendossier bietet einen Überblick zum Forschungsstand.
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Literaturhinweis
Short-Time Work schemes and labour market flows in Europe during COVID (2022)
Zitatform
Lafuente, Cristina & Astrid Ruland (2022): Short-Time Work schemes and labour market flows in Europe during COVID. (ECO working paper 2022,02), San Domenico, 59 S.
Abstract
"In this paper we investigate the impact that Short-Time Work schemes (STWs) had on employment and labour market flows during the COVID emergency of 2020 in four of the five largest economies of the EU. Most European countries used STWs at this time to alleviate the negative impact of sanitary measures like lockdowns. Looking at labour market stocks and flows, we document that these schemes were widely adopted and likely prevented substantial job losses. However, they failed to protect temporary workers. Moreover, in all countries, transitions from employment to non-participation reached unprecedented levels. These flows are reverted in subsequent quarters, which implies that many workers postponed job search during the lockdown. We do not observe permanent increases in non-participation, but we document a large fall in flows between temporary and permanent jobs. We interpret this as a drop in labour market mobility. We find that vacancy posting and firm dynamics may be able to explain part of the observed differences between countries." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Anteil der Beschäftigten in Kurzarbeit fällt auf weniger als 1 Prozent (2022)
Zitatform
Link, Sebastian & Stefan Sauer (2022): Anteil der Beschäftigten in Kurzarbeit fällt auf weniger als 1 Prozent. In: ifo Schnelldienst digital, Jg. 3, H. 2, S. 1-3.
Abstract
"Die Anzahl der Kurzarbeitenden in Deutschland ist in den vergangenen Monaten erheblich gesunken. Nach der aktuellsten Schätzung des ifo Instituts, die sich auf Ergebnisse der ifo Konjunkturumfragen sowie Zahlen der Bundesagentur für Arbeit stützt, dürften im Mai noch etwa 277 000 Menschen in Deutschland in Kurzarbeit gewesen sein. Das entspricht 0,8% aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Vor allem die kontaktintensiven Dienstleistungsbranchen haben sich spürbar von der Coronakrise erholt, so dass die Kurzarbeit dort eine deutlich geringere Rolle spielt als noch zu Jahresbeginn. Im Verarbeitenden Gewerbe ist die Kurzarbeit zwar ebenfalls rückläufig, allerdings nicht ganz so stark wie es die vollen Auftragsbücher zulassen würden. Grund hierfür dürften vor allem Lieferengpässe bei Vormaterialien und Rohstoffen sein, die die Produktionstätigkeit vieler Unternehmen bremsen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Beschäftigungsverläufe und Branchenwechsel im Gastgewerbe vor und in der Corona-Krise in Berlin (2022)
Lüdeke, Britta; Wiethölter, Doris; Seibert, Holger;Zitatform
Lüdeke, Britta, Holger Seibert & Doris Wiethölter (2022): Beschäftigungsverläufe und Branchenwechsel im Gastgewerbe vor und in der Corona-Krise in Berlin. (IAB-Regional. Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz. IAB Berlin-Brandenburg 02/2022), Nürnberg, 28 S. DOI:10.48720/IAB.REBB.2202
Abstract
"Branchenwechsel von Beschäftigten sind meist in jenen Wirtschaftszweigen hoch, in denen auch „Quereinstiege“ ohne fachspezifische Kenntnisse möglich sind und zudem eine saisonbedingt schwankende Arbeitskräftenachfrage besteht. Das Gastgewerbe (Gastronomie und Beherbergung) ist eine Branche, in der die Personalfluktuation schon vor der Pandemie deutlich höher lag als in anderen Branchen. Während der Corona-Krise übersteigt die Zahl der Abgänge aus dieser Branche die der Zugänge jedoch nennenswert. Als pandemiebedingte Ausweichbranchen für ehemalige Beschäftigte in der Gastronomie und der Beherbergung erweisen sich insbesondere der Einzelhandel und mit einigem Abstand auch Post- und Kurierdienste. Wie zuvor wechseln auch während der Pandemie noch viele Beschäftigte aus der Beherbergung in die Gastronomie. Auffällig ist, dass in der Gruppe der Minijobber der coronabedingte Beschäftigungsrückgang deutlich höher ausfällt als bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und dies insbesondere in der Gastronomie." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
The division of child care during the coronavirus crisis in Germany: How did short-time work affect fathers' engagement? (2022)
Zitatform
Naujoks, Tabea, Michaela Kreyenfeld & Sandra Dummert (2022): The division of child care during the coronavirus crisis in Germany: How did short-time work affect fathers' engagement? In: Journal of Family Research, Jg. 34, H. 1, S. 67-98., 2021-08-16. DOI:10.20377/jfr-717
Abstract
"Objective: This paper examines how participation in the short-time work scheme affected the gendered division of child care during the COVID-19 crisis in Germany. Background: Short-time work (Kurzarbeit) has been one of the main policies used to combat the economic and labour market repercussions of the coronavirus pandemic in Germany. We examine whether and, if so, how the growing prevalence of short-time work has affected care patterns. Method: We use data from the IAB-HOPP, a longitudinal study monitored by the German Institute for Employment Research (IAB). The analytical sample includes couples with children aged 12 and younger. We employ multinomial logistic regressions in which the outcome variable is the change in the division of care work from a period before to a period during the coronavirus crisis (June to October 2020). Results: We find that among men, receiving short-time work benefits resulted in more gender-equal care patterns. The positive effect of short-time work on the division of child care is moderated by the level of education. Fathers with low or medium education are more likely to increase their child care share when receiving short-time work benefits compared to fathers with high education. However, we also find that participating in the short-time work programme had no strong or significant effects on the gendered division of care among women. Conclusion: The evidence from this study suggests that men’s working time is a major vehicle to change the gendered division of care in couple households." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Kurzarbeit – für welche Zwecke die Beschäftigten die zusätzliche disponible Zeit verwenden (2022)
Zitatform
Pusch, Toralf & Hartmut Seifert (2022): Kurzarbeit – für welche Zwecke die Beschäftigten die zusätzliche disponible Zeit verwenden. In: WSI-Mitteilungen, Jg. 75, H. 6, S. 427-436. DOI:10.5771/0342-300X-2022-6-427
Abstract
"Der Beitrag zeigt auf Basis der Erwerbspersonenbefragung der Hans-Böckler-Stiftung, für welche Zwecke Kurzarbeitende während der Pandemie die gewonnenen Zeitelemente verwendet haben. Bisherige Arbeiten fokussieren sich lediglich auf einzelne Arten der Zeitverwendung, so auf Sorgearbeit oder Weiterbildung. Demgegenüber erlauben die verwendeten Daten, den Blick auf ein breiteres Spektrum von Zeitverwendungen auszuweiten und Zeitmuster aufzuzeigen. Bei den dargestellten Ergebnissen für die Zeitverwendung in der Kurzarbeit ist zu beachten, dass diese als unfreiwillige Arbeitszeitverkürzung mit Teillohnausgleich nicht Ergebnis individueller Wahlentscheidungen sind. Kurzarbeit ist temporär, häufig mit ungewisser und teilweise unterbrochener Dauer. Die empirischen Analysen zeigen, dass die durch Kurzarbeit vermehrt verfügbare Zeit vor allem für Aktivitäten im Haushalt, Familie, Medienkonsum und Kinderbetreuung genutzt wurde. Dagegen überwiegt die Zahl der Kurzarbeitenden, die bei Hobby / Sport sowie politischem und gewerkschaftlichem Engagement ihren Zeitaufwand reduziert haben, diejenigen mit erhöhtem Zeiteinsatz. Für Frauen gilt dieses Muster im Vergleich zu Männern etwas ausgeprägter, aber auch Männer haben ihren Zeiteinsatz im häuslich-familiären Bereich gesteigert." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Keine Krise trotz Corona: Die Arbeitsmärkte Hamburgs und Schleswig-Holsteins in Zeiten der Pandemie (2022)
Schrader, Klaus;Zitatform
Schrader, Klaus (2022): Keine Krise trotz Corona: Die Arbeitsmärkte Hamburgs und Schleswig-Holsteins in Zeiten der Pandemie. (Kieler Beiträge zur Wirtschaftspolitik / IfW Kiel, Institut für Weltwirtschaft 38), Kiel, 46 S.
Abstract
"Der Autor stellt fest, dass trotz einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung im Corona-Jahr 2020 Hamburg und Schleswig-Holstein eine große Arbeitsmarktkrise erspart blieb. Im Pandemieverlauf war der Beschäftigungsrückgang mit einer Größenordnung von weniger als 2 Prozent moderat, der Anstieg der Arbeitslosenquote beschränkte sich in Schleswig-Holstein und Hamburg auf 1 bis 2 Prozentpunkte. In beiden norddeutschen Bundesländern verhinderte der massive Einsatz von Kurzarbeit größere Beschäftigungseinbrüche. Die Analyse macht deutlich, dass die Verlierer der Corona-Krise die geringfügig Beschäftigten waren, die nicht durch das Rettungsnetz der Kurzarbeit aufgefangen wurden und wo sich der Beschäftigungsrückgang nicht in der Arbeitslosenstatistik widerspiegelte. Im Branchenvergleich zeigt die Analyse, dass vor allem die Beschäftigung im öffentlichen Sektor, bei Gesundheit und Sozialem sowie im Bau und bei Zustelldiensten in beiden Bundesländern zunahm. Hingegen mussten insbesondere Gastronomie, Beherbergung und die Arbeitnehmerüberlassung sowie eine Vielzahl von Anbietern privater Dienstleistungen Beschäftigung abbauen. Im Gastgewerbe und bei den konsumorientierten Dienstleistungen war der Verlust an geringfügiger Beschäftigung besonders groß. Diese Branchen waren auch am stärksten von den Infektionsschutzauflagen der Landesregierungen betroffen, die den Geschäftsbetrieb im Pandemieverlauf vorübergehend untersagten oder stark einschränkten. Als besonders krisenfest erwiesen sich in Hamburg und Schleswig-Holstein hingegen humankapitalintensive Branchen mit einem hohen Anteil Höherqualifizierter, wo die Beschäftigung trotz Pandemie nicht nur gehalten, sondern sogar weiter ausgebaut wurde." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Ausgestaltung von Kurzarbeit bei massenhafter Nutzung (2022)
Zitatform
Weber, Enzo & Yasemin Yilmaz (2022): Ausgestaltung von Kurzarbeit bei massenhafter Nutzung. (IAB-Forschungsbericht 10/2022 (de)), Nürnberg, 20 S. DOI:10.48720/IAB.FB.2210
Abstract
"Während der COVID-19-Pandemie hat sich Kurzarbeit erneut als wirksames Instrument zur Stabilisierung der Beschäftigung erwiesen. Dabei stieß die massenhafte und schwankende Nutzung, die dieser Einsatz mit sich brachte, jedoch auf ein auf individuellen Ansprüchen beruhendes Instrument. Die vollständige Bearbeitung aller Fälle wird Jahre dauern, mit entsprechenden Belastungen und Unsicherheiten für die Betriebe und die Arbeitsverwaltung. Vor diesem Hintergrund werden im vorliegenden Artikel unterschiedliche Ausgestaltungmöglichkeiten einer Massennutzungsregel für die Kurzarbeit diskutiert. Der Blick in das europäische Ausland zeigt, dass sich eine angesichts exorbitanter Fallzahlen erforderliche Vereinfachung der Kurzarbeit unter Nutzung des Rechtsinstruments der force majeure („höhere Gewalt“) erzielen ließe. Wird dies für bestimmte Bereiche der Wirtschaft festgestellt, erhalten sie Zugang zu Kurzarbeit mit vereinfachten Kriterien und Verfahren. Vor diesem Hintergrund werden derartige Vereinfachungen für Deutschland vorgeschlagen. Eine noch weitergehende Variante würde nicht mehr den Ausfall individueller Arbeitsstunden betrachten, sondern Zuschüsse auf die gesamten betrieblichen Lohnkosten vorsehen. Diese sollten vom ausgefallenen Umsatz abhängen. Dabei müssten Entlassungen ausgeschlossen werden, um bei starker Vereinfachung die Vorteile einer direkten Beschäftigungssicherung zu erhalten. Um Flexibilität nicht zu stark zu beschränken, könnte ein Basisniveau an Entlassungen ermöglicht oder der Zuschuss im Falle von betriebsbedingten Entlassungen anteilig reduziert werden. Angesichts der geringeren Zielgenauigkeit kommt die weitergehende Variante dann in Betracht, wenn in bestimmten Bereichen umfassende wirtschaftliche Ausfälle vorliegen. Eine Massennutzungsregel steht in Abgrenzung zu anderweitigen gezielten Wirtschaftshilfen unabhängig vom Prinzip der Kurzarbeit bzw. Beschäftigungssicherung. Diese können zusätzlich greifen, wenn für die Liquiditätssicherung in einer Krise über den Ersatz von Arbeitskosten hinaus weitere Maßnahmen erforderlich sind. Gezielte Wirtschaftshilfen sind zudem das geeignetere Instrument, wenn es darum geht, Produktionsausfälle zu vermeiden statt abzufedern. Gerade bei massenhafter Nutzung von Kurzarbeit wird die Verbindung mit Qualifizierung bedeutend. Um den Bedingungen unter Unsicherheit und organisatorischen Schwierigkeiten gerecht zu werden, kommt es auf ein Konzept mit flexibel einsetzbaren, modularen, auch onlinebasierten Weiterbildungsformaten, Anreizen und Beratungsangeboten an. Schließlich sind Bedingungen für den Ausstieg aus der Massennutzungsregel darzulegen. Denn die Bilanz von Kurzarbeit kann sich stark verschlechtern, wenn sie über die Krisenphase hinaus fortgesetzt wird. Die außergewöhnliche Lage müsste zu einem angemessenen Zeitpunkt mit hinreichender Vorankündigungszeit offiziell beendet – oder verlängert – werden. Objektive Kriterien als Richtschnur könnten sich auf die Umsatzentwicklung in den betroffenen Bereichen, die Inanspruchnahme der Massennutzungsregel und die Rücknahme staatlich angeordneter Einschränkungen beziehen. Anschlussregeln können Übergangsmöglichkeiten in normale Kurzarbeit, eine schrittweise Absenkung von Lohnkostenzuschüssen und Liquiditätsunterstützung vorsehen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Ähnliche Treffer
auch in Englisch erschienen als: IAB-Forschungsbericht 10/2022 (en) -
Literaturhinweis
Designing short-time work for mass use (2022)
Zitatform
Weber, Enzo & Yasemin Yilmaz (2022): Designing short-time work for mass use. (IAB-Forschungsbericht 10/2022 (en)), Nürnberg, 19 S. DOI:10.48720/IAB.FB.2210EN
Abstract
"Während der COVID-19-Pandemie hat sich Kurzarbeit erneut als wirksames Instrument zur Stabilisierung der Beschäftigung erwiesen. Dabei stieß die massenhafte und schwankende Nutzung, die dieser Einsatz mit sich brachte, jedoch auf ein auf individuellen Ansprüchen beruhendes Instrument. Die vollständige Bearbeitung aller Fälle wird Jahre dauern, mit entsprechenden Belastungen und Unsicherheiten für die Betriebe und die Arbeitsverwaltung. Vor diesem Hintergrund werden im vorliegenden Artikel unterschiedliche Ausgestaltungmöglichkeiten einer Massennutzungsregel für die Kurzarbeit diskutiert. Der Blick in das europäische Ausland zeigt, dass sich eine angesichts exorbitanter Fallzahlen erforderliche Vereinfachung der Kurzarbeit unter Nutzung des Rechtsinstruments der force majeure („höhere Gewalt“) erzielen ließe. Wird dies für bestimmte Bereiche der Wirtschaft festgestellt, erhalten sie Zugang zu Kurzarbeit mit vereinfachten Kriterien und Verfahren. Vor diesem Hintergrund werden derartige Vereinfachungen für Deutschland vorgeschlagen. Eine noch weitergehende Variante würde nicht mehr den Ausfall individueller Arbeitsstunden betrachten, sondern Zuschüsse auf die gesamten betrieblichen Lohnkosten vorsehen. Diese sollten vom ausgefallenen Umsatz abhängen. Dabei müssten Entlassungen ausgeschlossen werden, um bei starker Vereinfachung die Vorteile einer direkten Beschäftigungssicherung zu erhalten. Um Flexibilität nicht zu stark zu beschränken, könnte ein Basisniveau an Entlassungen ermöglicht oder der Zuschuss im Falle von betriebsbedingten Entlassungen anteilig reduziert werden. Angesichts der geringeren Zielgenauigkeit kommt die weitergehende Variante dann in Betracht, wenn in bestimmten Bereichen umfassende wirtschaftliche Ausfälle vorliegen. Eine Massennutzungsregel steht in Abgrenzung zu anderweitigen gezielten Wirtschaftshilfen unabhängig vom Prinzip der Kurzarbeit bzw. Beschäftigungssicherung. Diese können zusätzlich greifen, wenn für die Liquiditätssicherung in einer Krise über den Ersatz von Arbeitskosten hinaus weitere Maßnahmen erforderlich sind. Gezielte Wirtschaftshilfen sind zudem das geeignetere Instrument, wenn es darum geht, Produktionsausfälle zu vermeiden statt abzufedern. Gerade bei massenhafter Nutzung von Kurzarbeit wird die Verbindung mit Qualifizierung bedeutend. Um den Bedingungen unter Unsicherheit und organisatorischen Schwierigkeiten gerecht zu werden, kommt es auf ein Konzept mit flexibel einsetzbaren, modularen, auch onlinebasierten Weiterbildungsformaten, Anreizen und Beratungsangeboten an. Schließlich sind Bedingungen für den Ausstieg aus der Massennutzungsregel darzulegen. Denn die Bilanz von Kurzarbeit kann sich stark verschlechtern, wenn sie über die Krisenphase hinaus fortgesetzt wird. Die außergewöhnliche Lage müsste zu einem angemessenen Zeitpunkt mit hinreichender Vorankündigungszeit offiziell beendet – oder verlängert – werden. Objektive Kriterien als Richtschnur könnten sich auf die Umsatzentwicklung in den betroffenen Bereichen, die Inanspruchnahme der Massennutzungsregel und die Rücknahme staatlich angeordneter Einschränkungen beziehen. Anschlussregeln können Übergangsmöglichkeiten in normale Kurzarbeit, eine schrittweise Absenkung von Lohnkostenzuschüssen und Liquiditätsunterstützung vorsehen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Ähnliche Treffer
- auch deutschsprachig erschienen als: IAB-Forschungsbericht 10/2022 (de)
- spätere (möglicherweise abweichende) Version erschienen u.d.T. "Ausgestaltung von Kurzarbeit bei massenhafter Nutzung" als: IAB-Forschungsbericht, 10/2022 (de)
- spätere (möglicherweise abweichende) Version erschienen in: European Journal of Social Security
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Literaturhinweis
Adjustments of Local Labour Markets to the COVID-19 Crisis: the Role of Digitalisation and Working-from-Home (2022)
Zitatform
Yahmed, Sarra Ben, Francesco Berlingieri & Eduard Brüll (2022): Adjustments of Local Labour Markets to the COVID-19 Crisis. The Role of Digitalisation and Working-from-Home. (ZEW discussion paper 22-031), Mannheim, 49 S.
Abstract
"Employment responses to the COVID-19 crisis differed widely across German local labour markets at the beginning of the pandemic, with differences in short-time work rates of up to 20 percentage points. We show that digital capital, and to a lesser extent working-from-home, were essential for the resilience of local labour markets. Using an empirical strategy that combines a difference-in-differences approach with propensity score weighting, we find that local exposure to digital capital reduced short-time work usage by up to 4 percentage points and the effect lasted for about 8 months. Working-from-home potential lowered short-time work rates, but only in local labour markets exposed to digital capital, and in the first four months of the pandemic when a strict lockdown was in place. Differences in unemployment rates across local labour markets were at most 2 percentage points and did not depend on digital capital or working-from-home potential." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Arbeiten im Jahr 2021: Weitere Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeits- und Ausbildungsmarkt (2022)
Ziegler, Martina;Zitatform
Ziegler, Martina (2022): Arbeiten im Jahr 2021. Weitere Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeits- und Ausbildungsmarkt. In: Lernen fördern, Jg. 42, H. 1, S. 4-11.
Abstract
"Das Jahr 2020 stand voll und ganz im Zeichen der Corona-Pandemie und ihrer weitreichenden und vielfältigen Auswirkungen und neuen Herausforderungen - auch auf dem Arbeitsmarkt. Wie ging es daraufhin im letzten Jahr weiter? Welche Chancen, welche Schwierigkeiten stellten sich (junge) Erwachsenen mit und ohne Behinderungen und Beeinträchtigungen im Jahr 2021? Wie gestaltete sich ihre Teilhabe auf dem Arbeitsmarkt? Und welche Chancen haben junge Auszubildende derzeit?" (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Weiterbildung im Kontext von befristeter Beschäftigung und Kurzarbeit: Eine empirische Analyse auf der Basis des IAB-Betriebspanels Baden-Württemberg (2022)
Zitatform
Zühlke, Anne & Maren Baumgärtner (2022): Weiterbildung im Kontext von befristeter Beschäftigung und Kurzarbeit. Eine empirische Analyse auf der Basis des IAB-Betriebspanels Baden-Württemberg. (IAW-Kurzberichte 2022,01), Tübingen, 30 S.
Abstract
"Seit Beginn der Corona‐Pandemie 2020 ist der Anteil der Weiterbildungsbetriebe an allen Betrieben vorübergehend stark zurückgegangen. Die Weiterbildungsquoten in den Weiterbildungsbetrieben bleiben dennoch stabil. Es zeigt sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen Befristung und Weiterbildungsbetrieben. Betriebe, die befristete Verträge haben, haben jedoch eine signifikant geringere Weiterbildungsquote. Nur wenige Betriebe mit Beschäftigten in Kurzarbeit im Jahr 2021 haben für diese auch Weiterbildungsmaßnahmen gefördert (7 %). Ausbildungsberechtigte Betriebe haben eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit Weiterbildung zu fördern, jedoch keine höhere Weiterbildungsquote." (Textauszug, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Zusammenstellung der schriftlichen Stellungnahmen zur öffentlichen Anhörung von Sachverständigen in Berlin am 16. Februar 2022 zum Entwurf eines Gesetzes zur Verlängerung von Sonderregelungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie beim Kurzarbeitergeld und anderer Leistungen (BT-Drs. 20/688): Materialzusammenstellung (2022)
Zitatform
(2022): Zusammenstellung der schriftlichen Stellungnahmen zur öffentlichen Anhörung von Sachverständigen in Berlin am 16. Februar 2022 zum Entwurf eines Gesetzes zur Verlängerung von Sonderregelungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie beim Kurzarbeitergeld und anderer Leistungen (BT-Drs. 20/688). Materialzusammenstellung. (Deutscher Bundestag, Ausschuss für Arbeit und Soziales. Ausschussdrucksache 20(11)21 v. 16.02.2022), 35 S.
Abstract
In der öffentliche Anhörung von Sachverständigen kommen folgende Verbände und Vereinigungen zu Wort: Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften der von der Pandemie besonders betroffenen Branchen, sowie der Handelsverband Deutschland - HDE, DGB, Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, Verband der deutschen Messewirtschaft - AUMA, Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen, die den Gesetzentwurf generell begrüßen und den volkswirtschaftlichen Nutzen herausstellen. Kritik von den Vertretern der Wirtschaftsverbände gibt es am Auslaufen der Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge (50 Prozent). Auch der Plan, die Leiharbeitsbranche in Zukunft nicht mehr bei den Kurzarbeit-Sonderregeln einzubeziehen wird von Teilen der Sachverständigen kritisiert. (IAB)
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Literaturhinweis
Kurzarbeit in der Pandemie: Finanzielle Belastung - Sorge um Arbeitsplatz - Weiterbildung (2022)
Zitatform
(2022): Kurzarbeit in der Pandemie. Finanzielle Belastung - Sorge um Arbeitsplatz - Weiterbildung. (Kompakt : DGB-Index Gute Arbeit 2022,02), Berlin, 7 S.
Abstract
"Während der Corona-Pandemie waren so viele Arbeitnehmer*innen in Kurzarbeit wie noch nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik. Damit wurde ein massiver Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindert. Die Betroffenen erhielten für die Einkommenseinbußen eine finanzielle Kompensation. Die repräsentative Befragung mit dem DGB-Index Gute Arbeit 2021 fand während der zweiten bzw. dritten Coronawelle statt. In diesem Zeitraum waren bis zu 3,3 Millionen Beschäftigte in Kurzarbeit. In der Umfrage wurden die Betroffenen um eine Einschätzung ihrer Situation gebeten. Dabei zeigt sich, dass das Kurzarbeitergeld die finanziellen Folgen der Situation zwar abmildert, für einen großen Teil der Betroffenen dennoch eine bedrohliche Situation darstellt. 44 Prozent gaben an, während der Kurzarbeit in hohem oder sehr hohem Maße finanziell belastet zu sein. Wenig überraschend ist, dass dieser Anteil in den niedrigeren Einkommensgruppen größer ist. Eher selten wurde die Phase der Kurzarbeit für Weiterbildungsmaßnahmen genutzt. Lediglich zehn Prozent berichten von einer entsprechenden Qualifizierung in dieser Zeit. Auffällig ist, dass der Anteil der Beschäftigten, die eine Weiterbildungsmaßnahme absolvierten, mit höherem Ausbildungsabschluss größer wurde: Unter den Beschäftigten mit einer betrieblichen Ausbildung waren es sechs Prozent, bei Hochschulabsolvent*innen lag der Anteil bei zwanzig Prozent." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Entwurf eines Gesetzes zur Verlängerung von Sonderregelungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie beim Kurzarbeitergeld und anderer Leistungen: Gesetzentwurf der Fraktionen SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP (2022)
Zitatform
(2022): Entwurf eines Gesetzes zur Verlängerung von Sonderregelungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie beim Kurzarbeitergeld und anderer Leistungen. Gesetzentwurf der Fraktionen SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP. (Verhandlungen des Deutschen Bundestages. Drucksachen 20/688 (15.02.2022)), 14 S.
Abstract
Dem Text zum Gesetzentwurf zur Verlängerung von Sonderregelungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie beim Kurzarbeitergeld und anderer Leistungen vorangestellt sind Begründung und Zielsetzung der Regelungen: Einkommensverluste für die bereits lange von Kurzarbeit betroffenen Beschäftigten sollen weiter abgemildert werden. Da ohne die Möglichkeit des fortlaufenden Bezugs von Kurzarbeitergeld ab März 2022 bei den bereits länger kurzarbeitenden Betrieben verstärkt mit Entlassungen zu rechnen ist, soll sichergestellt werden, dass während der COVID-19-Pandemie weiterhin Beschäftigungsverhältnisse stabilisiert sowie Arbeitslosigkeit und gegebenenfalls Insolvenzen vermieden werden. Deswegen wird die maximale Bezugsdauer des Kurzarbeitergeldes auf bis zu 28 Monate, längstens bis zum 30. Juni 2022, verlängert. Die Erleichterungen für den Bezug des Kurzarbeitergeldes (Absenkung der Mindesterfordernisse für die Gewährung des Kurzarbeitergeldes und Verzicht auf den Aufbau negativer Arbeitszeitsalden zur Vermeidung der Kurzarbeit) sowie die erhöhten Leistungssätze des Kurzarbeitergeldes bei längerer Kurzarbeit der Beschäftigten und die Anrechnungsfreiheit des Einkommens aus geringfügigen Beschäftigungen, die während der Kurzarbeit aufgenommen werden, werden für denselben Zeitraum verlängert. (IAB)
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Literaturhinweis
The Effectiveness of Job-Retention Schemes: COVID-19 Evidence From the German States (2021)
Aiyar, Shekhar; Dao, Mai Chi;Zitatform
Aiyar, Shekhar & Mai Chi Dao (2021): The Effectiveness of Job-Retention Schemes: COVID-19 Evidence From the German States. (IMF working paper 2021,242), Washington, DC, 37 S.
Abstract
"Kurzarbeit (KA), Germany's short-time work program, is widely credited with saving jobs and supporting domestic demand during the COVID-19 recession. We quantify the impact by exploiting state-level variation in exposure to the pandemic shock and KA take-up. We construct a shift-share measure of the labor demand shock and instrument KA take-up using the pre-existing, state-specific share of workers eligible for KA. We find, first, that KA was crucial in mitigating unemployment: absent its expansion the unemployment rate would have increased by an additional 3 pp on average at the trough of the recession. Second, KA also bolstered domestic demand: the contraction in consumption could have been 2 to 3 times larger absent the program. Finally, we provide preliminary evidence on the sensitivity of the medium-run reallocation of resources to the prevalence of jobretention schemes during the Global Financial Crisis." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Wie geht es den deutschen KMU in der zweiten Welle? (2021)
Aminian, Armin; Roth, Duncan ; Gleiser, Patrick ; Kagerl, Christian ; Pohlan, Laura ; Bellmann, Lutz ; Leber, Ute; Schierholz, Malte ; Stegmaier, Jens ; Kleifgen, Eva ; König, Corinna ;Zitatform
Aminian, Armin, Lutz Bellmann, Patrick Gleiser, Christian Kagerl, Eva Kleifgen, Corinna König, Ute Leber, Laura Pohlan, Duncan Roth, Malte Schierholz & Jens Stegmaier (2021): Wie geht es den deutschen KMU in der zweiten Welle? In: Ökonomenstimme H. 15.03.2021, o. Sz., 2021-03-08.
Abstract
"Kleinere Unternehmen können ökonomischen Schocks häufig nur wenig entgegensetzen. Trotz der leichten Lockerungen im März 2021 bestehen aktuell noch immer große Unsicherheiten. Anhand von Daten einer hochfrequenten Betriebserhebung zeigen wir, dass der Lockdown kleine und mittelgroße Unternehmen in Deutschland besonders bedroht." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Beteiligte aus dem IAB
Roth, Duncan ; Kagerl, Christian ; Pohlan, Laura ; Bellmann, Lutz ; Leber, Ute; Stegmaier, Jens ; Kleifgen, Eva ; König, Corinna ;Weiterführende Informationen
Volltext-Zugang über Verlag oder sonstigen Anbieter (kostenlos verfügbar) -
Literaturhinweis
Covid-19 and Income Inequality: Evidence from Monthly Population Registers (2021)
Zitatform
Angelov, Nikolay & Daniel Waldenström (2021): Covid-19 and Income Inequality: Evidence from Monthly Population Registers. (CESifo working paper 9178), München, 35 S.
Abstract
"We measure the distributional impact of the COVID-19 pandemic using newly released population register data in Sweden. Monthly earnings inequality increased during the pandemic, and the key driver is income losses among low-paid individuals while middle- and high-income earners were almost unaffected. The pandemic had a larger negative impact on private-sector workers and on women. Using data on individual take-up of government COVID-19 support, we show that policy significantly dampened the inequality increase, but did not fully offset it. Annual total market income inequality, which also includes capital income and taxable transfers, shows similar patterns of increasing inequality during the pandemic." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Social protection and inclusion Policy responses to the COVID-19 crisis: An analysis of policies in 35 countries (2021)
Baptista, Isabel; Spasova, Slavina; Peña-Casas, Ramón; Fronteddu, Boris; Marlier, Eric; Ghailani, Dalila; Sabato, Sebastiano; Regazzoni, Pietro ;Zitatform
Baptista, Isabel, Eric Marlier, Slavina Spasova, Ramón Peña-Casas, Boris Fronteddu, Dalila Ghailani, Sebastiano Sabato & Pietro Regazzoni (2021): Social protection and inclusion Policy responses to the COVID-19 crisis. An analysis of policies in 35 countries. Brussels, 192 S. DOI:10.2767/10153
Abstract
"This report from the European Social Policy Network (ESPN) examines (sub)national social protection and inclusion policy responses to the COVID-19 crisis in the 27 EU Member States, the UK, and the 7 candidate and potential candidate countries. It reveals an overall rapid reaction through the introduction of (mostly) temporary measures - primarily relaxing eligibility conditions, increasing benefit levels and creating new ad hoc social and job protection schemes. These emergency measures helped avert a massive social crisis and some would have seemed impossible one year previously. Yet they also highlighted the weaknesses and gaps in existing social protection and inclusion policies, and the pressing need to address these. Although these measures were the main tools used to tackle the socio-economic impact of the pandemic, the report underlines their limited transformative potential for countries’ social protection systems. It proposes a series of specific actions that could usefully be considered at national and/or EU level." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
Weiterführende Informationen
Country report: Germany -
Literaturhinweis
Datenlage zur Pandemie: Stellungnahme des IAB für das Fachgespräch des Parlamentarischen Begleitgremiums Covid-19-Pandemie des Landtags Nordrhein-Westfalen am 16. November 2021 (2021)
Bauer, Frank; Sieglen, Georg;Zitatform
Bauer, Frank & Georg Sieglen (2021): Datenlage zur Pandemie. Stellungnahme des IAB für das Fachgespräch des Parlamentarischen Begleitgremiums Covid-19-Pandemie des Landtags Nordrhein-Westfalen am 16. November 2021. (IAB-Stellungnahme 10/2021), Nürnberg, 21 S.
Abstract
"Das Begleitgremium Covid-19-Pandemie, ein Unterausschuss des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landestags Nordrhein-Westfalens, hat den Auftrag, aktuelle sowie künftige gesundheitliche, soziale und wirtschaftliche Folgen der Bewältigung und der Eindämmung der Covid-19-Pandemie zu behandeln. Im Rahmen eines Fachgesprächs am 16. November 2021 wurde das IAB unter dem Titel „Datenlage – Bereich Arbeit – Wirtschaft“ um eine Stellungnahme gebeten. Für Fragen aus dem umfangreichen Fragenkatalog, zu denen relevante Erkenntnisse insbesondere auf der Grundlage von Umfragen und Analysen aus dem IAB vorliegen, geben die folgenden Antworten einen zusammenfassenden Überblick über relevante Studienergebnisse." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Lockdown length and strength: labour-market effects in Germany during the COVID-19 pandemic (2021)
Zitatform
Bauer, Anja & Enzo Weber (2021): Lockdown length and strength: labour-market effects in Germany during the COVID-19 pandemic. (IAB-Discussion Paper 10/2021), Nürnberg, 29 S.
Abstract
"Dieses Papier evaluiert die kurzfristigen Arbeitsmarkteffekte der COVID-19-Eindämmungsmaßnahmen in Deutschland. Wir untersuchen zwei verschiedene Dimensionen des ersten Lockdowns in Deutschland, nämlich die Länge und die Stärke des Lockdowns. Während die Länge über die regionale und zeitliche Variation der Schließungstage und Ausgangssperren erfolgt, wird für die Stärke der Grad der Schließung in verschiedenen Branchen herangezogen. Für die Länge des Lockdowns finden wir, dass ein zusätzlicher Tag zu einem Anstieg der Entlassungsrate um 2,7 Prozent und einem Rückgang der Einstellungsrate um 1,8 Prozent führt. Für die Stärke der Schließung zeigen die Ergebnisse, dass ein höherer Grad der Schließung die Entlassungen erhöht und die Einstellungen in ähnlichem Ausmaß senkt. In beiden Dimensionen stellen wir fest, dass die Effekte im Zeitverlauf nicht linear sind. Mit diesem Ansatz finden wir, dass 31 Prozent der deutlich erhöhten Zuflüsse aus Beschäftigung in Arbeitslosigkeit und 33 Prozent der verringerten Abflüsse aus Arbeitslosigkeit in Beschäftigung in der ersten Welle auf die Schließungsmaßnahmen zurückzuführen sind. In Summe erhöhten die Eindämmungsmaßnahmen die Arbeitslosigkeit in der kurzen Frist um 80.000 Personen." (Autorenreferat, IAB-Doku)