Springe zum Inhalt

Dossier

Armut, Arbeitsmarktintegration und gesellschaftliche Teilhabe

Armut wirkt sich negativ auf das Wohlbefinden und die Partizipationschancen der Betroffenen aus. Stabile Arbeitsmarktintegration gilt demgegenüber als eine wichtige Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe.

Dieses Dossier stellt Literaturnachweise zur Frage zusammen, welchen Einfluss Armut und Beschäftigungsunsicherheit auf die soziale Integration haben.
Im Filter „Autorenschaft“ können Sie auf IAB-(Mit-)Autorenschaft eingrenzen.

Zurück zur Übersicht
Ergebnisse pro Seite: 20 | 50 | 100
  • Literaturhinweis

    Armut größer als angenommen: Paritätischer legt aktualisierte Neuauflage des Armutsbericht 2022 vor (2023)

    Schneider, Ulrich;

    Zitatform

    Schneider, Ulrich (2023): Armut größer als angenommen. Paritätischer legt aktualisierte Neuauflage des Armutsbericht 2022 vor. In: Soziale Sicherheit, Jg. 66, H. 4, S. 149-153.

    Abstract

    "Schon die vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes zur Armut in Deutschland im Jahr 2021 zeigten, dass Deutschland ein sozial tief gespaltenes Land ist. Die endgültige Statistik offenbarte nun, dass die Lage sogar noch schlechter ist." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Teilhabechancengesetz: Die Maßnahme Teilhabe am Arbeitsmarkt erreicht ihre Zielgruppe am besten (Serie „Eingliederung von Langzeitarbeitslosen und Teilhabe am Arbeitsmarkt“) (2023)

    Tübbicke, Stefan ; Kasrin, Zein ;

    Zitatform

    Tübbicke, Stefan & Zein Kasrin (2023): Teilhabechancengesetz: Die Maßnahme Teilhabe am Arbeitsmarkt erreicht ihre Zielgruppe am besten (Serie „Eingliederung von Langzeitarbeitslosen und Teilhabe am Arbeitsmarkt“). In: IAB-Forum H. 15.03.2023 Nürnberg. DOI:10.48720/IAB.FOO.20230315.01

    Abstract

    "Durch die mit dem Teilhabechancengesetz im Jahr 2019 eingeführten Instrumente „Eingliederung von Langzeitarbeitslosen“ und „Teilhabe am Arbeitsmarkt“ sollen arbeitsmarktferne Personen in den Arbeitsmarkt integriert werden oder die Möglichkeit erhalten, am Erwerbsleben teilzuhaben. Beide Instrumente zeigen in der kurzen Frist signifikant positive Wirkungen auf sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und negative Effekte auf die Leistungsbezugsquote." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    Beteiligte aus dem IAB

    Tübbicke, Stefan ; Kasrin, Zein ;
    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    “Eviction creates Poverty” (Interview with Matthew Desmond) (2023)

    Vigeant, Christine; Desmond, Matthew ;

    Zitatform

    Vigeant, Christine & Matthew Desmond; Matthew Desmond (sonst. bet. Pers.) (2023): “Eviction creates Poverty” (Interview with Matthew Desmond). In: IAB-Forum H. 30.08.2023. DOI:10.48720/IAB.FOO.20230830.01

    Abstract

    "In an interview Matthew Desmond, Professor of Sociology at Princeton University, gives insights into the situation of renters in the US, shows the consequences of the eviction crisis to society and outlines how to stabilize housing in order to reduce poverty. In doing so, he also sheds light on the interactions between housing and the labor market." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))

    Beteiligte aus dem IAB

    Vigeant, Christine;
    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Der Soziale Arbeitsmarkt. Ausgewählte Befunde der Evaluation des Teilhabechancengesetzes (2023)

    Wolff, Joachim;

    Zitatform

    Wolff, Joachim (2023): Der Soziale Arbeitsmarkt. Ausgewählte Befunde der Evaluation des Teilhabechancengesetzes. In: Sozialer Fortschritt, Jg. 72, H. 9-10, S. 691-707., 2023-05-31. DOI:10.3790/sfo.72.9-10.691

    Abstract

    "Durch die Einführung der Instrumente Eingliederung von Langzeitarbeitslosen (§16e SGB II) und Teilhabe am Arbeitsmarkt (§16i SGB II) wurden mit dem Teilhabechancengesetz im Januar 2019 zwei Lohnkostenzuschüsse zur Förderung besonders arbeitsmarktferner erwerbsfähiger Leistungsberechtigter geschaffen. Dabei ging es nicht allein um eine Integration der Geförderten in versicherungspflichtige Beschäftigung, sondern auch um eine Verbesserung ihrer Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung untersucht die Implementation der Förderinstrumente durch die Jobcenter, ihren betrieblichen Einsatz, ihre Wirkung auf die Beschäftigungsfähigkeit und soziale Teilhabe der Geförderten und Teilnahmewirkungen auf den Beschäftigungs- und Leistungsbezugsstatus. Der Artikel diskutiert einige zentrale Befunde dieser Evaluation." (Autorenreferat, IAB-Doku, © Duncker & Humblot)

    Beteiligte aus dem IAB

    Wolff, Joachim;
    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Bester Schutz vor Kinderarmut bleibt Erwerbstätigkeit der Eltern: Stellungnahme zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Einführung einer Kindergrundsicherung und zur Änderung weiterer Bestimmungen : 6. September 2023 (2023)

    Abstract

    "Die Verbesserung der Lebenssituation und Unterstützung von Kindern aus Familien mit niedrigem Haushaltseinkommen sind richtige Ziele. Kinderarmut muss nachhaltig reduziert werden, hier sind bereits positive Entwicklungen erkennbar: Viele Familien und ihre Kinder haben es geschafft, nicht mehr auf Bürgergeldleistungen angewiesen zu sein. Dies gilt für Familien ohne Migrationshintergrund genauso wie für Familien die schon länger in Deutschland sind. Durch gezielte Unterstützung und Förderung wird dies auch zunehmend Familien gelingen, die zuletzt aufgrund von Krieg und Terror Schutz in Deutschland gesucht und gefunden haben. Eine digitale und automatisierte Auszahlung kann dafür sorgen, dass vorhandene Leistungen tatsächlich in Anspruch genommen werden – und im besten Fall Bürokratie abbauen. Reine Geldleistungen sind aber nicht allein entscheidend, um die Chancen von Kindern wirkungsvoll zu verbessern. Der beste Schutz vor Kinderarmut ist die Erwerbstätigkeit der Eltern. Diese fördert man nicht durch immer höhere Geldleistungen. Ziel muss sein, Arbeit attraktiver zu machen und zu ermöglichen. Die Erwerbsbeteiligung von Eltern scheitert oft an fehlender Vereinbarkeit. Familien brauchen flächendeckende und qualitativ hochwertige Bildungs- und Betreuungsangebote – und das zuverlässig und für den ganzen Tag. Hieran ändert die Kindergrundsicherung nichts. Eltern, die arbeitslos oder nur in geringem Umfang berufstätig sind, müssen eng von den Jobcentern begleitet und bei der Arbeitsaufnahme unterstützt werden. Gut ist aber wenigstens, dass der Fokus jetzt nicht mehr auf generellen Leistungsausweitungen liegt, sondern darauf, bestehende Leistungen für Kinder besser zugänglich zu machen und zu bündeln. Entscheidend werden die konkrete Umsetzung und eine gute Zusammenarbeit der verschiedenen Behörden an den Schnittstellen sein." (Textauszug, IAB-Doku)

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Armut von Frauen in Deutschland: Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten und der Fraktion der AfD (Drucksache 20/5072) (2023)

    Zitatform

    Bundesministerium für Arbeit und Soziales (2023): Armut von Frauen in Deutschland. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten und der Fraktion der AfD (Drucksache 20/5072). (Verhandlungen des Deutschen Bundestages. Drucksachen 20/5476 (01.02.2023)), 71 S.

    Abstract

    Die Kleine Anfrage will die weiblichen Armutslagen der Gegenwart in den Blick nehmen und eine aussagekräftige Datengrundlage als Ausgangspunkt einer sachgerechten armutspolitischen Bewertung der sozio-ökonomischen Situation von Frauen in Deutschland legen. Entsprechend werden Fragen nach dem derzeitigen Stand und der Entwicklung der Armutsgefährdung(-squote) von Frauen, nach dem Medianeinkommen von Frauen und Männern und nach der Schuldensituation bzw. Überschuldung von Frauen/Rentnerhaushalten gestellt, jeweils für den Zeitraum der letzten zehn Jahre und differenziert nach soziodemographischen Merkmalen (Kinderzahl, Inländer, Ausländer, EU-Bürger, Drittstaatenangehörige) und regionalen Merkmalen (Ost-West-Vergleich/Bundesländer). Besonderes Augenmerk gilt der Gruppe der Alleinerziehenden (Frauen), bei der zusätzlich nach ausschließlicher Beschäftigung in Mini-Jobs und den dabei erzielten Einkommen, nach der Zahl der Bezieher von Leistungen nach dem SGB II und Geringverdienern gefragt wird. Ein weiterer Fragenkomplex gilt Rentnern und Rentnerinnen mit Fragen nach der Quote von Beziehern kleiner Renten und den über 65-jährigen Empfängern von Leistungen aus der Grundsicherung. (IAB)

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Lebensstandard von Grundsicherungsbeziehenden sinkt – trotz Entlastungspaket (2022)

    Becker, Irene;

    Zitatform

    Becker, Irene (2022): Lebensstandard von Grundsicherungsbeziehenden sinkt – trotz Entlastungspaket. In: Soziale Sicherheit, Jg. 71, H. 6, S. 227-231.

    Abstract

    "Das vom Bundestag unlängst beschlossene Entlastungspaket zur Abfederung der Folgen der Corona-Pandemie und der derzeitigen Entwicklung der Lebenshaltungskosten umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen bei Steuern und Sozialleistungen, wobei das fiskalische Volumen der Ersteren wesentlich größer ist als das der Letzteren. Das Gesamtpaket entlastet die untersten Einkommensschichten vergleichsweise wenig. Dieser Beitrag wirft einen Blick auf die Auswirkungen besonders für Grundsicherungsbeziehende." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Wohlstand, Armut und Reichtum neu ermittelt: Materielle Teilhabe aus mehrdimensionaler Perspektive : Bericht zum ersten Modul des Projekts "Materielle Teilhabe im Lebensverlauf" (2022)

    Becker, Irene; Tobsch, Verena; Schmidt, Tanja;

    Zitatform

    Becker, Irene, Tanja Schmidt & Verena Tobsch (2022): Wohlstand, Armut und Reichtum neu ermittelt. Materielle Teilhabe aus mehrdimensionaler Perspektive : Bericht zum ersten Modul des Projekts "Materielle Teilhabe im Lebensverlauf". (Hans-Böckler-Stiftung. Study 472), Düsseldorf, 120 S.

    Abstract

    "Die vorliegende Arbeit entwickelt die Messung von Wohlstandsverteilungen in zweifacher Hinsicht weiter: Einkommen und Vermögen werden integrativ betrachtet; zudem wird mit der zusätzlichen Einbeziehung von Konsum und Sparen ein fundiertes Schichtungskonzept materieller Teilhabe für Deutschland entwickelt. Die Analysen führen zu einer mäßigen Modifizierung der gängigen Armuts- und Reichtumsgrenze. Seit 2000 hat die auf dieser Basis ermittelte Armutsquote deutlich zugenommen, wobei sich drastische Unterschiede nach Teilgruppen der Bevölkerung zeigen." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Dokumentation des wissenschaftlichen Workshops "Forschungsfragen für die Armuts- und Reichtumsberichterstattung der Bundesregierung" (2022)

    Bonin, Holger; Rinne, Ulf;

    Zitatform

    Bonin, Holger & Ulf Rinne (2022): Dokumentation des wissenschaftlichen Workshops "Forschungsfragen für die Armuts- und Reichtumsberichterstattung der Bundesregierung". (IZA research report 128), Bonn, 27 S.

    Abstract

    "Diese Kurzexpertise dokumentiert die wesentlichen Ergebnisse des wissenschaftlichen Workshops „Forschungsfragen für die Armuts- und Reichtumsberichterstattung der Bundesregierung“, der an zwei Tagen Anfang Oktober 2021 stattfand. Zur Steuerung und Vorbereitung der für den Siebten Armuts- und Reichtumsbericht (7. ARB) vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) zu beauftragenden Begleitforschungsprojekte wurde in diesem Rahmen unter Beteiligung einschlägig erfahrener Expertinnen und Experten diskutiert, an welchen die bisherige Berichterstattung erweiternden Fragestellungen ein wesentliches inhaltliches Interesse besteht, und ob und wie sich diese Fragestellungen in überschaubarer Zeit methodisch adäquat untersuchen lassen." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Universal, targeted or both: Effects of different child support policies on labour supply and poverty - A simulation study (2022)

    Bruckmeier, Kerstin ; Wiemers, Jürgen ; d'Andria, Diego ;

    Zitatform

    Bruckmeier, Kerstin, Diego d'Andria & Jürgen Wiemers (2022): Universal, targeted or both: Effects of different child support policies on labour supply and poverty - A simulation study. (IAB-Discussion Paper 06/2022), Nürnberg, 48 S. DOI:10.48720/IAB.DP.2206

    Abstract

    "Wir untersuchen hypothetische Reformen der wichtigsten Transferleistungen für Kinder in Deutschland: eine Reform des nicht bedarfsgeprüften Kindergeldes, eine Reform der Kinderregelbedarfe im Rahmen der Grundsicherung und eine Kombination aus beiden Leistungen. Mit Hilfe eines statischen Steuer-Transfer Mikrosimulationsmodells (IAB-MSM), das auch endogene Arbeitsangebots- und Inanspruchnahmeentscheidungen abbildet, untersuchen wir die Auswirkungen der Reformen auf die Einkommensverteilung, relative Armut und das Arbeitsangebot von Eltern. Da die Reformen mit unterschiedlichen fiskalischen Kosten verbunden sind, verwenden wir zwei alternative Ansätze zum Ausgleich des Staatshaushalts: eine Erhöhung der Einkommensteuer oder eine erhöhte Konsumsteuer. Wir zeigen, dass eine Erhöhung der Kinderregelbedarfe zu einer erheblichen Verringerung der relativen Armut bei gleichzeitig relativ geringen fiskalischen Kosten führt. Allerdings ist die Erhöhung der Kinderregelbedarfe mit einem Rückgang des Arbeitsangebots von Familien mit niedrigem Einkommen verbunden. Eine alternative Erhöhung des Kindergeldes wirkt sich vergleichsweise stärker auf den Rückgang der Einkommensungleichheit (gemessen am Gini-Koeffizienten) aus, allerdings auf Kosten geringerer Arbeitsanreize für Familien mit mittlerem und hohem Einkommen. Die Gegenfinanzierung der Reformkosten - insbesondere bei einer progressiv wirkenden Einkommensteuererhöhung - verstärkt den Rückgang der relativen Armut und der Einkommensungleichheit, während gleichzeitig das Arbeitskräfteangebot erheblich reduziert wird." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    Beteiligte aus dem IAB

    Bruckmeier, Kerstin ; Wiemers, Jürgen ;
    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns auf den Bezug von Sozialleistungen (2022)

    Bruckmeier, Kerstin ; Schwarz, Stefan ;

    Zitatform

    Bruckmeier, Kerstin & Stefan Schwarz (2022): Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns auf den Bezug von Sozialleistungen. (IAB-Forschungsbericht 14/2022), Nürnberg, 113 S. DOI:10.48720/IAB.FB.2214

    Abstract

    "Der vorliegende Bericht beschreibt die Inhalte der Studie „Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns auf den Bezug von Sozialleistungen“, die im Rahmen des gesetzlichen Evaluationsauftrags der Mindestlohnkommission an das IAB vergeben wurde. In der Studie wird untersucht, wie sich der allgemeine gesetzliche Mindestlohn auf den Bezug von Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem SGB II auswirkt. Bisherige Studien zur Entwicklung der Zahl der erwerbstätigen Leistungsbeziehenden im Jahr 2015 sowie die deskriptiven Befunde in dieser Studie zeigen, dass die Anzahl der abhängig beschäftigten Grundsicherungsbeziehenden im Zuge der Mindestlohneinführung nur moderat gesunken ist. Aus diesem Grund wird in dieser Studie der Blick auf die Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns auf die Höhe der Transferleistungen von Grundsicherungsbeziehenden gerichtet, die auch nach Einführung des Mindestlohns noch im Leistungsbezug verblieben sind. Die empirischen Auswertungen basieren auf administrativen Datensätzen, die im Rahmen von Verwaltungsvorgängen, insbesondere zum SGB II, erzeugt und in der „Stichprobe Integrierte Grundsicherungsbiografien“ am IAB aufbereitet wurden. Legt man die in dieser Studie berechneten Medianstundenlöhnen für das Jahr 2014 von ca. 8,30 Euro bei sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zu Grunde, so waren die Leistungsbeziehenden im SGB II zu diesem Zeitpunkt mehrheitlich von der Einführung des Mindestlohns betroffen. Dies gilt noch deutlicher für geringfügig Beschäftigte, bei denen ein Medianstundenlohn von nur 6,90 Euro im Jahr 2014 errechnet wurde. Die Mehrheit der erwerbstätigen Leistungsbeziehenden arbeitet in einer geringfügigen Beschäftigung oder in einer Teilzeitbeschäftigung. Für den Medianbedarf der Bedarfsgemeinschaft von Erwerbstätigen im Jahr 2014 wurden Werte zwischen 723 Euro für Alleinstehende und 1.780 Euro für Paare mit Kind(ern) berechnet. Ohne weitere Einkommen im Haushalt liegt folglich ein leistungsvermeidender Stundenlohn bei diesen Bedarfswerten für verschiedene Kombinationen aus Arbeitszeit und Größe der Bedarfsgemeinschaftstypen zumeist über 8,50 Euro. Auf Basis von Kausalanalysen ergibt sich ein mindestlohnbedingter Anstieg des individuellen Bruttomonatseinkommens bei den weiterhin im Leistungsbezug verbliebenen Beschäftigten im Jahr 2015 von ca. 5 bis 6 Prozent bei Vollzeitbeschäftigten, 6 bis 7 Prozent bei Teilzeitbeschäftigten und 5 bis 7 Prozent bei geringfügig Beschäftigten. Für das Jahr 2016 werden höhere Lohneffekte durch den Mindestlohn zwischen knapp 6 und 9 Prozent bei Vollzeitbeschäftigten, zwischen 9 und 11 Prozent bei Teilzeitbeschäftigten und zwischen 8 und 14 Prozent bei geringfügig Beschäftigten ermittelt. Der monatliche Gesamtzahlungsanspruch ging im Jahr 2015 mindestlohnbedingt um 7 bis 8 Prozent bei Vollzeitbeschäftigten, 3 bis 5 Prozent bei Teilzeitbeschäftigten und 2 Prozent bei geringfügig Beschäftigten zurück. Dieser leistungsreduzierende Effekt verstärkte sich nochmals bei allen betrachteten Beschäftigungsformen im Jahr 2016. Die Ergebnisse legen zudem nahe, dass sich aufgrund des Mindestlohns bei Vollzeitbeschäftigten zu einem großen Teil auch die Leistungen für die Kosten der Unterkunft reduzierten. Bei geringfügig Beschäftigten betraf der Mindestlohneffekt nahezu ausschließlich die Regelleistungen. Eine mindestlohnbedingte Erhöhung des Bruttomonatseinkommens eines vollzeitbeschäftigten Leistungsbeziehenden um 5 Prozent bei einem mittleren monatlichen Einkommen von ca. 1.200 Euro beträgt 60 Euro brutto je Monat. Unter der Annahme, dass keine Einkommensteuer fällig wird, würden davon ca. 38 Euro auf den Leistungsanspruch je Monat angerechnet. Bei Teilzeitbeschäftigten und geringfügig Beschäftigten ergeben sich noch kleinere absolute Effekte. Somit lassen die in dieser Studie gefundenen positiven Wirkungen des Mindestlohns auf die individuellen Einkommen von erwerbstätigen Leistungsbeziehenden den Schluss zu, dass der Mindestlohn und die nach dem Jahr 2016 erfolgten Mindestlohnerhöhungen die Bedürftigkeit von Grundsicherungsbeziehenden reduzierten, auch wenn der Leistungsbezug häufig nicht überwunden werden konnte." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    Beteiligte aus dem IAB

    Bruckmeier, Kerstin ; Schwarz, Stefan ;
    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Einmal arm, immer arm? Zur intergenerationalen Transmission von Armutsrisiken (2022)

    Böhnke, Petra; Fischer-Neumann, Marion; Fischer-Neumann, Marion; Zölch, Janina;

    Zitatform

    Böhnke, Petra, Marion Fischer-Neumann & Janina Zölch (2022): Einmal arm, immer arm? Zur intergenerationalen Transmission von Armutsrisiken. In: K. Marquardsen (Hrsg.) (2022): Armutsforschung. Handbuch für Wissenschaft und Forschung, S. 163-175.

    Abstract

    "Armutserfahrungen in der Kindheit beschneiden Lebenschancen und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, auch im Erwachsenenalter arm zu sein. Was trägt zur Verfestigung von Armut über Generationen hinweg bei und was kann sie verhindern? Um Antworten auf diese Frage zu finden, beleuchtet der Beitrag das Zusammenspiel von Familie, sozialen Netzwerken sowie sozialräumlichen und institutionellen Kontexten." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    The Change in Poverty from 1995 to 2016 among Single-Parent Families (2022)

    Corinth, Kevin; Wu, Derek; Meyer, Bruce D.;

    Zitatform

    Corinth, Kevin, Bruce D. Meyer & Derek Wu (2022): The Change in Poverty from 1995 to 2016 among Single-Parent Families. In: AEA papers and proceedings, Jg. 112, S. 345-350. DOI:10.1257/pandp.20221043

    Abstract

    "This paper is the first to examine changes in poverty over time using a comprehensive set of linked survey and administrative data, implementing the recommendations of the Interagency Technical Working Group on Evaluating Alternative Measures of Poverty. Using the Comprehensive Income Dataset (CID), we correct for measurement error in survey-reported incomes, focusing on single-parent families from 1995 to 2016. Our preferred estimates indicate that single-parent family poverty declined by 62 percent over time, while it fell by only 45 percent using survey data alone. Moreover, survey-reported deep poverty among single-parent families increased over time, while it fell using the CID." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    IMK Inflationsmonitor: Hohe Unterschiede bei haushaltsspezifischen Inflationsraten: Energie- und Nahrungsmittelpreisschocks belasten Haushalte mit geringem Einkommen besonders stark (2022)

    Dullien, Sebastian; Tober, Silke;

    Zitatform

    Dullien, Sebastian & Silke Tober (2022): IMK Inflationsmonitor. Hohe Unterschiede bei haushaltsspezifischen Inflationsraten: Energie- und Nahrungsmittelpreisschocks belasten Haushalte mit geringem Einkommen besonders stark. (IMK policy brief 121), Düsseldorf, 11 S.

    Abstract

    "Der anhaltende Krieg in der Ukraine hat die Energiepreise im März 2022 auf Höchststände getrieben und die bereits durch die Pandemie stark gesteigerten Nahrungsmittelpreise emporschnellen lassen. In Deutschland machen Nahrungsmittel durchschnittlich nur rund 10 % der Konsumausgaben aus und die globalen Agrarrohstoffpreise sind ein relativ geringer Bestandteil der Lebensmittelpreise. Aber auch hier belasten die um 5,9 % verteuerten Nahrungsmittel einschließlich alkoholfreier Getränke die Haushalte mit geringeren Einkommen. Deutlich stärker schlagen allerdings weiterhin die Preise für Energie zu Buche: 4 Prozentpunkte der Inflationsrate in Höhe von 7,3 % im März 2022 sind den Preisen für Haushaltsenergie sowie für Kraft- und Schmierstoffe geschuldet. Die Spanne der aktuellen haushaltsspezifischen Inflationsraten beträgt 1,9 Prozentpunkte. Sie reicht von 6 % für einkommensstarke Alleinlebende bis 7,9 % für einkommensschwache vierköpfige Familien. Noch ausgeprägter ist der Unterschied zwischen der kombinierten Belastung durch die Preise von Nahrungsmitteln, Haushaltsenergie und Kraftstoffen mit 2,6 Prozentpunkten, wobei einkommensschwache Familien einen Inflationsbeitrag von 5,9 Prozentpunkten verzeichnen, verglichen mit 3,3 Prozentpunkten im Falle von einkommensstarken Alleinlebenden. Im März 2022 erreichte die Inflationsrate dem Basisprognoseszenario des IMK zufolge ihren Höhepunkt. Die Zusatzbelastung durch die Preisschübe bei Energie und Nahrungsmitteln betrug im ersten Quartal 2022 271 Euro für eine vierköpfige Familie mit geringem Einkommen und 84 Euro für einkommensarme Alleinlebende. Die beiden von der Regierung auf den Weg gebrachten Entlastungspakete dürften die Zusatzbelastungen relativ sozial ausgewogen zu einem erheblichen Teil abdecken." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Risiken für und durch Armut während der Corona-Pandemie (2022)

    Fechter, Charlotte ;

    Zitatform

    Fechter, Charlotte (2022): Risiken für und durch Armut während der Corona-Pandemie. In: Sozialer Fortschritt, Jg. 71, H. 9, S. 613-636. DOI:10.3790/sfo.71.9.613

    Abstract

    "Die Corona-Pandemie hat die deutsche Wirtschaft stark getroffen. In diesem Zusammenhang wird diskutiert, inwieweit die Corona-Pandemie und die mit ihr verbundenen Folgen zu einem Anstieg der sozialen Ungleichheit führen. Aus wohlfahrtsstaatlicher Perspektive wird – vor allem in Krisenzeiten – das Ziel verfolgt, soziale Gerechtigkeit und Soziale Sicherheit herzustellen. Dieser Beitrag prüft anhand der bestehenden Literatur, welche Risken für und durch Armut während der Corona-Pandemie entstanden sind und ordnet die Maßnahmen in den wohlfahrtsstaatlichen Kontext Deutschlands ein. Es zeigt sich, dass Armutsrisken im Zuge der Pandemie insbesondere für Frauen gestiegen sind. Gleichzeitig scheint das Transfersystem aber armutsfeste Maßnahmen hervorzubringen und weist dabei Abweichungen von traditionellen Mustern auf. Der endgültige Effekt der Corona-Pandemie auf die Risken für und durch Armut ist auch davon abhängig, wie mit den Preissteigerungen in Folge der Krise – und des Russland-Ukraine-Kriegs – umgegangen wird." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Selbst schuld! Armut im Zeichen der Aktivierung (2022)

    Fehr, Sonja;

    Zitatform

    Fehr, Sonja (2022): Selbst schuld! Armut im Zeichen der Aktivierung. In: K. Marquardsen (Hrsg.) (2022): Armutsforschung. Handbuch für Wissenschaft und Forschung, S. 383-394.

    Abstract

    "Im Beitrag wird hinterfragt, inwiefern die aktivierende Sozialpolitik der letzten Dekaden zur Verfestigung von Armut beigetragen hat. Zunächst wird ein Bezug zwischen Kommodifizierung, Meritokratie und zeitgenössischer Armutsforschung hergestellt. Dann erfolgt die Präsentation empirischer Befunde, die einerseits eine zunehmende Verfestigung von Armut und andererseits eine weitgehende Anerkennung der liberalen Logik uneingeschränkter Selbstverantwortung belegen. Armutsindizierte Verletzungen von Reziprozitäts-, Individualitäts- und Erwerbsnormen verweisen auf zentrale Mechanismen sozialer Exklusion in individualisierten Erwerbsgesellschaften." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Social Consequences of Labour Market Marginalisation in Germany: Analysing the Impact of Social Identities and Values (2022)

    Giustozzi, Carlotta ;

    Zitatform

    Giustozzi, Carlotta (2022): Social Consequences of Labour Market Marginalisation in Germany. Analysing the Impact of Social Identities and Values. Leverkusen: Budrich Academic Press, 268 S.

    Abstract

    "Das Buch untersucht die sozialen Folgen von Arbeitsmarktmarginaliserung für nahe soziale Beziehungen und gesellschaftliche Partizipation in Deutschland. Dabei zeigen Mehrebenenmodelle und Längsschnittanalysen, die individuelle, haushaltsbezogene und regionale sozio-ökonomische Faktoren analysieren, dass finanzielle Schwierigkeiten nur marginal soziale Exklusion erklären können. Vielmehr sind soziale Rollen, Normen und Identität ausschlaggebend für eine Arbeitsmarktmarginalisierung." (Verlagsangaben, IAB-Doku)

    Weiterführende Informationen

    Inhaltsverzeichnis vom Verlag
    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Beschäftigungsförderung für Langzeitarbeitslose – ein Beitrag zum Abbau sozialer Ungleichheiten? (2022)

    Gottschall, Karin; Promberger, Markus; Nivorozhkin, Anton ;

    Zitatform

    Gottschall, Karin, Anton Nivorozhkin & Markus Promberger (2022): Beschäftigungsförderung für Langzeitarbeitslose – ein Beitrag zum Abbau sozialer Ungleichheiten? In: WSI-Mitteilungen, Jg. 75, H. 4, S. 286-295., 2022-06-08. DOI:10.5771/0342-300X-2022-4-286

    Abstract

    "Mit dem 2019 eingeführten Teilhabechancengesetz wurden neue Möglichkeiten zur Beschäftigungsförderung für Langzeitarbeitslose geschaffen. Von den Vorläuferinstrumenten – beispielsweise den Ein-Euro-Jobs – ist bekannt, dass Frauen, Geringqualifizierte und Immigrant*innen unterrepräsentiert waren ; auch gab es Kritik, dass einzelne Fördermaßnahmen eher Lock-In-, d. h. Einsperreffekte als einen Übergang in reguläre Beschäftigung befördern. Darauf reagiert das aktuelle Teilhabechancengesetz, das langzeitarbeitslosen Grundsicherungsempfänger*innen den Übergang in den ersten Arbeitsmarkt und / oder soziale Teilhabe über geförderte Beschäftigung ermöglichen will. Der Beitrag untersucht, ob und inwieweit nunmehr Frauen, Geringqualifizierte und Immigrant*innen als ohnehin benachteiligte Arbeitsmarktgruppen besser erreicht werden." (Autorenreferat, IAB-Doku, © Nomos)

    Beteiligte aus dem IAB

    Promberger, Markus; Nivorozhkin, Anton ;
    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Prekäre Erwerbs- und Haushaltslagen (2022)

    Grimm, Natalie;

    Zitatform

    Grimm, Natalie (2022): Prekäre Erwerbs- und Haushaltslagen. In: K. Marquardsen (Hrsg.) (2022): Armutsforschung. Handbuch für Wissenschaft und Forschung, S. 231-243.

    Abstract

    "Der Begriff der 'Prekarität' verweist seit vielen Jahren auf eine durch arbeits- und sozialstaatliche Veränderungen entstandene gesellschaftliche Zwischenzone zwischen Armut und existenzsichernder Stabilität. Durch den deutschen Beschäftigungsboom war das Thema der Prekarität zeitweise aus der öffentlichen Debatte verschwunden. Die Covid-19-Krise zeigt aber wie in einem Brennglas, dass all die gesellschaftlichen Probleme, auf die die Prekaritätsdebatte hinweist, keineswegs verschwunden sind: Brüchige (Erwerbs-)Biographien, unsichere soziale Statuspositionen sowie Spaltungen und Fragmentierungen in der Arbeitswelt, die immense Auswirkungen auf Erwerbs- und Lebenslagen haben." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • Literaturhinweis

    Subjektive Wahrnehmung und Bewältigung von Einkommensarmut (2022)

    Hilke, Maren; Leitner, Sigrid; Jehles, Nora;

    Zitatform

    Hilke, Maren, Nora Jehles & Sigrid Leitner (2022): Subjektive Wahrnehmung und Bewältigung von Einkommensarmut. In: K. Marquardsen (Hrsg.) (2022): Armutsforschung. Handbuch für Wissenschaft und Forschung, S. 147-159.

    Abstract

    "Auf der Grundlage von problemzentrierten Interviews, die im Rahmen der Armuts- und Reichtumsberichterstattung des Bundes erhoben wurden, zeigt der folgende Beitrag, wie Menschen, die einkommensarm sind, ihre eigene Situation wahrnehmen und bewältigen. Außerdem wird aufgezeigt, wie die Wahrnehmung und die Bewältigung der eigenen Situation zusammenhängen. Die Analyse weist drei Typen von aufeinander bezogenen Wahrnehmungs- und Bewältigungsmustern aus: ausgegrenzte Multibewältigende, integrierte Kompensierende und ausgegrenzte Kämpferinnen." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    mehr Informationen
    weniger Informationen