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Dossier

Armut, Arbeitsmarktintegration und gesellschaftliche Teilhabe

Armut wirkt sich negativ auf das Wohlbefinden und die Partizipationschancen der Betroffenen aus. Stabile Arbeitsmarktintegration gilt demgegenüber als eine wichtige Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe.

Dieses Dossier stellt Literaturnachweise zur Frage zusammen, welchen Einfluss Armut und Beschäftigungsunsicherheit auf die soziale Integration haben.
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  • IAB-Projekt

    Liminal groups and political participation (11.04.2022 - 30.07.2022)

    Promberger, Markus;

    Projektbeschreibung

    Die sozialen und politischen Strukturen in Europa haben sich verändert. Größere Flucht- und Wanderungsbewegungen, wachsende Binnendifferenzierungen der erwerbstätigen Bevölkerung und das Entstehen eines 'Prekariats', sowie wachsende populistische und antidemokratische Tendenzen in Teilen der Bevölkerung fordern die europäischen Demokratien heraus. Kernfrage dabei ist die politische Teilhabe alter und neuer unterprivilegierter Gruppen und ihre symbolisch-politischen Wechselbeziehungen mit anderen Gruppen und der Mehrheitsgesellschaft. Das Projekt (Antrag) untersucht mittels einer qualitativen ländervergleichenden Erhebung den Zusammenhang zwischen dem Leben in Grenzzuständen (Prekarität, Marginalisierung, Kulturgrenzen) und der politischen Partizipation der Betroffenen. Der Begriff der Liminalität erlaubt hierbei ein holistisches, sozioökonomische, kulturelle, räumliche und politische Faktoren einschließendes Verständnis eines spezifischen Formenkreises von sozialer Ungleichheit zwischen Inklusion und Exklusion. Das Projekt analysiert nicht nur Identitäten, Selbst-Organisation und politische Beteiligung liminaler Gruppen wie Immigrant:innen, Geflüchtete, ethnische Minderheiten, oder prekär Beschäftigte und Armutsgefährdete, sondern auch den Einfluss auf und die Wechselwirkung mit der jeweiligen Mehrheitsgesellschaft, ihren Institutionen und den etablierten Ungleichheitsdimensionen wie Klasse und Geschlecht.

    Beteiligte aus dem IAB

    Promberger, Markus;
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  • IAB-Projekt

    Arbeitslosigkeit und soziale Exklusion (31.12.2020 - 30.12.2024)

    Gundert, Stefanie; Pohlan, Laura;

    Projektbeschreibung

    Arbeitslosigkeit wirkt sich auf die wirtschaftliche und soziale Situation des Einzelnen auf unterschiedliche Weise und in unterschiedlichem Maße aus. Neben finanziellen Einschränkungen kann der Verlust des Arbeitsplatzes auch psychosoziale Folgen haben und die soziale Teilhabe gefährden: Soziale Kontakte, die Einbindung in kollektive Ziele und sozialer Status gelten als psychosoziale Bedürfnisse, zu deren Erfüllung Erwerbsarbeit entscheidend beitragen kann, während sich Arbeitslosigkeit eher negativ darauf auswirkt. In dem Forschungsprojekt wird soziale Exklusion als ein mehrdimensionales Konzept definiert. Auf Basis des Panels Arbeitsmarkt und soziale Sicherung (PASS) lassen sich vielfältige kausale Wirkungen des Arbeitsplatzverlustes in Zusammenhang mit sozialer Exklusion untersuchen. Das Ziel dieser Studie ist es, die Folgen der Arbeitslosigkeit auf individueller Ebene zu beleuchten, indem die Mechanismen, die diese Assoziation vorantreiben (z.B. durch negative Auswirkungen auf die subjektiv empfundene soziale Teilhabe, die psychische Gesundheit, die wirtschaftlichen Ressourcen oder die Selbstwirksamkeit), eingehend diskutiert und analysiert werden.

    Beteiligte aus dem IAB

    Gundert, Stefanie; Pohlan, Laura;
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  • IAB-Projekt

    Einfluss von Arbeitsplatzunsicherheit und Jobverlust auf Kindesentwicklung (31.05.2020 - 30.05.2021)

    Frodermann, Corinna;

    Projektbeschreibung

    In diesem gemeinsamen Forschungsvorhaben soll untersucht werden, wie die frühe Entwicklung von Kindern – als wichtige Grundlage für den weiteren Kompetenzerwerb und den nachgelagerten Bildungserfolg – durch Arbeitsplatzunsicherheit bzw. den Verlust des Arbeitsplatzes der Mutter beeinflusst wird. Im Fokus steht dabei die Frage, inwiefern Störungen am Arbeitsmarkt die Erwerbsbiografie der Mutter, das mentale Wohlbefinden, und die Kindesentwicklung in verschiedenen Phasen der frühen Kindheit kurz- und mittelfristig beeinträchtigen.

    Beteiligte aus dem IAB

    Frodermann, Corinna;
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  • IAB-Projekt

    PASS W16ff (29.01.2020 - 30.12.2028)

    Stegmaier, Jens; Trappmann, Mark;

    Projektbeschreibung

    Um die individuellen und sozialen Folgen der Einführung der Grundsicherung für Arbeitsuchende adäquat untersuchen zu können, müssen die Haushaltskontexte von Leistungsempfängern berücksichtigt werden. Die Strategie einer aktivierenden Arbeitsmarktpolitik trifft auf haushaltstypische Lebensumstände und entfaltet deshalb kontextabhängige Wirkungen. Das IAB Haushaltspanel soll eine Datengrundlage bereitstellen, die es erlaubt, auch soziale Prozesse und nicht intendierte Nebeneffekte der Arbeitsmarktreform empirisch zugänglich zu machen.
    Die Fokussierung der Untersuchungsperspektive auf Kontexte und Dynamiken von Armutshaushalten erfordert ein längsschnittlich angelegtes Untersuchungsdesign. Dies gestattet nicht nur eine ereignisbezogene Untersuchung der Ein- und Austritte in den Leistungsbezug und deren Relation zu sozial- und arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen des SGB II. In den Blick geraten somit individuelle wie auch haushaltstypische Verfestigungen von Bedürftigkeit und mittel- bis langfristig deren mögliche Marginalisierungsfolgen, die im negativen Falle in einer intergenerationalen Reproduktion von Armutslagen enden können. Ebenfalls kenntlich werden jene in der Intention des SGB II erwünschten Pfade aus der Hilfebedürftigkeit und der (Re-)Integration ins Erwerbsleben, deren Beförderung oder (Nicht-) Beförderung durch die im SGB II vorgesehenen Maßnahmepakete im Kontext unterschiedlicher Haushaltskonstellationen. Ebenso ist die Frage nach den geschlechtsspezifischen Wirkungen und der Bedeutung von Berufs- und Erwerbsorientierungen von Frauen und Männern ohne Rückgriff auf die sozialen und ökonomischen Binnenstrukturen von Haushalten kaum hinreichend zu beantworten. Die forschungsleitenden Fragen eines IAB – Niedrigeinkommenspanels können zu folgenden Themenkomplexen gebündelt werden:

    • Welche Wege führen in die Abhängigkeit von staatlichen Transferleistungen?
    • Wie verändert sich die soziale Lage der betroffenen Personen und Haushalte?
    • Wie wird Langzeitarbeitslosigkeit und Abhängigkeit von staatlichen Transferleistungen subjektiv/kognitiv bewältigt? Verändern sich handlungsrelevante Orientierungen der Befragten im Zeitverlauf?
    • Wie gestaltet sich der Kontakt zu den Trägern der Grundsicherung? Was kennzeichnet die institutionelle Handlungspraxis zur Eingliederung der Arbeit im zeitlichen Verlauf?
    • Welche Wege/Faktoren führen aus dem Hilfebezug?

    Die forschungsleitenden Fragen sind in ihrer Gesamtheit nicht allein mit einer Stichprobe der SGBII-Leistungsempfängern zu beantworten. Zur Analyse von Zugangsprozessen, zur Konstruktion von Kontrollgruppen, zur Einschätzung relativer Lebenslagen werden Informationen auch über andere Bevölkerungsgruppen benötigt. Das Haushaltspanel arbeitet daher mit einer disproportional geschichteten Bevölkerungsstichprobe mit Schwerpunkt im unteren Einkommensbereich.

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  • IAB-Projekt

    Umverteilung und Armutsrisiko von Arbeitslosen im EU-Vergleich (01.01.2017 - 29.04.2018)

    Rhein, Thomas;

    Projektbeschreibung

    Die Reduktion des Armutsrisikos ist eines der zentralen Ziele der Europäischen Union im Rahmen der Strategie „Europa 2020“. Als von Armut bedroht gelten Personen, die über weniger als 60 Prozent des mittleren (Äquivalenz-)Einkommens in einem Land verfügen. Zwar orientiert sich die Grundsicherung in Deutschland vorrangig an einem etwas abweichenden Indikator, nämlich dem soziokulturellen Existenzminimum, aber auch die Bekämpfung des Armutsrisikos, wie zuvor definiert, ist ein verbindliches Ziel der deutschen Sozialpolitik. Arbeitslose gehören überall zu den Personengruppen mit dem höchsten Armutsrisiko. 2014 lag diese Risikoquote in den Ländern der EU-28 für die Gesamtbevölkerung im Alter von 16-64 bei 17 Prozent, für die Erwerbslosen bei fast 48 Prozent. Dabei gibt es aber große Länderunterschiede. In Deutschland ist der Anteil der armutsgefährdeten Arbeitslosen mit beinahe 68 Prozent außergewöhnlich hoch. Diese Befunde beruhen auf der Erhebung EU-SILC. Das Sozio-Ökonomische Panel (SOEP) weist für Deutschland eine etwas niedrigere Quote aus, die aber im EU-Vergleich immer noch sehr hoch ist. Insbesondere arbeitslose Bezieher von SGB-II-Leistungen sind besonders häufig auch relativ arm. Auch andere Indikatoren wie das Ausmaß von materieller Entbehrung (Deprivation) zeigen, dass die materielle Lage von Arbeitslosen in Deutschland relativ schlecht ist – zumindest im Vergleich zu Ländern mit vergleichbarem Wohlstandsniveau. Das ist umso bemerkenswerter, als das Niveau der passiven Leistungen an Arbeitslose in Deutschland nicht unterdurchschnittlich ist. In Italien beispielsweise ist das Transferniveau deutlich niedriger, und doch sind dort weniger Arbeitslose armutsgefährdet.

    Vor diesem Hintergrund untersucht das geplante Projekt im europäischen Ländervergleich, welchen Einfluss das jeweilige staatliche Steuer- und Transfersystem auf die Armutsreduktion bei Arbeitslosen hat. Daneben wird in Regressionsanalysen auch der Einfluss der Verteilung der Markteinkommen, des Haushaltskontexts von Arbeitslosen und ihrer individuellen Merkmalen auf die Armutsgefährdung und die Armutsreduktion berücksichtigt. Als Datengrundlage dient die Erhebung EU-SILC. Es werden alle Länder mit validen Daten einbezogen, um hinreichend Variation im Hinblick auf die länderspezifischen institutionellen Faktoren zu gewinnen.

    Es gibt bereits Studien zur Wirkung der staatlichen Umverteilung auf die Armutsreduktion, auch im Ländervergleich, aber ohne spezifischen Fokus auf Arbeitslose. Zudem wird für das Projekt mit EU-SILC eine breite und aktuelle Datengrundlage, die vermutlich bis 2015 reichen wird, zur Verfügung stehen.

    Ergänzend ist in einem zweiten Schritt geplant, mit dem Simulationsmodell EUROMOD Änderungen in der Umverteilung, beispielsweise der Arbeitslosenunterstützung, und ihre Wirkung auf die Armutsreduktion zu simulieren. Damit soll die Frage beantwortet werden, um wieviel die Ausgaben für passive Leistungen in den Ländern, unter Vernachlässigung von Verhaltenseffekten, erhöht werden müssten, um das Ausmaß der Armut bei Arbeitslosen um einen bestimmten Wert zu reduzieren. Das soll gemeinsam mit externen Kooperationspartnern (voraussichtlich Francesco Figari, ISER, University of Essex, Großbritannien) geschehen. Ob diese Simulationen realisierbar ist, muss im Laufe des Projekts noch geklärt werden.

    Beteiligte aus dem IAB

    Bruckmeier, Kerstin;
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