Springe zum Inhalt

Dossier

Beruf und Beruflichkeit im Wandel

Die Institution Beruf als bewährtes Ordnungsprinzip der Berufsbildung, der betrieblichen Arbeitsorganisation sowie der Austauschprozesse auf dem Arbeitsmarkt wurde in den letzten Jahren immer wieder in Frage gestellt. Aber allen Krisenszenarien zum Trotz erweist sich dieses "Auslaufmodell" immer noch als recht lebendig.

Einen Überblick über die fachwissenschaftliche Debatte zum Stellenwert von Beruf und Beruflichkeit für Individuum, Wirtschaft und Gesellschaft gibt diese Infoplattform. Der Schwerpunkt der ausgewählten Literatur und der Forschungsprojekte liegt auf theoretisch-konzeptionellen Arbeiten des deutschsprachigen Raums, die bis weit in die 60er Jahre zurückreichen.

Zurück zur Übersicht
Ergebnisse pro Seite: 20 | 50 | 100
  • IAB-Projekt

    Intelligenter Arbeitsmarkt? Auswirkungen der KI-Transformation auf Berufe und Branchen (04.05.2024 - 30.12.2026)

    Otto, Anne;

    Projektbeschreibung

    Künstliche Intelligenz (KI) ist als Zukunfts- und Schlüsseltechnologie, mit weitreichenden Konsequenzen für die wirtschaftliche Entwicklung, zentral für die künftige Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, Branchen und damit auch Regionen. KI wird zu weitreichenden Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt führen und dabei werden diese sowohl in Berufen, Branchen als auch in Regionen sehr unterschiedlich verlaufen. Das Projekt Intelligenter Arbeitsmarkt? zielt daher darauf ab, die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt anhand der KI-Nachfrage in Berufen, Branchen und Regionen zu erfassen und damit die Beschäftigungseffekte der KI-Transformation zu untersuchen.

    Beteiligte aus dem IAB

    Otto, Anne;
    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • IAB-Projekt

    Berufs- und Betriebswechsel im Handwerk (28.02.2023 - 30.12.2023)

    Roth, Duncan; Fuchs, Stefan; Hell, Stefan; Seibert, Holger; Wydra-Somaggio, Gabriele;

    Projektbeschreibung

    Dieses Projekt widmet sich den Erwerbsverläufen von Auszubildenden aus dem Handwerk. Speziell soll untersucht werden, wie lange Absolventinnen und Absolventen in ihrem Ausbildungsbetrieb und -beruf verbleiben, welche Absolventinnen und Absolventen den Ausbildungsbetrieb und/oder -beruf verlassen und ob nach einem Berufswechsel hauptsächlich einen neue Beschäftigung außerhalb des Handwerks ergriffen wird. Um zeitliche Entwicklungen untersuchen zu können, führen wir die Analyse separat für verschiedene Abschlusskohorten durch.

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • IAB-Projekt

    Berufskodierung im Interview (15.09.2020 - 30.12.2022)

    Schierholz, Malte; Kreuter, Frauke;

    Projektbeschreibung

    In Umfragen wird der Beruf üblicherweise mit offenen Fragen erhoben. Die Antworten werden in Textform erfasst und müssen danach für weitere statistische Analysen in eine Berufsklassifikation (KldB oder ISCO) eingeordnet werden. Bisher erfolgt dies üblicherweise teilautomatisiert mithilfe einer Datenbank. Einträge, die nicht in der Datenbank gefunden werden, müssen danach mit entsprechendem Aufwand manuell kodiert werden. Dieser Prozess ist fehleranfällig und bei manueller Kodierung mit entsprechenden Kosten verbunden. Stattdessen schlagen wir vor, mögliche Antworten mittels Machine Learning während dem Interview vorzuschlagen, sodass die Befragten selber die passendste berufliche Tätigkeit auswählen können.

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • IAB-Projekt

    Machbarkeitsstudie: Kompetenz-Kompass (31.05.2019 - 30.05.2020)

    Matthes, Britta; Stops, Michael; Müller, Gerrit;

    Projektbeschreibung

    Die Digitalisierung führt zu erheblichen Veränderungen für die Arbeitswelt in immer kürzerer Zeit. Neue Verfahren sind erforderlich, um Antworten darauf zu finden, in welchen Berufen wie viele ausgebildete Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt zukünftig benötigt werden und über welche Kompetenzen diese verfügen müssen.
    Hierzu führt das IAB eine Machbarkeitsstudie im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales durch. In ihr werden für die Branchen Maschinenbau, Informationsdienstleistungen sowie Gesundheits- und Sozialwesen zwei Verfahren entwickelt und geprüft, inwieweit diese zur Abschätzung zukünftiger Kompetenzanforderungen geeignet sind.
    Für das erste Verfahren wird angenommen, dass in den Betrieben, in denen bereits in höherem Maße moderne Technologien eingeführt wurden, die Kompetenzprofile der Beschäftigten an die Erfordernisse der digitalen Arbeitswelt besser angepasst sind als in den übrigen Betrieben. Es soll geprüft werden, inwieweit damit Hinweise auf zukünftig stärker nachgefragte Kompetenzen gegeben werden können.
    Das zweite Verfahren setzt auf die Auswertung von Stellenausschreibungen, in denen erforderliche Kompetenzen und Zertifikate beschrieben werden. Es wird ein deskriptives Verfahren entwickelt, mit dem die Entwicklung der Bedeutung von Kompetenzanforderungen beobachtet und eingeordnet werden kann.

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • IAB-Projekt

    Entwicklung von Berufen (05.05.2019 - 30.12.2025)

    Roth, Duncan; Spitz-Oener, Alexandra;

    Projektbeschreibung

    Dieses Projekt nimmt die Entwicklung der beruflichen Arbeitswelt in den Blick. Hierfür sollen Veränderungen in den Tätigkeiten, aus den sich Berufe zusammensetzen, sowie von für deren Ausübung notwendigen Kompetenzen untersucht werden. Perspektivisch soll das Projekt um eine Analyse dazu erweitert werden, ob Veränderungen im Tätigkeits- oder im Kompetenzprofil mit einer Veränderung der Komposition der Personen einhergeht, die diesen Beruf ausüben. Die Analyse beruht auf Daten des BERUFENET.

    Beteiligte aus dem IAB

    Roth, Duncan; Spitz-Oener, Alexandra;
    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • IAB-Projekt

    Künftige Qualifikations- und Berufsentwicklung - Weiterentwicklung der Modellrechnungen bis 2040 (31.12.2018 - 30.12.2022)

    Zika, Gerd;

    Projektbeschreibung

    Die BIBB-IAB-Qualifikations- und Berufsfeldprojektionen (QuBe-Projekt), die in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) durchgeführt werden, zeigen anhand von Modellrechnungen auf, wie sich das Angebot und die Nachfrage nach Qualifikationen und Berufen langfristig entwickeln können. Mit dem QuBe-Projekt wird in der Basisprojektion ein Empirie-basiertes Konzept verfolgt: Es werden nur bislang nachweisbare Verhaltensweisen in die Zukunft projiziert. In der Vergangenheit nicht feststellbare Verhaltensänderungen sind somit nicht Teil der Basisprojektion. Künftige Schocks und/ oder Trendbrüche (z. B. „Wirtschaft 4.0“, Flüchtlingszuwanderung) werden in Form von Alternativszenarien analysiert und betrachtet. Zur Fortführung dieses Kooperationsprojekts und um auch in Zukunft aussagefähig zu sein, muss der für das Projekt verwendete Modellverbund QINFORGE stets auf dem aktuellen Datenstand gehalten werden. Im Rahmen der Weiterentwicklung des Modells soll auch das Thema E-Mobilität und deren Folgen bearbeitet werden. 
     

    Beteiligte aus dem IAB

    Hummel, Markus; Zika, Gerd;
    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • IAB-Projekt

    Task Specialization across Time, Firms and Workers (23.09.2018 - 30.12.2021)

    Genz, Sabrina; Genz, Sabrina;

    Projektbeschreibung

    Kommt in Kürze.

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • IAB-Projekt

    Bedeutung des Handwerks für Beschäftigung und Ausbildung in Deutschland (30.06.2017 - 30.12.2019)

    Harten, Uwe;

    Projektbeschreibung

    Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Handwerk hat bundesweit zwischen 2010 und 2016 um knapp sechs Prozent zugenommen. Das klingt ordentlich, bleibt aber weit hinter der gesamtwirtschaftlichen Beschäftigungsdynamik (+12,5%) zurück. Auch im Ausbildungsbereich verliert das Handwerk an Boden. Allerdings unterscheidet sich die Beschäftigungs- und Ausbildungssituation je nach Bundesland und Gewerbegruppe des Handwerks deutlich.
    In der öffentlichen Diskussion und Berichterstattung zur aktuellen Lage im deutschen Handwerk zeigt sich ein sehr gemischtes Bild. Die Einschätzungen reichen von einem Beschäftigungsaufbau quer durch das gesamte Handwerk bis hin zu eklatanten Personalengpässen und existenzbedrohendem Nachwuchsmangel, von einem konjunkturellen Allzeithoch bei der Auftragslage bis hin zur Sorge um das Verschwinden vieler kleiner Handwerksunternehmen bei gleichzeitigem Wachstum der mittleren und großen (Zentralverband des deutschen Handwerks 2017; Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen 2017).
    Dass die Lage im deutschen Handwerk uneinheitlich ist, wird auch durch die im Projekt dargestellten ersten Ergebnisse bestätigt. So verläuft die Entwicklung nicht nur von Bundesland zu Bundesland, sondern auch innerhalb der einzelnen Gewerbegruppen des Handwerks, sehr unterschiedlich.

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • IAB-Projekt

    Gründungsworkshop der Forschungsinitiative Berufe und soziale Ungleichheit (FiBus) (01.03.2015 - 19.11.2015)

    Christoph, Bernhard; Matthes, Britta;

    Projektbeschreibung

    In den letzten Jahren ist in der Soziologie und Ökonomie ein verstärkter Trend zu beobachten, Berufe (wieder) als zentrales Konzept für die Beschreibung und Erklärung sozialer Ungleichheit zu nutzen. Obwohl Ende der neunziger Jahre die „Erosion des Berufes“, im Sinne einer zunehmenden Auflösung der spezifischen Verbindung von (Berufs-)Fachlichkeit und sozialer Integration prognostiziert wurde, bestimmt Beruf nach wie vor die soziale Position in der Gesellschaft maßgeblich mit. Wir möchten in diesem Workshop diskutieren, welche (neueren) Ansätze vorhanden sind, die den Beruf als zentrales Konzept für die Erklärung sozialer Ungleichheit verwenden. Vor welchen besonderen Herausforderungen und Problemen steht die Forschung? Die Forschungsinitiative Berufe und soziale Ungleichheit (FiBus) versteht sich als Plattform für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit der Bedeutung des Berufs für die soziale Ungleichheit beschäftigen. FiBus will einen Beitrag zum Informationsaustausch über Vorhaben, Projekte und Ergebnisse zum Thema Beruf und soziale Ungleichheit leisten, um auch die Basis für mögliche Kooperationen und weitere Initiativen zu schaffen. Wir möchten auf dem Workshop Arbeiten diskutieren, die Berufe oder berufliche Merkmale nutzen, um spezifische Dimensionen sozialer Ungleichheit zu erklären. Erwünscht sind insbesondere Beiträge, die sich einem der folgenden thematischen Schwerpunkte zuordnen lassen:
    1. Zugang zu Berufen und Berufsverläufe: Im Fokus dieses Themenschwerpunkts steht die Untersuchung berufsbezogener (Allokations- bzw. Entscheidungs-)Prozesse auf der Mikroebene. Konkret sind Untersuchungen denkbar, die sich mit dem Übergang von der Schule in die berufliche Ausbildung, von der beruflichen Ausbildung in den Arbeitsmarkt, mit Berufsfindungsprozessen, Berufswechseln oder Karrierepfaden beschäftigen.
    2. Individuelle Folgen der Berufsausübung: Die Ausübung eines Berufes ist mit unterschiedlichen positiven oder negativen Outcomes für die Berufstätigen verbunden. Beispiele für positive Outcomes sind Löhne oder soziale Integration im Rahmen der Berufstätigkeit. Ein Beispiel für nachteilige Folgen wären gesundheitliche Einschränkungen, z.B. aufgrund belastender Arbeitsbedingungen oder insgesamt hoher Arbeitsbelastung.
    3. Berufsrelevante Makrostrukturen und deren Wandel: Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen bestimmen in hohem Maße das jeweilige Verhältnis von Beruf und sozialer Ungleichheit. Hierzu gehört zum Beispiel das jeweils maßgebliche Rechtsgefüge, welches Berufsvorschriften oder Lizenzierungen umfasst. Interessant sind zudem Fragen des historischen Wandels solcher Rahmenbedingungen sowie internationale Vergleiche.
    4. Methodische Aspekte der Forschung zu Berufen: Hinsichtlich der Entwicklung und Operationalisierung von Indikatoren zur Messung struktureller Eigenschaften von Berufen, insbesondere der berufsbezogenen Ungleichheitsindikatoren, bestehen noch viele offene Forschungsfragen. Dazu gehören Fragen zur Erfassung des Berufs über verschiedene Klassifikationssysteme, spezifische Aspekte der statistischen Modellierung im Rahmen von berufsbezogenen Ungleichheitsanalysen sowie Fragen zum Umgang mit spezifischen Einschränkungen, die sich bei der gleichzeitigen Verwendung von Bildungs- und Berufskategorien in empirischen Analysen ergeben.

    Beteiligte aus dem IAB

    Christoph, Bernhard; Matthes, Britta;
    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • IAB-Projekt

    Berufe als Institutionen (30.04.2010 - 30.03.2012)

    Schulz, Florian; Damelang, Andreas;

    Projektbeschreibung

    Für die Frage, wie der Arbeitsmarkt funktioniert und wie sich Akteure im Lebensverlauf darin positionieren können, scheint das Konzept des Berufs eine zentrale Rolle zu spielen. Obwohl berufliche Indikatoren in kaum einer empirischen Studie zu individuellen Lebensläufen und Prozessen auf dem Arbeitsmarkt fehlen, ist der Beruf aus dem theoretischen Zentrum der Erklärung nahezu verschwunden. Zu sehr dominierte in den letzten Jahren offenbar die Vorstellung, dass der Beruf als Orientierungs- und Integrationsmechanismus auf dem Arbeitsmarkt zunehmend fragwürdig werde und erodiere.

    Allerdings zeigt die empirische Forschung der letzten Jahre an vielen Stellen, dass Berufe immer noch einen großen Einfluss auf die Prozesse auf dem Arbeitsmarkt haben. So werden zum Beispiel Berufswahlentscheidungen durch soziale Kategorien wie Geschlecht und Herkunft beeinflusst. Diese Entscheidungen führen zu unterschiedlichen Lebenschancen im weiteren Lebensverlauf, was sich unter anderem darin äußert, dass Berufswechsel Hürden darstellen, die mit sozialem Auf- oder Abstieg verbunden sein können.

    Vor diesem Hintergrund erscheint es nötig, das Konzept des Berufes in die theoretische Landschaft der Arbeitsmarktforschung zu integrieren. Ziel des Projekts ist es, eine erste Anregung dazu zu geben, indem der eigentlich alte Gedanke von Berufen als Institutionen des Arbeitsmarktes wieder aufgegriffen und für die aktuelle theoretische Diskussion anschlussfähig gemacht wird. Die zentrale These des Projekts ist, dass Berufe als Institutionen verstanden werden können, die das Bildungssystem und den Arbeitsmarkt aneinander koppeln, deren Institutionalisierungsgrad variiert und dass diese institutionelle Varianz auf die Funktionsweise des Arbeitsmarkts und die Positionierungschancen der Akteure wirkt.

    Beteiligte aus dem IAB

    Vicari, Basha;
    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • IAB-Projekt

    Künftige Qualifikations- und Berufsfeldentwicklung - Modellrechnungen bis 2035 (31.08.2007 - 30.12.2018)

    Zika, Gerd;

    Projektbeschreibung

    Die BIBB-IAB-Qualifikations- und Berufsfeldprojektionen (QuBe-Projekt), die in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) und dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) entstanden sind, zeigen anhand von Modellrechnungen auf, wie sich das Angebot und die Nachfrage nach Qualifikationen und Berufen langfristig entwickeln können. Mit dem QuBe-Projekt wird in der Basisprojektion ein Empirie-basiertes Konzept verfolgt: Es werden nur bislang nachweisbare Verhaltensweisen in die Zukunft projiziert. In der Vergangenheit nicht feststellbare Verhaltensänderungen sind somit nicht Teil der Basisprojektion. Künftige Schocks und/ oder Trendbrüche (z. B. „Wirtschaft 4.0“, Flüchtlingszuwanderung) werden in Form von Alternativszenarien analysiert und betrachtet.

    Beteiligte aus dem IAB

    Zika, Gerd; Hummel, Markus;
    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • IAB-Projekt

    Zur Konzeption der Berufsanalyse: Arbeitsmarktsegmentation und Institutionen als Grundlage der Untersuchung von regionalen beruflichen Arbeitsmarktstrukturen (31.05.2006 - 29.06.2014)

    Blien, Uwe;

    Projektbeschreibung

    Projektziel: Gewinnung theoretischer und konzeptioneller Grundlagen zur empirischen Analyse beruflicher Arbeitsmärkte, insbesondere zur Durchführung eines Projekts über regionale beruflichen Strukturen.

    Ausgangslage: Berufliche Strukturen sind heute nur selten Gegenstand von sozialwissenschaftlichen oder ökonomischen Analysen. Allenfalls die Übergänge zwischen beruflicher Ausbildung und Erwerbsleben werden häufiger untersucht (vgl. z.B. Seibert 2006, Wachter/ Bender 2006, Fitzenberger 2005)[B1] . So zeigt Seibert (2006) dass sich die Häufigkeit von Wechseln zwischen Berufen an der zweiten Schwelle in den letzten Jahrzehnten kaum verändert haben (Seibert 2006). Wenn aber richtig ist, dass die Berufsschneidung (Beck, Brater, Daheim 1980) und die starke Verberuflichung des deutschen Arbeitsmarktes (Konietzka 1999, Konietzka/Solga 2000) immer noch für das Erwerbsleben in einem hohen Ausmaß prägend sind und auch Lebenschancen entscheidend beeinflussen, dann sind berufliche Strukturen ein wichtiger Untersuchungsgegenstand. Außerdem können Arbeitsmarktungleichgewichte entstehen, da Angebot und Nachfrage von Berufen auf regionaler oder nationaler Ebene nicht zusammenpassen.  

    Untersuchungsansatz: Zur Konstruktion einer adäquaten theoretischen Grundlage sind zunächst die Segmentationsansätze der Arbeitsmarkttheorie zu überprüfen, da berufsfachliche Teilarbeitsmärkte (Lutz/Sengenberger 1974) durch diese Ansätze beschrieben werden.

     Die Geschichte der Segmentationsansätze begann mit der Veröffentlichung von Doeringer & Piore (1971) in den USA. Mit der Publikation von Lutz & Sengenberger (1974) im deutschen Raum setzte ein Boom von Arbeiten zur Arbeitsmarktsegmentation ein, der jedoch ungefähr zur Zeit der Veröffentlichung einer resümierenden Arbeit von Sengenberger (1987) in den achtziger Jahren ein Ende fand.

     Viele Fragestellungen der Segmentationsansätze wurden seither in neuer Form und mit neuen Methoden aufgegriffen. Die ökonomische Arbeitsmarktforschung befasste sich z. B. mit hier ebenfalls relevanten spezialisierten Matchingfunktionen (Petrongolo, Pissarides 2001). Untersucht wurden ebenfalls viele Aspekte von Lohndifferentialen, u. a. zwischen Branchen (Krueger, Summers 1989) oder Betrieben (Abowd, Kramarz, Margolis 1999), ohne allerdings einen Bezug zu den Segmentationsansätzen herzustellen, obwohl Differentiale oder Matchingprozesse mit Barrieren zwischen Teilarbeitsmärkten zu verstehen wären. Mit einer Studie, die Szydlik (1992, 1993, 1994) Anfang der 1990er Jahre vorlegte, wird auf Basis der Humankapitaltheorie und der Segmentationstheorie {zusammengeführt waren sie eigentlich von Anfang an} das Arbeitseinkommen mit Hilfe von individuellen und strukturellen Merkmalen erklärt.

    In der soziologischen Arbeitsmarktforschung gelten die Segmentationsansätze immer noch als wichtige Basis für empirische Analysen und werden für verschiedene Spezialbereiche entsprechend herangezogen (vgl. z. B. Pfau-Effinger 2004 und verschiedene Beiträge in Abraham, Hinz 2005, z. B. Struck 2005).

    Im Rahmen des Projekts sollen die älteren Ansätze nicht einfach reproduziert werden, vielmehr wird angestrebt, mit der Segmentationsanalyse neu zu beginnen. Zwischen den Segmentationsansätzen und den neueren Arbeiten der (neo)institutionellen Ökonomie und Soziologie besteht nämlich eine Isomorphie: Der Arbeitsmarkt ist geradezu ein Paradebeispiel für die Bedeutung von Institutionen im ökonomischen Prozess. Umgekehrt erlauben neue Analysen der Institutionen eine bessere theoretische Fundierung der Arbeitsmarktforschung.

    Dazu sei ein Beispiel angeführt: Zum Verständnis der Ausbildung von Arbeitsmarktstrukturen ist Beckers Unterscheidung zwischen allgemeiner und (betriebs-)spezifischer Ausbildung wichtig. Im System der dualen Ausbildung werden nun Ausbildungsinhalte so normiert, dass sie weitgehend auf dem externen Markt angeboten werden können. Dies ermöglicht den beteiligten Betriebe und Arbeitskräfte einerseits das Risiko einer Fehlinvestition und andererseits Einarbeitungskosten für neu zu rekrutierende Fachkräfte zu senken. Ein höherer Grad an gesellschaftlicher Arbeitsteilung wird möglich. Dies gilt für Deutschland, nicht für die USA, wo eine ganz andere Version der sharing decision bei Bildungsinvestitionen häufig ist (Hashimoto 1981).

    In der Terminologie der (neo-)institutionalistischen Ansätze (North 1990, Voigt 2002) normieren externe Institutionen die Ausbildungsinhalte, die somit durch staatliche Vorschrift und Sanktionierung dem Handeln der Wirtschaftssubjekte jeweils vorgegeben sind. In der Systematik der gleichen Ansätze werden die Erwartungen der Wirtschaftssubjekte, die auf einer weiteren Stufe ebenfalls eine Rolle spielen, als interne Institutionen bezeichnet: Das Besetzen bestimmter Positionen in der Betriebsorganisation erfolgt bevorzugt durch Personen mit bestimmten beruflichen Fähigkeiten und Erfahrungen. Umgekehrt werden sich Arbeitskräfte in ihrem (Weiter-)Bildungs- und Arbeitsmarktverhalten auf diese betrieblichen Erwartungen einstellen und versuchen, diese zu erfüllen..

    Die Ausbildung von berufsfachlichen Teilarbeitsmärkten im Sinne der Segmentationsanalyse entsteht also nicht schlicht durch entsprechende Investitionen der Wirtschaftssubjekte, wie dies die Ansätze der ersten Generation erwarteten. Ihre Ausbildung ist vielmehr zusätzlich an staatliche Normierungen und den Aufbau dazu kompatibler Erwartungen der Wirtschaftssubjekte gebunden. Das Ineinandergreifen von staatlichen Festlegungen und von Erwartungen bezeichnet einen komplexen Prozess, dessen Ergebnis keineswegs trivial ist. Obwohl sich verschiedene Länder für das duale Ausbildungswesen interessierten, gelingt der Export dieses mitteleuropäischen Modells im Allgemeinen nicht. 

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • IAB-Projekt

    Brennpunkte der Berufsforschung - Soziologische Perspektiven (31.07.2004 - 30.12.2005)

    Kupka, Peter;

    Projektbeschreibung

    Die soziologische Diskussion über Berufe war in den 70er und 80er Jahren von großer Bedeutung und wurde in den 90er Jahren hauptsächlich unter der Perspektive einer Erosion von Beruf und Beruflichkeit geführt. Sie ist in letzter Zeit fast zum Erliegen gekommen, während es auf der anderen Seite einen zunehmenden Bedarf an berufsbezogenen Arbeitsmarktanalysen gibt.
    Die geplante Publikation soll die wissenschaftliche Diskussion in verschiedener Hinsicht anreichern: die Veränderung von Berufsprofilen und Berufsstruktur, Herausforderungen an die berufliche Bildung sowie die fortdauernde Bedeutung von Berufen versus ihrer Ablösung durch andere Qualifikationsmuster bzw. -konzepte wie Kompetenz, Employability oder dem neuen Typus des "Arbeitskraftunternehmers".
    Gleichzeitig soll sie aus soziologischer Perpektive Hinweise geben für eine Fokussierung der Berufsforschung auf relevante Fragen, die das Berufskonzept und seine Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland betreffen. Dabei werden Prozesse der Globalisierung, Tertiarisung, Organisations- und Technikentwicklung berücksichtigt.

    Beteiligte aus dem IAB

    Kupka, Peter;
    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • IAB-Projekt

    Berufsbezeichnungen und Berufsklassifikationen für eine innovative Berufs- und Arbeitsmarktforschung (31.05.1992 - 31.07.1995)

    Projektbeschreibung

    Ausgehend von einer Revision der Klassifizierung der Berufe und der Arbeiten im Übergang von der Ausgabe 1988 der Klassifizierung der Berufe auf die Ausgabe 1992 haben sich erhebliche Probleme bei der überkommenen hierarchischen Klassifikation und der numerischen Umsetzung gezeigt. Zwar ist für die quantitative Berufsforschung eine klare Klassifikation Voraussetzung, sie kann aber nicht mehr als ausreichend und zielführend für explorative Berufsforschung angesehen werden.
    Aus diesem Grunde sollen - ausgehend von einem umfassenden Katalog der Berufsbenennungen - sinnvollerweise mit kurzen Erläuterungen zu den Berufsinhalten - Strukturinformationen gesammelt und kategorisiert werden, die es erlauben, berufliche Strukturen zielreiner zu erfassen. Dazu sind folgende Neuerungen erforderlich:
    Berufe müssen mehrdimensional beschrieben und zugeordnet werden können. In der klassischen Form überlagern sich die vielfältigen beruflichen Merkmale, beispielsweise geht bei beruflichem Aufstieg die Bedeutung der fachlich definierten Tätigkeitsmerkmale zurück, während der berufliche Status an Bedeutung gewinnt.
    Berufe können nur unscharf beschrieben werden. Berufe sind von einem äGraubereich" umgeben, der sich mit dem anderer Berufe überlappt und der viele ansonsten unerklärbare Phänomene plausibel macht. Dies darf aber nicht dazu verführen, auf die wünschbare Präzision der Berufsangabe zu verzichten. Berufe sollten mehrfach zugeordnet werden können. Jeder Erwerbstätige verfügt über eine mehr oder weniger große Zahl unterschiedlicher Bezeichnungen, die alle ärichtig" sind und die erst in ihrer Gesamtheit den Beruf äumschreiben".
    Mit den Möglichkeiten moderner Informationsverarbeitung besteht die Möglichkeit, diese hohe Komplexität von Berufsangaben für Datensammlungen und für Analysen umfassend zu nutzen. Das Projekt hat das Ziel, Algorithmen, Kalküle und Instrumente zu schaffen, die eine adäquate Behandlung des komplexen Phänomens Beruf zulassen.

    mehr Informationen
    weniger Informationen
  • IAB-Projekt

    Wandel der Berufsstruktur in der Bundesrepublik Deutschland (31.12.1976 - 30.11.2003)

    Projektbeschreibung

    Untersuchung des Tätigkeitswandels sowie des Wandels der Qualifikationsstruktur in Berufen, Statusgruppen und Wirtschaftszweigen der Bundesrepublik Deutschland. Grundlagen hierfür sind sekundäranalytische Auswertungen von amtlichen Statistiken sowie eigene Erhebungen. Entwicklung von standardisierten Rustern für die Berufs-Tätigkeitsanalyse.

    mehr Informationen
    weniger Informationen