Künftige Qualifikations- und Berufsfeldentwicklung - Modellrechnungen bis 2035
Projektlaufzeit: 01.09.2007 bis 31.12.2018
Kurzbeschreibung
Die BIBB-IAB-Qualifikations- und Berufsfeldprojektionen (QuBe-Projekt), die in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) und dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) entstanden sind, zeigen anhand von Modellrechnungen auf, wie sich das Angebot und die Nachfrage nach Qualifikationen und Berufen langfristig entwickeln können. Mit dem QuBe-Projekt wird in der Basisprojektion ein Empirie-basiertes Konzept verfolgt: Es werden nur bislang nachweisbare Verhaltensweisen in die Zukunft projiziert. In der Vergangenheit nicht feststellbare Verhaltensänderungen sind somit nicht Teil der Basisprojektion. Künftige Schocks und/ oder Trendbrüche (z. B. „Wirtschaft 4.0“, Flüchtlingszuwanderung) werden in Form von Alternativszenarien analysiert und betrachtet.
Ziel
Ziel des QuBe-Projekts ist es, in einer dynamischen Modellierung beobachtbare Trends, Verhaltensweisen und gegenseitige Abhängigkeiten auf dem Arbeitsmarkt in die Zukunft fortzuschreiben. Das QuBe-Projekt hat sich zur Aufgabe gesetzt, Projektionen der Qualifikationen und Berufe regelmäßig durchzuführen und dabei Methoden und Analysen fortlaufend weiterzuentwickeln.
Methoden
Für die Erstellung der QuBe-Projektionen wird das Modell Q-INFORGE eingesetzt, welches auf dem IAB/INFORGE-Modell basiert. Das IAB/INFORGE-Modell ist ein nach Produktionsbereichen und Gütergruppen tief disaggregiertes ökonometrisches Prognose- und Simulationsmodell für Deutschland, das von der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) entwickelt worden ist und seit 1996 durchgehend betrieben und aktualisiert wird.
Datengrundlage der QuBe-Projektionen ist der Mikrozensus, angepasst an die Eckwerte der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Die Lohninformationen entstammen aus der Beschäftigtenhistorik der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Für die Berufsdifferenzierung wurde seitens des BIBB eine einheitliche Berufsfeldsystematik entwickelt, welche die Berufe auf der Dreistellerebene unter Hinzunahme der 5 Stelle (Anforderungsniveaus) der Klassifikation der Berufe 2010 entsprechend ihren Tätigkeiten gruppiert.
Auf der Bedarfsseite wird das berufsspezifisch zur Verfügung stehende Arbeitskräfteangebot in Köpfen und Stunden bei der Lohnbestimmung für die Berufsfelder mit berücksichtigt. Hier wird innerhalb eines jeden Wirtschaftszweiges die Entwicklung nach 50 Berufsfeldern mit jeweils 4 Anforderungsniveaus geschätzt. Auf der Angebotsseite werden Lohnabhängigkeiten der beruflichen Flexibilitäten modelliert, die eine Reaktion des Arbeitsangebots auf die sich veränderten Löhne in den Berufsfeldern ermöglichen. Eine Bilanzierung des Arbeitsmarktes kann somit in fachlicher Hinsicht durch den Vergleich von Erwerbspersonen und Erwerbstätigen nach Berufsfeldern stattfinden. Auch eine Gegenüberstellung der Erwerbspersonen nach Qualifikationen mit den Erwerbstätigen nach Anforderungsniveau ist möglich.