Schwerbehinderte Menschen auf dem Arbeitsmarkt
Vom Jobaufschwung der vergangenen Jahre hat die Gruppe der Menschen mit Behinderung vergleichsweise wenig profitiert. Gleiche Chancen in der Arbeitswelt sind das erklärte Ziel der Politik und auch im Hinblick auf den künftigen Fachkräftebedarf wird über dieses ungenutzte Potenzial vermehrt diskutiert. Wo liegen die Hürden bei der Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung? Wie kann ein Umdenken der Unternehmen gefördert werden?
Diese Infoplattform stellt Literaturhinweise zur Arbeitsmarktsituation von Schwerbehinderten zusammen.
-
Literaturhinweis
Arbeitslosenquoten von schwerbehinderten Menschen auf Ebene von Ländern (2024)
Grimm, Christopher; Stephani, Jens;Zitatform
Grimm, Christopher & Jens Stephani (2024): Arbeitslosenquoten von schwerbehinderten Menschen auf Ebene von Ländern. (Grundlagen: Methodenbericht / Bundesagentur für Arbeit), Nürnberg, 37 S.
Abstract
"Die allgemeine Arbeitslosenquote wird auf Basis eines amtlichen Berechnungskonzepts erstellt. Die Arbeitslosenquote von schwerbehinderten Menschen kann nicht auf Basis dieses Konzepts berechnet werden, weil nicht alle dazu erforderlichen Daten vorliegen. Für eine jährliche Darstellung ermittelt die Statistik der BA deshalb die Arbeitslosenquote schwerbehinderter Menschen auf Basis einer eingeschränkten Bezugsgröße. Diese Quote, die wegen methodischer Unterschiede nicht der allgemeinen offiziellen Arbeitslosenquote gegenübergestellt werden sollte, steht bislang nur auf Bundesebene sowie für West- und Ostdeutschland zur Verfügung. Eine nach Ländern regional differenzierte Berechnung dieser Quote wird bislang nicht vorgenommen, weil die Daten zu den schwerbehinderten Beschäftigten in der Nennergröße – anders als die anderen Komponenten – nur nach dem Arbeitsort und nicht nach dem Wohnort vorhanden sind. Insbesondere für Länder, die ausgeprägte Pendlerverflechtungen mit anderen Ländern aufweisen (wie zum Beispiel die Stadtstaaten), dürfte die Aussagekraft einer Arbeitslosenquote für schwerbehinderte Menschen, in deren Zähler Wohnortdaten (Arbeitslose) und in deren Nenner sowohl Wohnortdaten (für die Arbeitslosen) als auch Arbeitsortdaten (für die Beschäftigten) eingehen, deutlich eingeschränkt sein. Um dem öffentlichen Interesse an regionalen Arbeitslosenquoten schwerbehinderter Menschen auf Ebene von Ländern Rechnung zu tragen, hat die Statistik der BA einen qualifizierten Schätzansatz zur Anzahl der schwerbehinderten Beschäftigten nach dem Wohnort entwickelt und in die Bezugsgröße der Arbeitslosenquote von schwerbehinderten Menschen einfließen lassen. Dieser Ansatz sowie die auf dieser Basis berechneten Arbeitslosenquoten werden im vorliegenden Bericht ausführlich vorgestellt. Mit der Veröffentlichung dieses Methodenberichts wird die Berichterstattung zu den Arbeitslosenquoten schwerbehinderter Menschen unter Verwendung des beschriebenen Ansatzes um die Berichtsebene der Länder erweitert." (Textauszug, IAB-Doku)
-
Literaturhinweis
Essays on the Economics of Sickness Absence, Working Conditions and Health in the Labor Market (2024)
Zitatform
Hiesinger, Karolin (2024): Essays on the Economics of Sickness Absence, Working Conditions and Health in the Labor Market. Regensburg, 200 S. DOI:10.5283/epub.55427
Abstract
"Für Deutschland wird eine der wichtigsten Herausforderungen der nächsten Jahre darin bestehen, den Fachkräftemangel in einer alternden Gesellschaft zu überwinden. Eine mögliche Maßnahme ist die Beschäftigungsförderung von gesundheitlich eingeschränkten Personen. Daher ist ein Verständnis der relevanten Institutionen zentral, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Sozialschutz und Beschäftigungsförderung für gesundheitlich beeinträchtigte oder behinderte Menschen zu finden. Ziel dieser Dissertation ist es, die Folgen gesundheitlicher Schocks und die Rolle der Arbeitsbedingungen in Form gesundheitsbezogener Institutionen für die Beschäftigung gesundheitlich beeinträchtigter Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu beleuchten. Dazu wird zunächst analysiert, wie sich der Kündigungsschutz auf die langfristigen krankheitsbedingten Fehlzeiten von Arbeitnehmern und die Wahrscheinlichkeit einer unfreiwilligen Arbeitslosigkeit nach Krankheit auswirkt (Kapitel 1). Danach wird in Kapitel 2 untersucht, ob die Schwerbehindertenquote in Deutschland und ihre Nichteinhaltung die Nachfrage der Unternehmen nach behinderten Beschäftigten beeinflusst. Schließlich werden in Kapitel 3 die individuellen Auswirkungen des Eintritts einer Behinderung auf Beschäftigung und Einkommen beleuchtet." (Autorenreferat, IAB-Doku)
-
Literaturhinweis
Arbeitsmarktsituation schwerbehinderter Menschen 2023 (2024)
Klaus, Anton; Deyerler, Yvonne;Zitatform
Klaus, Anton & Yvonne Deyerler (2024): Arbeitsmarktsituation schwerbehinderter Menschen 2023. (Berichte: Blickpunkt Arbeitsmarkt / Bundesagentur für Arbeit Juli_ 2024), Nürnberg, 23 S.
Abstract
"Häufigste Ursache einer Schwerbehinderung ist eine im Lebensverlauf erworbene Krankheit. Schwerbehinderte Menschen sind daher meist älter; in Folge des demografischen Wandels wird ihre Zahl steigen. Die Erwerbsbeteiligung schwerbehinderter Menschen ist deutlich niedriger als bei der nichtschwerbehinderten Bevölkerung. Die Arbeitsmarktentwicklung für schwerbehinderte Menschen wird weniger durch die Konjunktur und stärker durch rechtliche Rahmenbedingungen und die demografische Entwicklung beeinflusst. Die Zahl der beschäftigten schwerbehinderten Menschen nach dem Anzeigeverfahren SGB IX stieg im vergangenen Jahrzehnt kontinuierlich, wobei der tendenzielle Wachstumstrend lediglich in den von der Corona-Pandemie stark betroffenen Jahren 2020 und 2021 unterbrochen wurde." (Textauszug, IAB-Doku)
-
Literaturhinweis
How Work Becomes Invisible: The Erosion of the Wage Floor for Workers with Disabilities (2024)
Zitatform
Ruppel, Emily H. (2024): How Work Becomes Invisible: The Erosion of the Wage Floor for Workers with Disabilities. In: American sociological review, Jg. 89, H. 5, S. 907-936. DOI:10.1177/00031224241268201
Abstract
"How does work come to be constructed as a service to the worker? In the United States, the payment of subminimum wages to disabled workers has been legal since 1938 and was entrenched by 1986 legislation eliminating the previously mandated floor of 50 percent of the minimum wage. This article draws on primary historical materials to explain the passage of these amendments, which I analyze as a case of delaborization, a process through which work is mystified as such and reclassified as something else (e.g., service). I find that the managers of segregated workshops for disabled manual laborers rose to control disability employment policy in the aftermath of deinstitutionalization. Professionals mobilized disability stigma to frame the subminimum wage as a social welfare issue subject to their expertise and to lobby successfully for its entrenchment. Weaknesses in the disability–labor coalition enabled this seizure of jurisdiction. This research illuminates professional expertise, the withdrawal of labor unions, and identity-based stigma as major mechanisms driving delaborization, an important contemporary influence on the organization of work. The case of the subminimum wage thus develops sociological literatures on labor, disability, and politics." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
-
Literaturhinweis
Zur Messung von Behinderung in der Teilhabebefragung und Teilhabeberichterstattung (2024)
Schäfers, Markus;Zitatform
Schäfers, Markus (2024): Zur Messung von Behinderung in der Teilhabebefragung und Teilhabeberichterstattung. In: Die Rehabilitation, Jg. 63, H. 05, S. 316-322. DOI:10.1055/a-2366-5317
Abstract
"Die „Repräsentativbefragung zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen“ (kurz: Teilhabebefragung) im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales soll im Zusammenspiel mit der Teilhabeberichterstattung dabei helfen, die Entwicklung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in Deutschland zu beurteilen. Teilhabeberichterstattung und Teilhabebefragung nehmen für sich in Anspruch, Beeinträchtigung und Behinderung gemäß der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu operationalisieren. Eine kritische Analyse des Messkonzepts offenbart methodologische Problemstellen: 1) Das Messkonzept orientiert sich nicht konsistent an der ICF, weil es Beeinträchtigungen nicht eindeutig als „impairments“ konzipiert, Umweltfaktoren bei der Bestimmung von Behinderung nicht hinreichend berücksichtigt und Beeinträchtigung als ursächlich für Behinderung sieht. 2) Die Abgrenzung zwischen Beeinträchtigung und Behinderung erfolgt hauptsächlich auf pragmatischer Basis, ohne stimmige konzeptionelle Begründung. 3) Die gewählte Operationalisierung kann die angestrebte internationale Vergleichbarkeit nicht gewährleisten. Vorgeschlagen wird die Integration des „Model Disability Survey“ von WHO und Weltbank in die Erhebungsinstrumente der deutschen Teilhabebefragung, um eine stärkere ICF-Orientierung und bessere internationale Vergleichbarkeit zu erreichen. Ein alternativer Messvorschlag, der mit den vorliegenden Daten umsetzbar ist, besteht darin, eine Gruppeneinteilung ausschließlich nach der Beeinträchtigungsstärke vorzunehmen, unter Verzicht auf die a priori Unterscheidung zwischen Beeinträchtigung und Behinderung. Diese Herangehensweise nimmt den Grundgedanken der ICF auf, Behinderung als situatives statt als persönliches Merkmal zu begreifen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
-
Literaturhinweis
Reformbedarf: Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen - Teil 1 (2024)
Seeland, Antonia;Zitatform
Seeland, Antonia (2024): Reformbedarf: Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen - Teil 1. In: Gute Arbeit, Jg. 36, H. 4, S. 35-39.
Abstract
"Für Menschen mit Behinderung ist es besonders schwer, auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Eindringlich bestätigen das die überdurchschnittliche und steigende Dauer der Arbeitslosigkeit und die Tatsache, dass fast die Hälfte der arbeitslosen Menschen mit Behinderungen langzeitarbeitslos sind. Bisherige Maßnahmen greifen offenbar nicht ausreichend und die Abgangsrate aus der Arbeitslosigkeit stagniert bei 3,2 %. Damit haben Menschen ohne Behinderung eine doppelt so hohe Chance einen neuen Arbeitsplatz zu finden." (Textauszug, IAB-Doku)
-
Literaturhinweis
Reformbedarf: Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen - Teil 2 (2024)
Seeland, Antonia;Zitatform
Seeland, Antonia (2024): Reformbedarf: Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen - Teil 2. In: Gute Arbeit, Jg. 36, H. 5, S. 36-39.
Abstract
"Menschen mit Behinderungen fassen nur schwer im ersten Arbeitsmarkt Fuß. Ansätze und Handlungsbedarfe zur Förderung der Barrierefreiheit und Inklusion, nicht nur im Arbeitsleben, zeigte eine Fachtagung auf. Im 2. Teil des Beitrags geht es um die Schwerbehindertenvertretung und die betrieblichen Interessenvertretungen: Sie haben Optionen zur Teilhabegestaltung." (Textauszug, IAB-Doku)
-
Literaturhinweis
Forschen mit Sehbehinderung: Die Herausforderungen bleiben groß (Serie "Inklusion - eine Herausforderung für Wissenschaft und Praxis") (2023)
Zitatform
Abend, Sonja (2023): Forschen mit Sehbehinderung: Die Herausforderungen bleiben groß (Serie "Inklusion - eine Herausforderung für Wissenschaft und Praxis"). In: IAB-Forum H. 13.06.2023 Nürnberg. DOI:10.48720/IAB.FOO.20230613.01
Abstract
"Forschungseinrichtungen können ähnlich wie Unternehmen von divers zusammengesetzten Teams profitieren. Dies gilt auch und gerade für Menschen mit Behinderung. Technische Arbeitshilfen erleichtern heute die Inklusion in Bildungssystem und Arbeitsmarkt zwar erheblich. Dennoch bedarf es etwa in der Wissenschaft zusätzlicher Anstrengungen, nicht zuletzt finanzieller Art, um tatsächlich gleiche Zugangs- und Teilhabechancen zu gewährleisten." (Autorenreferat, IAB-Doku)
-
Literaturhinweis
Disability, Gender and Hiring Discrimination: A Field Experiment (2023)
Zitatform
Bjørnshagen, Vegar, Dan-Olof Rooth & Elisabeth Ugreninov (2023): Disability, Gender and Hiring Discrimination: A Field Experiment. (IZA discussion paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit 16217), Bonn, 38 S.
Abstract
"This article examines disability discrimination in the hiring process and explores variation in how the intersection of disability and gender shapes employers' hiring behavior by occupational context and gender segregation. We use data from a field experiment in which approximately 2,000 job applications with randomly assigned information about disability were sent to Swedish employers with vacancies. We find that nondisabled applicants receive 33 percent more callbacks than similarly qualified wheelchair users despite applying for jobs where the impairment should not interfere with performance. The results indicate no heterogeneity in levels of disability discrimination against men and women on average across occupations or by occupational gender segregation. However, levels of discrimination differ considerably among occupations, varying from no evidence of disability discrimination to discrimination against both disabled men and disabled women as well as cases where disability discrimination is found only against women or only against men. The results thus indicate that disability and gender interact and shape discrimination in distinct ways within particular contexts, which we relate to intersectional stereotyping and norms of gender equality influencing hiring practices but not to declared ambitions for diversity or gender equality legislation." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
-
Literaturhinweis
Wirkung und Wirksamkeit am Beispiel des LWL-Budgets für Arbeit – Qualitative und quantitative Daten (2023)
Eikötter, Mirko; Reinersmann, Annika;Zitatform
Eikötter, Mirko & Annika Reinersmann (2023): Wirkung und Wirksamkeit am Beispiel des LWL-Budgets für Arbeit – Qualitative und quantitative Daten. In: Nachrichtendienst des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge, Jg. 102, H. 4 u. 5, S. 156-161 u. 214-220.
Abstract
"Das Budget für Arbeit fördert so viel mehr als „nur“ ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis. Es fördert auch größere Arbeitszufriedenheit, verbessert das Betriebsklima, die (vormals negativen) Einstellungen zur Inklusion unter Arbeitgebern und nicht-behinderten Kolleg/innen sowie den Selbstwert und die Lebensqualität von schwerbehinderten Arbeitnehmer/innen. Eine Win-Win-Nummer für alle Beteiligten also. Trotzdem bieten sich Potenziale zur Optimierung." (Textauszug, IAB-Doku)
-
Literaturhinweis
Die Bedeutung der Schwerbehindertenvertretung für Inklusion und Teilhabe im Arbeitsleben aus organisationstheoretischer Perspektive – eine konzeptionelle Einordnung (2023)
Heide, Marie Sophia;Zitatform
Heide, Marie Sophia (2023): Die Bedeutung der Schwerbehindertenvertretung für Inklusion und Teilhabe im Arbeitsleben aus organisationstheoretischer Perspektive – eine konzeptionelle Einordnung. In: Sozialer Fortschritt, Jg. 72, H. 12, S. 909-931. DOI:10.3790/sfo.72.12.909
Abstract
"Die Schwerbehindertenvertretung hat als gesetzlich verankerte Interessenvertretungsstruktur für die Belange von schwerbehinderten Beschäftigten eine große Bedeutung für die Realisierung von Inklusion und Teilhabe im Arbeitsleben. Zur konzeptionellen Einordnung und kritischen Würdigung ihrer Rolle in Bezug auf Inklusion und Teilhabe analysiert vorliegender Beitrag ihr Handeln vor dem Hintergrund der Umwelten und Strukturen, in denen sie agiert. Unter Rückbezug auf organisationstheoretische Ansätze der Soziologie werden eine differenzierte Betrachtung der Schwerbehindertenvertretung vor struktur- und handlungstheoretischer Perspektive möglich. Die Perspektive des Neo-Institutionalismus eröffnet eine detaillierte Analyse der Umwelten und Strukturen und die Sichtweise der Strukturationstheorie verdeutlicht die Rolle der Schwerbehindertenvertretung als aktive Gestalterin vorhandener Strukturen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
-
Literaturhinweis
Beschäftigung von Menschen mit Schwerbehinderung: Die Ausgleichsabgabe wirkt (Serie "Inklusion - eine Herausforderung für Wissenschaft und Praxis") (2023)
Zitatform
Hiesinger, Karolin & Franka Vetter (2023): Beschäftigung von Menschen mit Schwerbehinderung: Die Ausgleichsabgabe wirkt (Serie "Inklusion - eine Herausforderung für Wissenschaft und Praxis"). In: IAB-Forum H. 26.06.2023. DOI:10.48720/IAB.FOO.20230626.01
Abstract
"Um die Teilhabe von Menschen mit Schwerbehinderung am Arbeitsleben zu fördern, müssen Unternehmen in Deutschland, die nicht eine bestimmte Mindestzahl an solchen Personen beschäftigen, eine Ausgleichsabgabe entrichten. Eine neue Analyse mit Daten der Bundesagentur für Arbeit zeigt, dass diese Regelung die Beschäftigung von Menschen mit Schwerbehinderung tatsächlich fördert. Sie hat aber auch Nebenwirkungen. Dazu zählen ein verminderter Beschäftigungsaufbau und ein höherer Anteil an geringfügiger Beschäftigung für Unternehmen, die knapp unterhalb der einschlägigen Schwellenwerte liegen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
-
Literaturhinweis
European Semester 2022-2023 country fiche on disability equality: Germany: with comparative data Annex provided by EDE (2023)
Hirschberg, Marianne; Welti, Felix;Zitatform
Hirschberg, Marianne & Felix Welti (2023): European Semester 2022-2023 country fiche on disability equality: Germany. With comparative data Annex provided by EDE. Luxembourg: Publications Office of the European Union, 46 S. DOI:10.2767/50356
Abstract
"The participation of persons with disabilities in the labor market in Germany is still low and unemployment is high in comparison to other groups. More than 300 000 persons with disabilities are employed in sheltered workshops. They do not have full labor rights, in particular there is no minimum wage, but a reform of sheltered workshop payments has been announced. Their transition rate to the general labor market is very low. There are efforts to increase transition options to the general labor market through the budget for work and the budget for vocational training and through supported employment and single contact units for employers. Still, the effectiveness of these efforts has to be improved. A quota system with a levy for non-compliance is in force. However, many enterprises fail to employ 5 % of persons with severe disabilities as required. The coalition parties in the new Government have announced a rise in the levy for enterprises which do not employ any persons with severe disabilities. A general right to reasonable workplace accommodation and effective workplace accessibility regulations are still lacking. (...) Recent reforms of healthcare and rehabilitation will improve accessibility and specialised services. However, these efforts have not yet been successful enough. A national action plan for an inclusive, accessible and diverse healthcare system has been announced. The division between the public and private health insurance systems is still a problem for persons with disabilities. Equal access and non-discrimination in private health insurance are not properly regulated. Pensions for people with a reduced earning capacity are often insufficient to guarantee a minimum living standard. Recent reforms from 2014 to 2019 have only supported new pensioners. An additional reform will now also increase pensions for those who were pensioners with reduced earning capacity before 2014. The Federal Participation Law of 2018 and 2020 aimed to support deinstitutionalisation. However, there are still disadvantages, especially for people who need long-term care. (...) A completely inclusive school system has still not been achieved. Reforms in the Länder include responsibility to close special schools and to invest in inclusive schools but they are proceeding very slowly. Reasonable accommodation and accessibility in the educational system are still inadequate. (...) The National Reform Program (NRP) 2022 focuses on work transition programs, including single contact points for employers and innovative rehabilitation programs. The NRP 2022 includes a national accessibility programme, which is oriented towards accessible mobility, housing, healthcare and private life." (Text excerpt, IAB-Doku) ((en))
Weiterführende Informationen
Gesamtbericht: European Semester 2022 - mainstreaming disability equality -
Literaturhinweis
'They Exist but They Don't Exist': Personal Assistants Supporting Physically Disabled People in the Workplace (2023)
Zitatform
Maddison, Jane, Jenni Brooks, Katherine Graham & Yvonne Birks (2023): 'They Exist but They Don't Exist': Personal Assistants Supporting Physically Disabled People in the Workplace. In: Work, Employment and Society, Jg. 37, H. 4, S. 1052-1069. DOI:10.1177/09500170221075532
Abstract
"Employment rates in England for disabled people are persistently lower than for non-disabled people. Support from a Workplace Personal Assistant is one way of narrowing this gap. Personal assistance is an empowerment-driven model in which the disabled person controls their support: who provides it, when, how and where. Previous research has focused on the personal assistant role in the home setting. This article draws on data from 32 qualitative interviews in the first UK study to explore personal assistance in the workplace for people with physical and/or sensory impairments. To maintain their enabling role in this external setting, Workplace Personal Assistants needed to strive for occupational invisibility when among the disabled workers’ colleagues: to ‘exist but not exist’. This article examines the Workplace Personal Assistant role as invisible work, applying Hatton’s conceptual framework. The analysis contributes to understanding of workplace personal assistance and ways in which mechanisms can intersect to produce multiple invisibility." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
-
Literaturhinweis
Same Old New Normal: The Ableist Fallacy of “Post-Pandemic” Work (2023)
Nowakowski, Alexandra C. H.;Zitatform
Nowakowski, Alexandra C. H. (2023): Same Old New Normal: The Ableist Fallacy of “Post-Pandemic” Work. In: Social Inclusion, Jg. 11, H. 1, S. 16-25. DOI:10.17645/si.v11i1.5647
Abstract
"The ongoing Covid-19 pandemic has catalyzed long-needed changes in accessibility and flexibility for work tasks. Disabled and chronically ill people have often experienced unprecedented inclusion during this time. As someone who is both disabled and chronically ill, I have experienced this firsthand. My work as a medical educator, public health program evaluator, and community advocate has been more accessible in recent months than at any prior time. As the pandemic escalated in early 2020, people readily embraced a “new normal” that would allow them to sustain their own livelihoods while staying as safe as possible. Yet even as Covid-19 cases increase sharply both locally and nationally with the spread of the Delta virus variant, many abled people from both my institution and others increasingly demand a return to pre-pandemic practices. The “normal” state for which abled individuals ardently long violates the basic human rights of disabled and chronically ill people. This desire for “normalcy” is fueled by false notions of the pandemic being over. It remains preferred by many for the sake of their own comfort—even though sustaining the inclusive approaches to collaboration introduced during the pandemic often requires little effort and offers advantages for abled people as well. This experiential piece describes ableist implications of seeking “post-pandemic” work environments—and how these constitute “generic processes” in the reproduction of ableism—using both oral history from the author and emerging literature from fellow scholars. In response, it recommends inclusive strategies for anti-ableist work collaboration that achieve justice in accessibility while fostering a welcome sense of normalcy for all." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
-
Literaturhinweis
Ersteingliederung in der beruflichen Rehabilitation: Nach einer Reha findet ein höherer Anteil junger Menschen mit Behinderungen Arbeit (2023)
Zitatform
Reims, Nancy, Angela Rauch & Anton Nivorozhkin (2023): Ersteingliederung in der beruflichen Rehabilitation: Nach einer Reha findet ein höherer Anteil junger Menschen mit Behinderungen Arbeit. (IAB-Kurzbericht 11/2023), Nürnberg, 8 S. DOI:10.48720/IAB.KB.2311
Abstract
"Berufsunerfahrene junge Menschen mit Behinderungen werden im Rahmen der beruflichen Rehabilitation beim Einstieg in den Arbeitsmarkt unterstützt. Die größte Gruppe in der sogenannten Ersteingliederung sind Personen mit Lernbehinderungen. Ihr Anteil ist jedoch rückläufig, während der von Personen mit psychischen Behinderungen stetig steigt. Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderungen, die eine Ausbildung im Rahmen der beruflichen Rehabilitation durchlaufen haben, fassen immer häufiger im Erwerbsleben Fuß. Dabei gilt: Je betriebsnäher die Ausbildung, desto höher sind die Chancen, Arbeit zu finden. Das zeigen Auswertungen administrativer Daten der Bundesagentur für Arbeit für den Zeitraum 2014 bis 2020. Die positive Beschäftigungsentwicklung nach einer beruflichen Rehabilitation hängt nicht zuletzt mit den guten Arbeitsmarktbedingungen und der demografischen Entwicklung zusammen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Weiterführende Informationen
- Ein begleitendes Interview befindet sich im Online-Magazin IAB-Forum Open Access
- Auszubildende in der Ersteingliederung nach Art der Ausbildung und Art der Behinderung
- Art der Behinderung von Geförderten in der Ersteingliederung
- Gründe für die Beendigung der beruflichen Rehabilitation nach Art der Behinderung
- Erwerbsstatus in den Jahren 2015 und 2020 jeweils ein Jahr nach Reha-Ende, nach Art der Ausbildung
-
Literaturhinweis
Projekte zur erhöhten Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit wesentlicher Behinderung und Förder- und Betreuungsstatus (2023)
Renner, Gregor; Schmidt, Stefanie;Zitatform
Renner, Gregor & Stefanie Schmidt (2023): Projekte zur erhöhten Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit wesentlicher Behinderung und Förder- und Betreuungsstatus. In: Zeitschrift für Heilpädagogik, Jg. 74, H. 8, S. 368-378.
Abstract
"Können Menschen mit Behinderung und hohem Unterstützungsbedarf in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) arbeiten? Diese Frage untersuchte die vorliegende Studie über einen Online-Fragebogen und telefonische Interviews. 14 Werkstatt-Träger berichteten von 16 Aktivitäten mit 340 Teilnehmenden, davon fünf Aktivitäten mit 69 Teilnehmenden mit sozialrechtlichen Übergängen in reguläre Werkstatt-Plätze mit zusätzlicher Unterstützung und finanziellen Mitteln, die sonst für Förder- und Betreuungsgruppen vorgesehen waren. Zentrale Maßnahmen waren die Erhöhung des Betreuungsschlüssels, Verringerung der Gruppengröße, Schulungsmaßnahmnen, Umbaumaßnahmen und Anpassung der Arbeitstätigkeiten. Insgesamt konnten 37 Personen den sozialrechtlichen Wechsel zum Werkstattstatus vollziehen und so eine inhaltliche und sozialrechtliche Teilhabe am Arbeitsleben der Werkstatt erreichen." (Autorenreferat, IAB-Doku, © 2023 Ernst Reinhardt Verlag)
-
Literaturhinweis
Wie Arbeit mit eingeschränkter Gesundheit gelingen kann: Vernetzung und Kooperation als Schlüssel für mehr Teilhabe an Erwerbsarbeit (2023)
Windscheid, Eike; Wellmann, Holger; Voss-Dahm, Dorothea;Zitatform
Windscheid, Eike, Holger Wellmann & Dorothea Voss-Dahm (2023): Wie Arbeit mit eingeschränkter Gesundheit gelingen kann: Vernetzung und Kooperation als Schlüssel für mehr Teilhabe an Erwerbsarbeit. (Hans-Böckler-Stiftung. Forschungsförderung Report 09), Hans Böckler Foundation 15 S.
Abstract
"Arbeit und Krankheit - ( k )ein Gegensatz? Phasen eingeschränkter Gesundheit können alle Beschäftigten treffen und sind normaler Bestandteil von Erwerbsbiografien. Gesundheit wiederherzustellen und zu erhalten ist jedoch eine Herausforderung. Dieser Report zeigt Perspektiven, Strategien und förderliche Bedingungen für die Rückkehr in Arbeit nach Krankheit und bei eingeschränkter Gesundheit auf. Als Orientierungshilfe liefert er nicht nur eine Übersicht über Verfahren und Instrumente der betrieblichen und beruflichen Wiedereingliederung, sondern bietet auch konkrete Ansatzpunkte für Gestaltung und Mitbestimmung. Der Report richtet sich daher sowohl an Interessenvertretungen als auch an Praktiker:innen in Präventions- und Gesundheitsnetzwerken." (Autorenreferat, IAB-Doku)
-
Literaturhinweis
Disability Discrimination: Employer Considerations of Disabled Jobseekers in Light of the Ideal Worker (2023)
Zitatform
Østerud, Kaja Larsen (2023): Disability Discrimination: Employer Considerations of Disabled Jobseekers in Light of the Ideal Worker. In: Work, Employment and Society, Jg. 37, H. 3, S. 740-756. DOI:10.1177/09500170211041303
Abstract
"Labour market stratification and discrimination of disabled people remains a less researched topic compared to other minorities despite being a notably disadvantaged group. This article explores the employer side of discrimination against disabled jobseekers by using a field experiment conducted in Norway as its point of departure. Through qualitative follow-up interviews, this article investigates employers’ assessments of equally qualified mobility-impaired candidates in a field experiment. The article employs the theoretical perspective of the ideal worker to shed light on how employers evaluate disabled jobseekers against an able-bodied ideal. Although previous literature on disability and the ideal worker has shown the imperative of asserting productivity, the findings in the current article reveal a stronger emphasis on social considerations as grounds for exclusion. The findings show how tacit constructions of the ideal worker not only relate to productivity but also to the creation of the socially integrated workplace." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
-
Literaturhinweis
Arbeitsmarktsituation schwerbehinderter Menschen 2022 (2023)
Zitatform
Bundesagentur für Arbeit. Statistik/Arbeitsmarktberichterstattung (2023): Arbeitsmarktsituation schwerbehinderter Menschen 2022. (Berichte: Blickpunkt Arbeitsmarkt / Bundesagentur für Arbeit Mai 2023), Nürnberg, 23 S.
Abstract
"Häufigste Ursache einer Schwerbehinderung ist eine im Lebensverlauf erworbene Krankheit. Schwerbehinderte Menschen sind daher meist älter; in Folge des demografischen Wandels wird ihre Zahl steigen. Die Erwerbsbeteiligung schwerbehinderter Menschen ist deutlich niedriger als bei der nichtschwerbehinderten Bevölkerung. Die Arbeitsmarktentwicklung für schwerbehinderte Menschen wird weniger durch die Konjunktur und stärker durch rechtliche Rahmenbedingungen und die demografische Entwicklung beeinflusst. Die Zahl der beschäftigten schwerbehinderten Menschen ist seit Jahren kontinuierlich gestiegen. Der Wachstumstrend wurde allerdings in dem von der Corona-Pandemie stark betroffenen Jahr 2020 gestoppt und stagnierte zuletzt. Schwerbehinderte Menschen arbeiten in allen Branchen. Häufig sind sie im Verarbeitendem Gewerbe oder im Öffentlichen Dienst tätig. Im Durchschnitt des Jahres 2022 waren 164.000 schwerbehinderte Menschen arbeitslos (-9.000 im Vergleich zum Vorjahr). Arbeitslose Menschen mit Schwerbehinderung sind gut qualifiziert: Anteilig finden sich bei schwerbehinderten Arbeitslosen etwas mehr Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung als bei nichtschwerbehinderten Arbeitslosen. Schwerbehinderten Arbeitslosen gelingt es trotzdem seltener als nicht-schwerbehinderten, eine Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt aufzunehmen. Die Dynamik der Arbeitslosigkeit ist bei schwerbehinderten Arbeitslosen deutlich geringer als bei nichtschwerbehinderten. Die Dauer der Arbeitslosigkeit und der Anteil der Langzeitarbeitslosen sind daher deutlich höher. Die Zahl der schwerbehinderten Menschen in Instrumenten der aktiven Arbeitsmarktpolitik lag 2022 unter dem Vorjahresniveau." (Autorenreferat, IAB-Doku)