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Dossier

Fachkräftebedarf und Fachkräftesicherung

Engpässe bei der Besetzung von Stellen haben zugenommen. Der Fachkräftemangel bedroht die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Welche Branchen, Berufe und Regionen sind besonders betroffen? Welche Gegenmaßnahmen versprechen Erfolg? Wie reagieren die Unternehmen im Wettbewerb um qualifiziertes Personal?
Informationsquellen zur aktuellen Situation sowie zu Strategien gegen einen Fachkräftemangel finden Sie in unserem Themendossier.
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  • Literaturhinweis

    Neoliberalism in question: The Philippines' nurse education and labour export as liberal neo‐statist development agenda (2025)

    Cabanda, Exequiel ; Yeoh, Brenda S. A. ; Walton‐Roberts, Margaret ; Acedera, Kristel A. F. ;

    Zitatform

    Cabanda, Exequiel, Brenda S. A. Yeoh, Kristel A. F. Acedera & Margaret Walton‐Roberts (2025): Neoliberalism in question: The Philippines' nurse education and labour export as liberal neo‐statist development agenda. In: International Migration, Jg. 63, H. 2. DOI:10.1111/imig.13339

    Abstract

    "Many scholars have used neoliberalism as an analytical framework to examine the Philippines' labor export policy. While neoliberalism entails a retreat of the state in favor of market reforms, evidence shows that state intervention of the market becomes larger and stronger over time. This paper utilises liberal neo-statism as an alternative framework to understand the Philippines' nurse labor export by explaining that the state's role is larger than and goes beyond labour brokerage. Following the historical institutionalism approach, we show the significant timing, sequence, and path dependence that affect the emergence of institutions that govern the Philippines' nurse labour export. Our paper reveals how specific policies and regulations in labour export are tucked within the disguise of market reforms, but which are manifest within a larger state's control. These policies serve as the state's apparatus for remittance generation and protection of migrant labour rights and welfare." (Author's abstract, IAB-Doku, Published by arrangement with John Wiley & Sons) ((en))

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  • Literaturhinweis

    Wachstumsbooster Arbeitsmarkt: Welchen Effekt hätte die Aktivierung des ungenutzten Arbeitskräftepotenzials in Deutschland? (2025)

    Coschignano, Eliana; Jessen, Robin ; Isaak, Niklas;

    Zitatform

    Coschignano, Eliana, Niklas Isaak & Robin Jessen (2025): Wachstumsbooster Arbeitsmarkt: Welchen Effekt hätte die Aktivierung des ungenutzten Arbeitskräftepotenzials in Deutschland? In: Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, Jg. 74, H. 1, S. 77-101. DOI:10.1515/zfwp-2025-2003

    Abstract

    "Die Berechnungen zeigen, dass die Aktivierung des ungenutzten Arbeitskräftepotenzials grundsätzlich eine wirkmächtige angebotsseitige Stellschraube sein kann, um das Bruttoinlandsprodukt langfristig deutlich zu erhöhen und den staatlichen Haushalt, bzw. die Steuer- und Abgabenzahler, zu entlasten. Zu berücksichtigen ist, dass die Szenarienrechnungen keine Maßnahmen abbilden, die nötig sein könnten, um das Arbeitskräftepotenzial zu aktivieren. Einige solcher Maßnahmen diskutieren wir qualitativ mit Blick auf ihre impliziten Kosten. Diese könnten, etwa im Fall von Steuersenkungen, die fiskalischen Gewinne mindern. Gleichwohl zeigen die Berechnungen, dass noch große Arbeitskraftpotenziale in Deutschland ungenutzt sind und eine Aktivierung deutliche fiskalische und Wachstumseffekte haben könnte." (Textauszug, IAB-Doku, © De Gruyter)

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  • Literaturhinweis

    Arbeitsmarkt im Wandel: Deutschland muss die Transformation annehmen, um seine Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken (2025)

    Fitzenberger, Bernd ; Kagerl, Christian ;

    Zitatform

    Fitzenberger, Bernd & Christian Kagerl (2025): Arbeitsmarkt im Wandel: Deutschland muss die Transformation annehmen, um seine Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. (IAB-Forschungsbericht 12/2025), Nürnberg, 21 S. DOI:10.48720/IAB.FB.2512

    Abstract

    "Der deutsche Arbeitsmarkt zeigt sich trotz wirtschaftlicher Schwäche und der wiederkehrenden Bezeichnung von Deutschland als „krankem Mann Europas“ überraschend robust. Die Beschäftigungsquote liegt mit 77,4 Prozent weiterhin auf einem hohen Niveau, doch die Zahl der offenen Stellen ist seit ihrem Höchststand 2022 deutlich gesunken, während die Arbeitslosenquote steigt. Besonders betroffen sind Langzeitarbeitslose und Personen ohne schulischen oder beruflichen Abschluss. Gleichzeitig bleibt der Fachkräftemangel eine zentrale Herausforderung, da viele Stellen nicht besetzt werden können. Die Koexistenz von steigender Arbeitslosigkeit und unbesetzten Stellen bleibt ein entscheidendes Problem für die Bewältigung des wirtschaftlichen Wandels. Eine der größten strukturellen Schwächen ist das stagnierende Produktivitätswachstum. Während die Produktivität in den 2000er-Jahren noch stieg, stagniert sie seit den 2010er-Jahren weitgehend. Besonders problematisch ist die wachsende Diskrepanz zwischen der Produktivität pro Arbeitsstunde und der Produktivität pro Arbeitnehmer, wovon sich letztere deutlich schlechter entwickelt. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Neben einer zunehmenden Teilzeitarbeit und einem Beschäftigungszuwachs in Sektoren mit niedriger Produktivität – etwa im Gesundheits- und Bildungsbereich – verhindern geringe Investitionen in Digitalisierung und technologische Innovationen, aber auch in Aus- und Weiterbildung, eine stärkere Produktivitätssteigerung. Besonders das produzierende Gewerbe, das lange das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bildete, gerät zunehmend unter Druck. Die Industrieproduktion liegt noch immer unter dem Vorkrisenniveau, während die Beschäftigung in der jüngeren Vergangenheit stagnierte und aktuell rückläufig ist. Besonders die Automobilbranche steht vor großen Herausforderungen: Neben der sinkenden Nachfrage nach Elektroautos machen chinesische Wettbewerber den deutschen Herstellern zunehmend Konkurrenz. Auch Maschinenbau und Metallindustrie kämpfen mit strukturellen Problemen. Zudem belasten hohe Energiepreise und eine schwächelnde Exportnachfrage – insbesondere aus China – die deutsche Industrie. Trotz der wirtschaftlichen Schwäche und den Unsicherheiten über die zukünftige Entwicklung mangelt es weiterhin an Fachkräften. Vor allem kleinere Betriebe und das Bau- sowie das Gastgewerbe haben Schwierigkeiten, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Eine Ursache hierfür ist die geringe Mobilität auf dem Arbeitsmarkt. Während Transformationen üblicherweise mit einer Umschichtung von Arbeitsplätzen verbunden sind, zeigt sich dieser Effekt in Deutschland bislang kaum. Die hohe Nutzung von Kurzarbeitergeld während der Pandemie hat die Beschäftigung stabilisiert, könnte jedoch den Anpassungsprozess verzögert haben, wenngleich hierfür belastbare empirische Belege fehlen. Deutschland muss die Digitalisierung und die Dekarbonisierung annehmen und nutzen, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Besonders Berufe mit geringen Qualifikationsanforderungen sind durch Automatisierung bedroht. Gleichzeitig entstehen neue Beschäftigungsmöglichkeiten im Bereich der grünen Technologien. Der Wandel erfordert jedoch gezielte Investitionen in Weiterbildung und Umschulungen, um Beschäftigte auf die neuen Anforderungen vorzubereiten. Doch genau hier zeigen sich große Defizite. Die betriebliche Weiterbildung ist nach einem pandemiebedingten Einbruch noch nicht auf das Vorkrisenniveau zurückgekehrt, und die Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge liegt seit 2020 jedes Jahr unter einer halben Million. Zudem verschlechtern sich die schulischen Leistungen, was langfristig die Qualifikationsbasis der Erwerbsbevölkerung schwächen könnte. Deutschland steht damit vor einer großen Herausforderung: Die alternde Erwerbsbevölkerung verschärft den Fachkräftemangel, während Produktivitätsschwäche und Wettbewerbsverlust die wirtschaftliche Dynamik hemmen. Die Verbesserung der digitalen Kompetenzen und die Förderung der beruflichen Mobilität werden für die Steigerung der Arbeitsproduktivität und die Sicherung des Wirtschaftswachstums von entscheidender Bedeutung sein. Um den Wandel erfolgreich zu gestalten, sind massive Investitionen in Digitalisierung, Dekarbonisierung und Bildung dringend erforderlich. Nur wenn das Land der Aus- und Weiterbildung Priorität einräumt und sich dem Wandel stellt, kann es gut bezahlte Arbeitsplätze sichern und seine Position als Europas größte Volkswirtschaft behaupten." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    Beteiligte aus dem IAB

    Fitzenberger, Bernd ; Kagerl, Christian ;
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  • Literaturhinweis

    The ‘ethical recruitment’ of international nurses: Germany’s liberal health worker extractivism (2025)

    Hanrieder, Tine; Janauschek, Leon;

    Zitatform

    Hanrieder, Tine & Leon Janauschek (2025): The ‘ethical recruitment’ of international nurses: Germany’s liberal health worker extractivism. In: Review of international political economy, S. 1-25. DOI:10.1080/09692290.2025.2450399

    Abstract

    "International institutions increasingly promote ‘ethical recruitment’ as a standard for health worker migration from poor to rich countries. We analyze how this notion is interpreted in a country considered to be an exemplary, ‘ethical’ recruiter of international nurses. In Germany, international nurse recruitment initiatives are proliferating, and programs such as the public Triple Win scheme and a private-sector voluntary fairness certificate promise gains to all participating actors. We find that ‘ethical recruitment’ is a regime of largely voluntary protection of and care for migrant workers, which legitimizes the extraction of health workers from the Global South but hides underlying structural inequalities between countries and workers. Gains for sending countries are postulated, yet de facto merely assumed to happen through remittances, and developmental demands by sending countries remain unaddressed despite talk about circular migration and support for health systems. In short, ‘ethics’ facilitates a regime of liberal health worker extractivism: This regime recognizes individual rights (however imperfectly) but disregards developmental and social rights, and it limits state intervention to market facilitation and soft regulation. We draw on primary sources including documents retrieved through freedom of information requests, and over thirty interviews with recruiters, regulators, employers, unionists, and civil society experts." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))

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  • Literaturhinweis

    Aktuelle Ergebnisse aus dem IAB-Betriebspanel 2024: Mehr als acht von zehn Betrieben erwarten Personalprobleme (2025)

    Hohendanner, Christian ; Leber, Ute; Oberfichtner, Michael ;

    Zitatform

    Hohendanner, Christian, Ute Leber & Michael Oberfichtner (2025): Aktuelle Ergebnisse aus dem IAB-Betriebspanel 2024: Mehr als acht von zehn Betrieben erwarten Personalprobleme. (IAB-Kurzbericht 07/2025), Nürnberg, 8 S. DOI:10.48720/IAB.KB.2507

    Abstract

    "Digitalisierung, Dekarbonisierung und demografischer Wandel stellen die Betriebe vor große Herausforderungen. Das zeigt sich auch in ihrer Einschätzung der Personalprobleme: Aktuell erwarten mehr als 80 Prozent der Betriebe solche Probleme, während dies im Jahr 2010 auf weniger als jeden zweiten Betrieb zutraf. Neueste Auswertungen des IAB-Betriebspanels liefern einen Überblick über die Bedeutung verschiedener Personalprobleme und zeigen, welche Unterschiede dabei zwischen einzelnen Segmenten des Arbeitsmarkts bestehen." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Langfristprojektion bis 2040: "Fachkräfteengpässe trotz schlechterer konjunktureller Entwicklung" (Interview) (2025)

    Keitel, Christiane; Zika, Gerd; Schneemann, Christian;

    Zitatform

    Keitel, Christiane; Gerd Zika & Christian Schneemann (interviewte Person) (2025): Langfristprojektion bis 2040: "Fachkräfteengpässe trotz schlechterer konjunktureller Entwicklung" (Interview). In: IAB-Forum H. 19.02.2025. DOI:10.48720/IAB.FOO.20250219.01

    Abstract

    "Wie wird sich das Arbeitsmarktgeschehen in Deutschlands Regionen langfristig entwickeln? Um dazu Antworten zu finden, hat das IAB zusammen mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) regionalspezifische Entwicklungstrends bis zum Jahr 2040 modelliert. Dabei erfassten sie auch langfristige Megatrends wie die die demografische Entwicklung, die Dekarbonisierung und die Digitalisierung. Das IAB-Forum hat dazu bei Christian Schneemann und Gerd Zika nachfragt." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Ohne ausländische Beschäftigte wird es in vielen Berufen eng (2025)

    Kuhn, Sarah; Seibert, Holger; Wiethölter, Doris; Schwengler, Barbara;

    Zitatform

    Kuhn, Sarah, Barbara Schwengler, Holger Seibert & Doris Wiethölter (2025): Ohne ausländische Beschäftigte wird es in vielen Berufen eng. In: IAB-Forum H. 13.05.2025, 2025-05-12. DOI:10.48720/IAB.FOO.20250513.01

    Abstract

    "Die Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt wird aktuell vor allem durch die demografische Entwicklung und den damit verbundenen Mangel an Fach- und Arbeitskräften bestimmt. In der Diskussion, wie diesen Herausforderungen begegnet werden kann, spielen ausländische Beschäftigte eine immer wichtigere Rolle." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Demografischer Wandel und Arbeitskräftemangel: Ausländische Beschäftigte spielen eine wichtige Rolle auf dem Arbeitsmarkt (2025)

    Kuhn, Sarah; Seibert, Holger; Schwengler, Barbara; Wiethölter, Doris;

    Zitatform

    Kuhn, Sarah, Barbara Schwengler, Holger Seibert & Doris Wiethölter (2025): Demografischer Wandel und Arbeitskräftemangel: Ausländische Beschäftigte spielen eine wichtige Rolle auf dem Arbeitsmarkt. (IAB-Kurzbericht 08/2025), Nürnberg, 8 S. DOI:10.48720/IAB.KB.2508

    Abstract

    "Von den knapp 35 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland sind über 8 Millionen mindestens 55 Jahre alt. Sie gehen voraussichtlich in den nächsten zehn bis zwölf Jahren in Rente. Noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik war dieser Anteil an Altersabgängen so hoch. Die Autor*innen beleuchten, welche Regionen demografisch gut aufgestellt sind und wie es um die Altersstruktur der Beschäftigten auf der Ebene der Anforderungsniveaus der Berufe bestellt ist. Dabei beschreiben sie die qualifikationsspezifische Beschäftigungsentwicklung in den unterschiedlichen Regionen Deutschlands und zeigen, welcher Anteil an der jeweiligen Entwicklung auf ausländische Arbeitskräfte zurückgeht." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Betriebliche Aus- und Weiterbildung als Strategien der Fachkräftesicherung (2025)

    Leber, Ute; Schwengler, Barbara;

    Zitatform

    Leber, Ute & Barbara Schwengler (2025): Betriebliche Aus- und Weiterbildung als Strategien der Fachkräftesicherung. In: Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis, Jg. 54, H. 1, S. 8-12., 2025-01-14.

    Abstract

    "Zur Begegnung von Fachkräfteengpässen wird ein Bündel an Maßnahmen diskutiert. Welche Bedeutung Betriebe einzelnen Strategien zur Sicherung des Fachkräftebedarfs beimessen, untersucht der Beitrag auf Basis der Daten des IAB-Betriebspanels. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Aus- und Weiterbildung gerichtet und der Frage nachgegangen, welche Betriebe von diesen Möglichkeiten der Fachkräftesicherung besonders häufig Gebrauch machen." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    Beteiligte aus dem IAB

    Leber, Ute; Schwengler, Barbara;
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  • Literaturhinweis

    Mehr als eine Farbe: Wie MINT die Zukunft greifbar macht und was dafür in unserem Bildungssystem passieren muss | iit (2025)

    Lesperance, Kaley; Schaffrath, Scarlet;

    Zitatform

    Lesperance, Kaley & Scarlet Schaffrath (2025): Mehr als eine Farbe: Wie MINT die Zukunft greifbar macht und was dafür in unserem Bildungssystem passieren muss | iit. (iit Perspektive / Institut für Innovation und Technik 76), Berlin, 16 S. DOI:10.23776/2025_02

    Abstract

    "Die wachsende Bedeutung der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) für Wirtschaft und Gesellschaft ist unbestreitbar. Diese Disziplinen bilden die Grundlage für Innovation und Fortschritt in zentralen Bereichen wie Digitalisierung, Klimaschutz, Ingenieurwissenschaften und Gesundheitswesen – und ermöglichen Lösungen für einige der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Darüber hinaus sind die MINT-Fächer treibende Kräfte für wirtschaftliches Wachstum und internationale Wettbewerbsfähigkeit, da sie Industrien prägen und Arbeitsplätze schaffen. Trotz dieser Relevanz steht Deutschland weiterhin vor erheblichen Herausforderungen, eine ausreichend qualifizierte MINT-Arbeitskräftebasis zu entwickeln und zu sichern. Zwar hat sich der Fachkräftemangel in den MINT-Berufen in den vergangenen drei Jahren leicht verbessert, doch bestand zumindest im Jahr 2024 noch eine Lücke von 209.000 Fachkräften in diesem Bereich. Empirische Erkenntnisse und vorliegende Analysen bilden die Grundlage für die Entwicklung effektiver bildungspolitischer Maßnahmen im Bereich MINT. Zahlreiche Studien und Berichte haben Forschungsergebnisse geliefert, statistische Daten analysiert und in konkrete Handlungsempfehlungen überführt. Diese Studien liefern wertvolle Einblicke in Strategien, die das Engagement von Schüler:innen steigern, Chancengleichheit fördern und langfristiges Interesse an MINT-Fächern wecken. Dennoch bestehen weiterhin Lücken bei der Skalierung dieser Ansätze und bei der Überwindung von Ungleichheiten in verschiedenen Bildungskontexten. Aufbauend auf diesem Wissensstand zielt diese iit-perspektive darauf ab, die zentralen Handlungsempfehlungen relevanter MINT-Berichte in Deutschland zusammenzufassen." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Pflege zwischen Macht und Ohnmacht – Der Fachkräftemangel in Krankenhäusern (2025)

    Mohan, Robin;

    Zitatform

    Mohan, Robin (2025): Pflege zwischen Macht und Ohnmacht – Der Fachkräftemangel in Krankenhäusern. In: WSI-Mitteilungen, Jg. 78, H. 2, S. 90-98. DOI:10.5771/0342-300x-2025-2-90

    Abstract

    "Der Fachkräftemangel wird in jüngster Zeit wieder vermehrt diskutiert. In der Regel wird unterstellt, dass er die Machtposition der Beschäftigten gegenüber den Arbeitgebern verbessert. Der Beitrag widmet sich der Frage, warum dieses Machtpotenzial bisher nicht in stärkerem Maße genutzt wird. Es wird dabei davon ausgegangen, dass diese Frage in verschiedenen Arbeitsfeldern unterschiedlich zu beantworten ist, da jeweils spezifische Konstellationen von Angebot und Nachfrage vorherrschen. Das wird anhand der Krankenhauspflege spezifiziert. Dabei werden auch die Deutungen der Arbeitsmarktsituation durch die Akteur*innen selbst fokussiert, denn sie bilden einen Teil der Konstellation von Macht und Ohnmacht, werden jedoch in der bisherigen Forschung zu wenig berücksichtigt. Auf der Grundlage von Interviews mit Führungs- und Pflegekräften, die im Rahmen von qualitativen Betriebsfallstudien in drei Krankenhäusern durchgeführt wurden, wird gezeigt, dass der Fachkräftemangel eine ambivalente Wirkung hat: Er wird zwar zum Teil von den Pflegenden als zu nutzendes Machtpotenzial interpretiert, begründet jedoch auch ein Narrativ der kollektiven Handlungsunfähigkeit." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Arbeits- und Fachkräftemangel – aktuelle Lage und Projektionen im europäischen Vergleich (2025)

    Peichl, Andreas ; Wohlrabe, Klaus ; Sauer, Stefan ;

    Zitatform

    Peichl, Andreas, Stefan Sauer & Klaus Wohlrabe (2025): Arbeits- und Fachkräftemangel – aktuelle Lage und Projektionen im europäischen Vergleich. In: Ifo-Schnelldienst, Jg. 78, H. 3, S. 51-57.

    Abstract

    "Der Fachkräftemangel in Deutschland hat sich aufgrund der bereits seit einiger Zeit schwachen Konjunktur deutlich abgeschwächt. Im Januar 2025 gaben 28,3% der an den ifo Konjunkturumfragen teilnehmenden Unternehmen an, von einem Mangel an qualifizierten Fachkräften behindert zu werden. Der Höchstwert aus dem Jahr 2022 lag bei 49,7%. Im Verarbeitenden Gewerbe klagen momentan weniger als halb so viele Firmen über Beeinträchtigungen als noch im Jahr 2022. Auch im europäischen Vergleich sind die Engpässe der deutschen Industrieunternehmen derzeit nicht so groß wie in einigen Ländern Osteuropas und des Balkans. Im Dienstleistungssektor ist Deutschland aber weiterhin unter den am stärksten betroffenen Ländern. Projektionen auf Basis von EU-Daten zeigen, dass auch langfristig die demografische Entwicklung zu einem Rückgang der erwerbsfähigen Bevölkerung führen wird, der durch eine steigende Partizipationsrate nicht vollständig ausgeglichen werden kann." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Eine neue Bildungspolitik für eine Welt im Umbruch (2025)

    Plünnecke, Axel;

    Zitatform

    Plünnecke, Axel (2025): Eine neue Bildungspolitik für eine Welt im Umbruch. In: Wirtschaftsdienst, Jg. 105, H. 2, S. 94-98. DOI:10.2478/wd-2025-0028

    Abstract

    "Die deutsche Wirtschaft steht vor großen Umbrüchen, geprägt von geopolitischen Unsicherheiten und den langfristigen „4D“-Trends: Digitalisierung, Dekarbonisierung, Demografie und Deglobalisierung. Von allen vier Trends gleichzeitig betroffen sind nach einer Befragung des Instituts der deutschen Wirtschaft 30% aller Unternehmen, bei größeren Unternehmen ab 250 Mitarbeiter:innen im verarbeitenden Gewerbe sogar 90%. Die Stärkung der Innovationskraft der Unternehmen ist zentral, um die Herausforderungen zu meistern, doch fehlende Fachkräfte stellen eine große Hürde für die Unternehmen dar. 44% der Unternehmen sehen fehlende Fachkräfte als Problem bei der Digitalisierung, 29% beim Klimaschutz. Vor allem MINT-Fachkräfte (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) fehlen bereits heute und werden langfristig weiter knapp." (Textauszug, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Fachkräftemangel in Deutschland: Potenziale von Frauen, Älteren und Migranten nutzen (2025)

    Poutvaara, Panu ; Rainer, Helmut ;

    Zitatform

    Poutvaara, Panu & Helmut Rainer (2025): Fachkräftemangel in Deutschland: Potenziale von Frauen, Älteren und Migranten nutzen. In: Ifo-Schnelldienst, Jg. 78, H. 1, S. 19-22.

    Abstract

    "Deutschland steht vor einer akuten Herausforderung: Der Fachkräftemangel ist in nahezu allen Branchen und Regionen spürbar und bremst Innovation und Wachstum. Ein erhebliches Potenzial zur Linderung dieses Engpasses liegt in der stärkeren Integration von Frauen, älteren Arbeitnehmern und Menschen mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt. Die Erwerbsbeteiligung von Frauen bleibt in Deutschland hinter anderen europäischen Ländern zurück. Besonders nach der Geburt eines Kindes reduzieren viele Frauen ihre Arbeitszeit erheblich, was auf strukturelle Barrieren wie unzureichende Kinderbetreuung und steuerliche Fehlanreize zurückzuführen ist. Reformen wie die Abschaffung des Ehegattensplittings, die Einführung von Mindestbeiträgen zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung für nicht erwerbstätige Ehepartner und der Ausbau von Betreuungsplätzen könnten die Erwerbsquote von Frauen deutlich steigern. Auch ältere Arbeitnehmer stellen ein großes ungenutztes Potenzial dar. Eine Abschaffung der »Rente mit 63« und die schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters auf 69 Jahre könnten die Erwerbstätigkeit älterer Menschen erheblich verlängern und zusätzliche Beschäftigung schaffen. Menschen mit Migrationshintergrund sind bereits ein bedeutender Teil des deutschen Arbeitsmarkts, jedoch bestehen Unterschiede in der Erwerbsbeteiligung, insbesondere bei Frauen und Geflüchteten. Maßnahmen zur besseren Verteilung und Integration von Asylsuchenden sowie die Vereinfachung der Anerkennung von ausländischen Qualifikationen könnten die Arbeitsmarktintegration erheblich verbessern. Gezielte Reformen in diesen Bereichen bieten die Möglichkeit, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands langfristig zu sichern." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Auswirkungen des Strukturwandels auf die Arbeitsmarktregionen und Bundesländer in der langen Frist – Qualifikations- und Berufsprojektion bis 2040 (2025)

    Schneemann, Christian; Kalinowski, Michael; Bernardt, Florian; Wolter, Marc Ingo; Maier, Tobias ; Zika, Gerd;

    Zitatform

    Schneemann, Christian, Florian Bernardt, Michael Kalinowski, Tobias Maier, Gerd Zika & Marc Ingo Wolter (2025): Auswirkungen des Strukturwandels auf die Arbeitsmarktregionen und Bundesländer in der langen Frist – Qualifikations- und Berufsprojektion bis 2040. (IAB-Forschungsbericht 03/2025), Nürnberg, 46 S. DOI:10.48720/IAB.FB.2503

    Abstract

    "Die Bundesländer und die Arbeitsmarktregionen in Deutschland unterscheiden sich in ihrer Bevölkerungs- und Wirtschaftsstruktur, weshalb sie auch unterschiedliche Arbeitskräfteengpässe und -überhänge aufweisen. Aufgrund ihrer verschiedenartigen Entwicklungen werden auch künftig Unterschiede im Arbeitsmarktgeschehen bestehen. Mit Hilfe des sogenannten QuBe-Modellverbundes (8. Welle der QuBe-Basisprojektion) werden langfristige immanente Megatrends wie die demografische Entwicklung, der wirtschaftliche Strukturwandel und die Digitalisierung im Modell selbst erfasst und die Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt sichtbar gemacht. Die Analyse zeigt, dass sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland nicht wie in der Vergangenheit durch positive Entwicklungen im Außenhandel erholen wird. Das zukünftige Handeln der USA, China und Russlands ist schwer abzuschätzen und erhöht die Unsicherheit auf dem Weltmarkt. Zudem wird das künftige Arbeitsmarktgeschehen zu einem großen Teil von der demografischen Entwicklung, dem stetigen strukturellen Wandel (z.B. Digitalisierung im Handel) und der schwächeren Nachfrage im Baugewerbe geprägt. So wird das Arbeitskräfteangebot infolge des Bevölkerungsrückgangs in vielen Bundesländern und Arbeitsmarktregionen bis zum Jahr 2040 sinken. Zwar können einige Arbeitsmarktregionen noch Bevölkerung aufbauen, aber die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter wird in allen abnehmen. Infolgedessen wird auch der Arbeitskräftebedarf fast überall sinken. Insgesamt wird in vielen Bundesländern und Arbeitsmarktregionen die Erwerbslosenquote sinken oder nahezu stabil bleiben, so dass dort trotz der schlechteren konjunkturellen Entwicklung weiterhin mit Engpässen in verschiedenen Wirtschaftsbereichen und Berufen zu rechnen ist. Die Rekrutierung von Arbeitskräften dürfte somit in vielen Wirtschaftsbereichen und Regionen langfristig zunehmend schwieriger werden. Der Bedarf an qualifiziertem Personal im Wirtschaftszweig „Heime und Sozialwesen“ oder im Bereich der IT-Dienstleistungen wächst kontinuierlich. Dies alles geschieht vor dem Hintergrund eines wohl eher noch beschleunigten Strukturwandels, der gerade die Bundesländer und Arbeitsmarktregionen schon jetzt vor große Herausforderungen stellt, in denen das Verarbeitende Gewerbe zum Beispiel die Automobilindustrie nach wie vor überdurchschnittlich. Die fortschreitende Digitalisierung und Dekarbonisierung erfordern eine permanente Modernisierung und Innovationsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Gerade die ökologische Transformation ist stark auf Erwerbstätige im Baugewerbe angewiesen. Eine Qualifizierung in diesem Bereich bleibt deshalb wichtig, weil die Rekrutierungssituation für Unternehmen trotz der langfristig vermutlich zurückgehenden Erwerbstätigkeit im Vergleich zu anderen Berufen auch in Zukunft schwierig sein wird. Die Umsetzung zusätzlich notwendiger Investitionen im Zuge dieser Transformation sollte nicht an fehlenden Fachkräften scheitern." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    Beteiligte aus dem IAB

    Schneemann, Christian; Zika, Gerd;
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  • Literaturhinweis

    Wo die Fachkräfte fehlen: Warum sind ländliche Räume besonders betroffen? Und wie lässt sich gegensteuern? (2025)

    Sieglen, Georg;

    Zitatform

    Sieglen, Georg (2025): Wo die Fachkräfte fehlen. Warum sind ländliche Räume besonders betroffen? Und wie lässt sich gegensteuern? In: Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben H. 12 Münster: Landwirtschaftsverlag GmbH, Münster, Landwirtschaftsverlag GmbH S. S. 23., 2025-03-17.

    Abstract

    "Ländliche Räume sind aktuell offenbar stärker von Fachkräfteengpässen betroffen als städtische Räume. Es werden verschiedene strukturelle Merkmale genannt, die dabei ein Rolle spielen. Es werden Möglichkeiten genannt, wie man den Herausforderungen durch Fachkräfteengpässe in ländlichen Regionen begegnen kann." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    Beteiligte aus dem IAB

    Sieglen, Georg;

    Weiterführende Informationen

    Zugang kostenpflichtig über den Verlag
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  • Literaturhinweis

    Jahresrückblick 2024 – Engpässe für Energiewende trotz sinkender Fachkräftelücke (2025)

    Tiedemann, Jurek; Risius, Paula;

    Zitatform

    Tiedemann, Jurek & Paula Risius (2025): Jahresrückblick 2024 – Engpässe für Energiewende trotz sinkender Fachkräftelücke. (KOFA kompakt / Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung 2025,02), Köln, 7 S.

    Abstract

    "Auch im Jahr 2024 blieben die Besetzungsschwierigkeiten mit einer Fachkräftelücke von 487.029 trotz leichten Rückgangs auf einem hohen Niveau: Konnten im Jahr 2023 noch 43,9 Prozent aller offenen Stellen rechnerisch nicht mit passend qualifizierten Arbeitslosen besetzt werden, waren es 2024 39,2 Prozent. Besonders Stellen für Expert:innen konnten relativ gesehen etwas leichter besetzt werden. Besonders große Engpässe gab es im Jahr 2024 bei Berufen, die auch für die Energiewende zentral sind. So konnten im Jahr 2024 über 18.000 offene Stellen für Bauelektrik-Fachkräfte und mehr als 14.000 offene Stellen für ausgebildete Fachkräfte der Elektrischen Betriebstechnik rechnerisch nicht besetzt werden. In beiden Berufen haben sich die Fachkräfteengpässe im Vergleich zum Jahr 2023 nochmals intensiviert. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Fachkräftelücke in allen Berufsbereichen zurückgegangen, insbesondere in Berufen des Bereichs Naturwissenschaft, Geografie und Informatik. In einigen IT-Berufen schloss sich die bundesweite Fachkräftelücke vollständig. Insgesamt bleibt die Stellenbesetzung für Unternehmen jedoch herausfordernd. Verstärkt wird dies in den nächsten Jahren durch den demografischen Wandel und dem altersbedingten Arbeitsmarktaustritt der geburtenstarken Jahrgänge." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Die Fachkräftesituation im ländlichen Raum (2025)

    Tiedemann, Jurek; Herzer, Philip;

    Zitatform

    Tiedemann, Jurek & Philip Herzer (2025): Die Fachkräftesituation im ländlichen Raum. (KOFA-Studie / Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung 2025,01), Köln: Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA), Institut der deutschen Wirtschaft (IW) / German Economic Institute, 33 S.

    Abstract

    "Bundesweit stehen viele Unternehmen vor großen Herausforderungen bei der passenden Besetzung offener Stellen. In der regionalen Betrachtung zeigt sich, dass die Fachkräftesituation in ländlichen Regionen angespannter ist als in städtischen Regionen. Zuletzt konnten in dünn besiedelten ländlichen Regionen mehr als sechs von zehn offenen Stellen rechnerisch nicht passend besetzt werden. In städtischen Regionen ist die Situation etwas weniger angespannt. Hier können durchschnittlich vier von zehn offenen Stellen nicht passend besetzt werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Mehr Leute bekommen und länger halten – das geht auch heute!: Gastbeitrag (2025)

    Weber, Enzo ;

    Zitatform

    Weber, Enzo (2025): Mehr Leute bekommen und länger halten – das geht auch heute! Gastbeitrag. In: K. Niklas, S. Rathgeber & J. Stahl (2025): Blue Hiring: Zeit zum Umdenken. Wie man erfolgreich Arbeitskräfte in Industrie, Handel und Dienstleistung gewinnt, S. 176-180.

    Abstract

    "Auch unser zweiter Gastbeitragender, Prof. Dr. Enzo Weber, ist der Ansicht, dass hierzulande das Arbeitskräftepotenzial unzureichend ausgeschöpft ist. Er setzt die Hoffnung auf verschiedene Personengruppen: Langzeitarbeitslose, Mini-Jobber und Rentner·innen." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    Beteiligte aus dem IAB

    Weber, Enzo ;
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  • Literaturhinweis

    Migrationswirkungen des 2020 in Kraft getretenen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes (2024)

    Adunts, Davit; Vallizadeh, Ehsan ; Ivanov, Boris;

    Zitatform

    Adunts, Davit, Boris Ivanov & Ehsan Vallizadeh (2024): Migrationswirkungen des 2020 in Kraft getretenen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes. (IAB-Forschungsbericht 25/2024), Nürnberg, 50 S. DOI:10.48720/IAB.FB.2425

    Abstract

    "Im März 2020 hat Deutschland mit der Einführung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes (FEG) sein Instrumentarium zur Steuerung der Erwerbsmigration reformiert. Die Änderungen konzentrierten sich in erster Linie auf die Lockerung der Einwanderungsvoraussetzungen für Fachkräfte mit Berufsausbildung, den Abbau formaler Migrationshindernisse und die Vereinfachung von Verfahren, beispielsweise bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse. Das Hauptziel des FEG war es, eine größere Anzahl von Erwerbsmigrantinnen und -migranten aus Nicht-EU-Ländern anzuziehen. Die Umsetzung erfolgte vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und eines tendenziell zunehmenden Fachkräftemangels auf dem deutschen Arbeitsmarkt, bei einem gleichzeitigen Rückgang der Einwanderung aus den EU-Ländern. Dieser Forschungsbericht untersucht, ob die Einführung des FEG tatsächlich die Erwerbsmigration von außerhalb der EU nach Deutschland erhöht hat. Dazu wird mithilfe administrativer Daten untersucht, ob infolge des FEG mehr erwerbsbezogene Aufenthaltstitel an Drittstaatsangehörige ausgegeben wurden. Die Schätzung des kausalen Effektes des FEG wird jedoch durch zwei Herausforderungen erschwert: Erstens betraf das FEG potenzielle Migrantinnen und Migranten in allen Nicht-EU-Ländern gleichermaßen. Ein einfacher Vergleich der Migration aus betroffenen und nicht betroffenen Herkunftsländern ist also nicht möglich. Die Studie entwickelt deshalb einen neuartigen Schätzansatz, der stattdessen mehr oder weniger stark betroffene Herkunftsländer miteinander vergleicht. Als ein Proxy dafür, wie stark ein Herkunftsland von den Reformen des FEG potenziell betroffen ist, wird dabei das jeweilige Migrationspotenzial eines Landes herangezogen. Dieses wird mithilfe von weltweiten Befragungen gemessen, die darüber Aufschluss geben, wie groß der Anteil der Bevölkerung eines Herkunftslandes ist, der nach Deutschland als Zielland der ersten Wahl für die Auswanderung angibt. Wenn das FEG die Hürden der Erwerbsmigration gesenkt hat, dann sollte der Effekt größer sein für Länder, in denen es mehr Migrationswillige nach Deutschland gibt – und entsprechend kleiner in Ländern mit einem nur geringen Potenzial an entsprechenden Personen. Allerdings ist es möglich, dass die Erwerbsmigration aus Ländern mit einem größeren Migrationspotenzial bereits vor dem FEG einem steigenden Trend folgte, der sich auch ohne dessen Einführung fortgesetzt hätte. Diese Studie untersucht derartige Trends explizit und diskutiert, inwiefern diese zu Verzerrungen in der geschätzten Wirkung führen könnten. Zudem wird ein sogenannter Instrumenten-Variablen-Ansatz (IV) verwendet. In diesem wird das Migrationspotenzial der Herkunftsländer für Deutschland in einem ersten Schritt durch das Migrationspotenzial anderer vergleichbarer Zielländer in Europa approximiert. Dadurch werden spezifische Trends der Migration zwischen den Herkunftsländern und Deutschland reduziert. Weiterhin werden Placebo-Tests mithilfe von Daten zu Aufenthaltstiteln ohne Erwerbsbezug durchgeführt. Da diese nicht direkt von den Reformen des FEG betroffen waren, sollte hier keine Wirkung festzustellen sein – andernfalls wäre das ein Hinweis darauf, dass die gewählte Methode lediglich allgemeine Migrationstrends abbildet und nicht die Wirkung des FEG. Die zweite Herausforderung besteht darin, dass das FEG im März 2020 zeitgleich mit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie in Kraft trat, in dessen Folge die Zuzüge nach Deutschland aufgrund der Reisebeschränkungen stark einbrachen. In einer Robustheitsanalyse wird deshalb geprüft, ob die geschätzte Wirkung des FEG durch einen Aufholeffekt nach dem Ende der Covid-19-Pandemie verzerrt sein könnte, der seinerseits mit dem Migrationspotenzial der Herkunftsländer korreliert sein könnte. Die Ergebnisse zeigen insgesamt, dass das FEG eine signifikant positive Wirkung auf die Erwerbsmigration aus Drittstaaten nach Deutschland hatte. Je nach dem Migrationspotenzial der unterschiedlichen Herkunftsländer erklärt das Inkrafttreten des FEG zwischen 10 und 70 Prozent des Anstiegs der zu Erwerbszwecken erteilten Aufenthaltstitel. Legt man für das Migrationspotenzial den Median 2 der Herkunftsländer zugrunde und rechnet die Wirkung auf alle Herkunftsländer hoch, so kann das FEG etwa 10.500 bzw. 31 Prozent der im Jahr 2022 neu ausgestellten erwerbsbezogenen Aufenthaltstitel erklären. Diese Zahl gilt jedoch nur unter starken Annahmen und ist lediglich als Richtwert für die ungefähre Größenordnung der absoluten Wirkung des FEG zu verstehen. Die Placebo- und Robustheitschecks sprechen dafür, dass die geschätzten Effekte tatsächlich kausale Wirkungen des FEG widerspiegeln. Die Ergebnisse gelten – wie alle empirischen Auswertungen – nur unter den getroffenen Annahmen und unterliegen einer gewissen statistischen Unsicherheit. Die Signifikanzanalysen zeigen jedoch, dass mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit angenommen werden kann, dass das FEG einen positiven Effekt hatte. Dennoch erreicht die Erwerbsmigration aus Drittstaaten auch nach der Einführung des FEG noch bei weitem nicht das Niveau, das notwendig wäre, um die Folgen des demografischen Wandels für den deutschen Arbeitsmarkt langfristig auszugleichen und das Erwerbspersonenpotenzial auf dem gegenwärtigen Niveau zu stabilisieren. Wenn also das politische Ziel angestrebt wird, die gesteuerte Erwerbsmigration aus Drittstaaten langfristig weiter zu erhöhen, wären weitreichendere Reformen nötig. Diese sollten weitere Vereinfachungen der formalen Einwanderungsvoraussetzungen und der Anerkennung ausländischer Abschlüsse beinhalten. Darüber hinaus wären zusätzliche aktive Bemühungen zur Werbung und Unterstützung von ausländischen Fachkräften nötig. Dies könnte Dienstleistungen umfassen, die Migrationsinteressierte und auch deren mitreisende Familienangehörige gezielt bei der Stellensuche in Deutschland und bei der Orientierung nach der Ankunft unterstützen – etwa durch eine intensivere Förderung von Deutschkursen bereits im Herkunftsland oder nach deren Ankunft bei der Orientierung auf dem Wohnungsmarkt oder der Suche nach Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Auch gilt es, die Aufnahmebereitschaft und Toleranz der deutschen Gesellschaft zu stärken, um eine nachhaltige Integration zu fördern und die Attraktivität Deutschlands als Zielland zu wahren." (Autorenreferat, IAB-Doku)

    Beteiligte aus dem IAB

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