Für die Bereitstellung von Forschungsdaten greift das IAB auf die im Verwaltungsprozess entstehenden Registerdaten zurück, die im Data-Warehouse der Statistik der Bundesagentur für Arbeit aufbereitet werden. Hierzu gehören Informationen zu arbeitsmarktpolitischen Leistungen, zu Maßnahmen wie Berufsberatung und Berufsvorbereitung sowie zu sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Am IAB werden diese Daten an die Forschungsbedarfe angepasst und zu Forschungsdaten weiterentwickelt.
Darüber hinaus werden Daten aus quantitativen (Panel-)Erhebungen und qualitativen Befragungen zu Betrieben, Personen, Haushalten und Jobcentern verwendet. Auf Basis datenschutzrechtlicher Regelungen können verschiedene Datenquellen, zum Beispiel Betriebs- und Personendaten, durch Record-Linkage-Methoden verknüpft werden. Die so generierten Datenprodukte werden für die Forschung und Politikberatung intern bereitgestellt, weiterverarbeitet und über verschiedene Zugangswege in anonymisierter Form der nationalen und internationalen Forschungsgemeinschaft über das Forschungsdatenzentrum der Bundesagentur für Arbeit im IAB zugänglich gemacht. Zudem werden externe Datenquellen erschlossen, insbesondere große, teils unstrukturierte Datenmengen (Big Data). Darunter fallen zum Beispiel Audiomitschnitte von Interviews mit Erlaubnis der Befragten.
Um die Qualität und Nutzbarkeit der Datenprodukte für die Forschung zu steigern, hat die Qualitätssicherung im gesamten Datenlebenszyklus einen hohen Stellenwert und wird methodisch mit Forschungsprojekten begleitet. Dafür entwickelt und evaluiert das IAB neue Verfahren zur Datenerhebung, -korrektur und -analyse. Zum Einsatz kommen dabei experimentelle Verfahren und statistische Modelle ebenso wie zunehmend auch Verfahren der künstlichen Intelligenz.
Im Jahr 2024 soll das Verfahren zur Identifikation und strukturierten Auswertung aktueller Kompetenzanforderungen aus veröffentlichten Stellenangeboten der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit weiterentwickelt werden, um einen strukturierten Datensatz aufzubauen. Ferner werden Prozesse für die regelmäßige Bereitstellung und Aktualisierung von Geoinformationen für den Datensatz „Integrierte Erwerbsbiografien“ entwickelt sowie Möglichkeiten zur datenschutzgerechten Bereitstellung für interne wie externe Forschende geprüft.
Zudem arbeitet das IAB verstärkt an der Genese schnell verfügbarer Daten zu aktuellen politisch relevanten Fragestellungen. Am Beispiel des Online Panel for Labour Market Research (OPAL) wird 2024 erprobt, inwiefern die Nachfrage nach schnellen Daten in Kombination mit einer hohen Datenqualität nachhaltig als Erhebungsform am IAB etabliert werden kann. An den OPAL-Daten wird zudem eine neu entwickelte Software-Erweiterung getestet, die anhand des Klickverhaltens unaufmerksame Befragte identifizieren und damit die Datenqualität sichern soll.
Aktivitäten
- Publikationen zum Thema „Forschungsdaten und Methoden“
- Projekte zum Thema „Forschungsdaten und Methoden“
Bereiche
- Forschungsdatenzentrum der Bundesagentur für Arbeit im IAB
- Kompetenzzentrum Empirische Methoden
- Forschungsbereich Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung
- Forschungsbereich Panel Arbeitsmarkt und soziale Sicherung
- Geschäftsbereich Daten- und IT-Management
- Arbeitsgruppe Datenqualität
- Arbeitsgruppe Qualitative Methoden