Panel Arbeitsmarkt und soziale Sicherung (PASS)
Forschungsbereich
Aufgaben
Der Forschungsbereich ist verantwortlich für die Planung und Durchführung der Längsschnittbefragung Panel Arbeitsmarkt und soziale Sicherung (PASS), die seit 2007 in jährlichen Erhebungswellen Daten für die Grundsicherungsforschung liefert.
Ein Informationsvideo zur PASS-Studie finden Sie auf dem You-Tube-Kanal des IAB.
Die Daten des Panels bilden die Grundlage für die Beantwortung vielfältiger Fragestellungen in der Arbeitsmarkt- und Armutsforschung sowie für die Evaluation sozialpolitischer Maßnahmen: Sie sollen eine detaillierte Beschreibung und Analyse der Lebenslagen von Leistungsempfängern und von einkommensschwachen Haushalten erlauben. Zudem sollen mit ihrer Hilfe Analysen zu Determinanten des Zugangs bzw. Abgangs aus dem Leistungsbezug ebenso möglich sein, wie die Evaluation von SGB-II-Maßnahmen.
Die Studie umfasst zwei Teilstichproben: Für die erste Teilstichprobe wurden Bedarfsgemeinschaften aus Prozessdaten der BA gezogen. Diese Teilstichprobe wird jährlich durch eine Stichprobe von Neuzugängen zur Grundsicherung aufgefrischt. Bei der zweiten Teilstichprobe handelt es sich um eine allgemeine Bevölkerungsstichprobe. Diese stellt sicher, dass den Grundsicherungsempfängern Vergleichsgruppen gegenübergestellt und dass die Befunde der Studie auf die gesamte Bevölkerung Deutschlands verallgemeinert werden können. Über die Darstellung der methodischen Besonderheiten informiert die Studienbeschreibung.
Die Forschung des Bereichs konzentriert sich auf drei Themenschwerpunkte:
1. Die Dauer und Dynamik des Leistungsbezugs bzw. von Armutslagen
Der Panelansatz erlaubt die dynamische Untersuchung von Armut und Leistungsbezug. Im Mittelpunkt stehen die Verweildauer in diesen Zuständen sowie Erklärungsfaktoren für Zu- und Abgänge.
2. Versorgungslage von Haushalten
Die Analyse der Versorgungslage von Haushalten soll möglichst breit angelegt sein und verschiedene theoretische Ansätze berücksichtigen. Die Versorgungslage wird daher nicht nur über Einkommen und Vermögen erfasst (Ressourcenansatz), sondern zusätzlich durch eine direkte Armutsmessung nach dem Deprivationsansatz ergänzt. Um den vielschichtigen Charakter von Armut abzubilden, werdenweitere Dimensionen der Lebenslage berücksichtigt, wie beispielsweise gesellschaftliche Teilhabe, Gesundheit oder Wohnsituation.
3. Methodische Begleitforschung
Im Rahmen der methodischen Begleitforschung untersucht der Forschungsbereich unterschiedliche Fehlerquellen in den Daten des Panels. Dazu dienen insbesondere Methodenexperimente und die Verknüpfung der Befragungsdaten mit administrativen Daten der Bundesagentur für Arbeit. Die Ergebnisse der methodischen Begleitforschung fließen in die Fortentwicklung der Befragung ein.