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This paper examines the incidence and consequences of individual wage bargaining.  We collected survey data on the bargaining policies of more than 700 German firms.  Using these data, we validate a new survey measure of firm bargaining policies.  We then examine what drives heterogeneity in firm policies. Using the link between these data, administrative Social Security records, and a survey we fielded to 135,000 German workers, we examine the dynamics of bargaining in the labor market.  In the last part of the paper we examine the implications of individual-bargaining for wage inequality.  We also draw a link between individual specific pay premia and bargaining behavior.

The EALE Job Market Tour is an annual event devised to promote research and interaction among young scholars from European institutions.

Die Evaluation des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes untersucht die Umsetzung und die Wirksamkeit der Neuregelungen auf Grundlage wissenschaftlicher Daten und Methoden.

Mit der Reform des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG) vom April 2017 verfolgte der Gesetzgeber mehrere Ziele: Die Leiharbeit sollte auf ihre Kernfunktion fokussiert, in dieser aber gleichzeitig auch gestärkt werden; die Stellung der Leiharbeitskräfte sollte, insbesondere hinsichtlich der Löhne, aber auch in Bezug auf die Chancen am Arbeitsmarkt, verbessert werden; die Tarifautonomie sollte gestärkt werden, indem man den Tarifparteien Spielräume zur Regelung bestimmter Parameter der Arbeitnehmerüberlassung, etwa bei der Überlassungshöchstdauer oder dem Equal Pay, einräumte.

Die Evaluation des Gesetzes untersucht die Umsetzung und die Wirksamkeit der Neuregelungen auf Grundlage wissenschaftlicher Daten und Methoden. Dazu wird insbesondere die Situation in der Arbeitnehmerüberlassung vor dem Wirksamwerden der Neuregelungen mit der Situation danach verglichen und bewertet. Auf der Grundlage von Sekundärdaten und umfangreichen quantitativen und qualitativen eigenen Erhebungen wurden die Perspektiven der in der Arbeitnehmerüberlassung beteiligten Akteure (Leiharbeitskräfte, Verleihbetriebe, Entleihbetriebe, weitere Institutionen) umfassend erhoben und auf Basis dieser multiperspektivischen Datengrundlage zahlreiche Forschungsfragen untersucht.

Die Ergebnisse zeigen insgesamt, dass die Ziele der Gesetzesreform nur teilweise erreicht werden konnten. Zum Teil liegt dies auch daran, dass die einzelnen Ziele in unterschiedliche Richtungen gehen. Die Absichten und Zielsetzungen, die der Gesetzgeber mit der Neuregelung des AÜG verfolgt hat, werden zwar von vielen Akteuren als grundsätzlich sinnvoll eingeschätzt, die einzelnen Regelungen und deren Durchführung werden jedoch insgesamt als komplex und nur eingeschränkt wirkungsvoll bewertet. Insbesondere in den beiden Kernbereichen der Reform, den Neuregelungen zur Überlassungshöchstdauer und zum Equal Pay, wird von vielen Seiten Nachbesserungsbedarf gesehen. Die relativ geringe Reichweite der Effekte und die oft nur kleine oder nicht nachweisbare Effektstärke, die sich in vielen Ergebnissen der Evaluation zeigen, sind nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass insgesamt nur eine begrenzte Anzahl von Personen und Betrieben von den Neuregelungen betroffen ist, weil die „Neuregelungen“ teils bereits seit Langem umgesetzt werden, und dass die Eingriffstiefe im Vergleich zum vorherigen Zustand insgesamt gering ist. Aus diesen Gründen halten sich die Effekte der Reform – seien es erwünschte oder unerwünschte – insgesamt in überschaubarem Rahmen.

Der vollständige Bericht ist auf der Homepage des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales veröffentlicht.

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung lädt zu einem Workshop über unvollkommenen Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt ein.

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) lädt zu einem Workshop über unvollkommenen Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt ein.

This workshop invites empirical contributions using either the IAB Establishment Panel, one of its derivatives (LPP/LIAB), or other matched employer-employee data.

Celebrating the 30th anniversary of the IAB Establishment Panel Survey, this workshop invites empirical contributions using either the IAB Establishment Panel, one of its derivatives (LPP/LIAB), or other matched employer-employee data. Research projects from all areas of labour market research are welcome, including personnel economics, sociology and economics of vocational education and training, industrial relations, or industrial economics. Papers may address research questions in any of these areas as well as methodological questions.

Diskutiert werden die Bedeutung von Gender, Geschlecht, Genderrollen und Geschlechterverhältnissen im Kontext von Migration und Flucht.

Mit dem Krieg in der Ukraine ist das Thema Migration und Gender in der medialen Öffentlichkeit (erneut) präsent. Insbesondere zu Beginn der Berichterstattung über den Angriffskrieg Russlands dominierten Bilder von Frauen, die oft zusammen mit betreuungsbedürftigen Angehörigen Schutz in Deutschland und anderen Ländern suchten. Mit der Entscheidung der EU, die sog. Massenzustrom-Richtlinie erstmalig zur Anwendung zu bringen, zeichnen sich neue soziale Ungleichheiten gegenüber anderen Gruppen an Einwandernden ab, die bis hin zu rassifizierenden Ausschlüssen an den Grenzübergängen reichen. 

Im Zuge der in mehreren europäischen Ländern für verschiedene Einwanderergruppen erstarkenden aktivierenden Integrationspolitik rücken nicht nur in Deutschland Fragen der Arbeitsmarktintegration von Frauen und Männern sowie der (Aus-)Bildungsteilhabe geflüchteter Mädchen und Jungen in den Fokus. Diese Schwerpunktsetzung steht in Deutschland in Zusammenhang mit dem Diskurs um einen Fachkräftemangel, dem 2020 in Kraft getretenen Fachkräfteeinwanderungsgesetz sowie den aktuell diskutierten Reformvorschlägen der Bundesregierung, die die Zugangschancen von Migranten und Migrantinnen in den deutschen Arbeitsmarkt erhöhen können. Bisherige Forschung zeigt, dass die Arbeitsmarktintegration für gewöhnlich bei Migrantinnen mehr Zeit in Anspruch nimmt als bei Migranten. Bereits die sichtbaren Unterschiede in den Integrationsverläufen von zugewanderten Männern und Frauen verdeutlichen die Notwendigkeit geschlechtsspezifischer Forschung. Neben der arbeitsmarktlichen und beruflichen Perspektive bestehen vielfältige Forschungslücken zum Zusammenspiel von Gender und Migration in der Erzeugung neuer und etablierter Ungleichheiten. 

Die Tagung verfolgt das Ziel, die Bedeutung von Gender, Geschlecht, Genderrollen und Geschlechterverhältnissen im Kontext von Migration und Flucht zu diskutieren und über Verbesserungsmöglichkeiten in der Praxis nachzudenken. Zu diesem Zweck bringen wir Forschende aus der Soziologie, der Demografie, den Wirtschafts-, Politik- und Rechtswissenschaften mit unterschiedlichen methodisch-analytischen, qualitativen wie quantitativen, Ansätzen zusammen. Insbesondere freuen wir uns über Einreichungen zu folgenden Themen; es können aber auch Abstracts außerhalb dieser Schwerpunkte eingereicht werden:

  • Integration in (Aus-)Bildung und Arbeitsmarkt
  • Rechtliche und institutionelle Rahmenbedingungen der Teilhabe 
  • Sprachliche und kulturelle Integration
  • Gesundheit und Krankheit
  • Konsequenzen der COVID-19-Krise
  • Subjektive Erfahrungen von Flucht, Migration und Ankommen
  • Queere und nicht-binäre Perspektiven
  • Intersektionale Forschungsansätze
  • Machtverhältnisse in Asyl-, Migrations- und Arbeitsmarktregimen 

We study the importance of firm sorting for spatial inequality. If productive locations are able to attract the most productive firms, then firm sorting acts as an amplifier of spatial inequality. We develop a novel model of spatial firm sorting, in which heterogeneous firms first choose a location and then hire workers in a frictional local labor market. Firms’ location choices are guided by a fundamental trade-off: Operating in productive locations increases output per worker, but sharing a labor market with other productive firms makes it hard to poach and retain workers, and hence limits firm size. We show that sorting between firms and locations is positive—i.e., more productive firms settle in more productive locations—if firm and location productivity are complements and labor market frictions are sufficiently large. We estimate our model using administrative data from Germany and find that highly productive firms indeed sort into the most productive locations. In our main application, we quantify the role of firm sorting for wage differences between East and West Germany, which reveals that firm sorting accounts for 17%-27% of the West-East wage gap.

Große Sozialreform, alter Wein in neuen Schläuchen, oder gar ein Rückschritt gegenüber der früheren Grundsicherung? Am sogenannten Bürgergeld scheiden sich die Geister.

Große Sozialreform, alter Wein in neuen Schläuchen, oder gar ein Rückschritt gegenüber der früheren Grundsicherung? Am sogenannten Bürgergeld scheiden sich noch immer die Geister. Union und Ampel hatten sich nach zähem Ringen auf die neue Leistung verständigt, die in wesentlichen Teilen zum 1.1.2023 in Kraft trat – und damit das bis zuletzt sehr umstrittene „Hartz IV“ ablöste. Während die Bundesregierung von „mehr Chancen und mehr Respekt“ spricht, stellen andere die bange Frage, ob sich Arbeiten für Geringverdienende überhaupt noch lohnt. Wieder anderen geht die Reform nicht weit genug, sie halten auch das Bürgergeld keineswegs für armutsfest. Dahinter stehen grundsätzlichere Fragen: Ist das Spannungsverhältnis zwischen Solidarität und Eigenverantwortung im neuen System richtig austariert? Und welches Menschenbild steht dahinter? Wichtige Fragen, die es zu diskutieren lohnt. Zugleich geht es darum, konkreten Verbesserungsbedarf bei einzelnen Elementen des neuen Bürgergelds auszuloten. Dies betrifft insbesondere die folgenden Neuerungen:  

  • Höherer Regelsatz
  • Vollständige Anerkennung der tatsächlichen Kosten der Unterkunft in tatsächlicher Höhe im ersten Jahr
  • Höheres Schonvermögen
  • Höhere Hinzuverdienstgrenzen
  • Kooperationsplan löst die bisherige Eingliederungsvereinbarung ab
  • Förderung der beruflichen Weiterbildung
  • Abschaffung des Vermittlungsvorrangs
  • Umfassendes Coaching
  • Lockerung der Sanktionen

Diese Aspekte wollen wir mit hochkarätigen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis diskutieren.

Einführung

  • Marcus König, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg

Podiumsgäste

  • Hermann Gröhe (MdB), Stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
  • Peter Lysy, stellvertretender Leiter kda Bayern (Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt) und Pfarrer
  • Dr. Regine Schmalhorst, Geschäftsführerin des Bereichs „Förder- und Geldleistungen“ in der Bundesagentur für Arbeit und ehemalige Geschäftsführerin des Jobcenters Dortmund
  • Prof. Dr. Ulrich Walwei, Vizedirektor des IAB und Honorarprofessor am Institut für Volkswirtschaftslehre und Ökonometrie der Universität Regensburg

Schlusswort

  • Prof. Bernd Fitzenberger, Ph.D., Direktor des IAB