Minijobs
Seit der Neuregelung der Minijobs im Jahre 2003 ist die Zahl geringfügig beschäftigter Personen kräftig gestiegen. Sie arbeiten vor allem im Dienstleistungsbereich, z.B. im Reinigungsgewerbe und in der Gastronomie. Minijobs werden im Westen Deutschlands häufiger in Anspruch genommen als im Osten und besonders stark von Frauen genutzt. Konnte durch die Ausweitung der geringfügigen Beschäftigung das Ziel erreicht werden, die Schwarzarbeit einzudämmen und den Weg in legale Beschäftigung zu ebnen? Oder sind vor allem Nebenjobs und prekäre Arbeitsverhältnisse entstanden - womöglich auf Kosten regulärer Arbeitsplätze?
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Literaturhinweis
Ausmaß und Struktur der geringfügigen Beschäftigung: Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE (Drucksache 19/4681) (2018)
Zitatform
(2018): Ausmaß und Struktur der geringfügigen Beschäftigung. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE (Drucksache 19/4681). (Verhandlungen des Deutschen Bundestages. Drucksachen 19/5462 (30.10.2018)), 565 S.
Abstract
Die Bundesregierung antwortet auf die Anfrage der Fraktion DIE LINKE zu Ausmaß und Struktur der geringfügigen Beschäftigung. (IAB)
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Literaturhinweis
Gute Arbeit statt mehr Minijobs: Bessere Übergänge in sozialversicherte Beschäftigung schaffen. Arbeitsrechte durchsetzen und Fachkräftepotentiale erschließen. Mehr sozialen Schutz und berufliche Aufstiege ermöglichen. (2018)
Zitatform
(2018): Gute Arbeit statt mehr Minijobs: Bessere Übergänge in sozialversicherte Beschäftigung schaffen. Arbeitsrechte durchsetzen und Fachkräftepotentiale erschließen. Mehr sozialen Schutz und berufliche Aufstiege ermöglichen. (Arbeitsmarkt aktuell 2018,01), Berlin, 20 S.
Abstract
"Minijobs sind mit derzeit rund 7,5 Mio. geringfügig entlohnten Beschäftigten am Arbeitsmarkt fest verankert. Gerechtfertigt wurde der Sonderstatus Minijob einst mit dem traditionellen Familienmodell in der alten Bundesrepublik, in dem Frauen höchstens einen kleinen Hinzuverdienst haben sollten. Inzwischen hat sich dieses Familienmodell jedoch grundlegend gewandelt. So geriet im Zuge der Hartz-Reformen das Hinzuverdienstargument in den Hintergrund und arbeitsmarktpolitische Argumentationen wurden in den Vordergrund gerückt. Minijobs sollten von nun an als Niedriglohninstrument ein Sprungbrett in reguläre Beschäftigung sein. Der DGB hat dies von Beginn an kritisiert. Zwischenzeitlich haben auch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt, dass Minijobs eher als Mauer denn als Sprungbrett wirken. Darum sprach auch im vergangenen Frühjahr die Sachverständigenkommission zum Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung mit Nachdruck die Empfehlung aus, die derzeitige Minijobpolitik zu überprüfen und die bestehende staatliche Förderung geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse deutlich zurückzufahren." (Textauszug, IAB-Doku)
Weiterführende Informationen
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Literaturhinweis
Minijobs nach Einführung des Mindestlohns: eine Bestandsaufnahme (2017)
Zitatform
Bachmann, Ronald, Wolfgang Dürig, Hanna Frings, Lisa Sofie Höckel & Fernanda Martínez Flores (2017): Minijobs nach Einführung des Mindestlohns. Eine Bestandsaufnahme. In: Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, Jg. 66, H. 3, S. 209-237. DOI:10.1515/zfwp-2017-0014
Abstract
"Der vorliegende Artikel nutzt zwei Befragungen unter Arbeitnehmern und Arbeitgebern im Bereich der geringfügigen Beschäftigung für eine aktuelle Bestandsaufnahme der Minijobs und vergleicht die Ergebnisse mit der Situation vor Einführung des gesetzlichen Mindestlohns. Im Vordergrund stehen hierbei die Arbeitsstunden, der Stundenlohn, Gründe für die Aufnahme bzw. für das Angebot von Minijobs sowie die Arbeitsqualität in Form von Gewährung gesetzlich vorgeschriebener Leistungen, wie z. B. die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall. Insgesamt ergibt sich ein vielschichtiges Bild: Einerseits zeigen sich deutliche Verbesserungen bei den Löhnen und der Leistungsgewährung, und viele geringfügig Beschäftigte sind offenbar mit ihrem Minijob zufrieden. Andererseits sind auch nach Einführung des Mindestlohns noch Löhne unter 8,50 Euro zu beobachten, und die Sprungbrettfunktion von Minijobs hat weiter an Bedeutung verloren." (Autorenreferat, © De Gruyter)
Ähnliche Treffer
auch erschienen als: RWI-Materialien , 114 -
Literaturhinweis
Minijobs nach Einführung des Mindestlohns: eine Bestandsaufnahme. Diskussionspapier (2017)
Zitatform
Bachmann, Ronald, Wolfgang Dürig, Hanna Frings, Lisa Sofie Höckel & Fernanda Martínez Flores (2017): Minijobs nach Einführung des Mindestlohns. Eine Bestandsaufnahme. Diskussionspapier. (RWI-Materialien 114), Essen, 40 S.
Abstract
"Der vorliegende Artikel nutzt zwei Befragungen unter Arbeitnehmern und Arbeitgebern im Bereich der geringfügigen Beschäftigung für eine aktuelle Bestandsaufnahme der Minijobs, und vergleicht die Ergebnisse mit der Situation vor Einführung des gesetzlichen Mindestlohns. Im Vordergrund stehen hierbei die Arbeitsstunden, der Stundenlohn, Gründe für die Aufnahme bzw. für das Angebot von Minijobs, sowie die Arbeitsqualität in Form von Gewährung gesetzlich vorgeschriebener Leistungen, wie z.B. die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall. Insgesamt ergibt sich ein vielschichtiges Bild: Einerseits zeigen sich deutliche Verbesserungen bei den Löhnen und der Leistungsgewährung, und viele geringfügig Beschäftigte sind offenbar mit ihrem Minijob zufrieden. Andererseits sind auch nach Einführung des Mindestlohns noch Löhne unter 8,50 Euro zu beobachten, und die Sprungbrettfunktion von Minijobs hat weiter an Bedeutung verloren." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Ähnliche Treffer
auch erschienen in: Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, Jg. 66, H. 3 (2017), S. 209-237Weiterführende Informationen
Kurzfassung -
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The short-run employment effects of the German minimum wage reform (2017)
Zitatform
Caliendo, Marco, Alexandra Fedorets, Malte Preuss, Carsten Schröder & Linda Wittbrodt (2017): The short-run employment effects of the German minimum wage reform. (IZA discussion paper 11190), Bonn, 34 S.
Abstract
"We assess the short-term employment effects of the introduction of a national statutory minimum wage in Germany in 2015. For this purpose, we exploit variation in the regional treatment intensity, assuming that the stronger a minimum wage 'bites' into the regional wage distribution, the stronger the regional labour market will be affected. In contrast to previous studies, we draw upon detailed individual wage data from the Structure of Earnings Survey (SES) 2014 and combine it with administrative information on regional employment. Moreover, using the Socio-Economic Panel (SOEP), we are able to affirm the absence of anticipation effects and verify the assumption of a common trend in wages before the reform. Based on hourly wages, we compute two regional bite indicators - the share of affected employees and the Kaitz index - for 141 regional labour markets. In order to get a broader picture, we construct and compare a variety of these measures, including a bite based on full-time workers only. All of these display a considerably strong correlation. Overall, we do not find a pronounced significant effect on regular (full- and part-time) employment in most specifications, although some estimations yield a small significant reduction amounting to 78,000 (roughly 0.3% of all regular jobs). The results concerning marginal employment are more pronounced. We find evidence that mini-jobs dropped substantially from 2014 to 2015, making for a reduction of about 180,000 jobs (about 2.4% of all mini-jobs). This result is robust to a variety of sensitivity tests." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Unsichere Beschäftigung und Prekarität - im Lebensverlauf und im Haushalt (2017)
Zitatform
Goebel, Jan & Anita Kottwitz (2017): Unsichere Beschäftigung und Prekarität - im Lebensverlauf und im Haushalt. In: Forschungsverbund Sozioökonomische Berichterstattung (Hrsg.) (2017): Berichterstattung zur sozioökonomischen Entwicklung in Deutschland : Exklusive Teilhabe - ungenutzte Chancen. Dritter Bericht, S. 1-36. DOI:10.3278/6004498w014
Abstract
"In diesem Kapitel werden auf der Basis von Mikrodaten Haushalts- und Familienstrukturen, Beschäftigungsverhältnisse mit prekärem Potenzial und materielle Teilhabe aus der Querschnitts- und der Lebensverlaufsperspektive beschrieben. Im Mittelpunkt steht die Analyse des Zusammenhangs zwischen individuellen Beschäftigungsverhältnissen mit prekärem Potenzial und materieller Teilhabe auf der Haushaltsebene.
Über Sequenzmusteranalysen lassen sich Verlaufstypen mit dauerhafter gefährdeter Teilhabe identifizieren, die auf prekäre Beschäftigungsverläufe und fehlende Sicherungsleistungen durch andere Haushaltsmitglieder zurückzuführen sind. Es werden insbesondere geschlechts- und regionsspezifische Unterschiede sichtbar." (Autorenreferat, IAB-Doku) -
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Wie Erwerbstätige ihre berufliche Lage in Zeiten des Wandels wahrnehmen (Serie "PASS") (2017)
Zitatform
Gundert, Stefanie (2017): Wie Erwerbstätige ihre berufliche Lage in Zeiten des Wandels wahrnehmen (Serie "PASS"). In: IAB-Forum H. 15.11.2017, o. Sz., 2017-11-09.
Abstract
"Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert. Das zeigen auch die Forschungsergebnisse aus dem Panel 'Arbeitsmarkt und soziale Sicherung' (PASS). Obwohl die meisten Erwerbstätigen auch heute noch in unbefristeten Festanstellungen tätig sind, haben andere Formen der Beschäftigung seit den 1980er Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. So ist etwa die Zahl der Teilzeit- und Minijobs gestiegen, was mit der zunehmenden Erwerbstätigkeit von Frauen und dem vielerorts knappen Angebot an Kinderbetreuungs- und Pflegeeinrichtungen zusammenhängt. Vor allem Mütter arbeiten oftmals in Teilzeit, um beruflichen und privaten Anforderungen gleichermaßen gerecht werden zu können." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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The rise and fall of U.S. low-skilled immigration (2017)
Zitatform
Hanson, Gordon, Chen Liu & Craig McIntosh (2017): The rise and fall of U.S. low-skilled immigration. In: Brookings Papers on Economic Activity H. Spring, S. 83-168.
Abstract
"From the 1970s to the early 2000s, the United States experienced an epochal wave of low-skilled immigration. Since the Great Recession, however, U.S. borders have become a far less active place when it comes to the net arrival of foreign workers. The number of undocumented immigrants has declined in absolute terms, while the overall population of low-skilled, foreign-born workers has remained stable. We examine how the scale and composition of low-skilled immigration in the United States have evolved over time, and how relative income growth and demographic shifts in the Western Hemisphere have contributed to the recent immigration slowdown. Because major source countries for U.S. immigration are now seeing and will continue to see weak growth of the labor supply relative to the United States, future immigration rates of young, low-skilled workers appear unlikely to rebound, whether or not U.S. immigration policies tighten further." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Zweitbeschäftigungen in Deutschland: Immer mehr Menschen haben einen Nebenjob (2017)
Zitatform
Klinger, Sabine & Enzo Weber (2017): Zweitbeschäftigungen in Deutschland: Immer mehr Menschen haben einen Nebenjob. (IAB-Kurzbericht 22/2017), Nürnberg, 11 S.
Abstract
"Über drei Millionen Menschen in Deutschland gehen mehr als einer Erwerbstätigkeit nach. Ihre Anzahl und ihr Anteil an allen Beschäftigten haben sich seit 2003 mehr als verdoppelt. Wer sind diese Millionen Nebenjobber? In welchen Berufen sind sie besonders häufig vertreten? Wovon hängt es ab, ob jemand einen Nebenjob ausübt? Und warum nimmt die Zahl seit Jahren zu? Um mehr über die Nebenjobber zu erfahren, haben wir für diesen Kurzbericht umfangreiche Daten aus der IAB-Beschäftigtenhistorik aufbereitet und ausgewertet." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Arbeit gerecht verteilt?: Eine Analyse der arbeitsrechtlichen Regulierung anhand der Philosophien von John Rawls und Amartya Sen (2017)
Kramer, Michal;Zitatform
Kramer, Michal (2017): Arbeit gerecht verteilt? Eine Analyse der arbeitsrechtlichen Regulierung anhand der Philosophien von John Rawls und Amartya Sen. (Nomos Universitätsschriften - Recht 915), Baden-Baden: Nomos, 486 S. DOI:10.5771/9783845281049
Abstract
"Der Band stellt die Frage nach Verteilungsgerechtigkeit am Arbeitsmarkt. Die Entwicklung von Arbeitsverhältnissen bzw. von Beschäftigungsformen in Deutschland, insbesondere seit dem Anfang der 90er Jahren, hat eine neue Arbeitswelt gestaltet. Neben der Entwicklung von neuen Formen von Arbeitsverhältnissen, auch als 'atypische Beschäftigung' bezeichnet, wird die Entwicklung der Niedriglohnbeschäftigung, vor allem die Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes, thematisiert. Diese Entwicklungen werden angesichts deren unterschiedlicher Ziele und Auswirkungen gemäß ausgewählter Theorien sozialer Gerechtigkeit bewertet. Analysiert und angewendet werden zum einem John Rawls' Theorie der Gerechtigkeit - Gerechtigkeit als Fairness - zum anderen der Ansatz der Verwirklichungschancen (Capability approach) von Amartya Sen." (Verlagsangaben, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Marginal employment for welfare recipients: stepping stone or obstacle? (2017)
Zitatform
Lietzmann, Torsten, Paul Schmelzer & Jürgen Wiemers (2017): Marginal employment for welfare recipients: stepping stone or obstacle? In: Labour, Jg. 31, H. 4, S. 394-414., 2017-04-06. DOI:10.1111/labr.12098
Abstract
"Marginal employment (ME) is one of the largest forms of atypical employment in Germany. We analyse whether ME has a 'stepping stone' function for unemployed individuals, i.e., whether ME increases the subsequent probability of regular employment. We find differing treatment effects by unemployment duration. According to our results, ME increases the likelihood of regular employment within a 3-year observation period only for those who take up ME several months after beginning to receive benefits. In contrast, for those starting ME within the first months of receiving benefits, there is no effect on the probability of regular employment. Although we took several measures to minimize the impact of unobserved heterogeneity, our results can only be interpreted as causal if the conditional independence assumption holds." (Author's abstract, Published by arrangement with John Wiley & Sons) ((en))
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Literaturhinweis
Autonomous, atypical, hybrid forms of employment: aspects of social protection in Italy: national report (2017)
Zitatform
Pedaci, Marcello, Dario Raspanti & Luigi Burroni (2017): Autonomous, atypical, hybrid forms of employment: aspects of social protection in Italy. National report. (WSI study 10), Düsseldorf, 43 S.
Abstract
"In many European countries, marginal part-time, (solo-) self-employment and secondary jobs has been increasing since the last decades. The ques-tion about the provision of social protection and labour legislation for these types of employment is the starting point for a project entitled 'Hybrid work-ing arrangements in Europe', directed by the WSI. Germany, Great Britain, the Netherlands, Poland, Italy, Denmark and Austria comprise the group of countries selected in order to investigate 'hybrid work' in the context of different welfare state regimes. The following paper by Marcello Pedaci, Dario Raspanti and Luigi Burroni is one of the seven country studies that describe in detail labour law regulations and the national insurance systems for self-employed, secondary jobs and marginal part-time employment." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Die fiskalischen Kosten des Minijobs (2017)
Peters, Tobias;Zitatform
Peters, Tobias (2017): Die fiskalischen Kosten des Minijobs. (Schriftenreihe Institut Arbeit und Wirtschaft 22), Bremen, 44 S.
Abstract
"Die geringfügig entlohnte Beschäftigung, meist als 'Minijob' bezeichnet, ist ein Phänomen: Obwohl ständig in der Kritik ist die Bedeutung dieser Beschäftigungsform seit Inkrafttreten der letzten einschneidenden Reform 2003 kontinuierlich gestiegen und mittlerweile auf dem deutschen Arbeitsmarkt zweifellos etabliert. Deutlich über 7 Millionen Menschen und damit fast jeder fünfte abhängig Beschäftigte ist 'MinijobberIn'. Der Anteil derjenigen, die zusätzlich zu einer regulären Beschäftigung einen Minijob in Nebentätigkeit ausüben, steigt.
Prägendes Charakteristikum des Minijobs ist die gewährte Befreiung von der Sozialversicherungspflicht. Auch steuerlich werden Minijobs bevorteilt. Dies scheint aus Arbeitnehmersicht zunächst einmal attraktiv. Bei genaueren Analysen zeigt sich aber, dass es oftmals die ArbeitgeberInnen sind, die vom Sonderstatus profitieren. Viele MinijobberInnen hätten hingegen auch ohne steuerliche Sonderbehandlung keine Einkommensteuer zu zahlen. Allerdings stellen die MinijobberInnen eine inhomogene Gruppe dar - insbesondere bezüglich der Haushaltseinkommen. Profiteure der weitest gehenden Steuerbefreiung sind vor allem Haushalte mit höheren Einkommen. Die aktuelle Regelung subventioniert so kaum die intendierte Gruppe, wohingegen die steuerlichen Einnahmeausfälle, denen sich das vorliegende Papier widmet, die Allgemeinheit trägt. Generell werden die Kosten der Minijobs sozialisiert und in die Zukunft verlagert.
Die erhoffte 'Brückenfunktion' in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wird zudem unzureichend erfüllt. Häufig erweist sich der Minijob im Lebenslauf gar als Sackgasse. Die Klebeeffekte sind enorm, die Aufstiegschancen gering. Ein Verharren im Minijob birgt jedoch Risiken: So sind Minijobs alleine aufgrund ihrer Einkommensgrenze inhärent nicht existenzsichernd. Zudem ist der fehlende individuelle Zugang zu den Sozialversicherungen regulatives Merkmal. Wie der prekäre Pfad der Minijobs zugunsten eines für beide Geschlechter sozial- und existenzsichernden Erwerbssystems verlassen werden könnte, muss somit erneut diskutiert werden." (Autorenreferat, IAB-Doku) -
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Vielen Minijobbern wurde der Mindestlohn vorenthalten: Doch die Situation besserte sich mit der Zeit (2017)
Zitatform
Pusch, Toralf & Hartmut Seifert (2017): Vielen Minijobbern wurde der Mindestlohn vorenthalten. Doch die Situation besserte sich mit der Zeit. In: Soziale Sicherheit, Jg. 66, H. 5, S. 187-191.
Abstract
"Viele geringfügig Beschäftigte bekamen in den letzten zwei Jahren einen Lohn unterhalb der Mindestlohngrenze. Das zeigen zwei unterschiedliche Studien für die Jahre 2015 und 2016 des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung und des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. Die Erhebungsmethoden und Ergebnisse der Analysen werden hier kurz zusammengefasst. Es zeigt sich: Zwar gab es beim Lohn für Minijobberinnen und -jobber in den letzten Jahren einige Verbesserungen, gravierende Probleme bleiben aber bestehen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Unzureichende Umsetzung des Mindestlohns bei Minijobbern (2017)
Zitatform
Pusch, Toralf & Hartmut Seifert (2017): Unzureichende Umsetzung des Mindestlohns bei Minijobbern. In: Wirtschaftsdienst, Jg. 97, H. 3, S. 187-191. DOI:10.1007/s10273-017-2106-5
Abstract
"Mit der Einführung des Mindestlohns im Januar 2015 sollten Geringverdiener bessergestellt werden. Da insbesondere Minijobber gering entlohnt werden, ist es aufschlussreich, die Umsetzung des gesetzlichen Mindestlohns in diesem Bereich zu analysieren. Es zeigt sich, dass der gesetzliche Mindestlohn 2015 bei knapp der Hälfte der Minijobber umgangen wurde. Diese Ergebnisse signalisieren, dass eine wirksame Kontrolle zur Verhinderung von Mindestlohnverstößen erforderlich ist." (Autorenreferat, © Springer-Verlag)
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Literaturhinweis
Studien zeigen: Vielen Minijobbern wurde der Mindestlohn vorenthalten: Doch die Situation besserte sich mit der Zeit (2017)
Zitatform
Pusch, Toralf & Hartmut Seifert (2017): Studien zeigen: Vielen Minijobbern wurde der Mindestlohn vorenthalten. Doch die Situation besserte sich mit der Zeit. In: Soziale Sicherheit, Jg. 66, H. 5, S. 187-190.
Abstract
"Viele geringfügig Beschäftigte bekamen in den letzten zwei Jahren einen Lohn unterhalb der Mindestlohngrenze. Das zeigen zwei unterschiedliche Studien für die Jahre 2015 und 2016 des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung und des RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. Die Erhebungsmethoden und Ergebnisse der Analysen werden hier kurz zusammengefasst. Es zeigt sich: Zwar gab es beim Lohn für Minijobberinnen und -jobber in den letzten Jahren einige Verbesserungen, gravierende Probleme bleiben aber bestehen." (Textauszug, IAB-Doku)
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Bildungsarmut und Ausbildungslosigkeit in der Bildungs- und Wissensgesellschaft (2017)
Zitatform
Solga, Heike (2017): Bildungsarmut und Ausbildungslosigkeit in der Bildungs- und Wissensgesellschaft. In: R. Becker (Hrsg.) (2017): Lehrbuch der Bildungssoziologie, S. 443-485. DOI:10.1007/978-3-658-15272-7_14
Abstract
"In Deutschland verlässt auch heute jede zehnte Schulabgängerin bzw. jeder zehnte Schulabgänger die Schule ohne einen Hauptschulabschluss. In den 1960er Jahren war es noch jede Fünfte bzw. jeder Fünfte. Darüber hinaus sind heute mehr als 1,3 Mio. junge Erwachsene bzw. rund 15 % der 20- bis 29-Jährigen ohne abgeschlossene Berufsausbildung." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Erwerbstätigkeit und atypische Beschäftigung im Lebenszyklus: ein Kohortenvergleich für Deutschland (2017)
Zitatform
Tamm, Marcus, Ronald Bachmann & Rahel Felder (2017): Erwerbstätigkeit und atypische Beschäftigung im Lebenszyklus. Ein Kohortenvergleich für Deutschland. In: Perspektiven der Wirtschaftspolitik, Jg. 18, H. 3, S. 263-285. DOI:10.1515/pwp-2017-0016
Abstract
"Die Autoren betrachten anhand von Daten der Erwachsenenkohorte des Nationalen Bildungspanels, wie sich die Erwerbsverläufe der nach dem 2. Weltkrieg geborenen Kohorten verändert haben und welche Rolle atypische Beschäftigung in diesem Zusammenhang spielt. Für jüngere Kohorten zeigen sich hierbei längere Ausbildungszeiten und ein späterer Erwerbseinstieg sowie eine größere Bedeutung von atypischer Beschäftigung, die bei Frauen mit wesentlich höherer Erwerbstätigkeit einhergeht. Eine Sequenzanalyse von Arbeitsmarktverläufen verdeutlicht die Chancen und Risiken von atypischer Beschäftigung. So steigt der Anteil an Personen, deren Erwerbseinstieg nahezu ausschließlich von atypischer Beschäftigung geprägt ist, über die Kohorten hinweg deutlich an. Ein Großteil der Zunahme atypischer Beschäftigungsverhältnisse geht jedoch auf die verstärkte Erwerbsbeteiligung von Frauen zurück, wobei Beschäftigung in Teilzeit oder Minijobs für den Wiedereinstieg nach einer Erwerbsunterbrechung eine bedeutende Rolle spielt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Ähnliche Treffer
auch erschienen u.d.T.: Ruhr economic papers , 774 -
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Beschäftigungsanpassung nach Mindestlohneinführung: Minijobs wurden teilweise umgewandelt, aber auch zulasten anderer Stellen (2017)
Zitatform
Vom Berge, Philipp & Enzo Weber (2017): Beschäftigungsanpassung nach Mindestlohneinführung: Minijobs wurden teilweise umgewandelt, aber auch zulasten anderer Stellen. (IAB-Kurzbericht 11/2017), Nürnberg, 8 S.
Abstract
"Zum 1. Januar 2015 wurde in Deutschland der allgemeine gesetzliche Mindestlohn von 8,50 ?Euro pro Stunde eingeführt. Erste Analysen des IAB haben gezeigt, dass es Auswirkungen insbesondere auf geringfügige Beschäftigung gab. Dieser Kurzbericht analysiert die Beschäftigungsdynamik bei Einführung des Mindestlohns auf betrieblicher Ebene. Er zeigt, wie sich Betriebe kurzfristig an die neuen Gegebenheiten angepasst haben und wie sich die Struktur der Beschäftigung nach der Mindestlohneinführung verändert hat." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Social protection of marginal part-time, self-employment and secondary jobs in the Netherlands (2017)
Zitatform
Vonk, Gijsbert & Annette Jansen (2017): Social protection of marginal part-time, self-employment and secondary jobs in the Netherlands. (WSI study 09), Düsseldorf, 44 S.
Abstract
"In many European countries, marginal part-time, (solo-) self-employment and secondary jobs has been increasing since the last decades. The ques-tion about the provision of social protection and labour legislation for these types of employment is the starting point for a project entitled 'Hybrid work-ing arrangements in Europe', directed by the WSI. Germany, Great Britain, the Netherlands, Poland, Italy, Denmark and Austria comprise the group of countries selected in order to investigate 'hybrid work' in the context of different welfare state regimes. The following paper by Gijsbert Vonk and Annette Jansen is one of the seven country studies that describe in detail labour law regulations and the national insurance systems for self-employed, secondary jobs and marginal part-time employment." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))