Rente mit 67 – oder später? Das Renteneintrittsalter in der Diskussion
Das gesetzliche Renteneintrittsalter wird seit 2012 schrittweise von 65 auf 67 Jahre erhöht. Ziel ist es, die Finanzlage der Rentenversicherung zu stabilisieren und die Beschäftigung Älterer zu erhöhen.
Sind damit die Herausforderungen der alternden Gesellschaft zu meistern oder muss über einen noch späteren Berufsausstieg nachgedacht werden? Droht die Altersarmut, da das höhere abschlagsfreie Rentenalter für viele zu einer Kürzung ihrer monatlichen Rente führt? Bleiben Ältere dadurch wirklich länger erwerbstätig und in welchem Ausmaß sind Unternehmen bereit Ältere zu beschäftigen?
Diese IAB-Infoplattform bietet Hintergrundinformationen zum Zusammenhang von Renteneintrittsalter und Beschäftigung und gibt einen Überblick über die Positionen der Akteure.
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Literaturhinweis
Rente erst ab 70?: Probleme und Perspektiven des Altersübergangs. Gutachten für den DGB Bundesvorstand (2017)
Bäcker, Gerhard; Schmitz, Jutta; Jansen, Andreas;Zitatform
Bäcker, Gerhard, Andreas Jansen & Jutta Schmitz (2017): Rente erst ab 70? Probleme und Perspektiven des Altersübergangs. Gutachten für den DGB Bundesvorstand. (IAQ-Forschung 2017-02), Duisburg, 130 S. DOI:10.17185/duepublico/45785
Abstract
Die Autoren der Studie hinterfragen die vor allem rentenfinanzpolitisch motivierten Argumente für eine weitere Heraufsetzung der Regelaltersgrenze, also deren Ankopplung und Dynamisierung an den Anstieg der künftigen Lebenserwartung. Die empirische Untersuchung geht der Beantwortung folgender Fragen nach: Wer arbeitet länger, wer bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze, und wer nicht? Um welche Beschäftigungsverhältnisse handelt es sich hierbei? Welche Wirkungen hat die Arbeitsmarktpolitik? Wie stellt sich der Altersübergang in Deutschland aktuell dar? Wie hat sich im Zuge der schrittweisen Anhebung der Regelaltersgrenze auf 67 Jahre das faktische Renteneintrittsalter entwickelt? Die geltende Altersgrenzenregelung wird erläutert und die zu verzeichnenden Strukturverschiebungen bei den Rentenzugängen werden analysiert. Ein Kapitel beschäftigt sich mit der Situation der Arbeitnehmer/-innen, die als Folge gesundheitlicher Beeinträchtigungen bereits vor dem Erreichen der Altersgrenze aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind und von einer Erwerbsminderungsrente leben müssen. Auch wem ein längerer Verbleib im Erwerbsleben gelingt, muss sich fragen, ob die verlängerte Beitragszahlung und der entsprechende Erwerb von mehr Entgeltpunkten ausreichen, um zu verhindern, dass infolge des sinkenden Rentenniveaus immer mehr Renten unterhalb des Grundsicherungsniveaus liegen. Bei der Analyse der Erwerbsbeteiligung Älterer fällt die wachsende Zahl derjenigen auf, die nach dem Erreichen der Regelaltersgrenze und parallel zum Rentenbezug einer Beschäftigung nachgehen. 'Dabei drängt sich gegenwärtig insgesamt der Eindruck auf, dass die Zunahme der abhängigen Erwerbsarbeit im Rentenalter vor allem dadurch voran getrieben wird, dass die (aufgrund ihrer gesundheitlichen, und qualifikatorischen Konstitution) Erwerbswilligen das langsame Absinken des Rentenniveaus durch ihren Hinzuverdienst kompensieren.(IAB)
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Kurzfassung -
Literaturhinweis
Pension incentives and early retirement (2017)
Zitatform
Engels, Barbara, Johannes Geyer & Peter Haan (2017): Pension incentives and early retirement. In: Labour economics, Jg. 47, H. August, S. 216-231. DOI:10.1016/j.labeco.2017.05.006
Abstract
"In this paper we exploit a cohort-specific pension reform to estimate the labour market effects of changes in the financial incentives to retire. In particular, we analyse the effects of the introduction of cohort-specific deductions for early retirement on female retirement, employment and unemployment. For the empirical analysis we use high-quality administrative data from the German pension insurance. We present evidence for sizeable labour market effects. In addition to direct effects on women older than 60 we find important anticipation effects before reaching the pension eligibility age. Overall we document that the pension reform leads to a postponement of retirement, an increase in employment and a shifting in unemployment over age rather than a substitution into unemployment." (Author's abstract, © 2017 Elsevier) ((en))
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Literaturhinweis
Framing and retirement age: The gap between willingness-to-accept and willingness-to-pay (2017)
Zitatform
Merkle, Christoph, Philipp Schreiber & Martin Weber (2017): Framing and retirement age: The gap between willingness-to-accept and willingness-to-pay. In: Economic policy, Jg. 32, H. 92, S. 757-809. DOI:10.1093/epolic/eix014
Abstract
"In a large online experiment, we relate the retirement timing decision to the disparity between the willingness-to-accept (WTA) and the willingness-to-pay (WTP). In the WTP treatment, participants indicate the maximum amount of monthly benefits they are willing to give up to retire early. In the WTA treatment, the minimum increase of monthly payments to delay retirement is elicited. Our results reveal that the framing of the decision problem strongly influences participants' reservation price for early retirement. The WTA for early retirement is more than twice as high as the corresponding WTP. Using actual values from the German social security system as market prices, we demonstrate that the presentation in a WTA frame can induce early retirement. In this frame, the implicit probability of retiring early increases by 30 percentage points. We further show that the disparity between WTA and WTP is correlated with loss aversion. Repeating the analysis with data from a representative household survey (German SAVE panel), we find similar results." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
"Der Geist ist willig, aber ..." - Was Menschen daran hindert, im Ruhestand zu arbeiten (2017)
Zitatform
Micheel, Frank, Volker Cihlar & Sabine Riedl (2017): "Der Geist ist willig, aber ..." - Was Menschen daran hindert, im Ruhestand zu arbeiten. In: Bevölkerungsforschung aktuell, Jg. 38, H. 6, S. 2-9.
Abstract
"Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und der daraus entstehenden ökonomischen Herausforderungen wird im vorliegenden Beitrag eine aktuelle Rentenreform näher betrachtet, die sogenannte 'Flexi-Rente'. Sie greift das Thema 'Erwerbsarbeit über die Regelaltersgrenze hinaus' auf und basiert im Gegensatz zu den früheren, restriktiven gesetzlichen Änderungen in der Alterssicherung (wie u. a. Schließung von Frühverrentungspfaden, Anhebung der gesetzlichen Rentenaltersgrenze oder Einführung finanzieller Abschläge bei vorzeitigem Renteneintritt, z. B. Buchholz/Rinklake/Blossfeld 2013) auf einem Konzept zur Gestaltung des demografischen Wandels, welches vielmehr darauf abzielt, die Potenziale im Alter positiv darzustellen und den individuellen Handlungsspielraum dahingehend zu verändern: Aktives Altern." (Autorenreferat)
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Literaturhinweis
Pensions at a glance 2017: OECD and G20 Indicators (2017)
Zitatform
(2017): Pensions at a glance 2017. OECD and G20 Indicators. (OECD pensions at a glance 7), Paris, 163 S. DOI:10.1787/pension_glance-2017-en
Abstract
"The 2017 edition of Pensions at a Glance highlights the pension reforms undertaken by OECD countries over the last two years. Moreover, one special chapter focuses on flexible retirement options in OECD countries and discusses people's preferences regarding flexible retirement, the actual use of these programs and the impact on benefit levels. This edition also updates information on the key features of pension provision in OECD countries and provides projections of retirement income for today's workers. It offers indicators covering the design of pension systems, pension entitlements, the demographic and economic context in which pension systems operate, incomes and poverty of older people, the finances of retirement-income systems and private pensions." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Deutsche Version -
Literaturhinweis
Von der Frühverrentung bis zur Rente mit 67: der Wandel des Altersübergangs von 1990 bis 2012 (2016)
Zitatform
Brussig, Martin, Matthias Knuth & Sarah Mümken (2016): Von der Frühverrentung bis zur Rente mit 67. Der Wandel des Altersübergangs von 1990 bis 2012. (Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung 187), Bielefeld: Transcript, 329 S.
Abstract
"Innerhalb von 20 Jahren wurde auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland ein Paradigmenwechsel zur Alterserwerbstätigkeit vollzogen, der sich in zwei Schüben entfaltete: Die Politik wandte sich im letzten Jahrzehnt des alten Jahrhunderts von der Frühverrentung ab, und im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts stieg die Alterserwerbsbeteiligung in einem - auch im europäischen Vergleich - überraschend starken Ausmaß an. Dieses Buch zeichnet den Wandel des Altersübergangs differenziert nach: In welchen Schritten hat er sich vollzogen und wie haben die vielen Stellschrauben beim Übergang vom Erwerbsleben in die Rente ineinandergegriffen?" (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Veränderungen von Rentenübergangsformen und Erwerbsdauern: Auswirkungen auf das individuelle Renteneinkommen (2016)
Zitatform
Gordo, Laura Romeu & Julia Simonson (2016): Veränderungen von Rentenübergangsformen und Erwerbsdauern. Auswirkungen auf das individuelle Renteneinkommen. In: Sozialer Fortschritt, Jg. 65, H. 4, S. 77-83. DOI:10.3790/sfo.65.4.77
Abstract
"Vor dem Hintergrund der Rentenreformen der letzten Jahre werden auf Basis von Paneldaten des Deutschen Alterssurveys (DEAS) Effekte von Ruhestandsübergängen und Erwerbsdauern auf individuelle Renteneinkommen analysiert.
Das durchschnittliche Renteneintrittsalter ist zwischen 1996 und 2011 um ein Jahr gestiegen und der Anteil der Personen, die direkt in den Ruhestand gehen, hat zugenommen. Für Personen mit indirektem Rentenübergang ist die Distanz zwischen Ruhestandseintrittsalter und Erwerbsaustrittsalter gestiegen. Sowohl längere Erwerbsdauern als auch direkte Ruhestandsübergange wirken sich positiv auf Renteneinkommen aus. Personen, die es nicht schaffen, sich an die Anhebung der Altersgrenzen in der gesetzlichen Rentenversicherung anzupassen, haben daher geringere Renteneinkommen zu erwarten." (Autorenreferat, IAB-Doku) -
Literaturhinweis
Increasing pension age - inevitable or unfeasible?: analysing the ideas underlying experts' arguments in the UK and Germany (2016)
Zitatform
Hagemann, Steffen & Simone Scherger (2016): Increasing pension age - inevitable or unfeasible? Analysing the ideas underlying experts' arguments in the UK and Germany. In: Journal of Aging Studies, Jg. 39, H. December, S. 54-65. DOI:10.1016/j.jaging.2016.09.004
Abstract
"Based on interviews with German and British experts from major political parties, government departments, employer confederations, trade unions and special interest organisations, we investigate the chains of arguments that these experts advance in favour of or against increases in state pension age. In this way, we add to the explanation why very similar reforms could be enforced in the very different pension systems of Germany and the UK. The chains of arguments deployed are surprisingly similar between the two countries: Whereas the proponents of reform stress its necessity in the context of pension spending and see older people as being able to work longer, opponents and sceptics of the increase doubt most older people's ability to work longer and thus the feasibility of the reform. The proponents prioritise ideas of intergenerational justice and meritocratic justice based on individual performance, and underline pension-related interest oppositions between age groups and cohorts. By contrast, opponents and sceptics tend to focus on needs-based justice and social inequalities within age groups. Concomitantly, the actors have different ideas on how a flexible transition to retirement could be organised, with country differences being more pronounced here." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Ruhestand als Ende der Erwerbstätigkeit - "Alter" als Ende von Arbeitsorientierung? (2016)
Zitatform
Kulmus, Claudia (2016): Ruhestand als Ende der Erwerbstätigkeit - "Alter" als Ende von Arbeitsorientierung? In: Berufs- und Wirtschaftspädagogik - online H. H. Spezial 12, S. 1-16.
Abstract
"Der Austritt aus der Erwerbsarbeit kann als Zäsur im Lebenslauf betrachtet werden, die zwar gesellschaftlich akzeptiert und individuell erwartbar ist, aber dennoch eine Neuorganisation des alltäglichen Lebens erfordert: Zeitliche Tagesstrukturen müssen anders organisiert werden, Tätigkeiten und Aufgaben fallen weg, soziale Kontakte können weniger werden und die gesellschaftliche Rolle verändert sich. Der Eintritt in den Ruhestand markiert gesellschaftlich die Grenze zum Alter. Trotz sich verändernder Ansprüche an Erwerbsarbeit bleibt ihre Bedeutung für Identitätsentwicklung und gesellschaftliche Integration hoch und umfasst neben Erwerbs- und Konsummöglichkeiten auch die Chance auf Kompetenzentfaltung, Teilhabe an gesellschaftlichen Zusammenhängen und Prestige und Anerkennung. Es stellt sich deshalb die Frage, ob in der entpflichteten und 'erwerbsarbeitslosen' Lebensphase Arbeit und Beruf tatsächlich gewissermaßen abgestreift werden, oder ob sie nicht auch im Ruhestand noch bedeutsam für die Lebensgestaltung sein können, ob Arbeits- oder Berufsorientierungen auch im Ruhestand noch vorhanden sind. In zwei empirischen Untersuchungen mit Ruheständlerinnen und Ruheständlern werden vier arbeitsbezogene Orientierungen in der Deutung und der Gestaltung des Ruhestandes herausgearbeitet, die auch nach dem Ende der Erwerbsarbeit noch bedeutsam sind: eine arbeitsinhaltliche Orientierung, eine Funktions- und Gestaltungsorientierung, eine Leistungs- und Professionalitätsorientierung und eine Wertschätzungs- und Anerkennungsorientierung." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Materialien zur öffentlichen Anhörung von Sachverständigen in Berlin am 17. Oktober 2016 zum a) Gesetzentwurf der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Entwurf eines Gesetzes zur Flexibilisierung des Übergangs vom Erwerbsleben in den Ruhestand und zur Stärkung von Prävention und Rehabilitation im Erwerbsleben (Flexi-Rentengesetz) (BT-Drucksache 18/9787) b) Antrag der Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE: Statt Rente erst ab 67 - Altersgerechte Übergänge in die Rente für alle Versicherten erleichtern (BT-Drucksache 18/3312) c) Antrag der Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Flexibl: Zusammenstellung der schriftlichen Stellungnahmen (2016)
Zitatform
(2016): Materialien zur öffentlichen Anhörung von Sachverständigen in Berlin am 17. Oktober 2016 zum a) Gesetzentwurf der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Entwurf eines Gesetzes zur Flexibilisierung des Übergangs vom Erwerbsleben in den Ruhestand und zur Stärkung von Prävention und Rehabilitation im Erwerbsleben (Flexi-Rentengesetz) (BT-Drucksache 18/9787) b) Antrag der Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE: Statt Rente erst ab 67 - Altersgerechte Übergänge in die Rente für alle Versicherten erleichtern (BT-Drucksache 18/3312) c) Antrag der Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Flexibl. Zusammenstellung der schriftlichen Stellungnahmen. (Deutscher Bundestag, Ausschuss für Arbeit und Soziales. Ausschussdrucksache 18(11)762 v. 14.10.2016), 87 S.
Abstract
Stellungnahmen zur öffentlichen Anhörung von Sachverständigen in Berlin am 17.10.2016 geplanten Gesetz zur Flexibilisierung des Übergangs vom Erwerbsleben in den Ruhestand und zur Stärkung von Prävention und Rehabilitation im Erwerbsleben (Flexi-Rentengesetz). (IAB-Doku)
Liste der Sachverständigen:
Deutscher Gewerkschaftsbund; Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände; Deutsche Rentenversicherung Bund; Bundesagentur für Arbeit; Zentralverband des Deutschen Handwerks; Deutscher Caritasverband e. V.; Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation e.V. (DEGEMED)
Einzelsachverständige: Dr. Johannes Geyer - DIW; Prof. Dr. Bomsdorf; Alwin Baumann; Jutta Schmitz, Duisburg; Heinz Landwehr. -
Literaturhinweis
Lebenserwartung über 90 Jahre heute, Rente ab 70 morgen?: eine visionäre vorausschauende Kurzanalyse (2015)
Bomsdorf, Eckart;Zitatform
Bomsdorf, Eckart (2015): Lebenserwartung über 90 Jahre heute, Rente ab 70 morgen? Eine visionäre vorausschauende Kurzanalyse. In: Ifo-Schnelldienst, Jg. 68, H. 23, S. 15-23.
Abstract
"Die Lebenserwartung steigt in Deutschland von Jahr zu Jahr. Dies gilt gleichermaßen für die Lebenserwartung im Renteneintrittsalter, und damit nimmt auch die Rentenbezugszeit zu, ohne dass der Rentenversicherung auf der Einnahmenseite zusätzliche Zahlungen zugutekommen. In der kapitalgedeckten privaten Rentenversicherung wird dieser Effekt durch niedrigere Rentenzahlungen oder höhere Beiträge kompensiert, in der umlagefinanzierten gesetzlichen Rentenversicherung bleibt dieses Phänomen bisher weitgehend unberücksichtigt. Eine steigende Lebenserwartung kann sich, nach Ansicht von Eckhart Bomsdorf, Universität zu Köln, jedoch nicht allein in einer immer weiter zunehmenden Rentenbezugszeit bemerkbar machen, sie sollte auch Auswirkungen auf die Lebensarbeitszeit haben. Die auch als gesetzliches Renteneintrittsalter bezeichnete Regelaltersgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung sollte daher langfristig angepasst werden. Sie könnte dauerhaft an die Entwicklung der Lebenserwartung gekoppelt werden; eine Erhöhung der Regelaltersgrenze auf 69 oder 70 Jahre wäre langfristig gesehen dann die Folge. Vorausgehen müssten bereits kurz- bis mittelfristig eine gegenüber heute stärkere Flexibilisierung des faktischen Renteneintrittsalters und eine Anpassung der Hinzuverdienstgrenzen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Länger arbeiten, flexibel in Rente: Rahmenbedingungen für eine längere Erwerbstätigkeit (2015)
Rindfleisch, Eva;Zitatform
Rindfleisch, Eva (2015): Länger arbeiten, flexibel in Rente. Rahmenbedingungen für eine längere Erwerbstätigkeit. (Konrad-Adenauer-Stiftung. Analysen und Argumente 186), Berlin, 20 S.
Abstract
"- Deutschland ist seit 1992 auf einem guten Weg: Die Erwerbstätigkeit Älterer - vor und nach der Regelaltersgrenze - und das durchschnittliche Renteneintrittsalter haben sich positiv entwickelt.
- Ziel muss sein, auch nach 2029 eine jährliche Erhöhung der Regelaltersgrenze um ein bis zwei Monate zu erreichen: Dazu sollte die Rente mit 69 auf die politische Tagesordnung gesetzt werden.
- Um die Wirksamkeit monetärer Anreize zu erhöhen, sollte die Transparenz des deutschen Systems verbessert werden. Wichtig wäre die Erweiterung der jährlichen Renteninformation um Rentenprognosen bei unterschiedlichen Erwerbsaustrittsaltern.
- Damit Menschen über die Regelaltersgrenze hinaus erwerbstätig bleiben, sind Investitionen in Gesundheit und Weiterbildung und eine bedarfs- und anforderungsgerechte Ausgestaltung der Tätigkeiten entscheidend." (Autorenreferat, IAB-Doku) -
Literaturhinweis
Bericht der Bundesregierung über die gesetzliche Rentenversicherung, insbesondere über die Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben, der Nachhaltigkeitsrücklage sowie des jeweils erforderlichen Beitragssatzes in den künftigen 15 Kalenderjahren (Rentenversicherungsbericht 2015) und Sondergutachten des Sozialbeirats zum Rentenversicherungsbericht 2015: Unterrichtung durch die Bundesregierung (2015)
Zitatform
(2015): Bericht der Bundesregierung über die gesetzliche Rentenversicherung, insbesondere über die Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben, der Nachhaltigkeitsrücklage sowie des jeweils erforderlichen Beitragssatzes in den künftigen 15 Kalenderjahren (Rentenversicherungsbericht 2015) und Sondergutachten des Sozialbeirats zum Rentenversicherungsbericht 2015. Unterrichtung durch die Bundesregierung. (Verhandlungen des Deutschen Bundestages. Drucksachen 18/6870 (30.11.2015)), 107 S.
Abstract
"Entwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung: Zusammensetzung des Versichertenbestandes, Rentenarten, Strukturen des Rentenbestandes, Angleichung der Renten in den neuen Ländern, Einnahmen, Ausgaben und Vermögen; Vorausberechnungen 2015 bis 2019/2029, Modellrechnung zur Ost-West-Rentenangleichung 2014 bis 2019, Auswirkungen der Heraufsetzung der Altersgrenzen" (Dokumentations- und Informationssystem Bundestag und Bundesrat - DIP)
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Literaturhinweis
Neuere Entwicklung der Alterssicherungssysteme in Europa: Reformen, Resilienz und rechtliche Aufarbeitung (2014)
Becker, Ulrich;Zitatform
Becker, Ulrich (2014): Neuere Entwicklung der Alterssicherungssysteme in Europa. Reformen, Resilienz und rechtliche Aufarbeitung. In: Deutsche Rentenversicherung, Jg. 69, H. 3, S. 159-177.
Abstract
"Schon seit Jahren werden in allen europäischen Ländern die Alterssicherungssysteme reformiert. Dabei sind gemeinsame Trends zu beobachten, die durch sozialpolitische Empfehlungen der Europäischen Kommission begleitet und verstärkt werden. Durch die 7:1 anhaltende Finanzkrise sind diese Reformprozesse intensiviert worden. Zugleich lassen sich in einigen mittel- und osteuropäischen Ländern Korrekturen zuvor getroffener Systementscheidungen beobachten, die als Re-Reformen bezeichnet werden können. Die Entwicklungen werfen nicht nur sozialpolitische, sondern auch rechtliche Fragen auf. Sie unterliegen in vielen Ländern einer verfassungsrechtlichen Kontrolle und werden zudem vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte am Maßstab der EMRK überprüft. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage nach dem rechtlichen Schutz erworbener Leistungsansprüche und den rechtlichen Grenzen für Alterssicherungsreformen insgesamt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Arbeiten bis zum Schluss oder gehen vor der Zeit? (2014)
Seyfried, Brigitte; Weller, Sabrina;Zitatform
Seyfried, Brigitte & Sabrina Weller (2014): Arbeiten bis zum Schluss oder gehen vor der Zeit? (BIBB-Report 2014,01), Bielefeld, 12 S.
Abstract
"Die Regelaltersgrenze von 65 Jahren wird heute nur noch von wenigen Menschen in Deutschland erreicht. Das Zugangsalter zur Altersrente lag im Jahr 2012 bei durchschnittlich 64 Jahren (2011: 63,5): Viele ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können oder wollen also nicht bis 65 und länger arbeiten. In Zeiten des Fachkräftemangels kann es sich die deutsche Wirtschaft jedoch nicht leisten, auf erfahrenes Personal zu verzichten. Bevor jedoch über altersgerechte Maßnahmen - z. B. in Form von Weiterbildung - nachgedacht wird, um ältere Belegschaften länger im Job zu halten, ist die empirische Untersuchung der Frage wichtig, welche Faktoren die Entscheidung älterer Beschäftigter zwischen 50 und 65 Jahren beeinflussen, vorzeitig in Rente gehen zu wollen. Im vorliegenden Artikel wird auf der Basis der repräsentativen BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012 dargestellt, welche Faktoren die Entscheidung älterer Beschäftigter zwischen 50 und 65 Jahren beeinflussen, vorzeitig in Rente gehen zu wollen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Weiterführende Informationen
English version -
Literaturhinweis
Wahnsinn oder Notwendigkeit? (2014)
Siemann, Christiane;Zitatform
Siemann, Christiane (2014): Wahnsinn oder Notwendigkeit? In: Personalwirtschaft, Jg. 41, H. 11, S. 16-20.
Abstract
"Koalition, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände sind sich einig: Die starre Regelaltersgrenze ist nicht mehr zeitgemäß. Doch die Akteure verfolgen verschiedene Ziele: Die einen wollen sie flexibel nach hinten ausdehnen, die anderen flexibel vorziehen. Wie könnten Lösungen aussehen, welche gibt es bereits, und wie lassen sie sich finanzieren?" (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Zweiter Bericht der Bundesregierung gemäß § 154 Absatz 4 Sechstes Buch Sozialgesetzbuch zur Anhebung der Regelaltersgrenze auf 67 Jahre (2014)
Abstract
"Der Gesetzgeber hat im Jahr 2007 im Rahmen der Entscheidung zur Anhebung der Altersgrenzen die Bundesregierung beauftragt, '(...) den gesetzgebenden Körperschaften ab dem Jahr 2010 alle vier Jahre über die Entwicklung der Beschäftigung älterer Arbeitnehmer zu berichten und eine Einschätzung darüber abzugeben, ob die Anhebung der Regelalters-grenze unter Berücksichtigung der Entwicklung der Arbeitsmarktlage sowie der wirtschaftlichen und sozialen Situation älterer Arbeitnehmer weiterhin vertretbar erscheint und die getroffenen gesetzlichen Regelungen bestehen bleiben können.'
Der erste Bericht der Bundesregierung konnte positive Entwicklungen für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in zentralen Feldern, wie zum Beispiel Erwerbsbeteiligung, Weiterbildungsbeteiligung, altersgerechter Arbeitsorganisation u.a. aufzeigen. Festgestellt wurde aber auch, dass sich der eingeleitete Paradigmenwechsel bis zum Abschluss der Anhebung der Altersgrenzen im Jahr 2029 in weiteren Verbesserungen der Arbeitsbedingungen Älterer niederschlagen muss. Der vorliegende zweite Bericht zeigt eine Fortsetzung der positiven Entwicklung." (Textauszug, IAB-Doku) -
Literaturhinweis
Kein Grund zum Jubeln: die Arbeitsmarktsituation Älterer: Arbeitslosigkeit gestiegen - nur ein Drittel der ab 60-Jährigen hat sozialversicherten Job (2013)
Adamy, Wilhelm;Zitatform
Adamy, Wilhelm (2013): Kein Grund zum Jubeln: die Arbeitsmarktsituation Älterer. Arbeitslosigkeit gestiegen - nur ein Drittel der ab 60-Jährigen hat sozialversicherten Job. In: Soziale Sicherheit, Jg. 62, H. 11, S. 380-386.
Abstract
"Mit Blick auf die Rente mit 67 ist die Bundesregierung seit 2010 verpflichtet, regelmäßig über die Entwicklung des Arbeitsmarkts für ältere Beschäftigte zu berichten. Im Oktober erschien dazu der dritte 'Fortschrittsreport 'Altersgerechte Arbeitswelt''. (...) Zwar steigt die Beschäftigung Älterer. Doch (...) die Arbeitsmarktsituation der Älteren ist nach wie vor ungünstig und das Einstellungsverhalten der Betriebe hat sich nicht nachhaltig verbessert. Insbesondere die Zahl der älteren Hartz-IV-Empfänger/ innen hat sich - gegen den allgemeinen Trend der letzten Jahre - massiv erhöht. Bleibt es bei der Rente mit 67, drohen oftmals drastische Rentenkürzungen." (Textauszug, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Demografie und Rente: die Effekte einer höheren Erwerbstätigkeit Älterer auf die Beitragssätze zur Rentenversicherung. Endbericht. Projekt im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) (2013)
Zitatform
Braun, Sebastian & Reinhold Schnabel (2013): Demografie und Rente. Die Effekte einer höheren Erwerbstätigkeit Älterer auf die Beitragssätze zur Rentenversicherung. Endbericht. Projekt im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). (RWI-Projektbericht), Essen, 20 S.
Abstract
"Die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die deutsche Volkswirtschaft sind bereits spürbar und werden sich in Zukunft deutlich verstärken. Aus diesem Grund hat die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) im Jahr 2012 eine Studie in Auftrag gegeben, die untersucht hat, welche Effekte verschiedene Entwicklungspfade bzw. Szenarien der Erwerbsbeteiligung älterer Arbeitnehmer auf das Wachstumspotenzial der deutschen Volkswirtschaft voraussichtlich hätten. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen zum einen, dass die zukünftige Entwicklung der Erwerbsbeteiligung älterer Arbeitnehmer deutliche Auswirkungen auf das deutsche Wirtschaftswachstum haben wird (IfW/RWI/ZEW 2012). Zum anderen bestehen wirtschaftspolitische Handlungsspielräume, die die Folgen der demografischen Entwicklung auf das Wirtschaftswachstum zumindest abmildern können." (Textauszug, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Entwicklung der Erwerbstätigkeit Älterer in Deutschland: Rückblick auf die letzten zwei Jahrzehnte (2013)
Zitatform
Micheel, Frank & Ralina Panova (2013): Entwicklung der Erwerbstätigkeit Älterer in Deutschland. Rückblick auf die letzten zwei Jahrzehnte. In: Bevölkerungsforschung aktuell, Jg. 34, H. 1, S. 6-12.
Abstract
"In diesem Beitrag wird die Erwerbssituation der älteren Personen in Deutschland (50 Jahre oder älter) für die letzten rund zwanzig Jahren beschrieben. Welche Entwicklungen sind zu beobachten und welche Ursachen können die Veränderungen im Zeitverlauf erklären? Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Entwicklung der Erwerbsbeteiligung der ab 65-Jährigen gelegt. Dies geschieht vor dem Hintergrund der schrittweisen Heraufsetzung des gesetzlichen Renteneintrittsalters für die Altersrente auf 67 Jahre." (Autorenreferat, IAB-Doku)