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Dossier

Rente mit 67 – oder später? Das Renteneintrittsalter in der Diskussion

Das gesetzliche Renteneintrittsalter wird seit 2012 schrittweise von 65 auf 67 Jahre erhöht. Ziel ist es, die Finanzlage der Rentenversicherung zu stabilisieren und die Beschäftigung Älterer zu erhöhen.
Sind damit die Herausforderungen der alternden Gesellschaft zu meistern oder muss über einen noch späteren Berufsausstieg nachgedacht werden? Droht die Altersarmut, da das höhere abschlagsfreie Rentenalter für viele zu einer Kürzung ihrer monatlichen Rente führt? Bleiben Ältere dadurch wirklich länger erwerbstätig und in welchem Ausmaß sind Unternehmen bereit Ältere zu beschäftigen?
Diese IAB-Infoplattform bietet Hintergrundinformationen zum Zusammenhang von Renteneintrittsalter und Beschäftigung und gibt einen Überblick über die Positionen der Akteure.

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  • IAB-Projekt

    Rente mit 67 und flexible Rentenübergänge (31.12.2014 - 30.03.2017)

    Czepek, Judith;

    Projektbeschreibung

    Die Verlängerung der Lebensarbeitszeit gilt als „Zauberformel“ für die Bewältigung von Herausforderungen, denen sich das soziale Sicherungssystem im Zuge der demographischen Entwicklung zu stellen hat. Entgegen dieser Win-Win-Win-Situation für den Sozialstaat, die Betriebe und die Versicherten geht dieses Projekt davon aus, dass die Verlängerung der Lebensarbeitszeit nicht allen Versicherten gleichermaßen zugutekommen. Die Renten- und Arbeitsmarktreformen seit den 1990er Jahren zur Anhebung des Rentenalters und zur Flexibilisierung des Arbeitsmarktes können zum Beispiel zu Vorsorgelücken im Alter führen.

    Auf Grund eines zu den Rentenreformen gegenläufig stattfindenden Wandels auf dem Arbeitsmarkt ist sogar eine verstärkte Belastung der Versicherten anzunehmen. Von einem gegenläufigen institutionellen Wandel kann gesprochen werden, da auf der einen Seite mit dem Ausbau atypischer Beschäftigungsverhältnisse eine zunehmende Flexibilisierung auf dem Arbeitsmarkt zu beobachten ist. Auf der anderen Seite wurden alternative Zugangswege zur Regelaltersrente mit dem Ziel der Verlängerung der Lebensarbeitszeit verschlossen (Ent-Flexibilisierung).
    Erklärungen für die Folgen der Rentenreformen können in drei Richtungen gehen: Einige Belastungen der Versicherten lassen sich auf veränderte individuelle Merkmale der Versichertenbiographien zurückführen, andere beruhen auf einem Wandel in den institutionellen Regelungen sowie auf veränderten Arbeitsbedingungen.

    Um die Wirkungen der Reformen zu analysieren, werden multivariate Regressionsmodelle auf der Basis von Daten verwendet, die von der Deutschen Rentenversicherung sowie vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zur Verfügung gestellt werden. Neben den West-Ost-Unterschieden werden geschlechtsspezifische Differenzen sowie die Vorteile höherer Qualifikationen und der durchgängiger Erwerbsbiographien beleuchtet. Gesellschaftspolitische Bedeutung erhält diese Herangehensweise auch dadurch, dass untersucht wird, ob die zunehmende soziale Ungleichheit durch einen Wandel in den institutionelle Regelungen verursacht wird. Zudem wird mit der „Rente mit 63“ eine Fortführung der Honorierung langjährige Versichertenbiographien gewährt, die dem Trend der Verlängerung der Lebensarbeitszeit entgegenwirkt.

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  • IAB-Projekt

    Künftige Altersstruktur der Beschäftigten und Einnahmen der Gesetzlichen Rentenversicherung (31.03.2007 - 29.06.2007)

    Fuchs, Johann;

    Projektbeschreibung

    Ein unseres Wissens bislang nicht hinreichend untersuchter Faktor ist die Altersstruktur der Beschäftigten und ihr Einfluss auf die Einnahmen der GRV. Denkbar wäre es beispielsweise, dass - bei gleichbleibender Gesamtbeschäftigung - ein Anstieg der Zahl der älteren Arbeitnehmer in den Betrieben zu mehr Einnahmen der GRV führt. Welche Richtung und vor allem welche Stärke der Zusammenhang hat, hängt jedoch von vielen Faktoren ab. Die Senioritäts-entlohnung wird wohl genau so eine Rolle spielen wie die Qualifikationsstruktur der Beschäftigten, der Anteil der Teilzeitbeschäftigten und die altersspezifische Arbeitslosigkeit.

    Zunächst soll analysiert werden, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen der Altersstruktur der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und den gesamten, aus der Beschäftigung resultierenden Einnahmen der GRV. Hierbei ist zu berücksichtigen, welche Kovariate besonders wichtig sind, z.B. Qualifikation, Teilzeitquote, demografische Merkmale u.a.

    Weiter soll die Korrelation zwischen der Altersstruktur der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und des Erwerbspersonenpotenzials sowie der Erwerbsbevölkerung im Zeitablauf analysiert werden. Schließlich soll untersucht werden, inwieweit sich diese wahrscheinlich vorfindbare Korrelation auf die zunächst analysierte Korrelation mit der Einnahmenseite übertragen lässt.

    Würden sich die vermuteten Zusammenhänge bestätigen, dann wäre man in der Lage mit der gebotenen Vorsicht wichtige Folgerungen aus der fast schon als gesichert geltenden Alterung des Erwerbspersonenpotenzials/der Erwerbsbevölkerung auf die Einnahmenseite der GRV abzuleiten.

    Das methodische Problem, das es zu lösen gilt, betrifft die Korrelationsstruktur, die auch über die Zeit verfolgt werden muss. Es gilt nicht nur, einen Zusammenhang zweier Größen (Altersstruktur Beschäftigte und Bevölkerung) aus zwei Zeitpunkten zu bestimmen. Interessant ist auch die Frage, ob diese Beziehung längerfristig stabil ist.

    Beteiligte aus dem IAB

    Söhnlein, Doris;
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