Arbeitsvermittlung und Fallmanagement im Prozess des Forderns und Förderns
Die Wirkung des Einsatzes von arbeitsmarktpolitischen Förderinstrumenten auf die Wiederbeschäftigungschancen von Arbeitslosen wird seit langer Zeit recht intensiv beforscht. Entscheidend für den Erfolg der öffentlichen Arbeitsvermittlung kann auch die Qualität der Betreuung der Arbeitsuchenden durch Arbeitsvermittler*innen bzw. Fallmanager*innen sein. Individuelle Einstellungen und Handlungsweisen der Fachkräfte unterscheiden sich laut Befragungen in den Agenturen für Arbeit deutlich und so stellt sich unter anderem die Frage, welcher Mix von Regeln, Handlungsfreiheit, Einstellungen und Handlungsweisen den größten Erfolg für die Arbeitsvermittlung vor Ort verspricht und wodurch dieser Mix bestimmt wird.
Dieses Themendossier gibt einen Einblick in die Forschungslage und bietet Zugänge zu Hintergründen und wissenschaftlichen Befunden.
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Literaturhinweis
Public employment services under decentralization: Evidence from a natural experiment (2020)
Zitatform
Mergele, Lukas & Michael Weber (2020): Public employment services under decentralization. Evidence from a natural experiment. In: Journal of Public Economics, Jg. 182. DOI:10.1016/j.jpubeco.2019.104113
Abstract
This paper studies whether the decentralization of public employment services (PES) increases job placements among the unemployed. Decentralizing PES has been a widely applied reform used by governments aiming to enhance their efficacy. However, economic theory is ambiguous about its effects, and empirical evidence has been scarce. Using a difference-in-differences design, we exploit unique within-country variation in decentralization provided by the partial devolution of German job centers in 2012. We find that decentralization reduces job placements by approximately 10%. Decentralized providers expand the use of public job creation schemes which diminish job seekers' reemployment prospects but shift costs to higher levels of government. (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
Ähnliche Treffer
auch erschienen als: CESifo working paper , 7957 -
Literaturhinweis
Psychische Probleme von Menschen im SGB II: Was Fachkräfte im Jobcenter tun, um diese zu erkennen (2020)
Oschmiansky, Frank; Popp, Sandra;Zitatform
Oschmiansky, Frank & Sandra Popp (2020): Psychische Probleme von Menschen im SGB II: Was Fachkräfte im Jobcenter tun, um diese zu erkennen. In: IAB-Forum H. 14.09.2020 Nürnberg, o. Sz.
Abstract
"Den Fachkräften in den Jobcentern fällt es oft schwer, psychische Erkrankungen ihrer Kundinnen und Kunden zu erkennen und ihre Beratung entsprechend anzupassen – zumal bislang entsprechende Handlungsleitfäden fehlen. Dies erweist sich insbesondere dann als Problem, wenn es den Betroffenen an Einsicht in ihre Krankheit mangelt. Dennoch gibt es einige Ansätze, um möglichen psychischen Problemen besser auf den Grund zu gehen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
EU-Zugewanderte bei Jobcentern und Arbeitsagenturen: Herausforderungen und Potenziale beim Zugang zu Angeboten der Berliner Arbeitsverwaltung (2020)
Pfeffer-Hoffmann, Christian; Skwarek, Agnieszka; Dubois, Maëlle; Behrendt, Max; Kraußlach, Marianne; Fabianczyk, Emilia; Pfeffer-Hoffmann, Christian; Komitowski, Doritt;Zitatform
Pfeffer-Hoffmann, Christian (Hrsg.) (2020): EU-Zugewanderte bei Jobcentern und Arbeitsagenturen. Herausforderungen und Potenziale beim Zugang zu Angeboten der Berliner Arbeitsverwaltung.: Mensch und Buch Verlag 159 S.
Abstract
"In Berlin leben fast 300.000 Personen, die aus einem anderen Mitgliedsstaat der EU zugewandert sind. Dank des Freizügigkeitsrechtes können sie in der Hauptstadt leben und arbeiten, ohne dafür ein Visum zu benötigen. Vielen von ihnen gelingt die Integration in den Arbeitsmarkt reibungslos. Jedoch ist sowohl der Anteil an Arbeitsuchenden als auch an prekär Beschäftigten erhöht. Hier können Angebote von Jobcentern und Arbeitsagenturen Abhilfe schaffen und eine Brückenfunktion erfüllen. Welche Erfahrungen sammeln EU-Bürgerinnen und EU-Bürger in Berlin mit diesen Einrichtungen der öffentlichen Arbeitsverwaltung? Was läuft bereits gut? Wo bestehen noch Zugangsbarrieren? Minor hat diese Fragen im Rahmen einer Studie untersucht und stellt neben den gewonnenen Erkenntnissen auch Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung der Arbeitsmarktförderung von EU-Zugewanderten vor." (Verlagsangaben, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Experimenting with Caseworker Direction: Evidence from Voucher-Funded Job Training (2020)
Santillano, Robert; Perez-Johnson, Irma; Moore, Quinn;Zitatform
Santillano, Robert, Irma Perez-Johnson & Quinn Moore (2020): Experimenting with Caseworker Direction. Evidence from Voucher-Funded Job Training. In: The Journal of Human Resources, Jg. 55, H. 2, S. 539-565. DOI:10.3368/jhr.55.2.0716.8057R1
Abstract
"We experimentally study the intensity of caseworker direction given to eligible voucher recipients selecting a job-training program. Requiring counseling led some to forgo training, but those assigned to the most directive approach had higher survey-reported earnings seven years after study entry, with targeting implications: dislocated workers did no worse with optional counseling, while disadvantaged workers earned less. Although impacts on earnings were inconsistent for dislocated workers when using administrative data, they were consistent for disadvantaged workers. Finally, using simulations, we find that changing caseworker direction can have impacts that are similar in magnitude to participating in any job training." (Author's abstract, IAB-Doku, © the Board of Regents of the University of Wisconsin System) ((en))
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Literaturhinweis
Zwölf Monate Teilhabechancengesetz: Eine erste Bewertung des §16i SGB II in der praktischen Umsetzung aus Sicht eines Jobcenters im Ruhrgebiet (2020)
Schad, Dominik;Zitatform
Schad, Dominik (2020): Zwölf Monate Teilhabechancengesetz. Eine erste Bewertung des §16i SGB II in der praktischen Umsetzung aus Sicht eines Jobcenters im Ruhrgebiet. In: J. Lange (Hrsg.) (2020): Hartz 4.0?, Rehburg-Loccum, Evangelische Akademie Loccum S. 111-124.
Abstract
Der Autor zieht Bilanz über das erste Jahr des Teilhabechancengesetzes, welches am 01. Januar 2019 beschlossen wurde. Mit diesem Instrument sollen besonders arbeitsmarktferne Langzeitarbeitslose erreicht und ein durch öffentlich geförderte Beschäftigung getragener sozialer Arbeitsmarkt implementiert werden. Primäres Ziel ist die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit und der sozialen Teilhabe der Geförderten. Der Beitrag widmet sich insbesondere der Umsetzung im Ruhrgebiet, die der Autor als Erfolg wertet. 'Aus Sicht der Jobcenter ist vor allen Dingen der relativ hohe Anteil privater Arbeitgeber als überraschendes und positives Zeichen hervorzuheben. Weiterhin betont er, 'dass alle Jobcenter des Ruhrgebiets den Passiv-Aktiv-Transfer zur Akquirierung zusätzlicher Finanzmittel nutzen. Rund 58 Prozent der eingerichteten Stellen werden nach Tariflohn bezahlt und 53 Prozent der vermittelten Personen fielen aus der Hilfebedürftigkeit. Vor dem Hintergrund des Erfolgs plädiert der Autor für eine dauerhafte Implementierung eines sozialen Arbeitsmarktes. (IAB)
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Literaturhinweis
Disincentive effects of unemployment benefits and the role of caseworkers (2020)
Zitatform
Schmieder, Johannes F. & Simon Trenkle (2020): Disincentive effects of unemployment benefits and the role of caseworkers. In: Journal of Public Economics, Jg. 182, S. 1-14., 2019-10-30. DOI:10.1016/j.jpubeco.2019.104096
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Literaturhinweis
Eingliederungsvereinbarungen aus Sicht der Jobcenter: Pflichten der Arbeitsuchenden nehmen viel Raum ein (2020)
Zitatform
Senghaas, Monika, Sarah Bernhard & Carolin Freier (2020): Eingliederungsvereinbarungen aus Sicht der Jobcenter: Pflichten der Arbeitsuchenden nehmen viel Raum ein. (IAB-Kurzbericht 05/2020), Nürnberg, 8 S.
Abstract
"In der Grundsicherung für Arbeitsuchende sollen die Jobcenter nach § 15 Sozialgesetzbuch II mit allen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten eine Eingliederungsvereinbarung abschließen. Sie regelt, welche Bemühungen Arbeitsuchende in welcher Häufigkeit und mit welchen Nachweispflichten erbringen sollen und mit welchen Leistungen das Jobcenter die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit unterstützt. Dabei nehmen Informationen zu möglichen Kürzungen des Arbeitslosengeldes II bei unzureichender Pflichterfüllung viel Raum ein. Unter anderem deshalb ist die Eingliederungsvereinbarung nach Meinung der Vermittlungsfachkräfte zu lang und insbesondere für Arbeitsuchende mit geringen Deutschkenntnissen schwer verständlich. Die Autorinnen untersuchen in diesem Kurzbericht, wie die Vermittlungsfachkräfte die Eingliederungsvereinbarung einschätzen und welche Rolle sie spielt, wenn Arbeitsuchende die Zusammenarbeit mit ihrem Jobcenter bewerten." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Beratungs- und Vermittlungsaktivitäten von Fachkräften der Arbeitsverwaltung (2020)
Zitatform
Sowa, Frank & Ronald Staples (2020): Beratungs- und Vermittlungsaktivitäten von Fachkräften der Arbeitsverwaltung. In: A. Rauch (Hrsg.) & S. Tophoven (Hrsg.) (2020): Integration in den Arbeitsmarkt, Stuttgart, Kohlhammer S. 159-176.
Abstract
"Das Kapitel fokussiert auf Beratungs- und Vermittlungsgespräche zwischen Vermittlungsfachkräften und arbeitsuchenden Personen in der Agentur für Arbeit im Rechtskreis des SGB III. Zunächst wird deutlich, dass diese Gespräche einer rechtlich und organisational normierten Rahmung verpflichtet sind. Aufgrund des voraussetzungsreichen Settings ist eine gewöhnliche, an den Regeln der Alltagskommunikation orientierte Unterhaltung nicht zu erwarten. Gespräche in der Arbeitsverwaltung sind formalisierte Gespräche: Vermittlungsfachkräfte und Arbeitsuchende agieren nicht frei miteinander, sondern innerhalb einer relativ engen Interaktionsordnung. Diese wird anhand von idealtypischen Stationen eines Beratungs- und Vermittlungsgesprächs in der Arbeitsverwaltung herausgearbeitet. Es zeigt sich, dass die spezifische Interaktionsordnung von Beratungs- und Vermittlungsgesprächen durch strukturelle Machtasymmetrie, aber auch durch situative Aushandlungen gekennzeichnet sind." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Bewertung der Betreuung und Beratung in den Jobcentern: Leistungsberechtigte bedürfen oft besonderer Unterstützung (2020)
Zitatform
Stockinger, Bastian & Cordula Zabel (2020): Bewertung der Betreuung und Beratung in den Jobcentern: Leistungsberechtigte bedürfen oft besonderer Unterstützung. (IAB-Kurzbericht 23/2020), Nürnberg, 12 S.
Abstract
"Eine der wesentlichen Herausforderungen der Jobcenter-Betreuung sind die sehr heterogenen Bedarfe der Leistungsberechtigten. Der Kurzbericht zeigt für bestimmte Gruppen von Leistungsberechtigten mit und ohne Verpflichtung zur Arbeitsuche, wie sich der Kontakt zum Jobcenter gestaltet und wie sie diesen wahrnehmen. In der Studie werden Leistungsberechtige betrachtet, die nicht beschäftigt sind oder allenfalls einer geringfügigen Beschäftigung nachgehen. Dabei stehen Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen, solche mit Kinderbetreuungs- und Pflegeaufgaben sowie solche ohne Berufsabschluss im Fokus. Auf Basis der Haushaltsbefragung „Panel Arbeitsmarkt und soziale Sicherung“ (PASS) zeigt sich: Mehr als zwei Drittel der Befragten schätzen ihr Verhältnis zum Jobcenter als eher positiv ein. Allerdings hält nur knapp ein Drittel die Jobcenter-Betreuung für geeignet, ihnen angesichts ihrer Vermittlungshemmnisse und individuellen Problemlagen neue berufliche Perspektiven zu eröffnen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Weiterführende Informationen
- Anteil der Leistungsberechtigten1) mit Jobcenterkontakt und Zustimmung2) zur Aussage „Die Mitarbeiter des Jobcenters haben mit mir ausführlich besprochen, wie ich meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern kann“
- Anteil der Leistungsberechtigten, die zur Arbeitsuche verpflichtet sind
- Anteile der untersuchten Personengruppen an allen Leistungsberechtigten, die nicht regulär beschäftigt oder in Ausbildung sind
- Bewertung der Jobcenter-Betreuung durch die befragten Leistungsberechtigten
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Literaturhinweis
Reciprocity and the interaction between the unemployed and the caseworker (2019)
Zitatform
Berg, Gerard J. van den, Iris Kesternich, Gerrit Müller & Bettina M. Siflinger (2019): Reciprocity and the interaction between the unemployed and the caseworker. (CESifo working paper 7947), München, 33 S.
Abstract
"We investigate how negatively reciprocal traits of unemployed individuals interact with 'sticks' policies imposing constraints on individual job search effort in the context of the German welfare system. For this we merge survey data of long-term unemployed individuals, containing indicators of reciprocity as a personality trait, to a unique set of register data on all unemployed coached by the same team of caseworkers and their treatments. We find that the combination of a higher negative reciprocity and a stricter regime have a negative interaction effect on search effort exerted by the unemployed. The results are stronger for males than for females. Stricter regimes may therefore drive long-term unemployed males with certain types of social preferences further away from the labor market." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
Beteiligte aus dem IAB
Müller, Gerrit; -
Literaturhinweis
Vertragsbeziehungen zwischen Jobcentern und Arbeitslosen: Eingliederungsvereinbarungen aus Sicht von Arbeitsvermittlerinnen und Arbeitsvermittlern (2019)
Zitatform
Bernhard, Sarah, Carolin Freier, Philipp Ramos Lobato, Monika Senghaas & Gesine Stephan (2019): Vertragsbeziehungen zwischen Jobcentern und Arbeitslosen. Eingliederungsvereinbarungen aus Sicht von Arbeitsvermittlerinnen und Arbeitsvermittlern. (IAB-Forschungsbericht 02/2019),.
Abstract
"Eingliederungsvereinbarungen als öffentlich-rechtliche Verträge zwischen Arbeitsuchenden und ihrem Jobcenter bzw. ihrer Arbeitsagentur sollen den Eingliederungsprozess in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt begleitend unterstützen, indem sie Transparenz und gegenseitige Verbindlichkeit herstellen. In der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) enthalten Eingliederungsvereinbarungen das Vermittlungsziel, die Bemühungen des oft arbeitslosen Leistungsberechtigten, die Leistungen des Jobcenters und eine Rechtsfolgenbelehrung. Diese klärt darüber auf, wie stark das Arbeitslosengeld II gekürzt wird, wenn die vereinbarten Bemühungen nicht erbracht und nachgewiesen werden. Welche Rolle schreiben Arbeitsvermittlerinnen und Arbeitsvermittler in den Jobcentern der Eingliederungsvereinbarung und ihren Bestandteilen im Beratungs- und Vermittlungsprozess zu? Der vorliegende Forschungsbericht geht dieser Frage anhand einer Online-Befragung nach. Die Befragung ist ein Teil der Begleitforschung innerhalb eines größeren IAB-Forschungsprojekts zu Wirkungen und Wirkmechanismen der Eingliederungsvereinbarung. Es zeigt sich: Arbeitsvermittlerinnen und Arbeitsvermittler sehen die Eingliederungsvereinbarung eher im Kontext des Prinzips 'Fördern und Fordern' verankert. Sie gehen weniger davon aus, dass Eingliederungsvereinbarungen den Eingliederungsprozess in den Arbeitsmarkt positiv beeinflussen. Kritischer beurteilen sie den Umfang von Eingliederungsvereinbarungen und ihre mangelnde Verständlichkeit für die Leistungsberechtigten. Das Instrument wird zudem nicht für alle Leistungsberechtigten gleichermaßen als sinnvoll eingeschätzt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Beteiligte aus dem IAB
Bernhard, Sarah ; Stephan, Gesine ; Senghaas, Monika ; Ramos Lobato, Philipp; -
Literaturhinweis
Was kommt nach der Aktivierung? Neue Leitbilder der Arbeitsmarktpolitik (2019)
Brussig, Martin;Zitatform
Brussig, Martin (2019): Was kommt nach der Aktivierung? Neue Leitbilder der Arbeitsmarktpolitik. In: Arbeit. Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 28, H. 2, S. 101-123. DOI:10.1515/arbeit-2019-0008
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Literaturhinweis
Bedarfsgemeinschaften und ihre Mitglieder in der Beratungs- und Vermittlungsarbeit der Jobcenter (2019)
Bähr, Holger; Kirchmann, Andrea; Boockmann, Bernhard; Späth, Jochen ; Sippli, Khira; Schafstädt, Christin;Zitatform
Bähr, Holger, Andrea Kirchmann, Christin Schafstädt, Khira Sippli, Jochen Späth & Bernhard Boockmann (2019): Bedarfsgemeinschaften und ihre Mitglieder in der Beratungs- und Vermittlungsarbeit der Jobcenter. (IAB-Forschungsbericht 06/2019), Nürnberg, 196 S.
Abstract
"Während die Zielsetzung des Zweiten Buches des Sozialgesetzbuchs (SGB II) und insbesondere die Maßnahmen der Arbeitsmarktförderung von den Möglichkeiten und Bedarfen der einzelnen Person ausgehen, erfolgt die Feststellung der Hilfebedürftigkeit unter Berücksichtigung der Bedarfsgemeinschaft. Die vorliegende Studie untersucht die Frage, wie das Konstrukt der Bedarfsgemeinschaft in der Praxis der Beratung und Vermittlung im Bereich des SGB II berücksichtigt wird. Je nachdem, ob die Förderung der individuellen Erwerbsfähigkeit und Arbeitsmarktintegration oder das Ende der Hilfebedürftigkeit der Bedarfsgemeinschaft in den Vordergrund gestellt wird, folgen daraus in der Beratungs- und Vermittlungspraxis der Jobcenter unterschiedliche Handlungsoptionen. Die vorliegende Studie verfolgt ein 'mixed methods'-Design, in dem sich quantitative und qualitative Untersuchungsschritte ergänzen. Zum einen wurden in sechs Jobcentern qualitative leitfadengestützte Interviews mit Vermittlungsfachkräften, Team- bzw. Bereichsleitungen, Beauftragten für Chancengleichheit und den Geschäftsführungen geführt. Einbezogen waren auch Vertreterinnen und Vertreter von Regionaldirektionen sowie der Zentrale der Bundesagentur für Arbeit. Darüber hinaus wurden Gespräche zwischen Vermittlungsfachkräften und Kundinnen und Kunden teilnehmend beobachtet. Zum anderen wurde eine standardisierte Befragung von Vermittlungsfachkräften in 30 Jobcentern durchgeführt, die Aufschluss über Bewertungen und Vermittlerhandeln in Bezug auf Mehrpersonen-Bedarfsgemeinschaften gibt. In diesem Rahmen wurde eine Vignettenanalyse durchgeführt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Beteiligte aus dem IAB
Bähr, Holger;Weiterführende Informationen
Siehe IAB-Kurzbericht 14/2019, zeitgleich veröffentlicht -
Literaturhinweis
Bedarfsgemeinschaften im SGB II: Bei individueller Beratung und Vermittlung behalten Jobcenter auch den Haushalt im Blick (2019)
Bähr, Holger; Kirchmann, Andrea; Sippli, Khira; Schafstädt, Christin; Späth, Jochen ; Boockmann, Bernhard;Zitatform
Bähr, Holger, Andrea Kirchmann, Christin Schafstädt, Khira Sippli, Jochen Späth & Bernhard Boockmann (2019): Bedarfsgemeinschaften im SGB II: Bei individueller Beratung und Vermittlung behalten Jobcenter auch den Haushalt im Blick. (IAB-Kurzbericht 14/2019), Nürnberg, 8 S.
Abstract
"Ob und in welchem Ausmaß eine Person Leistungen aus der Grundsicherung für Arbeitsuchende bezieht, bemisst sich nach der sogenannten Bedarfsgemeinschaft, in der sie lebt. Die Beratung und Vermittlung in den Jobcentern steht vor der Aufgabe, sowohl der Einzelperson gerecht zu werden als auch die Bedarfsgemeinschaft miteinzubeziehen. Das Autorenteam untersucht, wie Vermittlungsfachkräfte in den Jobcentern die Bedarfsgemeinschaft berücksichtigen, wenn sie einzelne Personen beraten und bei der Arbeitsmarktintegration unterstützen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Beteiligte aus dem IAB
Bähr, Holger;Weiterführende Informationen
- Alle Ergebnisse der Studie finden Sie im zeitgleich veröffentlichten IAB-Forschungsbericht Nr. 6/2019
- Einfluss der Berufserfahrung des Partners/der Partnerin der Vignettenperson in Abhängigkeit von der Berufserfahrung der Vignettenperson; Einfluss des Vorhandenseins von Kindern in Abhängigkeit von der Berufserfahrung der Vignettenperson; Einfluss des Vorhandenseins von Kindern in Abhängigkeit vom Geschlecht der Vignettenperson
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Literaturhinweis
Grenzen des Marktausgleichs: Netzwerk und Vertrauen in der arbeitgeberorientierten Arbeitsvermittlung (2019)
Bähr, Holger; Marquardsen, Kai;Zitatform
Bähr, Holger & Kai Marquardsen (2019): Grenzen des Marktausgleichs: Netzwerk und Vertrauen in der arbeitgeberorientierten Arbeitsvermittlung. In: Zeitschrift für Sozialreform, Jg. 65, H. 1, S. 1-28., 2018-07-20. DOI:10.1515/zsr-2019-0001
Abstract
"Durch die Vermittlung zwischen Arbeitssuchenden und offenen Stellen trägt die öffentliche Arbeitsverwaltung zum Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt bei. Dabei bilden unvollständige Informationen und die Voraussetzung von Vertrauen für Transaktionen auf dem Arbeitsmarkt wesentliche Rahmenbedingungen. Um das Ziel der Verringerung von Arbeitslosigkeit zu erreichen, stehen der öffentlichen Arbeitsverwaltung verschiedene Steuerungsinstrumente zur Verfügung, die jeweils unterschiedliche Mechanismen der Koordination und Steuerung (Governance) widerspiegeln. In diesem Beitrag wird für die arbeitgeberorientierte Arbeitsvermittlung gezeigt, dass die Pflege von Kontakten zu Arbeitgebern sowohl die marktförmigen Dienstleistungen der Arbeitsverwaltung ergänzt als auch eine eigenständige Art der Aufgabenwahrnehmung in der Governanceform des Netzwerks darstellt. Die Kontaktpflege kann Vertrauen schaffen und Informationsdefizite reduzieren, trägt allerdings hauptsächlich dann zur Arbeitsvermittlung bei, wenn die Arbeitslosenquote gering ist." (Autorenreferat, © De Gruyter)
Beteiligte aus dem IAB
Bähr, Holger; -
Literaturhinweis
Übergänge in Arbeit gestalten: Beratungsdienstleistungen im Vergleich (2019)
Chyle, Heike; Wlassow, Nina; Muche, Claudia; Dittrich, Christiane; Schröder, Christian;Zitatform
Chyle, Heike, Christiane Dittrich, Claudia Muche, Christian Schröder & Nina Wlassow (Hrsg.) (2019): Übergänge in Arbeit gestalten. Beratungsdienstleistungen im Vergleich. (Übergangs- und Bewältigungsforschung), Weinheim: Beltz Juventa, 336 S.
Abstract
"In der Vergangenheit hat das Feld der personenbezogenen Dienstleistungen zur Begleitung und Beratung von Übergängen in Arbeit in Politik, Praxis und Forschung zunehmend an Bedeutung gewonnen. Übergangsberatung ist durch unterschiedlichste Anbieter und Angebotsstrukturen geprägt. Im Buch wird erstmals ein datenbegründeter, systematischer Vergleich aus einer erziehungswissenschaftlichen Perspektive vorgenommen, indem das Prozessieren von Übergängen in Arbeit in den Feldern Berufsorientierung, Berufsberatung, Early School Leaving, Transfergesellschaften und Coaching vergleichend untersucht wird." (Verlagsangaben, IAB-Doku)
Weiterführende Informationen
Inhaltsverzeichnis -
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Reconsidering 'What works' in welfare-to-work with the vulnerable unemployed: The potential of relational causality as an alternative approach (2019)
Zitatform
Dall, Tanja & Sophie Danneris (2019): Reconsidering 'What works' in welfare-to-work with the vulnerable unemployed. The potential of relational causality as an alternative approach. In: Social policy and society, Jg. 18, H. 4, S. 583-596. DOI:10.1017/S1474746419000186
Abstract
"There is growing interest in research that informs more effective practices in employment services across Europe, Australia and the USA. However, despite the ever-expanding amount of research on the implementation and efficacy of various policy programmes in practice, the knowledge on how to bring unemployed individuals closer to the labour market remains ambiguous and inconclusive. This is especially so in the context of the more vulnerable unemployed, who face physical, mental and social challenges in addition to unemployment. In this article, we examine the existing literature in terms of its potential to inform (the development of) effective employment policies. On this basis, we outline an alternative approach based on the concept of relational causality, and discuss the implications of such an approach for applied policy research." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
British public employment service reform: Activating and civilising the precariat? (2019)
Del Roy, Fletcher;Zitatform
Del Roy, Fletcher (2019): British public employment service reform: Activating and civilising the precariat? In: The journal of poverty and social justice, Jg. 27, H. 3, S. 407-421. DOI:10.1332/175982719X15622552304853
Abstract
"A post-industrial 'precariat' has emerged characterised by social insecurity to which the state's response has been to secure habituation to insecure labour. This article provides new empirical evidence regarding how the precariat encounter and experience the reformed welfare delivery system. It seeks to explore theoretically whether the precariat is being 'activated' and/or 'civilised'. The author finds that the primary role of Jobcentre Plus is to assess whether the unemployed are 'active'. This has been interpreted by Marxist scholars as a class disciplinary project which renders labour more dependent upon precarious work. However, the evidence presented here suggests that an inappropriate white-collar model of support combined with sanctions frequently results in ill-discipline and disentitlement from benefits. Furthermore, support cannot be conceptualised as a 'civilising offensive' because it is not a deliberate and targeted attempt at inculcating 'civilised' behaviour. Moreover, rather than enforcing the norms of civilised behaviour it drives many into destitution and crime." (Author's abstract, © 2019 Policy Press) ((en))
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Literaturhinweis
Komplexe Vertragsbeziehungen zwischen Jobcentern und Arbeitslosen: Zur Rolle der ‚Eingliederungsvereinbarung‘ in der aktivierenden Sozialpolitik (2019)
Zitatform
Freier, Carolin, Sarah Bernhard, Philipp Ramos Lobato & Monika Senghaas (2019): Komplexe Vertragsbeziehungen zwischen Jobcentern und Arbeitslosen. Zur Rolle der ‚Eingliederungsvereinbarung‘ in der aktivierenden Sozialpolitik. In: N. Burzan (Hrsg.) (2019): Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen, Göttingen, S. 1-2, 2018-04-09.
Abstract
"Menschen, die Leistungen der Grundsicherung (alltagssprachlich „Hartz IV“) erhalten, schließen in einem Beratungsgespräch zwischen Fachkräften und Arbeitslosen öffentlich-rechtliche Verträge mit dem Jobcenter ab, die sog. „Eingliederungsvereinbarungen“. Die Mixed-Methods-Studie rekonstruiert, welche Rolle die Eingliederungsvereinbarung in der Beziehung zwischen wohlfahrtsstaatlicher Institution und den Adressatinnen und Adressaten sozialstaatlichen Handelns übernimmt. " (Autorenreferat, IAB-Doku)
Weiterführende Informationen
Hier finden Sie sämtliche Beiträge des Kongressbandes. -
Literaturhinweis
Doing gender in public services: Affective labour of employment agents (2019)
Zitatform
Glinsner, Barbara, Birgit Sauer, Myriam Gaitsch, Otto Penz & Johanna Hofbauer (2019): Doing gender in public services: Affective labour of employment agents. In: Gender, work & organization, Jg. 26, H. 7, S. 983-999. DOI:10.1111/gwao.12263