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Dossier

Midijob – Brücke oder Teilzeitfalle?

Midijobs sind Beschäftigungsverhältnisse, deren monatliches Arbeitsentgelt oberhalb des Minijobs angesiedelt ist, also zwischen 450 und maximal 1.300 Euro liegt. Mit der Midijob-Reform von 2019 ist diese Gehaltsgrenze von 850 Euro (Gleitzone) auf 1.300 Euro (Übergangsbereich) pro Monat gestiegen. Im Gegensatz zum versicherungsfreien Minijob, handelt es sich beim Midijob um ein steuer- und sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis. Der Anstieg der Midijob-Verhältnisse nach der Reform 2019 wird seitdem kontrovers diskutiert.
Welche Konsequenzen haben Midijobs für den Arbeitsmarkt? Entstehen positive Anreize zur Aufnahme oder Ausweitung der Erwerbstätigkeit? Oder bringt die Reform negative Arbeitsanreize und verstärkt die Gefahr der "Teilzeitfalle"? Diese Infoplattform erschließt Informationen zum Forschungsstand.

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  • Literaturhinweis

    Arbeitsmarktpolitik: falsche Anreize vermeiden, Fehlentwicklungen korrigieren (2010)

    Brenke, Karl; Eichhorst, Werner;

    Zitatform

    Brenke, Karl & Werner Eichhorst (2010): Arbeitsmarktpolitik: falsche Anreize vermeiden, Fehlentwicklungen korrigieren. In: Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Jg. 79, H. 1, S. 56-84. DOI:10.3790/vjh.79.1.56

    Abstract

    "Nach den umfassenden Reformen in den Jahren 2003 bis 2005, die erheblich zur Flexibilisierung des Arbeitsmarktes beigetragen haben, besteht der Reformbedarf nun im Wesentlichen in der Nachjustierung einzelner Maßnahmen und der Korrektur politikbedingter Fehlentwicklungen. Die Bundesregierung erwägt gemäß Koalitionsvertrag allerdings Reformen, die in die falsche Richtung weisen. Das gilt insbesondere für die Erhöhung der anrechnungsfreien Hinzuverdienste von Hartz-IV-Empfängern und die Ausweitung der Vergünstigungen bei den Mini- und Midijobs. Solche Beschäftigungsverhältnisse schwächen allerdings die Einnahmebasis bei den Steuern und Sozialversicherungen, führen zu Wettbewerbsverzerrungen auf dem Arbeitsmarkt und können reguläre, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung verdrängen. Sie sind systemwidrig und gehören deshalb abgeschafft. Die Ausweitung der Hinzuverdienstmöglichkeiten der Hartz-IV-Empfänger hätte zur Folge, dass die Zahl der Leistungsempfänger steigt und dass es für manche davon attraktiver wird, im Leistungsbezug zu verharren. Überdies geht es den meisten Hilfebeziehern nicht um Hinzuverdienste, sondern um eine auskömmliche Erwerbstätigkeit. Kein Reformbedarf besteht bei der Befristung von Arbeitsverträgen. Mit Blick auf den Niedriglohnsektor sind moderate gesetzliche Mindestlöhne gegenüber tarifvertraglich vereinbarten Branchenlösungen die bessere Alternative, weil dadurch Wettbewerbsverzerrungen vermieden werden. Nachbesserungen sind bei der Zeitarbeit erforderlich, da ein Arbeitsmarktsegment entstanden ist, das nicht nur der Abfederung wechselnder Arbeitskräftenachfrage dient. Überdies wird die berufliche Mobilität der Zeitarbeitnehmer zu sehr eingeschränkt." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Beschäftigungsformen in hessischen Betrieben 2009: Ergebnisse aus dem IAB-Betriebspanel - Hessen 2009 (2010)

    Nüchter, Oliver; Schmid, Alfons;

    Zitatform

    Nüchter, Oliver & Alfons Schmid (2010): Beschäftigungsformen in hessischen Betrieben 2009. Ergebnisse aus dem IAB-Betriebspanel - Hessen 2009. (IAB-Betriebspanel Hessen 2010,04), Frankfurt am Main, 29 S.

    Abstract

    "Das IAB-Betriebspanel gibt u.a. über betriebliches Geschäftsverhalten, Kenndaten zur wirtschaftlichen Lage und Erwartungen, zur Beschäftigtensituation sowie zur Personalpolitik und dem Aus- und Weiterbildungsverhalten der Betriebe Auskunft. Der Report zu den Beschäftigtenverhältnissen der hessischen Betriebe ist der vierte aus der Befragungswelle 2009. Die Ausführungen basieren auf der mündlichen Befragung von 1.034 Betrieben in Hessen.
    Die Ergebnisse:
    Starker Anstieg der Kurzarbeit in Hessen während der Wirtschaftskrise. Besonders das Produzierende Gewerbe ist von Kurzarbeit betroffen. Großbetriebe setzen häufig auf Kurzarbeit während nur wenig Beschäftigte in Kleinbetrieben von Kurzarbeit betroffen sind. Über ein Viertel der Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe sind in Kurzarbeit. Geringfügige Beschäftigung in einer Mehrheit der Betriebe, aber nur die Hälfte der Kleinstbetriebe hat geringfügig Beschäftigte. Der geringste Anteil an geringfügig Beschäftigten ist im Verarbeitenden Gewerbe zu finden. Mehr als jeder fünfte Beschäftigte in Kleinstbetrieben ist geringfügig beschäftigt und Flexibilität und geringer Tätigkeitumfang sind die häufigsten Gründe für deren Einsatz. Die Anzahl der Midi-Jobber ist weiter gestiegen. Der Anteil der Betriebe mit Teilzeitbeschäftigten deutlich gefallen. Niedriger Anteil an Betrieben mit Teilzeitbeschäftigten im Bausektor. Ein leichter Rückgang der Teilzeitquote ist zu beobachten. Leichter Anstieg bei weiblichen Teilzeitkräften. Höchste Teilzeitquote im Dienstleistungssektor und die Teilzeitquote verringert sich mit steigender Betriebsgröße. 2009 kam es zu einem Rückgang der befristet Beschäftigten. Ein hoher Anteil der befristet Beschäftigten befindet sich in der öffentlichen Verwaltung. Mittlere Betriebe weisen höchsten Anteil an befristet Beschäftigten auf und befristete Neueinstellungen haben 2009 deutlich zugenommen. Befristete Verträge oft für Beschäftigte mit Berufsausbildung. Die Gründe für Befristung von Arbeitsverträgen sind vielfältig. Die Vertragsdauer bei Befristung liegt meist unter einem Jahr. Nur in zwei Prozent der Betriebe sind Leiharbeitskräfte tätig. Die Bedeutung externer Arbeitskräfte bleibt gering und die Zahl der Leiharbeiter ist gesunken." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Atypische Beschäftigungsformen in Zeiten der Krise in Rheinland-Pfalz 2009 (2010)

    Wagner, Birgit; Schmid, Alfons;

    Zitatform

    Wagner, Birgit & Alfons Schmid (2010): Atypische Beschäftigungsformen in Zeiten der Krise in Rheinland-Pfalz 2009. (IAB-Betriebspanel Rheinland-Pfalz 2010,01), Frankfurt, M., 34 S.

    Abstract

    "Die Auswertung auf der Grundlage des IAB-Betriebspanels zeigt für Rheinland-Pfalz, dass sich die Wirtschafts- und Finanzkrise sehr unterschiedlich auf die verschiedenen atypischen Beschäftigungsformen ausgewirkt hat. Während die Kurzarbeit und die geringfügige Beschäftigung in Rheinland-Pfalz deutlich anstiegen und auch die 1-Euro-Jobber zunahmen, gab es bei den Midi-Jobs, der Teilzeitbeschäftigung und der befristeten Beschäftigung keine wesentlichen Veränderungen angesichts der Krise. Von der Finanz- und Wirtschaftskrise negativ betroffen waren auch Leiharbeitskräfte sowie freie Mitarbeiter, deren Bedeutung insgesamt jedoch gering ist." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Betriebspanel Berlin: Ergebnisse der vierzehnten Welle 2009 (2010)

    Abstract

    Das IAB-Betriebspanel wurde in Berlin als mündliche Arbeitgeberbefragung auf Leitungsebene von Juli bis Oktober 2009 zum vierzehnten Mal durchgeführt. Insgesamt beteiligten sich in Berlin 875 Betriebe. Die befragten Betriebe repräsentieren die Grundgesamtheit von 82.522 Betrieben mit mindestens einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis in Berlin. Zentrale Themenkomplexe des Fragebogens 2009 waren die differenzierte Entwicklung der verschiedenen Beschäftigungsformen sowie Einschätzungen betrieblicher Standortfaktoren. Ergebnisse: Erstmals seit der Jahrtausendwende hat sich die Zahl der Berliner Betriebe in den Jahren 2007, 2008 und auch während der Finanz- und Wirtschaftkrise 2009 wieder deutlich erhöht. Auch die Beschäftigtenzahl Berlins weist einen deutlichen Zuwachs aus. Trotz der Krise spielt Kurzarbeit nur eine geringe Rolle. Im Vergleich zum Vorjahr zeichnen sich Mitte 2009 für die einzelnen flexiblen Beschäftigungsformen unterschiedliche Entwicklungstendenzen ab: Relativ stabil gegenüber dem Vorjahr hat sich die befristete Beschäftigung verhalten, gleiches gilt für die Mini- und Midi-Jobs. Auch die Zahl der Leiharbeiter/innen ist nicht wie in den anderen Bundesländern gesunken, sondern hat sich stabilisiert. Dem stehen beträchtliche Rückgänge in der Anzahl der Teilzeitbeschäftigten gegenüber. Die aus der Sicht der Betriebe wichtigsten Standortfaktoren erhalten eine sehr unterschiedliche Bewertung. Während die Kundennähe die beste und die Qualität des Fachkräfteangebots eine gute Bewertung erhalten, werden das regionale Lohnniveau, die Zusammenarbeit mit Behörden sowie das Preisniveau und die Verfügbarkeit von Gewerbeflächen unterdurchschnittlich bewertet. Das Preisniveau für Energie/Wasser erhält mit Abstand die schlechteste Note. (IAB)

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  • Literaturhinweis

    Beschäftigungstrends im Freistaat Bayern 2008: repräsentative Analysen auf Basis des IAB-Betriebspanels 2008 (2009)

    Conrads, Ralph; Trischler, Falko; Kundinger, Jochen; Kistler, Ernst; Böhme, Stefan; Eigenhüller, Lutz;

    Zitatform

    Conrads, Ralph, Ernst Kistler, Jochen Kundinger & Falko Trischler (2009): Beschäftigungstrends im Freistaat Bayern 2008. Repräsentative Analysen auf Basis des IAB-Betriebspanels 2008. (Beschäftigungstrends im Freistaat Bayern 2008), Stadtbergen, 118 S.

    Abstract

    Seit der Befragung des Jahres 2001 beteiligt sich der Freistaat Bayern mit einer Aufstockungsstichprobe am Betriebspanel des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit. Der Bericht basiert auf Angaben aus Interviews mit Inhabern bzw. Personalverantwortlichen von 1.202 bayerischen Betrieben. Im einzelnen werden folgende Themenbereiche behandelt: 1. Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Bayern 2008 (Beschäftigungsentwicklung, Beschäftigungserwartung), 2. Wirtschaftliche Lage (2008) und Erwartungen der Betriebe für 2009 (Geschäftsvolumen, empfundener Wettbewerbsdruck und Einschätzung der Ertragslage für das Vorjahr, Regionale Umsatzverteilung, Auslastung und technischer Stand der Anlagen, Investitionen, Innovationen und ihre Finanzierung, Effekte der Finanzkrise), 3. Personalstruktur (Personalstruktur nach Tätigkeitsgruppen, Besondere Beschäftigungsformen, Teilzeit, Geringfügige Beschäftigung, Midi-Jobs, Befristet Beschäftigte, Sonstige Sondergruppen), 4. Personalbewegungen und Personalpolitik (Personaleinstellungen und -abgänge, Aktuelle Personalsuche, Personalbedarf und Personalprobleme, Tarifbindung/-geltung sowie Entlohnung, Weiterbildung), 5. Ältere Beschäftigte (Beschäftigtenanteile, Maßnahmen für Ältere), 6. Frauenförderung und Chancengleichheit (Geschlechterdifferenzierung bei einigen wichtigen Variablen, Frauen in Führungspositionen, Vereinbarungen und Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit von Männern und Frauen), 7. Ausbildung in bayerischen Betrieben (Situation am Ausbildungsmarkt im Befragungsjahr 2008, Ausbildung nach Eigenangaben der Betriebe und Dienststellen, Ausbildungsplatzangebot und -besetzung, Auszubildende mit erfolgreichem Abschluss und Übernahmen an der zweiten Schwelle), 8. Arbeitszeit (Wochenarbeitszeiten, Überstunden und andere Instrumente der Arbeitszeitsteuerung, Arbeitszeit-/Langzeitkonten). Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass sich auch in der bayerischen Wirtschaft das Ende des Aufschwungs bemerkbar macht, aber dennoch gedämpfter Optimismus vorherrscht. Es gibt weiterhin einen abgeschwächten Beschäftigungszuwachs bei den besonderen Beschäftigungsformen, und bis zum Herbst 2008 ist ein gestiegener Personalbedarf zu verzeichnen. Die Ausbildungszahlen haben sich verbessert und die Arbeitszeiten verlängert. Wenig Fortschritte sind bei der Frauenförderung und bei Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit von Männern und Frauen zu verzeichnen. Auch für die wachsende Beschäftigtengruppe älterer Arbeitnehmer gibt es kaum Maßnahmen. (IAB)

    Beteiligte aus dem IAB

    Böhme, Stefan; Eigenhüller, Lutz;
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  • Literaturhinweis

    Prekäre Beschäftigungen - eine Herausforderung für die Gewerkschaften: Dokumentation über das Projekt "Prekäre Beschäftigung in der DGB-Region Oldenburg/Wilhelmshaven - gewerkschaftliche Handlungsstrategien" (2009)

    Goldenstein, Simon; Klöpper, Manfred; Tumforde, Inka;

    Zitatform

    Goldenstein, Simon, Manfred Klöpper & Inka Tumforde (2009): Prekäre Beschäftigungen - eine Herausforderung für die Gewerkschaften. Dokumentation über das Projekt "Prekäre Beschäftigung in der DGB-Region Oldenburg/Wilhelmshaven - gewerkschaftliche Handlungsstrategien". Jena u.a., 69 S.

    Abstract

    Reguläre Arbeitsverhältnisse geraten durch prekäre Beschäftigungsverhältnisse wie z.B. Leiharbeit, Befristungen, unfreiwillige Mini- und Midijobs oder Scheinselbständigkeit immer stärker unter Druck. Aus der Erkenntnis heraus, dass prekäre Beschäftigungen wegen der 'Grenzüberschreitungen' eine Herausforderung für die regionale Gewerkschaftsarbeit darstellt, hat die DGB-Region Oldenburg/Wilhelmshaven ein regionales Projekt zur prekären Beschäftigung organisiert. Die Publikation dokumentiert die wichtigsten Arbeiten und Ergebnisse aus zwei Jahren Projektlaufzeit. Sie untergliedert sich hierbei in folgende inhaltliche Schwerpunkte: Zunächst werden die wichtigsten Ergebnisse einer am Soziologischen Forschungsinstitut in Göttingen (SOFI), erstellten explorativen Studie 'Prekäre Beschäftigung in der DGB-Region Oldenburg/Wilhelmshaven' dargestellt. Der nächste Abschnitt beschäftigt sich mit den wichtigsten Ergebnissen einer qualitativen Befragung von Beschäftigten in prekären Erwerbslagen und geht damit auf die Beschäftigtenperspektive ein. Anschließend werden in Stichworten die Ergebnisse einer ersten 'Vorab'-Befragung von Projektbeteiligten dargestellt. Es folgen die Präsentationen der Ergebnisse zweier im Abstand von etwa einem Jahr durchgeführten Panelbefragungen. Zudem werden Befragungen von Vertretern der Einzelgewerkschaften, die das Projekt monetär und inhaltlich unterstützen, dokumentiert. Dabei geht es darum, wie das Projekt von 'außen', das heißt aus Sicht der Einzelgewerkschaften wahrgenommen und beurteilt wird. Außerdem wird ein Vertreter der am Projekt beteiligten Rechtsschutz GmbH befragt. Abschließend wird die mögliche Übertragbarkeit auf andere Regionen thematisiert, wobei positive sowie verbesserungswürdige Aspekte kurz angesprochen werden. (IAB)

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  • Literaturhinweis

    Für'n Appel und'n Ei?! Niedriglöhne in Niedersachsen: Branchenanalysen. Endbericht (2009)

    Hochmuth, Elke; Krüsemann, Markus; Melcher, Johannes;

    Zitatform

    Hochmuth, Elke & Markus Krüsemann (2009): Für'n Appel und'n Ei?! Niedriglöhne in Niedersachsen. Branchenanalysen. Endbericht. Göttingen, 86 S.

    Abstract

    Seit etwa Mitte der 1990er Jahre befinden sich die Beschäftigungsstrukturen in Deutschland im Wandel. Das Normalarbeitsverhältnis verliert zugunsten von Teilzeitbeschäftigung und den staatlich subventionierten Mini- und Midijobs an Bedeutung. Im gleichen Zeitraum hat die Beschäftigung zu Niedriglöhnen stark zugenommen. Die bundesweiten Entwicklungstendenzen lassen sich auch im Bundesland Niedersachsen beobachten. Auch hier sorgen der Umbau der Beschäftigungsstrukturen und eine zunehmende Lohnspreizung in den unteren Einkommensbereichen für einen sich ausweitenden Niedriglohnsektor. Als besonders problematisch kann die Situation im Gastgewerbe, im Einzelhandel, im Wach- und Sicherheitsgewerbe sowie im Bäckereihandwerk gelten. Die auf der Basis von Branchenanalysen in den vier "Problembranchen" gewonnenen Erkenntnisse zu den Beschäftigungsverhältnissen und Einkommensbedingungen zeigen, dass in allen vier Branchen Niedriglöhne für einen Großteil der Beschäftigten an der Tagesordnung sind. (IAB)

    Weiterführende Informationen

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  • Literaturhinweis

    Flexible Beschäftigung und soziale Ungleichheit: eine Synthese des Stands der Forschung (2009)

    Lengfeld, Holger; Kleiner, Tuuli-Marja;

    Zitatform

    Lengfeld, Holger & Tuuli-Marja Kleiner (2009): Flexible Beschäftigung und soziale Ungleichheit. Eine Synthese des Stands der Forschung. In: Arbeit. Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 18, H. 1, S. 46-62. DOI:10.1515/arbeit-2009-0106

    Abstract

    "Unter Arbeitsmarktforschern gilt als unbestritten, dass die Flexibilisierung von Beschäftigungsverhältnissen in Deutschland seit Mitte der 1990er Jahre zu einem Wandel von sozialer Ungleichheit beigetragen hat. Wie sich dieser Wandel vollzogen hat, wird in Form eines Review-Beitrags dargelegt. Im Zentrum stehen vier Typen numerisch-flexibler Arbeitsverhältnisse: Vertragsbefristung, Leiharbeit, Teilzeitarbeit und Mini- bzw. Midijob. Dargestellt werden Verbreitungsgrade, betroffene Erwerbspersonen und Effekte auf die Verteilung von Lebenschancen. Der Vergleich der vier Beschäftigungstypen zeigt, dass Flexibilisierung heterogene Wirkungen hervorruft. Für die meisten betroffenen Beschäftigten bringen flexible Jobs erhöhte Risiken im Erwerbsverlauf mit sich. Sie wirken sich besonders negativ auf die Lebenschancen von gering gebildeten bzw. beruflich gering qualifizierten Beschäftigten, älteren Arbeitnehmern und Berufseinsteigern aus. Zugleich ermöglicht Beschäftigungsflexibilisierung für manche Erwerbspersonengruppen unter bestimmten Bedingungen auch Vorteile. Dabei haben jene Beschäftigungsformen im Zeitverlauf den größten Zuwachs erfahren, die den Erwerbspersonen begrenzte Flexibilisierungsgewinne ermöglichen." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Erwerbsarbeit heute: Auf neuen Spuren unterwegs (2008)

    Dietz, Martin; Walwei, Ulrich ;

    Zitatform

    Dietz, Martin & Ulrich Walwei (2008): Erwerbsarbeit heute: Auf neuen Spuren unterwegs. In: IAB-Forum H. 1, S. 4-9.

    Abstract

    Seit 1994 ist ein starkes Ansteigen sogenannter atypischer Erwerbsformen zu beobachten. In Abgrenzung zum Normalarbeitsverhältnis werden folgende Erwersbformen als 'atypisch' definiert: temporäre Beschäftigung in Form von Befristungen oder Leiharbeit, Selbstständigkeit sowie Teilzeitbeschäftigung in Form von echter Teilzeit oder als Mini- oder Midi-Jobs. Die Autoren gehen einserseits davon aus, dass atypische Erwerbsformen für Betriebe Flexibilitäts- und/oder Kostenvorteile gegenüber den Normalarbeitsverhältnissen bieten. Auf der anderen Seite ist ihre steigende Bedeutung nach Meinung der Autoren auch Ausdruck gesellschaftlichen Wandels. So fängt der steigende Anteil der Teilzeitarbeit die größere Erwerbsneigung von Frauen auf und bietet einen Weg, die Bedürfnisse nach Familie und beruflicher Entwicklung zu verbinden. Die Autoren verweisen darauf, dass atypische Erwerbsformen nicht immer 'prekär' sein müssen, auch wenn eine höhere Flexibilität oftmals mit individuellen Risiken einhergeht. Jedoch tragen sie dazu bei, dass auch bei einem wirtschaftlichen Wandel die Beschäftigungslage stabil bleibt und nicht an relativ wettbewerbsschwachen Menschen vorbeigeht. Zu den Nachteilen atypischer Erwerbsformen im Hinblick auf Unternehmensziele zählen die Autoren eine fehlende Identifikation betroffener Arbeitnehmer mit dem Betrieb. 'Maximale Flexibilität ist also nicht gleichbedeutend mit optimaler Flexibilität, so dass dem Spielraum für atypische Erwerbsformen auch in Zukunft natürliche Grenzen gesetzt sind.' (IAB)

    Beteiligte aus dem IAB

    Dietz, Martin; Walwei, Ulrich ;
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  • Literaturhinweis

    Beschäftigungstrends im Freistaat Bayern 2007: repräsentative Analysen auf Basis des IAB-Betriebspanels 2007 (2008)

    Ebert, Andreas; Kistler, Ernst; Böhme, Stefan; Trischler, Falko; Eigenhüller, Lutz; Kundinger, Jochen;

    Zitatform

    Ebert, Andreas, Ernst Kistler, Jochen Kundinger, Falko Trischler, Stefan Böhme & Lutz Eigenhüller (2008): Beschäftigungstrends im Freistaat Bayern 2007. Repräsentative Analysen auf Basis des IAB-Betriebspanels 2007. (Beschäftigungstrends im Freistaat Bayern 2007), Stadtbergen, 89 S.

    Abstract

    Seit dem Jahr 2001 beteiligt sich der Freistaat Bayern mit einer Aufstockungsstichprobe am IAB-Betriebspanel des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit. Befragt wurden 1.175 bayerische Betrieben. Der Bericht dokumentiert die wichtigsten Ergebnisse dieser Untersuchung. Im einzelnen werden folgende Themenbereiche behandelt: 1. Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Bayern 2007, 2. Wirtschaftliche Lage (2006) und Erwartungen der Betriebe für 2007 (Geschäftsvolumen und Einschätzung der Ertragslage für das Vorjahr, regionale Umsatzverteilung, öffentliche Förderung), 3. Personalstruktur (Teilzeitarbeitnehmer, geringfügige Beschäftigung, Midi-Jobs, externe Mitarbeiter, befristet Beschäftigte), 4. Personalbewegungen und Personalpolitik (Personaleinstellungen, Personalabgänge, aktuelle Personalsuche, künftige Stellenbesetzungen für Fachkräfte, Tarifbindung, Tarifgeltung sowie Entlohnung, betriebliche Personalvertretung, professionelle Personalpolitik), 5. Ausbildung in bayerischen Betrieben (Ausbildungssituation, Ausbildungsberechtigung und Ausbildungsbeteiligung der Betriebe, Auszubildende, Ausbildungsplatzangebot, Ausbildungsverträge, Auszubildende mit erfolgreich abgeschlossener Ausbildung und Übernahmen an der zweiten Schwelle, Inanspruchnahme von Unterstützung bei betrieblicher Ausbildung), 6. Investitionen und Innovationen (Entwicklung und Struktur, Technischer Stand der Anlagen, Produktinnovationen, Prozessinnovationen, Innovationshemmnisse, FuE - Aktivität), 7. Betriebliche Weiterbildung (Anteil von Betrieben mit Weiterbildungsförderung, Art der Weiterbildungsmaßnahmen, Umfang der Förderung/finanziellen Beteiligung, Teilnahmequoten und Gruppenspezifität der Beteiligung). Es zeigt sich, dass der wirtschaftliche Aufschwung im Jahr 2007 zu einer kräftigen Erholung am Arbeitsmarkt mit deutlichen Zuwächsen bei der Zahl der Betriebe und Dienststellen, bei der Zahl der Erwerbstätigen wie auch bei der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten geführt hat. Trotz der konjunkturellen Verbesserung und der insgesamt positiven Beschäftigungsentwicklung liegt die Ausbildungsbeteiligung in Bayern allerdings nach wie vor unterhalb der Jahre 2002 bis 2004. (IAB)

    Beteiligte aus dem IAB

    Böhme, Stefan; Eigenhüller, Lutz;
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  • Literaturhinweis

    Atypische Beschäftigungsverhältnisse: Teilzeitarbeit, Mini-Jobs, Ich-AG, Leiharbeit, Kombilohn und andere Formen in Deutschland (2008)

    Szuwart, Tobias;

    Zitatform

    Szuwart, Tobias (2008): Atypische Beschäftigungsverhältnisse. Teilzeitarbeit, Mini-Jobs, Ich-AG, Leiharbeit, Kombilohn und andere Formen in Deutschland. Hamburg: IGEL-Verl., 122 S.

    Abstract

    "Die atypischen Beschäftigungsverhältnisse werden schon seit Mitte der 1980er Jahre sehr kontrovers diskutiert. Auf dem deutschen Arbeitsmarkt und in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung haben sie inzwischen eine hohe Bedeutung gewonnen. Bislang sind allerdings kaum wissenschaftliche Ausarbeitungen zu diesem Thema veröffentlicht worden, welche einen Überblick über den aktuellen Stand der heterogenen und kaum zu überblickenden Erscheinungsformen bieten. Der Schwerpunkt dieses Buches liegt in einer systematischen Gesamtschau der wichtigsten Varianten atypischer Beschäftigung. Behandelt wurden befristete und geringfügige Beschäftigungsverhältnisse (Mini- und Midijobs), Selbständigkeit, die Instrumente Ich-AG und Gründungszuschuss aus der neuen Selbständigkeit, Leiharbeit (einschließlich der Personalserviceagenturen - PSA) sowie Varianten der Teilzeitbeschäftigung. Ebenso finden auch einige Kombilohn-Modelle und aktuell bestehende Regelungen mit einem Kombilohncharakter Beachtung. Je nach Datenlage werden auch berufsstrategische Perspektiven aufgezeigt, welche mit den atypischen Beschäftigungsmodellen verbunden sind. Die Wirkung auf die Erwerbsmobilität und das Potential für die Arbeitsmarktintegration, insbesondere von Frauen und Arbeitslosen, stehen dabei im Fokus der Betrachtungen." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Was tun im Niedriglohnbereich? Eine kritische Auseinandersetzung mit einem neueren Kombilohnkonzept (2007)

    Bispinck, Reinhard; Zwiener, Rudolf; Horn, Gustav; Aust, Judith; Leiber, Simone; Schulten, Thorsten; Müller-Schoell, Till;

    Zitatform

    Bispinck, Reinhard, Rudolf Zwiener, Gustav Horn, Judith Aust, Simone Leiber, Thorsten Schulten & Till Müller-Schoell Bispinck, Reinhard, Rudolf Zwiener, Gustav Horn, Judith Aust, Simone Leiber, Thorsten Schulten & Till Müller-Schoell (sonst. bet. Pers.) (2007): Was tun im Niedriglohnbereich? Eine kritische Auseinandersetzung mit einem neueren Kombilohnkonzept. (IMK Report 18), Düsseldorf, 14 S.

    Abstract

    "Die Bundesregierung plant die Einführung eines Kombilohns. Hierzu werden zahlreiche Varianten diskutiert und teilweise bereits praktiziert. Die bisherigen Erfahrungen mit Kombilöhnen sind unbefriedigend, und alternative Modelle lassen außer hohen finanziellen Belastungen für den Staat keinen signifikanten Ausbau der gesamtwirtschaftlichen Beschäftigung erwarten (IMK-WSI-Arbeitskreis 2006). Mit der Veröffentlichung einer Studie von Bofinger, Dietz, Genders und Walwei (Bofinger et al. 2006) hat das Thema jedoch wieder an öffentlicher Aufmerksamkeit gewonnen, zumal diese Studie - anders als viele andere - klare Anreize für eine Vollzeitbeschäftigung und einen Mindestlohn setzt. In Verbindung mit der Abschaffung der steuerlichen Privilegierung von Minijobs und Midijobs sollen damit die Belastungen der öffentlichen Haushalte in Grenzen gehalten werden. Zugleich werden Einkommen durch Übernahme der Sozialbeiträge der Arbeitnehmer durch den Staat subventioniert und das Kindergeld aufgestockt. Auf den ersten Blick bietet der Vorschlag von Bofinger et al. zwar Vorteile gegenüber dem Status quo. Doch zwei wichtige Kernziele werden nicht erreicht: Das Einkommen, das durch eine vollzeitige Erwerbstätigkeit erzielt wird, reicht auch nach diesem Modell nicht für einen angemessenen Lebensunterhalt aus. Zudem wird das von Bofinger et al. selbst gesteckte Ziel, genügend Vollzeitstellen für ALG II-Empfänger zu schaffen, verfehlt. Vielmehr dürfte die Gefahr groß sein, dass die staatlichen Subventionen nicht die niedrig Qualifizierten erreichen und viele ALG II-Empfänger dadurch schlechter gestellt werden als bei der derzeitigen Regelung. . Im Vergleich dazu verspricht eine Strategie mit Einführung eines angemessenen gesetzlichen Mindestlohns, dem Verzicht auf die Subventionierung von Minijobs sowie höheren Hinzuverdienstmöglichkeiten und mehr öffentlicher Beschäftigung bessere Wachstums-, Verteilungs- und Beschäftigungseffekte. Aber auch dann dürfte es erforderlich sein, diese Maßnahmen um zeitlich begrenzte und zielgruppenspezifische Kombilohnmodelle - z.B. für Langzeitarbeitslose - zu ergänzen." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Förderung Existenz sichernder Beschäftigung im Niedriglohnbereich: Schätzung von Angebots-, Verteilungs- und fiskalischen Effekten des SMWA-Vorschlags (2007)

    Blos, Kerstin; Wiemers, Jürgen ; Feil, Michael; Rudolph, Helmut; Walwei, Ulrich ;

    Zitatform

    Blos, Kerstin, Michael Feil, Helmut Rudolph, Ulrich Walwei & Jürgen Wiemers (2007): Förderung Existenz sichernder Beschäftigung im Niedriglohnbereich. Schätzung von Angebots-, Verteilungs- und fiskalischen Effekten des SMWA-Vorschlags. (IAB-Forschungsbericht 07/2007), Nürnberg, 78 S.

    Abstract

    "In dem Forschungsbericht werden die wesentlichen Effekte der Einführung des Bofinger-Walwei-Vorschlags zur Neuordnung des Niedriglohnsektors in Deutschland untersucht. Der Vorschlag enthält drei Kernelemente: (1) Die Senkung der Sozialversicherungsbeiträge für bedürftige Geringverdiener; (2) die Beseitigung der bevorzugten abgaben- und steuerrechtlichen Behandlung von Mini- und Midi-Jobs sowie (3) eingeschränkte Hinzuverdienstmöglichkeiten für Empfänger des ALG II. Wir verwenden zwei Mikrosimulationsmodelle, um Arbeitsangebots-, Verteilungs- und fiskalische Effekte des Reformvorschlags abzuschätzen. Die Mikrosimulationsmodelle basieren auf unterschiedlichen Datensätzen, nämlich dem Sozio-ökonomischen Panel 2004 und der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2003. Es werden sowohl 'morning after'-Effekte, also Verteilungs- und fiskalische Effekte ohne Berücksichtigung von möglichen Verhaltensanpassungen, als auch langfristige Effekte simuliert. Letztere berücksichtigen die zu erwartenden Arbeitsangebotsreaktionen nach Einführung der Reform. Die Arbeitsangebotsreaktion wird mit Hilfe eines discrete choice-Modells für unterschiedliche Haushaltstypen geschätzt. Die Simulationen zeigen eine moderate Erhöhung des Arbeitsangebots (55.000 Personen in Vollzeitäquivalenten) und nahezu durchgehend insignifikante Partizipationseffekte. Die fiskalischen Effekte sind vernachlässigbar, da die zusätzlichen Transfers, die sich aus Element (1) des Vorschlags ergeben, näherungsweise durch die reduzierten Transfers kompensiert werden, die sich aus den Elementen (2) und (3) ergeben. Die Verteilungsanalyse zeigt, dass Haushalte, die bereits im Status Quo Transfers beziehen, sich im allgemeinen schlechter stellen, während Haushalte, deren Status Quo-Einkommen zu hoch ist, um einen Alg II-Anspruch zu erwerben, von der Reform profitieren." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Untersuchung der beschäftigungs- und finanzpolitischen Auswirkungen des Bofinger/Walwei-Konzepts zur Neuordnung des Niedriglohnbereichs (2007)

    Bonin, Holger; Rinne, Ulf; Zinsmeister, Florian; Slacalek, Jiri; Dreger, Christian; Schneider, Hilmar; Klär, Erik;

    Zitatform

    Bonin, Holger, Ulf Rinne, Hilmar Schneider, Christian Dreger, Erik Klär, Jiri Slacalek & Florian Zinsmeister (2007): Untersuchung der beschäftigungs- und finanzpolitischen Auswirkungen des Bofinger/Walwei-Konzepts zur Neuordnung des Niedriglohnbereichs. (IZA research report 11), Bonn u.a., 109 S.

    Abstract

    "Dieser Bericht untersucht die möglichen Beschäftigungseffekte und fiskalischen Effekte des von Peter Bofinger und Ulrich Walwei vorgeschlagenen Konzepts zur Förderung Existenz sichernder Beschäftigung. Das Konzept zielt im Kern darauf ab, die bisherige staatliche Förderung geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse aufzugeben. Stattdessen sollen über ein neuartiges System von Einkommensteuergutschriften Anreize geschaffen werden, auch Teil- und Vollzeitarbeitsplätze anzunehmen, die nur ein geringes Markteinkommen bieten. Indem der Staat niedrige, aber Existenz sichernde Einkommen bezuschusst, soll der Tendenz, Arbeitslosengeld II durch Hinzuverdienst in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen aufzustocken, begegnet werden.
    Das Konzept von Bofinger und Walwei lässt sich durch vier Elemente charakterisieren: (i) die Abschaffung abgabenbegünstigter geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse (Mini- und Midi-Jobs), (ii) die Verschlechterung der Hinzuverdienstmöglichkeiten für erwerbstätige erwerbsfähige Hilfeempfänger, (iii) die Einführung einer Steuergutschrift zur teilweisen oder vollständigen Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge bei niedrigen Einkommen, sowie (iv) die Einführung einer Steuergutschrift zur Gewährung eines bedarfsgerechten erhöhten Kindergelds im unteren und mittleren Einkommensbereich.
    Das Gutachten analysiert die Wirkungen dieser vier Elemente auf Grundlage eines mikroökonomischen Simulationsmodells. Betrachtet man alle vier Elemente des Konzepts von Bofinger- und Walwei zusammen, erhöht das Konzept das Arbeitsangebot gegenüber dem Status quo um 46 Tsd. Personen. In Vollzeitäquivalenten gerechnet, steigt das Arbeitsangebot sogar um 146 Tsd. Der Grund für diesen stärkeren Effekt ist, dass das Modell viele in der Ausgangslage bereits Beschäftigte anregt, ihre Arbeitszeit auszuweiten und statt einer geringfügigen Tätigkeit eine Vollzeittätigkeit im Umfang über 30 Stunden wöchentlich zu suchen. Das Konzept von Bofinger und Walwei wirkt also in die intendierte Richtung. Im Vergleich mit anderen vorliegenden Konzepten zur Belebung des Arbeitsmarkts im Niedriglohnbereich - etwa dem vom Sachverständigenrat vorgeschlagenen Maßnahmenbündel, dem ifo-Modell oder dem Workfare-Konzept - ist die erwartete Belebung des Arbeitsangebots durch das Bofinger-Walwei-Modell allerdings klein." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Kombilöhne: Das Bofinger/Walwei-Modell (2007)

    Bruckmeier, Kerstin ; Wiemers, Jürgen ; Feil, Michael;

    Zitatform

    Bruckmeier, Kerstin, Michael Feil & Jürgen Wiemers (2007): Kombilöhne: Das Bofinger/Walwei-Modell. In: IAB-Forum H. 1, S. 81-85.

    Abstract

    Gemäß dem Vorschlag von Bofinger, Genders, Dietz und Walwei - dem so genannten Bofinger/Walwei-Modell - soll eine Ausweitung existenzsichernder Beschäftigung im Niedriglohnbereich dazu führen, einen großen Teil der 'Aufstocker' aus dem SGB II herauszuholen. Außerdem sollen für nicht beschäftigte ALG II-Empfänger die Anreize verstärkt werden, eine (Vollzeit-)Beschäftigung aufzunehmen bzw. die wöchentliche Arbeitszeit zu erhöhen und so den Hilfebezug zu beenden. Das Modell besteht aus drei Kernelementen: a) Senkung der Sozialversicherungsbeiträge und Einführung eines erhöhten Kindergeld für bedürftige Geringverdiener, b) Beseitigung der Begünstigung von Mini- und Midi-Jobs sowie c) eingeschränkten Hinzuverdienstmöglichkeiten für Empfänger des Arbeitslosengeldes II. Der Beitrag präsentiert die wichtigsten Ergebnisse einer Analyse dieses Vorschlags durch das IAB. Mittels Simulationsrechnungen wurden die fiskalischen Effekte, die Entlastungswirkungen, die Entlastung des Fallmanagements, die Verteilungseffekte, der Abbau verdeckter Armut und die Wirkungen auf das Arbeitsangebot analysiert. Die Untersuchung des IAB kommt zu dem Schluss, dass die Angebotseffekte des Modells zwar in Richtung eines wachsenden Interesses an Existenz sichernder Beschäftigung weisen, angesichts ihres begrenzten Umfangs jedoch nicht zu erwarten ist, dass die Umsetzung des Modells allein einen substanziellen Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit in Deutschland bewirken würde. Es wird vorgeschlagen, einige Parameter des Modells noch einmal zu überprüfen. (IAB)

    Beteiligte aus dem IAB

    Bruckmeier, Kerstin ; Wiemers, Jürgen ;
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  • Literaturhinweis

    Neue Erwerbsformen: Herausforderungen für die soziale Sicherung (2007)

    Fachinger, Uwe;

    Zitatform

    Fachinger, Uwe (2007): Neue Erwerbsformen: Herausforderungen für die soziale Sicherung. In: ZeS-Report, Jg. 12, H. 1, S. 7-14.

    Abstract

    In den letzten Jahren sind im Rahmen der strukturellen Änderungen des Arbeitsmarktes zahlreiche 'neue' Erwerbsformen entstanden. Für den Bereich der abhängigen Erwerbstätigkeit sind dies Werkvertragsarbeitnehmer, Leiharbeit, Zeitarbeit, Niedriglohn-Arbeitsplätze, Mini-Jobs, Midi-Jobs, Niedriglohn-Jobs, soziale Arbeitsgelegenheiten, Gleitzonen-Jobs, 1-Euro-Jobs, Vollzeit-Geringverdiener, geringfügig Beschäftigte, Erwerbstätigkeit in Altersteilzeit, kapazitätsorientierte flexible Arbeitszeit, Job-Sharing, Teilzeittätigkeit, Kurzfristige Beschäftigung, Scheinselbständigkeit und für den Bereich der selbstständigen Erwerbstätigkeit Solo-Selbständige, Alleinunternehmer, Ein-Personen- Unternehmen, Unternehmen ohne Beschäftigte, Ich-AG, Familien-AG, Existenzgründer, free lancers sowie Werkvertragnehmer. Diese Entwicklung folgt den wirtschaftspolitischen Zielsetzungen: 1. Reduzierung der Arbeitslosigkeit bzw. Erhöhung der Beschäftigung durch eine sogenannte Flexibilisierung des Arbeitsmarktes und 2. Förderung selbstständiger Erwerbstätigkeit, um das allgemeine Wirtschaftswachstum zu fördern, Wohlfahrtssteigerungen zu erreichen und im internationalen Wettbewerb durch Erhöhung von Innovationen zu bestehen. Die Wirkungen des erwerbsstrukturellen Wandels umfassen den gesamten Bereich der Sozial- und Verteilungspolitik. Der Beitrag analysiert die durch die strukturellen Änderungen der Erwerbstätigkeit ausgelösten massiven Auswirkungen auf das soziale Sicherungssystem und kategorisiert diese nach Institutionen und Haushalten bzw. Individuen. Er kommt zu dem Ergebnis, dass es den neuen Erwerbsformen aus individueller Sicht vielfach an Elementen der Absicherung gegen die finanziellen Folgen des Eintritts sozialer Risiken mangelt und aus institutioneller Sicht die Finanzierungsbasis der sozialen Sicherungssystem sukzessive schwächer wird. (IAB)

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  • Literaturhinweis

    Mini- und Midijobs in Deutschland (2007)

    Hartmann, Michael; Meinken, Holger;

    Zitatform

    Hartmann, Michael & Holger Meinken (2007): Mini- und Midijobs in Deutschland. Nürnberg, 44 S.

    Abstract

    "Ende Dezember 2005 gab es 26,206 Mio sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Darunter waren 946.000 Arbeitnehmer oder 3,6 Prozent, die die Midijob-Regelung in Anspruch genommen haben, davon 525.000 während der gesamten Beschäftigungszeit und 422.000 wenigstens zeitweise (so genannte Mischfälle). Zusätzlich zu ihrer sozialversicherungspflichtigen Haupttätigkeit übten 1,846 Mio Beschäftigte oder 7,0 Prozent einen Minijob als Nebentätigkeit aus. Darüber hinaus waren Ende Dezember 4,893 Mio Personen ausschließlich geringfügig entlohnt beschäftigt; auf 100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte kamen also noch 18,7 ausschließlich geringfügig entlohnte Beschäftigte. Minijobs finden sich im Westen Deutschlands relativ häufiger als im Osten, während die Inanspruchnahme der Midijob-Regelung im Osten größer ist. Midi- und Minijobs werden vor allem von Frauen genutzt, besonders ausgeprägt die Midijobs. Midijobber arbeiten überwiegend in Teilzeit, aber auch zu einem großen Teil in Vollzeit. Während die Altersstruktur bei den voll sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, den Midi- und den Nebenjobbern recht ähnlich ist, sind bei den ausschließlich geringfügig entlohnten Beschäftigten die Jüngeren und die Älteren überdurchschnittlich vertreten. Die Domäne der Midi- und Minijobs sind die Dienstleistungsbranchen. Bezogen auf die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der jeweiligen Branche finden sich Midi- und Minijobber vor allem im Reinigungsgewerbe, der Gastronomie, in Kantinen und bei Caterern sowie in den privaten Haushalten. Midijobber konzentrieren sich in Klein- und Mittelbetrieben. Die Entwicklung bei den Midi- und Minijobs war seit Einführung der neuen Regelungen im April 2003 sehr dynamisch. Differenzierte Auswertungen liegen für die Minijobs quartalsweise und für die Midjobs jeweils für das Jahresende vor. Neun Monate nach Einführung der Gleitzonenregelung im Dezember 2003 wurden 607.000 Midijobber gezählt, die bis Dezember 2005 dann um weitere 339.000 auf 946.000 gestiegen sind." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Atypische Beschäftigung: Flexibilisierung und soziale Risiken (2007)

    Keller, Berndt; Keller, Berndt; Klammer, Ute; Seifert, Hartmut; Leiber, Simone; Bellmann, Lutz ; Nienhüser, Werner; Dufour, Christian; Noll, Susanne; Groß, Martin; Promberger, Markus; Hohendanner, Christian; Seifert, Hartmut; Bäcker, Gerhard; Sesselmeier, Werner; Giesecke, Johannes ; Walwei, Ulrich ; Hege, Adelheid; Wießner, Frank; Dietz, Martin;

    Zitatform

    Keller, Berndt & Hartmut Seifert (Hrsg.) (2007): Atypische Beschäftigung. Flexibilisierung und soziale Risiken. (Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung 81), Berlin: Edition Sigma, 230 S.

    Abstract

    "Atypische Beschäftigung hat in den letzten beiden Jahrzehnten erheblich an Bedeutung gewonnen; immer mehr Arbeitnehmer/innen sind zu Konditionen beschäftigt, die vom klassischen Normalarbeitsverhältnis abweichen. Dieser Sammelband bietet einen umfassenden und aktuellen Überblick über Entwicklung und Stand der verschiedenen Formen atypischer Beschäftigung sowie über ihre arbeits- und sozialpolitischen Folgeprobleme, vor allem ihre Prekarität oder Sozialverträglichkeit. Die Beiträge des ersten Teils unterscheiden die wichtigsten Varianten von Flexibilität, untersuchen betriebliche Beschäftigungsstrategien und liefern arbeitsmarkttheoretische Erklärungen. Der zweite Teil präsentiert die wichtigsten Formen unter besonderer Berücksichtigung ihrer aktuellen Entwicklungen: befristete Beschäftigung, geringfügige Beschäftigung (einschließlich Mini- und Midijobs), Leiharbeit (einschließlich Personalserviceagenturen), neue (Schein-)Selbständigkeit (einschließlich Ich-/Familien-AG). Der dritte Teil behandelt die wesentlichen Folgeprobleme - vor allem Wirkungen auf das Beschäftigungsniveau und Folgen für die Systeme der sozialen Sicherung -, die in der aktuellen Diskussion häufig unberücksichtigt bleiben, und gibt einen Überblick über ähnliche Entwicklungen in anderen EU-Ländern." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    IAB-Betriebspanel Bremen 2006: betriebliche Arbeitszeiten und Beschäftigungsformen (2007)

    Landsberg, Helma;

    Zitatform

    Landsberg, Helma (2007): IAB-Betriebspanel Bremen 2006. Betriebliche Arbeitszeiten und Beschäftigungsformen. (BAW-Studie), Bremen, 61 S.

    Abstract

    Die Arbeitszeitentwicklung in Deutschland war bis Mitte der 1990er Jahre von Verkürzungen der tariflichen Arbeitszeit geprägt. Einerseits erlaubten steigende Produktivitäten eine Senkung der Arbeitszeit und anderseits sollte durch eine Verteilung der Arbeit auf viele Erwerbspersonen eine Verringerung der Arbeitslosigkeit erreicht werden. In neuerer Zeit stehen dagegen Arbeitszeitverlängerungen unter dem Aspekt der Senkung der Kosten und der Erhaltung der internatonalen Wettbewerbsfähigkeit im Mittelpunkt arbeitsmarktpolitischen Handelns. Die Auswertung des Längsschnittdatensatzes des IAB-Betriebspanels 2006 zu betrieblichen Arbeitszeiten und Beschäftigungsformen für Bremen zeigt einen deutlichen Trend zur Verlängerung der vereinbarten durchschnittlichen Wochenarbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten. Dabei werden die Instrumente der Arbeitszeitsteuerung (Überstunden und Kurzarbeit sowie Arbeitszeitkonten und Vertrauensarbeitszeit) erläutert. Die durchschnittliche wöchentliche Betriebszeit ist in Bremen höher als die Wochenarbeitszeit und gut zwei Stunden länger als im westdeutschen Großstädtedurchschnitt. Die Beschäftigtenstatistik zeigt, dass sich der Trend zur Teilzeitbeschäftigung fortsetzt. Dies wird detailliert für die unterschiedlichen Beschäftigungsformen (Midijobs, geringfügige Beschäftigung, Leiharbeitskräfte, Freie Mitarbeiter, Praktikanten) aufgeschlüsselt. Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten in Bremen ist von 2000 bis 2006 um 14 Prozent angestiegen, wodurch sich der Anteil an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf 19 Prozent erhöht hat. Nach dem IAB-Panel ist auch der Anteil der bremischen Betriebe, in denen Teilzeitarbeit geleistet wird, von 67 Prozent in 2000 auf 75 Prozent in 2006 gestiegen. In einem Exkurs enthält der Bericht Auswertungen eines Sonderfragenkomplexes zu betrieblichen Vereinbarungen zur Standort- und Beschäftigungssicherung. (IAB)

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  • Literaturhinweis

    Eine theoretische und empirische Analyse der betrieblichen Determinanten von Teilzeitarbeit, Mini- und Midi-Jobs (2007)

    Pfeifer, Christian ;

    Zitatform

    Pfeifer, Christian (2007): Eine theoretische und empirische Analyse der betrieblichen Determinanten von Teilzeitarbeit, Mini- und Midi-Jobs. In: Zeitschrift für ArbeitsmarktForschung, Jg. 40, H. 1, S. 65-76.

    Abstract

    "Der Beitrag untersucht die betrieblichen Determinanten von Teilzeitbeschäftigung, Mini- und Midi-Jobs. Für die empirische Analyse wird die niedersächsische Teilstichprobe des IAB-Betriebspanels der Jahre 2000 bis 2004 verwendet. Aus theoretischer Perspektive könnten alle drei Beschäftigungsformen als Instrument der Anpassungsflexibilität bei Nachfrageschocks genutzt werden. Die empirische Analyse zeigt jedoch, dass der Einfluss kurzfristiger Nachfrageschocks auf die Nutzungswahrscheinlichkeit und Nutzungsintensität recht gering ist. Ein Hemmnis für die Reduzierung der Arbeitsstunden sind quasi-fixe Beschäftigungskosten, sodass Betriebe mit einem höheren Anteil qualifizierter Arbeitskräfte weniger Gebrauch von Teilzeitbeschäftigung machen. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass vor allem die Arbeitszeitpräferenzen der Beschäftigten die Teilzeitbeschäftigung determinieren und geringfügige Beschäftigung verstärkt in 'betriebsratsfreien Zonen' stattfindet. Wahrscheinlich ist ferner, dass die gesetzlichen Neuregelungen zur Teilzeitarbeit im Jahr 2001 und zu Mini-Jobs im Jahr 2003 die Ausweitung beider Beschäftigungsformen begünstigen." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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