Durch die Mobilität innerhalb des Europäischen Binnenmarkts wie auch durch die Migration aus Drittstaaten ergeben sich große Chancen für den Arbeitsmarkt, gerade im Hinblick auf die zunehmenden Engpässe bei Fach- und Arbeitskräften. Zugleich entstehen aber auch neue Herausforderungen, etwa bei der Arbeitsmarktintegration und gesellschaftlichen Teilhabe von Geflüchteten. Eine weitere wichtige Herausforderung für den deutschen Arbeitsmarkt ist die Transformation durch Digitalisierung, Dekarbonisierung und den demografischen Wandel. All diese Entwicklungen spielen sich in den Regionen sehr unterschiedlich ab. Dies liegt an Unterschieden zwischen städtischen und ländlichen Regionen sowie in der regionalen Verteilung von Betrieben, Branchen und Berufen. Auch innerhalb von Regionen gibt es erhebliche Unterschiede. Gerade in Städten wirken sich die sozioökonomische Struktur der Nachbarschaft, die Verfügbarkeit von Wohnraum und der Zugang zur (Verkehrs-)Infrastruktur entscheidend auf den Erfolg am Arbeitsmarkt und die Integrationschancen insbesondere von jungen Menschen, Frauen und Geflüchteten aus.
Im Jahr 2025 untersucht das Kompetenzfeld unter anderem, wie sich Bleibeabsichten von Migrant*innen auf Investitionen in ziellandspezifisches Humankapital und die Arbeitsmarkintegration auswirken. Die sich daraus ergebenden Forschungsfragen beantwortet das IAB auf Grundlage eigener Erhebungen (z. B. IAB-SOEP-Migrationsstichprobe, IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten, IAB-BiB/FReDa-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten aus der Ukraine). Vor dem Hintergrund, dass viele nach Deutschland Zugewanderte das Land innerhalb einer recht kurzen Zeit verlassen, wird das neue International Mobility Panel (IMPa) am IAB erhoben. Hiermit soll das soziodemographische Profil von Zugewanderten und die Determinanten der Entscheidung Deutschland wieder zu verlassen, sowie die Gründe für mehrfache Migrationsentscheidungen (z.B. zirkuläre Migration) untersucht werden.
Auf verschiedenen Ebenen werden regionale Disparitäten untersucht und Prognosen zur Entwicklung regionaler Arbeitsmärkte erstellt. Dazu wird in mehreren Projekten anhand georeferenzierter Daten erforscht, wie sich die sozioökonomische Zusammensetzung der Nachbarschaft und die Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen auf den Erfolg verschiedener Gruppen am Arbeitsmarkt auswirken. Für die von der ökologischen und digitalen Transformation unterschiedlich betroffenen Regionen werden Chancen und Risiken des Veränderungsdrucks und die Reorganisation der Branchenstruktur analysiert. Ziel ist ein besseres Verständnis von begünstigenden und hindernden Einflussfaktoren auf Job-to-job-Übergänge in regionalen Arbeitsmärkten. Außerdem werden auf regionaler Ebene die Substituierbarkeitspotenziale durch neue Technologien ermittelt, Muster und Ursachen von Fachkräfteengpässen identifiziert sowie regionale Unterschiede in der Lebensqualität quantifiziert.
Aktivitäten
- Publikationen zum Thema „Internationale und regionale Arbeitsmärkte“
- Projekte zum Thema „Internationale und regionale Arbeitsmärkte“
Bereiche
- Forschungsbereich Betriebe und Beschäftigung
- Forschungsbereich Bildung, Qualifizierung und Erwerbsverläufe
- Forschungsbereich Erwerbslosigkeit und Teilhabe
- Forschungsbereich Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung
- Forschungsbereich Regionale Arbeitsmärkte
- Regionales Forschungsnetz
- Nachwuchsforschungsgruppe Berufe und Erwerbsverläufe
- Arbeitsgruppe Geschlechterforschung
- Arbeitsgruppe Migration und Integration