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Kennungsbild für das IAB-Thema/Kompetenzfeld „Erwerbsbeteiligung, Armut und Sozialpolitik“

Erwerbsbeteiligung, Armut und Sozialpolitik

In Arbeitsgesellschaften gilt Erwerbsarbeit als Schlüssel für soziale Teilhabe. Im Gegenzug sind Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung, geringe Einkommen oder beschränkte Erwerbsbeteiligung typische Risiken. Sie stellen die Betroffenen vor besondere Herausforderungen und können sich mit weiteren individuellen und gesellschaftlichen Risiken zu kritischen Lebenslagen und Lebensabschnitten, ungleicher Chancenverteilung und sozialen Ausschlüssen verbinden. Erwerbsrisiken bilden damit einen wesentlichen Treiber wirtschaftlicher und sozialer Ungleichheit und können zur Entstehung von Armut und zur Gefährdung des gesellschaftlichen Zusammenhalts beitragen. Dies erfordert wohlfahrtsstaatliche Interventionen wie deren wissenschaftliche Begleitung.

Das IAB untersucht in diesem Kompetenzfeld zentrale ungleichheitsrelevante Merkmale und Prozesse auf der Ebene von Personen, Haushalten und Institutionen. Dabei geht es auch darum, wie diese Merkmale miteinander zusammenhängen und zusammenwirken.

Für Bürgergeld-Beziehende können die Übergänge aus Schule in Ausbildung und Beruf besondere Hürden darstellen. Gelingen diese Übergänge nicht, kann dies langfristig negative Folgen für den Erwerbsverlauf mit sich bringen. Forschungsarbeiten zur Situation von Jugendlichen im SGB II sind damit ebenso wichtige Bestandteile der Forschung des Kompetenzfelds wie Analysen zum Einfluss der (Berufs-)Ausbildung auf Erwerbs- und Armutsrisiken. Ein weiterer Fokus liegt auf der Beratung und Vermittlung in Jobcentern und auf der praktischen Umsetzung, sowie der Effektivität und der Effizienz von sozialpolitischen Interventionen. Dabei untersucht das Kompetenzfeld deren Wirkungen auf Lebensläufe und soziale Schichtung sowie auf die Erwerbsbeteiligung und die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Teilhabe.

Im Jahr 2025 steht im Kompetenzfeld weiterhin die Evaluation des Bürgergeld-Gesetzes im Mittelpunkt. Die Analysen konzentrieren sich auf die Umsetzung der gesetzlichen Neuregelungen durch die Jobcenter, etwa mit Blick auf die Karenzzeit, den Kooperationsplan sowie das Coaching nach §16k SGB II. Im Fokus steht zudem die Neuregelung der Leistungsminderung und deren Folgen für die Erwerbsbeteiligung der Leistungsberechtigten. Ein weiterer Schwerpunkt sind Analysen zur beruflichen Rehabilitation von behinderten sowie von Behinderung bedrohten Menschen. Hinzu kommen Arbeiten zur Beratung- und Betreuung von sehr arbeitsmarktfernen Arbeitslosen im Fallmanagement, der Erwerbsbeteiligung von älteren Bürgergeld-Berechtigten sowie zu den Erwerbsperspektiven von Menschen mit psychischen Erkrankungen, insbesondere solchen mit Fluchterfahrung.

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