Springe zum Inhalt

Bereich

Soziale Sicherung im Wandel

Arbeitsgruppe

Aufgaben

Politik und Öffentlichkeit diskutieren derzeit intensiv über Veränderungen im deutschen System der sozialen Sicherung. Dabei geht es um Fragen der Weiterentwicklung der Absicherung bei Arbeitslosigkeit und niedrigem Einkommen, der sozialen Absicherung im Alter sowie um grundsätzliche Fragen zu Anspruchsvoraussetzungen, Zielgruppenorientierung, Universalismus (bedingungsloses Grundeinkommen) sowie Gerechtigkeitsaspekte wie die Anerkennung von Lebensleistung.

Diese Diskussionen finden vor dem Hintergrund eines gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandels statt: Digitalisierung, demografischer Wandel (insbesondere steigendes Durchschnittsalter), Migration und veränderter Arbeitsmarkt (z. B. atypische Beschäftigung) bzw. veränderte Erwerbsbiografien. Dieser Wandel bedeutet vor allem, dass sich die Struktur und Größe der Personengruppen verändert, für die eine soziale Absicherung gewährleistet werden soll. Mögliche Wege aus Arbeitslosigkeit und die Formen der Bedürftigkeit verschieben sich. Damit stellen sich neue Anforderungen an die praktische Unterstützungsarbeit. Zuletzt bedeuten die Veränderungsprozesse möglicherweise auch Verschiebungen in den Finanzierungsgrundlagen und/oder der Akzeptanz bestimmter Leistungen in der Bevölkerung.

Insofern stellen sich Fragen nach den Grundprinzipien des Sozialstaats. Verschiedene Ansätze und Paradigmen werden im Kontext der sozialpolitischen Forschung unter den Stichworten aktivierender, sozial-investiver, befähigender oder inklusiver Sozialpolitik diskutiert.  Im für das IAB relevanten Themenfeld der sozialen Sicherung bei Arbeitslosigkeit bzw. im Erwerbsleben wird die Art und Weise diskutiert, wie die soziale Absicherung ausgestaltet wird, welche Unterstützungsleistungen und ggf. Mitwirkungspflichten vorgesehen sind und welche Folgen diese für die Lage der Betroffenen, deren Perspektiven und Chancen haben.

Kern des Fokusthemas „Soziale Sicherung im Wandel“ ist die soziale Absicherung bei Arbeitslosigkeit und bei niedrigem Einkommen der Erwerbsbevölkerung. Das IAB untersucht umfassend die Rolle der Arbeitslosenversicherung sowie insbesondere die Lage und Biografien von Beziehern der Grundsicherung für Arbeitsuchende als größtes Sicherungssystem für die erwerbsfähige Bevölkerung. Eine Rolle spielen dabei unterschiedliche Personengruppen mit spezifischen Risiken sowie instabile Erwerbsverläufe mit häufigeren Arbeitslosigkeitsphasen und Perioden atypischer oder niedrig entlohnter Beschäftigung. Insofern stellt sich die Frage, welche Rolle, neben der Grundsicherung, vorgelagerte Leistungen wie die Arbeitslosenversicherung, Wohngeld und Kinderzuschlag für die Absicherung solcher Konstellationen spielen (können) wie auch, welche Folgen dies für nachgelagerte Leistungen (Sozialhilfe oder Grundsicherung bei Erwerbsminderung und im Alter) hat und welche Ansatzpunkte zur Stabilisierung von Erwerbsbiografien bspw. durch Weiterbildung und Beratung während des Berufslebens bestehen.

Hinzu kommen Fragen nach den Grundprinzipien der sozialen Absicherung und des Beratungs-, Betreuungs- und Vermittlungsprozesses, wie auch die Bedeutung der sozialen Absicherung und des Steuer- und Transfersystems für die Entwicklung sozialer Ungleichheit. Zudem sind die Gerechtigkeitsvorstellungen und die Akzeptanz sozialstaatlicher Leistungen und Prinzipien in der Bevölkerung relevant.

Auf der Website Soziale Sicherung im Wandel sind alle Publikationen von IAB-Mitarbeitenden zu diesem Thema aufgelistet.

Leitung

Team