Angesichts eines hohen Fachkräftemangels fällt es den Unternehmen immer schwerer, offene Stellen zu besetzen. Als Folge des demografischen Wandels ist zu erwarten, dass sich die Arbeitskräfteknappheit weiter verschärft. Digitalisierung und die Dekarbonisierung stellen ebenfalls Herausforderungen für den deutschen Arbeits- und Ausbildungsmarkt dar. Neue Technologien wie künstliche Intelligenz werden Berufsbilder verändern und es gilt, Aus- und Weiterbildungen so zu gestalten, dass Beschäftigte gut für die Anforderungen von morgen vorbereitet sind.
Angesichts dieser vielfältigen Herausforderungen für den Arbeitsmarkt stellt sich die Frage: Wie kann Deutschland seinen Fachkräftemangel bekämpfen? Wir laden Sie herzlich dazu ein, diese Frage gemeinsam mit unseren Diskussionsteilnehmenden zu erörtern.
Archive: IAB-Veranstaltungen
Zeitenwende in der Arbeitswelt?! Trends, Implikationen und Thesen zur Gestaltung
In der Debattenreihe „Fit for Future Work“ – einer Serie von virtuellen Spitzengesprächen rund um die digitale Transformation und die Auswirkungen auf Organisation, Arbeit, Beschäftigung und Qualifizierung – wollen wir gemeinsam beleuchten, welche digitalen Technologien in der Anwendung im Unternehmensalltag zu massiven Veränderungen führen und wie sich Unternehmen und Beschäftigte dafür gemeinsam vorbereiten. Das ist das Anliegen des von acatech koordinierten HR-Kreises, dem Debattenforum von Personalvorständen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.
Parental Leave from the Firm’s Perspective
Wage Setting in Times of High and Low Inflation
The European Unemployment Puzzle: Implications from Population Aging
Das IAB bei der „Langen Nacht der Wissenschaften“
Bei der 11. „Langen Nacht der Wissenschaften“ am 21. Oktober 2023 warten rund 1.000 Programmpunkte von 300 Veranstaltungspartnern an 130 Veranstaltungsorten in Nürnberg, Erlangen und Fürth auf wissensdurstige Nachtschwärmer. Auch das IAB beteiligt sich einmal mehr an der nächtlichen Wissenstour.
Unter dem Motto „Wissenschaft und Innovation zum Anfassen“ bieten Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Vereine, Kunstlabore und Werkstätten am Samstagabend von 17 bis 24 Uhr ein umfangreiches Programm mit Ausstellungen und Diskussionen, Praxisbeispielen und Rundgängen bis hin zu Vorträgen und Vorführungen an. Bereits am Nachmittag von 14 bis 17 Uhr startet die Wissenschaftsnacht mit beinahe 100 Angeboten im Kinderprogramm.
Das IAB ist auch in diesem Jahr wieder am Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) in Nürnberg, Lange Gasse 20, zu Gast und präsentiert Erkenntnisse aus der Arbeitsmarktforschung.
Der (Wasser-)Stoff, aus dem die Traumjobs sind?
Für den Übergang zu einem ökologisch nachhaltigeren Energie- und Mobilitätssystem spielt grüner Wasserstoff eine zentrale Rolle. In diesem Kontext verändert sich auch die Arbeitswelt. Dr. Markus Janser, Christian Schneemann und Johanna Zenk stellen in ihrem Vortrag unter der Überschrift „Der (Wasser-)Stoff, aus dem die Traumjobs sind?“ Arbeitskräftebedarf und Arbeitskräfteangebot entlang der Wertschöpfungskette Wasserstoff vor.
Wie groß ist die Marktmacht von Arbeitgebern in Deutschland?
Wie groß die Marktmacht der Arbeitgeber ist, bestimmt sowohl die Höhe der Löhne im Vergleich zur Produktivität als auch die Auswirkungen von Politikmaßnahmen wie dem Mindestlohn. Prof. Dr. Michael Oberfichtner vom IAB präsentiert in seinem Vortrag Ansätze, um die Marktmacht von Arbeitgebern zu messen, und aktuelle Forschungsergebnisse für den deutschen Arbeitsmarkt.
Bleiben Sie informiert!
„Mit dem IAB sind Sie stets informiert“ – dieses Motto gilt natürlich auch für die „Lange Nacht der Wissenschaften“. Das IAB stellt an seinem Infostand im Foyer des zweiten Obergeschosses seine Forschungsschwerpunkte und Serviceangebote vor, informiert über Beschäftigungschancen für junge Arbeitsmarktforscherinnen und -forscher am IAB sowie über das Graduiertenprogramm und lädt zum IAB-Quiz ein. Mit dem „Job-Futuromaten“ kann zudem jeder testen, zu welchem Anteil schon heute Roboter den eigenen Beruf erledigen können.
Lohnentwicklung im inflationären Umfeld
Der jüngst erschienene OECD-Beschäftigungsausblick zeigt, dass in fast allen OECD-Ländern Lohnzuwächse nicht mit den rasanten Preisanstiegen für Konsumgüter mithalten konnten: Die Reallöhne sind deutlich zurückgegangen. Geringverdienende haben den geringsten Spielraum, diesen Kaufkraftverlust durch Ersparnisse oder Kredite aufzufangen. Gleichzeitig ist die effektive Inflationsrate für sie besonders hoch, da sie einen größeren Anteil ihrer Ausgaben für Energie und Lebensmittel aufwenden. Der Beschäftigungsausblick zeigt auf, mit welchen Maßnahmen OECD-Länder den Preisschock abgefangen haben. Die Runde diskutiert makroökonomische Weichenstellungen, Lohnpolitik und andere Maßnahmen, um auf den Preisschock zu reagieren.
Das OECD Berlin Centre und das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) laden Sie daher herzlich in den OECD-Gesellschaftssalon ein.
Comeback der Industriepolitik – (wie) lässt sich eine Deindustrialisierung verhindern?
Deutschlands industrielle Basis galt jahrzehntelang als Wohlstandsgarant und verhalf dem Land zu dauerhaft hohen Exportüberschüssen und zahlreichen gut bezahlten Industriearbeitsplätzen. Verglichen mit vielen anderen Ländern entfällt hierzulande noch immer ein überproportional großer Anteil der Wertschöpfung auf das Verarbeitende Gewerbe. Offen ist, ob dies auch in Zukunft in gleichem Maße der Fall sein wird.
Über Jahrzehnte hinweg profitierte die deutsche Industrie von billiger Energie aus Russland und vom stetig wachsenden Export von Kraftfahrzeugen und hochwertigen Industriegütern für den boomenden chinesischen Markt. Doch die Zeiten billiger Energie sind vorerst vorbei, und Chinas Wirtschaft kommt nur schwer aus der Talsohle. Zugleich muss sich Europa für geopolitische Krisen stärker wappnen und die starke Abhängigkeit von Importen bestimmter Rohstoffe und Produkte reduzieren, was vielfach zu höheren Kosten führt. Schlechte Nachrichten für die deutsche Industrie, die gerade erst begonnen hatte, sich von den Nachwehen der Corona-Krise in Gestalt teils dramatischer Lieferengpässe zu erholen. Auch die zunehmenden protektionistischen Tendenzen im Welthandel setzen der deutschen Industrie zu. Nicht zuletzt droht hier ein internationaler Subventionswettlauf. So hat US-Präsident Biden mit dem „Inflation Reduction Act“ das größte Klimaschutzprogramm der US-Geschichte auf den Weg gebracht. Zugleich machen die dortigen Energiekosten nur einen Bruchteil der deutschen aus. Mithin droht Deutschland ein Exodus energieintensiver Teile der Industrie. Überdies steht Deutschland vor der doppelten Herausforderung der digitalen und ökologischen Transformation. Auch da drohen Teile der hiesigen Industrie ins Hintertreffen zu geraten. Beispiel Elektroautos, wo Tesla, aber auch chinesische Hersteller der deutschen Autoindustrie wachsende Marktanteile abjagen. Deutschlands Industrie, so scheint es, verliert rapide an Wettbewerbsfähigkeit.
Angesichts dieser Gemengelage wird der Ruf nach dem Staat immer lauter. Ohne eine staatliche Industriepolitik, so das Argument, drohten ganze Wirtschaftszweige aus Deutschland zu verschwinden. Vor diesem Hintergrund wird in der Politik etwa die Einführung eines stark subventionierten „Industriestrompreises“ diskutiert, mit dem energieintensive Betriebe solange unterstützt werden sollen, bis flächendeckend günstiger Strom aus regenerativen Energiequellen zur Verfügung steht. Kritiker hingegen befürchten eine höchst kostspielige und wenig effektive Dauersubvention. Ähnlich umstritten ist, ob der Staat Steuermilliarden in die Hand nehmen soll, um internationale Konzerne dazu zu bewegen, Produktionsstätten in Deutschland zu errichten. So bezuschusst der deutsche Staat den Bau einer Chipfabrik bei Magdeburg mit 10 Milliarden Euro. Doch während die einen diese Summe als gute Zukunftsinvestition für den Standort Deutschland betrachten, sehen die anderen darin eine Verschwendung öffentlicher Gelder. Unterm Strich, so das IW Halle, kostet jeder dort neu geschaffene Arbeitsplatz den Bund eine Million Euro. So stellt sich die generelle Frage, welche industriepolitische Strategie sinnvoll ist, um langfristig Wohlstand und Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern.