Frauenquote – Geschlechtervielfalt in den Chefetagen
Die Frauenquote ist ein kontrovers diskutiertes Thema, das die Gleichstellung der Geschlechter in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen vorantreiben soll. Befürworter argumentieren, dass sie eine notwendige Maßnahme ist, um Frauen in Führungspositionen zu fördern und langjährige Ungleichheiten zu korrigieren. Gegner hingegen sehen in der Frauenquote eine potenzielle Benachteiligung qualifizierter Männer und setzen auf alternative Ansätze zur Erreichung von Geschlechtergleichheit.
Das 2015 verabschiedete "Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst", sieht vor, dass 30 Prozent der Aufsichtsräte börsennotierter und paritätisch mitbestimmungspflichtiger Unternehmen ab einer bestimmten Größe zu mindestens 30 Prozent mit Frauen besetzt sein müssen.
In diesem Themendossier sind die wichtigsten Ergebnisse der wissenschaftlichen Studien zur Frauenquote und die Positionen der politischen Akteure zusammengestellt. Im Filter „Autorenschaft“ können Sie auf IAB-(Mit-)Autorenschaft eingrenzen.
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Literaturhinweis
Fünf Jahre Offensive für Chancengleichheit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern: Bestandsaufnahme und Empfehlungen (2012)
Abstract
"Die Offensive für Chancengleichheit hat ein sichtbares politisches Signal gesetzt, um das Bestreben nach Chancengleichheit für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im deutschen Wissenschaftssystem und hier insbesondere in der außeruniversitären Forschung publik zu machen und mit Verbindlichkeit zu untersetzen. Sie stellt einen wichtigen Schritt der Wissenschaftsorganisationen dar. Vielfältige gleichstellungspolitische Maßnahmen wurden initiiert und umgesetzt, um eine Steigerung der Partizipation von Frauen auf allen Ebenen des Wissenschaftssystems zu erzielen. Dazu zählen auch mit entsprechendem Ressourceneinsatz verbundene Programme zur gezielten Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen sowie eine Verbesserung der Familienfreundlichkeit. Die erzielten Verbesserungen sind jedoch maßgeblich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Von einer deutlichen Erhöhung des Anteils von Wissenschaftlerinnen in Führungspositionen, der zentralen Zielstellung der Offensive für Chancengleichheit, kann nicht die Rede sein. Zwar gibt es insgesamt eine positive Entwicklung, von einer dem weiblichen Bevölkerungsanteil und dem weiblichen Studierendenanteil angemessenen Repräsentanz ist Deutschland aber noch deutlich entfernt. Dies belegt, dass die Ziele der Offensive für Chancengleichheit noch nicht erreicht und weitere Anstrengungen erforderlich sind." (Textauszug, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Leistungsabhängige, verbindliche und flexible Zielquoten für wissenschaftliche Führungspositionen (2011)
Dalhoff, Jutta; Steinweg, Nina;Zitatform
Dalhoff, Jutta & Nina Steinweg (2011): Leistungsabhängige, verbindliche und flexible Zielquoten für wissenschaftliche Führungspositionen. (CEWS-Positionspapier 04), Bonn, 26 S.
Abstract
Programme und Maßnahmen in wissenschaftlichen Einrichtungen waren in den letzten Jahren insbesondere auf die Erhöhung des Frauenanteils in allen Qualifikationsstufen gerichtet. Allerdings sind Wissenschaftlerinnen in Führungspositionen der Hochschulen und Forschungseinrichtungen nach wie vor unterrepräsentiert. Der Beitrag benennt Kriterien für eine Quote und schlägt vor, 'die Handlungsempfehlungen, Programme, Maßnahmen und Initiativen der deutschen Wissenschaftsorganisationen und diejenigen von Bund- und Ländern durch die zeitlich befristete Einführung einer leistungsabhängigen, verbindlichen und flexiblen Zielquote' zu unterstützen. Neben der statistischen Entwicklung der Frauenanteile an Führungspositionen in der Wissenschaft werden eine Begriffsbestimmung zur Quote gegeben sowie vier Modelle von Quotenregelungen vorgestellt. Das vorgeschlagene Modell der Zielquote wird hinsichtilich Europarecht und nationalem Recht einer Betrachtung unterzogen. Relevante Rechtsvorschriften und Entscheidungen werden im Anhang angeführt. (IAB)
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Literaturhinweis
Schwerpunkt: Die Quotenfrage (2011)
Notz, Gisela; Schulte, Birgitta M.; Pinl, Claudia; Sopacua, Nathalie; Lindner, Matthias; Bönninghausen, Inge von; Klöckner, Gabriele; Mukherjee, Joybrato; Krauß, Ina; Krause, Suzanne; Schmollack, Simone; Gerhard, Cornelia; Wrege, Henriette; Dzwonnek, Dorothee;Zitatform
Notz, Gisela, Gabriele Klöckner, Simone Schmollack, Ina Krauß, Claudia Pinl, Matthias Lindner, Suzanne Krause, Inge von Bönninghausen, Henriette Wrege, Birgitta M. Schulte, Nathalie Sopacua, Joybrato Mukherjee, Dorothee Dzwonnek & Cornelia Gerhard (2011): Schwerpunkt: Die Quotenfrage. In: Frauenrat H. 3, S. 2-32.
Abstract
Das Heft umfasst zahlreiche Beiträge zur Frauenquote:
Die Hälfte der Macht - Geschichte und Erfolg der Frauenquote in der Politik, Gisela Notz (2-4)
Fest, flexi oder freiwillig? Das große Ringen um eine Geschlechterquote für Aufsichtsräte, Gabriele Klöckner (5-6)
Fortlaufendes Bekenntnis zur Chancengleichheit - Der Deutsche Frauenrat schreibt - DAX-Unternehmen antworten (7-8)
Über eine 97-Prozent-Männerquote regt sich niemand auf, Interview mit Monika Schulz-Strelow, Präsidentin des Vereins "Frauen in die Aufsichtsräte", Gabriele Klöckner (9)
Eine gesetzliche Regelung wäre Ausdruck von Schwäche, Interview mit Thomas Sattelberger Telekom-Personalvorstand, Simone Schmollack (10-11)
Berliner Spitzen - In der Hauptstadt werden zwei der größten kommunalen Betriebe von Frauen geleitet, Ina Krauß (12-13)
Falscher Zeitpunkt - Warum verbindliche Quoten (noch nicht) funktionieren können, Claudia Pinl (14)
Der Vormarsch der Goldröcke - Wie sich die Quote in Norwegen bewährt hat, Simone Schmollack (15-16)
Männliche Gleichstellungsbedürfnisse ernst nehmen - Einwände und Anregungen für die Diskussion um die Quote, Matthias Lindner (17)
Liberté, Egalité - Parité - Frankreich und die Quote, Suzanne Krause (18-19)
Wider die "homosoziale Kooptation" - Weibliche Repräsentanz in Gremien wird von vielen Seiten blockiert, Inge von Bönninghausen (20-22)
Kein Selbstläufer - Vor zehn Jahren wurde die Minderheitengeschlechterquote im Betriebsverfassungsgesetz verankert, Henriette Wrege (23-24)
Auf den Kronprinzen justiert - Braucht die Wissenschaft eine Quote?, Birgitta M. Schulte (25-26)
Die Alma Mater ernährt ihren Mann - Geschlechterverhältnis an Hochschulen, Nathalie Sopacua (27)
Zweckvoll oder wesensfremd? Frauenquote in der Wissenschaft, Joybrato Mukherjee, Dorothee Dzwonnek (28)
Jetzt helfen nur noch Quoten und Sanktionen - Trotz jahrzehntelanger Fördermaßnahmen kommen Frauen im öffentlichen Dienst zu langsam nach oben, Cornelia Gerhard (29-30)
"Weiche" positive Maßnahmen bevorzugt - Eine MigrantInnenquote findet derzeit kaum FürsprecherInnen, Nathalie Sopacua (31-32). -
Literaturhinweis
Auf dem Weg zu "gender-balanced leadership": was nicht funktioniert hat - und was funktionieren könnte (2011)
Schaffnit-Chatterjee, Claire;Zitatform
Schaffnit-Chatterjee, Claire (2011): Auf dem Weg zu "gender-balanced leadership". Was nicht funktioniert hat - und was funktionieren könnte. (Deutsche Bank Research. Aktuelle Themen 504), Frankfurt am Main, 16 S.
Abstract
"Trotz der Bemühungen um ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen Männern und Frauen in der Unternehmensführung sind Frauen im Top-Management weiterhin sehr selten vertreten. Internationalen Daten zufolge ist der Frauenanteil in den USA am höchsten; allerdings sind bei den US-Unternehmen des Fortune 101 nur 15% der Mitglieder der Executive Committees Frauen. Der hohe Anteil von Unternehmen, in denen mindestens eine Frau der obersten Führungsebene angehört, ist in gewissem Umfang irreführend: Erstens spiegelt es den Anteil der Frauen an den potenziellen Führungskräften bei weitem nicht wider, wenn nur eine Frau im Vorstand sitzt, und zweitens trägt nur ein Drittel der weiblichen Top-Manager Verantwortung für Bereiche des Unternehmens, die direkt zum Unternehmensgewinn beitragen. In deutschen Unternehmen hat sich der Anteil von Frauen in der Geschäftsführung im vergangenen Jahrzehnt nicht erhöht. Bei den 200 größten deutschen Unternehmen beläuft sich der Anteil von Frauen im Vorstand bzw. Aufsichtsrat durchschnittlich auf 2,5% bzw. 10%, wobei 72% der weiblichen Aufsichtsräte als Vertreterinnen der Gewerkschaften agieren.
In dieser Studie befassen wir uns mit den Ursachen für das auffallende Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern in der Unternehmensführung sowie mit möglichen Maßnahmen für die Zukunft." (Autorenreferat, IAB-Doku) -
Literaturhinweis
Women on boards: experience from the Norwegian quota reform (2011)
Storvik, Aagoth;Zitatform
Storvik, Aagoth (2011): Women on boards. Experience from the Norwegian quota reform. In: CESifo DICE report, Jg. 9, H. 1, S. 35-41.
Abstract
Norwegen ist weltweit das erste Land, das die Geschlechterverteilung in Führungsgremien von Unternehmen gesetzlich geregelt hat. Seit 2008 ist vorgeschrieben, dass der Frauenanteil in Führungsgremien von Unternehmen mindestens 40 Prozent betragen muss. Anderthalb Jahre nach der Einführung des Gesetzes beleuchtet der Beitrag die Kompetenz der neuen weiblichen Führungskräfte. Zum einen wird nach Bildungsniveau und Berufsfeld der neuen weiblichen Führungskräfte sowie nach ihrer Position im Vorstand gefragt; zum anderen wird danach gefragt, wie die Führungskräfte selbst die Kompetenz der neuen Kolleginnnen einschätzen. Als Indikator hierfür dient die Einschätzung der Leistungsfähigkeit des Führungsgremiums nach der Reform. Es zeigt sich, dass die neuen weiblichen Führungskräfte sowohl auf formeller als auch auf informeller Ebene im allgemeinen über dieselben Qualifikationen verfügen wie ihre männlichen Kollegen. Sie weisen sogar ein durchschnittlich höheres Bildungsniveau auf. Die Leistungsfähigkeit des Führungsgremiums nach der Reform wird zumeist positiv beurteilt. (IAB)
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Literaturhinweis
Can gender parity break the glass ceiling?: evidence from a repeated randomized experiment (2010)
Bagues, Manuel F.; Esteve-Volart, Berta;Zitatform
Bagues, Manuel F. & Berta Esteve-Volart (2010): Can gender parity break the glass ceiling? Evidence from a repeated randomized experiment. In: The Review of Economic Studies, Jg. 77, H. 4, S. 1301-1328. DOI:10.1111/j.1467-937X.2009.00601.x
Abstract
"This paper studies whether the gender composition of recruiting committees matters. We make use of the unique evidence provided by Spanish public examinations, where the allocation of candidates to evaluating committees is random. We analyse how the chances of success of 150,000 female and male candidates for positions in the four main Corps of the Spanish Judiciary from 1987 to 2007 were affected by the gender composition of their evaluation committee. We find that a female (male) candidate is significantly less likely to be hired whenever she (he) is randomly assigned to a committee where the share of female (male) evaluators is relatively greater. Evidence from multiple choice tests suggests that this is due to the fact that female majority committees overestimate the quality of male candidates." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Brauchen wir eine Frauenquote? (2010)
Steffens, Barbara; Bortenlänger, Christine; Thüsing, Gregor; Ostermann, Marie-Christine; Buchholz, Günter; Oehmichen, Jana;Zitatform
Steffens, Barbara, Gregor Thüsing, Christine Bortenlänger, Jana Oehmichen, Marie-Christine Ostermann & Günter Buchholz (2010): Brauchen wir eine Frauenquote? In: Ifo-Schnelldienst, Jg. 63, H. 17, S. 3-15.
Abstract
"Das Bundesjustizministerium und das Bundesfamilienministerium wollen einen Gesetzesvorschlag einbringen, der den Unternehmen vorgibt, auf Führungsebene eine eigene Frauenquote festzulegen und zu veröffentlichen. Nach Ansicht von Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen, gibt es in Deutschland erhebliche Defizite bei der Gleichstellung von Frauen. So vergeude man nicht nur kostspielige Bildungsinvestitionen, sondern verliere auch kostbare kreative Potentiale für die Unternehmen. Deshalb werde sich die nordrhein-westfälische Landesregierung im Bundesrat für eine Quotierung von Aufsichtsräten in börsennotierten Unternehmen einsetzen. Zudem sollen in Nordrhein-Westfalen Maßnahmen ergriffen werden, um eine geschlechterparitätische Besetzung von Aufsichts- und Verwaltungsräten in landeseigenen sowie kommunalen Betrieben und Gesellschaften zu erreichen. Nach Gregor Thüsing, Universität Bonn, können gesetzgeberische Maßnahmen zur Geschlechtergerechtigkeit in Führungspositionen sinnvoll sein. Aber die Quote sei immer eine Ungerechtigkeit gegenüber dem Angehörigen des anderen Geschlechts, der zurückgestellt werde bei gleicher Qualifikation. Christine Bortenlänger, Bayerische Börse AG, ist für ein 100%iges Ja. Die Quote sei derzeit der schnellste Weg, einen Veränderungsprozess in Deutschland zu erreichen und gegenüber anderen Ländern aufzuholen. Nicht selten liege der Anteil von Frauen in Führungspositionen in anderen europäischen Industrienationen deutlich über dem deutschen Durchschnitt. Alarmierend sei diese Situation vor dem Hintergrund, dass Firmen mit gemischten Führungen bessere Ergebnisse erzielen und auch deutlich innovativer seien. Jana Oehmichen, Universität Karlsruhe, sieht die Einführung einer gesetzlichen Quote mit drei Gefahren verbunden: dem Generalverdacht der 'Quotenfrau', der Delegation wichtiger Entscheidungen in andere Gremien und dem Mangel an potentiellen Kandidatinnen. Marie-Christine Ostermann, Verband DIE JUNGEN UNTERNEHMER, ist der Meinung, dass man keine Quote brauche: 'Denn man tut den Frauen in unserem Land keinen Gefallen, wenn man sie per Gesetz zu Quotenfrauen abstempelt. Das wäre kontraproduktiv für ein gleichberechtigtes Miteinander in den Unternehmen. Bei der Stellenbesetzung sollte allein die Qualifikation maßgeblich sein - und nicht das Geschlecht.' Und Günter Buchholz, Fachhochschule Hannover, sieht keinen Bedarf, da seiner Ansicht nach die Gleichberechtigung so gut wie erreicht sei." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Das norwegische Experiment: eine Frauenquote für Aufsichtsräte (2010)
Zitatform
Storvik, Aagoth & Mari Teigen (2010): Das norwegische Experiment. Eine Frauenquote für Aufsichtsräte. Berlin, 20 S.
Abstract
"Norwegen hat 2003 als erstes Land der Welt eine Geschlechterquote von 40 Prozent für Aufsichtsräte eingeführt. Dies hat in vielen europäischen Ländern eine gesellschaftliche Debatte über Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft ausgelöst. Auch EU-Kommissarin für Justiz, Grundrechte und Bürgerschaft Viviane Reding hat bereits signalisiert, dass die EU sich dieser Frage annehmen könnte.
In Deutschland kreist die politische Diskussion vor allem um die Frage, ob eine gesetzlich vorgeschriebene Quote notwendig ist, oder ob auf eine freiwillige Verpflichtung der Unternehmen gesetzt werden sollte. Weiterhin steht zur Debatte, ob es nur um einen erhöhten Frauenanteil in Aufsichtsräten geht oder ob auch Vorstände und andere Führungspositionen in neue Regelungen miteinbezogen werden sollten.
Mit dieser Studie leistet die Friedrich-Ebert-Stiftung einen substantiellen Beitrag zur Debatte. Er ermöglicht eine fundierte Einschätzung der norwegischen Erfahrungen, im Positiven als auch im Negativen. Die norwegischen Experten Aagoth Storvik und Mari Teigen legen dar, wie die Geschlechterquote eingeführt wurde und zu welchen Veränderungen sie bisher geführt hat." (Autorenreferat, IAB-Doku) -
Literaturhinweis
Unterrepräsentanz von Frauen in der Kommunalpolitik (2009)
Holtkamp, Lars; Wiechmann, Elke; Schnittke, Sonja;Zitatform
Holtkamp, Lars, Elke Wiechmann & Sonja Schnittke (2009): Unterrepräsentanz von Frauen in der Kommunalpolitik. Berlin, 71 S.
Abstract
"Mit dieser Broschüre liegen erste Ergebnisse des bisher umfassendsten Forschungsprojekts zur kommunalpolitischen Unterrepräsentanz von Frauen in der Bundesrepublik vor. Im Rahmen dieses Projektes wurden alle vorliegenden Studien zu politischer Unterrepräsentanz von Frauen in Deutschland und im internationalen Vergleich analysiert, die Frauenunterrepräsentanz in allen Großstädten durch eigene Datenrecherchen vor Ort differenziert erhoben und dies ergänzt durch systematische Abfragen bei den Landesämtern für Datenverarbeitung, um auch die Situation im kreisangehörigen Raum angemessen erfassen zu können. Zusätzlich haben die Wissenschaftler/innen in 30 wissenschaftlichen Intensivinterviews das Thema Frauenrepräsentanz aus Sicht der betroffenen Kommunalpolitiker(innen) in sechs Großstädten erfasst." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Gender, management and market discourse: the case of gender quotas in the Swedish and Finnish media (2009)
Zitatform
Tienari, Janne, Charlotte Holgersson, Susan Meriläinen & Pia Höök (2009): Gender, management and market discourse. The case of gender quotas in the Swedish and Finnish media. In: Gender, Work and Organization, Jg. 16, H. 4, S. 501-521. DOI:10.1111/j.1468-0432.2009.00453.x
Abstract
"In this article we present a comparative study of media texts in Sweden and Finland, two societies traditionally viewed as Nordic welfare states. Focusing on the controversial question of introducing gender-based quotas on the boards of companies, we analyse how representations of gender and management are affected in Sweden and Finland by contemporary market discourse. We argue that market discourse takes different forms in the two societal contexts and that the space for questioning and criticizing it from a gender equality perspective remains different. Our analysis thus complements recent contributions stressing that both societal particularities and transnational processes must be considered in studies of gender and management." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Die "Gläserne Decke" durchbrechen - Für eine Quotenregelung in Aufsichtsräten und Vorständen der Privatwirtschaft (2009)
Weckes, Marion;Zitatform
Weckes, Marion (2009): Die "Gläserne Decke" durchbrechen - Für eine Quotenregelung in Aufsichtsräten und Vorständen der Privatwirtschaft. In: Femina politica. Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft, Jg. 18, H. 2, S. 112-116.
Abstract
"Die zunehmende Erwerbsbeteiligung von Frauen schlägt sich nach wie vor nicht in einer 'Gleichverteilung' von Frauen und Männern in den oberen Führungsetagen der Privatwirtschaft nieder. Die jüngsten Zahlen einer Untersuchung der Hans-Böckler-Stiftung belegen das mehr als deutlich: Insgesamt ist das Gremium Aufsichtsrat in Deutschland nur sehr schwach mit Frauen besetzt. So waren im Frühjahr 2009 lediglich 10,2% aller Aufsichtsräte weiblich. Untersucht wurden in der Studie die Aufsichtsräte der 160 börsennotierten Unternehmen in den Börsenindices' DAX 30, MDax, SDAX und TecDax." (Textauszug, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Vraies et fausses solutions aux discriminations (2008)
Amadieu, Jean-Francois;Zitatform
Amadieu, Jean-Francois (2008): Vraies et fausses solutions aux discriminations. In: Formation Emploi H. 101, S. 89-104.
Abstract
"Die Faktoren für die Diskriminierung in der Beschäftigung, insbesondere bei der Einstellung sind vielfältig und untereinander kombinierbar. Frankreichs Antidiskriminierungspolitik greift erst seit kurzem und nur mit mäßigem Erfolg- Herkunfts- und geschlechtsbedingte Diskriminierungen können dabei nicht allein für die vielfältigen und schwerwiegenden Fälle ungleicher Behandlung verantwortlich gemacht werden. Da diese Diskriminierungen ein großes Handicap die meisten französischen Unternehmen darstellen, versuchen viele sie möglichst schnell aufzudecken und ihnen durch entsprechende personalpolitische Maßnahmen entgegenzuwirken. Der Erfolg dieser Maßnahmen bleibt nicht aus, doch der Ausbau erfolgt nur langsam, denn Quotenregelungen und positive Diskriminierung können die Bemühungen um Chancengleichheit behindern." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Women in decision-making: The Norwegian Paradox (2008)
Zitatform
Teigen, Mari (2008): Women in decision-making: The Norwegian Paradox. (ISF paper 2008-02), Oslo, 13 S.
Abstract
"In world-wide comparisons on gender equality the Nordic countries are regularly placed on top of the lists. This is the case when it comes to the number of women in political positions as well as broader aspects of gender equality such as economic opportunities, educational attainment, health and well-being for women and men. This fortunate situation in regard to gender equality is largely due to major transformations in gender relations that occurred in Norway throughout the 1970s and 1980s. The employment of women increased dramatically and women got access to political decision making assemblies to almost the same degree as men. Still it is important to emphasize the ambiguities and paradoxes of the Norwegian, as well as for the rest of the Nordic countries, in relation to gender equality. On the one hand, processes of gender equality are a general trend. Female employment has increased immensely, from less than half of the female population in the early 1970ties to about twothird today. Recently employment has increased the most among mothers with small children. However, this is often not full-time employment. Statistics show that 40 % of all employed women work part-time and 12 % of all employed men. In spite of the gender differences, parttime work is more common in the Norwegian labour market, than in the rest of Europe. This is partly a consequence of high employment rates (http://www.ssb.no/english/subjects/00/02/10/ola_kari_en/arbeid_en/). Strong gender segregation is another important feature of the Norwegian labour market. Along the horizontal dimension, occupations and professions in the Norwegian labour market are strongly segregated by gender, and the gender segregated structures co-varies clearly with the public/private divide. Women dominate in public sector occupations and men in the private sector. Along vertical lines, with some important exceptions, men dominate decision making positions to a large extent (Teigen 2006). The ways in which the Norwegian society is featured by a mixture of gender equality and gender traditionalism in top-positions, will be addressed in this presentation. I will also include some reflections on the Norwegian tradition to adopt affirmative action and quota strategies to achieve gender equality, with special focus on the latest reform, the legal regulation of the gender composition of the boards of large joint stock companies." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Auf dem Gipfel der Macht (2007)
Looman, Marijke;Zitatform
Looman, Marijke (2007): Auf dem Gipfel der Macht. In: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 25, H. 1, S. 74-87.
Abstract
Der Beitrag untersucht, ob sich die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland zumindest im Bereich der institutionalisierten Politik einer Gleichstellung der Geschlechter nähert. Erster Analyseschritt ist eine Bestandsaufnahme in Form einer Quantifizierung des Anteils von Frauen in deutschen Parteien, Parlamenten und Regierungen. Dabei wird der Blick darauf gerichtet, ob eine verstärkte Präsenz von Frauen in den Parteien zu beobachten ist. Als zweites wird dargestellt, welches Bild sich bezogen auf die Geschlechterverhältnisse bei den innerparteilichen Ämtern zeigt. Danach richtet sich der Fokus auf die Beteiligung von Frauen an Parlaments- und Regierungsämtern, wobei nicht nur ihre zahlenmäßige Präsenz erfasst, sondern auch der Frage nachgegangen wird, ob Frauen sich nach wie vor auf bestimmte Politikfelder konzentrieren, und wenn ja, auf welche. Abschließend wird analysiert, wie und ob die Parteien versuchen, das Verhältnis der Geschlechter in der Politik zu beeinflussen. Die Untersuchung zeigt, dass es zwar mittlerweile viele mächtige Frauen innerhalb des politischen Systems gibt, dies jedoch noch kein Normalfall ist. Alle Parteien sind um eine Steigerung der Repräsentanz von Frauen in ihren Reihen bemüht, aber dennoch scheinen Politikerinnen nach wie vor oft in der 'zweiten Reihe' zu verharren. Insgesamt kommt der Beitrag zu dem Fazit, dass die Parteien auf einem guten Weg sind, den Parteifrauen aber der Unterbau an weiblichen Mitgliedern fehlt. (IAB)
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Literaturhinweis
Feministische Rechtswissenschaft: ein Studienbuch (2006)
Foljanty, Lena; Lembke, Ulrike;Zitatform
Foljanty, Lena & Ulrike Lembke (Hrsg.) (2006): Feministische Rechtswissenschaft. Ein Studienbuch. Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft, 357 S.
Abstract
"Feministische Rechtswissenschaft befasst sich mit der Frage, wie Geschlecht und Geschlechtsrollen durch das Recht geprägt und hergestellt werden. Darüber hinaus wird kritisch beleuchtet, wie mit rechtlichen Mitteln Ressourcen verteilt oder Ausgrenzungen geschaffen werden. Durch die Debatte um das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) sind diese Fragestellungen jüngst wieder in den juristischen Mainstream gelangt. Dies ist Anlass, sich jenseits tagespolitischer Aufregungen der Methoden und Inhalte feministischer Rechtswissenschaft zu vergewissern. Das Studienbuch gibt erste Einblicke. Es - erläutert Begriff, Ziele sowie historische und theoretische Grundlagen feministischer Rechtswissenschaft, - gibt, nach Lebensbereichen gegliedert, erstmals einen prägnanten Überblick über feministische Kritik an Rechtspraxis und Rechtsdogmatik sowie Strategien geschlechtergerechter Politik und - vertieft dabei die Bereiche Arbeits- und Sozialrecht, Antidiskriminierung, Ehegattensplitting, Wahlrecht, Bauplanungsrecht sowie Lebenspartnerschafts-, Gewaltschutz- und Prostitutionsrecht. Das Buch richtet sich insbesondere an Studentinnen und Studenten der Rechtswissenschaften und der Gender Studies. Zugleich ist es allen zu empfehlen, die sich einen neuen, kritischen Zugang zu Recht und Rechtswissenschaft erschließen wollen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Die norwegische Gender-Politik: Quoten und aktive Förderung (2006)
Zitatform
Teigen, Mari (2006): Die norwegische Gender-Politik. Quoten und aktive Förderung. In: WSI-Mitteilungen, Jg. 59, H. 3, S. 138-143.
Abstract
"Der Beitrag schildert die wesentlichen Aspekte der Quotenpolitik und der Politik der aktiven Förderung von Gleichstellung ('positive Maßnahmen') in Norwegen durch Gesetzgebung, Maßnahmen und Unterstützung durch die Öffentlichkeit. Aktive Förderung und Quotenregelungen gibt es in fast allen gesellschaftlichen Feldern und auch im privaten Bereich ('Vaterquote' beim Elternurlaub). Sie reichen von recht 'weichen Verfahren', die bei gleichen oder gleichwertigen Qualifikationen eine vorrangige Behandlung der KandidatInnen des unterrepräsentierten Geschlechts ermöglichen, bis hin zu strengen Quotierungen, wonach beide Geschlechter in einer Versammlung, einer Kommission, einem Ausschuss etc. mit mindestens 40 % vertreten sein müssen, neuerdings auch in Vorständen privater Aktiengesellschaften. In zentralen Machtarenen sind jedoch nach wie vor Männer dominant." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Auf dem Weg zum Ziel?: vom Gleichberechtigungsartikel über Frauenförderung zur Quote (1997)
Leicht-Scholten, Carmen;Zitatform
Leicht-Scholten, Carmen (1997): Auf dem Weg zum Ziel? Vom Gleichberechtigungsartikel über Frauenförderung zur Quote. (Aktuelle Frauenforschung 31), Pfaffenweiler: Centaurus Verlagsges., 105 S.
Abstract
Um die Quoten als Mittel der Frauenförderung einzuschätzen und zu bewerten, geht die Autorin in mehreren Schritten vor: Zunächst erörtert sie grundlegende theoretische Fragen ausgehend vom Artikel 3 des Grundgesetzes. Im zweiten Kapitel wird dann die Umsetzung und Weiterführung von Art. 3 GG durch Exekutive und Legislative betrachtet. Das dritte Kapitel ist der Quote als Instrument der Frauenförderung (Definitionen, Modelle, praktische Erfahrungen, Verfassungsmäßigkeit) gewidmet, während sich die Autorin schließlich im fünften Kapitel mit der Umsetzung von Frauenförderung anhand des Frauenförderungsgesetzes in Nordrhein-Westfalen befasst. Die Auswertung einer Befragung von Gleichstellungsbeauftragten der Hochschulen in NRW zeigt die Schwierigkeiten auf, mit denen sich die "Frauen der Praxis" bei der Durchsetzung von Frauenpolitik konfrontiert sehen. (IAB2)
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Literaturhinweis
Frauenförderung oder Diskriminierungsschutz?: Perspektiven der "Frauenquote" nach Kalanke (1996)
Schiek, Dagmar;Zitatform
Schiek, Dagmar (1996): Frauenförderung oder Diskriminierungsschutz? Perspektiven der "Frauenquote" nach Kalanke. In: WSI-Mitteilungen, Jg. 49, H. 6, S. 341-349.
Abstract
"Die erste 'Quotenentscheidung' des EuGH vom 17.10.1995 und die Folgeentscheidung des BAG vom 5.3.1996 führen nicht zum 'Aus' für die sogenannte Frauenquote im öffentlichen Dienst. Das BAG betont sogar ausdrücklich die Zulässigkeit der sogenannten Frauenquote mit Härteklausel, mit der der EuGH sich auf Vorlage des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen noch ausdrücklich befassen wird. Die Entscheidungen zeigen jedoch, daß der sogenannten Frauenförderung ein kalter Wind ins Gesicht bläst. Der Beitrag stellt demgegenüber in Frage, ob die sogenannte Frauenquote überhaupt eine 'bevorzugende Maßnahme' ist und ob der Schutz vor struktureller Diskriminierung - auch in der Privatwirtschaft - auf Quotenmodelle als antidiskriminierende Maßnahmen verzichten kann." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Die Frauenquote (1995)
Pfarr, Heide M.;Zitatform
Pfarr, Heide M. (1995): Die Frauenquote. In: Neue Zeitschrift für Arbeitsrecht, Jg. 12, H. 17, S. 809-813.
Abstract
"Noch immer sind Verfahren vor dem 2. Senat des Bundesverfassungsgerichts anhängig, die sich mit der Zulässigkeit von Frauenquoten beschäftigen. Unabhängig davon gibt es immer mehr Gesetze und andere Regelungen, die Frauenquoten vorsehen, zuletzt das 2. Gleichberechtigungsgesetz des Bundes von 1994. Um gezielt Frauen zu fördern, werden hier und da Stellen in 'Männerdomänen' bewußt nur für die Frauen ausgeschrieben. Der Beitrag befaßt sich mit der Problematik der verfassungsrechtlichen Zulässigkeit solcher Regelungen und geht dabei auch auf die gezielte Besetzung von Stellen mit Frauen ein." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Landesarbeitsgericht Bremen zur Quotenregelung (1993)
Raasch, Sibylle;Zitatform
Raasch, Sibylle (1993): Landesarbeitsgericht Bremen zur Quotenregelung. In: Kritische Justiz, Jg. 26, H. 2, S. 225-232.
Abstract
Der Beitrag dokumentiert auszugsweise die Entscheidung des LAG Bremen vom 8.7.1992, die Klage eines Diplom-Ingenieurs beim Gartenamt Bremen gegen die Beförderung einer gleichwertig qualifizierten Frau abzulehen. In dem folgenden Kommentar wird auch auf andere gerichtliche Entscheidungen im Zusammenhang mit der Quotierung eingegangen. (IAB)