24-Stunden-Betreuung für Menschen mit Pflegebedarf – Beschäftigungssituation der Live-ins
Rund-um-die-Uhr-Versorgung für Menschen mit Pflegebedarf durch stationäre Langzeitpflege oder professionelle ambulante Pflege ist für die meisten Familien nicht finanzierbar. Die stattdessen im Haushalt eingesetzten sogenannten Live-in-Kräfte, meist Frauen aus Osteuropa, befinden sich häufig in prekären Arbeitsverhältnissen. Erst im Sommer 2021 setzte ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts für sie den deutschen gesetzlichen Mindestlohn fest - auch für Bereitschaftszeiten. Im Koalitionsvertrag der aktuellen Ampelkoalition ist das Vorhaben formuliert, eine rechtssichere Grundlage für die 24-Stunden-Betreuung auszugestalten.
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Literaturhinweis
"24-Stunden-Pflege": Abschaffen oder neu gestalten?: Ein Beitrag zur aktuellen Diskussion (2022)
Herweck, Rudolf; Weg, Marianne;Zitatform
Herweck, Rudolf & Marianne Weg (2022): "24-Stunden-Pflege": Abschaffen oder neu gestalten? Ein Beitrag zur aktuellen Diskussion. In: Nachrichtendienst des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge, Jg. 102, H. 8, S. 399-404.
Abstract
"Die "24-Stunden-Pflege" durch osteuropäische Betreuungskräfte ist wegen vielfältiger Problematiken umstritten. Eine rechtssichere, sozialstaatswürdige Ausgestaltung als weitere Säule des Pflegesystems ist notwendig und möglich; hierfür werden Eckpunkte einer Konzeption vorgestellt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
The dependency on East-to-West care labour migration in the EU: Addressing inequalities and exploitation (2022)
Zitatform
Katona, Noémi & Elena Zacharenko (2022): The dependency on East-to-West care labour migration in the EU. Addressing inequalities and exploitation. (Discussion paper / Friedrich-Ebert-Stiftung. Büro (Budapest)), Budapest, 12 S.
Abstract
"This discussion paper summarises the most important structural problems that characterise the live-in care market and policymaking at the national level. In addition to better functioning EU-level regulation, adequate and sustainable financing of long-term care and quality care implemented by the state are essential in order to find a long-term solution to meeting the care needs of everyone in the EU." (Text excerpt, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Arbeitsverhältnisse für transnationale Live-in-Care: Handlungsempfehlungen aus arbeitsrechtlicher Sicht (2022)
Zitatform
Kocher, Eva (2022): Arbeitsverhältnisse für transnationale Live-in-Care. Handlungsempfehlungen aus arbeitsrechtlicher Sicht. (DIFIS-Impuls 2022,12), Duisburg ; Bremen, 4 S.
Abstract
"Als ‚Live-in-Care‘ bezeichnet man die Beschäftigung von Pendelmigrantinnen für Betreuungsaufgaben in deutschen Haushalten, bei denen die meist aus mittel- und osteuropäischen Ländern stammenden Frauen für die Zeit der Betreuung im Haushalt leben. Die Beschäftigten befinden sich dabei in großer Abhängigkeit und Prekarität. Interessenvertretungen der Beschäftigten, Arbeitgeber und Pflegebedürftige sind sich in der Kritik der Strukturprobleme dieser Arbeit im Wesentlichen einig. Diese brauchen größere Rechtssicherheit hinsichtlich ihres arbeitsrechtlichen Schutzes. In den typischen Konstellationen von Live-in-Care sind die deutschen arbeitsrechtlichen Mindeststandards anzuwenden. Insofern bedarf es einer rechtlichen Vermutung (Unterstellung), dass die Leistung im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses und nicht in Selbstständigkeit erbracht wird. Darüber hinaus müssen Arbeitszeitaufzeichnungen vorgesehen und Beratungsstrukturen mit Blick auf transnationale Rechtsdurchsetzungsstrategien gestärkt werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Rechtsfragen beim Einsatz polnischer Betreuungskräfte (Live-ins) in Deutschland durch Vermittlung polnischer Agenturen (2022)
Zitatform
Kocher, Eva & Nastazja Potocka-Sionek (2022): Rechtsfragen beim Einsatz polnischer Betreuungskräfte (Live-ins) in Deutschland durch Vermittlung polnischer Agenturen. Frankfurt an der Oder, 97 S.
Abstract
"Die häusliche Betreuung jenseits professioneller Pflege ist zu einem festen Bestandteil des deutschen Pflegesystems geworden. Sie wird durch – fast ausschließlich weibliche – migrantische Erwerbstätige sichergestellt, die in den Haushalten der Pflegebedürftigen nicht nur arbeiten, sondern auch wohnen („Live-in“). Ihre Situation ist durch rechtliche Intransparenz und Unsicherheit geprägt sowie mit einem Verdacht systematischer Rechtsverstöße belastet. Vor allem mit dem Arbeitszeitregime, das nicht selten mit dem Begriff „24-Stunden-Pflege“ beschrieben wird, sind tiefgreifende rechtliche Probleme verbunden. Die aktuelle Studie im Auftrag der Gleichbehandlungsstelle EU-Arbeitnehmer/IntB, nimmt sich rechtlicher Fragestellungen beim Einsatz polnischer Betreuungskräfte in deutschen Privathaushalten an. Dafür wurden Original-Verträge analysiert, mit denen die polnischen „Live-ins“ in Deutschland tätig wurden. Auf Basis dieser Analyse legen die Autorinnen Handlungsempfehlungen vor, die für mehr Rechtssicherheit und bessere Arbeitsbedingungen sorgen sollen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Formalisierung des Informellen. Die Regulierung der „24-Stunden-Betreuung“ in Österreich und Deutschland (2022)
Zitatform
Leber, Simone & August Österle (2022): Formalisierung des Informellen. Die Regulierung der „24-Stunden-Betreuung“ in Österreich und Deutschland. In: WSI-Mitteilungen, Jg. 75, H. 5, S. 379-385. DOI:10.5771/0342-300X-2022-5-379
Abstract
"Seit der EU-Osterweiterung findet Pflege- und Betreuungsarbeit durch Migrant*innen aus Mittel- und Osteuropa, die im Haushalt der Pflegebedürftigen leben (Live-in-Modell), zunehmend Verbreitung in familialistisch geprägten Wohlfahrtsstaaten wie Österreich und Deutschland. Der Beitrag stellt die Verbreitung und rechtliche Rahmung des Phänomens in den beiden Ländern dar und erläutert die Genese und Bedeutung der Live-in-Arrangements im Gesamtkontext der Pflege in Privathaushalten. Die Ursprünge der neuen Sorgemärkte beruhten zunächst auf informellen Netzwerken und Arrangements. Während in Österreich das Feld im Jahr 2007 umfassend reguliert wurde, gab es in Deutschland bisher keine politische Regulierung des grauen Marktes. In beiden Ländern sind aber Pflegeagenturen als politische Akteure aktiv und initiieren Prozesse unternehmerischer Selbstregulierung. Der Beitrag geht im Ländervergleich der Frage nach, welches die politischen Triebkräfte dieser Regulierungs- und Formalisierungsprozesse waren, was die unterschiedlichen Entwicklungen in den beiden Ländern erklärt und welche politische Rolle dabei die Vermittlungsagenturen und ihre Interessenorganisationen spielen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Beschäftigung von Migrantinnen in der sogenannten "24-Stunden-Betreuung" in Privathaushalten: Expertise für den Sachverständigenrat für Integration und Migration (2022)
Leiber, Simone; Rossow, Verena;Zitatform
Leiber, Simone & Verena Rossow (2022): Beschäftigung von Migrantinnen in der sogenannten "24-Stunden-Betreuung" in Privathaushalten. Expertise für den Sachverständigenrat für Integration und Migration. Essen, 43 S.
Abstract
"Die Expertise verfolgt das Ziel, zentrale Erkenntnisse des sozialwissenschaftlichen Forschungsstandes zum Thema Live-in-Care in Deutschland sowie – soweit vorhanden – relevanter Quantifizierungen des Feldes zusammenzustellen (Kapitel 2). Dabei sollen auch wichtige rechtliche Probleme der derzeit gängigen Formen der Beschäftigung von Live-in-Care-Arbeiterinnen in Privathaushalten erörtert werden (Kapitel 3). Zudem werden die Implikationen des Modells einerseits aus der Perspektive der Migrant*innen und ihrer Familien in den Heimatländern (Kapitel 4), sowie andererseits aus der Perspektive der Nutzer*innen – also Pflegebedürftige und ggf. ihre Angehörigen – dargestellt (Kapitel 5). In Kapitel 6 zeigen wir auf, welche Aktivitäten zur Qualitätsverbesserung im Bereich Arbeit und Versorgung im Live-in-CareModell die Vermittlungsagenturen selbst entwickeln. Abschließend erfolgt eine Diskussion von vier alternativen zukünftigen Entwicklungspfaden für Live-in-Care in Deutschland mit ihren Vor- und Nachteilen – wobei auch Erfahrungen aus den Nachbarländern Österreich und Schweiz einbezogen werden (Kapitel 7). Kapitel 8 schließt mit einem kurzen Fazit. Die Expertise entwickelt dabei kein eigenes Reformmodell. Unser Ziel ist das Aufzeigen besonders sensibler bzw. ungeklärter Fragen sowie einiger Diskussions-Impulse im Hinblick auf Weiterentwicklung des Live-in-CareModells in Deutschland." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Nicht ohne ihre Kämpfe! Arbeits- und Lebensbedingungen der 24-Stunden- Betreuer*innen und vieles zu lernen für feministische Theorie (2022)
Maier, Carina;Zitatform
Maier, Carina (2022): Nicht ohne ihre Kämpfe! Arbeits- und Lebensbedingungen der 24-Stunden- Betreuer*innen und vieles zu lernen für feministische Theorie. In: Momentum Quarterly, Jg. 11, H. 2, S. 77-142. DOI:10.15203/momentumquarterly.vol11.no1.p94-107
Abstract
"Dieser Beitrag richtet den Fokus auf transnationale vergeschlechtlichte (Sorge-)Arbeitsverhältnisse und stellt eine analytische Perspektive vor, die von den politischen Kämpfen migrantischer Sorgearbeiter*innen, die als sog. 24-Stunden-Betreuer*innen arbeiten, ausgeht. Nach einer Rekonstruktion der Legalisierung des Arbeitsbereichs in Österreich und der spezifischen Regulierung werden im Text mit Rückgriff auf intersektionale (queer-)feministische Ökonomie- und Ideologiekritik die spezifischen (transnationalen) Arbeits- und Lebensbedingungen der migrantischen Sorgearbeiter*innen analysiert. Ein feministisches Verständnis von Krise ermöglicht es dabei, den Blick auf spezifische Sichtbar- und Unsichtbarmachungen der prekären Arbeitsbedingungen und der Dauerkrise der Sorge allgemeiner zu richten. Es wird deutlich, dass das Ideal der Sorge als familiale Arbeit im Live-In-Modell tradiert wird. Anknüpfend daran wird die feministische Kritik einer systemimmanenten Unsichtbarmachung, Abwertung und Verteilung von Sorgearbeit mit Elementen von Sorge, die die verkörperten Abhängigkeiten ins Zentrum setzen, verknüpft. Damit wird der Blick auf eine oftmals verborgene Solidarität zwischen den Sorgenden und Versorgten gelenkt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Dilemmas around temporariness and transnational recruitment agencies: the case of migrant caregivers in Taiwan and Germany (2022)
Zitatform
Marchetti, Sabrina, Giulia Garofalo Geymonat & Anna Di Bartolomeo (2022): Dilemmas around temporariness and transnational recruitment agencies: the case of migrant caregivers in Taiwan and Germany. In: Journal of Ethnic and Migration Studies, Jg. 48, H. 16, S. 3894-3909. DOI:10.1080/1369183X.2022.2028353
Abstract
"The precarious nature of caregivers’ migration is one of the fundamental characteristics of the growing marketisation of home-based care at the transnational level. Against this background, scholars have dedicated increasing attention to the role of private actors involved in the transnational recruitment/employment of migrant caregivers, such as the for-profit agencies, asking whether these intermediaries are a good or a bad thing. In order to understand the dilemmas facing this complex scenario, we interviewed trade unionists, activists, and academic experts in Taiwan and Germany, both of which are countries where the growing care needs of the ageing population are addressed by employing caregivers from abroad. In these interviews, research participants in both countries strongly criticised the emergence of transnational agencies as influential actors in the field and accused them of reproducing an exploitative temporariness of work for migrant caregivers and of the care services they provide, grounded in the temporary dimension of their mobility patterns. The research participants also evaluated the current situation as they tried to imagine alternative arrangements. Advocates for migrant caregivers’ rights expressed intense frustration at the widespread acceptance of today’s situation but they also suggested that other forms of intermediaries and of temporariness might be developed." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Migration and Domestic Work: IMISCOE Short Reader (2022)
Zitatform
Marchetti, Sabrina (2022): Migration and Domestic Work. IMISCOE Short Reader. (IMISCOE Research Series), Cham: Imprint: Springer, XIII, 87 S. DOI:10.1007/978-3-031-11466-3
Abstract
"This open access short reader offers a systematic overview of the scholarly debate on the experiences of migrant domestic workers at a global level, in the past as well as in present time. It tackles the nexus between migration and domestic work with a multi-layered approach. The book looks into the issue of (paid) domestic work in migratory contexts by investigating the feminization of migration, thereby considering the larger framework within which this specific phenomenon takes place. The author explains notions such as the “international division of reproductive labor” or “global care chains” which emphasize the inequality in the way care and domestic tasks are distributed today between middle-class women in receiving nations and migrant domestic workers. Moreover, the book shows how women migrating to work in the domestic work and private care sector are facing a complex landscape of migration and labor regulations that are extremely difficult to navigate. At the same time, this issue also addresses employers' households who cannot find appropriate or affordable care among declining welfare states and national workers reluctant to take the job, whilst legal regulations make difficult to hire a domestic worker who is a third country national. As such this book offers an interesting read to academics, policy makers and all those working in the field." (Provided by publisher)
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Literaturhinweis
'Mehr Fortschritt wagen' auch im Feld der Live-in-Pflege? (2022)
Rossow, Verena; Leiber, Simone;Zitatform
Rossow, Verena & Simone Leiber (2022): 'Mehr Fortschritt wagen' auch im Feld der Live-in-Pflege? (DIFIS-Impuls 2022,1), Duisburg ; Bremen, 4 S.
Abstract
"Seit der EU-Osterweiterung werden immer mehr alte Menschen von Migrant*innen aus Mittel- und Osteuropa betreut, die mit in deren Haushalt leben (‚Live-in‘-Pflege). Der Ampel-Koalitionsvertrag wendet sich erstmals politisch einer Regulierung dieser auch ‚24-Stunden-Pflege‘ genannten Form der Betreuungsarbeit in Deutschland zu. Dabei stellt sich die Frage, ob Deutschland sich am österreichischen Selbständigen-Modell orientiert oder einen eigenen Weg geht. Der Beitrag argumentiert für einen eigenen Weg basierend auf einem Arbeitnehmermodell – verpflichtend eingebettet in gemischte Pflegearrangements." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Peripheral labour mobilities: elder care work between the former Yugoslavia and Germany (2022)
Višić, Tanja;Zitatform
Višić, Tanja (2022): Peripheral labour mobilities. Elder care work between the former Yugoslavia and Germany. (Arbeit und Alltag 23), Frankfurt am Main: Campus Verlag, 421 S.
Abstract
"Die prekäre Situation in den Nachfolgestaaten Jugoslawiens erzeugte eine spezifische Dynamik im Feld der Arbeitsmobilität. Wenig erforscht ist für diese Region, wie ältere Care-Arbeiterinnen aus zum Beispiel Serbien oder Bosnien in deutsche Haushalte pendeln, um dort die Alten zu pflegen – meist illegalisiert, abhängig von Vermittlungsagenturen und privaten Arbeitgebern. Dieses genderspezifische Migrationsmuster verfolgt Tanja Višić in einer vielfach verorteten Ethnografie mit Blick auf die Fragen: Wie sind die Mobilitäts- und Arbeitspraktiken der Frauen eingebunden in die sozioökonomischen Konstellationen des informellen Care-Arbeitssektors; wie sind sie in Auseinandersetzung mit den Arbeitsgesetzen und den Grenzregimes entstanden? Deutlich werden in dichten Fallstudien kulturspezifische Wahrnehmungsmuster von Care-Arbeit, Familienbeziehungen und dem Mobilwerden." (Verlagsangaben, IAB-Doku)
Weiterführende Informationen
Inhaltsverzeichnis -
Literaturhinweis
Siebter Pflegebericht: Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Pflegeversicherung und den Stand der pflegerischen Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland Berichtszeitraum: 2016-2019 (2022)
Zitatform
(2022): Siebter Pflegebericht. Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Pflegeversicherung und den Stand der pflegerischen Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland Berichtszeitraum: 2016-2019. (Pflegebericht 7), Bonn, 267 S.
Abstract
"Der Berichtszeitraum des vorliegenden Siebten Pflegeberichts umfasst den Zeitraum vom 1. Januar 2016 bis zum 31. Dezember 2019. Da sich bei der Abfrage, der für die Erstellung des Berichts notwendigen Daten schnell abzeichnete, dass einige Institutionen, aber auch die Bundesländer aufgrund der hohen Arbeitsbelastung die Daten nicht fristgerecht würden liefern können, wurde mit dem COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz die Frist zur Vorlage des Berichts bis 2021 verlängert. Mit dem Erscheinen des Siebten Pflegeberichts kann somit auf das 25-jährige Bestehen der Pflegeversicherung zurückgeblickt werden. Der Berichtszeitraum wurde nicht verändert, um eine mitten im laufenden Geschehen der COVID-19-Pandemie endende Berichterstattung zu vermeiden. Gleichwohl werden seitdem umgesetzte Maßnahmen und Entwicklungen mitunter erwähnt. Der vorliegende Bericht umfasst vier Kapitel: einen einleitenden Teil zu den Entwicklungen und Eckdaten der Pflegeversicherung, ein Kapitel zu den verabschiedeten und in Kraft getretenen Gesetzen und Maßnahmen, einen Ausblick sowie die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten zur Pflegeversicherung und zum Stand der pflegerischen Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Weiterführende Informationen
Anlage: Übersicht über vereinbarte ambulante Leistungskomplexe in den Bundesländern -
Literaturhinweis
Gute Sorge ohne gute Arbeit?: Live-in-Care in Deutschland, Österreich und der Schweiz (2021)
Zitatform
Aulenbacher, Brigitte, Helma Lutz & Karin Schwiter (Hrsg.) (2021): Gute Sorge ohne gute Arbeit? Live-in-Care in Deutschland, Österreich und der Schweiz. (Arbeitsgesellschaft im Wandel), Weinheim: Beltz Juventa, 264 S.
Abstract
"Im Alter gut betreut zu Hause zu leben – dieser Wunsch ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz verbreitet. Die sogenannte 24-Stunden-Betreuung verspricht, ihn zu erfüllen, ohne jedoch gute Arbeitsbedingungen gewährleisten zu können. Dieser Grundkonflikt durchzieht den Alltag der Live-in-Care, ist Gegenstand von Auseinandersetzungen um Sorge- und Arbeitsbedingungen und führt zum Nachdenken über Alternativen. Das Buch zeigt, wie das transnationale Betreuungsarrangement in den drei Ländern ausgestaltet ist und wie Agenturen, Betreuende, Betreute, Angehörige und weitere Stakeholder mit der Situation umgehen." (Verlagsangaben, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
24-Stunden-Pflegekräfte aus den Staaten außerhalb der EU: "No rules of work. No rights." (2021)
Becker, Paul; Komitowski, Doritt; Sakadeyeva, Tatyana; Meiners, Sophie; Fritsche, Christiane; Krause, Eva Luise;Zitatform
(2021): 24-Stunden-Pflegekräfte aus den Staaten außerhalb der EU. "No rules of work. No rights.". (Working paper / IQ-Fachstelle Einwanderung 2021,07), Berlin, 53 S.
Abstract
"Als erste wissenschaftliche Untersuchung nimmt das vorliegende Working Paper ausschließlich Betreuer*innen in der 24-Stunden-Pflege (im Folgenden Liveins genannt) aus Staaten außerhalb der Europäischen Union (sog. Drittstaaten) in den Blick, die in deutschen Haushalten Alte und Kranke betreuen. Es handelt sich vornehmlich um Migrant*innen aus Ost- und Mitteleuropa." (Textauszug, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Gute Arbeit für Live-In-Care: Gestaltungsoptionen für Praxis und Politik (2021)
Emunds, Bernhard; Habel, Simone; Deetzen, Verena von; Kocher, Eva ; Tschenker, Theresa; Pflug, Rebekka;Zitatform
Emunds, Bernhard, Eva Kocher, Simone Habel, Rebekka Pflug, Theresa Tschenker & Verena von Deetzen (2021): Gute Arbeit für Live-In-Care. Gestaltungsoptionen für Praxis und Politik. (NBI-Positionen 2021,2), Frankfurt am Main, 17 S.
Abstract
"Live-In-Care ist in Deutschland nicht nur von hoher Rechtsunsicherheit geprägt, sondern bringt auch eine Dynamik höchst problematischer Arbeitsbedingungen mit sich, die sich insbesondere in grenzenlosen Arbeitszeiten zeigen. Darauf sollte die Politik reagieren. Eine zentrale Aufgabe der Pflegepolitik ist die Reduzierung der Nachfrage nach Live-In-Care. Da der Bedarf nicht vollumfänglich reduziert werden kann, sind Bedingungen zu schaffen, die für die Live-Ins gute Arbeit wahrscheinlicher machen. Grundlage jeder Regulierung muss deshalb eine Weiterentwicklung der Qualität von Arbeit durch die Agenturen sein; klare Qualitätsstandards für gute Arbeit müssen Ziel und Bezugspunkt jeder Form von Regulierung und öffentlicher Ko-Finanzierung sein." (Textauszug, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Narratives on Working Hours: An Analysis of “Pioneer” Brokering Agencies for Live-in Care Work in Germany (2021)
Habel, Simone;Zitatform
Habel, Simone (2021): Narratives on Working Hours: An Analysis of “Pioneer” Brokering Agencies for Live-in Care Work in Germany. In: Sociológia, Jg. 53, H. 5, S. 463-482. DOI:10.31577/sociologia.2021.53.5.17
Abstract
"Narratives on Working Hours: An Analysis of “Pioneer” Brokering Agencies for Live-in Care Work in Germany. In the “gray market” for live-in care work in Germany, brokering agencies are playing an increasingly important role in shaping working conditions. Drawing on six expert interviews with “pioneer” brokering agencies, this article centers on these agencies' narratives on working hours. The analysis reveals that these agencies' understanding of working hours is contradictory: working hours are either referred to as a fixed, intersubjectively measurable category or as a subjective phenomenon, leaving scope for divergent opinions. These perspectives are evident in the assumption of an (in)separability of working and leisure time, and in the understanding of leisure time as a personal need or a valid demand. In this context, constructing working hours as a subjective category thus functions as a legitimation narrative for extensive working hours. These findings are connected to the contradictory interpellations of live-in care workers, such as “fictive kin” and “manager of the self”, and to the underlying understandings of work." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Digitale Technologien in der Live-In-Pflege: "Ambient Assisted Living" zur Reduktion von Arbeitszeit? (2021)
Habel, Simone; Hengst, Magdalene;Zitatform
Habel, Simone & Magdalene Hengst (2021): Digitale Technologien in der Live-In-Pflege. "Ambient Assisted Living" zur Reduktion von Arbeitszeit? (Hans-Böckler-Stiftung. Working paper Forschungsförderung 233), Düsseldorf, 38 S.
Abstract
"Die Überschreitung der gesetzlich zulässigen Höchstarbeitszeit durch quasi permanente Bereitschaftszeit stellt ein zentrales Problem der sogenannten 24-Stunden-Pflege dar, bei der migrantische Live-Ins in Pflegehaushalten zugleich arbeiten und wohnen. In der stationären und ambulanten Pflege werden bereits unterschiedliche Technologien verwendet, die Potenzial zur Reduktion von Arbeitszeit auch in der Live-In-Pflege haben. Die literaturbasierte und empirische Analyse nimmt eine Bewertung dieser Technologien in der 24-Stunden-Pflege vor. Eine tatsächliche Überwindung der Probleme kann jedoch nur über eine Trennung von Wohn- und Arbeitsort erfolgen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
The Pandemic State of Care: Care Familialism and Care Nationalism in the COVID-19-Crisis : The Case of Germany (2021)
Laufenberg, Mike; Schultz, Susanne;Zitatform
Laufenberg, Mike & Susanne Schultz (2021): The Pandemic State of Care. Care Familialism and Care Nationalism in the COVID-19-Crisis : The Case of Germany. In: Historical Social Research, Jg. 46, H. 4, S. 72-99. DOI:10.12759/hsr.46.2021.4.72-99
Abstract
"In the COVID-19 pandemic the (nuclear) family, and the private household that is assumed to contain it, receives an enormous revaluation across different welfare regimes. At the same time the notion of a nationally formed welfare state that protects "its" vulnerable national population is re-enacted as a central care entity. From an intersectional and transnational perspective, the article coins the concepts of "care familialism" and "care nationalism" to analyse both the conditions of inequality and the exclusionary effects of these intertwined formations of "home" in the wake of the pandemic state crisis management in Germany. The article presents central dimensions of German care familialism and care nationalism to demonstrate how - and which - hierarchies of care/carelessness are systematically established and deepened within the current state of pandemic policies - from the neglect of those who cannot retreat to a "safe home" to the necropolitics of tightened border regimes and carelessness towards those who are recruited to provide care as live-in or illegalised domestic workers. Against an often-unquestioned methodological familialism and methodological nationalism in current care debates, a research agenda is proposed, which methodologically and conceptually decentres the family and the nation as the dominant formations through which care relations are institutionalised." (Author's abstract, IAB-Doku, © GESIS) ((en))
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Literaturhinweis
Transnationale Betreuungs- und Pflegekräfte in europäischen Privathaushalten: Endbericht für die AK Wien, Abteilung Gesundheitsberuferecht und Pflegepolitik (2021)
Mairhuber, Ingrid; Allinger, Bernadette;Zitatform
Mairhuber, Ingrid & Bernadette Allinger (2021): Transnationale Betreuungs- und Pflegekräfte in europäischen Privathaushalten. Endbericht für die AK Wien, Abteilung Gesundheitsberuferecht und Pflegepolitik. Wien, 159 S.
Abstract
"Die FORBA-Studie gibt einen Überblick zur Situation von international tätigen Betreuungspersonen in privaten Haushalten (live-in carers) in ausgewählten europäischen Ländern. Die sogenannte 24-Stunden-Betreuung ist kein ausschließlich österreichisches Phänomen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Der Preis der Autonomie: Wie sorgende Angehörige Live-in-Arbeitsverhältnisse ausgestalten (2021)
Rossow, Verena;Zitatform
Rossow, Verena (2021): Der Preis der Autonomie: Wie sorgende Angehörige Live-in-Arbeitsverhältnisse ausgestalten. Opladen: Budrich, 331 S. DOI:10.3224/96665021
Abstract
"Häusliche Pflege-Arrangements in Deutschland funktionieren häufig nur, weil eine ausländische Live-in-Pflegekraft beschäftigt wird. Der Bekanntheitsgrad dieses Versorgungsmodells steht seinem rechtlich unsicheren Kontext gegenüber. Wie werden die Arbeitsverhältnisse mit Live-in-Betreuungskräften von Angehörigen Pflegebedürftiger ausgestaltet? Diese Arbeit zeigt auf, welche Wissens- und Handlungsmuster die befragten Personen anleiten. Die Autorin untersucht die Ausgestaltung von live-in Arbeitsverhältnissen in Privathaushalten in Deutschland aus Sicht der Angehörigen von Pflegebedürftigen. Diese sind Ehepartner*innen bzw. Kinder von pflegebedürftigen hochaltrigen Personen. Sie kaufen auf einem grauen Dienstleistungsmarkt die Betreuungsleistung ein und werden faktisch oder ‚quasi‘ zu Arbeitgeber*innen. Kernfrage ist, wie diese Akteure die Arbeitsverhältnisse in einem rechtlich unklaren Regulierungsrahmen und im familiären Privathaushalt konkret ausgestalten. Da es sich um einen Arbeitsmarkt handelt, der in hohem Maße von Schwarzarbeit durchzogen ist, handeln die Angehörigen als Kund*innen auf diesem Markt unter der Bedingung großer rechtlicher Unsicherheit. Es sind aber die familiären Bedarfe für eine häusliche Betreuung derart hoch, dass sie sich dennoch für eine Betreuungskraft entscheiden. Die vorliegende Dissertation untersucht erstmals die subjektiven Wissensbestände, handlungsleitenden Annahmen und Wertemuster eben jener Angehörigen, um Antworten auf die Forschungsfrage zu geben. Dazu wurden Interviews geführt, die im Rahmen einer Grounded Theory Methodology ausgewertet wurden. Die Ergebnisse liefern Erkenntnisse sowohl auf einer theoretisch-konzeptionellen als auch auf einer ganz konkreten handlungspraktischen Ebene und zeigen auf, wie stark die Handlungsmotivation der sorgenden Angehörigen selbst durch den Wunsch nach Autonomie gezeichnet ist: Den sorgenden Angehörigen droht durch die Pflegeverantwortung der Verlust ihrer eigenen autonomen Lebensgestaltung. Außerdem legt die Arbeit unter anderem dar, wie sorgende Angehörige ihr Handeln rechtfertigen, es ablehnen Arbeitgeber*innen zu sein und somit schließlich vielfältigste Arbeitsrealitäten in den Haushalten schaffen, die am Ende die Arbeitsbedingungen der Migrant*innen auf dem problematischen ‚Arbeitsmarkt Privathaushalt‘ bedingen." (Author's abstract, © 2021 Budrich Academic Press) ((en))