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Dossier

“Arbeit muss sich lohnen” – wissenschaftliche Positionen zum Lohnabstandsgebot

Sei es im Rahmen von Reformüberlegungen zur Sozialhilfe in den 90er-Jahren, bei der Einführung des SGB II im Jahr 2005 oder aktuell in der politischen Debatte um das Bürgergeld: Immer wieder wird die Forderung erhoben, Arbeit müsse sich lohnen.
Abgezielt wird damit auf das sogenannte Lohnabstandsgebot, also die Korrelation zwischen staatlicher Grundsicherungsleistung und (Niedrig-)Löhnen. Während in der politischen Diskussion häufig moralische Aspekte mitschwingen und fleißige Erwerbstätige vermeintlich faulen Sozialleistungsempfängern gegenübergestellt werden, konzentrieren sich die hier verzeichneten wissenschaftlichen Beiträge auf die empirische Bestandsaufnahme.
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  • Literaturhinweis

    Arbeitsanreize und Arbeitshemmnisse für Sozialhilfeempfänger (1997)

    Hackenberg, Helga; Wagner, Gert G.;

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    Hackenberg, Helga & Gert G. Wagner (1997): Arbeitsanreize und Arbeitshemmnisse für Sozialhilfeempfänger. In: Wirtschaftsdienst, Jg. 77 Baden-Baden; Kiel, Hamburg, Baden-Baden; Kiel, Hamburg, S. 220-226.

    Abstract

    "In Regierungskreisen wird derzeit wieder eine Kürzung der Sozialhilfe diskutiert. Nur hierdurch könnten das Lohnabstandsgebot sichergestellt und Fehlanreize für arbeitslose Sozialhilfeempfänger vermieden werden. Trifft diese Diskussion den Kern des Problems, oder liegen die Hemmnisse für eine Arbeitsaufnahme an anderer Stelle? Welche institutionellen Veränderungen können helfen, das Problem zu lösen? Welche konkreten Reformmodelle gibt es?" (Textauszug, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Lohn und Beschäftigung: zum Zusammenhang von Lohn, Lohnabstandsangebot und Arbeitslosigkeit (1996)

    Ganßmann, Heiner; Haas, Michael;

    Zitatform

    Ganßmann, Heiner & Michael Haas (1996): Lohn und Beschäftigung. Zum Zusammenhang von Lohn, Lohnabstandsangebot und Arbeitslosigkeit. (Standortdebatte), Marburg: Schüren, 119 S.

    Abstract

    "Steigenden Einfluss auf die Standortdebatte haben Behauptungen zum Zusammenhang von Lohnbildung und Arbeitslosigkeit, die auf Forderungen nach Absenkung der Löhne oder Lohnersatzeinkommen hinauslaufen. In dem Band werden solche Thesen mit theoretischen und empirischen Befunden konfrontiert, die umgekehrt nahelegen, dass Arbeitslosigkeit als Hebel benutzt wird, um Löhne und sozialstaatliche Leistungen abzusenken." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Reducing poverty while increasing employment: a primer on alternative strategies, and a blueprint (1996)

    Haveman, Robert;

    Zitatform

    Haveman, Robert (1996): Reducing poverty while increasing employment. A primer on alternative strategies, and a blueprint. In: OECD economic studies H. 26, S. 8-42.

    Abstract

    Der Autor diskutiert den Zielkonflikt zwischen Armutsbekämpfung bzw. Einkommenssicherung einerseits und der Notwendigkeit von Arbeitsanreizen durch hinreichende Abstände zwischen Löhnen und Sozialtransfers andererseits. Er geht auf die sogenannte Armutsfalle ein, behandelt kurz einige sozial- und beschäftigungspolitische Ansätze, um dem Dilemma zu entgehen und stellt eigene Überlegungen vor. (IAB)

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  • Literaturhinweis

    Lohnt es sich noch zu arbeiten?: zur Diskussion über Sozialhilfe, Negativsteuer und Niedrigeinkommen (1995)

    Bäcker, Gerhard; Steffen, Johannes;

    Zitatform

    Bäcker, Gerhard & Johannes Steffen (1995): Lohnt es sich noch zu arbeiten? Zur Diskussion über Sozialhilfe, Negativsteuer und Niedrigeinkommen. In: WSI-Mitteilungen, Jg. 48, H. 1, S. 3-11.

    Abstract

    "Die aktuelle Debatte über den 'Umbau des Sozialstaates' zielt vor allem auf die Verbindung zwischen sozialer Sicherung und Arbeitslosigkeit. Die These ist, daß der Sozialstaat selber für Ausmaß und Dauerhaftigkeit der Arbeitslosigkeit verantwortlich sei. Es lohne sich für Empfänger von Arbeitslosen- und Sozialhilfe nicht mehr, Arbeit aufzunehmen, da das Leistungsniveau das verfügbare Einkommen im unteren Lohnbereich übersteige und ein Zuverdienst mit einem Leistungsentzug bestraft werde. Notwendig sei deshalb die Einsetzung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe (und weiteren steuerfinanzierten Sozialleistungen) durch eine Negativsteuer. Der Beitrag legt dar, daß in der Realität von einer Überschneidung zwischen Sozialleistungen und niedrigen Arbeitseinkommen keine Rede sein kann und Arbeitslosigkeit keine Folge subjektiver 'Arbeitsunlust' ist. Es kommt nur dann zu höheren Sozialhilfezahlungen, wenn mehr als drei Kinder zu versorgen sind, weil der Kinderlastenausgleich unzureichend ist. Verwiesen wird des weiteren darauf, daß das Modell der Negativsteuer nur dann finanzierbar ist, wenn das Existenzminimum abgesenkt und das Bedarfsprinzip aufgegeben wird. Ansätze einer Negativsteuer im 'Westentaschenformat' sind von der Bundesregierung bereits eingeleitet worden. Sie zielen über die Verschlechterung von Leistungsniveau und Leistungsbedingungen von Arbeitslosen- und Sozialhilfe auf einen erhöhten Arbeitszwang und die Etablierung eines Sektors von Niedrigsteinkommen." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Zwangsbeschäftigung - Negativsteuer, Bürgergeld und die Folgen (1995)

    Bäcker, Gerhard; Steffen, Johannes;

    Zitatform

    Bäcker, Gerhard & Johannes Steffen (1995): Zwangsbeschäftigung - Negativsteuer, Bürgergeld und die Folgen. In: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 40, H. 1, S. 55-66.

    Abstract

    Die Autoren stellen die Diskussion um die Negativsteuer und das Bürgergeld in einen Zusammenhang zur Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik der Bundesrepublik seit Mitte der 90er Jahre. Weiterhin wird dargestellt, welche Überlegungen zur Verstärkung des (Lohn-)Arbeitszwangs in den Koalitionsvereinbarungen von CDU/CSU und FDP aufgegriffen wurden. "Zentrales Motiv für eine "Verstärkung des Arbeitsanreizes" für Sozial- und Arbeitslosenhilfe-EmpfängerInnen ist die These vom zu geringen Abstand zwischen niedrigen Löhnen und Sozialhilfeniveau." (IAB2)

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  • Literaturhinweis

    Sozialhilfe und Niedrigeinkommen: empirische Befunde und politische Strategien (1995)

    Hanesch, Walter;

    Zitatform

    Hanesch, Walter (1995): Sozialhilfe und Niedrigeinkommen. Empirische Befunde und politische Strategien. In: Gewerkschaftliche Monatshefte, Jg. 46, H. 3, S. 183-195.

    Abstract

    "In jüngster Zeit ist das Verhältnis zwischen den unteren Arbeitnehmereinkommen und dem Sozialhilfeniveau wieder einmal zum Gegenstand heftiger sozialpolitischer Auseinandersetzungen geworden. Die Behauptung, das sogenannte Abstandsgebot zwischen Löhnen und Sozialhilfeleistungen sei verletzt, wurde von der Bundesregierung seit 1993 zum Anlaß genommen, weitreichende Reformen des Bundesozialhilfegesetzes (BSHG) in Angriff zu nehmen. Auch für die Zukunft droht das Verhältnis zwischen Arbeitnehmereinkommen und Sozialhilfeleistungen weiter an Brisanz zu gewinnen. Um den Stellenwert des Problems und die Hintergründe der aktuellen Auseinandersetzung zu beleuchten, erläutert der Autor zunächst kurz das Sozialhilfeleistungssystem, um die Rolle des Abstandsgebots im BSHG verständlich zu machen. In einem zweiten Schritt stellt er empirische Befunde zum Verhältnis unterer Arbeitnehmereinkommen und Sozialhilfeniveau vor. Ausgehend von diesen empirischen Ergebnissen stellt er die bisherigen und für die Zukunft angekündigten Reformen des BSGH dar und ordnet sie ein. Zum Abschluß geht er auf alternative Maßnahmen zur Entschärfung des Abstandsproblems ein." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Die Diskussion um die Reform der Sozialhilfe (1995)

    Hauser, Richard;

    Zitatform

    Hauser, Richard (1995): Die Diskussion um die Reform der Sozialhilfe. In: Wirtschaftsdienst, Jg. 75 Baden-Baden; Kiel, Hamburg, Baden-Baden; Kiel, Hamburg, S. 429-433.

    Abstract

    "In der Maiausgabe des Wirtschaftsdienst veröffentlichten wir ein Zeitgespräch zum Thema „Reform der Sozialpolitik“. Hierzu einige ergänzende empirische Informationen von Professor Dr. Richard Hauser mit dem Ziel, die stark unter dem Blickwinkel der Ausgabenbegrenzung und Budgetkonsolidierung stehende Reformdiskussion in die richtige Proportion zu rücken." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Armut in der Sozialen Marktwirtschaft: Möglichkeiten und Probleme ihrer Überwindung aus ordnungspolitischer Sicht (1995)

    Hochmuth, Uwe; Klee, Günther; Volkert, Jürgen;

    Zitatform

    Hochmuth, Uwe, Günther Klee & Jürgen Volkert (1995): Armut in der Sozialen Marktwirtschaft. Möglichkeiten und Probleme ihrer Überwindung aus ordnungspolitischer Sicht. (Tübinger volkswirtschaftliche Schriften 12), Tübingen u.a.: Francke, 229 S.

    Abstract

    "In den letzten Jahren spitzte sich die Diskussion um die sogenannte 'Sozialstaatskrise' in der Bundesrepublik Deutschland zu, so daß in der politischen Öffentlichkeit eine Vielzahl von Vorschlägen zum 'Umbau des Sozialstaates' bzw. zur 'Modernisierung des Sozialstaates' kursieren. Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft wurde untersucht, was die Wirtschafts- und Sozialpolitik im Zuge der anstehenden Umgestaltung des Sozialstaates zur Vermeidung und Überwindung von Armut beitragen kann, und ob der ordnungspolitisch gesteckte Rahmen der Sozialen Marktwirtschaft für die gegenwärtigen Problemlagen ausreicht. Eine Reihe vielbeachteter Vorschläge zielt darauf ab, die Leistungskraft der Wirtschaft und des modernen Sozialstaates v.a. durch Kürzung von Sozialleistungen wiederherzustellen. In dieser Studie wird angezeigt, daß weder Leistungs- und Wachstumshemmnisse noch Sockelarbeitslosigkeit sowie zunehmende Sozialhilfeabhängigkeit primär Folge einer Verletzung des 'Lohnabstandsgebots' sind. Wege aus der Armut sowie die Instrumente der Armutsvorbeugung müssen vielmehr eine große Bandbreite aufweisen. Es werden eine Reihe von Ansätzen zur (ordnungspolitischen) Fortentwicklung der Sozialen Marktwirtschaft aufgezeigt. Sie reichen von einer konsequenteren Realisierung des Leistungswettbewerbs, über eine flexiblere Koordination der Übergänge vom zweiten bzw. dritten Arbeitsmarkt in den ersten und eine systematische Förderung privater Eigeninitiative, Selbsthilfe und Selbstorganisation bis hin zu einer armutsresistenten Verzahnung des Steuer- und Transfersystems." (Autorenreferat, IAB-DOKU)

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  • Literaturhinweis

    The effect of unemployment compensation on unemployment duration in Germany (1995)

    Hunt, Jennifer;

    Zitatform

    Hunt, Jennifer (1995): The effect of unemployment compensation on unemployment duration in Germany. In: Journal of labor economics, Jg. 13, H. 1, S. 88-120.

    Abstract

    Mit Daten des Sozio-ökonomischen Panels analysiert die Autorin, welche Auswirkungen Änderungen bei der Dauer des Anspruchs auf Arbeitslosengeld (ALG) auf die (vollendete) Dauer der Arbeitslosigkeit haben. Untersuchungszeitraum sind die Jahre 1983-1988. Insbesondere die Erhöhung der Dauer des Anspruchs auf ALG für über 41 jährige hatte einen deutlich positiven Einfluß auf die Dauer der Arbeitslosigkeit. Die Ergebnisse werden mit Befunden aus amerikanischen Untersuchungen verglichen. (IAB)

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  • Literaturhinweis

    Bericht und Gutachten zum Lohnabstandsgebot: Bericht der Bundesregierung zur Frage der Einhaltung des Lohnabstandsgebotes nach § 22 Abs 3 Bundessozialhilfegesetz (1994)

    Breuer, Wilhelm; Engels, Dietrich;

    Zitatform

    Breuer, Wilhelm & Dietrich Engels (1994): Bericht und Gutachten zum Lohnabstandsgebot. Bericht der Bundesregierung zur Frage der Einhaltung des Lohnabstandsgebotes nach § 22 Abs 3 Bundessozialhilfegesetz. (Schriftenreihe des Bundesministeriums für Familie und Senioren 29), Stuttgart u.a.: Kohlhammer, 103 S.

    Abstract

    Der Band enthält den Bericht der Bundesregierung zur Frage der Einhaltung des Lohnabstandsgebotes nach § 22 Abs.3 Bundessozialhilfegesetz. Weiterhin ist ein Gutachten dokumentiert, das sich mit dem Abstand zwischen dem Leistungsniveau der Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem BSHG und den verfügbaren Arbeitnehmereinkommen interner Lohn- und Gehaltsgruppen im Juli 1992 befaßt. Es "führt zu dem Ergebnis, daß zwischen Sozialhilfeleistung und unteren Arbeitseinkommen ein Abstand gewahrt bleibt. Das Bemühen, die Abhängigkeit von der Sozialhilfe zu überwinden und einen Wiedereinstieg in das Erwerbsleben zu schaffen, erhält nach wie vor - neben familiären und sozialen, statusbezogenen und psychologischen Motivationen - auch einen finanziellen Anreiz, der allerdings bei größeren Bedarfsgemeinschaften deutlich geringer wird. Vorschläge zu einer pauschalen Kürzung der Sozialhilfeleistung lassen sich somit nicht unter Berufung auf das Abstandspostulat begründen." (IAB2)

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  • Literaturhinweis

    Fatale Billig-Lohn-Ökonomie: wer die Sozialhilfe kürzt, hat die Löhne im Visier (1994)

    Steffen, Johannes;

    Zitatform

    Steffen, Johannes (1994): Fatale Billig-Lohn-Ökonomie. Wer die Sozialhilfe kürzt, hat die Löhne im Visier. In: Soziale Sicherheit, Jg. 43, H. 10, S. 372-379.

    Abstract

    Der Autor geht der Diskussion um das Verhältnis von Lohn und Sozialhilfe nach, einer nach seiner Auffassung "populistischen, auf Vorurteilen beruhenden Diskussion". Anhand gesetzlicher Regelungen und empirischer Untersuchungen weist er nach, daß insbesondere das Lohnabstandsgebot eingehalten wird. Diskussionen um Leistungen an "Arbeitswillige" stellt er die Zumutbarkeitsregelungen des Arbeitsförderungsgesetzes (AFG) und des Bundessozialhilfegesetzes (BHSG) gegenüber und schlußfolgert: "Auf der Suche nach Schuldigen werder Opfer zu Tätern gestempelt". Sozialhilfekürzungen und Niedriglohnforderungen treffen sich für den Autor in der ordnungspolitischen Absicht, Lohnstruktur nach unten zu korrigieren. (IAB2)

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  • Literaturhinweis

    Verhältnis der Regelsätze zum Arbeitseinkommen: Das Lohnabstandsgebot der Sozialhilfe (1994)

    Steffen, Johannes;

    Zitatform

    Steffen, Johannes (1994): Verhältnis der Regelsätze zum Arbeitseinkommen: Das Lohnabstandsgebot der Sozialhilfe. In: Sozialer Fortschritt, Jg. 43, H. 3, S. 69-72.

    Abstract

    Damit der Regelbedarf der Sozialhilfe nicht zu einem höheren verfügbaren Einkommen führt als der Einsatz der eigenen Arbeitskraft, enthält das Bundessozialhilfegesetz seit Inkrafttreten 1962 ein 'Lohnabstandsgebot'. Sozialhilfeempfängern soll im Wege der Mehrbedarfsregelung aber auch ein Anreiz geboten werden, den Selbsthilfewillen zu fördern und zu stärken. Eine solche Regelung ist nach den Konstruktionsprinzipien der Sozialhilfe insofern notwendig, als eigenes Einkommen den sozialhilferechtlichen Bedarf im Regelfall in voller Höhe reduziert. Neben der Deckung des zusätzlichen Aufwandes bei Erwerbstätigkeit soll Erwerbstätigen damit ein höherer sozialhilferechtlicher Bedarf zuerkannt werden als vergleichbaren nichterwerbstätigen Personen. Im Jahre 1993 sind sowohl das Lohnabstandsgebot als auch die Mehrbedarfstatbestände neu gefasst worden. Seither ist der Lohnabstand nur dann gewahrt, wenn das Sozialhilfebedarfsniveau unter Berücksichtigung des Einkommensfreibetrags für Erwerbstätige unterhalb des Nettoarbeitsentgelts unterer Lohngruppen liegt. Diese Neufassung führt unter sonst gleichen Bedingungen zu einer weiteren Deckelung der Regelsätze, die so bemessen sein müssen, dass sie zusammen mit den Durchschnittskosten der Unterkunft und Heizung sowie unter Berücksichtigung des Einkommensfreibetrags für Erwerbstätige bei Haushalten bis zu fünf Personen unterhalb des verfügbaren Einkommens einer vergleichbaren Familie mit nur einem Erwerbseinkommen aus unteren Lohn- und Gehaltsgruppen liegen. Der Beitrag vergleicht dieses Vorgehen mit einer seltsamen Art der Größenmessung von zwei Personen: 'während der Lohnempfänger auf seinem bisherigen Platz stehenbleibt, muss der Sozialhilfeempfänger auf einen Stuhl steigen und ist plötzlich größer als der Erwerbstätige. Damit aber wird die verquere Diskussion um das Lohnabstandsgebot weiter befeuert und der politische Druck auf ein weiteres Abrücken von der Bedarfsorientierung bei der Regelsatzfestsetzung erhöht.' (IAB)

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  • Literaturhinweis

    Ausweg aus der Armutsfalle?: zur Diskussion um Mindesteinkommen und Arbeitsmarkt (1994)

    Wolski-Prenger, Friedhelm;

    Zitatform

    Wolski-Prenger, Friedhelm (1994): Ausweg aus der Armutsfalle? Zur Diskussion um Mindesteinkommen und Arbeitsmarkt. In: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 39, H. 1, S. 56-68.

    Abstract

    Der Autor gibt einen Überblick über die aktuelle Diskussion um "Mindesteinkommen" bzw. "Bürgergeld" aus sozial- und arbeitmarktpolitischer Sicht. Er beschreibt u.a. die drei Grundmodelle des Mindesteinkommens: die Sozialdividende, die negative Einkommenssteuer und die soziale Grundsicherung. (IAB)

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  • Literaturhinweis

    Sozialhilfeniveau und untere Arbeitnehmereinkommen: eine Expertise für eine Untersuchung zum Thema: Einkommens- und Lebenslagen von Arbeitnehmerfamilien mit Niedrigeinkommen in Nordrhein-Westfalen (1993)

    Bäcker, Gerhard; Hanesch, Walter; Schäfer, Claus; Steffen, Johannes;

    Zitatform

    Bäcker, Gerhard & Walter Hanesch (1993): Sozialhilfeniveau und untere Arbeitnehmereinkommen. Eine Expertise für eine Untersuchung zum Thema: Einkommens- und Lebenslagen von Arbeitnehmerfamilien mit Niedrigeinkommen in Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf u.a., 74 S.

    Abstract

    Aufgabe der Expertise ist es - bezogen auf die Situation in Nordrhein-Westfalen -, die sog. Abstandproblematik zwischen Sozialhilfe und Niedriglöhnen einer empirischen Überprüfung zu unterziehen. Zu klären ist, ob, unter welchen familiären Voraussetzungen und bei welchem Personenkreis eine Überschneidung zwischen verfügbarem Einkommen bei Erwerbstätigkeit und Sozialhilfe vorfindbar ist. Die Untersuchung kommt zu folgendem Ergebnis: "Die These, daß sich Vollzeitlöhne und Sozialhilfe in einer nennenswerten Zahl überschneiden, läßt sich für Nordrhein-Westfalen empirisch nicht bestätigen. Das Abstandsgebot (in der alten, bis zum 30.6.1993 geltenden Fassung) des BSHG wird nicht verletzt. In Nordrhein-Westfalen sind die Regelsätze auch für Familien mit bis zu 3 Kindern so knapp bemessen, daß sie - einschließlich der Mietkostenübernahme - das verfügbare Einkommen bei Erwerbstätigkeit in unteren Lohn- und Gehaltsgruppen nicht übersteigen. Soweit Überschneidungen festzustellen sind, beziehen sie sich ausschließlich auf größere Haushaltsgemeinschaften mit mehreren und zugleich älteren Kindern." (IAB2)

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  • Literaturhinweis

    Sozialhilfe auf dem Prüfstand (1993)

    Erbe, Rainer; Erbe, Susanne;

    Zitatform

    Erbe, Rainer & Susanne Erbe (1993): Sozialhilfe auf dem Prüfstand. In: Wirtschaftsdienst, Jg. 73, H. 11, S. 588-596.

    Abstract

    Die Autoren greifen die in Politik und Öffentlichkeit geführte Diskussion um Angemessenheit und Zweckmäßigkeit des deutschen Sozialhilfesystems auf und gehen dazu folgenden Fragestellungen nach:
    - Welche Faktoren haben den Anstieg der Sozialhilfeaufwendungen in der Vergangenheit maßgeblich geprägt?
    - Welche Veränderungen in der Struktur der Hilfeempfänger waren zu beobachten?
    - Inwieweit läßt sich die Besorgnis um die Wahrung des Lohnabstandsgebots empirisch untermauern?
    - Ergibt sich aus vorhandenen oder vermuteten Mißbrauchstatbeständen Reformbedarf? Wie sind die Vorschläge für einen grundlegenden Umbau des Systems zu bewerten?
    Die Autoren kommen zu dem Fazit, daß sich das bestehende System der Sozialhilfe im großen und ganzen bewährt hat. (IAB2)

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  • Literaturhinweis

    Verflechtung von Bürgereinkommen und Sozialversicherung (1993)

    Gray, Anne;

    Zitatform

    Gray, Anne (1993): Verflechtung von Bürgereinkommen und Sozialversicherung. In: Internationale Revue für soziale Sicherheit, Jg. 46, H. 2, S. 51-76.

    Abstract

    "Bürgereinkommen oder Systeme, die eine soziale Dividende ausschütten, sind Möglichkeiten zur Vermeidung der 'Armutsfalle' oder des negativen Anreizes, der sich einstellt, wenn bei Wiederaufnahme der Arbeit das Arbeitslosengeld völlig gestrichen wird. Wenn die Arbeitslosen keinen ausreichenden finanziellen Anreiz zur Wiederaufnahme der Arbeit haben, mag die Leistungsverwaltung eine straffere Disziplin für die Arbeitslosen als notwendig empfinden und mit dem Leistungsentzug drohen, wenn der Arbeitslose eine schlechtbezahlte Arbeit ablehnt. Das Bürgereinkommen bietet bessere Arbeitsanreize bei einem geringeren Bedarf an Zwangsmaßnahmen. In dem Artikel wird auf vier verschiedene Methoden der schrittweisen Einführung eines Bürgereinkommens eingegangen, das dem einzelnen die Möglichkeit gibt, beim Übergang von der Arbeitslosigkeit zur Arbeit einen zunehmenden Teil seiner Leistung zu bewahren." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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  • Literaturhinweis

    Das Verhältnis von Lohn und Sozialhilfe (1993)

    Steffen, Johannes;

    Zitatform

    Steffen, Johannes (1993): Das Verhältnis von Lohn und Sozialhilfe. In: Sozialer Fortschritt, Jg. 42, H. 5, S. 91-95.

    Abstract

    Der Anreiz für Sozialhilfeempfänger zur Jobsuche wird in der öffentlichen Diskussion häufig als zu gering angesehen. Besonders die Arbeitgeber sehen in der Sozialhilfe ein Haupthemmnis für eine Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von Geringverdienern. Der Beitrag prüft, welche tatsächliche Relevanz diese Vermutung hat und welche Auswirkungen das Arbeitgeberkonzept eines 'Kombi-Einkommens' auf die Sozialhilfebedürftigkeit von Erwerbstätigen haben kann. In einzelnen Abschnitten wird das Lohnabstandsgebot im Bundessozialhilfegesetz, die Schwierigkeit einer Vergleichbarkeit von Löhnen und Sozialhilfe am Beispiel des Haushaltseinkommens der Vergleichsgruppen erläutert und der Umfang der Überschneidungen zwischen Löhnen und Sozialhilfe unter Zugrundelegung der Brutto-Sozialhilfeschwellen für den Vergleich mit unteren Entgeltgruppen von Beschäftigten in Industrie und Handel (Stand Oktober 1991) ermittelt. Ein letzter Abschnitt stellt die in der Größenordnung erheblich unterschiedlichen Überschneidungsmöglichkeiten zwischen Löhnen und Sozialhilfe in den neuen Bundesländern dar. (IAB)

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  • Literaturhinweis

    More on the effects of unemployment compensation on the rate of unemployment in Great Britain (1979)

    Spindler, Z.A.; Maki, Dennis;

    Zitatform

    Spindler, Z.A. & Dennis Maki (1979): More on the effects of unemployment compensation on the rate of unemployment in Great Britain. In: Oxford economic papers, Jg. 31, H. 1, S. 147-164.

    Abstract

    Diskussion, inwieweit die Arbeitslosenunterstützung als Ursache der Arbeitslosigkeit in Großbritannien betrachtet werden kann. (IAB)

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  • Literaturhinweis

    The effect of unemployment compensation on the rate of unemployment in Great Britain (1975)

    Maki, Dennis; Spindler, Z.A.;

    Zitatform

    Maki, Dennis & Z.A. Spindler (1975): The effect of unemployment compensation on the rate of unemployment in Great Britain. In: Oxford economic papers, Jg. 27, H. 3, S. 440-454.

    Abstract

    "Our initial hypothesis that the post-1966 increase in measured unemployment rates was to some extent induced by the increase in umemployment benefits has been supported by our empirical results the hypothesized realtionship was not only significant but also substantial. In addition, our results show that a large part of the post-1966 change in unemployment experience may be due to an increase in the rate of technical progress which has affected the efficiency of the existing labour force. However, of these two main results, the first is by far more important - not only in terms of the size of effect but also in terms of policy implications." (Author's abstract) ((en))

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  • Literaturhinweis

    The impact of unemployment insurance on job search (1975)

    Marston, Stephen T.;

    Zitatform

    Marston, Stephen T. (1975): The impact of unemployment insurance on job search. In: Brookings Papers on Economic Activity H. 1, S. 13-60.

    Abstract

    Die Studie befaßt sich mit dem System der Arbeitslosenversicherung in den USA und fragt nach dem Zusammenhang zwischen Höhe des Arbeitslosengeldes und Dauer der Arbeitslosigkeit. (IAB)

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