Um in Deutschland ausbilden zu können, müssen Betriebe bestimmte gesetzliche Voraussetzungen erfüllen. Welcher Anteil der Betriebe überhaupt ausbildungsberechtigt ist und wie viele dieser Betriebe mit Ausbildungsberechtigung auch tatsächlich ausbilden, legen die Tabellen differenziert nach Branchen, Betriebsgrößenklassen und getrennt nach West- und Ostdeutschland dar.
Ein weiterer wichtiger Indikator für die betriebliche Ausbildung ist die Übernahmequote, die angibt, welcher Anteil der ausgebildeten Auszubildenden nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss von den Betrieben übernommen wird.
Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels haben viele Probleme bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen. Wie sich die Nichtbesetzung von Ausbildungsplätzen in den einzelnen Branchen und nach Größenklassen darstellt und welche Gründe für die Nichtbesetzung von den Betrieben als ausschlaggebend erachtet werden bzw. welche Erklärungen hierfür vorliegen können, wird in den Tabellen aufgezeigt. Mit verschiedenen betrieblichen Strategien versuchen die Betriebe daher, die Attraktivität der Ausbildung zu erhöhen. Welche Maßnahmen dies im Einzelnen sind und welche Betriebe diese nutzen, hierzu geben die Tabellen ebenfalls Hinweise.
Anteil der ausbildungsberechtigten Betriebe an allen Betrieben 2023 in Prozent
Betriebliche Kategorien
Anteil der ausbildungsberechtigten Betriebe
Land- und Forstwirtschaft
59
Bergbau, Energie, Wasser, Abfall
54
Verarbeitendes Gewerbe
71
Baugewerbe
65
Handel und Reparatur von Kfz
54
Verkehr und Lagerei
33
Information und Kommunikation
44
Beherbergung und Gastronomie
25
Finanz- und Versicherungsdienstleistungen
57
Unternehmensnahe Dienstleistungen
50
Erziehung und Unterricht
58
Gesundheits- und Sozialwesen
48
Übrige personenennahe Dienstleistungen
40
Organisationen ohne Erwerbscharakter, Öffentliche Verwaltung
36
1 bis 9 Beschäftigte
41
10 bis 49 Beschäftigte
65
50 bis 499 Beschäftigte
86
500 und mehr Beschäftigte
93
Westdeutschland
52
Ostdeutschland
46
Deutschland
51
Quelle: IAB-Betriebspanel 2023.
Anteil der ausbildenden Betriebe 2023 in Prozent
Betriebliche Kategorien
Anteile an allen ausbildungsberechtigten Betrieben
Anteile an allen Betrieben
Land- und Forstwirtschaft
47
28
Bergbau, Energie, Wasser, Abfall
71
38
Verarbeitendes Gewerbe
63
45
Baugewerbe
72
46
Handel und Reparatur von Kfz
61
33
Verkehr und Lagerei
57
19
Information und Kommunikation
53
23
Beherbergung und Gastronomie
58
14
Finanz- und Versicherungsdienstleistungen
43
24
Unternehmensnahe Dienstleistungen
44
22
Erziehung und Unterricht
71
40
Gesundheits- und Sozialwesen
70
33
Übrige personenennahe Dienstleistungen
45
18
Organisationen ohne Erwerbscharakter, Öffentliche Verwaltung
63
22
1 bis 9 Beschäftigte
41
17
10 bis 49 Beschäftigte
76
49
50 bis 499 Beschäftigte
90
77
500 und mehr Beschäftigte
98
91
Westdeutschland
60
31
Ostdeutschland
54
25
Deutschland
59
30
Quelle: IAB-Betriebspanel 2023.
Übernahmequote von Auszubildenden 2023 in Prozent – Anteil der übernommenen Auszubildenden an allen Auszubildenden mit erfolgreichem Ausbildungsabschluss
Betriebliche Kategorien
Übernahmequote
Land- und Forstwirtschaft
39
Bergbau, Energie, Wasser, Abfall
88
Verarbeitendes Gewerbe
80
Baugewerbe
78
Handel und Reparatur von Kfz
66
Verkehr und Lagerei
84
Information und Kommunikation
87
Beherbergung und Gastronomie
67
Finanz- und Versicherungsdienstleistungen
77
Unternehmensnahe Dienstleistungen
81
Erziehung und Unterricht
72
Gesundheits- und Sozialwesen
72
Übrige personenennahe Dienstleistungen
67
Organisationen ohne Erwerbscharakter, Öffentliche Verwaltung
91
1 bis 9 Beschäftigte
59
10 bis 49 Beschäftigte
73
50 bis 499 Beschäftigte
77
500 und mehr Beschäftigte
90
Westdeutschland
75
Ostdeutschland
78
Deutschland
76
Quelle: IAB-Betriebspanel 2023.
Nichtbesetzungsquote von Ausbildungsplätzen 2023 in Prozent – Anteil unbesetzter Ausbildungsplätze an allen angebotenen Ausbildungsplätzen
Betriebliche Kategorien
Nichtbesetzungsquote
Land- und Forstwirtschaft
36
Bergbau, Energie, Wasser, Abfall
32
Verarbeitendes Gewerbe
32
Baugewerbe
46
Handel und Reparatur von Kfz
39
Verkehr und Lagerei
30
Information und Kommunikation
35
Beherbergung und Gastronomie
38
Finanz- und Versicherungsdienstleistungen
30
Unternehmensnahe Dienstleistungen
37
Erziehung und Unterricht
27
Gesundheits- und Sozialwesen
34
Übrige personenennahe Dienstleistungen
45
Organisationen ohne Erwerbscharakter, Öffentliche Verwaltung
10
1 bis 9 Beschäftigte
57
10 bis 49 Beschäftigte
42
50 bis 499 Beschäftigte
29
500 und mehr Beschäftigte
12
Westdeutschland
35
Ostdeutschland
40
Deutschland
35
Kernregion
33
Randregion
36
Quelle: IAB-Betriebspanel 2023.
Wichtigster Grund für die Nichtbesetzung von Ausbildungsplätzen 2023 – Anteil der Betriebe, die den jeweiligen Grund nannten, an allen Betriebe mit unbesetzten Ausbildungsplätzen in Prozent
Betriebliche Kategorien
zu wenige Bewerber
keine geeigneten Bewerber
Bewerber haben sich anderweitig entschieden
Land- und Forstwirtschaft
66
15
19
Bergbau, Energie, Wasser, Abfall
37
29
34
Verarbeitendes Gewerbe
45
51
3
Baugewerbe
38
54
8
Handel und Reparatur von Kfz
33
55
13
Verkehr und Lagerei
35
62
3
Information und Kommunikation
30
48
22
Beherbergung und Gastronomie
40
56
4
Finanz- und Versicherungsdienstleistungen
4
68
27
Unternehmensnahe Dienstleistungen
34
58
9
Erziehung und Unterricht
42
22
36
Gesundheits- und Sozialwesen
56
36
8
Übrige personenennahe Dienstleistungen
54
43
4
Org.o.E., Öffentliche Verwaltung
35
53
13
Total
40
51
10
1 bis 9 Beschäftigte
41
47
12
10 bis 49 Beschäftigte
39
52
9
50 bis 499 Beschäftigte
38
54
9
500 und mehr Beschäftigte
29
65
6
Westdeutschland
39
51
9
Ostdeutschland
41
47
12
Deutschland
40
51
10
Kernregion
32
56
12
Randregion
44
47
10
Quelle: IAB-Betriebspanel 2023.
Erklärung für die Nichtbesetzung von Ausbildungsplätzen 2023 – Anteil der Betriebe, die den einzelnen Faktoren eine hohe oder sehr hohe Bedeutung beimessen, an allen Betriebe mit unbesetzten Ausbildungsplätzen in Prozent
Betriebliche Kategorien
Ausbildungsberuf hat kein gutes Image
Arbeitsbedingungen sind wenig attraktiv
Aufstiegs- oder Verdienstmöglichkeiten sind wenig attraktiv
Schlechte Erreichbarkeit des Betriebs
Schlechte Erreichbarkeit der Berufsschule
Land- und Forstwirtschaft
38
54
39
27
23
Bergbau, Energie, Wasser, Abfall
38
34
27
21
20
Verarbeitendes Gewerbe
39
33
30
25
22
Baugewerbe
52
52
27
16
22
Handel und Reparatur von Kfz
32
42
49
12
16
Verkehr und Lagerei
43
44
46
25
34
Information und Kommunikation
4
3
14
20
21
Beherbergung und Gastronomie
83
93
56
32
14
Finanz- und Versicherungsdienstleistungen
57
14
7
3
17
Unternehmensnahe Dienstleistungen
28
51
19
6
10
Erziehung und Unterricht
28
48
55
17
20
Gesundheits- und Sozialwesen
58
57
51
10
13
Übrige personenennahe Dienstleistungen
53
38
58
21
23
Organisationen ohne Erwerbscharakter, Öffentliche Verwaltung
38
16
40
6
8
1 bis 9 Beschäftigte
35
39
37
11
18
10 bis 49 Beschäftigte
46
42
37
18
19
50 bis 499 Beschäftigte
49
51
38
17
16
500 und mehr Beschäftigte
45
36
23
23
14
Westdeutschland
43
43
37
14
16
Ostdeutschland
41
42
32
21
29
Deutschland
42
43
37
16
18
Kernregion
39
38
39
8
11
Randregion
41
44
38
18
17
Quelle: IAB-Betriebspanel 2023.
Anteil der Betriebe, die 2023 die jeweilige Unterstützungsleistung für Auszubildende angeboten haben, an allen Betrieben, die Ausbildungsstellen angebotenen bzw. Ausbildungsverträge abgeschlossenen haben in Prozent
Betriebliche Kategorien
Vermittlung von Wohnmöglichkeiten
Finanz.Unterstützung bei der Unterbringung
Sachleistungen
Prämien oder Sonderzahlungen
Fin. Unterstützung ÖPNV-Mobilität
Fin.Unterstützung ind. Mobilität
Andere Sach- und Geldleistungen
Land- und Forstwirtschaft
43
14
11
48
8
26
37
Bergbau, Energie, Wasser, Abfall
34
32
26
76
74
45
53
Verarbeitendes Gewerbe
12
13
18
66
46
38
39
Baugewerbe
12
13
24
63
40
37
34
Handel und Reparatur von Kfz
9
9
22
62
46
39
39
Verkehr und Lagerei
21
14
27
82
63
44
49
Information und Kommunikation
18
18
72
68
76
55
42
Beherbergung und Gastronomie
42
15
15
53
40
34
37
Finanz- und Versicherungsdienstleistungen
19
18
64
75
53
74
58
Unternehmensnahe Dienstleistungen
11
8
36
62
52
46
39
Erziehung und Unterricht
11
-
10
42
28
20
19
Gesundheits- und Sozialwesen
15
8
14
65
54
37
41
Übrige personenennahe Dienstleistungen
23
-
27
37
57
17
34
Organisationen ohne Erwerbscharakter, Öffentliche Verwaltung
Die Anstrengungen zur Bewältigung des Klimawandels und zur Förderung ökologischer Nachhaltigkeit haben weitreichende Auswirkungen auf Betriebe und deren Beschäftigte. Diese Bemühungen erfordern von Unternehmen Anpassungen ihrer Geschäftsmodelle und Prozesse, um den Anforderungen einer umweltfreundlicheren Wirtschaft gerecht zu werden. Gleichzeitig sehen sich Betriebe einem zunehmenden Fachkräftemangel gegenüber. Besonders herausfordernd ist es für Unternehmen geworden, Mitarbeiter*innen mit den benötigten umwelt-/klimafreundlichen Kompetenzen („Green Skills“) zu finden bzw. bestehendes Personal dahingehend weiterzubilden. Auch bisherige umwelt-/klimaschädliche Kompetenzen („Brown Skills“) werden zunehmend ersetzt oder stehen unter erhöhtem Transformationsdruck. Der in der wissenschaftlichen Literatur verwendeten Differenzierung zwischen Green Skills und Brown Skills fügen wir den Begriff der „White Skills“ hinzu. White Skills sind die verbleibenden Kompetenzen, die weder zur Verbesserung noch zur Verschlechterung von Klima und Umwelt beitragen bzw. nicht eindeutig als Green Skills oder Brown Skills klassifiziert werden konnten. Um die Bedeutung von Green Skills, Brown Skills und White Skills in den Betrieben nachzuzeichnen, wird der auf Berufsebene generierte Greeness-of Jobs Index (GOJI) auf Betriebsebene aggregiert. Damit lässt sich zeigen, wie sich seit 2012 der Anteil von Betrieben und deren Beschäftigten mit nennenswerten Anteilen an Green Skills, Brown Skills und White Skills entwickelt hat.
Die Strukturtabellen auf Basis des IAB-Betriebspanels 2012 bis 2022 in Verbindung mit dem aggregierten GOJI-Indikator zeigen die Entwicklung von Betrieben mit Green Skills und deren Beschäftigten nach relevanten Strukturmerkmalen (Branche, Betriebsgröße, Region und Beschäftigungsstrukturen).
Die vorliegende Datei stellt für die Kreise in Baden-Württemberg das Substituierbarkeitspotenzial differenziert nach den Anforderungsniveaus und für Berufssegmente dar. Das Substituierbarkeitspotenzial beziffert anhand des Anteils von Routinetätigkeiten an den Kerntätigkeiten der Berufe, wie groß das Einsatzpotenzial digitaler Technologien jeweils ist. In den Tabellenblättern finden sich für höhere Aggregationsebenen (Segmente, Anforderungsniveaus) Zahlen entweder zum durchschnittlichen oder zum hohem Substituierbarkeitspotenzial für die Kreise in Baden-Württemberg. Das durchschnittliche Substituierbarkeitsrisiko errechnet sich anhand des durchschnittlichen Anteils ersetzbarer Routinetätigkeiten, z.B. im betrachteten Berufssegment. Demgegenüber beschreibt das hohe Substituierbarkeitsrisiko den Anteil der Beschäftigten, z.B. unter den Fachkräften oder in einer Region, die in Berufen arbeiten, in denen mehr als 70 Prozent der Tätigkeiten auch durch digitale Technologien auszuführen und damit also prinzipiell ersetzbar sind.
Diese monatlich erscheinende Datenreihe enthält eine Auflistung der aktuellen Prognosen verschiedener Institutionen und Forschungseinrichtungen.
Aktuelle Prognosen verschiedener Institutionen und Forschungseinrichtungen
Diese monatlich erscheinende Datenreihe enthält eine Auflistung der aktuellen Prognosen verschiedener Institutionen und Forschungseinrichtungen. Außerdem werden Konjunkturindikatoren und Daten zur Entwicklung von Arbeitsmarkt und Erwerbstätigkeit in Zeitreihen dargestellt.
Dass Frauen in Deutschland weniger verdienen als Männer, gilt gemeinhin als bekannt. Die nationale Betrachtung verdeckt jedoch große Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen. Im Folgenden zeigen wir diese regionalen Unterschiede im so genannten Gender Pay Gap (GPG) auf. Datengrundlage bildet hierbei der nominale Lohn (brutto), den sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte zum Stichtag 30.06.2022 in einer bestimmten Region verdient haben. Dass Frauen häufiger in Teilzeit arbeiten als Männer, ist also für diese Kennziffer irrelevant.
Seit 2010 ist die Anzahl indischer Staatsangehöriger deutlich gestiegen. Ihre Zuwanderung ist überproportional durch Erwerbs- und Bildungsmigration geprägt.
Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und einem zunehmenden Fach- und Arbeitskräftebedarf in Deutschland könnten Zuwandernde aus Indien dazu beitragen, diesen Bedarf zu decken. Die Anzahl indischer Staatsangehöriger in Deutschland ist in den Jahren von 2010 bis 2022 deutlich gestiegen. Die Zuwanderung von indischen Staatsangehörigen ist dabei überdurchschnittlich geprägt durch Erwerbs- und Bildungsmigration. Insbesondere die Einwanderung zur Aufnahme eines Studiums ist seit dem Jahr 2010 vergleichsweise stark gestiegen. Die Arbeitsmarktintegration von indischen Staatsangehörigen ist gemessen an gängigen Indikatoren insgesamt positiv. Die Beschäftigungsquote ist vergleichsweise hoch und die Arbeitslosen- und SGB-II-Hilfequoten sind relativ niedrig.
Genauere Angaben zu den Arbeitsmarktindikatoren und Beschäftigungsstrukturen indischer Arbeitskräfte finden sich in dieser Publikation.
Seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts steht die Befürchtung im Raum, dass das sogenannte Normalarbeitsverhältnis als unbefristetes, sozialversicherungspflichtiges Vollzeitbeschäftigungsverhältnis in Deutschland an Bedeutung verliert und die unter dem Oberbegriff „atypischer Beschäftigung“ gefassten Beschäftigungsverhältnisse an Relevanz gewinnen. Zu letzteren werden üblicher Weise sozialversicherungspflichtige und geringfügige Teilzeitbeschäftigungen, befristete Arbeitsverhältnisse, Leiharbeit und freie Honorartätigkeiten von Soloselbständigen gezählt. Daraus speist sich die Befürchtung, dass die genannten Erwerbsformen zum Teil eine geringere Dauer aufweisen, mit geringeren Löhnen einhergehen und aufgrund geringerer und kürzerer Beitragszahlungen in die Sozialversicherungssysteme eine geringere soziale Schutzwirkung entfalten. Aufgrund der starken Erwerbszentrierung unseres sozialen Sicherungssystems ist es für die sozial- und arbeitsmarktpolitische Steuerung relevant, die Entwicklung der verschiedenen Erwerbsformen im Blick zu behalten.
Die Strukturtabellen auf Basis des IAB-Betriebspanels 2010 bis 2022 zeigen auf, wie sich die verschiedenen Erwerbsformen je nach Wirtschaftszweig, Bundesland und Betriebsgröße entwickelt haben. Insgesamt wird deutlich, dass von einer kontinuierlichen Erosion unbefristeter, sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigungsverhältnisse außerhalb der Zeitarbeitsbranche nicht die Rede sein kann. Zudem sind die branchen- und betriebsgrößenspezifischen Strukturen und Entwicklungen äußerst heterogen.
Die Strukturtabellen auf Basis des IAB-Betriebspanels 2010 bis 2022 zeigen auf, wie sich der Einsatz befristeter Arbeitsverträge nach Wirtschaftszweig, Bundesland, Betriebsgröße und weiteren betrieblichen Determinanten entwickelt haben. Befristete Beschäftigungsverhältnisse spielen sowohl im Bestand als auch bei den Einstellungen angesichts zunehmender Fach- und Arbeitskräfteknappheiten auf dem Arbeitsmarkt eine geringere Rolle als in früheren Jahren. Während im Jahr 2022 nur noch 34 Prozent der Einstellungen auf Basis befristeter Verträge erfolgen (2009: 47 Prozent), erreicht die Übernahmequote mit 47 Prozent einen neuen Höchststand (2009: 30 Prozent).
Der Pflegebranche fehlen akut Fachkräfte. Mit der demografisch bedingten Alterung der Bevölkerung verschärft sich die Lage auf lange Sicht weiter. Als eine Ursache für den Fachkräftemangel werden u. a. zu niedrige Gehälter angeführt. Seit dem Jahr 2012 sind die Entgelte bis 2019 in der Krankenpflege weitgehend entsprechend der allgemeinen Lohnentwicklung gestiegen, in der Altenpflege waren die Steigerungen überdurchschnittlich. Nach 2019 sind die Entgelte sowohl in der Kranken- als auch in der Altenpflege im Gegensatz zur allgemeinen Lohnentwicklung überdurchschnittlich gewachsen. Letztere stagnierte im Coronajahr 2020 vor allem wegen der umfangreichen Inanspruchnahme des Kurzarbeitergeldes (Pusch/Seifert 2021: 99). Seit 2021 spielt die Inflation eine zunehmend wichtige Rolle, weil mit ihrem überdurchschnittlichen Anstieg Lohnzuwächse deutlich stärker neutralisiert werden, als in der Vergangenheit. Zur Einordnung der nominalen Entgeltentwicklung berechnen wir daher auf der Basis des vom Statistischen Bundesamt erstellten Verbraucherpreisindex zusätzlich die preisbereinigte Reallohnentwicklung. Die hier vorgenommenen Entgeltanalysen beziehen sich auf Vollzeitbeschäftigte in den folgenden vier häufigsten Berufsgattungen unter den Pflegeberufen (Stichtag jeweils 31.12.):
Helferberufe in der Krankenpflege
Fachkraftberufe in der Krankenpflege
Helferberufe in der Altenpflege
Fachkraftberufe in der Altenpflege
Von allen Beschäftigten in den Berufen der Kranken- und Altenpflege, sind 85 Prozent in diesen vier ausgewählten Hauptpflegeberufen tätig. Genauere Definitionen dieser Berufe befinden sich in den Datengrundlagen.
Im Folgenden werden ausgewählte Indikatoren vorgestellt, die helfen sollen, Regionen mit einer „erheblichen Unterversorgung“ an Ausbildungsplätzen zu identifizieren.
1. Einleitung
Im Rahmen der Vorbereitungen eines Konzepts zur Ausgestaltung der im Koalitionsvertrag beschlossenen Ausbildungsgarantie werden im Folgenden ausgewählte Indikatoren vorgestellt, die helfen sollen, Regionen (hier Agenturbezirke) mit einer „erheblichen Unterversorgung“ an Ausbildungsplätzen zu identifizieren.
Der Ausbildungsmarkt (Berufsbildungsgesetz und Gesetz zur Ordnung des Handwerks) hat sich in den vergangenen Jahren aus Sicht der Ausbildungsplatzsuchenden sehr positiv entwickelt. Den Jugendlichen stehen heute deutlich mehr Lehrstellen zur Verfügung als noch in der Vergangenheit. Zugleich bewegt sich die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge seit 2020 im Kontext der Corona-Krise auf historisch niedrigem Niveau. Aber bereits in den Jahren vor der Corona-Pandemie war die Zahl der Vertragsabschlüsse rückläufig. Vielfach suchen Ausbildungsbetriebe mittlerweile händeringend Auszubildende.
Der Anteil der bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) registrierten Bewerber*innen an allen institutionell erfassten Ausbildungsinteressierten im Jahr 2021 lag bei gut 60 Prozent (dieser Anteil kann grob als rechnerischer Einschaltungsgrad interpretiert werden; vgl. Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2022, Bonn 2022, Abschnitt A 1.1.3, S. 25 f.). Die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass die Quote regional und mit den jeweiligen Verhältnissen am Ausbildungsmarkt korreliert. Bei wachsendem Angebotsüberhang nutzen Betriebe die Ausbildungsvermittlung früher und häufiger, die Jugendlichen jedoch später bzw. seltener. Bei einem Nachfrageüberhang verhält es sich umgekehrt (siehe Definition Einschaltungsgrad: BA Monatsbericht zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt, März 2023, S. 46 f.). Aufgrund der zunehmenden Schwierigkeiten bei der Besetzung ist derzeit die Registrierungsquote durch die Betriebe hoch und die der Jugendlichen tendenziell rückläufig.
Neben einer dualen Berufsausbildung stellt der Erwerb eines Berufsabschlusses im Schulberufssystem (nach bundes- oder landesrechtlichen Bestimmungen geregelt) die zweite Säule der nicht-akademischen Berufsausbildung dar. 2021 starteten bundesweit von allen Berufsausbildungsanfänger*innen 65 Prozent in eine duale Ausbildung und 35 Prozent in eine schulische Ausbildung (vgl. Integrierte Ausbildungsberichterstattung 2021; BIBB Berufsbildungsbericht 2022, S. 38.). Dabei variiert das Verhältnis von dualer Ausbildung zu vollzeitschulischer Ausbildung regional erheblich (Berlin: 51 zu 49 %; Bayern: 69 zu 31 %). Vor dem Hintergrund der Fachkräftesicherung stellen somit auch die vollzeitschulischen Ausbildungsgänge ein weiteres wichtiges Angebot für Ausbildungssuchende dar. In der Ausbildungsberichterstattung liegt das Hauptaugenmerk jedoch auf Ausbildungen im dualen System, der Bereich der Fachschulausbildungen wird hingegen nur als realisierte Ausbildungen abgebildet, weil Daten zu Ausbildungssuchenden nicht systematisch erhoben werden. Schwierigkeiten der Fachkräftesicherung zeigen sich aber auch in Berufen, die in der vollzeitschulischen Ausbildung erlernt werden, insbesondere in den Bereichen Gesundheit, Erziehung und Soziales.
2. Ausgewählte Indikatoren
Komplexe Sachverhalte, mit denen wir es beim Thema „Ausbildung“ zu tun haben, können nicht mit einem einzigen Indikator gemessen werden. Die Vielschichtigkeit des Konzepts wird daher mit Hilfe von mehreren Indikatoren abgebildet. Für die Einschätzung der regionalen Ausbildungsstellenlage wurden fünf Indikatoren ausgewählt (Abbildung 1 bis 5). Gemessen werden die Indikatoren auf der Ebene der Arbeitsagenturbezirke. Berlin wird mit seinen drei Agenturbezirken als Gesamtregion Berlin zusammengefasst. Die Indikatoren 1 bis 3 (Bewerber-Stellen-Relation, Verhältnis betriebliches Ausbildungsangebot zu Schulabgänger*innen, Verhältnis der noch suchenden Bewerber*innen zu unbesetzten Stellen) dienen der Darstellung der regionalen Unterschiede der Angebots- und Nachfragesituation auf dem Ausbildungsstellenmarkt im engeren Sinne. Die Indikatoren 4 und 5 (spezifische Arbeitslosenquote der arbeitslosen Jugendlichen ohne Berufsabschluss, Pendlersaldo von Auszubildenden) sind als übergeordnete Indikatoren zu verstehen, um die regionalen Disparitäten auf dem Ausbildungsstellenmarkt um diese relevanten Aspekte zu ergänzen.
2.1. Hauptindikatoren
2.1.1. Bewerber-Stellen-Relation (BSR)
Die Kennziffer stellt das Verhältnis der gemeldeten Bewerberinnen zu den gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen dar, für die die BA einen Dienstleistungsauftrag hat (amtliche Bewerberinnen-/Stellenzahlen), vgl. Abbildung 1. Im September 2022 kommen im Bundesdurchschnitt 80 Bewerberinnen auf 100 betriebliche Stellen. Den Bewerberinnen stehen damit deutlich mehr betriebliche Stellen zur Verfügung als es rechnerisch erforderlich wäre. Abbildung 1 zeigt aber auch zahlreiche Agenturbezirke, in denen die BSR-Werte bei über 100 liegen. In diesen Fällen liegt ein Bewerberüberhang vor – rechnerisch gibt es also zu wenige Stellen für die gemeldeten Bewerberinnen. In 20 Regionen ist dieser Überhang mit 110 oder mehr Bewerberinnen auf 100 Stellen besonders ausgeprägt.
Die Bewerber-Stellen-Relation bildet den Ausbildungsmarkt allerdings nur unvollständig ab, da nicht alle Bewerberinnen und auch nicht alle Betriebe bei der Suche die Hilfe der BA in Anspruch nehmen. Die Beteiligung der Beratungs- und Vermittlungsdienste schwankt dabei sowohl zeitlich als auch regional. Im Kontext der Pandemiejahre ist die Einschaltung vor allem auf Seiten der Bewerberinnen merklich zurückgegangen.
2.1.2. Betriebliches Ausbildungsangebot je Schulabgänger (betAA)
Dieser Indikator (vgl. Abbildung 2) unterscheidet sich von der BSR in zweierlei Hinsicht. Einerseits bildet er das betriebliche Lehrstellenangebot vollständiger ab als die bei der BA gemeldeten Ausbildungsstellen, weil er statt der gemeldeten Stellen die neu abgeschlossenen betrieblichen Ausbildungsverträge, ergänzt um die unbesetzten Stellen, betrachtet. Zum anderen wird diese Zahl ins Verhältnis zu allen Schulabgänger*innen in der Region gesetzt und nicht nur zu den registrierten Bewerber*innen. Der Indikator entspricht damit einer regionalen Ausbildungsplatzversorgung in Bezug auf die Schulabgänger*innen vor Ort.
Die Höhe des Indikators kann allerdings nicht nur von der Ausbildungsbereitschaft der Betriebe abhängen, sondern auch mit dem Angebot von vollzeitschulischen Ausbildungen und Studiengängen vor Ort variieren. Niedrige Werte können daher auch mit einer geringeren Lehrstellenachfrage aufgrund von alternativen Berufsbildungsangeboten zusammenhängen.
Der Indikator setzt die neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge und die unbesetzten Stellen zum September 2022 ins Verhältnis zu Schulabgängerzahlen des Vorjahres (2021). Neuere Schulabgängerzahlen liegen derzeit noch nicht vor. Für die Bildung des Indikators ist dies aber unproblematisch, da die Aufnahme einer Ausbildung vielfach ohnehin nicht direkt im Abschluss an die Schulzeit erfolgt. So lag das Durchschnittsalter der Auszubildenden mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag im Jahr 2020 bei knapp 20 Jahren (Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2022, Tabelle A5.8-1, S. 159.).
Der Indikator misst das Verhältnis der noch suchenden Bewerber*innen (Summe der unversorgten Bewerber*innen und der Bewerber*innen mit Alternative zum 30.09.) zu den unbesetzten Stellen zum 30. September 2022 (vgl. Abbildung 3). Damit erhält man eine Kennziffer, wie viele noch suchende Bewerber*innen rechnerisch auf eine unbesetzte Stelle kommen. Diese Kennziffer ist damit für das Nachvermittlungsquartal von Interesse, um ggf. weitere Matchingprozesse zu initiieren. Dies kann insbesondere in Regionen gelingen, in denen viele unbesetzte Stellen wenigen noch suchenden Bewerbern gegenüberstehen. Im Bundesschnitt kommen auf eine unbesetzte Stelle 0,9 noch suchende Bewerber. Liegt der regionale Wert deutlich über dem Durchschnitt, ist dies eher ein Hinweis auf eine Unterversorgung mit Lehrstellen. Ist er hingegen unterdurchschnittlich, stehen den noch suchenden Bewerbern hingegen eine deutlich größere Anzahl von unbesetzten Stellen gegenüber.
Bei den Elementen dieses Indikators handelt es sich um die erfolglose Nachfrage sowie das unbesetzte betriebliche Stellenangebot. Damit ist die Kennziffer zugleich auch Ausdruck des Mismatches am Ausbildungsmarkt. Zur Beurteilung des Indikators sind daher auch die dahinterstehenden absoluten Größen der noch suchenden Bewerber und unbesetzten Stellen zu berücksichtigten, weil es einen Unterschied macht, wenn 50 noch suchende Bewerber 50 unbesetzten Stellen gegenüberstehen oder wenn es 1.000 zu 1.000 sind.
2.2. Ergänzende Indikatoren
2.2.1. Spezifische Arbeitslosenquote von Jugendlichen ohne Abschluss (sALQJoA)
Die Quote misst das Ausmaß von arbeitslosen Jugendlichen (15 bis 24 Jahre) ohne abgeschlossene Berufsausbildung (vgl. Abbildung 4) in Bezug auf die zivilen Erwerbspersonen zwischen 15 und 24 Jahre. Dieser Personenkreis hat bisher also noch keine Ausbildung abgeschlossen, geht aktuell aber auch keiner Ausbildung nach und ist nicht beschäftigt. Die beobachtete Arbeitslosigkeit dieser Jugendlichen dürfte dabei überwiegend auf Probleme zurückzuführen sein, die beim Übergang in das Ausbildungssystem entstanden sind. Der Indikator gibt damit einerseits einen Hinweis auf regionale Fehlentwicklungen (der jüngeren Vergangenheit). Auch wenn mit § 81 Abs. 2 SGB III bereits ein arbeitsmarktpolitisches Instrument für das Nachholen von fehlenden Berufsabschlüssen besteht, bildet die Kennziffer das Potenzial an Jugendlichen ab, die ggf. nachträglich noch für eine Ausbildung motiviert werden können.
Unsicher sind dabei allerdings die tatsächlichen Ausbildungsabsichten und die Ausbildungsreife dieser arbeitslos gemeldeten Jugendlichen. Zu diesem Personenkreis dürften auch viele Geflüchtete zählen, bei denen unter Umständen fehlende Sprachkenntnisse oder eine unsichere Bleibeperspektive die Aufnahme einer Ausbildung erschweren.
2.2.2. Gewichteter Pendlersaldo der Auszubildenden (gewPSA)
Dieser Indikator gibt einen Überblick über den Umfang des Mobilitätsverhaltens von Auszubildenden zwischen den Agenturbezirken. Im Wesentlichen werden hier Ein- und Auspendlerregionen unterschieden sowie solche mit ausgeglichenem Pendlersaldo (vgl. Abbildung 5). Einpendlerregionen versorgen dabei nicht nur die Jugendlichen vor Ort mit Ausbildungsstellen, sondern zusätzlich die einpendelnden Jugendlichen aus umliegenden und auch weiter entfernten Regionen. Umgekehrt werden die Ausbildungsmärkte von Auspendlerregionen entsprechend entlastet. Gerade die Metropolen übernehmen mit ihrem hohen und beruflich diverseren Ausbildungsangebot eine überregionale Ausbildungsversorgung. Je nachdem wie stark diese Versorgungsfunktion ist, kann durch die Mobilität z. B. ein niedrigeres Ausbildungsangebot im Umland möglicherweise bereits ausgeglichen werden. Zugleich stehen aber die Jugendlichen aus den Metropolen in Konkurrenz zu Lehrstellenbewerber*innen aus dem Umland und gehen ggf. leer aus, wenn sie etwa in Bezug auf ihre Schulleistungen und sozialen Kompetenzen nicht mithalten können. In Auspendlerregionen besteht dagegen zudem die Gefahr, dass Betriebe vor Ort größere Stellenbesetzungsprobleme haben, wenn die Jugendlichen sich in größerem Umfang für eine (ggf. attraktivere) Ausbildung in den Metropolen entscheiden. Prinzipiell wäre daher eine Ausbildung in der Wohnortregion sehr vorteilhaft, auch weil die Mobilitätskosten im Verhältnis zur Ausbildungsvergütung relativ hoch ausfallen dürften.
Beispiel Agentur München: München weist im Agenturvergleich einen hohen positiven gewichteten Pendlersaldo auf (+285). Die angrenzenden Agenturen Weilheim und Freising verzeichnen eine im Bayern-Vergleich ungünstigere Bewerber-Stellen-Relation und ein niedrigeres betriebliches Stellenangebot je 100 Schulabgänger*innen. Die spezifische Jugendarbeitslosigkeit (ohne Berufsabschluss) ist in den beiden Auspendlerregionen jedoch unauffällig. Dies legt nahe, dass die ungünstigere Versorgung mit Ausbildungsstellen in den Agenturbezirken Weilheim und Freising durch das überregionale Ausbildungsangebot von München ausgeglichen werden kann. Zugleich stehen den noch suchenden Bewerbern in den beiden Umlandregionen zahlreiche noch unbesetzte Ausbildungsstellen zur Verfügung, was auf größere Besetzungsprobleme der Betriebe vor Ort hinweist.
Der Pendlersaldo der Auszubildenden wird über die Grenzen der Agenturbezirke ermittelt. Zur Vergleichbarkeit unterschiedlich großer Agenturen erfolgt eine Gewichtung mit der Zahl der Auszubildenden am Arbeitsort.
Der absolute Pendlersaldo wird dabei mit der jeweiligen Anzahl der Auszubildenden am Arbeitsort und auf einen Bezugswert von 1.000 Auszubildenden normiert. Gewichtete Pendlersalden zwischen -50 und 50 können als ausgeglichen angesehen werden, Ein- und Auspendler halten sich hier in etwa die Waage.
3. Gesamtschau der ausgewählten Indikatoren
Im Ergebnis zeigen sich für die hier ausgewählten Indikatoren relativ ähnliche regionale Muster (Abbildung 6). Als Schnittmenge ergeben sich insbesondere Regionen in Berlin, Brandenburg und Sachsen sowie in Nordrhein-Westfalen und Teilen Niedersachsens und Hessens als solche mit vergleichsweise höheren Herausforderungen im Hinblick auf die Versorgung der gemeldeten Bewerber mit Ausbildungsstellen.
Legt man darüber hinaus einen erweiterten Fokus auf die jungen Menschen, die als Arbeitslose ohne Berufsabschluss gemeldet sind, geraten auch weite Teile Niedersachsens sowie Mecklenburg-Vorpommerns und Sachsen-Anhalts in den Blick, weil hier die spezifischen Arbeitslosenquoten von jungen Menschen ohne Berufsabschluss zum Teil deutlich überdurchschnittlich ausfallen. Hier käme vor Ort ggf. die Aufgabe hinzu, diesen Personenkreis für eine duale Berufsbildung bzw. für das Nachholen eines Berufsabschlusses zu motivieren (§ 81, Abs. 2, SGB III).
Mit Blick auf die Pendlerverflechtungen der Auszubildenden geht es insbesondere um die Frage, inwieweit die Mobilität regionale Unterschiede in der Ausbildungsplatzversorgung bereits ausgleichen kann bzw. ob und welche Probleme dadurch möglicherweise entstehen (z. B. viele unversorgte Bewerber in Großstädten, weil Ausbildungsstellen in großem Umfang an Bewerber aus dem Umland vergeben werden).
Da die vorgelegten statistischen Indikatoren die Lage zwar regional gut vergleichbar darstellen, aber dennoch nur lückenhaft beschreiben können, kann eine finale Festlegung der ggf. in eine Förderung einzubeziehenden Regionen nur gemeinsam mit den Regionaldirektionen, den Jugendberufsagenturen bzw. den Agenturen und Jobcentern sowie den Partner*innen vor Ort erfolgen. Des Weiteren sollten regionale Landesprogramme mit ähnlicher Intention berücksichtigt werden.
4. Anhang
Tabelle: Indikatorenübersicht nach Agenturbezirken
Agenturbezirke
Bewerber- Stellen- Relation (BSR) Sep. 2022
Betriebliches Ausbildungsplatz-angebot je 100 Schulabgänger (betAA) 2022/2021