Führen Mindestlöhne zu Automatisierung und Outsourcing?
Projektlaufzeit: 01.09.2020 bis 31.12.2026
Kurzbeschreibung
Das Forschungsprojekt analysiert die langfristigen Anpassungen von Unternehmen und Arbeitnehmern als Reaktion auf die Einführung eines Mindestlohns. Das Projekt ist durch die jüngsten technologischen Fortschritte motiviert, die es Unternehmen ermöglichen, Arbeit durch Maschinen zu ersetzen oder Produktionsschritte auszulagern. Es ist jedoch noch wenig darüber bekannt, wie sich Mindestlöhne auf die Kapitalintensität und die Produktionsorganisation von Unternehmen auswirken und welche Folgen sie für Löhne, Beschäftigung und die Zusammensetzung der Belegschaft haben.
Ziel
Ziel des Forschungsvorhabens ist es daher, die Auswirkungen von Mindestlöhnen auf die Kapitalintensität von Unternehmen zu analysieren und entsprechende Restruktuierungen bei der Belegschaft in Augenschein zu nehmen. So könnte es bspw. sein, dass Unternehmen in Folge des mindestlohnbedingten Lohnschocks stärker in Maschinen oder anderes Kapital investieren.
Methoden
Zur Beantwortung dieser Fragen ist eine Datenbasis erforderlich, die sowohl Informationen zu den Kapitalstöcken/Kapitalintensität auf Unternehmensebene, als auch detailierte Informationen zu den Beschäftigten in denselben Unternehmen beinhaltet. Dazu sollen Kapitaldaten auf Unternehmensebene aus der DAFNE Datenbank des Bureau van Dijk mit Informationen zu den Beschäftigten aus den Sozialversicherungsdaten verknüpft werden. Auf Basis der Daten würden dann Methoden der modernen Kausalanalyse zum Einsatz kommen, wie etwa Differences-in-Difference-, Event-Study- oder Matching Designs, um die Wirkungen von Mindestlöhnen auf betriebliches Kapital und Arbeit zu analysieren.