Springe zum Inhalt

2023 blickten etwas mehr Betriebe als im Vorjahr pessimistisch auf das Geschäftsjahr und gingen von einem sinkenden Geschäftsvolumen aus. Dies gilt insbesondere für Betriebe, die negativ durch die hohen Preise betroffen waren. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

61 Prozent der Betriebe waren im Jahr 2023 wirtschaftlich negativ durch die hohen Preise und Knappheiten belastet. 20 Prozent der Betriebe waren nach eigenen Angaben im Jahr 2023 nicht durch die veränderten Preise und Knappheiten betroffen, jeweils 9 Prozent konnten die Situation schlecht einschätzen oder sagten, dass sich negative und positive Auswirkungen in etwa die Waage halten. Nur 1 Prozent der Betriebe gab an, überwiegend positiv betroffen zu sein. Ein Blick auf 2022 zeigt: Auf die Frage nach der Betroffenheit vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, gaben 44 Prozent der Betriebe an, überwiegend negativ betroffen zu sein. „Gestiegene Preise und Knappheiten scheinen aus Sicht der Betriebe im Jahr 2023 also eine größere Rolle gespielt zu haben als die 2022 abgefragten wirtschaftlichen Auswirkungen des Kriegs gegen die Ukraine“, so IAB-Forscherin Ute Leber.

Am belastendsten empfanden die wirtschaftlich betroffenen Betriebe 2023 die gestiegenen Kosten bei Energie und Treibstoffen. Von den Betrieben, die negativ oder gleichermaßen positiv und negativ von der Krise betroffen waren, gaben 72 Prozent an, durch diese Erschwernisse sehr stark oder stark belastet zu sein. An zweiter Stelle folgen die gestiegenen Kosten für Vorleistungen und Rohstoffe, die 57 Prozent der Betriebe der Beobachtungsgruppe (sehr) stark belasteten. 42 Prozent gaben außerdem an, unter gestiegenen Personalkosten zu leiden.

Der Anteil negativ betroffener Betriebe war insbesondere in der Landwirtschaft, in den Bereichen Beherbergung und Gastronomie, Verkehr und Lagerei sowie im Verarbeitenden Gewerbe überdurchschnittlich hoch. In Hinblick auf die gestiegenen Personalkosten gaben dagegen besonders Betriebe aus dem Gesundheits- und Sozialsektor sowie dem Bereich Erziehung und Unterricht an, stark belastet gewesen zu sein.

Insgesamt erzielten 76 Prozent der Betriebe in Deutschland im Geschäftsjahr 2022 ein positives Jahresergebnis, also einen Reingewinn. Im Vergleich zum Vorjahr (Geschäftsjahr 2021) veränderte sich dieser Anteil mit minus 1 Prozentpunkt nur geringfügig. „In den Jahren nach der Corona-Krise hat sich der Anteil von Betrieben mit einem positiven Geschäftsergebnis zwar wieder erhöht, das Vorkrisenniveau wurde jedoch noch nicht wieder erreicht“, erklärt Michael Oberfichtner, Leiter des Forschungsbereichs „Betriebe und Beschäftigung“.

„Im zeitlichen Vergleich fällt auf, dass zunehmend mehr Betriebe pessimistisch auf das laufende Geschäftsjahr blicken und von einem sinkenden Geschäftsvolumen ausgehen“, fügt IAB-Forscherin Barbara Schwengler hinzu. 23 Prozent aller Betriebe erwarten für das Geschäftsjahr 2023 ein sinkendes Geschäftsvolumen. Seit inzwischen vier Jahren in Folge werden damit die Geschäftserwartungen deutlich schlechter als vor der Covid-19-Pandemie eingeschätzt.

Die gegenwärtige Stimmung der Betriebe lässt sich nicht nur anhand der erwarteten Geschäftsentwicklung, sondern auch bezüglich der erwarteten Beschäftigungsentwicklung einfangen. Die überwiegende Mehrheit der Betriebe, nämlich ungefähr zwei Drittel, geht demnach von einer gleichbleibenden Beschäftigung im ersten Halbjahr 2024 aus. Einen Beschäftigungszuwachs erwarten 24 Prozent und 9 Prozent einen Beschäftigungsrückgang.

Die Studie beruht auf Daten des IAB-Betriebspanels, einer jährlich durchgeführten Befragung von rund 15.000 Betrieben aller Branchen und Größenklassen. Sie ist abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2024/kb2024-11.pdf.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer zeigt seit November 2023 tendenzielle Verbesserungen. Mit einem Anstieg um 0,2 Punkte im April liegt der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bei 100,7 Punkten. Auch das European Labour Market Barometer festigt sich und verzeichnet im April den dritten Anstieg in Folge.

Die Komponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers zur Vorhersage der Beschäftigung liegt im April – wie im Vormonat – bei 102,9 Punkten und bleibt damit klar im positiven Bereich. „Die Arbeitsagenturen erwarten trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation einen stabilen Aufwärtstrend bei der Beschäftigung“, berichtet Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“ am IAB. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit steigt im April um 0,5 Punkte, bleibt mit 98,5 Punkten allerdings im negativen Bereich. „Bis zu einem Abbau der Arbeitslosigkeit ist noch ein Stück zu gehen, aber der Ausblick verbessert sich“, so Weber.

Das European Labour Market Barometer legt im April zum dritten Mal in Folge zu.  Es steigt um 0,2 Punkte auf 100,5 Punkte und festigt sich damit im positiven Bereich. Beide Komponenten des Arbeitsmarkt-Frühindikators des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des IAB legen im April zu. „Die Wirtschaft in Europa kämpft sich aus der Flaute. Die Stimmung unter den Europäischen Arbeitsmarktservices ist auf dem Weg nach oben“, erklärt Weber.

Datengrundlage

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert.

Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 17 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, die Schweiz, Tschechien und Zypern.

Während Komponente A des IAB-Arbeitsmarktbarometers und des European Labor Market Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert der beiden Barometer. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Zum Download stehen bereit:

- eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe (xlsx).  

- eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter https://iab.de/daten/iab-arbeitsmarktbarometer/

Eine Zeitreihe des European Labour Market Barometer einschließlich seiner Einzelkomponenten für alle 18 beteiligten Arbeitsverwaltungen ist unter www.iab.de/Presse/elmb-components (xlsx) abrufbar. 

Mehr zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer findet sich unter https://iab.de/en/daten/european-labour-market-barometer/.

Weitere Information zum Arbeitskräfteknappheits-Index des IAB finden Sie unter https://iab.de/daten/arbeitskraefteknappheits-index/.

Mit der Aufenthaltsdauer steigen die Erwerbstätigenquoten der 2013 bis 2019 zugezogenen Geflüchteten: Sieben Jahre nach ihrem Zuzug belaufen sie sich auf 63 Prozent, acht Jahre nach dem Zuzug auf 68 Prozent. Das zeigt eine am Donnerstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) auf Basis der IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten.

Für die 2015 zugezogene Kohorte lag die Erwerbstätigenquote im Jahr 2022 bei 64 Prozent. Unter den 2015 zugezogenen geflüchteten Frauen waren 31 Prozent erwerbstätig, unter den Männern 75 Prozent. 90 Prozent aller beschäftigten Geflüchteten gingen dabei 2022 einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach.
Mit zunehmender Aufenthaltsdauer stiegen nicht nur die Erwerbstätigenquoten, auch die Beschäftigungsqualität verbesserte sich. So waren 76 Prozent der beschäftigten Geflüchteten, die 2015 zugezogen sind, 2022 in Vollzeit beschäftigt. Die mittleren Bruttomonatsverdienste lagen für Vollzeiterwerbstätige der 2015 zugezogenen Kohorte bei 2.570 Euro, für alle erwerbstätigen Geflüchteten bei 2.250 Euro. Mit einem mittleren Bruttostundenlohn von 13,70 Euro lagen die mittleren Verdienste der 2015er-Kohorte im Jahr 2022 über der Niedriglohnschwelle von 12,50 Euro in Deutschland.
„Die institutionellen und politischen Rahmenbedingungen sind entscheidend für die Arbeitsmarktintegration. So geht die Beschleunigung der Asylverfahren und schrittweise Reduzierung der Fristen für Beschäftigungsverbote mit einem Anstieg der Erwerbstätigenquoten der Geflüchteten einher“, sagt IAB-Forschungsbereichsleiter Herbert Brücker. Die Ergebnisse zeigen, dass Wohnsitzauflagen die Erwerbsaufnahme beeinträchtigen und eine Unterbringung in Aufnahmeeinrichtungen in einem besonders starken negativen Zusammenhang mit der Arbeitsmarktintegration steht. Für Männer, die in solchen Gemeinschaftsunterkünften leben, ist die Wahrscheinlichkeit erwerbstätig zu sein um 5 Prozentpunkte geringer, für Frauen um 3 Prozentpunkte.
„Insbesondere Frauen profitieren von den Integrationskursen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge und vom Abschluss berufsbezogener Sprachkurse. Ebenso steht die Arbeitsmarkt- und Berufsberatung der Jobcenter und Arbeitsagenturen in einem positiven Zusammenhang mit den Erwerbstätigenquoten. Ein früherer Beginn dieser Maßnahmen könnte die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten beschleunigen“, so IAB-Forschungsbereichsleiterin Yuliya Kosyakova.
Die IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten wird jährlich vom IAB gemeinsam mit dem Forschungszentrum des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) und dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) am DIW Berlin durchgeführt. Die Stichprobe wird aus dem Ausländerzentralregister gezogen. Mithilfe statistischer Hochrechnungsverfahren können repräsentative Aussagen über Schutzsuchende getroffen werden, die zwischen dem 1. Januar 2013 und dem 30. Juni 2019 nach Deutschland gekommen sind sowie über ihre Haushaltsmitglieder.

Die Studie ist abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2024/kb2024-10.pdf

39 Prozent der Kurzarbeitergeld-Beziehenden berichteten, dass ihre eigene Arbeitsmenge beziehungsweise ihre Arbeitsaufgaben trotz Kurzarbeit unverändert blieben. 21 Prozent der Befragten gaben an, mehr Stunden gearbeitet zu haben als die Abrechnung des Kurzarbeitergeldes vorsah. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Ein Blick auf die Betriebsgröße und Branchen zeigt: In größeren Betrieben geben Beschäftigte in Kurzarbeit seltener als in kleineren Betrieben an, mehr Stunden gearbeitet zu haben als abgerechnet. Allerdings berichteten Beschäftigte in größeren Betrieben häufiger, dass ihre eigene Arbeitsmenge trotz Kurzarbeit unverändert blieb. Im produzierenden Gewerbe geben Beschäftigte in Kurzarbeit vergleichsweise häufiger an, dass ihre eigene Arbeitsmenge unverändert blieb. Gleichwohl berichteten Beschäftigte in Kurzarbeit dort auch vergleichsweise seltener, mehr Stunden gearbeitet zu haben als abgerechnet. „Die Befunde zu den Unterschieden in den Mitnahmeeffekten nach Betriebsgröße und Branchen zeichnen kein eindeutiges Bild“, so IAB-Forscher Christopher Osiander. „Insgesamt schließen wir, dass Mitnahmeeffekte für alle Betriebsgrößen und in allen Branchen auftreten und sich nicht auf bestimmte Branchen oder Betriebsgrößen konzentrieren, die weniger oder mehr Erfahrung mit Kurzarbeit vor der Pandemie hatten“, so Osiander weiter.

Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass es in nennenswertem Umfang zu Mitnahmeeffekten beim Kurzarbeitergeld-Bezug gekommen sein dürfte. „Dies stellt die insgesamt sehr positiven Befunde zu den Auswirkungen des Kurzarbeitergeldes auf die Stabilität der Beschäftigung in Deutschland während der jüngsten Krise nicht in Frage. Kurzarbeit spielte in der Covid-19-Pandemie eine sehr wichtige Rolle, um die wirtschaftlichen Folgen der Krise abzufedern“, betont IAB-Direktor Bernd Fitzenberger. „Für die Zukunft empfehlen wir eine strikt regelbasierte Anwendung des Kurzarbeitergeldes, um Mitnahmeeffekte zu begrenzen“, so Fitzenberger weiter. „Für eine Krisensituation, in der Kurzarbeit attraktiver ausgestaltet wird und der Zugang erleichtert wird, sind zusätzliche Kontrollen notwendig. Eine Möglichkeit wäre auch, den erleichterten Zugang mit einem Experience Rating für die Betriebe zu verbinden. Das heißt, dass bei intensiver Nutzung von Kurzarbeit die zukünftigen Arbeitgeberbeiträge zur Arbeitslosenversicherung für diesen Betrieb steigen.“

Die Studie beruht auf Beschäftigtenbefragungen des IAB im Zeitraum von November 2020 bis Februar 2021 und auf den administrativen Daten der Bundesagentur für Arbeit. Die Ergebnisse zu Mitnahmeeffekten beruhen alleine auf den subjektiven Einschätzungen von Beschäftigten, die trotz der getrennten Ausweisung von Lohn und Kurzarbeitergeld in Lohnabrechnungen auf teilweise unvollständigen Informationen über den Kurzarbeitsumfang beruhen mögen. Die Ergebnisse lassen keinen Rückschluss auf die Quantität der Mitnahmeeffekte zu. Die Studie ist abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2024/kb2024-09.pdf.

Die gedämpfte wirtschaftliche Entwicklung ist auch auf den regionalen Arbeitsmärkten spürbar. Während die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung 2024 nicht mehr überall in Deutschland steigt, nimmt die Arbeitslosigkeit hingegen in allen Bundesländern zu. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Die größten relativen Anstiege bei den Arbeitslosenzahlen gibt es der Prognose zufolge in Baden-Württemberg mit 6,6 Prozent, in Hamburg mit 6,1 Prozent und in Bayern mit 5,8 Prozent. Dies entspricht in Bayern und Baden-Württemberg einem Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,1 beziehungsweise 0,2 Prozentpunkte gegenüber 2023, in Hamburg um 0,3 Prozentpunkte. Somit werden in Baden-Württemberg mit 4,1 Prozent und in Bayern mit 3,5 Prozent weiterhin die niedrigsten Arbeitslosenquoten erwartet. Für Hamburg zeigt sich hingegen ein anderes Bild – hier wird eine Arbeitslosenquote von 7,7 Prozent erwartet. In Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen fällt der Anstieg der Arbeitslosigkeit mit 2,9 Prozent beziehungsweise mit 3,0 Prozent am geringsten aus. Die höchste Arbeitslosenquote verzeichnet Bremen mit 11,0 Prozent, gefolgt von Berlin mit 9,4 Prozent.

In Westdeutschland dürfte die Zunahme der Zahl der Arbeitslosen mit 4,4 Prozent etwas geringer ausfallen als in Ostdeutschland mit 4,9 Prozent. Für Ostdeutschland liegt dabei die Arbeitslosenquote mit 7,4 Prozent höher als für Westdeutschland mit 5,5 Prozent, was einem Anstieg von 0,3 beziehungsweise 0,2 Prozentpunkten gegenüber 2023 entspricht. „Insgesamt hängen die Dynamik und Entwicklung des Arbeitsmarktes im Jahr 2024 entscheidend vom Fortgang der momentan recht unsicheren Wirtschaftsentwicklungen ab“, fasst IAB-Forscher Christian Teichert zusammen.

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung dürfte 2024 nur ein leichtes Plus verzeichnen – in Westdeutschland steigt sie um 0,8 Prozent, in Ostdeutschland um 0,3 Prozent. Am stärksten steigt die Beschäftigung in Hamburg mit 1,5 Prozent, in Berlin mit 1,2 Prozent und in Bayern mit 1,0 Prozent. Die größten Rückgänge in der Beschäftigung werden für Thüringen mit 0,4 Prozent und Mecklenburg-Vorpommern mit 0,3 Prozent erwartet.

„Chancen für die regionalen Arbeitsmärkte in Deutschland bieten sich durch sich weiter stabilisierende und wachsende Volkswirtschaften, insbesondere von China und den USA, aber auch eine Lockerung der Zinspolitik der EZB sowie eine Verbesserung der Kaufkraft“, erklärt IAB-Forscherin Anja Rossen. „Risiken hingegen ergeben sich unter anderem, falls die schwachen Entwicklungen im Bau und im Produzierenden Gewerbe weiter anhalten.“

Die IAB-Studie ist online abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2024/kb2024-08.pdf. Ein begleitendes Interview zur Regionalprognose mit IAB-Forscherin Anja Rossen finden Sie hier: https://www.iab-forum.de/arbeitslosigkeit-wird-2024-in-allen-bundeslaendern-ansteigen.

Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) setzt seine trendmäßige Verbesserung im März fort. Das IAB-Arbeitsmarktbarometer klettert um 0,4 Punkte auf nun 100,6 Punkte und erreicht damit den höchsten Stand seit August 2023. Das European Labour Market Barometer steigt ebenfalls und liegt erstmals seit Sommer 2023 wieder im positiven Bereich.

Beide Komponenten des IAB-Arbeitsmarktbarometers steigen im März. Die Komponente zur Vorhersage der Beschäftigung liegt nach einem Anstieg um 0,6 Punkte bei nun 103,1 Punkten und bleibt damit trotz der Konjunkturschwäche stabil im positiven Bereich. „Eine Entlassungswelle gibt es nicht. Der stabile Arbeitsmarkt sichert die Einkommen und bewahrt die Volkswirtschaft damit vor einer ausgeprägten Rezession. Aber mehr eben auch nicht“, berichtet Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“ am IAB. Dagegen bleibt der Ausblick für die Arbeitslosigkeit weiterhin negativ, auch wenn die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Punkte auf 98,1 Punkte leicht steigt. „Die Signale verbessern sich, aber kurzfristig werden die Arbeitslosenzahlen weiter steigen“, so Weber.

Das European Labour Market Barometer legt im März ebenfalls zu. Nach einem Anstieg um 0,6 Punkte liegt es mit 100,3 Punkten erstmals seit Juli 2023 wieder im positiven Bereich. Der Arbeitsmarktausblick hat sich vor allem in Ländern mit einer bislang schwächeren Aussicht verbessert. Beide Komponenten des Arbeitsmarkt-Frühindikators des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des IAB steigen im März. „Die europäischen Arbeitsmarktservices erwarten, dass die Beschäftigung in den nächsten Monaten wieder deutlicher zulegt und die Arbeitslosenzahlen nur noch leicht steigen werden“, so Weber.

Datengrundlage

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert.

Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 17 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, die Schweiz, Tschechien und Zypern.

Während Komponente A des IAB-Arbeitsmarktbarometers und des European Labor Market Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert der beiden Barometer. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Zum Download stehen bereit:

- eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe (xlsx).  

- eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter https://iab.de/daten/iab-arbeitsmarktbarometer/

Eine Zeitreihe des European Labour Market Barometer einschließlich seiner Einzelkomponenten für alle 18 beteiligten Arbeitsverwaltungen ist unter www.iab.de/Presse/elmb-components (xlsx) abrufbar. 

Mehr zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer findet sich unter https://iab.de/en/daten/european-labour-market-barometer/.

Weitere Information zum Arbeitskräfteknappheits-Index des IAB finden Sie unter https://iab.de/daten/arbeitskraefteknappheits-index/.

Die Teilnahme junger Erwachsener in der Grundsicherung an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung bei einem Träger oder einem Arbeitgeber erhöhen längerfristig im Schnitt nicht nur deren Beschäftigungswahrscheinlichkeit, sondern auch die Beschäftigungswahrscheinlichkeit mit einem höheren monatlichen  Erwerbseinkommen. Das zeigt eine am Montag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Ein-Euro-Jobs hingegen wirken sich im Schnitt negativ aus.

Maßnahmen bei einem Arbeitgeber (MAG), die einem Praktikum in einer Firma ähneln, erhöhen im Schnitt bis fünf Jahre nach Förderbeginn die Jobchancen junger Erwachsener im Alter von 20 bis 22 Jahren. Zwar nehmen die Geförderten zunächst kurzfristig insbesondere eine Beschäftigung mit geringerem monatlichen Erwerbseinkommen aus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung auf. Über die Zeit erhöht sich jedoch die Wahrscheinlichkeit, einer Beschäftigung mit höherem monatlichen Erwerbseinkommen nachzugehen.

Maßnahmen bei einem Träger (MAT) zielen darauf ab, Vermittlungshemmnisse zu verringern und arbeitsmarktrelevante Fähigkeiten zu stärken. Diese Programme verbessern im Schnitt ebenfalls die Jobchancen und die Beschäftigungsqualität, wenngleich die Wirkungen verglichen mit Maßnahmen bei einem Arbeitgeber (MAG) etwas schwächer sind. Dennoch spielen sie eine wesentliche Rolle: „Sie umfassen eine Bandbreite von Aktivitäten, von der Vermittlung an private Bildungsträger für spezialisierte Trainings bis hin zu Unterstützungsleistungen bei der Jobsuche“, erklärt IAB-Forscherin Veronika Knize. Demgegenüber verringern Ein-Euro-Jobs im Schnitt die Jobchancen von jungen Erwachsenen. Zudem mindern sie längerfristig die Chancen auf eine Beschäftigung mit höherem Erwerbseinkommen.

„Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Maßnahmen umso eher zu einer verbesserten Beschäftigungsqualität beitragen, je näher sie am ersten Arbeitsmarkt verankert sind“, fasst IAB-Forscher Markus Wolf die Ergebnisse zusammen. „Solche arbeitsmarktpolitische Maßnahmen können längerfristig dazu beitragen, dass häufiger Beschäftigung mit einem vergleichsweise höherem Erwerbseinkommen zustande kommt“.

Die Daten basieren auf den administrativen Personendaten der Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Untersucht wurde eine Bestandsstichprobe von erwerbsfähigen Beziehenden von Grundsicherungsleistungen, die zum Stichtag 31. Juli 2014 Leistungen bezogen und zwischen 20 und 22 Jahre alt waren.

Die Studie ist abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2024/kb2024-07.pdf

Die Instrumente des Teilhabechancengesetzes erreichen ihre Zielgruppen weitgehend zuverlässig und haben einen positiven Effekt auf die Beschäftigungsfähigkeit, die soziale Teilhabe und andere subjektive Indikatoren wie etwa Lebenszufriedenheit. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Mit dem Teilhabechancengesetz wurde das Förderportfolio der Grundsicherung für Arbeitsuchende um die Förderinstrumente „Eingliederung von Langzeitarbeitslosen“ und „Teilhabe am Arbeitsmarkt“ erweitert. In beiden Fällen handelt es sich um Lohnkostenzuschüsse für Arbeitgeber, die förderberechtigte, besonders arbeitsmarktferne Personen einstellen. Seit Einführung der Instrumente im Januar 2019 wurden bis September 2023 insgesamt gut 118.000 Förderungen begonnen. Davon entfielen rund 75 Prozent der Zugänge auf das Instrument „Teilhabe am Arbeitsmarkt“, das von den Jobcentern als ein wichtiges Instrument eingeschätzt wird, insbesondere da es eine Lücke im Förderportfolio für besonders arbeitsmarktferne Leistungsberechtigte geschlossen hat. „Einen überraschend hohen positiven Effekt auf die Beschäftigungschancen der Geförderten hat das Instrument „Eingliederung von Langzeitarbeitslosen“, betont IAB-Forscherin Zein Kasrin. Mehr als 50 Prozent der so geförderten Personen sind 26 Monate nach Förderbeginn ungefördert sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

Die ganzheitliche beschäftigungsbegleitende Betreuung, das sogenannte Coaching, das bei beiden Instrumenten eingesetzt wird, erreicht einen überwiegenden Anteil der Geförderten und ist breit akzeptiert. Ihre praktische Umsetzung ist jedoch mitunter ausbaufähig. Am häufigsten erhielten die Geförderten Unterstützung in den Bereichen „Persönliche Probleme“, „Probleme im Betrieb“, „Umgang mit Behörden“ und „Gesundheitsberatung“. Allerdings wünschen sich etwa 45 Prozent der Geförderten weitergehende Unterstützung.

„Die Forschungsergebnisse legen lediglich moderate Änderungen der gesetzlichen Ausgestaltung der beiden Instrumente nahe, sprechen aber teils für eine konsequentere Umsetzung bestehender Regelungen“, so die Studienautor*innen. So sollte die gesetzliche Definition der Zielgruppe des Instruments „Eingliederung von Langzeitarbeitslosen“ angepasst werden. Ferner sollte die Zuweisungspraxis der Jobcenter beim Instrument „Teilhabe am Arbeitsmarkt“ und bei der beschäftigungsbegleitenden Betreuung von Geförderten beider Instrumente noch konsequenter umgesetzt werden. „Angesichts der Verfestigungstendenzen von Arbeitslosigkeit und Leistungsbezug eines nennenswerten Teils der Leistungsberechtigten der Grundsicherung für Arbeitsuchende bleiben Förderangebote wie die des Teilhabechancengesetzes auch zukünftig unverzichtbar, um dem betroffenen Personenkreis die Teilhabe am Arbeitsmarkt zu ermöglichen“, so IAB-Forscher Philipp Ramos Lobato.

Die Studie hat beide Instrumente des Teilhabechancengesetzes zwischen 2019 und 2023 wissenschaftlich evaluiert. Im Fokus standen die Umsetzung der Instrumente durch die Jobcenter, ihr betrieblicher Einsatz sowie ihre Wirkung auf soziale Teilhabe, Beschäftigungsfähigkeit und Arbeitsmarktchancen der Geförderten. Aufgrund des vergleichsweise kurzen Beobachtungszeitraums können bislang keine Aussagen zur Stabilität der Effekte getroffen werden.

Die Studie ist abrufbar unter: https://doku.iab.de/forschungsbericht/2024/fb0424.pdf. Ein begleitendes Interview finden Sie hier: https://www.iab-forum.de/das-teilhabechancengesetz-hat-die-richtigen-impulse-gesetzt/.

Die deutsche Wirtschaft steckt in einer Schwächephase fest. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) rechnet in seiner am Mittwoch veröffentlichten Frühjahrsprognose für 2024 damit, dass sich die Erholung weiter verzögert. Das Bruttoinlandsprodukt wird im Gesamtjahr 2024 um lediglich 0,1 Prozent wachsen.

Zu Beginn des Jahres 2024 sind die Aussichten getrübt, erholen sich aber im Jahresverlauf. „Auch der Arbeitsmarkt wird durch den anhaltenden Wirtschaftsabschwung beeinträchtigt. Gemessen an der schwachen Konjunktur hält er sich aber vergleichsweise gut“, berichtet IAB-Ökonom Enzo Weber.

Die Zahl der Erwerbstätigen steigt im Jahresverlauf 2024 um 190.000 auf 46,12 Millionen Personen. Mit einem Anstieg um 120.000 nimmt allerdings auch die Zahl der Arbeitslosen zu und liegt damit für 2024 bei 2,73 Millionen Personen. Insgesamt haben sich vor allem die Jobchancen von Arbeitslosen nicht wieder nachhaltig erholt, seit sie mit Pandemiebeginn eingeknickt waren. Entsprechend liegt die Langzeitarbeitslosigkeit deutlich über dem Vor-Corona-Niveau. „Trotz des hohen Arbeitskräftebedarfs zeigen sich hier Verfestigungstendenzen“, so Weber. Das Erwerbspersonenpotenzial wird im Jahr 2024 erneut wachsen. Für den Jahresdurchschnitt erwartet das IAB einen Anstieg um rund 200.000 auf 48,58 Millionen Personen.

Im laufenden Jahr nimmt das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen um 0,9 Prozent auf 62,19 Milliarden Stunden zu. Der für 2024 erwartete Rückgang des Krankenstands trägt maßgeblich zum Anstieg der Arbeitszeit der Erwerbstätigen um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr bei. Das Ausfallvolumen durch Arbeitskämpfe wird insbesondere durch große branchenweite Tarifrunden beeinflusst. Aktuell zeichnen sich weitere Streiks beispielsweise im Tarifkonflikt der Bahn ab. In der Summe dürften die Arbeitsausfälle 2024 zwar etwas höher liegen, auf alle Beschäftigten bezogen ergibt sich jedoch nur ein geringer direkter Arbeitskampfeffekt.

Die meisten zusätzlichen Stellen mit einem Zuwachs von 170.000 wird es 2024 im Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit geben. „Drei Viertel des gesamten Beschäftigungszuwachses entfallen auf diesen Wirtschaftsbereich. Das liegt hauptsächlich am Ausbau der Kindertagesbetreuung, an der Alterung der Gesellschaft und am Zuzug von Geflüchteten“, erklärt Weber. Der Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe erreicht mit einem Plus von 20.000 wieder das Vor-Corona-Niveau. Für das Produzierende Gewerbe und das Baugewerbe werden im Jahresdurchschnitt leichte Rückgänge von 4.000 beziehungsweise 9.000 erwartet. Das prozentual höchste Beschäftigungswachstum wird seit 2015 in der Branche Information und Kommunikation erzielt. Hier rechnet das IAB mit einem Plus von 20.000 Beschäftigten. Die IAB-Prognose ist abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2024/kb2024-06.pdf
Ein begleitendes Interview zur IAB-Frühjahrsprognose lesen Sie hier: https://www.iab-forum.de/beschaeftigung-bleibt-trotz-schwacher-konjunktur-robust

Fast alle Jobcenter schreiben Dolmetscherdiensten eine hohe Bedeutung in der Kommunikation mit Geflüchteten zu. Gleichzeitig geben 85 Prozent der Jobcenter an, dass mindestens eine Fachkraft neben Deutsch noch eine oder mehrere Sprachen spricht, die auch Muttersprache von vielen Geflüchteten ist. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.  

Nahezu alle Jobcenter greifen bei der Beratung von Geflüchteten auf übersetzende Dritte zurück. Dies können Ehrenamtliche, Privatpersonen oder professionelle Dolmetscher*innen sein, die vor Ort oder telefonisch übersetzen. Dabei ist die Übersetzung durch Personen, die dies privat oder ehrenamtlich tun, wie etwa Verwandte oder Bekannte, nicht immer unproblematisch: „Auch wenn diese Variante oft einfach und naheliegend erscheint, können gerade die Übersetzung von komplexen rechtlichen und institutionellen Informationen oder die Thematisierung von sensiblen Aspekten wie Schulden oder psychischen Erkrankungen problematisch sein“, erklärt IAB-Forscherin Franziska Schreyer. Die Bundesagentur für Arbeit empfiehlt und fördert den Einsatz professioneller Dolmetscherdienste. Ein Drittel der Jobcenter hat aber nach eigenen Angaben keinen ausreichenden Zugang zu Dolmetschenden für wichtige Sprachen.

Knapp jedes fünfte befragte Jobcenter erachtet die Kommunikation mit Geflüchteten als eher oder sehr einfach. „Es fällt auf, dass dies häufig Jobcenter mit mindestens einem auf die Betreuung von Geflüchteten spezialisierten Team sind“, sagt IAB-Forscher Christopher Osiander. In der Beratung von Geflüchteten kommen auch sogenannte Brückensprachen wie Englisch, Französisch oder Türkisch zum Einsatz.

Die Studie basiert auf Daten aus dem IAB-Projekt „Jobcenter und psychische Gesundheit von Menschen mit Fluchterfahrung (PsyF)“. Hierfür wurden im ersten Quartal 2023 256 Jobcenter mit einem standardisierten Online-Survey befragt.

Die Studie ist abrufbar unter: https://iab-forum.de/kommunikation-mit-gefluechteten-wie-jobcenter-mit-sprachlicher-diversitaet-umgehen.