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Im vierten Quartal 2017 gab es bundesweit rund 1.183.000 offene Stellen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Damit lag die Zahl um 128.000 über dem Stand vom vierten Quartal 2016 mit 1.055.000 offenen Stellen. Gegenüber dem dritten Quartal 2017 erhöhte sich die Zahl der offenen Stellen um 85.000. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer repräsentativen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)

Im vierten Quartal 2017 gab es bundesweit rund 1.183.000 offene Stellen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Damit lag die Zahl um 128.000 über dem Stand vom vierten Quartal 2016 mit 1.055.000 offenen Stellen. Gegenüber dem dritten Quartal 2017 erhöhte sich die Zahl der offenen Stellen um 85.000. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer repräsentativen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)

In Westdeutschland waren im vierten Quartal 2017 rund 918.000 offene Stellen zu vergeben, in Ostdeutschland rund 265.000.

„Am stärksten stieg die Personalnachfrage im Verarbeitenden Gewerbe und im Bausektor“, erklärte der IAB-Arbeitsmarktexperte Alexander Kubis am Dienstag in Nürnberg. So verzeichneten die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes im vierten Quartal 2017 rund 161.000 offene Stellen. Dies entspricht einem Zuwachs von 35 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2016. Im Bausektor gab es gegenüber dem Vorjahresquartal einen Anstieg um 24 Prozent auf rund 98.000 offene Stellen.

Die Arbeitslosen-Stellen-Relation sank auf 2,0 für Gesamtdeutschland. Mit durchschnittlich 194 Arbeitslosen je 100 offenen Stellen in Westdeutschland und 225 Arbeitslosen je 100 offenen Stellen in Ostdeutschland wurde in beiden Landesteilen der niedrigste Wert seit 25 Jahren erreicht. „Die Zahlen zeigen verbesserte Arbeitsmarktchancen für Bewerber, bedeuten aber auch steigende Herausforderungen für die Arbeitgeber bei der Personalrekrutierung“, so IAB-Forscher Kubis.

Das IAB untersucht mit der IAB-Stellenerhebung viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die den Arbeitsagenturen nicht gemeldet werden. Im vierten Quartal 2017 wurden Antworten von rund 15.000 Arbeitgebern aller Wirtschaftsbereiche ausgewertet. Die Zeitreihen zur Zahl der offenen Stellen auf Basis der IAB-Stellenerhebung sind unter https://www.iab.de/stellenerhebung/daten online veröffentlicht.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer sagt für die kommenden Monate ein Rekord-Beschäftigungsplus voraus. Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers steigt im Februar gegenüber dem Vormonat um 0,2 Punkte auf ein Allzeithoch von 107,4 Punkten. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) beruht auf den Erwartungen der Arbeitsagenturen.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer sagt für die kommenden Monate ein Rekord-Beschäftigungsplus voraus. Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers steigt im Februar gegenüber dem Vormonat um 0,2 Punkte auf ein Allzeithoch von 107,4 Punkten. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) beruht auf den Erwartungen der Arbeitsagenturen.

„Kräftige Konjunktur, steiler Aufwärtstrend in Bereichen wie IT und Pflege, hohe Zuwanderung – derzeit kommt für eine starke Beschäftigungsentwicklung alles zusammen“, erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Die Beschäftigungsaussichten seien glänzend. Arbeitskräfte würden dabei insgesamt knapper. Das führe dazu, dass die Zahl unbesetzter Stellen weiter zunehme und die Betriebe sich immer seltener von Beschäftigten trennten.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer verbleibt im Februar bei 104,8 Punkten, weil die Arbeitslosigkeitskomponente um 0,2 auf 102,2 Punkte nachgibt. Damit haben sich die Aussichten für die Arbeitslosigkeitsentwicklung seit dem Höhepunkt im Oktober 2017 etwas abgedämpft, liegen aber noch immer auf gutem Niveau: „Bis zur Vollbeschäftigung ist es noch weit, aber der Abbau der Arbeitslosigkeit ist beachtlich“, so Weber. Ein Gutteil der Entwicklung gehe allerdings auf den aktuellen Konjunkturboom zurück. Wenn dieser ende, werde sich der Abbau der Arbeitslosigkeit nicht mehr so fortsetzen.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Zum Download stehen bereit:

  • eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe  
  • eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter www.iab.de/presse/abgrafik

Arbeitnehmer, die von einer Insolvenz betroffen waren, verdienen selbst fünf Jahre danach im Durchschnitt rund 4.000 Euro jährlich weniger als vor der Insolvenz. Zu diesem Zeitpunkt haben sie auch immer noch ein erhöhtes Risiko, arbeitslos zu sein. Bei denjenigen, die in Beschäftigung sind, zeigen sich erhöhte Anteile von Zeitarbeit und geringfügiger Beschäftigung. Das geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Arbeitnehmer, die von einer Insolvenz betroffen waren, verdienen selbst fünf Jahre danach im Durchschnitt rund 4.000 Euro jährlich weniger als vor der Insolvenz. Zu diesem Zeitpunkt haben sie auch immer noch ein erhöhtes Risiko, arbeitslos zu sein. Bei denjenigen, die in Beschäftigung sind, zeigen sich erhöhte Anteile von Zeitarbeit und geringfügiger Beschäftigung. Das geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Das Risiko, als Arbeitnehmer von einer Insolvenz betroffen zu sein, ist der IAB-Studie zufolge insgesamt eher gering. Im Zeitraum zwischen 2008 und 2013 lag es im Durchschnitt bei rund 0,7 Prozent pro Jahr. Abgesehen von der Schlecker-Insolvenz zeigt sich in den Daten zudem eine leicht abnehmende Tendenz, sodass das Risiko am Ende des Beobachtungszeitraums bei rund 0,6 Prozent lag.

„Eine Unterscheidung nach Betriebsgröße, Betriebsalter und Branche zeigt, dass das Insolvenzrisiko sehr ungleich verteilt ist“, erklären die Autoren der Studie. So fällt das Insolvenzrisiko für Beschäftigte in kleineren Betrieben mit weniger als zehn Beschäftigten fast viermal so hoch aus wie für Beschäftigte in Betrieben mit 250 oder mehr Beschäftigten. In Betrieben, die maximal zwei Jahre alt sind, sind Beschäftigte einem fast achtmal höheren Risiko ausgesetzt, von einer Insolvenz betroffen zu sein, als Beschäftigte in Betrieben, die mindestens 30 Jahre alt sind. Beschäftigte des Baugewerbes und des Gastgewerbes haben ein 13fach höheres Risiko als Beschäftigte der Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, dass ihr Arbeitgeber insolvent geht.

Betrachtet man die Unterschiede zwischen den Bundesländern, wird deutlich: Die Beschäftigten in Berlin und in Sachsen-Anhalt weisen mit 0,91 Prozent das höchste Risiko auf, von einer Insolvenz betroffen zu sein. In Bayern und Baden-Württemberg ist das Risiko dagegen mit 0,53 bzw. 0,54 Prozent am geringsten. Tendenziell haben die Beschäftigten in den ostdeutschen Bundesländern ein höheres Risiko als ihre Kollegen im Westen, allerdings stehen das Saarland mit 0,86 Prozent und Bremen mit 0,83 Prozent an dritter bzw. fünfter Stelle der Bundesländer mit den höchsten Risikowerten.

Die IAB-Studie ist im Internet abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2018/kb0518.pdf.

Das Risiko, durch Computer oder computergesteuerte Maschinen ersetzbar zu werden, steigt am schnellsten in Helferberufen. Viele neue Technologien sind marktreif geworden, die vor allem einfache Tätigkeiten ersetzen können. Das geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Das Risiko, durch Computer oder computergesteuerte Maschinen ersetzbar zu werden, steigt am schnellsten in Helferberufen. Viele neue Technologien sind marktreif geworden, die vor allem einfache Tätigkeiten ersetzen können. Das geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Insgesamt sind 25 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland dem Risiko ausgesetzt, dass innerhalb ihres Berufs mehr als 70 Prozent der Tätigkeiten durch Computer oder computergesteuerte Maschinen übernommen werden könnten. Der größte Teil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, gut 46 Prozent, arbeitet in Berufen mit einer mittleren Substituierbarkeit. Das heißt, dass zwischen 30 und 70 Prozent der Tätigkeiten eines Berufs potenziell durch Computer erledigt werden könnten. Bei gut 28 Prozent der Beschäftigten könnten der IAB-Studie zufolge weniger als 30 Prozent der Tätigkeiten innerhalb des jeweiligen Berufs automatisiert werden.

Es sei aber keineswegs anzunehmen, dass dies in vollem Umfang geschehen werde, betonen die IAB-Forscherinnen Katharina Dengler und Britta Matthes. So können beispielsweise Kostengründe oder rechtliche Hürden dazu führen, dass nur ein Teil des technisch möglichen Automatisierungspotenzials ausgeschöpft wird.

Bildung und Qualifikation wirken tendenziell dem Risiko entgegen, dass berufliche Tätigkeiten von Computern übernommen werden könnten. So weisen Helferberufe, für die typischerweise keine berufliche Ausbildung benötigt wird, mit 58 Prozent das höchste Substituierbarkeitspotenzial auf. Bei Berufen, für die in der Regel ein vierjähriges Hochschulstudium erforderlich ist, liegt das Substituierbarkeitspotenzial bei 24 Prozent. Ein Vergleich mit einer von den beiden IAB-Forscherinnen drei Jahre zuvor erstellten Analyse der Substituierbarkeitspotenziale ergibt zudem, dass der Anstieg bei den Helferberufen mit rund zwölf Prozentpunkten doppelt so hoch ausfällt wie bei den Expertenberufen mit plus sechs Prozentpunkten. Während sich für die IT- und naturwissenschaftlichen Dienstleistungsberufe kaum Veränderungen in den drei Jahren ergeben haben, sind die Substituierbarkeitspotenziale in den Verkehrs- und Logistikberufen am stärksten gestiegen.

Insgesamt sprächen die Ergebnisse dafür, dass die Befürchtungen eines massiven Beschäftigungsabbaus im Zuge der Digitalisierung dennoch derzeit unbegründet seien, erläutern Dengler und Matthes. Es würden keineswegs nur Tätigkeiten wegfallen, sondern auch neue entstehen.

Innerhalb der Berufe werde es aber große Umbrüche geben, erklären die Forscherinnen. Entscheidend sei daher, Ausbildungen so zu gestalten, dass alle Auszubildenden mit den neuesten technologischen Innovationen in ihrem Beruf vertraut gemacht werden. Die Möglichkeiten zur Weiterbildung, Höherqualifizierung und Umschulung müssten ausgebaut werden. Die Aus- und Weiterbildung sollte dabei nicht nur auf digitale Inhalte, sondern auch auf den Erwerb sozialer und fachübergreifender Kompetenzen gerichtet sein. Mit der Digitalisierung verändere sich auch die Art und Weise, wie gearbeitet wird – beispielsweise gewinne Arbeit in virtuellen Teams an Bedeutung. Deshalb werde es zukünftig noch wichtiger, über soziale Kompetenzen wie Kooperationsbereitschaft, Kommunikationsstärke, Selbstmanagement oder Empathie zu verfügen.

Die Studie ist im Internet abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2018/kb0418.pdf.

Durch die Zuwanderung wächst auch das Angebot an Haushaltsdienstleistungen, beispielsweise im Bereich der Hauswirtschaft, der Kinderbetreuung oder der häuslichen Altenpflege. Eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt: Ein Anstieg des Anteils der Migrantinnen an der Bevölkerung in einer Region erhöht bei den einheimischen Frauen die Wahrscheinlichkeit, mehr Stunden erwerbstätig zu sein. Gleichzeitig wenden die einheimischen Frauen dann im Schnitt weniger Zeit für Kinderbetreuung und Hausarbeit wie Waschen, Kochen und Putzen auf.

Durch die Zuwanderung wächst auch das Angebot an Haushaltsdienstleistungen, beispielsweise im Bereich der Hauswirtschaft, der Kinderbetreuung oder der häuslichen Altenpflege. Eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt: Ein Anstieg des Anteils der Migrantinnen an der Bevölkerung in einer Region erhöht bei den einheimischen Frauen die Wahrscheinlichkeit, mehr Stunden erwerbstätig zu sein. Gleichzeitig wenden die einheimischen Frauen dann im Schnitt weniger Zeit für Kinderbetreuung und Hausarbeit wie Waschen, Kochen und Putzen auf.

Ein Anstieg im Anteil der Migrantinnen an der Bevölkerung in einer Region um zehn Prozent, zum Beispiel von drei Prozent auf 3,3 Prozent, führt laut der Studie zu einer Erhöhung des Angebots von Haushaltsdienstleistungen um 18 Prozent. „Eine bessere Verfügbarkeit von Haushaltsdienstleistungen kann einheimische Frauen entlasten und damit einen möglichen Konflikt bei der Entscheidung zwischen Familie und Beruf entschärfen“, heißt es in der Studie.

Ein Anstieg im Anteil der Migrantinnen an der Bevölkerung um zehn Prozent erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass einheimische Frauen länger als 30 Stunden erwerbstätig sind, um 0,9 Prozentpunkte. Die Wahrscheinlichkeit steigt dann von durchschnittlich 53 auf 53,9 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, dass einheimische Frauen mehr als 35 Stunden arbeiten, steigt um einen ganzen Prozentpunkt von 46 auf 47 Prozent.

Bei den einheimischen Frauen mit mittlerer Qualifikation ist der Effekt am stärksten. Hier beträgt er 1,2 Prozentpunkte bei einem Ausgangsniveau von 52 Prozent bei der 30-Stunden-Schwelle. Bei der 35-Stunden-Schwelle beträgt der Zuwachs 1,3 Prozentpunkte ausgehend von einem Niveau von 45 Prozent.

Zudem steigt bei den einheimischen Frauen mit mittlerer Qualifikation bei einem höheren Anteil der Migrantinnen an der Bevölkerung auch die Wahrscheinlichkeit, ein Kind zu bekommen. So erhöht ein Anstieg im Anteil der Migrantinnen an der Gesamtbevölkerung einer Region um zehn Prozent die Wahrscheinlichkeit, ein Kind unter einem Jahr zu haben, im Durchschnitt für einheimische Frauen mittlerer Qualifikation um 0,3 Prozentpunkte. Da diese Wahrscheinlichkeit im Durchschnitt bei 4,4 Prozent liegt, bedeutet das einen Anstieg auf 4,7 Prozent.

Dass der Effekt bei den Frauen mit mittlerer Qualifikation wie einer Berufsausbildung am stärksten ist, wird in der Studie damit erklärt, dass Akademikerinnen häufig finanziell besser gestellt seien und sich damit Haushaltsdienstleistungen oft selbst dann noch leisten können, wenn das Angebot knapper ist. Geringqualifizierte Frauen, also Frauen ohne Berufsabschluss, würden dagegen häufig so starken finanziellen Einschränkungen unterliegen, dass sie auch bei einer Ausweitung des Angebots an Haushaltsdienstleistungen diese kaum in Anspruch nehmen.

„Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass einheimische Frauen, insbesondere diejenigen mit mittlerem Qualifikationsniveau, mithilfe der Zuwanderung sowohl Erwerbstätigkeit und Hausarbeit als auch Erwerbstätigkeit und Kinderbetreuung leichter vereinbaren können“, lautet das Fazit der Studie.

Die IAB-Studie bezieht sich in ihren Ergebnissen auf einheimische Frauen im Alter von 22 bis 45 Jahren. Der Untersuchungszeitraum sind die Jahre 1999 bis 2012.

Die Studie ist online abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2018/kb0318.pdf

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer hat im Januar den bisherigen Rekordstand aus dem Jahr 2011 wieder erreicht. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) steigt gegenüber dem Vormonat um 0,1 auf 105,0 Punkte. Damit zeigen sich sehr gute Aussichten für die Entwicklung des Arbeitsmarkts in den kommenden Monaten.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer hat im Januar den bisherigen Rekordstand aus dem Jahr 2011 wieder erreicht. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) steigt gegenüber dem Vormonat um 0,1 auf 105,0 Punkte. Damit zeigen sich sehr gute Aussichten für die Entwicklung des Arbeitsmarkts in den kommenden Monaten.

Der Anstieg des IAB-Arbeitsmarktbarometers kommt durch eine leichte Verbesserung der Aussichten für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit zustande. Die entsprechende Komponente erhöhte sich um gut 0,1 Punkte auf 102,6 Punkte. „Die Arbeitsagenturen erwarten, dass die starke Konjunktur weiterhin einen deutlichen Abbau der Arbeitslosigkeit ermöglicht“, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.

Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers ist dagegen um knapp 0,1 Punkte gefallen, steht aber mit 107,3 Punkten nach wie vor auf außerordentlich hohem Niveau. „Der Zuwachs bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung dürfte 2018 so stark ausfallen wie noch nie“, so Weber. Damit sei der Jobboom auf seinem Höhepunkt: „Die großen Beschäftigungssteigerungen wären ohne Zuwanderung nicht möglich gewesen. Die demographische Schrumpfung wird dieser Entwicklung aber in den nächsten Jahren Grenzen setzen.“

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Zum Download stehen bereit:

  • eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe  
  • eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter www.iab.de/presse/abgrafik

Erwerbslose Arbeitslosengeld-II-Empfänger nehmen pro Jahr etwa eine Million sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse auf. Dabei handelt es sich häufig um Helfertätigkeiten im Niedriglohnbereich. Fast die Hälfte der Beschäftigungen dauert weniger als sechs Monate, zwei Fünftel mindestens zwölf Monate. Das geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Erwerbslose Arbeitslosengeld-II-Empfänger nehmen pro Jahr etwa eine Million sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse auf. Dabei handelt es sich häufig um Helfertätigkeiten im Niedriglohnbereich. Fast die Hälfte der Beschäftigungen dauert weniger als sechs Monate, zwei Fünftel mindestens zwölf Monate. Das geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

In gut der Hälfte der Fälle endet der Arbeitslosengeld-II-Bezug mit der Beschäftigungsaufnahme zumindest vorübergehend. In den anderen Fällen reichte das erzielte Einkommen nicht aus, um den Leistungsbezug zu verlassen. Dabei spielen nicht nur die Entlohnung und der Stundenumfang der begonnenen Tätigkeit eine Rolle, sondern auch die Größe und die Einkommenssituation des gesamten Haushalts: „Bei großen Haushalten ohne andere Einkommensquellen führt auch eine Vollzeitbeschäftigung nicht unbedingt zum Ende des Leistungsbezugs“, erklären die Arbeitsmarktforscherinnen Kerstin Bruckmeier und Katrin Hohmeyer.

Für fast die Hälfte der Arbeitslosengeld-II-Empfänger, die aus der Erwerbslosigkeit heraus eine Beschäftigung aufgenommen haben, war dies bereits mindestens die fünfte Beschäftigungsaufnahme in den letzten fünf Jahren. Dabei zeigt sich in der IAB-Studie ein starker Zusammenhang zwischen kurzen Beschäftigungsdauern und dem Qualifikationsniveau. „Besonders schwer haben es Leistungsbezieher ohne abgeschlossene Berufsausbildung, dauerhaft in einer Beschäftigung zu verbleiben“, betonen Bruckmeier und Hohmeyer.

Auch im Hinblick auf die Art der Beschäftigungsverhältnisse und der Betriebe gibt es Unterschiede. „Fachlich ausgerichtete Tätigkeiten mit einer höheren Entlohnung in größeren Betrieben sind deutlich nachhaltiger“, so die IAB-Forscherinnen.

Zwei Fünftel der aufgenommenen Jobs sind jedoch Helfertätigkeiten. Vier Fünftel der aufgenommenen Vollzeitjobs liegen im Niedriglohnsektor. Die Niedriglohnschwelle für sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte ohne Auszubildende liegt bei rund 2.000 Euro brutto pro Monat.

Die IAB-Studie beruht auf einem Datensatz mit einer Zehn-Prozent-Stichprobe aller Personen, die zwischen Januar 2005 und Dezember 2014 Arbeitslosengeld II bezogen haben. Da die Forscherinnen die Stabilität der Beschäftigung über einen Zeitraum von einem Jahr analysierten, wurden die Arbeitsaufnahmen im Jahr 2013 untersucht. „Man kann davon ausgehen, dass die Ergebnisse mit aktuelleren Daten ähnlich ausfallen würden, da sich Niveau und Dynamik der Arbeitsaufnahmen kaum verändert haben“, schreiben die Autorinnen der Studie.

Die Studie ist im Internet abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2018/kb0218.pdf.

Die Zahl der Menschen in Deutschland, die nachhaltige Beschäftigungsprobleme aufweisen, ist seit dem Jahr 2006 deutlich gesunken. Ihr Anteil an der Gesamtheit der Erwerbstätigen und der Erwerbslosen hat sich seitdem halbiert: Er sank von mehr als sechs auf rund drei Prozent. Das zeigt eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Die Zahl der Menschen in Deutschland, die nachhaltige Beschäftigungsprobleme aufweisen, ist seit dem Jahr 2006 deutlich gesunken. Ihr Anteil an der Gesamtheit der Erwerbstätigen und der Erwerbslosen hat sich seitdem halbiert: Er sank von mehr als sechs auf rund drei Prozent. Das zeigt eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

„Der konventionelle Indikator Langzeitarbeitslosigkeit erfasst nicht diejenigen, deren Arbeitslosigkeit durch kurze Phasen der Beschäftigung oder durch die Teilnahme an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen unterbrochen wird, und die dennoch am ersten Arbeitsmarkt nicht richtig Fuß fassen können“, erklärte die IAB-Arbeitsmarktforscherin Regina Konle-Seidl am Dienstag in Nürnberg. Das Konzept der „chronischen Arbeitslosigkeit“ berücksichtige dagegen auch diese Personen und liefere somit ein realistischeres Bild davon, wie viele Menschen nachhaltige Integrationsprobleme in Beschäftigung haben.

Zu den chronisch Arbeitslosen gehören im Gegensatz zur Langzeitarbeitslosigkeit nicht nur Personen, die durchgängig zwölf Monate oder länger arbeitslos sind, sondern auch diejenigen, die eine unstetige Erwerbshistorie mit sehr kurzen Beschäftigungsphasen, Arbeitslosigkeit und Maßnahmenteilnahme im Wechsel aufweisen.

Fast die Hälfte aller chronisch Arbeitslosen befindet sich seit mindestens fünf Jahren in diesem Status. Andererseits gelingt in einem Fünfjahreszeitraum rund 15 Prozent der chronisch Arbeitslosen der Übergang in eine längerfristige Beschäftigung auf dem regulären Arbeitsmarkt.

Im Jahr 2015 waren 1,2 Millionen Menschen in Deutschland chronisch arbeitslos und rund eine Million langzeitarbeitslos. Im Jahr 2006 gab es noch 2,6 Millionen chronisch Arbeitslose und 1,9 Millionen Langzeitarbeitslose. Für den Rückgang spielen der IAB-Studie zufolge sowohl die Hartz-Reformen als auch die nur kurz durch die Finanz-und Wirtschaftskrise unterbrochene günstige konjunkturelle Entwicklung in den vergangenen zehn Jahren eine Rolle. Die Studie zeigt auch: Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen – vor allem Lohnkostenzuschüsse und berufliche Weiterbildung – können den Übergang aus chronischer Arbeitslosigkeit in längerfristige Beschäftigung begünstigen.
„Für diejenigen, die keine realistische Chance auf Integration in den ersten Arbeitsmarkt mehr haben, könnten subventionierte Beschäftigungsverhältnisse zumindest zur Verbesserung der sozialen Teilhabe beitragen“, so IAB-Forscherin Konle-Seidl.

Der in der IAB-Studie enthaltene Ländervergleich mit Dänemark und Finnland zeigt zudem: Deutschland weist zwar höhere Langzeiterwerbslosenraten auf, aber kein höheres Niveau an chronisch Arbeitslosen.

Die IAB-Studie ist im Internet abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2018/kb0118.pdf.

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erforscht den Arbeitsmarkt, um politische Akteure auf allen Ebenen kompetent zu beraten. Forschungs- und Publikationsfreiheit garantieren, dass unabhängiger und damit auch kritischer Rat erteilt werden kann.

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erforscht den Arbeitsmarkt, um politische Akteure auf allen Ebenen kompetent zu beraten. Forschungs- und Publikationsfreiheit garantieren, dass unabhängiger und damit auch kritischer Rat erteilt werden kann.

Das IAB wurde 1967 als Forschungsinstitut der Bundesanstalt für Arbeit gegründet. Der Gesetzgeber gab dem IAB den Auftrag, Arbeitsmarktforschung aus Sicht verschiedener Disziplinen zu betreiben, um so den Arbeitsmarkt besser verstehen und Problemlösungen entwickeln zu können. Da es eine Vielzahl von gesellschaftlichen und staatlichen Einflüssen gibt, ist ein umfassender sozio-ökonomischer Ansatz erforderlich. Das Institut betrachtet den Arbeitsmarkt also nicht ausschließlich aus ökonomischer Perspektive, sondern beschäftigt sich beispielsweise auch mit der Lebenssituation von Hartz-IV-Empfängern.

Das IAB erarbeitet unter anderem:

Geleitet wird das Institut von Professor Bernd Fitzenberger, PhD. Vizedirektor ist Professor Dr. Ulrich Walwei.