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Dass ein schnelleres Asylverfahren und die Anerkennung eines Asylantrags die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beschleunigen, mag wenig überraschend klingen. Dass aber ein abgeschlossenes Asylverfahren selbst bei einer Ablehnung des Asylantrags den Übergang in einen Sprachkurs begünstigt, würde man nicht unbedingt erwarten. Beides geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Dass ein schnelleres Asylverfahren und die Anerkennung eines Asylantrags die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beschleunigen, mag wenig überraschend klingen. Dass aber ein abgeschlossenes Asylverfahren selbst bei einer Ablehnung des Asylantrags den Übergang in einen Sprachkurs begünstigt, würde man nicht unbedingt erwarten. Beides geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Längere Asylverfahren verzögern den Übergang in Erwerbstätigkeit. „Verlängert sich das Asylverfahren um sechs Monate, sinkt die Übergangsrate in Erwerbstätigkeit um elf Prozent“, schreiben die Arbeitsmarktforscherinnen Hanna Brenzel und Yuliya Kosyakova in der IAB-Studie. Grundsätzlich war es also richtig, die Dauer der Asylverfahren in den letzten Jahren deutlich zu verkürzen, betonen die Forscherinnen. In ihrer Studie haben sie den Zusammenhang zwischen der Dauer des Asylverfahrens und dessen Ausgang zum einen mit dem Übergang in Erwerbstätigkeit und zum anderen mit dem Übergang in Sprachkurse untersucht.

Die Herkunftsländer der Geflüchteten wurden in der Analyse ebenfalls berücksichtigt. So investieren Geflüchtete aus Ländern mit guter Bleibeperspektive wie Syrien verstärkt in den Spracherwerb. Der Abschluss eines Sprachkurses geht dann wiederum mit einer doppelt so hohen Übergangsrate in Erwerbstätigkeit einher.

Geflüchtete aus Ländern mit geringerer Bleibeperspektive wie Albanien nehmen dagegen schneller eine Erwerbstätigkeit auf. „Eventuell drängen Geflüchtete ohne beziehungsweise mit einer schlechten Bleibeperspektive schneller auf den Arbeitsmarkt, um ihre Bleibechancen zu verbessern oder aber ihre verbleibende Zeit zu nutzen, um Geld zu verdienen“, erklären Brenzel und Kosyakova.

Insgesamt hatten drei Viertel der befragten Geflüchteten einen Sprachkurs begonnen oder sogar bereits abgeschlossen. „Sowohl eine Anerkennung der Asylanträge als auch eine Duldung beschleunigen den Sprachkurseintritt – wichtig scheint also der Abschluss und weniger das Ergebnis des Asylverfahrens zu sein“, so die Arbeitsmarktforscherinnen. Die Unterschiede zwischen Geflüchteten mit einer Anerkennung und einer Ablehnung – auch bei Geduldeten wurde der Asylantrag abgelehnt, sie werden aber erst einmal nicht abgeschoben – seien nicht statistisch signifikant.

Die IAB-Studie beruht auf einer repräsentativen Wiederholungsbefragung von Geflüchteten, die in den Jahren 2013 bis 2016 nach Deutschland gekommen sind. In den Jahren 2016 und 2017 wurden dafür jeweils rund 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer befragt, knapp 3.000 von ihnen waren bei beiden Befragungswellen dabei. Die IAB-Studie ist im Internet abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2019/kb0619.pdf.

Rund 61,1 Milliarden Stunden arbeiteten die Erwerbstätigen im Jahr 2018 in Deutschland. Das entspricht einem Plus von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Erstmals seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1991 wurde damit die Schwelle von 61 Milliarden Stunden überschritten, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Der bisherige Höchststand lag bei 60,3 Milliarden Stunden im Jahr 1991.

Rund 61,1 Milliarden Stunden arbeiteten die Erwerbstätigen im Jahr 2018 in Deutschland. Das entspricht einem Plus von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Erstmals seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1991 wurde damit die Schwelle von 61 Milliarden Stunden überschritten, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Der bisherige Höchststand lag bei 60,3 Milliarden Stunden im Jahr 1991.

Die Zahl der Erwerbstätigen nahm im Jahr 2018 um 1,3 Prozent zu und hat mit 44,8 Millionen ebenfalls einen neuen Höchststand erreicht. „Im Jahr 2018 verzeichnen wir die meisten Erwerbstätigen und das höchste Arbeitsvolumen seit der Wiedervereinigung. Die Arbeit geht uns wahrlich nicht aus, auch wenn das oft behauptet wird“, erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.

Die durchschnittliche Jahresarbeitszeit der Erwerbstätigen lag 2018 bei 1.363 Stunden und stieg damit um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Selbstständige und mithelfende Familienangehörige waren 2018 durchschnittlich 1.915 Stunden erwerbstätig, beschäftigte Arbeitnehmer 1.287 Stunden.

Vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer arbeiteten 2018 durchschnittlich 1.647 Stunden, teilzeitbeschäftigte Arbeitnehmer 728 Stunden. Die durchschnittliche vereinbarte Wochenarbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten betrug 38, die der Teilzeitbeschäftigten 16,7 Stunden.

Die Beschäftigten haben 2018 durchschnittlich zwei Stunden Guthaben auf ihren Arbeitszeitkonten aufgebaut. Sie machten zudem im Durchschnitt 26,5 bezahlte Überstunden und damit 0,2 Stunden weniger als im Vorjahr. Die unbezahlten Überstunden lagen 2018 ebenfalls bei 26,5 Stunden und blieben damit im Vergleich zu 2017 unverändert.

„Die durchschnittliche Arbeitszeit der Beschäftigten stieg 2018 zum einen durch Plusstunden auf den Arbeitszeitkonten, aber auch im Trend durch mehr Vollzeit und weniger Minijobs“, so Arbeitsmarktökonom Weber.

Der Krankenstand lag 2018 mit 4,26 Prozent geringfügig über dem Niveau des Vorjahres (4,25 Prozent). Nach ersten vorläufigen Hochrechnungen ist die Kurzarbeit im Jahr 2018 etwas gesunken. Sie betrug 109.000 Personen nach 113.000 Personen im Vorjahr.

Eine Tabelle zur Entwicklung der Arbeitszeit steht im Internet unterhttps://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/tab-az2018.pdf.

Eine lange Zeitreihe mit den Jahreszahlen ab 1991 ist unterhttps://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/AZ_Komponenten.xlsx
abrufbar.

Weitere Informationen zur Verbreitung von bezahlten und unbezahlten Überstunden sind unterhttps://doku.iab.de/aktuell/2014/aktueller_bericht_1407.pdf
zu finden.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Februar gegenüber dem Vormonat um 0,2 Punkte auf 103,4 Punkte gefallen. Der aktuelle Stand des Frühindikators des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) lässt damit aber weiterhin eine positive Arbeitsmarktentwicklung in den kommenden Monaten erwarten.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Februar gegenüber dem Vormonat um 0,2 Punkte auf 103,4 Punkte gefallen. Der aktuelle Stand des Frühindikators des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) lässt damit aber weiterhin eine positive Arbeitsmarktentwicklung in den kommenden Monaten erwarten.

Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers hält sich dabei im Februar auf dem sehr hohen Niveau von 106,5 Punkten. „Die Konjunktur hat sich deutlich abgekühlt, aber der Beschäftigungsaufschwung geht weiter“, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Diese Robustheit sei seit Jahren charakteristisch für den Arbeitsmarkttrend: „Der Arbeitskräftebedarf bleibt hoch“, so Weber.

Die Arbeitslosigkeitskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers liegt allerdings nach einem neuerlichen Rückgang um 0,3 Punkte mittlerweile mit 100,3 Punkten nur noch leicht im positiven Bereich. „Die Arbeitsagenturen halten weitere Rückgänge der Arbeitslosigkeit für möglich, aber die Dynamik lässt nach“, kommentiert Weber. Mit der Konjunktur schwäche sich beispielsweise auch die Entwicklung in der Zeitarbeit ab, was einen weiteren Abbau der Arbeitslosigkeit erschwere.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Zum Download stehen bereit:

  • eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe
  • eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter www.iab.de/presse/abgrafik

Im vierten Quartal 2018 gab es bundesweit rund 1,46 Millionen offene Stellen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Gegenüber dem dritten Quartal 2018 erhöhte sich die Zahl der offenen Stellen um 221.000, gegenüber dem vierten Quartal 2017 um 275.000. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Im vierten Quartal 2018 gab es bundesweit rund 1,46 Millionen offene Stellen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Gegenüber dem dritten Quartal 2018 erhöhte sich die Zahl der offenen Stellen um 221.000, gegenüber dem vierten Quartal 2017 um 275.000. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

In Westdeutschland waren im vierten Quartal 2018 rund 1.134.000 offene Stellen zu vergeben, in Ostdeutschland rund 325.000.

„In allen Wirtschaftsabschnitten sehen wir ein deutliches Plus bei der Zahl offener Stellen. Das gilt sowohl im Vergleich zum Vorquartal als auch im Vergleich zum Vorjahresquartal“, erklärt der Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis.

Das Verhältnis von sofort zu besetzenden offenen Stellen und sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, die so genannte Vakanzrate, beträgt im Bundesdurchschnitt 3,5 Prozent. Auf 100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte kommen also 3,5 offene Stellen. Im vierten Quartal 2017 waren es noch 2,9 offene Stellen. „Die Personalnachfrage ist somit deutlich gestiegen“, so Kubis.

Das IAB untersucht mit der IAB-Stellenerhebung viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die den Arbeitsagenturen nicht gemeldet werden. Im vierten Quartal 2018 wurden Antworten von rund 14.500 Arbeitgebern aller Wirtschaftsbereiche ausgewertet.

Die Zeitreihen zur Zahl der offenen Stellen auf Basis der IAB-Stellenerhebung sind unter

https://www.iab.de/stellenerhebung/daten online veröffentlicht.

Mitarbeiter exportierender Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sind im Durchschnitt ein Jahr länger beschäftigt als ihre Kollegen in nicht exportierenden Betrieben. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Mitarbeiter exportierender Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sind im Durchschnitt ein Jahr länger beschäftigt als ihre Kollegen in nicht exportierenden Betrieben. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Während Mitarbeiter in exportierenden Betrieben der IAB-Studie zufolge eine mittlere betriebliche Beschäftigungsdauer von 7,7 Jahren aufweisen, sind es bei nicht exportierenden Betrieben 6,7 Jahre. „Exportierende Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes haben im Vergleich zu Betrieben, die ausschließlich für den inländischen Markt produzieren, niedrigere Fluktuationsraten ihrer Belegschaft und damit eine höhere Beschäftigungsstabilität. Dieser Befund ist besonders ausgeprägt in großen exportierenden Betrieben“, so die Arbeitsmarktforscher.

Die Fluktuationsrate setzt die in einem Jahr neu begonnenen und beendeten Beschäftigungsverhältnisse ins Verhältnis zur Zahl der Beschäftigten. In den Jahren 2000 bis 2016, dem Beobachtungszeitraum der Studie, betrug die Fluktuationsrate im Verarbeitenden Gewerbe im Schnitt knapp 20 Prozent – mit leicht sinkender Tendenz (2000: 20 Prozent, 2016: 18 Prozent). Exportierende Betriebe weisen dabei in den meisten Jahren eine um zwei bis vier Prozentpunkte niedrigere Fluktuationsrate auf als Betriebe, die ausschließlich für den einheimischen Markt produzieren. Darüber hinaus sind exportierende Betriebe im Schnitt größer, haben eine höhere Produktivität und bezahlen höhere Löhne.

Etwa jeder dritte Betrieb im Verarbeitenden Gewerbe erwirtschaftet einen Teil seines Umsatzes im Ausland. Diese Betriebe beschäftigen fast drei Viertel der Arbeitnehmer dieser Branche. Das Verarbeitende Gewerbe hat wie der Industriesektor insgesamt in Deutschland einen größeren Anteil an der Beschäftigung als in den meisten Industrieländern und zeichnet sich durch einen hohen Grad der internationalen Verflechtung und einen hohen Exportanteil aus. Auf die Gesamtwirtschaft bezogen arbeitet fast jeder dritte Beschäftigte in einem Betrieb, der mindestens einen Teil seines Umsatzes im Ausland erzielt.

Handelskonflikte, die zu höheren Zöllen und einer Einschränkung des internationalen Handels führen, können aufgrund von Absatzrückgängen zum einen unmittelbar Arbeitsplatzverluste verursachen. Die IAB-Studie weist darauf hin, dass durch solche Konflikte aber auch die Fluktuationsrate des Verarbeitenden Gewerbes in Deutschland steigen und die Beschäftigungsstabilität sinken kann.

Die IAB-Studie ist im Internet abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2019/kb0419.pdf.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Januar um 0,4 Punkte gegenüber dem Vormonat gefallen. Mit dem neuen Stand von 103,5 Punkten deutet der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) aber weiterhin auf eine positive Arbeitsmarktentwicklung in den kommenden Monaten hin.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Januar um 0,4 Punkte gegenüber dem Vormonat gefallen. Mit dem neuen Stand von 103,5 Punkten deutet der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) aber weiterhin auf eine positive Arbeitsmarktentwicklung in den kommenden Monaten hin.

Die Arbeitslosigkeitskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers ist im Januar um 0,5 Punkte gefallen, liegt mit 100,7 Punkten aber noch immer im positiven Bereich. Auch die Beschäftigungskomponente gibt nach. Trotz eines Rückgangs um 0,2 Punkte lässt der Stand von 106,3 Punkten aber eine Fortsetzung des starken Beschäftigungsaufschwungs erwarten.

„Ein Einbruch sieht anders aus“, kommentiert Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Obwohl ein harter Brexit mittlerweile deutlich wahrscheinlicher geworden sei, werde der deutsche Arbeitsmarkt auf Kurs bleiben. Zwar schwäche sich die Konjunktur ab, gegenüber derartigen Schwankungen sei der Arbeitsmarkt aber robust. „Arbeitskräfte gerade in verarbeitenden Berufen in der Exportwirtschaft sind knapp. Viele Unternehmen werden sich Beschäftigte sichern, auch in einer vorübergehenden Brexit-Delle“, so Weber. Mit bewährten Instrumenten wie der Kurzarbeit könne betroffenen Betrieben bei Bedarf über eine Durststrecke hinweggeholfen werden.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Zum Download stehen bereit:

  • eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe
  • eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter www.iab.de/presse/abgrafik

Der Wissenschaftsrat, das wichtigste wissenschaftspolitische Beratungsgremium der Bundesregierung, stellt dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erneut ein hervorragendes Zeugnis aus. Die Forschungsleistungen des IAB seien insgesamt von sehr guter Qualität, heißt es in der am Montag veröffentlichten Bewertung des IAB durch den Wissenschaftsrat.

Der Wissenschaftsrat, das wichtigste wissenschaftspolitische Beratungsgremium der Bundesregierung, stellt dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erneut ein hervorragendes Zeugnis aus. Die Forschungsleistungen des IAB seien insgesamt von sehr guter Qualität, heißt es in der am Montag veröffentlichten Bewertung des IAB durch den Wissenschaftsrat.

„Ausdrücklich zu würdigen ist die nachhaltig positive Weiterentwicklung des IAB seit der zurückliegenden Evaluation durch den Wissenschaftsrat im Jahr 2007. Es ist dem IAB gelungen, die hohe Qualität seiner Forschungs- und Beratungsleistungen zu konsolidieren und weiter auszubauen“, schreibt der Wissenschaftsrat. „Das IAB genießt hohes Ansehen in der wissenschaftlichen Fachgemeinschaft und ist sehr gut vernetzt mit universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen im In- und Ausland“.

Das IAB erbringe anspruchsvolle Beratungs- und Informationsleistungen von großer Relevanz für die Bundesagentur für Arbeit, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, die Politik und die Öffentlichkeit. Der Wissenschaftsrat betont dabei die Bedeutung der wissenschaftlichen Unabhängigkeit des Instituts: „Die strukturell abgesicherte wissenschaftliche Unabhängigkeit gibt dem Institut Spielräume bei der Auswahl von Forschungsthemen sowie die Freiheit zur Formulierung und Veröffentlichung von Forschungsergebnissen. Die wissenschaftliche Autonomie und die Verpflichtung auf parteipolitische Neutralität sind zugleich unabdingbare Voraussetzungen für die Aufgabenerfüllung des IAB, die in der Regel gesellschaftlich relevante Themen berührt, wie aktuell beispielsweise im Bereich der Migrations- und Flüchtlingsforschung.“ Die wissenschaftliche Unabhängigkeit sei grundlegend für das große Ansehen des IAB in Politik, Verwaltung und Wissenschaft. „Insbesondere durch seine Wirkungsforschung, etwa zu Mindestlohn und geringfügiger Beschäftigung, haben die Beratungsleistungen des IAB in den letzten Jahren einen bemerkenswerten politischen Bedeutungsgewinn erfahren“, so der Wissenschaftsrat.

Der 1957 gegründete Wissenschaftsrat berät die Regierungen des Bundes und der Länder in Fragen der Entwicklung der Hochschulen, der Wissenschaft und der Forschung. Die Stellungnahme zum IAB ist auf der Website des Wissenschaftsrats veröffentlicht:
www.wissenschaftsrat.de/download/2019/7488-19.pdf.

Immer mehr Geflüchteten gelingt die Integration in das deutsche Bildungssystem und in den Arbeitsmarkt. Das zeigt eine gemeinsame Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), des Forschungszentrums des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) und des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) am DIW Berlin auf der Basis einer repräsentativen Wiederholungsbefragung von Geflüchteten, die in den Jahren 2013 bis 2016 nach Deutschland gekommen sind. In den Jahren 2016 und 2017 wurden dafür jeweils rund 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer befragt, knapp 3.000 von ihnen waren bei beiden Befragungswellen dabei.

Immer mehr Geflüchteten gelingt die Integration in das deutsche Bildungssystem und in den Arbeitsmarkt. Das zeigt eine gemeinsame Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), des Forschungszentrums des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) und des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) am DIW Berlin auf der Basis einer repräsentativen Wiederholungsbefragung von Geflüchteten, die in den Jahren 2013 bis 2016 nach Deutschland gekommen sind. In den Jahren 2016 und 2017 wurden dafür jeweils rund 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer befragt, knapp 3.000 von ihnen waren bei beiden Befragungswellen dabei.

Die Hälfte der in den Jahren 2013 bis 2016 nach Deutschland gekommenen Geflüchteten besuchte bei der Folge-Befragung 2017 einen Integrationskurs oder hatte diesen bereits abgeschlossen – im Jahr 2016 traf dies erst auf ein Drittel zu. Betrachtet man nicht nur die Integrationskurse, sondern alle Arten von Sprachkursen, hatten 2017 sogar insgesamt drei Viertel der Geflüchteten an mindestens einem Sprachkurs teilgenommen. Dementsprechend berichtete 2017 rund ein Drittel (33 Prozent) der Geflüchteten von guten oder sehr guten Sprachkenntnissen – fast doppelt so viele wie bei der ersten Befragung im Jahr 2016 (18 Prozent). Ein weiteres Drittel berichtete 2017 von mittleren deutschen Sprachkenntnissen. Diese Selbsteinschätzungen deckten sich im Großen und Ganzen mit den Einschätzungen der Interviewerinnen und Interviewer zu den Sprachkenntnissen der Befragten.

„Wenn man bedenkt, dass der Erwerb der deutschen Sprache ein bedeutender Schlüssel für die Integration ist, sind diese Zahlen besonders erfreulich,“ kommentiert BAMF-Forscherin Nina Rother. „Die Erhebung zeigt allerdings auch, dass noch ein erheblicher Bedarf bei der Sprachförderung insgesamt und insbesondere für Frauen mit Kindern besteht.“

Rund zehn Prozent der erwachsenen Geflüchteten gingen 2017 in Deutschland zur Schule, studierten oder machten eine Ausbildung. Damit ist die Bildungsbeteiligung unter den Geflüchteten gegenüber der ersten Befragungswelle im Jahr 2016 um vier Prozentpunkte gewachsen. Insgesamt hat rund ein Fünftel der Geflüchteten, die 2016 angaben, eine Bildungseinrichtung in Deutschland besuchen zu wollen, diesen Wunsch 2017 umgesetzt. Der noch recht geringe Anteil sei teils auf noch nicht ausreichende Sprachkenntnisse, teils auf fehlende allgemeinbildende oder berufsbildende Voraussetzungen zurückzuführen, so die Studie.

Integration in den deutschen Arbeitsmarkt geht gut voran

Rund 20 Prozent der seit 2015 zugezogenen Geflüchteten gingen im Jahr 2017 einer Erwerbstätigkeit nach. Bis Oktober 2018 ist dieser Anteil auf 35 Prozent gestiegen, wie aktuelle Daten der Bundesagentur für Arbeit zeigen. „Die Integration in den deutschen Arbeitsmarkt geht gut voran“, stellt IAB-Forscher Herbert Brücker fest. „Diese Ergebnisse sollten ein Ansporn sein, Geflüchtete bei der Integration in den Arbeitsmarkt weiter mit gezielten Maßnahmen zu unterstützen, zum Beispiel indem Qualifikationen schneller anerkannt werden“, erklärt Brücker.

Geflüchtete Frauen sind allerdings deutlich seltener am Arbeitsmarkt aktiv als geflüchtete Männer. Die Unterschiede hängen der Studie zufolge teilweise mit den Familienkonstellationen zusammen, insbesondere wenn Kleinkinder zu betreuen sind.

Nicht geringes Risiko psychischer Erkrankungen

Erstmals wurde bei einer repräsentativen Befragung Geflüchteter in Deutschland auch das Thema Gesundheit angesprochen. Zwar sind der physische Gesundheitszustand und die allgemeine Gesundheitszufriedenheit der Geflüchteten gut, aber es zeigen sich deutlich höhere Risiken von psychischen Erkrankungen wie Depressionen bei den Geflüchteten im Vergleich zur Gesamtbevölkerung. Auch zeichnet sich eine erhöhte Wahrscheinlichkeit posttraumatischer Belastungsstörungen bei den Geflüchteten ab. Dies trifft insbesondere für geflüchtete Frauen und Ältere zu. „Das heißt allerdings nicht, dass die große Mehrheit von solchen Erkrankungen betroffen ist“, betont DIW-Forscher Hannes Kröger. „Nichtsdestotrotz muss hier gezielt geholfen werden, denn eine psychische Belastung stellt ein gewaltiges Hindernis für die Integration in Deutschland dar.“

Die Studie ist im Internet abrufbar unter www.iab.de/250119  www.bamf.de/kurzanalyse-sprache-und-beschaeftigung  und www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.612216.de/19-4.pdf.

Die Pendlermobilität von Auszubildenden fällt nicht nur zwischen den Regionen unterschiedlich aus – sie wird auch von Schulabschluss und Ausbildungsberuf beeinflusst. Das geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Vor allem in Berufen, die einen höheren Schulabschluss voraussetzen, finden sich hohe Pendlerquoten der Auszubildenden. Dabei sind Auszubildende in MINT-Berufen – also in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik - überdurchschnittlich häufig mobil.

Die Pendlermobilität von Auszubildenden fällt nicht nur zwischen den Regionen unterschiedlich aus – sie wird auch von Schulabschluss und Ausbildungsberuf beeinflusst. Das geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Vor allem in Berufen, die einen höheren Schulabschluss voraussetzen, finden sich hohe Pendlerquoten der Auszubildenden. Dabei sind Auszubildende in MINT-Berufen – also in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik - überdurchschnittlich häufig mobil.

Mehr als die Hälfte der Auszubildenden in MINT-Berufen pendelt in einen Nachbarkreis oder darüber hinaus. Auch Auszubildende in Marketing- und Medienberufen sind sehr häufig mobil: Fast jeder zweite von ihnen pendelt für die Ausbildung. In den Bau- und Ausbauberufen oder in Gebäude- und versorgungstechnischen Berufen haben dagegen mehr als drei Viertel der Auszubildenden eine Ausbildungsstelle vor Ort. Unterm Strich absolvieren rund zwei Drittel der Auszubildenden eine Lehre im Wohnortkreis. Falls nicht, müssen sie überwiegend nur in den Nachbarkreis pendeln.

Auszubildende mit Abitur sind überdurchschnittlich häufig mobil. Fast die Hälfte der Abiturienten, aber auch ein Drittel der Auszubildenden mit mittlerer Reife pendeln. Zum Vergleich: Bei den Auszubildenden mit Hauptschulabschluss oder ohne Schulabschluss gilt das für etwas mehr als ein Viertel.

„Für die regionale Ausbildungsplatzversorgung spielt insbesondere die Zahl der Großbetriebe vor Ort eine entscheidende Rolle. Viele Großbetriebe in einer Region sorgen dafür, dass dort auch viele Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen“, erklären die IAB-Arbeitsmarktforscher Oskar Jost, Holger Seibert und Doris Wiethölter. Sie weisen allerdings zugleich darauf hin, dass gut 70 Prozent aller Lehrlinge in kleinen und mittleren Betrieben ausgebildet werden. Diese Betriebe hätten jedoch zumeist eine begrenzte überregionale Sogwirkung auf Jugendliche, so die IAB-Forscher.

Städte wie Hamburg, Düsseldorf oder Stuttgart weisen eine gute Lehrstellenversorgung und durchweg hohe Einpendlerüberschüsse auf. Auszubildende aus ländlich geprägten Gebieten in Ost- und Norddeutschland legen dagegen im Durchschnitt weitere Entfernungen zurück als solche aus stärker verdichteten: „Das eher eingeschränkte Lehrstellenangebot in Verbindung mit hohen Entfernungen zu städtischen Zentren sind Gründe dafür, dass von dort aus weitere Strecken in Kauf genommen werden müssen“, schreiben die Forscher.

Während westdeutsche Lehrlinge fast ausschließlich in westdeutschen Städten und Landkreisen ihrer Ausbildung nachgehen, pendeln knapp vier Prozent der ostdeutschen Auszubildenden in den Westen. Zu Beginn des Jahrtausends lag der Anteil aber noch mehr als doppelt so hoch.

Die Studie ist im Internet abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2019/kb0219.pdf.

Deutschkenntnisse sind ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Arbeitsmarktintegration geflüchteter Menschen, zeigt eine am Donnerstag veröffentliche Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Sie beruht auf einer 2016 und 2017 durchgeführten Wiederholungsbefragung von geflüchteten Menschen aus Syrien und dem Irak, die nach dem Abschluss ihres Asylverfahrens Arbeitslosengeld II erhielten.

Deutschkenntnisse sind ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Arbeitsmarktintegration geflüchteter Menschen, zeigt eine am Donnerstag veröffentliche Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Sie beruht auf einer 2016 und 2017 durchgeführten Wiederholungsbefragung von geflüchteten Menschen aus Syrien und dem Irak, die nach dem Abschluss ihres Asylverfahrens Arbeitslosengeld II erhielten.

Von den im Jahr 2016 befragten Geflüchteten aus Syrien und dem Irak, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht erwerbstätig waren, hatten ein Jahr später 14 Prozent eine Beschäftigung. Diese Stellen waren zu etwa gleichen Teilen Minijobs und sozialversicherungspflichtige Tätigkeiten. 28 Prozent der Beschäftigungen haben zu einer Beendigung des Arbeitslosengeld-II-Bezugs geführt.

„Untersucht man die Erwerbsaufnahme im Befragungsjahr 2017, erweisen sich gute Deutschkenntnisse als entscheidender Erfolgsfaktor. Des Weiteren zeigt sich, dass Frauen deutlich seltener eine Erwerbstätigkeit aufnehmen als Männer“, so die IAB-Studie. Geflüchtete Männer und Frauen gaben bei der Befragung ein deutlich traditionelleres Familienbild an als nicht geflüchtete Arbeitslosengeld-II-Bezieher.

Gut entwickelt haben sich den Arbeitsmarktforschern zufolge die Sprachkenntnisse Geflüchteter: Im Jahr 2016 verfügten 24 Prozent der Befragten über nur geringe deutsche Sprachkenntnisse.  42 Prozent beurteilten ihre Kenntnisse als „zufriedenstellend“ und 34 Prozent stuften sie als „gut“ oder „sehr gut“ ein. Ein Jahr später zeigten sich in dieser Gruppe schon deutliche Veränderungen: Von den Personen mit geringen oder zufriedenstellenden deutschen Sprachkenntnissen im Jahr 2016 konnten 47 Prozent ihre Sprachkenntnisse innerhalb eines Jahres verbessern.

Noch wenig Veränderungen lassen sich bislang bei den Schul- und Berufsabschlüssen feststellen. 2016 verfügten 67 Prozent der Befragten über einen Schulabschluss, 31 Prozent über einen Berufs- oder Hochschulabschluss. Von den Personen ohne Schul- oder Berufsabschluss im Jahr 2016 weisen ein Jahr später acht Prozent einen zusätzlichen Abschluss auf. Hier sei allerdings zu beachten, dass der Erwerb von Schul-, Berufs- und Hochschulabschlüssen längere Zeiträume in Anspruch nimmt und häufig erst die notwendigen sprachlichen Voraussetzungen geschaffen werden müssen, betonen die IAB-Forscher. Im Jahr 2017 befanden sich insgesamt 23 Prozent der Befragten als Schüler, Auszubildende oder Studierende im Bildungssystem.

Grundlage der Studie ist die wiederholte Befragung von geflüchteten Menschen aus Syrien und dem Irak im Grundsicherungsbezug im Rahmen des Panels „Arbeitsmarkt und soziale Sicherung“ (PASS). Im Jahr 2016 nahmen 637 Personen zwischen 15 und 64 Jahren teil, von denen 369 ein Jahr später wieder befragt werden konnten.

Die Studie ist online abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2019/kb0519.pdf.