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Im zweiten Quartal 2019 gab es bundesweit rund 1,39 Millionen offene Stellen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Gegenüber dem ersten Quartal 2019 stieg die Zahl der offenen Stellen um rund 9.000, gegenüber dem zweiten Quartal 2018 um 175.000. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Im zweiten Quartal 2019 gab es bundesweit rund 1,39 Millionen offene Stellen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Gegenüber dem ersten Quartal 2019 stieg die Zahl der offenen Stellen um rund 9.000, gegenüber dem zweiten Quartal 2018 um 175.000. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

In Westdeutschland waren im zweiten Quartal 2019 rund 1.090.000 offene Stellen zu vergeben, in Ostdeutschland rund 299.000.

„Der steigende Bestand an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten geht einher mit einer weiterhin hohen Personalnachfrage. Die Dringlichkeit hat jedoch etwas nachgelassen: der Anteil der erst später zu besetzenden Stellen ist gegenüber dem Vorquartal um 2,1 Prozentpunkte auf nun 25,7 Prozent angewachsen“, erklärt Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis.

Im Verarbeitenden Gewerbe fiel die Zahl der offenen Stellen leicht auf 151.000. Gegenüber dem Vorquartal sind das rund 12.000 und im Vergleich zum Vorjahresquartal 3.000 Stellen weniger. Auch bei den Unternehmensnahen Dienstleistungen ist eine leichte Abwärtsbewegung zu beobachten. Im zweiten Quartal 2019 waren mit knapp 367.000 offenen Stellen 15.000 weniger zu besetzen als im Vorquartal, jedoch etwa 34.000 mehr als im entsprechenden Vorjahresquartal. In anderen Branchen setzt sich die starke Personalnachfrage fort. So bewegt sich die Zahl der offenen Stellen im Baugewerbe mit 143.000 Stellen auf Rekordniveau. Bei den Sonstigen Dienstleistungen ist mit rund 367.000 offenen Stellen der zweithöchste Wert seit 1992 zu verzeichnen.

Das IAB untersucht mit der IAB-Stellenerhebung viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die den Arbeitsagenturen nicht gemeldet werden. Im zweiten Quartal 2019 wurden Antworten von 9.000 Arbeitgebern aller Wirtschaftsbereiche ausgewertet. Die Zeitreihen zur Zahl der offenen Stellen auf Basis der IAB-Stellenerhebung sind unter https://www.iab.de/stellenerhebung/daten online veröffentlicht.

Bei der Beratung und Vermittlung von erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende steht nicht nur die einzelne Person im Mittelpunkt, auch ihre Familie, also die Bedarfsgemeinschaft, in der diese Person lebt, hat Einfluss auf den Vermittlungsprozess. Leben Paare mit Kindern zusammen, hat die Rollenaufteilung innerhalb der Bedarfsgemeinschaft Auswirkungen auf die Beratung und Vermittlung im Jobcenter. Auch durch Merkmale wie die Berufserfahrung des Partners wird die Intensität der Betreuung beeinflusst, zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW).

Bei der Beratung und Vermittlung von erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende steht nicht nur die einzelne Person im Mittelpunkt, auch ihre Familie, also die Bedarfsgemeinschaft, in der diese Person lebt, hat Einfluss auf den Vermittlungsprozess. Leben Paare mit Kindern zusammen, hat die Rollenaufteilung innerhalb der Bedarfsgemeinschaft Auswirkungen auf die Beratung und Vermittlung im Jobcenter. Auch durch Merkmale wie die Berufserfahrung des Partners wird die Intensität der Betreuung beeinflusst, zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW).

Indikator für die Intensität der Beratung ist dabei die nach Einschätzung der Vermittlungsfachkräfte angemessene Zeit, die zwischen Erst- und Folgegespräch vergeht. Lebt mindestens ein betreuungspflichtiges Kind im Haushalt, sehen die Befragten für Frauen eine weniger enge Taktung als angemessen an, während für Väter die gleiche Intensität als ratsam betrachtet wird wie für Männer ohne Kinder.

Die Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern setze der Beratung und Vermittlung insofern einen Rahmen, als die Vermittlungsfachkräfte auf die Situation in einer Bedarfsgemeinschaft reagierten, betonen die Arbeitsmarktforscher. Seien die Jobcenter-Mitarbeiter mit dem Modell des männlichen Haupternährers konfrontiert, versuchten sie zum Teil, auf eine individuelle Erwerbstätigkeit der Frauen hinzuwirken. Sie stießen aber auch an Grenzen ihrer Zuständigkeit, wenn normative Wertvorstellungen ins Spiel kämen.

Die angemessene Intensität der Beratung wird bei Personen mit Berufserfahrung höher eingeschätzt als bei Personen ohne entsprechende Erfahrung. Zudem sollten aus Sicht der Vermittlungsfachkräfte Personen mit wenig Berufserfahrung, deren Partner ebenfalls wenig Erfahrung vorweisen können, intensiver beraten werden, als Personen, die zwar selbst wenig Vorkenntnisse haben, aber mit einem Partner zusammenleben, der auf viel Berufserfahrung zurückgreifen kann. „Die Chance einer Bedarfsgemeinschaft als Ganzes, die Hilfebedürftigkeit zu überwinden, steht im Vordergrund, wenn Vermittlungsfachkräfte für ihr Vorgehen die Berufserfahrung einer arbeitsuchenden Person in Relation zur Berufserfahrung ihres Partners berücksichtigen“, erklären die Forscher. Gleichzeitig gehe es für die Vermittlungsfachkräfte auch immer darum, die Fähigkeiten und Bedürfnisse der einzelnen Leistungsberechtigten im Blick zu haben. Die ganzheitliche Betrachtung beider Seiten sei somit zentral für den Vermittlungsprozess.

Die IAB-Studie ist online abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2019/kb1419.pdf.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Juli um 0,6 Punkte gefallen. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) weist mit 101,6 Punkten zwar noch einen positiven Stand aus, ist aber gegenüber dem vergangenen Jahr deutlich gesunken. Einen niedrigeren Wert gab es zuletzt im Sommer 2013. Sowohl die Aussichten für die Arbeitslosigkeits- als auch für die Beschäftigungsentwicklung verschlechterten sich.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Juli um 0,6 Punkte gefallen. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) weist mit 101,6 Punkten zwar noch einen positiven Stand aus, ist aber gegenüber dem vergangenen Jahr deutlich gesunken. Einen niedrigeren Wert gab es zuletzt im Sommer 2013. Sowohl die Aussichten für die Arbeitslosigkeits- als auch für die Beschäftigungsentwicklung verschlechterten sich.

Die Arbeitslosigkeitskomponente ist um 0,4 Punkte auf 98,1 Punkte zurückgegangen. Dies deutet auf saisonbereinigt steigende Arbeitslosenzahlen in den nächsten Monaten hin. „Im gegenwärtigen Konjunkturabschwung erwarten die Arbeitsagenturen stärkeren Gegenwind“ sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Vermittlungen in konjunkturabhängige Bereiche wie die Zeitarbeit würden schwieriger. Die aktuellen Nachrichten über Stellenabbau bei Großkonzernen seien aber nicht repräsentativ für den Arbeitsmarkt. „Insgesamt lag die Entlassungsquote seit der Wiedervereinigung noch nie so niedrig wie heute“, erläutert Weber.

Dies sei auch der wesentliche Grund dafür, dass die Beschäftigung weiterhin steige. So liegt die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers im Juli mit 105,2 Punkten noch immer deutlich im positiven Bereich. Gegenüber dem Vormonat gab es allerdings einen Rückgang um 0,8 Punkte. „Der Arbeitsmarkt bleibt auf Kurs, aber ganz spurlos wird der Konjunkturabschwung auch nicht an ihm vorbeigehen“, so Weber.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Zum Download stehen bereit:

  • eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe
  • eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter www.iab.de/presse/abgrafik

Der deutsche Arbeitsmarkt konnte den Strukturwandel seit den 70er Jahren bislang alles in allem ausgleichen. Auf längere Sicht betrachtet entstanden etwa in dem Maß, wie Arbeitsplätze abgebaut wurden, auch neue. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Der deutsche Arbeitsmarkt konnte den Strukturwandel seit den 70er Jahren bislang alles in allem ausgleichen. Auf längere Sicht betrachtet entstanden etwa in dem Maß, wie Arbeitsplätze abgebaut wurden, auch neue. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Trotz der vermehrten Automatisierung in der Industrie seit den 70er Jahren ist der Arbeitsplatzabbau durch Arbeitsplatzaufbau in anderen Betrieben oder Sektoren ausgeglichen worden. „Technischer Fortschritt hat in Deutschland bislang nicht zu weniger Arbeit geführt, sondern zu einer Umschichtung von Arbeitsplätzen und Arbeitskräften“, schreiben die IAB-Forscher Hermann Gartner und Heiko Stüber.

Für Hochqualifizierte seien sogar mehr Arbeitsplätze hinzugekommen als verschwunden, so die IAB-Forscher. Für Geringqualifizierte sind den Forschern zufolge dagegen weniger Stellen entstanden als abgebaut wurden. Die technologische Entwicklung war also verbunden mit einer qualitativen Veränderung des Bedarfs an Arbeitskräften: Die Nachfrage nach hochqualifizierten Arbeitskräften ist gestiegen, die Nachfrage nach Geringqualifizierten hat abgenommen. Die zunehmend besser ausgebildeten Arbeitskräfte konnten vom Arbeitsmarkt aufgenommen werden. Gleichzeitig wuchs ab den 70er Jahren lange Zeit die Arbeitslosigkeit bei den Geringqualifizierten.

Durch die Computerisierung in den vergangenen 20 Jahren ist der Anteil der Arbeitsplätze, die verloren gingen, nicht angestiegen. Seit 2005 ist er sogar zurückgegangen. „Es gibt also keinen Trend zu einem Turboarbeitsmarkt, denn dann müssten die Auf- und Abbauraten steigen“, erklären Gartner und Stüber.

Bezogen auf die aktuelle Digitalisierungsdebatte („Wirtschaft 4.0“) erwarten die Forscher, dass auch dieses Mal das Beschäftigungsniveau in Deutschland unterm Strich nicht sinken wird. Das IAB prognostiziert allerdings große Umbrüche: Durch die Digitalisierung werden rund 1,5 Millionen Stellen wegfallen, jedoch in ähnlichem Umfang auch neue entstehen. „Dass neu entstehende Arbeitsplätze oft ein anderes Anforderungsniveau aufweisen als die weggefallenen Arbeitsplätze, ist mit ein Grund, dass es immer ein bestimmtes Maß an Mismatch-Arbeitslosigkeit gibt“, so die Forscher. Qualifizierung sowie professionelle Beratung und Vermittlung seien deshalb von zentraler Bedeutung, damit die Beschäftigten mit den Herausforderungen der Digitalisierung schritthalten können.

Die Studie ist online abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2019/kb1319.pdf.

Wirtschaftlich starke Regionen mit niedriger Arbeitslosigkeit zahlen mehr Beiträge als sie Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung erhalten. Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit empfangen dagegen mehr Leistungen als sie Beiträge zahlen. Eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt: Die regionalen Verteilungsmuster von Arbeitslosenversicherung und Länderfinanzausgleich ähneln sich.

Wirtschaftlich starke Regionen mit niedriger Arbeitslosigkeit zahlen mehr Beiträge als sie Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung erhalten. Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit empfangen dagegen mehr Leistungen als sie Beiträge zahlen. Eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt: Die regionalen Verteilungsmuster von Arbeitslosenversicherung und Länderfinanzausgleich ähneln sich.

Die regionale Umverteilung ist sowohl bei der Arbeitslosenversicherung wie beim Länderfinanzausgleich nach wie vor von einem starken West-Ost-Gefälle geprägt. Innerhalb Westdeutschlands zeichnet sich ein Süd-Nord-Gefälle ab. Insbesondere in Bremen, das unter den westdeutschen Bundesländern die höchste Arbeitslosigkeit aufweist, liegen die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung deutlich unter den Ausgaben. In den süddeutschen Regionen werden hingegen - abgesehen von den Krisenjahren von 2008 bis 2010 - mehr Beiträge erzielt als Ausgaben getätigt.

In den Krisenjahren von 2008 bis 2010 lagen in allen Bundesländern die Einnahmen der Arbeitslosenversicherung unter den Ausgaben. Beim Kurzarbeitergeld zeigt die IAB-Studie zudem ein völlig anderes räumliches Verteilungsmuster. Die besonders unter der Wirtschaftskrise leidenden süddeutschen Industriegebiete erhielten deutlich mehr Kurzarbeitergeld als andere Teile Deutschlands. Baden-Württemberg bekam in den Jahren 2009 bis 2011 ein Viertel des gesamten Kurzarbeitergeldes. Dies stützte die Kaufkraft in Baden-Württemberg mit fast 2,4 Milliarden Euro, in Mecklenburg-Vorpommern dagegen mit rund 100 Millionen Euro. Im Juni 2009 bezogen 8,3 Prozent der abhängig Beschäftigten in Baden-Württemberg Kurzarbeitergeld, während es in Mecklenburg-Vorpommern 1,5 Prozent waren. „Das Kurzarbeitergeld eignet sich gut, um die Folgen von Konjunkturschocks abzufedern, die sich regional unterschiedlich stark auswirken“, erklären die Forscher Kerstin Bruckmeier, Karl Heinz Hausner und Enzo Weber.

Die regionale Umverteilung durch die Arbeitslosenversicherung ist im Laufe der Jahre stark zurückgegangen. Während bis zum Jahr 2010 bei den ostdeutschen Bundesländern ein zum Länderfinanzausgleich vergleichbar hohes Niveau erreicht wurde, fallen die regionalen Defizite seit dem Jahr 2011 deutlich geringer aus. Dies ist den Forschern zufolge darauf zurückzuführen, dass sich gerade in Regionen mit vormals sehr hoher Arbeitslosigkeit wie Ostdeutschland die Arbeitslosigkeit stark reduziert hat: „Mit der Verbesserung der Arbeitsmarktlage ist auch der auf die Arbeitslosigkeitssituation bezogene regionale Umverteilungsbedarf gesunken.“ Bei der Diskussion um den Länderfinanzausgleich sei aber auch zu beachten, dass ein anderer Umverteilungskanal, über die Arbeitslosenversicherung, stark an Bedeutung verloren habe.

Die IAB-Studie ist online abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2019/kb1219.pdf.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Juni um 0,6 Punkte gefallen. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) weist mit 102,1 Punkten zwar noch einen guten Stand aus. Die Arbeitslosigkeitskomponente hat allerdings abermals deutlich nachgegeben und zeigt saisonbereinigt steigende Arbeitslosenzahlen in den kommenden Monaten an.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Juni um 0,6 Punkte gefallen. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) weist mit 102,1 Punkten zwar noch einen guten Stand aus. Die Arbeitslosigkeitskomponente hat allerdings abermals deutlich nachgegeben und zeigt saisonbereinigt steigende Arbeitslosenzahlen in den kommenden Monaten an.

Die Arbeitslosigkeitskomponente ist um 0,9 Punkte auf 98,3 Punkte zurückgegangen und liegt damit klar unter der neutralen Marke von 100 Punkten. „Die Arbeitsagenturen erwarten in den kommenden Monaten höhere Arbeitslosenzahlen“, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Dahinter stehe die schwache Wirtschaftsentwicklung, welche die Jobchancen schmälere. So etwa in der Zeitarbeit, die früh auf Konjunkturschwankungen reagiert.

Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers ist im Juni um 0,2 Punkte gesunken. Der aktuelle Stand von 106,0 Punkten lässt aber weiter steigende Beschäftigtenzahlen erwarten. „Die Beschäftigung ist gegenüber konjunkturellen Schwankungen deutlich robuster als früher – selbst in einem Konjunkturabschwung gibt es noch einen positiven Ausblick“, erklärt Weber. Die Entwicklung werde aber im Vergleich zu den vergangenen Jahren abflachen.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Zum Download stehen bereit:

  • eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe
  • eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter www.iab.de/presse/abgrafik

26 Prozent aller Betriebe bieten zumindest einem Teil ihrer Beschäftigten die Möglichkeit, mobil zu arbeiten, also von zu Hause aus oder von unterwegs. Zwölf Prozent der Beschäftigten nutzen dies. Detaillierte Aussagen können auf Grundlage der Betriebs- und Beschäftigtenbefragung „Linked Personnel Panel (LPP)“ für privatwirtschaftliche Betriebe mit mindestens 50 Mitarbeitern getroffen werden. Hier beträgt der Anteil der Betriebe, die Arbeiten von zu Hause aus möglich machen, 37 Prozent. Ein regelmäßiges Homeoffice von mindestens einem Tag in der Woche ermöglichen 16 Prozent der privatwirtschaftlichen Betriebe mit mindestens 50 Mitarbeitern. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des ZEW – Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung hervor.

26 Prozent aller Betriebe bieten zumindest einem Teil ihrer Beschäftigten die Möglichkeit, mobil zu arbeiten, also von zu Hause aus oder von unterwegs. Zwölf Prozent der Beschäftigten nutzen dies. Detaillierte Aussagen können auf Grundlage der Betriebs- und Beschäftigtenbefragung „Linked Personnel Panel (LPP)“ für privatwirtschaftliche Betriebe mit mindestens 50 Mitarbeitern getroffen werden. Hier beträgt der Anteil der Betriebe, die Arbeiten von zu Hause aus möglich machen, 37 Prozent. Ein regelmäßiges Homeoffice von mindestens einem Tag in der Woche ermöglichen 16 Prozent der privatwirtschaftlichen Betriebe mit mindestens 50 Mitarbeitern. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des ZEW – Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung hervor.

Im Jahr 2017 arbeiteten 22 Prozent der Beschäftigten in Betrieben der Privatwirtschaft mit mindestens 50 Beschäftigten wenigstens gelegentlich mobil. Das bedeutet einen Anstieg von drei Prozentpunkten innerhalb von vier Jahren.

Die erhöhte Flexibilität zeigt sich als zweischneidiges Schwert: Während die Hälfte der Beschäftigten, die von zu Hause aus arbeiten, eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben als Vorteil sieht, berichten beinahe ebenso viele von Problemen bei der Trennung von Beruf und Privatleben.

Beschäftigte nutzen das Angebot eher stunden- als tageweise: 63 Prozent der Beschäftigten, die Homeoffice nutzen, sind nur stundenweise von zu Hause aus tätig. 22 Prozent gaben an, ausschließlich ganztägig von zu Hause aus zu arbeiten, während 16 Prozent eine Mischung aus beidem ausüben.

Nach eigenen Angaben hat jeder neunte Beschäftigte aus privatwirtschaftlichen Betrieben mit mindestens 50 Beschäftigten trotz geeigneter Tätigkeit einen unerfüllten Homeoffice-Wunsch. „In der öffentlichen Diskussion wird häufig unterstellt, dass ein Großteil der Beschäftigten zumindest ab und an gerne von zu Hause arbeiten würde. Dabei wird regelmäßig übersehen, dass dies gar nicht zutrifft“, erklären die Autoren der Studie.

Etwa zwei Drittel der Beschäftigten, die nicht von zu Hause aus arbeiten, lehnen diese Möglichkeit grundsätzlich ab. Die wichtigsten Gründe hierfür sind die fehlende Eignung der Tätigkeit, der Wunsch des Vorgesetzten nach Anwesenheit des Beschäftigten und der Wunsch des Beschäftigten nach einer Trennung von Beruf und Privatem.

Die IAB-Studie ist online abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2019/kb1119.pdf.

Die bezahlten und unbezahlten Überstunden je Arbeitnehmer sind im ersten Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahr um jeweils 0,4 Stunden gesunken. Grund dafür sei die konjunkturelle Abschwächung, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Die bezahlten und unbezahlten Überstunden je Arbeitnehmer sind im ersten Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahr um jeweils 0,4 Stunden gesunken. Grund dafür sei die konjunkturelle Abschwächung, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Die Beschäftigten machten im ersten Quartal im Durchschnitt 6,4 bezahlte Überstunden und 6,0 unbezahlte Überstunden. Das sind jeweils 0,4 Stunden weniger als im ersten Quartal 2018. „Die Zahl der Überstunden geht mit der konjunkturellen Abschwächung seit dem vergangenen Jahr zurück“, erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.

Die Zahl der Erwerbstätigen nahm um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu und lag im ersten Quartal 2019 bei knapp 44,9 Millionen. Insgesamt arbeiteten die Erwerbstätigen in Deutschland im ersten Quartal 2019 15,6 Milliarden Stunden. Das bedeutet einen Anstieg von 1,5 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Die Arbeitszeit pro Erwerbstätigem lag im ersten Quartal 2019 bei 347,9 Stunden und stieg damit um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die durchschnittliche vereinbarte Wochenarbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten betrug 38 und die der Teilzeitbeschäftigten 17 Stunden.

Die durchschnittliche Arbeitszeit der Teilzeitbeschäftigten lag im ersten Quartal 2019 bei 187 Stunden und stieg damit um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit arbeiteten Teilzeitbeschäftigte länger als jemals zuvor nach der Wiedervereinigung. „Das liegt an dem fortgesetzten Rückgang von Minijobbern mit niedrigen Arbeitszeiten und dem trendmäßigen Anstieg von sozialversicherungspflichtig Teilzeitbeschäftigten“, so Arbeitsmarktökonom Weber.
Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten stieg im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,2 Prozent, die der Vollzeitbeschäftigten um 1,5 Prozent. Die Teilzeitquote lag mit 39 Prozent leicht unter dem Stand des Vorjahres (-0,1 Prozentpunkte).

Der Krankenstand lag im ersten Quartal mit 5,3 Prozent geringfügig unter dem Niveau des Vorjahres (5,5 Prozent). Nach ersten vorläufigen Hochrechnungen ist die Kurzarbeit im ersten Quartal etwas gesunken. Sie betrug 313.000 Personen nach 325.000 Personen im Vorjahr.

Eine Tabelle zur Entwicklung der Arbeitszeit steht im Internet unter https://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/tab-az1901.pdf.

Eine lange Zeitreihe mit den Jahreszahlen ab 1991 ist unter https://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/AZ_Komponenten.xlsx abrufbar.

Weitere Informationen zur Verbreitung von bezahlten und unbezahlten Überstunden sind unter https://doku.iab.de/aktuell/2014/aktueller_bericht_1407.pdf zu finden.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Mai um 0,5 Punkte gefallen. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) weist mit 102,5 Punkten zwar noch einen guten Stand aus, dieser ist aber niedriger als das Niveau der vergangenen drei Jahre.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Mai um 0,5 Punkte gefallen. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) weist mit 102,5 Punkten zwar noch einen guten Stand aus, dieser ist aber niedriger als das Niveau der vergangenen drei Jahre.

Die Arbeitslosigkeitskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers ist um 0,8 Punkte auf 98,8 Punkte zurückgegangen. Das ist der niedrigste Wert seit dem Jahr 2013. Seit drei Monaten wird zudem die Marke von 100 Punkten unterschritten, was tendenziell einen Anstieg der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit signalisiert. „Mittlerweile hinterlässt die Konjunkturflaute ihre Spuren“, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Im milden Frühling sei die Arbeitslosigkeit noch durch günstige Wettereffekte entlastet worden. Ein weiterer Abbau sei nun aber auf eine wirtschaftliche Erholung angewiesen.

Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers ist im Mai um 0,4 Punkte gesunken. Seit dem Höchststand aus dem März 2018 hat sie fast zwei Punkte verloren. Allerdings liegt der aktuelle Wert von 106,1 Punkten noch deutlich im positiven Bereich. „Der Beschäftigungsaufschwung ist robust, aber es wird nicht mehr ein Rekordplus das nächste jagen“, so Weber.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Zum Download stehen bereit:

  • eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe
  • eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter www.iab.de/presse/abgrafik

Im Jahr 2018 arbeiteten 46 Prozent der Beschäftigten in Betrieben mit Branchentarifvertrag. Die Tarifabdeckung ist dabei im Westen deutlich höher als im Osten. Rund 49 Prozent der westdeutschen und etwa 35 Prozent der ostdeutschen Beschäftigten arbeiteten in einem Betrieb, in dem ein Branchentarifvertrag galt. Das zeigen Daten des IAB-Betriebspanels, einer jährlichen Befragung von rund 15.000 Betrieben durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Im Jahr 2018 arbeiteten 46 Prozent der Beschäftigten in Betrieben mit Branchentarifvertrag. Die Tarifabdeckung ist dabei im Westen deutlich höher als im Osten. Rund 49 Prozent der westdeutschen und etwa 35 Prozent der ostdeutschen Beschäftigten arbeiteten in einem Betrieb, in dem ein Branchentarifvertrag galt. Das zeigen Daten des IAB-Betriebspanels, einer jährlichen Befragung von rund 15.000 Betrieben durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Anteil der Beschäftigten in Betrieben mit Branchentarifverträgen kaum verändert, seit 1996 ist er allerdings in beiden Landesteilen um 21 Prozentpunkte gesunken.

Auch die Verbreitung von Firmen- oder Haustarifverträgen blieb im Vergleich zum Vorjahr weitgehend konstant: diese galten 2018 für acht Prozent der westdeutschen und für elf Prozent der ostdeutschen Beschäftigten.

44 Prozent der westdeutschen und 55 Prozent der ostdeutschen Beschäftigten arbeiteten 2018 in Betrieben, in denen es keinen Tarifvertrag gab. In Westdeutschland waren jedoch rund die Hälfte dieser Arbeitnehmer in Betrieben beschäftigt, die sich eigenen Angaben zu Folge an Branchentarifverträgen orientierten. In Ostdeutschland lag dieser Anteil bei 44 Prozent.

Der Beitrag von Susanne Kohaut zum Thema Tarifbindung im Online-Magazin IAB-Forum ist kostenfrei abrufbar unter https://www.iab-forum.de/tarifbindung-weiterhin-deutliche-unterschiede-zwischen-ost-und-westdeutschland/.