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Seit 2010 stieg die Übernahmequote von Auszubildenden um 18 Prozentpunkte an und erreichte 2024 mit 79 Prozent einen neuen Höchstwert. Gleichzeitig sank die Zahl der Ausbildungsabschlüsse im selben Zeitraum um 14 Prozent. Der Anteil der unbesetzten Ausbildungsstellen ging 2024 zwar leicht gegenüber dem Vorjahr auf 33 Prozent zurück, lag damit aber weiterhin auf sehr hohem Niveau. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Die besten Übernahmechancen hatten Auszubildende im Finanz- und Versicherungswesen, in den Bereichen Bergbau/Energie- und Wasserversorgung, Verkehr und Lagerei sowie in der öffentlichen Verwaltung: Fast neun von zehn Ausbildungsabsolvierenden wurden 2024 in diesen Branchen übernommen. Mit 60 Prozent war die Übernahmequote in der Land- und Forstwirtschaft hingegen am niedrigsten. Die Übernahmequote stieg 2024 in allen Branchen. Im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bereich Information und Kommunikation stieg die Übernahmequote am schwächsten, während der Zuwachs mit 36 Prozent im Bereich Erziehung und Unterricht am stärksten ausfiel. „Angesichts des sich verschärfenden Fachkräftemangels im Bereich Erziehung und Unterricht gehen Betriebe offenbar häufiger Kompromisse bei der Übernahme ihrer Absolvierenden ein“, erklärt IAB-Direktor Bernd Fitzenberger.

Betrieben in Deutschland fällt es nach wie vor schwer, angebotene Ausbildungsplätze zu besetzen. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge sank im Jahr 2024 auf 471.000 und lag damit weiterhin deutlich unter dem Niveau vor der Corona-Krise. „Jede dritte Ausbildungsstelle bleibt unbesetzt, obwohl die Nachfrage der Jugendlichen nach einer dualen Ausbildung zuletzt wieder gestiegen ist. Der Anteil nicht besetzter Ausbildungsstellen liegt somit weiterhin weit über dem Niveau vor Corona“, so IAB-Forscherin Ute Leber. Der Anteil der ausbildungsberechtigten Betriebe lag 2024 bei 51 Prozent und hat sich seit Beginn der Corona-Krise kaum verändert. Von den ausbildungsberechtigten Betrieben beteiligten sich 56 Prozent an der Ausbildung. Der häufigste Grund, warum Betriebe nicht ausbilden, war fehlendes Personal. „Dass offene Stellen oft unbesetzt bleiben, schränkt Betriebe dabei ein, Fachkräfte selbst auszubilden. Somit verstärkt der Fachkräftemangel heute den Fachkräftemangel von morgen“, so IAB-Forscherin Barbara Schwengler.

Die Studie beruht auf dem IAB-Betriebspanel, einer repräsentativen jährlichen Wiederholungsbefragung von rund 15.000 Betrieben aller Betriebsgrößen und Branchen. Die Studie und die Daten sind abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2025/kb2025-14.pdf.

Eingewanderte in Deutschland und acht weiteren Ländern – Kanada, Dänemark, Frankreich, Niederlande, Norwegen, Spanien, Schweden und den USA – erzielen im Durchschnitt deutlich geringere Einkommen als Einheimische. In Deutschland beträgt der Einkommensunterschied bei der ersten Generation 19,6 Prozent. Der Hauptgrund liegt nicht in ungleicher Bezahlung bei gleicher Tätigkeit, sondern in eingeschränktem Zugang zu besser bezahlten Branchen, Berufen und Unternehmen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie für die Fachzeitschrift „Nature“, in der Mitautor Malte Reichelt, Forscher im Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), und ein internationales Team von Kolleg*innen Daten von 13,5 Millionen Einwanderern und einheimischen Arbeitnehmenden in neun Ländern analysierten.

Drei Viertel des Lohnunterschieds lassen sich darauf zurückzuführen, dass Eingewanderte seltener in hochbezahlten Branchen oder Positionen beschäftigt sind. Etwa ein Viertel des Unterschieds ergibt sich aus ungleicher Bezahlung innerhalb desselben Unternehmens und derselben Position. „Bei der Integration geht es nicht nur um gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Es geht vor allem darum, strukturelle Zugangsbarrieren in gut bezahlte Beschäftigungsbereiche abzubauen“, so IAB-Forscher und Mitautor der Studie Malte Reichelt. „Gezielte Maßnahmen – etwa Sprachförderung, Anerkennung ausländische Abschlüsse, Ausbau beruflicher Netzwerke und bessere Informationsvermittlung – sind wichtig, um strukturelle Barrieren abzubauen“, so Reichelt weiter.

In Deutschland besteht auch bei der zweiten Generation eingewanderter Personen eine Lohnlücke – sie beträgt im Schnitt 7,7 Prozent. Zwar ist diese Differenz geringer als bei der Elterngeneration, doch insbesondere Nachkommen von Personen aus Afrika und dem Nahen Osten sind weiterhin benachteiligt. Auch bei der zweiten Generation ist der Großteil des Lohngefälles auf unterschiedliche Berufs- und Branchenverteilungen zurückzuführen; die innerbetriebliche Lohnungleichheit liegt bei 1,1 Prozent.

Über alle untersuchten Länder hinweg verdienen Eingewanderte im Schnitt 17,9 Prozent weniger als Einheimische. Die Differenz fällt je nach Land unterschiedlich aus: Die größten Lohnlücken bei der ersten Generation wurden in Spanien mit 29,3 Prozent und Kanada mit 27,5 Prozent festgestellt, gefolgt von Norwegen mit 20,3 Prozent, Deutschland mit 19,6 Prozent, Frankreich mit 18,9 Prozent und den Niederlanden mit 15,4, Prozent. Deutlich geringer waren die Unterschiede in den USA mit 10,6 Prozent, Dänemark mit 9,2 Prozent und Schweden mit 7 Prozent. Auch für die zweite Generation zeigen sich Einkommensunterschiede – im Schnitt liegt die Lohnlücke hier bei 5,7 Prozent. Am größten ist das Lohngefälle in der zweiten Generation in Norwegen mit 8,7 Prozent, am niedrigsten in Kanada mit 1,9 Prozent.

Die Studie wurde von einem internationalen Forschungsteam unter der Leitung von Are Hermansen (Universität Oslo) und unter Beteiligung von Wissenschaftler*innen aus Europa und Nordamerika durchgeführt, darunter Malte Reichelt, Forscher im Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und Juniorprofessor für Computational Social Science an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Die Studie vergleicht erstmals systematisch über mehrere Länder hinweg Lohnunterschiede zwischen Eingewanderten und Einheimischen und deren Ursachen mithilfe von administrativen Daten. Insgesamt wurden Daten von 13,5 Millionen Personen aus neun Einwanderungsländern (Kanada, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Niederlande, Norwegen, Spanien, Schweden, USA) untersucht. Die Studie ist in der Fachzeitschrift „Nature“ erschienen und abrufbar unter: https://doi.org/10.1038/s41586-025-09259-6

Die derzeitigen Hinzuverdienstregelungen im Bürgergeld, Wohngeld und Kinderzuschlag bieten vielen Haushalten nur begrenzte finanzielle Anreize zur Arbeitsaufnahme oder -ausweitung. Die neue Bundesregierung kündigt in ihrem Koalitionsvertrag an, die finanziellen Arbeitsanreize für Beziehende von Bürgergeld und den angrenzenden bedarfsgeprüften Leistungen Wohngeld und Kinderzuschlag zu verbessern. Modellrechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigen: Durch gezielte Änderungen an Freibeträgen und Anrechnungsregeln könnte das Arbeitsangebot um bis zu 170.000 Vollzeitäquivalente steigen - jedoch zu unterschiedlichen fiskalischen Kosten und verbunden mit einem Anstieg der Sozialleistungsempfänger*innen.

In allen untersuchten Reformszenarien steigt das Arbeitsangebot, gemessen in zusätzlichen Vollzeitäquivalenten, zwischen 70.000 und 170.000 Personen. Besonders starke Effekte zeigen sich bei Reformen, die geringe Erwerbseinkommen stärker anrechnen. Solche Varianten erzielen stärkere Arbeitsangebotszuwächse bei vergleichsweise niedrigen fiskalischen Kosten, sind aber für viele Haushalte kurzfristig mit Einkommensverlusten verbunden. Dagegen führen Reformen mit umfassender Entlastung aller Einkommensgruppen zwar ebenfalls zu mehr Beschäftigung, verursachen jedoch vergleichsweise hohe fiskalische Mehrausgaben von bis zu 5 Milliarden Euro jährlich.

Die Zahl der Haushalte, die Bürgergeld beziehen, sinkt in einigen untersuchten Szenarien um bis zu 390.000 – allerdings nimmt gleichzeitig die Zahl der wohngeld- und kinderzuschlagsbeziehenden Haushalte um 1,2 Millionen deutlich zu. Dieser Anstieg der Sozialleistungsbeziehenden ist ein unvermeidbarer Effekt bei einer Absenkung der Transferentzugsraten über den gesamten Einkommensbereich, in dem Haushalte Leistungsansprüche haben. „Reformen der Hinzuverdienstregelungen können höhere Arbeitsanreize schaffen“, betont IAB-Forscher Jürgen Wiemers. „Sie erfordern aber eine klare Abwägung zwischen Zielkonflikten wie fiskalischer Belastung, Empfängerstruktur und kurzfristigen Einkommenseinbußen für Haushalte mit niedrigen Einkommen.“

Untersucht wurden 54 Reformszenarien, bei denen die Regeln zur Anrechnung von Erwerbseinkommen auf die Sozialleistung im Bürgergeld, Wohngeld und Kinderzuschlag systematisch verändert wurden. Die Modellrechnungen basieren auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und dem IAB-Mikrosimulationsmodell. Die Studie ist abrufbar unter: https://iab-forum.de/reformen-der-hinzuverdienstmoeglichkeiten-bei-buergergeld-wohngeld-und-kinderzuschlag-ein-balanceakt-zwischen-vielen-zielkonflikten

Die Stunden auf Gleitzeit- und Kurzzeitkonten erreichten mit 473 Millionen Stunden im vierten Quartal 2023 einen Höchststand. Dies entspricht 140 Millionen Stunden mehr als noch im Jahr 2013. Die zunehmende Bedeutung von Arbeitszeitkonten zeigt sich im stark wachsenden Anteil der Betriebe und Verwaltungen, die diese nutzen. In der am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) werden erstmals gesamtwirtschaftlich repräsentative Daten über die Stundenzahl auf den Arbeitszeitkonten deutscher Beschäftigter vorgelegt.

Die 473 Millionen angesparten Arbeitsstunden entsprachen einer geschätzten Nettolohnsumme von insgesamt 9,45 Milliarden Euro und rund 0,9 Prozent des gesamten Jahresarbeitsvolumens. Anders ausgedrückt: „Alle Beschäftigten mit einem Kurzzeitkonto könnten fast sechs Tage freinehmen, dann wären die gesamten Stundenbestände abgebaut“, berichtet Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“ am IAB.

2013 gab es in 15 Prozent aller Betriebe Vereinbarungen über Kurzzeitkonten. Dieser Anteil hat sich bis zum Jahr 2023 auf 29 Prozent verdoppelt. So hatten 2023 rund 37 Prozent aller Beschäftigten ein Kurzzeitkonto. 2013 war es nur ein Viertel gewesen. „Die steigende Zahl der Beschäftigten, die ein solches Konto nutzen, und der gewachsene gesamtwirtschaftliche Stundensaldo zeigen die zunehmende Bedeutung flexibler Arbeitszeitgestaltung“, so IAB-Forscherin Susanne Wanger. „Die Herausforderung ist, Arbeitszeitflexibilität so zu gestalten, dass betriebliche Abläufe mit den Wünschen der Beschäftigten vereinbart werden können.“

Im Durchschnitt hatten im vierten Quartal 2023 alle Beschäftigten mit einem Kurzzeitkonto gut 30 Plusstunden gutgeschrieben. Im Jahr 2013 waren es noch 35 Plusstunden gewesen. „Für die Beschäftigten können flexiblere Arbeitszeiten die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben verbessern. Dies kann das Angebot an Arbeitskräften stärken“, so IAB-Forscherin Anja Warning.

Mit rund 84 Millionen sind im Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur die meisten Stunden auf Arbeitszeitkonten verbucht, gefolgt vom Gesundheits- und Sozialwesen mit 65 Millionen Stunden, den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen mit 43 Millionen Stunden und der öffentlichen Verwaltung mit 38 Millionen Stunden.

Die Studie beruht auf Daten der IAB-Stellenerhebung, einer repräsentativen Arbeitgeberbefragung. Der hier zugrunde liegende Datensatz für den Zeitraum 2013 bis 2023 enthält Daten von insgesamt rund 157.000 Betrieben, von denen 152.000 Angaben dazu gemacht haben, ob und gegebenenfalls wie sie Arbeitszeitkonten nutzen. 2023 haben 16.171 Betriebe an der Erhebung teilgenommen, von 15.759 Betrieben liegen Angaben zu Arbeitszeitkonten vor. Die Studie ist abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2025/kb2025-12.pdf.

Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) legt im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Punkte zu und liegt damit im Juni bei 99,1 Punkten. Das European Labour Market Barometer setzt mit einem minimalen Rückgang um 0,1 Punkte auf 99,6 Punkte die Stagnationsphase der vergangenen drei Jahre fort.

Auch mit dem dritten Anstieg in Folge bleibt das IAB-Arbeitsmarktbarometer im Juni weiterhin unter der neutralen Marke von 100 Punkten. „Das Arbeitsmarktbarometer kämpft sich mühsam aus dem Tal, in das es bis März gerutscht war“, berichtet Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“ am IAB. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit in Deutschland bleibt trotz eines Anstiegs um 0,3 Punkte im Vergleich zum Vormonat mit 97,8 Punkten weiter klar im negativen Bereich. Die Beschäftigungskomponente ist hingegen wieder etwas positiv – sie steigt um 0,2 Punkte auf 100,4 Punkte im Juni. „Der Arbeitsmarkt festigt sich etwas. Dennoch wird die Arbeitslosigkeit im Sommer wohl vorübergehend die 3-Millionen-Marke überschreiten“, so Weber.

Das European Labour Market Barometer tritt auf der Stelle und fällt im Juni im Vergleich zum Vormonat minimal um 0,1 Punkte auf 99,6 Punkte. „Die Erwartungen der Europäischen Arbeitsmarktservices bleiben stabil, aber es überwiegt ein flaues Gefühl“, erklärt Weber. Lettland nimmt im Juni zum ersten Mal teil – wobei der Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des IAB ohne Lettland diesen Monat um 0,1 Punkte schlechter ausgefallen wäre.

Datengrundlage

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert.

Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 18 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, die Schweiz, Spanien und Zypern. Lettland nimmt seit Juni 2025 teil.

Während Komponente A des IAB-Arbeitsmarktbarometers und des European Labour Market Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus diesen beiden Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert der beiden Barometer. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala der Barometer reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Zum Download stehen bereit:

- eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe (xlsx).  

- eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter https://iab.de/daten/iab-arbeitsmarktbarometer/.   

Eine Zeitreihe des European Labour Market Barometer einschließlich seiner Einzelkomponenten für alle beteiligten Arbeitsverwaltungen ist unter www.iab.de/Presse/elmb-components (xlsx) abrufbar. 

Mehr zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer findet sich unter https://iab.de/en/daten/european-labour-market-barometer/.

Weitere Information zum Arbeitskräfteknappheits-Index des IAB finden Sie unter https://iab.de/daten/arbeitskraefteknappheits-index/

Beschäftigte in Deutschland müssen für eine erfolgsabhängige Bonuszahlung wieder stärker mit persönlicher Leistung überzeugen. Erfolge im Team verlieren hingegen an Bedeutung. Großbetriebe treiben diese Entwicklung maßgeblich voran. Ergebnisse aus dem Linked Personnel Panel des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigen: Ein zu starker Fokus auf die persönliche Leistung verringert unter anderem die Jobzufriedenheit und erhöht die Krankheitstage. Demgegenüber steigt die Arbeitsqualität der Belegschaft, wenn Betriebe die Bonuszahlungen stärker an die Teamleistung knüpfen.

Während der Anteil der persönlichen Leistung an Bonuszahlungen für Beschäftigte ohne Führungsverantwortung bis 2020 noch stetig sank, stieg er bis 2023 auf 49 Prozent. Gleichzeitig verlor die Teamleistung an Bedeutung und machte zuletzt 19 Prozent der Bonuszahlungen aus, der Unternehmenserfolg 32 Prozent. Bei Führungskräften bestimmte hingegen der Unternehmenserfolg 50 Prozent der Bonuszahlungen. Gleichzeitig stieg die Bedeutung der persönlichen Leistung bei Boni in dieser Gruppe 2023 auf 31 Prozent. „Individuelle Leistung gewinnt mittlerweile wieder an Bedeutung. Betriebe setzen sowohl bei Führungskräften als auch bei Mitarbeitenden wieder vermehrt auf die Bewertung persönlicher Leistung und damit weniger auf Teamleistung“, so IAB-Forscher Philipp Grunau.

Großbetriebe treiben diese Entwicklung maßgeblich voran: In Betrieben mit mehr als 500 Beschäftigten kletterte der Anteil der Betriebe, die Boni nutzen, seit Beginn der Pandemie von 59 Prozent auf 77 Prozent im Jahr 2023 – was einem Anstieg um mehr als 30 Prozent entspricht. Im selben Zeitraum stieg die Bedeutung von persönlicher Leistung bei Bonuszahlungen in Großbetrieben um 8 Prozentpunkte. „Dieser Trend deckt sich mit kürzlichen Aussagen von Konzernmanager*innen, die wieder verstärkt eine Leistungskultur durch eine engere Verzahnung von individueller Leistung und monetärer Vergütung einfordern“, so Patrick Kampkötter von der Universität Tübingen.

Die Wirkung von Bonuszahlungen hängt wesentlich davon ab, welche konkreten Erfolgsziele Betriebe und Beschäftigte vereinbaren. „Leistungsorientierung lohnt sich, aber nur im Kollektiv“, so IAB-Forscher Kevin Ruf. Mitarbeitende, bei denen Teamerfolge im Vergütungsmix dominieren, melden sich bis zu zwei Tage seltener krank. Zudem steigern Bonuszahlungen die Jobzufriedenheit und die Bindung an den Arbeitgeber - allerdings nur dann, wenn Teamleistung und gemeinschaftlicher Erfolg im Vordergrund stehen. Wird die erfolgsabhängige Vergütung vorwiegend anhand der individuellen Leistung gemessen, weisen Beschäftigte mehr Krankheitstage auf und die Arbeitsqualität sinkt, etwa die Jobzufriedenheit, das Engagement und die Bindung an den Betrieb.

Die IAB-Studie beruht auf dem Linked Personnel Panel (LPP), einer Befragung von Betrieben und deren Beschäftigten, die alle zwei Jahre stattfindet. Die Studie ist online abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2025/kb2025-11.pdf

Die Regierungskoalition aus CDU, CSU und SPD plant in ihrem Koalitionsvertrag Maßnahmen zur Flexibilisierung und Ausschöpfung der Arbeitszeit, etwa steuerliche Entlastungen von Überstundenzuschlägen und Anreize zur Ausweitung von Teilzeit. Ergebnisse der OPAL-Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigen: Eine unbegrenzte tägliche Arbeitszeit lehnen 73 Prozent der Beschäftigen ab. Allerdings wären 34 Prozent der Beschäftigten auch bereit, an einzelnen Tagen mehr als 10 Stunden pro Tag zu arbeiten, wenngleich die Mehrheit dies für sich ablehnt. Finanzielle Anreize für Überstunden und für eine Ausweitung von Teilzeit sprechen besonders jüngere Beschäftigte an.

45 Prozent der Vollzeitbeschäftigten sind eher bereit, mehr Überstunden als bislang zu leisten, wenn sie einen steuerfreien Zuschlag erhalten. Mit der Möglichkeit, sich Überstunden mit einem steuerfreien Zuschlag auszahlen zu lassen, wären insbesondere jüngere Vollzeitbeschäftigte zu mehr Überstunden bereit: Während in der jüngsten Gruppe bis 30 Jahre etwa 60 Prozent gewillt sind, ihre Überstunden infolge eines steuerlich begünstigten Zuschlags auszuweiten, sind es bei der Gruppe der Personen über 60 Jahren 37 Prozent.

Mit der Aussicht auf eine einmalige Prämie können sich etwa 33 Prozent der Teilzeitbeschäftigten vorstellen, ihre Stundenanzahl dauerhaft zu erhöhen, im Mittel um 6 Stunden pro Woche. Dabei würden junge Teilzeitbeschäftigte mit einer einmaligen Prämie eher Stunden erhöhen: 48 Prozent der Unter-30-Jährigen geben an, dass sie (eher) bereit wären, ihre Stundenzahl dauerhaft auszuweiten. Bei den Teilzeitbeschäftigten über 60 Jahren ist der Anteil mit 24 Prozent erheblich kleiner. „Für die Anreize zur Ausweitung von Teilzeit gilt: Ihre Wirkung hängt stark davon ab, welche Zielgruppen man erreichen möchte und ob strukturelle Hürden – etwa im Bereich der Kinderbetreuung – bestehen bleiben“, erklärt IAB-Forscher Jens Stegmaier.

Schon jetzt arbeiten 10 Prozent der Vollzeitbeschäftigten häufig mehr als 10 Stunden an einzelnen Arbeitstagen. Bislang ist es für 14 Prozent der Vollzeitbeschäftigten möglich, Überstunden zu leisten und von ihrem Arbeitgeber mit Zuschlag auszahlen zu lassen. Auch haben 16 Prozent der Teilzeitbeschäftigten bereits unter den aktuellen Bedingungen den Wunsch, ihre Wochenarbeitszeit dauerhaft zu erhöhen. „Es reicht nicht aus, steuerliche Anreize zu setzen“, so IAB-Forscher Jonas A. Weik. „Arbeitgeber müssen auf die im Koalitionsvertrag vereinbarten gesetzlichen Änderungen nach deren Inkrafttreten auch reagieren und Überstundenzuschläge anbieten sowie bereit sein, mit Teilzeitbeschäftigten individuelle Lösungen für die Aufstockung der Arbeitszeit zu finden, wenn sie tatsächlich mehr Arbeitszeit von den Beschäftigten abrufen wollen.“

Die Studie von Jens Stegmaier, Jonas A. Weik,  Bernd Fitzenberger und Enzo Weber beruht auf Daten der Online-Befragung „Arbeiten und Leben in Deutschland“ (IAB-OPAL) der erwerbsfähigen Bevölkerung im Alter zwischen 18 und 65 Jahren. Die Ergebnisse beziehen sich auf 3.800 Befragte, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind und in Vollzeit oder Teilzeit arbeiten. Die Studie ist abrufbar unter: https://iab-forum.de/mehr-anreize-mehr-flexibilitaet-mehr-arbeit-wie-beschaeftigte-auf-die-plaene-der-neuen-bundesregierung-reagieren-wuerden/.

26 Prozent der nach Deutschland eingewanderten Personen – hochgerechnet 2,6 Millionen – denken darüber nach, Deutschland zu verlassen. 3 Prozent beziehungsweise 300.000 Personen haben bereits konkrete Auswanderungspläne. Politische Unzufriedenheit, persönliche Gründe, steuerliche Belastungen und Bürokratie nennen die Befragten als Hauptursachen für Auswanderungsüberlegungen. Das zeigt eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) auf Basis des International Mobility Panel of Migrants in Germany (IMPa), einer repräsentativen Online-Befragung von Eingewanderten in Deutschland.

Die Zielländer der Migrant*innen, die in ihr Herkunftsland zurückkehren möchten, liegen überwiegend in Europa und innerhalb der Europäischen Union. Polen wird am häufigsten als Zielland genannt, gefolgt von Rumänien. Auch einige europäische Nicht-EU-Staaten wie die Türkei und die Ukraine gehören zu den häufigen Auswanderungszielen. Bei Weiterwanderung stehen die Schweiz, die USA und Spanien im Fokus.

Motive für Wegzug unterscheiden sich bei Rückkehrer*innen und Auswanderungswilligen

Politische Unzufriedenheit, persönliche Gründe, steuerliche Belastungen und Bürokratie nennen die Befragten als Hauptgründe für Auswanderungsüberlegungen. Diese Motive zeigen sich sowohl bei Arbeitsmigrant*innen als auch bei Bildungs- und Familienzuwandernden. Geflüchtete nennen zusätzlich Diskriminierungserfahrungen als wichtigen Grund. Für Migrant*innen, die in ihr Herkunftsland zurückkehren möchten, stehen besonders soziale Faktoren im Vordergrund: Die am häufigsten genannten Gründe für eine Rückkehr sind persönliche Bindungen an Partner*innen, Familienangehörige und Freunde. Für diejenigen, die eine Abwanderung in ein anderes Land als ihr Herkunftsland planen, zeigen sich andere Prioritäten: Hier sind auch berufliche Motive und die wirtschaftliche Lage im Zielland von zentraler Bedeutung.  „Abwanderungsabsichten entstehen nicht zufällig. Sie sind das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels individueller Motive, persönlicher Merkmale wie Geschlecht, Alter und Bildung, der sozialen und wirtschaftlichen Integration sowie der gesellschaftlichen Akzeptanz“, erklärt IAB-Forscherin Katia Gallegos-Torres.

Besonders hohes Abwanderungsrisiko in Branchen wie IT und technischen Dienstleistungen

In Branchen wie Information und Kommunikation, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sowie unternehmensnahe Dienstleistungen denken zwischen 30 und 39 Prozent der Befragten über eine Auswanderung nach. In anderen engpassgefährdeten Bereichen – etwa im Gesundheits- und Sozialwesen, verarbeitenden Gewerbe sowie Handel, Verkehr und Lagerei – bestehen ebenfalls relevante Abwanderungstendenzen: Zwischen 24 und 28 Prozent der Befragten denken über eine Ausreise nach. „Gerade die für Erwerbs- oder Bildungszwecke zugezogenen, besser gebildeten, wirtschaftlich erfolgreicheren sowie sprachlich besser integrierten Migrant*innen denken überdurchschnittlich häufig über eine Ausreise nach oder äußern konkrete Abwanderungspläne. Also genau jene, die Deutschland dringend für die Fachkräftesicherung benötigt“, berichtet IAB-Forscher Lukas Olbrich.

Rund 21 Prozent der Personen mit Auswanderungsplänen haben Rückkehrwünsche

Rund 21 Prozent der Personen mit Auswanderungsplänen wünschen sich eine langfristige Rückkehr nach Deutschland, ein Drittel schließt diese aus, und rund die Hälfte ist unentschlossen. Der hohe Anteil Unentschlossener sowie der Anteil mit explizitem Rückkehrwunsch deuten auf ein beträchtliches Rückkehrpotenzial hin. „Für eine zukunftsfähige Migrationspolitik reicht es nicht aus, den Zuzug zu fördern – ebenso entscheidend ist es, dauerhaft Bleibeperspektiven zu schaffen“, so Yuliya Kosyakova, Leiterin des IAB-Forschungsbereichs „Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung“. „Dazu gehören der Abbau struktureller Hürden, schnellere und transparentere Verwaltungsprozesse sowie eine gezielte Förderung sozialer Integration und gesellschaftlicher Offenheit.“

Datengrundlage

Die Studie basiert auf Daten aus dem neuen International Mobility Panel of Migrants in Germany (IMPa). IMPa ist eine längsschnittliche Online-Befragung, die systematisch Ursachen, Muster und Auswirkungen der Abwanderungsdynamik unter Eingewanderten in Deutschland untersucht. In der ersten Welle, die von Dezember 2024 bis April 2025 durchgeführt wurde, wurden rund 50.000 im Ausland geborene und nach Deutschland eingewanderte Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt.

Die Studie ist abrufbar unter: https://doku.iab.de/forschungsbericht/2025/fb1525.pdf

Im ersten Quartal 2025 gab es bundesweit 1,18 Millionen offene Stellen. Gegenüber dem Vorquartal liegt ihre Zahl um 226.200 oder rund 16 Prozent niedriger. Im Vergleich zum ersten Quartal 2024 liegt die Zahl der offenen Stellen um 390.000 oder rund 25 Prozent niedriger. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

„Der starke Rückgang an offenen Stellen verringert das Risiko von Personalengpässen am Arbeitsmarkt“, berichtet IAB-Forscher Alexander Kubis. In Westdeutschland waren im ersten Quartal 2025 rund 970.700 offene Stellen zu besetzen, in Ostdeutschland rund 206.300. Bundesweit kamen auf 100 von den Betrieben ausgeschriebene offene Stellen durchschnittlich 251 arbeitslos gemeldete Personen und damit 74 Arbeitslose mehr als noch im Vorjahresquartal. „Die Arbeitslosen-Stellen-Relation, ein Maß für mögliche Personalengpässe am Arbeitsmarkt, ist in den vergangenen Quartalen insbesondere in Ostdeutschland wieder gestiegen“, so Kubis. In Ostdeutschland kamen im ersten Quartal 2025 im Schnitt 330 und in Westdeutschland 234 arbeitslos gemeldete Personen auf 100 offene Stellen. Der Anstieg ist jeweils eine Folge der saisonbereinigt weiter gestiegenen Arbeitslosigkeit sowie der stark gesunkenen Zahl an offenen Stellen.

78 Prozent beziehungsweise 920.500 offene Stellen im ersten Quartal 2025 waren sofort zu besetzen, das heißt sie waren zu diesem Zeitpunkt unbesetzt. Die Vakanzrate, die das Verhältnis dieser sofort zu besetzenden offenen Stellen zur gesamten betrieblichen Nachfrage nach Personal abbildet, lag im ersten Quartal 2025 bei 2,6 Prozent. Im Vorquartal lag der Wert bei 3,2 Prozent, im Vorjahresquartal bei 3,4 Prozent. „Die Vakanzrate hat sich spürbar nach unten bewegt. Insgesamt zeigt sich der Arbeitsmarkt zum Beginn des Jahres 2025 deutlich abgekühlt“, erklärt Kubis.

Das IAB untersucht mit der IAB-Stellenerhebung viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die den Arbeitsagenturen nicht gemeldet werden. Im ersten Quartal 2025 lagen Antworten von 10.275 Arbeitgebern aller Wirtschaftsbereiche vor. Die Zeitreihen zur Zahl der offenen Stellen auf Basis der IAB-Stellenerhebung sind unter https://iab.de/das-iab/befragungen/iab-stellenerhebung/aktuelle-ergebnisse/ online veröffentlicht.  Ein Beitrag im IAB-Forum ist unter https://www.iab-forum.de/iab-stellenerhebung-zahl-der-offenen-stellen-sinkt-auf-18-millionen verfügbar. Der IAB-Monitor Arbeitskräftebedarf ist unter https://www.iab-forum.de/tag/iab-monitor-arbeitskraeftebedarf/ abrufbar. Dieser wird laufend aktualisiert.

Die Teilzeitquote stieg im ersten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorquartal um 0,4 Prozentpunkte auf 39,8 Prozent und erreichte damit einen neuen Rekordwert. Gegenüber dem Vorjahresquartal stieg die Zahl der Teilzeitbeschäftigten um 190.000 auf 16,75 Millionen. Dies geht aus der am Dienstag veröffentlichten Arbeitszeitrechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Die Zahl der Erwerbstätigen lag im ersten Quartal 2025 bei 45,82 Millionen Personen und sank gegenüber dem Vorjahresquartal um 60.000. Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten erhöhte sich um 1,1 Prozent, die der Vollzeitbeschäftigten hingegen sank um 0,6 Prozent auf 25,35 Millionen. „Die Teilzeitquote liegt 2025 auf Rekordniveau – aber genauso die Arbeitszeit von Teilzeitbeschäftigten“, erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Diese Entwicklung liegt auch an einem Beschäftigungszuwachs gerade in Branchen mit einem hohen Teilzeitanteil wie dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie Erziehung und Unterricht, aber auch Jobverluste in vollzeitdominierten Branchen wie Industrie und Bau spielen eine Rolle.

Das Arbeitsvolumen der Erwerbstätigen stieg um 0,2 Prozent auf 15,66 Milliarden Stunden. Insgesamt arbeiteten diese in Deutschland 36 Millionen Stunden mehr als im Vorjahresquartal. Saison- und kalenderbereinigt sank das Arbeitsvolumen jedoch gegenüber dem Vorquartal um 0,4 Prozent. „Die Wirtschaftskrise drückt das Arbeitsvolumen: mehr Kurzarbeit, weniger Vollzeitjobs in Industrie, Bau und Zeitarbeit“, so Weber.

Die betriebsübliche Wochenarbeitszeit aller beschäftigten Arbeitnehmenden sank minimal gegenüber dem Vorjahresquartal und lag insgesamt bei 30,34 Stunden. Während sie bei Vollzeitbeschäftigten mit 38,14 Stunden gegenüber dem ersten Quartal 2024 leicht sank, stieg sie bei den Teilzeitbeschäftigten um 0,2 Stunden auf 18,54 Stunden an. Teilzeitbeschäftigte arbeiten zunehmend seltener in Minijobs mit niedrigen Arbeitszeiten und treiben diese Entwicklung so maßgeblich voran.

Datengrundlage

Die IAB-Arbeitszeitrechnung ist das Schlüsselprodukt zu den geleisteten Arbeitsstunden in Deutschland und liegt den Statistiken zum Arbeitseinsatz in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zugrunde. Im August 2024 gab es eine Generalrevision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen des Statistischen Bundesamtes. In diesem Zusammenhang hat das IAB seine Arbeitszeitrechnung weiterentwickelt. Dabei wurden neue Daten und Methoden berücksichtigt und die Berechnungen für den Zeitraum ab 1991 entsprechend neu vorgenommen. Die auf diese Weise ermittelten Zeitreihen erlauben somit weiterhin den langfristigen Vergleich der Arbeitszeitentwicklung ohne statistische Brüche. Eine detaillierte Darstellung der Revisionspunkte der IAB-Arbeitszeitrechnung wurde am 24.09.2024 im IAB-Forschungsbericht 20/2024 veröffentlicht.

Eine Tabelle zur Entwicklung der Arbeitszeit steht im Internet unter https://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/tab_az2501.xlsx zur Verfügung. Eine lange Zeitreihe mit den Quartals- und Jahreszahlen ab 1991 ist unter https://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/AZ_Komponenten.xlsx abrufbar.