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Das IAB möchte gerne zum ersten Online-Seminar im Rahmen der jährlichen Veranstaltung "Wissenschaft trifft Praxis" einladen, die dieses Jahr im virtuellen Raum stattfinden und sich im Laufe der nächsten Monate verschiedenen Themen mit Arbeitsmarktrelevanz widmen wird.

Im Zuge der Schulschließungen als Maßnahme zur Eindämmung der Corona-Pandemie wurde das Lernen zu Hause zum Alltag und gleichzeitig zur Herausforderung für Schülerinnen und Schüler sowie für Lehrkräfte. Auch wenn der Präsenzunterricht in der Schule schrittweise wieder beginnt, findet dieser vielerorts im Wechsel mit Distanzlernen statt und erreicht den aktuellen Abitur-Jahrgang nicht mehr. Die Prüfungsvorbereitungen „auf Distanz“ gestaltete sich für viele Abiturienten schwierig. Eine umfangreiche Befragung von mehr als 1.000 Gymnasiasten der beiden Abschlussjahrgänge in acht Bundesländern zeigt, dass ein Großteil der angehenden Abiturienten trotz der Bereitstellung von Lehrmaterialien durch die Schule wenig Zeit für schulische Aktivitäten aufwendete. Gleichzeitig machen sich die Jugendlichen der Abschlussjahrgänge Sorgen um ihre schulischen Leistungen und berufliche Zukunft.

Diese Befunde verdeutlichen, dass es selbst in gymnasialen Oberstufen für viele Schülerinnen und Schüler eine Herausforderung ist, ihren Lernalltag mittels Distanzlernen zu gestalten. Die in Folge des reduzierten Lernens geringere Aneignung von Wissen, aber auch die durch die soziale Isolation befürchtete Beeinträchtigung sozio-emotionaler Fähigkeiten kann über einen längeren Zeitraum hohe Folgekosten wie beispielsweise Einkommenseinbußen im späteren Berufsleben mit sich bringen. Gezielte Beratungsangebote können Abiturienten bei der Realisierung ihrer angestrebten Bildungs- und Berufsziele unterstützen.

  • Unter welchen Bedingungen fanden die Prüfungsvorbereitungen statt?
  • Führen die Schulschließungen zu schlechteren Abiturleistungen und zur Benachteiligung des Corona-Abitur-Jahrgangs beim Zugang zum Studium und Übergang in den Arbeitsmarkt?
  • Wie kann effektives Lernen „auf Distanz“ gefördert und langfristige Nachteile für das spätere Berufsleben vermieden werden?
  • Wie können politische Entscheidungsträger den Unsicherheiten und Sorgen der Jugendlichen begegnen?
  • Welche Beratungsangebote können den negativen Folgen der Schulschließungen auf Bildungsweg und Arbeitsmarktchancen entgegenwirken?

Diese und weitere Fragen sind Gegenstand des Online-Seminars.

Aims and Topics

During Germany’s EU Council Presidency in 2020, the Institute for Employment Research (IAB) will host an interdisciplinary labour market conference. This conference will focus on labour market transitions and on the evaluation of policies that governments implement to smooth such transitions.

Collection of abstracts (Abstracts der Vorträge)

Programme highlights

The conference features keynotes by Jutta Allmendinger, President of the WZB Berlin Social Science Center and Professor of Educational Sociology and Labour Market Research at the Humboldt University Berlin, and Christian Dustmann, Professor of Economics at the University College London and Director of CReAM – Centre for Research and Analysis of Migration. Two other keynotes will be presented by Dennis Radtke, Member of the European Parliament, and Prof László Andor (PhD) of Corvinus University of Budapest and former EU Commissioner for Employment, Social Affairs and Inclusion. The conference also includes a political key note and a panel discussion with Dr Nicola Brandt, Head of OECD Berlin Centre, Christian Dustmann und Bernd Fitzenberger, Director of IAB and Professor of Econometrics at the Humboldt University Berlin about “Vocational Training and labor market transitions: The future model for Europe?”

COVID-19 gilt allgemein als Digitalisierungsbeschleuniger. Im März haben viele Unternehmen binnen kürzester Zeit fast ihre gesamte Belegschaft ins Homeoffice geschickt – digitale Besprechungen sind seitdem Alltag geworden. Außerdem haben viele Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmer und selbst kleinere Unternehmen ihre Hemmungen vor digitaler Weiterbildung abgelegt. Denn schließlich erlauben modulare e-Learning-Angebote flexibles Lernen, das sich an die eigenen zeitlichen Bedürfnisse anpasst. Unser Seminar diskutiert, inwieweit sich diese Dynamik nutzen lässt, um Unternehmen und vor allem geringer qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die bislang deutlich unterrepräsentiert sind bei beruflicher Weiterbildung, an neue Lernformen heranzuführen.

  • Reichen Infrastruktur, Ausstattung und Vorbildung bei Unternehmen, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern dafür aus?
  • In welchen Situationen ist persönlicher Kontakt zwischen Lernenden und Lehrenden unerlässlich?
  • Und kann digitales Lernen eine Chance sein, wenn es darum geht, Arbeitnehmer*innen auf strukturellen Wandel vorzubereiten?

Das OECD Berlin Centre, das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und die Wachstumsregion Ems-Achse laden Sie herzlich ein zu dieser digitalen Diskussion.

Die gemeinsame Tagung vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) nimmt die betriebliche Sicht auf aktuelle Konkurrenzlagen um Auszubildende und Fachkräfte in den Blick und präsentiert dazu aktuelle Forschungserkenntnisse.

Im Fokus stehen Einflussfaktoren betrieblicher Qualifizierung und Rekrutierung, Rekrutierungsstrategien im Zusammenhang mit Berufsbildung, insbesondere als Reaktionen von Betrieben auf veränderte Ausbildungs- und Arbeitsmarktlagen, Zusammenwirken verschiedener Rekrutierungs- und Qualifizierungsstrategien sowie neue Konkurrenzen von Bildungswegen.

Die Tagung setzt sich deshalb zum Ziel, Fragen im Kontext der betrieblichen Berufsbildungsforschung mit vielfältigen thematischen und methodischen Zugängen wissenschaftlich zu beleuchten, Perspektiven aus der beruflichen Praxis aufzunehmen und den Wissenschaft-Praxis-Dialog zu fördern.

Die Corona-Krise hat den deutschen Arbeitsmarkt erheblich erschüttert. Schon kurz nach Einsetzen der Pandemie im März 2020 mussten Unternehmen durch beispiellose Eindämmungsmaßnahmen um ihr Überleben kämpfen, viele mussten Kurzarbeit anmelden und die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich rasch. Aber auch in normalen Zeiten ist der Arbeitsmarkt ständig in Bewegung. In Deutschland gehen auch in guten Jahren mehrere Millionen Jobs verloren und werden in ähnlicher Größenordnung neu geschaffen. Ökonomen sehen diese Dynamiken als wichtige Triebfeder wirtschaftlichen Wachstums. Idealerweise drängen innovative, produktivere Unternehmen auf den Markt und wachsen, wohingegen unproduktive Unternehmen schrumpfen und den Markt verlassen. Dieser von Joseph Schumpeter als „schöpferische Zerstörung“ bezeichnete Prozess hat sich in den letzten Jahren nicht nur in Deutschland spürbar verlangsamt und es stellt sich die Frage nach Ursachen und Konsequenzen.

Verlagerungen von Jobs über Betriebe und Branchen hinweg sind unvermeidbar, bieten viele Chancen aber führen auch zu großen Belastungen etwa im Zuge von Entlassungen. Gerade größere Umbrüche sind aber nicht nur das Ergebnis von Marktselektion, sondern können auch durch staatliche Regulierungen und Eingriffe verursacht sein. Prominente Beispiele hierfür sind der Braunkohleausstieg oder auch die staatlich veranlassten Kontakt- und Veranstaltungsverbote und die Anordnung sektoraler Schließungen im Zuge der Corona-Krise. Gerade im Zuge der Folgen der Pandemie ist zu erwarten, dass trotz großer staatlicher Hilfspakete Betriebe geschlossen werden müssen und zahlreiche Erwerbstätige Einkommen verlieren, sich weiterbilden und neu orientieren müssen. Vor diesem Hintergrund diskutiert der 17. IWH/IAB-Workshop zur Arbeitsmarktpolitik die Entwicklung, Determinanten und Folgen betrieblicher Dynamiken, sowie deren gesamtwirtschaftliche und individuelle Auswirkungen.

The Institute of Employment Research (IAB), the Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), and the Labour and Socio-Economic Research Center (LASER) are pleased to announce a workshop on machine learning in economics. Empirical research in economics typically focuses on the unbiased estimation of causal effects. In contrast, statistics and computer science place more value on prediction (especially out-of-sample) and data-driven selection of models and variables. So far, only few studies apply these methods in empirical economic research, but their importance is growing. This holds in particular with the increasing availability of big data for economic research. The two-day workshop seeks to bring together researchers who apply machine learning methods in the following fields: Labor economics, economics of education and health economics.

Job retention schemes (Kurzarbeit) have been a key policy tools to contain the employment and social fallout of the COVID-19 crisis in a number of OECD countries. By May 2020, job retention schemes supported about 50 million jobs across the OECD, about ten times as many as during the global financial crisis of 2008-09.

The schemes prevented a surge in unemployment, mitigated financial hardship and stabilized demand. However, as the COVID-19 crisis moved into its second wave, deeper structural changes are becoming more likely. Job retention schemes should respond to this new situation, become more targeted and attention should shift towards supporting workers, rather than their jobs.

Based on an OECD policy brief, this online Seminar will give an overview on the use of job retention schemes in OECD countries and discuss in detail the schemes in France, Germany and the Netherlands.

Trotz des breiten Konsens über die Wichtigkeit der Weiterbildung erwies sich die Förderung von Maßnahmen der betrieblichen Weiterbildung bereits während der Finanzkrise 2008/2009 als schwierig, obwohl besondere Förderungsmöglichkeiten bestanden. Aktuell können die Betriebe auch im Rahmen des Qualifizierungschancengesetzes finanzielle Unterstützung beantragen. Allerdings stellten insbesondere während des Lockdowns nicht nur die Einhaltung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, sondern auch das Verbot von Präsenzveranstaltungen eine (zu) große Hürde für viele Betriebe dar.

Im Rahmen der Veranstaltung sollen die Relevanz dieser und möglicher weiterer Hürden sowie potenzielle Lösungsansätze diskutiert werden.

Die Covid-19-Pandemie hat unterschiedliche Auswirkungen auf die einzelnen Gruppen am Arbeitsmarkt. Von dem krisenbedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit sind Migrantinnen und Migrantinnen, und hier insbesondere Geflüchtete, in besonderem Umfang betroffen. Bei dem Anstieg der Arbeitslosigkeit von Geflüchteten spielt unter anderem eine sinkende Partizipation in Integrationskursen und arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen eine Rolle. Auch wenn sich die Beschäftigungssituation von Migrantinnen und Migranten und Geflüchteten mit der Lockerung der Maßnahmen des ersten Lockdowns im Sommer 2020 erholen konnte, zeichnet sich vor allem bei den Geflüchteten eine deutliche Verlangsamung der Arbeitsmarktintegration gegenüber der Entwicklung in den Vorjahren ab.

Auf der Grundlage neuer, während der Pandemie erhobener Befragungsdaten der IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten und der IAB-SOEP-Migrationsstichprobe sowie der jüngsten Ergebnisse der Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit werden in der Veranstaltung die Arbeitsmarktwirkungen der Covid-19-Pandemie auf Migrantinnen und Migranten einschließlich ihrer Ursachen analysiert sowie mögliche Antworten der Arbeitsmarktpolitik diskutiert.