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COVID-19 gilt allgemein als Digitalisierungsbeschleuniger. Im März haben viele Unternehmen binnen kürzester Zeit fast ihre gesamte Belegschaft ins Homeoffice geschickt – digitale Besprechungen sind seitdem Alltag geworden. Außerdem haben viele Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmer und selbst kleinere Unternehmen ihre Hemmungen vor digitaler Weiterbildung abgelegt. Denn schließlich erlauben modulare e-Learning-Angebote flexibles Lernen, das sich an die eigenen zeitlichen Bedürfnisse anpasst. Unser Seminar diskutiert, inwieweit sich diese Dynamik nutzen lässt, um Unternehmen und vor allem geringer qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die bislang deutlich unterrepräsentiert sind bei beruflicher Weiterbildung, an neue Lernformen heranzuführen.

  • Reichen Infrastruktur, Ausstattung und Vorbildung bei Unternehmen, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern dafür aus?
  • In welchen Situationen ist persönlicher Kontakt zwischen Lernenden und Lehrenden unerlässlich?
  • Und kann digitales Lernen eine Chance sein, wenn es darum geht, Arbeitnehmer*innen auf strukturellen Wandel vorzubereiten?

Das OECD Berlin Centre, das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und die Wachstumsregion Ems-Achse laden Sie herzlich ein zu dieser digitalen Diskussion.

Die gemeinsame Tagung vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) nimmt die betriebliche Sicht auf aktuelle Konkurrenzlagen um Auszubildende und Fachkräfte in den Blick und präsentiert dazu aktuelle Forschungserkenntnisse.

Im Fokus stehen Einflussfaktoren betrieblicher Qualifizierung und Rekrutierung, Rekrutierungsstrategien im Zusammenhang mit Berufsbildung, insbesondere als Reaktionen von Betrieben auf veränderte Ausbildungs- und Arbeitsmarktlagen, Zusammenwirken verschiedener Rekrutierungs- und Qualifizierungsstrategien sowie neue Konkurrenzen von Bildungswegen.

Die Tagung setzt sich deshalb zum Ziel, Fragen im Kontext der betrieblichen Berufsbildungsforschung mit vielfältigen thematischen und methodischen Zugängen wissenschaftlich zu beleuchten, Perspektiven aus der beruflichen Praxis aufzunehmen und den Wissenschaft-Praxis-Dialog zu fördern.

Die Corona-Krise hat den deutschen Arbeitsmarkt erheblich erschüttert. Schon kurz nach Einsetzen der Pandemie im März 2020 mussten Unternehmen durch beispiellose Eindämmungsmaßnahmen um ihr Überleben kämpfen, viele mussten Kurzarbeit anmelden und die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich rasch. Aber auch in normalen Zeiten ist der Arbeitsmarkt ständig in Bewegung. In Deutschland gehen auch in guten Jahren mehrere Millionen Jobs verloren und werden in ähnlicher Größenordnung neu geschaffen. Ökonomen sehen diese Dynamiken als wichtige Triebfeder wirtschaftlichen Wachstums. Idealerweise drängen innovative, produktivere Unternehmen auf den Markt und wachsen, wohingegen unproduktive Unternehmen schrumpfen und den Markt verlassen. Dieser von Joseph Schumpeter als „schöpferische Zerstörung“ bezeichnete Prozess hat sich in den letzten Jahren nicht nur in Deutschland spürbar verlangsamt und es stellt sich die Frage nach Ursachen und Konsequenzen.

Verlagerungen von Jobs über Betriebe und Branchen hinweg sind unvermeidbar, bieten viele Chancen aber führen auch zu großen Belastungen etwa im Zuge von Entlassungen. Gerade größere Umbrüche sind aber nicht nur das Ergebnis von Marktselektion, sondern können auch durch staatliche Regulierungen und Eingriffe verursacht sein. Prominente Beispiele hierfür sind der Braunkohleausstieg oder auch die staatlich veranlassten Kontakt- und Veranstaltungsverbote und die Anordnung sektoraler Schließungen im Zuge der Corona-Krise. Gerade im Zuge der Folgen der Pandemie ist zu erwarten, dass trotz großer staatlicher Hilfspakete Betriebe geschlossen werden müssen und zahlreiche Erwerbstätige Einkommen verlieren, sich weiterbilden und neu orientieren müssen. Vor diesem Hintergrund diskutiert der 17. IWH/IAB-Workshop zur Arbeitsmarktpolitik die Entwicklung, Determinanten und Folgen betrieblicher Dynamiken, sowie deren gesamtwirtschaftliche und individuelle Auswirkungen.

The Institute of Employment Research (IAB), the Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), and the Labour and Socio-Economic Research Center (LASER) are pleased to announce a workshop on machine learning in economics. Empirical research in economics typically focuses on the unbiased estimation of causal effects. In contrast, statistics and computer science place more value on prediction (especially out-of-sample) and data-driven selection of models and variables. So far, only few studies apply these methods in empirical economic research, but their importance is growing. This holds in particular with the increasing availability of big data for economic research. The two-day workshop seeks to bring together researchers who apply machine learning methods in the following fields: Labor economics, economics of education and health economics.

Job retention schemes (Kurzarbeit) have been a key policy tools to contain the employment and social fallout of the COVID-19 crisis in a number of OECD countries. By May 2020, job retention schemes supported about 50 million jobs across the OECD, about ten times as many as during the global financial crisis of 2008-09.

The schemes prevented a surge in unemployment, mitigated financial hardship and stabilized demand. However, as the COVID-19 crisis moved into its second wave, deeper structural changes are becoming more likely. Job retention schemes should respond to this new situation, become more targeted and attention should shift towards supporting workers, rather than their jobs.

Based on an OECD policy brief, this online Seminar will give an overview on the use of job retention schemes in OECD countries and discuss in detail the schemes in France, Germany and the Netherlands.

Trotz des breiten Konsens über die Wichtigkeit der Weiterbildung erwies sich die Förderung von Maßnahmen der betrieblichen Weiterbildung bereits während der Finanzkrise 2008/2009 als schwierig, obwohl besondere Förderungsmöglichkeiten bestanden. Aktuell können die Betriebe auch im Rahmen des Qualifizierungschancengesetzes finanzielle Unterstützung beantragen. Allerdings stellten insbesondere während des Lockdowns nicht nur die Einhaltung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, sondern auch das Verbot von Präsenzveranstaltungen eine (zu) große Hürde für viele Betriebe dar.

Im Rahmen der Veranstaltung sollen die Relevanz dieser und möglicher weiterer Hürden sowie potenzielle Lösungsansätze diskutiert werden.

Die Covid-19-Pandemie hat unterschiedliche Auswirkungen auf die einzelnen Gruppen am Arbeitsmarkt. Von dem krisenbedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit sind Migrantinnen und Migrantinnen, und hier insbesondere Geflüchtete, in besonderem Umfang betroffen. Bei dem Anstieg der Arbeitslosigkeit von Geflüchteten spielt unter anderem eine sinkende Partizipation in Integrationskursen und arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen eine Rolle. Auch wenn sich die Beschäftigungssituation von Migrantinnen und Migranten und Geflüchteten mit der Lockerung der Maßnahmen des ersten Lockdowns im Sommer 2020 erholen konnte, zeichnet sich vor allem bei den Geflüchteten eine deutliche Verlangsamung der Arbeitsmarktintegration gegenüber der Entwicklung in den Vorjahren ab.

Auf der Grundlage neuer, während der Pandemie erhobener Befragungsdaten der IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten und der IAB-SOEP-Migrationsstichprobe sowie der jüngsten Ergebnisse der Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit werden in der Veranstaltung die Arbeitsmarktwirkungen der Covid-19-Pandemie auf Migrantinnen und Migranten einschließlich ihrer Ursachen analysiert sowie mögliche Antworten der Arbeitsmarktpolitik diskutiert.

We estimate heterogeneous returns to a STEM education in Switzerland based on individual-level data, exploiting the regional distribution of relative distances to technical and cantonal universities as a cost factor driving college major choice.

Overall, individuals strongly gain in terms of earnings by graduating from a STEM major, with equally large effects for men and women. Ascending Marginal Treatment Effect curves suggest heterogeneous returns while inverse selection on gains implies that individuals with a higher resistance for a STEM education gain the most, where the latter emerges stronger for men. Eventually, we utilize the recent formation of the University of Lucerne, changing relative distances, to estimate the policy-relevant treatment effect for a counterfactual scenario that this university had been established as a technical one: people shifted into a STEM education significantly gain in terms of earnings, with stronger effects for men.

Junge Unternehmen sind besonders verletzlich, denn sie benötigen einige Zeit, um sich zu etablieren und Rücklagen für schlechte Zeiten bilden zu können. Gerade in einer Rezession sind sie besonders wichtig, denn sie schaffen neue Arbeitsplätze und befördern den wirtschaftsstrukturellen Wandel. Ergebnisse einer Sonderbefragung des IAB/ZEW-Gründungspanel vom April 2020 zeigen ein differenziertes Bild. Gründungen reagieren stärker auf die Krise als etablierte Unternehmen – das gilt im Guten wie im Schlechten. Im Online-Workshop werden die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf das Gründungsgeschehen diskutiert.

In dem Vortrag werde ich versuchen zu erläutern, dass die gesamte Sozialwissenschaft durch die Pandemie in eine tiefgreifende und nachhaltige Krise geraten ist. Vor allem, weil die Qualität der Ergebnisse der Sozialforschung leidet und weil die wissenschaftlichen Karrieren auf allen Qualifikationsstufen durch die Pandemie beeinträchtigt werden. Besonders dramatisch ist, dass viele Lebensbereiche nicht mehr untersucht werden können. Gerade dort, wo Forschung besonders notwendig ist, bei Älteren, nicht so Gesunden, nicht so Wohlhabenden, nicht so Gebildeten gibt es auf absehbare Zeit entweder keine Forschung mehr oder nur eine unzureichende.