Springe zum Inhalt

Die Sanktionen in der Grundsicherung sind heftig umstritten. Durch das bis Mitte 2023 geltende Sanktionsmoratorium und die anstehende Neuregelung im Zusammenhang mit der Einführung eines Bürgergeldes hat das Thema derzeit eine besondere Aktualität. In der Veranstaltung wollen wir die Sanktionen umfassend aus verschiedenen Perspektiven beleuchten: aus der Sicht der Praxis, der Politik, der Gewerkschaften, der Arbeitgeberverbände, eines Wohlfahrtsverbands – und natürlich der Wissenschaft.

Recent evidence on the gender pay gap has shown that while it is narrowing for the least educated, it has remained stagnant for those with a university degree and is largest for those at the top of the earnings distribution. Attempts to explain the gap using non-cognitive traits have been limited despite a literature highlighting the fact that some of the gap may be attributable to women not “leaning in” while men are more overconfident in their abilities. We probe this hypothesis using longitudinal data from childhood into mid-career and construct a measure of overconfidence using multiple measures of objective cognitive ability and subjective estimated ability. Our measure confirms previous findings that men are more overconfident than women. We then use linear regression and decomposition techniques to account for the gender pay gap including our measure of overconfidence. Our results show that overconfidence captured in adolescence explains a significant portion of the gender wage gap at age 25, which decreases in importance by age 34 and age 42. This highlights the importance of overconfidence in helping individuals to get on a trajectory of higher earnings early in career.

International wird derzeit eine „Arbeitsplatzgarantie” als Lösung für das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit diskutiert. Der Staat kann damit auf die Ausgrenzung vieler Personen aus dem allgemeinen Arbeitsmarkt reagieren und zugleich bisher fehlende Leistungen für die Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Das „Modellprojekt Arbeitsplatzgarantie Marienthal“ (MAGMA) des AMS Niederösterreich setzt das Konzept erstmals in Österreich um. Es bietet allen lang-zeitbeschäftigungslosen Personen in der Gemeinde Gramatneusiedl über die Dauer des Projekts von dreieinhalb Jahren einen gemeinnützigen Arbeitsplatz. Mit dem Forschungsprojekt „Marienthal.reversed“ begleitet das Institut für Soziologie der Universität Wien MAGMA wissenschaftlich. Ziel dieser Längsschnittstudie ist es, die Wirkungen von MAGMA auf die bisher langzeitbeschäftigungslosen Personen über einen Zeitraum von drei Jahren wissenschaftlich zu untersuchen. In der ersten Welle der Erhebungen fiel die Heterogenität der Teilnehmenden, ihrer Bedürfnisse und Erwartungen als große Herausforderung für das Modellprojekt auf. Nach einem Jahr Projektlaufzeit zeigten sich bereits einige positive Wirkungen der Maßnahme. Das betrifft insbesondere einzelne Aspekte der Lebenszufriedenheit, die finanzielle Situation eines Teils der Teilnehmenden, Aspekte der Gesundheit und Fragen der sozialen Inklusion und Anerkennung. Im Projekt ist es sehr gut gelungen, auf gesundheitliche Einschränkungen ihre Betreuungspflichten Rücksicht zu nehmen. Weniger häufig sind Teilnehmende mit den Tätigkeiten zufrieden und mit den Möglichkeiten, sich beruflich weiter zu entwickeln. Der Vortrag stellt die Zielsetzung und Anlage des Modellprojekts vor, zeigt anhand der erhobenen Daten die Wahrnehmungen der Teilnehmenden und die Wirkungen der Maßnahme nach einem Jahr auf und diskutiert auf dieser Basis die Chancen und Dilemmata des Konzepts der Arbeitsplatzgarantie.

Schon heute erleben wir vielfältige Transformationsprozesse am Arbeitsmarkt: Digitalisierung, Automatisierung, demografischer Wandel, und last but not least die ökologische Transformation, all dies wird in den nächsten Jahren unsere Arbeitswelt grundlegend verändern. Wie wirkt sich das auf die Beschäftigung aus und welche weiteren Konsequenzen ergeben sich hieraus?

Das Düsseldorfer Gespräch ist Teil der Thementage „Qualifizierung in der Transformation“ der Agenturen für Arbeit in NRW und der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit.

Im Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis möchten wir ausloten, wie sich einschlägige Erkenntnisse aus der Forschung für die handelnden Akteure am Arbeitsmarkt nutzbar machen lassen. Dies möchten wir mit Entscheidungsträgern aus der Landespolitik, den Kommunen und der Arbeitsverwaltung diskutieren.

Die Düsseldorfer Gespräche werden organisiert von der Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen (NRW) der Bundesagentur für Arbeit und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.

We study a cross-border commuting reform that granted German workers in the German-Swiss border region access to the high-wage Swiss labour market. This exogenous increase in German workers‘ outside option led to an increase in average wages paid by German establishments in the border region. But this wage increase is not homogenous across worker types. First, high-skilled workers enjoyed a higher wage increase than low-skilled workers, consistent with a stronger increase in Swiss-labor demand for high-skilled German workers. Second, the positive wage effects only accrue to men in the border region, but not women, consistent with gender differences in the willingness to commute. The outside option clearly seems to play an important role in wage negotiations and its wage effects can be heterogeneous.

The Covid-19 pandemic has changed higher education in numerous ways. Not only do faculties face new challenges, but the pandemic also affected various aspects of students' academic and social life. Among these are:

  • University entrance: Study decisions may have changed under pandemic conditions with respect to both take-up of university studies and subject choice. Moreover, starting at the university may involve particular obstacles during a pandemic.
  • Social and academic integration: During times of distance learning, students have fewer opportunities to interact face to face with fellow students and academic staff. The more demanding communication and lack of exchange may hamper integration.
  • Study processes: The participation in courses and learning have become more isolated, which may impede many learning formats such as study groups. Students’ and universities’ strategies to meet these challenges – and their success – are of particular interest.
  • Students’ employment and financial situation: Students were among the first to lose their jobs at the beginning of the pandemic. As many students rely on a job to finance their education, they may suffer consequences for their grades and ultimately for study success.
  • Career counselling: The pandemic may have affected not only career guidance before starting university but also counselling services at universities. Both the administration and format of counselling as well as its contents may have been adjusted.
  • Labour market entry: The prospects for entering the labour market after graduation may have changed. The pandemic may have increased employers’ demand for certain subjects and decreased the demand for others, thus affecting graduates’ labour market prospects.

Moreover, the conference offers sessions with a more general perspective on “Higher Education and the Labour Market”, for example on returns to tertiary education, university dropout, graduates’ placement on the labour market, and regional mobility of graduates.

Noch bis vor Kurzem erschien dies schwer vorstellbar: Im Mai 2022 erreichte die Inflationsrate in der Bundesrepublik mit fast 8 Prozent ein neues Allzeithoch. In Folge von Lieferengpässen und exorbitant gestiegenen Energiekosten klettern die Preise auf breiter Front und in bisher ungekanntem Tempo – eine grundlegende Trendumkehr, geschweige denn eine Rückkehr zu stabilen Preisen ist derzeit nicht in Sicht. Da die Löhne bislang mit der Teuerung nicht Schritt halten, sinken die Reallöhne deutlich. Im August taxierte das Statistische Bundesamt das Minus bei den Reallöhnen auf 4,4 Prozent. Viele Haushalte stehen im Winter vor der Frage, ob sie Ihre Strom- und Gasrechnung noch bezahlen können. Zugleich treibt die Inflation die Produktionskosten der Betriebe nach oben, was unter Umständen sogar die Existenz mancher Unternehmen und der dort angesiedelten Arbeitsplätze gefährdet. Damit bergen explodierende Preise gleichermaßen ökonomischen wie sozialpolitischen Sprengstoff.

Die Bundesregierung versucht – wie schon in der Corona-Krise – mit milliardenschweren Entlastungspaketen entgegenzusteuern. Doch sind diese selbst nicht unumstritten. Wer soll überhaupt entlastet werden? Nur die ärmeren Haushalte oder auch die viel beschworene „arbeitende Mitte“? Inwieweit bedürfen auch Unternehmen, deren Geschäftsmodell durch exorbitante Preissteigerungen bedroht ist, der staatlichen Unterstützung? Und sind die Entlastungspakete in ihrer Wirkung ausreichend oder braucht es dauerhafte Entlastungen, weil die Inflation auch in den kommenden Jahren hoch bleibt? Und wie sollen die Entlastungen gegenfinanziert werden? Braucht es doch Steuererhöhungen oder eine Lockerung der „Schuldenbremse“? Last but not least: Sind die Pakete geeignet, den Inflationsdruck zu mindern oder verschärfen sie diesen eher?

Fraglich ist auch, wie sich die Inflation perspektivisch auf den Arbeitsmarkt auswirkt – und umgekehrt. Droht uns eine Phase der Stagflation wie Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre – also eine Kombination aus hoher Inflation und stagnierendem Wachstum über mehrere Jahre hinweg? Wird es zu einer Pleitewelle kommen, die am Ende auch den Arbeitsmarkt in Mitleidenschaft zieht? Inwieweit soll die Europäische Zentralbank mit Zinserhöhungen reagieren – und damit möglicherweise auch eine Rezession in Kauf nehmen? Welche Rolle kommt den Tarifpartnern zu? Droht uns eine Lohn-Preis-Spirale, auch weil der Arbeitskräftemangel den Inflationsdruck zusätzlich befeuert? Oder erleben wir vielmehr eine Gewinn-Preis-Spirale, weil viele Unternehmen ihre Preise weit stärker erhöhen, als es der Anstieg ihrer Einkaufspreise rechtfertigt? Und wie kann eine neue Angebotspolitik am Arbeitsmarkt angesichts des Arbeitskräftemangels aussehen, welche dazu beiträgt, die Krise einzudämmen und die Reallöhne zu sichern?

Diese und weitere Fragen wollen wir mit Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Arbeitsverwaltung diskutieren. Die Veranstaltung wird von der Bundesagentur für Arbeit — unter Federführung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung — und der Stadt Nürnberg ausgerichtet.

We draw on research on status processes and cultural change to develop predictions about gender status beliefs in the United States. We expect that

  • while explicitly men and women may not distinguish competency and worth by gender, they do so implicitly,
  • that younger respondents, especially women, hold less consensual gender status beliefs, and
  • men are less likely to alter their gender status beliefs due to loss aversion.

We conduct two studies to assess these arguments. The first uses novel nationally-representative data to describe the distributions of status beliefs in the US population; the second demonstrates the importance of these beliefs for allocating rewards by gender. Combined, the studies demonstrate the distribution of gender status beliefs by age and gender, and the implications for gender inequality, thereby illustrating the role of cultural status beliefs for maintaining gender stratification and the potential role of cohort change for changing such beliefs. Finally, we discuss promising approaches to reduce the impact of gender status beliefs in labor market processes.

The 5nd Workshop on Spatial Dimensions of the Labour Market is jointly organized by the Institute for Employment Research (IAB) and the Leibniz Centre for European Economic Research (ZEW) and focuses on a broad range of topics related to regional labour markets.

This year, a special focus is on aspects revolving around the Covid19 crisis. COVID-19 is hitting local labour markets at a time when megatrends related to globalisation, digitalisation, technological change, are reshaping the way we live and work. The pandemic causes enormous economic and social disruptions which might affect regional labour markets in various ways in the short and long term.

The two organizing institutions, Institute for Employment Research (IAB), and Leibniz Centre for European Economic Research (ZEW), aim to bring together frontier research of labour economists, regional economists, sociologists, geographers and scholars from related fields. Theoretical, empirical and policy-oriented contributions are very welcome. The workshop provides a forum that allows scientists to network while fostering the exchange of research ideas and results. 

The workshop has a special focus on the spatial dimension of the consequences of the pandemic and changing economic activity. Apart from this interest, a non-exhaustive list of topics is:

  • COVID-19 pandemic, it’s impact on local labour markets
  • Telecommuting
  • Spatial distribution of activities, disparities and inequalities
  • Spatial mismatch, unemployment and spatial job search
  • Mobility of labour and imperfect labour markets
  • Location decisions and urban amenities
  • Neighbourhoods, proximity, and urban density
  • Regional dimensions of wage determination
  • Evaluation of regional labour market policy and urban or regional policy
  • Effects of globalization and technological change
  • Methodological and data-driven innovations (e.g. use of geo-coded data)

Die digitale Transformation stellt nicht nur Geschäftsmodelle von Unternehmen und ihre Produktionsweisen auf den Prüfstand, sondern auch die sozialen Beziehungen im Betrieb. Die betrieblichen Akteure müssen die Beziehungen zu den Stakeholdern neu bewerten und gegebenenfalls neu aufbauen. Denn digitale Kommunikationsmedien versprechen instantane Erreichbarkeit und steigern die Erwartungen an Transparenz des Handelns. Betriebsräte als institutionelle Akteure der Mitbestimmung im Betrieb sind hiervon besonders betroffen. Im Vortrag werden die Ergebnisse eines interdisziplinären Forschungsprojekts präsentiert, die nahe legen, dass im Zuge der digitalen Transformation die Institution Betriebsrat selbst strukturell verändert wird.