Geringqualifizierte am Arbeitsmarkt
Chancen und Risiken am Arbeitsmarkt werden auch durch die berufliche Qualifikation bestimmt. Geringqualifizierte sind häufiger arbeitslos als gut Ausgebildete und finden oft nur schlecht bezahlte und unsichere Arbeit.
Diese Infoplattform bietet einen Überblick über relevante Literatur und Forschungsprojekte zur Arbeitsmarktsituation von Niedrigqualifizierten und zu den Möglichkeiten, ihre berufliche Integration zu verbessern.
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Literaturhinweis
Förderung der Beschäftigung von gering Qualifizierten: Kombilöhne als Dreh- und Angelpunkt? (2002)
Zitatform
Weinkopf, Claudia (2002): Förderung der Beschäftigung von gering Qualifizierten: Kombilöhne als Dreh- und Angelpunkt? (Gesprächskreis Arbeit und Soziales), Bonn, 64 S.
Abstract
"Die Expertise gliedert sich wie folgt: Im Anschluss an eine kurze Analyse der Arbeitsmarktsituation von formal gering Qualifizierten (Teil 2) wird in Teil 3 analysiert, welche Personen im Allgemeinen als Zielgruppe von Kombilöhnen angesehen werden. In Teil 4 werden sowohl vorliegende Vorschläge zur Förderung der Beschäftigung dieser Gruppen als auch die laufenden Modellversuche und Programme skizziert und eine Zwischenbilanz der bisherigen Erfahrungen gezogen. In Teil 5 wird gezeigt, dass vermeintlich 'einfache' Dienstleistungen bei genauerer Betrachtung oftmals keineswegs nur geringe Qualifikationsanforderungen stellen. Im abschließenden Teil 6 wird anknüpfend an die voran gegangenen Ausführungen dafür plädiert, von der Hoffnung auf einfache Lösungen Abstand zu nehmen. Nicht Kombilöhne mit der Gießkanne, sondern umfassende bildungspolitische Anstrengungen sind der zentrale Dreh- und Angelpunkt zum Abbau der Arbeitslosigkeit in Deutschland - eingebettet in ein Bündel wirtschaftspolitischer Maßnahmen zur Ausweitung der Beschäftigung insgesamt. Hiervon könnten auch formal gering Qualifizierte profitieren. Kurzfristig geht an differenzierten Wiedereingliederungsstrategien, die auf eine Kombination von Profiling und Entwicklungsplänen mit der Nutzung unterschiedlicher arbeitsmarktpolitischer Instrumente setzen, kein Weg vorbei." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Hauswirtschaftliche Dienstleistungspools als Instrument der Beschäftigungsförderung: G.I.B.-Modell für einen flächendeckenden Auf- und Ausbau von Dienstleistungsagenturen in Deutschland (2002)
Abstract
"Immer wieder geraten seit einigen Jahren die privaten Haushalte ins Blickfeld, wenn es um die Erschließung neuer und zusätzlicher regulärer Beschäftigungsmöglichkeiten geht. Allerdings haben die vielfältigen und kontroversen Diskussionen und Vorschläge bislang noch keine breitenwirksame praktische Umsetzung erfahren. In Anlehnung an die bisherigen Erfahrungen bei der Entwicklung und Umsetzung von Dienstleistungsagenturen in NRW hat die G.I.B. zwei Modelle entwickelt, die neben einer eher makroökonomischen Betrachtungsweise insbesondere auch die betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen einer Dienstleistungsagentur sowie die Sichtweisen und Interessen der nachfragenden Haushalte und der zu beschäftigenden ArbeitnehmerInnen in den Vordergrund rücken."
Das Dokument besteht aus zwei Teilen:
Teil I: Hauswirtschaftliche Dienstleistungspools als Instrument der Beschäftigungsförderung
1. Bisherige Vorschläge und Modellprojekte
2. Wirtschaftliche Tragfähigkeit und Wirksamkeit der Modellprojekte
3. IZA-Studie als Grundlage für weitergehende Ansätze
4. Von der Modellrechnung zur Praxis
Teil II: G.I.B.-Modell für einen flächendeckenden Auf- und Ausbau von Dienstleistungsagenturen in Deutschland
1. Vorbemerkungen
2. Prämissen für den erfolgreichen Aufbau von Dienstleistungsagenturen
2.1 Berechnungsmodelle für eine Dienstleistungsagentur
2.1.1 Modell 1: Dienstleistungsagentur mit Sozialversicherungszuschuss für den Arbeitgeber und Betriebskostenzuschuss pro Dienstleistungsstunde
2.1.2 Modell 2: Dienstleistungsagentur mit Sozialversicherungszuschuss für den Arbeitgeber und den Arbeitnehmer sowie einem Betriebskostenzuschuss pro Dienstleistungsstunde
3. Zusammenfassung der Ergebnisse
4. Anlagen
Die acht Anlagen enthalten ausführliche Kalkulationen und Berechnungen zu den Dienstleistungsagenturen. (IAB2) -
Literaturhinweis
Reform des Sozialstaats für mehr Beschäftigung im Bereich gering qualifizierter Arbeit (2002)
Zitatform
(2002): Reform des Sozialstaats für mehr Beschäftigung im Bereich gering qualifizierter Arbeit. (BMWi-Dokumentation 512), Berlin, 63 S.
Abstract
Das Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie diskutiert Möglichkeiten der Umgestaltung der sozialen Schutzsysteme des Sozialstaats, speziell der staatlichen Sozialhilfe. Als ihr Problem wird der Effekt benannt, dass leistungsschwächeren Mitgliedern der Gesellschaft der Weg in den Arbeitsmarkt erschwert wird, weil der mit der Arbeitsaufnahme verbundene Wegfall der Leistungen wie eine Bestrafung der Arbeitsaufnahme wirke und weil die Schaffung einer ausreichenden Anzahl von Arbeitsplätzen insbesondere für gering Qualifizierte durch die staatlichen Alternativeinkünfte behindert werde, da diese zu allzu hohen Anspruchslöhnen der Betroffenen führten. Unter Berücksichtigung von Erfahrungen deutscher Modellversuche und aus den angelsächsischen Ländern werden Vorschläge für eine Modifizierung der staatlichen Sozialhilfe und für eine Förderung der Beschäftigung im Bereich der gering qualifizierten Arbeit unterbreitet. (IAB)
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Literaturhinweis
Are the unskilled hurt by biased technological change?: some qualifications from a general equilibrium perspective (2001)
Zitatform
Beissinger, Thomas & Joachim Möller (2001): Are the unskilled hurt by biased technological change? Some qualifications from a general equilibrium perspective. (Regensburger Diskussionsbeiträge zur Wirtschaftswissenschaft 353), Regensburg, 12 S.
Abstract
Ein Zwei-Sektoren-Modell mit Lohnfindung auf unvollkommenen Arbeitsmärkten wird von den Autoren herangezogen, um die allgemein verbreitete Auffassung, niedrigqualifizierte Arbeitskräfte seien grundsätzlich die Verlierer von Auswirkungen technischen Wandels auf die Qualifikationsstruktur der Arbeitskräftenachfrage in Frage zu stellen. Auf der Grundlage der allgemeinen Gleichgewichtstheorie zeigen sie, dass Niedrigqualifzierte auf zwei Wegen sogar indirekt vom technischen Wandel profitieren können: Zum einen durch einen Anstieg der aggregierten Nachfrage und zum anderen durch eine Verringerung des Lohndrucks infolge einer Senkung des aggregierten Preisniveaus. Negative Beschäftigungseffekte für Niedrigqualifzierte sind nur bei einer solidaristischen Lohnpolitik zu erwarten, die darauf zielt, diese an den Produktivitätsgewinnen der Hochqualifzierten teilhaben zu lassen. Zudem legen die Ergebnisse nahe, dass die Hypothese der Auswirkungen technischen Wandels auf die Qualifikationsstruktur der Arbeitskräftenachfrage nicht ausreicht, um das Sinken der Reallöhne niedrigqualifizierter Arbeitskräfte zu erklären. (IAB)
Beteiligte aus dem IAB
Möller, Joachim; -
Literaturhinweis
Mismatch-Arbeitslosigkeit unter Geringqualifizierten (2001)
Christensen, Björn;Zitatform
Christensen, Björn (2001): Mismatch-Arbeitslosigkeit unter Geringqualifizierten. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 34, H. 4, S. 506-514.
Abstract
"Die Studie untersucht die Gründe für die Unterschiede in der Mismatch-Arbeitslosigkeit zwischen verschiedenen Qualifikationsgruppen in Westdeutschland. Speziell werden dabei mögliche Ursachen für das hohe Mismatch innerhalb der Gruppe der Geringqualifiziertem mit einem überproportionalen Anstieg in den achtziger und neunziger Jahren näher analysiert. Da per Definition für die Gruppe der geringqualifizierten Arbeitslosen formale Qualifikationsanforderungen keine Entrittsbarrieren in den Arbeitsmarkt darstellen können, kann qualifikationsspezifisches Mismatch als Ursache ausgeschlossen werden. Des Weiteren finden sich keine überzeugenden Hinweise auf messtechnische Gründe für diese Entwicklung. So können Unterschiede zwischen den Qualifikationsgruppen in Bezug auf regionales Mismatch, die Meldequote oder die Fluktuation auf dem Arbeitsmarkt als mögliche Auslöser für das hohe Mismatch innerhalb der Gruppe der Geringqualifizierten verworfen werden. Hingegen liegen Unterschiede zwischen den Qualifikationsgruppen in Bezug auf arbeitsmarktrelevante Persönlichkeitsmerkmale und insbesondere auf lohnbedingtes Mismatch vor. Sozial-qualifikatorische und lohnbedingte Faktoren stellen somit die plausibelsten Erklärungen für das hohe Mismatch und seine Entwicklung innerhalb der Gruppe der Geringqualifizierten dar." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Wandel der Erwerbsarbeit: Qualifikationsverwertung in sich verändernden Arbeitsstrukturen (2001)
Zitatform
Dostal, Werner, Klaus Parmentier, Hannelore Plicht, Angela Rauch & Franziska Schreyer (2001): Wandel der Erwerbsarbeit. Qualifikationsverwertung in sich verändernden Arbeitsstrukturen. (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 246), Nürnberg, 172 S.
Abstract
Die Beiträge stellen zentrale Ergebnisse aus der 4. BIBB/IAB-Erhebung 1998/99 vor. Der erste Aufsatz zeigt anhand ihrer Bildungscharakteristika und ihrer Stellung im Erwerbsleben die Differenzierheit der Gruppe der "Nicht-formal-Qualifizierten" auf. In einem Überblick werden Strukturmerkmale, Arbeitslosigkeit und Erwerbssituation dieser Personengruppe beschrieben. Für die Gruppe der betrieblich ausgebildeten Fachkräfte untersucht der folgende Beitrag berufliche Wechselprozesse und deren Effekte sowie die Verwertbarkeit der in der Ausbildung erworbenen Qualifikation in einem Zeitvergleich mit 1991/92. Der dritte Beitrag analysiert für die Personengruppen den Meister und Techniker erreichte betriebliche Statuspositionen und ermittelt im Vergleich zu 1991 die Entwicklung der inadäquaten Beschäftigung der Fortbildungsabsolventen. Im weitern wird untersucht, wie sich Beschäftigung bzw. Arbeitslosigkeit und Arbeitsbedingungen für Industriemeister und Techniker zwischen 1992 und 1999 entwickelt haben. Im anschließenden Aufsatz stehen die Auswirkungen von Veränderungen im Betrieb im Mittelpunkt des Interesses. Ausgangspunkt bildet eine Übersicht, in welchem Maße Erwerbstätige Veränderungen in ihrem Betrieb beobachtet haben. Besonders die Angaben zu Produkt- und Prozessinovation in der Beschäftigungsbetrieben der Befragten werden - projeziert auf die Betriebe - in ihrer Wirkung als Impulse für weitere betriebliche Veränderungen betrachtet. Der letzte Beitrag beschäftigt sich mit Erwerbsformen jenseits des Normalarbeitsverhältnisses. Dabei interessiert vor allem die Verbreitung "unsicherer" Beschäftigung bei den einzelnen beruflichen Qualifikationsgruppen (befristete Beschäftigung, Leiharbeit, geringfügige Beschäftigung sowie freie Mitarbeit). (IAB2)
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Literaturhinweis
Flexicurity: Soziale Sicherung und Flexibilisierung der Arbeits- und Lebensverhältnisse (2001)
Klammer, Ute; Schwarze, Johannes; Rabe, Birgitta ; Rechensteiner, Rudolf; Hanesch, Walter; Cebulla, Andreas ; Braun, Thorsten; Bäcker, Gerhard; Tillmann, Katja; Oorschot, Wim van;Zitatform
(2001): Flexicurity: Soziale Sicherung und Flexibilisierung der Arbeits- und Lebensverhältnisse. Düsseldorf, 758 S.
Abstract
"Die Arbeitswelt verlangt immer größere Flexibilität. Doch entsprechen unsere sozialen Sicherungssysteme noch den realen Entwicklungen von Arbeits- und Lebenswelten? Wollen wir künftig mehr Flexibilität mit weniger sozialer Sicherung erkaufen? Welche Gestaltungsspielräume können wir nutzen, um Flexibilität und soziale Sicherung zusammenzuführen? Welche Anpassungen müssen erfolgen, um den Ansprüchen des Arbeitsmarktes und der Pluralisierung von Lebensformen gerecht zu werden? Wie sehen die Lösungsstrategien anderer europäischer Länder vor dem Hintergrund ähnlicher Probleme aus? Diese Fragestellungen stehen im Mittelpunkt der Studie. Diese Untersuchung zeigt, dass die Flexibilisierung die Chancen für viele Menschen verbessert, sie zeigt aber auch, dass sich die Risiken dieser Entwicklung auf bestimmte Gruppen wie z. B. Niedrigqualifizierte konzentrieren. Erstmals wurde nachgewiesen, dass jüngere Menschen von Arbeitslosigkeit und unsicherer Beschäftigung besonders betroffen sind." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Beschäftigung von Geringqualifizierten in Dänemark (2000)
Zitatform
Emmerich, Knut, Edeltraud Hoffmann & Ulrich Walwei (2000): Beschäftigung von Geringqualifizierten in Dänemark. (IAB-Werkstattbericht 03/2000), Nürnberg, 17 S.
Abstract
In dem Beitrag wird zunächst der dänische Arbeitsmarkt seit 1994 betrachtet und dargelegt, welche Arbeitsplatzpotenziale der Dienstleistungssektor bietet. Anschließend werden die Rahmenbedingungen des dänischen Arbeitsmarktes für Geringqualifizierte (Qualifikationsniveau, Lohnstruktur, Arbeitsmarktflexibilität, Arbeitsmarktpolitik) erläutert und Vergleiche mit Deutschland und den USA durchgeführt. "Bei einer mit Deutschland vergleichbaren formalen Qualifikationsstruktur der Bevölkerung hat das Hochlohnland Dänemark eine im internationalen Vergleich hohe Erwerbstätigenquote Geringqualifizierter realisiert. Die auf eine hohe Erwerbsbeteiligung zielende Politik, die hohe Flexibilität der Arbeitskosten, die beträchtliche Fluktuation auf dem Arbeitsmarkt, eine Neuorientierung der Finanzpolitik des Staates und eine auf Aktivierung bzw. Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit ausgerichtete Strategie der Arbeitsmarktpolitik haben dazu beigetragen. Gerade das Beispiel des Wohlfahrtsstaates Dänemark kann zeigen, dass es unter dem Gesichtspunkt 'Flexicurity' noch Spielräume in Deutschland gibt." (IAB2)
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Literaturhinweis
The working poor in France: personal and family factors (2000)
Lagarenne, Christine; Legendre, Nadine;Zitatform
Lagarenne, Christine & Nadine Legendre (2000): The working poor in France. Personal and family factors. Paris, 24 S.
Abstract
"The 'working poor' are individuals who spend at least six months in the labour force, working or looking for work, but whose household's standard of living is below the poverty level. In France, nearly three-quarters of the people in this situation have worked at least one month. There are approximately 1,300,000 working poor. In 1996, they made up 6% of the population who worked throughout most of the year. Most of them worked all year as either self-employed (350,000), full-time employees on long-term contracts (270,000), part-time employees on long-term contracts (106,000) or employees in atypical employment (134,000). The others experienced periods of employment and unemployment, or spent some time out of the labour force, over the year. In addition to periods of unemployment, other factors that tend to raise the risk of poverty are temporary and unstable work, part-time work, being unskilled and starting working life. On top of these personal factors are those resulting from the characteristics of the household to which the individual belongs, its size and how many of its members personally contribute to its resources. Three in four working poor earn less than 3,500 French francs per month from their work. Even when their income is higher, it is still not enough to give their family a standard of living above the poverty level since these people are often the only breadwinners in their family. The working poor's low earned income is offset by welfare benefits that make up an average 37% of the household's disposable income per consumer unit." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
BIBB/IAB-Erhebung: "Unsichere" Beschäftigung trifft vor allem die Niedrigqualifizierten: aber auch viele Uni-Absolventen und -Absolventinnen arbeiten jenseits des Normalarbeitsverhältnisses (2000)
Schreyer, Franziska;Zitatform
Schreyer, Franziska (2000): BIBB/IAB-Erhebung: "Unsichere" Beschäftigung trifft vor allem die Niedrigqualifizierten. Aber auch viele Uni-Absolventen und -Absolventinnen arbeiten jenseits des Normalarbeitsverhältnisses. (IAB-Kurzbericht 15/2000), Nürnberg, 6 S.
Abstract
Gut 10 Prozent der deutschen Befragten in West- und knapp 16 Prozent in Ostdeutschland arbeiten in "unsicheren" Erwerbsformen: in befristeter Beschäftigung und Leiharbeit, in geringfügiger Beschäftigung und Freier Mitarbeit. Dies ergab die BIBB/IAB-Erhebung vom Winter 1998/99, die bei rund 34.000 Erwerbstätigen durchgeführt wurde. Mit Abstand am häufigsten betroffen sind Personen ohne Ausbildungsabschluss - in West wie in Ost. Hochschulabsolventen sind - vor allem im Westen - die am zweithäufigsten betroffene Gruppe. "Unsichere" Beschäftigung ist bei fast allen Qualifikationsstufen vor allem ein Problem der Frauen und der Jüngeren. Im Osten arbeiten jedoch auch viel Ältere unsicher. Dies könnte eine Folge der Entwertung von Qualifikationen nach der Wiedervereinigung sein. (IAB2)
Beteiligte aus dem IAB
Schreyer, Franziska; -
Literaturhinweis
Kann der harte Kern der Arbeitslosigkeit durch einen Niedriglohnsektor aufgelöst werden?: eine Analyse der Arbeitslosen nach Verweildauer und Reintegration (1999)
Karr, Werner;Zitatform
Karr, Werner (1999): Kann der harte Kern der Arbeitslosigkeit durch einen Niedriglohnsektor aufgelöst werden? Eine Analyse der Arbeitslosen nach Verweildauer und Reintegration. (IAB-Kurzbericht 03/1999), Nürnberg, 7 S.
Abstract
"Mit dem Niedriglohnsektor soll die Arbeitslosigkeit kurzfristig und spürbar abgebaut werden. Gedacht ist hierbei vor allem an - subventionierte - Einfacharbeitsplätze in personennahen Dienstleistungsbereichen. Damit soll insbesondere gering qualifizierten Arbeitslosen, die als schwer vermittelbar gelten, eine Beschäftigungsperspektive eröffnet werden. Besonders schwer vermittelbar sind aber ältere Arbeitslose über 55 Jahre - ob mit oder ohne Qualifikation. Ihre Arbeitslosigkeit dauert denn auch besonders lange und nur sehr wenige beenden sie, indem sie anschließend wieder Arbeit finden. Bei niedrigentlohnten Arbeiten - z.B. im Handel, im Hotel- und Gaststättengewerbe oder in der Landwirtschaft - ist oft zwar keine nennenswerte Qualifikation, sehr wohl aber eine gewisse körperliche Fitness gefragt. Diese kann gerade von älteren Arbeitnehmern nicht immer erwartet werden. Ein Niedriglohnsektor ist deshalb kurzfristig kaum geeignet, für eine spürbare Entlastung im verfestigten Segment der Arbeitslosigkeit zu sorgen. Die Erschließung eines öffentlich gestützten Niedriglohnsektors für gering Qualifizierte bedarf einer anderen und längeren Perspektive." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Der qualifikatorische Strukturwandel auf dem deutschen Arbeitsmarkt: Entwicklungen, Perspektiven und Bestimmungsgründe (1999)
Reinberg, Alexander;Zitatform
Reinberg, Alexander (1999): Der qualifikatorische Strukturwandel auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Entwicklungen, Perspektiven und Bestimmungsgründe. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 32, H. 4, S. 434-447.
Abstract
In dem Beitrag werden zunächst - ausgehend von den Entwicklungslinien der 90er Jahre - die Zukunftsperspektiven für einzelne Qualifikationsebenen auf dem Arbeitsmarkt untersucht. Es wird erwartet, dass der Bedarf an Akademikern in Westdeutschland bis 2010 weiter wachsen wird, während für gering Qualifizierte mit weiteren Beschäftigungseinbußen zu rechnen ist. Personen mit Lehr- oder Fachschulabschluss werden zusammen zwar noch leichte Beschäftigungsgewinne erzielen, allerdings mit einer deutlichen Verschiebung zugunsten der Fachschulebene. Bei der Frage nach den Ursachen dieses Strukturwandels wird anschließend die Rolle angebots- und nachfrageseitiger Faktoren betrachtet. Der Autor analysiert in diesem Zusammenhang die Veränderung der Tätigkeitslandschaft, branchenspezifische Veränderungen des Qualifikationsbedarfs, Veränderungen nach Tätigkeitsniveaus und die inadäquate Beschäftigung verschiedener Qualifikationsebenen. (IAB2)
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Literaturhinweis
Policies for low wage employment and social exclusion (1998)
Zitatform
Lucifora, Claudio & Wiemer Salverda (Hrsg.) (1998): Policies for low wage employment and social exclusion. Mailand: Angeli, 169 S.
Abstract
"The last two decades have been a period of significant change in the functioning of European labour markets. Increasing earnings inequalities, as well as growing rates of unemployment have raised concern for those individuals placed at the margin of the labour market and at the bottom end of the earnings distribution, who appear to have been most strongly affected by the changing economic conditions. More flexible employment contracts and working time arrangements, less stringent controls on employers' hiring and firing practices and the associated reduction in the degree of job protection, growing decentralisation of the bargaining process, are some of the facets of the deregulation process that has affected labour markets throughout Europe. The patterns described above are of crucial importance in the process of European integration and are central to any discussion on policy designs aimed at supporting the increased flexibility and insecurity in working life. The contributions contained in this book address different issues, looking first at the implication for the welfare of the less skilled and the low paid and second trying to investigate to what extent these forms of social exclusion can be tackled by means of appropriate social welfare policies and active labour market intervention. In this context, it is suggested that minimum wage policies can prove an effective device to provide protection for vulnerable workers and, under certain conditions, may also help reducing poverty and discrimination on the labour market. Tax reductions and different forms of means tested benefits are also considered as an alternative way to alleviate the burden of low pay employment and enhance the living standards of low income working families. Education and training play an important role in the job opportunities people have, such that educational policies as well as re-training schemes can be effectively used as instruments to reduce low wage employment and help people out of low pay. Finally, it is argued that Government policies should aim at expanding demand in those service industries - such as retail trade or personal services - but also try to regulate pay and employment conditions therein.
Content:
Claudio Lucifora and Wiemer Salverda , Introduction
Richard B. Freeman , Low-Wage Employment: Is More or Less Better?
Minimum Wages: Causes and Consequences
Mark Keese , Are Statutory Minimum Wages an Endagered Species?
Stephen Bazen , Minimum Wages and Low-Wage Employment
Coen Teulings , The Contribution of Minimum Wages to Increasing Wage Inequality
Labour Market Institutions, Unemployment and the Role of Demand
Stephen Nickell , Labour Market Institutions and Economic Performance
Marco Buti, Lucio Pench and Paolo Sestino , European Unemployment: Contending Theories and Institutional Complexities. A Summary of the Policy Arguments
Lex Borghans, Andres de Grip. Peter J. Sloane , Underutilisation of Skills, Bumping Down and Low-Wages
Carlo Dell'Aringa and Claudio Lucifora , Labour Market Flexibility, Wage Dispersion and Unemployment: What Policies for Europe?
Wiemer Salverda , The Significance of Product Demand for Low-Wage Employment
Welfare Reforms, Gender Equity and Poverty
Tito Boeri, Piero Tedeschi , Long Run Unemployment in a Dual Economy
Brian Nolan , Low Pay, Poverty and Policy
Heather Joski , Gender Equity and Low Pay: a Note Based on Britain
Chris Giles, Julian McCrae , Reforms to In-work Transfer Payments in the U.K
Abigail McKnight , Social Insurance, Low-Pay and Long-Term Disadvantage
LoWER, Aims Activities and Membership of the Network" (Author's abstract, IAB-Doku) ((en)) -
Literaturhinweis
Einfacharbeitsplätze als Ansatzpunkte einer kommunalen Beschäftigungspolitik zur Integration von Benachteiligten (1997)
Falk, Rüdiger; Klös, Hans-Peter;Zitatform
Falk, Rüdiger & Hans-Peter Klös (1997): Einfacharbeitsplätze als Ansatzpunkte einer kommunalen Beschäftigungspolitik zur Integration von Benachteiligten. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 30, H. 2, S. 412-423.
Abstract
"Im Auftrag des Kreises Aachen ist das Institut der deutschen Wirtschaft der Frage nachgegangen, warum es in der Region Aachen zu einem beständigen Verlust an Arbeitsplätzen für Geringqualifizierte gekommen ist und was auf kommunaler Ebene dagegen getan werden kann. Das Forschungsprogramm bestand aus einer sekundärstatistischen Analyse der Region, einer Betriebsbefragung, aus arbeitswissenschaftlichen Betriebsfallstudien sowie Intensivinterviews mit möglichen Zielgruppen einer Politik für Geringqualifizierte. Aufbauend auf dem Gutachten werden Empfehlungen für die Ausgestaltung einer kommunalen Beschäftigungspolitik formuliert, mit der die Reintegration Geringqualifizierter in den Arbeitsmarkt verbessert werden könnte." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit in Deutschland: Entwicklung, Ursachen und Maßnahmen. Teil 2: Ursachen steigender Arbeitslosigkeit in Deutschland und anderen frühindustrialisierten Ländern (1997)
Abstract
"Der zweite Teil des Berichts hat die Ursachen der Arbeitslosigkeit in Deutschland und anderen frühindustrialisierten Ländern zum Gegenstand. Dabei wird zwischen Ursachen unterschieden, die vorzugsweise im Bereich des individuellen und kollektiven Handelns angesiedelt sind (Ziffer 8) und solchen, die eher im Bereich des Handlungsrahmens liegen, der durch den Stand der Technik, den Bevölkerungsaufbau, den internationalen Wettbewerb und ähnliche Faktoren gebildet wird (Ziffer 9 und 10).
Wie der Bericht zeigt, hat die Arbeitslosigkeit viele Ursachen, die zumeist in engen Wechselbeziehungen zueinander stehen. Dadurch bilden sie ein dichtes Ursachengeflecht, dessen Wirkungen sich ständig verändern. Daher ist es auch nur bedingt möglich, verläßliche Aussagen über den Einfluß bestimmter Faktoren auf den Arbeitsmarkt zu machen."
In der Zusammenfassung wurden folgende Einzelfaktoren benannt: - Hohe Erwerbsbeteiligung vergrößert Arbeitslosigkeit.
- Relativierung der Erwerbsarbeit wirkt ambivalent auf Arbeitsmarkt und Beschäftigung.
- Hohe und differenzierte Erwartungen an Erwerbsarbeit beeinträchtigen Beschäftigung.
- Berufliche Immobilität beeinträchtigt Beschäftigung. - Mäßige zeitliche Flexibilität und räumliche Mobilität
beeinträchtigen Beschäftigung.
- Geringe Bereitschaft zu einfachen und körperlich sowie zeitlich belastender Erwerbsarbeit beeinträchtigt Beschäftigung.
- Langzeitarbeitslosigkeit beeinträchtigt Beschäftigungschancen;
- Geringe Zahl von Existenzgründungen beeinträchtigt Beschäftigung. (IAB2) -
Literaturhinweis
Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit in Deutschland: Entwicklung, Ursachen und Maßnahmen. Teil 3: Maßnahmen zur Verbesserung der Beschäftigungslage (1997)
Abstract
"Um trotz der nach bisherigen Erfahrungen abnehmenden Bedeutung von Erwerbsarbeit im Wertschöpfungsprozeß den materiellen und immateriellen Wohlstand breiter Bevölkerungsschichten weiter zu heben un zugleich die Beschäftigungslage wieder zu verbessern, empfiehlt die Kommission eine Strategie wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Erneuerung sowie eine Strategie der Anpassung an Veränderungen, die aus der Bedeutungsminderung von Erwerbsarbeit erwachsen. Beide Strategien müssen zeitgleich durchgeführt und durch eine Reihe von Einzelmaßnahmen ergänzt werden. Darüber hinaus müssen institutionelle Rahmenbedingunen verändert werden." Die folgenden Leitsätze gliedern den Band:
-Dynamische Kräfte in Wirtschaft und Gesellschaft stärken
-Vermögensbildung verbreitern
-Vorhandene Tätigkeitsfelder erhalten und weitere erschließen
-Individuelles Angebot von Erwerbsarbeit vermindern
-Erwerbsarbeit durch Bürgerarbeit ergänzen
-Funktionsfähigkeit des Arbeitsmarktes verbessern
-Politische Zuständigkeiten regionalisieren. (IAB2) -
Literaturhinweis
Arbeit ist machbar: die Magdeburger Alternative. Eine sanfte Therapie für Deutschland (2005; 2006)
Zitatform
Schöb, Ronnie & Joachim Weimann (2005; 2006): Arbeit ist machbar. Die Magdeburger Alternative. Eine sanfte Therapie für Deutschland. Dössel: Stekovics, 142 S.; 144 S.
Abstract
Die Autoren schildern die unaufhaltsame Ausbreitung der Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland seit 1973 und die bislang vergeblichen Versuche, diese einzudämmen; zu diesen zählen u.a. die Arbeitszeitverkürzungen, die aktive Arbeitsmarktpolitik, das Bündnis für Arbeit, das Hartz-Konzept, die Personal Service Agenturen, Minijobs und die Agenda 2010. Sie ziehen Lehren daraus und entwickeln eine neue Beschäftigungsformel, mit der Deutschland zurück in die Vollbeschäftigung gebracht werden kann. Dies kann gelingen, ohne den seit Jahrzehnten bewährten sozialen Frieden aufzukündigen. Zunächst muss die Situation der immer größer werdenden Gruppe der Geringqualifizierten in Qualifizierte verbessert werden, da dieser Teil des Arbeitsmarktes der einzige Ansatzpunkt für eine Politikwende ist, der einen 'turnover' des gesamten Marktes herbeiführen kann. Hier geht es darum, Strukturen zu verändern. Nur wenn gleichzeitig die Anreizprobleme der Arbeitsanbieter gelöst werden und dafür Sorge getragen wird, dass der Preis für Arbeit für die Nachfrager deutlich sinkt, wird der Arbeitsmarkt wieder auf die Beine kommen. Der vorgestellte Lösungsansatz der beiden Autoren unterscheidet sich von allen Vorschlägen, die auf einen Kahlschlag des Sozialstaates setzen: Das deutsche System der sozialen Grundsicherung muss auf ein System der Hilfe zur Arbeit umgestellt werden. Neue Arbeitsplätze werden dann von den Unternehmen bereitgestellt werden, wenn die Bruttolöhne fallen. (IAB)