Schwarzarbeit
Schwarzarbeit ist entgeltliche Arbeit, für die rechtswidrig weder Steuern noch Sozialabgaben bezahlt werden. Sie ist Teil der im Verborgenen blühenden Schattenwirtschaft. Entsprechend schwierig ist es, ihren Umfang genau zu quantifizieren oder die Erfolge bei der Bekämpfung der illegalen Beschäftigung zu bewerten. Dieses Themendossier erschließt Informationen zum Forschungsstand.
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IAB-Projekt
Machbarkeitsstudie zu den Möglichkeiten der Erforschung von Push- und Pull-Faktoren sowie etwaiger Legalisierungseffekte von Schwarzarbeit im Bereich arbeitsmarktpolitisch geförderter Existenzgründer (31.08.2004 - 30.08.2005)
Wießner, Frank;Projektbeschreibung
Angesichts des gegenwärtigen "Gründungsbooms" stellt sich die Frage, inwieweit die mit dem Existenzgründungszuschuß nach § 421 I SGB III geförderten Aufnahmen einer Selbstständigkeit
- möglicherweise "nur" Scheineffekte sind, die tatsächlich maßgeblich auf der Legalisierung unangemeldeter Nebenbeschäftigungen beruhen könnten,
- als letzte Chance von ansonsten irreversibel ausgegrenzten Arbeitslosen verstanden werden, die eine dauerhafte Erwerbslosigkeit ohne jede Aussicht auf abhängige Beschäftigung zu vermeiden suchen,
- von Arbeitslosen auch als zeitlich begrenzte Möglichkeit gesehen werden, Transferleistungen auf einem höheren Niveau zu sichern, als dies z.B. über ALG I, Alhi bzw. ab 2005 über ALG II zu realisieren wäre,
- als Existenzgründungen um ihrer selbst willen zu interpretieren sind, die im Wesentlichen von einer Geschäftsidee und dem Wunsch nach unabhängiger Beschäftigung getragen werden.
Die Machbarkeitsstudie hat zum Ziel, zu prüfen, inwieweit es möglich ist,
- wesentliche motivationale Dispositionen von Existenzgründern zu ermitteln,
- endogene wie exogene Push- und die Pull-Faktoren im Gründungsgeschehen zu differenzieren,
- Legalisierungseffekte bislang nicht gemeldeter Beschäftigung ein- und abzuschätzen.
Sie soll die Chancen einer induktiven Gewinnung von typisierbaren Mustern der Existenzgründung erforschen, um perspektivisch die Bedingungen der Möglichkeit einer Vorhersage zur Nachhaltigkeit anhand von Idealtypen beschreibbar zu machen. Ein großes methodologisches Problem sozialwissenschaftlicher Studien im gesellschaftlich tabuisierten Raum, wie etwa bei Analysen von Schwarzarbeit, Leistungsmissbrauch etc. liegt insbesondere auch darin, dass mit dem forschenden Einsatz der Untersuchungsinstrumente im Feld selbst künstliche Ergebnisse erzeugt werden, d. h., so genannte Artefakt-Effekte hervorgerufen werden. In der Machbarkeitsstudie wird es deswegen vorrangig darum gehen, vor allem die Gefahren der Artefakt-Bildung einzuschätzen und mögliche Strategien ihrer Begrenzung exemplarisch zu ermitteln. -
IAB-Projekt
Dokumentation "Schattenwirtschaft, Alternativökonomie" (31.12.1985 - 30.09.2003)
Cyprian, Rüdiger;Projektbeschreibung
Die in den letzten Jahren über Formen alternativer Arbeit als Gegenentwurf zur industriellen Lohnarbeit geführte Diskussion ist äußerst vielschichtig und kontrovers. Sie ist durch eine schillernde Begriffsvielfalt, stark divergierende Einschätzungen über den sozialen und ökonomischen Stellenwert und verschiedenste Erklärungsansätze gekennzeichnet.
Ziel des Projekts ist es, die für die Arbeitsmarkt- und Berufsforschung relevanten Nachweise von Literatur (auch grauer Literatur) und Forschungsprojekten zur Krise der Arbeitsgesellschaft, zum Wertwandel, den verschiedenen Erscheinungsformen der Schattenwirtschaft und den alternativen Wirtschafts- und Erwerbsformen zu sammeln, systematisch zu ordnen und dokumentarisch zu bearbeiten.