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Projekt

Machbarkeitsstudie zu den Möglichkeiten der Erforschung von Push- und Pull-Faktoren sowie etwaiger Legalisierungseffekte von Schwarzarbeit im Bereich arbeitsmarktpolitisch geförderter Existenzgründer

Projektlaufzeit: 01.09.2004 bis 31.08.2005

Kurzbeschreibung

Angesichts des gegenwärtigen "Gründungsbooms" stellt sich die Frage, inwieweit die mit dem Existenzgründungszuschuß nach § 421 I SGB III geförderten Aufnahmen einer Selbstständigkeit

- möglicherweise "nur" Scheineffekte sind, die tatsächlich maßgeblich auf der Legalisierung unangemeldeter Nebenbeschäftigungen beruhen könnten,

- als letzte Chance von ansonsten irreversibel ausgegrenzten Arbeitslosen verstanden werden, die eine dauerhafte Erwerbslosigkeit ohne jede Aussicht auf abhängige Beschäftigung zu vermeiden suchen,

- von Arbeitslosen auch als zeitlich begrenzte Möglichkeit gesehen werden, Transferleistungen auf einem höheren Niveau zu sichern, als dies z.B. über ALG I, Alhi bzw. ab 2005 über ALG II zu realisieren wäre,

- als Existenzgründungen um ihrer selbst willen zu interpretieren sind, die im Wesentlichen von einer Geschäftsidee und dem Wunsch nach unabhängiger Beschäftigung getragen werden.

Die Machbarkeitsstudie hat zum Ziel, zu prüfen, inwieweit es möglich ist,

- wesentliche motivationale Dispositionen von Existenzgründern zu ermitteln,

- endogene wie exogene Push- und die Pull-Faktoren im Gründungsgeschehen zu differenzieren,

- Legalisierungseffekte bislang nicht gemeldeter Beschäftigung ein- und abzuschätzen.

Sie soll die Chancen einer induktiven Gewinnung von typisierbaren Mustern der Existenzgründung erforschen, um perspektivisch die Bedingungen der Möglichkeit einer Vorhersage zur Nachhaltigkeit anhand von Idealtypen beschreibbar zu machen. Ein großes methodologisches Problem sozialwissenschaftlicher Studien im gesellschaftlich tabuisierten Raum, wie etwa bei Analysen von Schwarzarbeit, Leistungsmissbrauch etc. liegt insbesondere auch darin, dass mit dem forschenden Einsatz der Untersuchungsinstrumente im Feld selbst künstliche Ergebnisse erzeugt werden, d. h., so genannte Artefakt-Effekte hervorgerufen werden. In der Machbarkeitsstudie wird es deswegen vorrangig darum gehen, vor allem die Gefahren der Artefakt-Bildung einzuschätzen und mögliche Strategien ihrer Begrenzung exemplarisch zu ermitteln.

Ziel

In der Machbarkeitsstudie wird geprüft, inwieweit es möglich ist, wesentliche motivationale Dispositionen von Existenzgründern zu ermitteln, endogene wie exogene Push- und Pull-Faktoren im Gründungsgeschehen zu differenzieren und Legalisierungseffekte bislang nicht gemeldeter Beschäftigung ein- und abzuschätzen.

Leitung

Achim Trube
01.09.2004 - 31.08.2005
Frank Wießner
01.09.2004 - 31.08.2005

Mitarbeiter

Carsten Weiß
01.09.2004 - 31.08.2005