Arbeitsmarkt Kinderbetreuung
Seit dem 1. August 2013 haben Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder zwischen einem und drei Jahren. Qualitativ hochwertige und ausreichende Kinderbetreuungsmöglichkeiten werden von Eltern verstärkt eingefordert. Was bedeutet das für die Beschäftigten in den Betreuungseinrichtungen? Wie ist ihre Arbeitssituation und wie gestaltet sich die Diskussion um die Professionalisierung der Fachkräfte? Dieses Themendossier stellt Literatur- und Projektnachweise und weiterführende Links zu den Qualifikationsanforderungen und dem Fachkräftebedarf an qualifiziertem Personal in der Kinderbetreuung zusammen. Im Filter „Autorenschaft“ können Sie auf IAB-(Mit-)Autorenschaft eingrenzen.
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Literaturhinweis
Beschäftigungssituation in den Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung in Nordrhein-Westfalen (2025)
Sieglen, Georg; Carl, Birgit;Zitatform
Sieglen, Georg & Birgit Carl (2025): Beschäftigungssituation in den Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung in Nordrhein-Westfalen. (IAB-Regional. Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz. IAB Nordrhein-Westfalen 01/2024), Nürnberg, 44 S. DOI:10.48720/IAB.RENRW.2401
Abstract
"Die Studie gibt einen Überblick über die aktuelle Beschäftigungssituation in den Berufen der Kinderbetreuung und deren Entwicklung seit 2013 in Nordrhein-Westfalen. Daran anschließend wird anhand von Analysen zur Verweil-, zur Verbleibsdauer und zur Erwerbsbiographie untersucht, welcher Zusammenhang sich zwischen ausgewählten Merkmalen und der Verweildauer im Beruf ergibt und wie sich der Erwerbsverlauf von Personen, die eine erste Beschäftigung in den Berufen der Kinderbetreuung zwischen den Jahren 2002–2012 aufgenommen haben, entwickelte. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in den Berufen der Kinderbetreuung ist in den letzten Jahren deutschlandweit mit ca. 50 Prozent überdurchschnittlich gestiegen. In Nordrhein-Westfalen sogar um 54 Prozent, was einem Zuwachs von knapp 70.350 Personen entspricht. Mit fast 94 Prozent arbeiten fast ausschließlich Frauen in diesen Berufen. Knapp die Hälfte aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeitete im Juni 2023 in einem Teilzeit-Beschäftigungsverhältnis. Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft in Nordrhein-Westfalen sind die Beschäftigten im Schnitt deutlich jünger und der Anteil von Beschäftigten mit ausländischer Staatsangehörigkeit geringer. Das mittlere Entgelt entwickelte sich in den letzten zehn Jahren zwar überdurchschnittlich, bleibt aber noch 67 € pro Monat unter dem aller Beschäftigten im Bundesland (Stand: Dezember 2023). Bezogen auf Helfer und Fachkräfte verdienen Beschäftigte in den Berufen der Kinderbetreuung mittlerweile aber sogar etwas mehr als der jeweilige Durchschnitt aller Beschäftigten mit diesen Anforderungsniveaus. Unsere Analysen zur Verweildauer zeigen, dass vor allem das Alter, die Qualifikation und die Arbeitszeit die deutlichsten Einflüsse auf die individuelle Verweildauer im Beruf nehmen. Darüber hinaus zeigt sich gegenüber dem Beginn des Beobachtungszeitraums 2002 in den letzten Jahren eine Zunahme der Verweildauern. Die erwerbsbiografischen Analysen zeigen, dass ein Großteil der Erzieher*innen ihrem Beruf auch treu bleiben. Neben den 18 Prozent, die ohne Unterbrechungen durchgehend als Erzieher*in arbeiten, kehren zudem knapp 52 Prozent nach einer Unterbrechung in ihren Beruf zurück. Darüber hinaus gibt es ausgeprägte Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Männer sind nicht nur in ihrer Anzahl deutlich unterrepräsentiert, sondern haben auch im Schnitt kürzere Dauern und wechseln deutlich häufiger den Beruf, ohne zu einem späteren Zeitpunkt zurückkehren. Im Untersuchungszeitraum von 2002 bis 2022 nahm insgesamt der Anteil von Erzieher*innen leicht ab, die in einem Zeitraum von 10 Jahren in ihrem Beruf tätig blieben oder nach einer Unterbrechung wieder dorthin zurückkehrten und der Anteil derer leicht zu, die in einen anderen Beruf wechselten." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe: Bestand, Lücken, Gewinnung, Bedarfe in NRW (2024)
Afflerbach, Lena Katharina; Tiedemann, Catherine; Beher, Karin; Olszenka, Ninja ; Frangen, Valentin; Fendrich, Sandra; Gossen, Jakob; Mühlmann, Thomas; Lange, Mirja; Rauschenbach, Thomas; Hartwich, Pascal; Queißer-Schlade, Yvonne; Haubrich, Julia; Volberg, Sebastian; Meiner-Teubner, Christiane;Zitatform
Afflerbach, Lena Katharina, Sandra Fendrich, Jakob Gossen, Mirja Lange, Yvonne Queißer-Schlade & Thomas Rauschenbach (2024): Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe. Bestand, Lücken, Gewinnung, Bedarfe in NRW. Bielefeld: wbv Publikation, 193 S. DOI:10.3278/9783763976973
Abstract
"Der Forschungsverbund DJI/TU Dortmund veröffentlicht umfangreiche Studie zum aktuellen und künftigen Personal in der Kinder- und Jugendhilfe in Nordrhein-Westfalen. Der Bericht liefert auf 196 Seiten empirische Befunde zum Personal in der Kinder- und Jugendhilfe insgesamt und in den ausgewählten Arbeitsfeldern Allgemeiner Sozialer Dienst, Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflege, Hilfen zur Erziehung, Kinder- und Jugendarbeit sowie Jugendsozialarbeit einschließlich Schulsozialarbeit und bedient sich dabei einer Vielzahl an Datenquellen. So werden neben der Kinder- und Jugendhilfestatistik u.a. auch Daten der Bundesagentur für Arbeit und der Krankenkassen herangezogen, die einen vertieften Einblick in die aktuell prekäre Fachkräftelage bieten. Neben den Entwicklungslinien der Ausbildungs- und der Fachkräftesituation und zum Arbeitsmarkt zwischen 2010 und 2022, werden auch Berechnungen zum Personalbedarf bis zum Jahr 2035 vorgelegt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Krankenstand in Berufen der Kindertagesbetreuung und -erziehung: Eine Auswertung von Krankenkassendaten (2024)
Akko, Davin P.;Zitatform
Akko, Davin P. (2024): Krankenstand in Berufen der Kindertagesbetreuung und -erziehung. Eine Auswertung von Krankenkassendaten. Gütersloh, 13 S. DOI:10.11586/2024108
Abstract
"Die Arbeitsunfähigkeitstage für alle Berufsgruppen sind bundesweit in den letzten Jahren angestiegen. Bei Personen, die in der Kinderbetreuung und -erziehung arbeiten, sind die Fehlzeiten ebenfalls angestiegen und dabei höher als im Durchschnitt aller Berufsgruppen. Dies kann unterschiedliche Ursachen haben. Im Feld der Kindertagesbetreuung ist vor allem aufgrund des anhaltenden Personalmangels eine erhöhte Arbeitsbelastung zu beobachten, die zu einer Überlastung der Fachkräfte führt. Dies kann sowohl für die physische als auch psychische Gesundheit negative Folgen haben. Beim Kita-Personal äußert sich dies auch in besonders hohen Fehlzeiten aufgrund von psychischen Erkrankungen. Aufgrund dieser Entwicklungen hat die Bertelsmann Stiftung Berechnungen zu den Ausfallzeiten von pädagogischem Personal sowie dem Personalbedarf und den Personalkosten für Vertretung durchgeführt. Das Hintergrundpapier von Davin P. Akko analysiert anhand von bereitgestellten Daten der DAK-Gesundheit, inwieweit das KiTa-Personal in den Jahren 2020 bis 2023 von Arbeitsunfähigkeit betroffen war. Dafür wurde eine Sonderauswertung für die Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung der DAK-Gesundheit durchgeführt. Diese dient als Grundlage für die Berechnungen der Bertelsmann Stiftung." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Stellenwechsel im Berufsverlauf – Konsequenzen für die Personalbindung in Kindertageseinrichtungen (2024)
Zitatform
Fuchs-Rechlin, Kirsten & Clarissa Nachtigall (2024): Stellenwechsel im Berufsverlauf – Konsequenzen für die Personalbindung in Kindertageseinrichtungen. In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Jg. 27, H. 6, S. 1467-1490. DOI:10.1007/s11618-024-01277-w
Abstract
"Trotz kontinuierlichen Anstiegs der Beschäftigten in Kindertageseinrichtungen ist die Personalnot derzeit groß. Dies geht mit erheblichen Belastungen des Personals einher. In der Vergangenheit wurde bei der Fachkräftegewinnung vor allem auf den Ausbau der Fachschulen für Sozialpädagogik gesetzt. Zunehmend rückt jedoch die Erkenntnis in den Blick, dass zur Fachkräftesicherung auch die Bindung des Bestandspersonals gehört, denn Stellenwechsel im Arbeitsfeld führen nicht nur zu Know-how-Verlusten, sondern erfordern auch ständige Rekrutierungs- und Einarbeitungsprozesse. In diesem Beitrag wird auf der Basis qualitativer Daten untersucht, welche Einflussgrößen es für Stellenwechsel gibt und welche Berufsverläufe sich aus der Chronologie der Stellenwechsel rekonstruieren lassen. In theoretischer Hinsicht werden Stellenwechsel als Übergänge im Berufsverlauf verstanden, die sich als (An-)Passungsprozesse zwischen Person und Umwelt interpretieren lassen. Es kristallisierten sich fünf Laufbahntypen heraus. Die Ergebnisse der qualitativen Analyse werden abschließend im Hinblick auf deren Potenziale für die Personalbindung als Strategie der Fachkräftesicherung diskutiert." (Autorenreferat, IAB-Doku, © Springer-Verlag)
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Literaturhinweis
Pandemic Pathways: An Integrated Approach to Studying the Pandemic's Employment Impacts on Paid and Unpaid Care of Children 0 to 11 Years Old (2024)
Zitatform
Gonalons-Pons, Pilar & Johanna S. Quinn (2024): Pandemic Pathways: An Integrated Approach to Studying the Pandemic's Employment Impacts on Paid and Unpaid Care of Children 0 to 11 Years Old. In: Socius, Jg. 10. DOI:10.1177/23780231241259681
Abstract
"The pandemic adversely affected the employment of child caregivers, exacerbating already existing inequalities. The authors offer an integrated framework that considers the interdependencies between unpaid and paid child caregiving and the construction of the childcare sector as a devalued and fractionalized group. The authors outline the prepandemic positioning of mothers, childcare teachers, preschool teachers, and primary school teachers. Then, using cross-sectional and panel data from the Current Population Survey, the authors describe how the pandemic affected these four groups of child caregivers’ employment between January 2018 and December 2022. Black, Brown, and non-college-educated mothers were hit particularly hard during the pandemic. Primary school teachers were in a better position prior to the pandemic and fared much better than childcare teachers during it. The authors argue that an integrated framework helps us understand the disparities in the impact of the pandemic between child caregivers as partly a by-product of the fragmented and devalued organization of child caregiving." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
The Declining Relative Quality of the Child Care Workforce (2024)
Zitatform
Herbst, Chris M. (2024): The Declining Relative Quality of the Child Care Workforce. (IZA discussion paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit 17351), Bonn, 55 S.
Abstract
"Although it is widely acknowledged that high-skilled teachers are integral to service quality and young children's well-being in child care settings, little is known about the qualifications and skills of the child care workforce. This paper combines data from multiple sources to provide a comprehensive assessment of the quality of individuals employed in the child care sector. I find that today's workforce is relatively low- skilled: child care workers have less schooling than those in other occupations, they score substantially lower on tests of cognitive ability, and they are among the lowest-paid individuals in the economy. I also show that the relative quality of the child care workforce is declining, in part because higher-skilled individuals increasingly find the child care sector less attractive than other occupations. Furthermore, I provide evidence that at least three other factors may be associated with the decline in worker quality. First, the recent proliferation of community college programs offering child care-related certificates and degrees may divert students away from attending four-year schools. Second, those majoring in child care-related fields are negatively selected for their cognitive skills, thereby decreasing the quality of the child care labor pool. Third, I show that the increased availability of outside employment options for high-skilled women had a detrimental effect on the quality of the child care workforce." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
The Cost of Fair Pay: How Child Care Work Wages Affect Formal Child Care Hours, Informal Child Care Hours, and Employment Hours (2024)
Löffler, Verena;Zitatform
Löffler, Verena (2024): The Cost of Fair Pay: How Child Care Work Wages Affect Formal Child Care Hours, Informal Child Care Hours, and Employment Hours. (SOEPpapers on multidisciplinary panel data research at DIW Berlin 1205), Berlin, 81 S.
Abstract
"The debate on the effects of child care policies on household and individual behavior is substantial but lacks a discussion of the unintended consequences of rising wages in the child care work sector. To address this gap in the debate, the relation between rising pay and formal child care hours, informal child care hours, and employment hours is analyzed empirically with a case study on child care in Germany between 2012 and 2019. Among other findings, the evidence demonstrates that the consumption of formal child care hours of middle- and high-income households in eastern Germany correlates negatively with child care work wages, indicating price elasticity." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Der KiTa-Fachkräftebedarf – eine Vorausberechnung bis zum Jahr 2035 (2024)
Zitatform
Meiner-Teubner, Christiane, Melanie Böwing-Schmalenbrock, Ninja Olszenka & Thomas Rauschenbach (2024): Der KiTa-Fachkräftebedarf – eine Vorausberechnung bis zum Jahr 2035. In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Jg. 27, H. 6, S. 1421-1446. DOI:10.1007/s11618-024-01279-8
Abstract
"Kindertageseinrichtungen haben in Deutschland einen beachtlichen Ausbau zu verzeichnen, der noch nicht abgeschlossen ist. Dennoch ist es lange Zeit nicht gelungen, eine bedarfsdeckende Anzahl an Plätzen bereitzustellen; inzwischen kommt ein hoher Fachkräftemangel hinzu. Vorausberechnungen zur Abschätzung des künftigen Platz- und Personalbedarfs erweisen sich vor diesem Hintergrund mehr denn je als ein unverzichtbares Planungs- und Steuerungsinstrument für die Kindertagesbetreuung. Entsprechende Berechnungen bedürfen dabei einer stetigen Weiterentwicklung unter Einbeziehung sich kurzfristig ändernder Entwicklungen und Dynamiken. Der vorliegende Beitrag skizziert zunächst das Geflecht aus politisch und gesellschaftlich ausgelösten Prozessen im Kontext der Kindertagesbetreuung sowie den sich parallel dazu weiterentwickelnden Instrumenten evidenzbasierter Vorausberechnungen, die wichtiges Steuerungswissen für die verantwortlichen Akteur:innen liefern. Im Anschluss daran werden aktuelle Ergebnisse vorgestellt und die Analyseschritte erläutert, bei denen der Fachkräftebedarf für die Kindertageseinrichtungen in Ost- und Westdeutschland bis zum Jahr 2035 vorausberechnet wird." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Fachkräfte mit im Ausland erworbenen Qualifikationen in der Kinder- und Jugendhilfe (2024)
Traub, Anna;Zitatform
Traub, Anna (2024): Fachkräfte mit im Ausland erworbenen Qualifikationen in der Kinder- und Jugendhilfe. In: Nachrichtendienst des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge, Jg. 103, H. 4, S. 167-171.
Abstract
"Als Reaktion auf den Fachkräftemangel etablieren sich in vielen Bundesländern Möglichkeiten, auch ohne staatliche Anerkennung als Fachkraft in der Kinder- und Jugendhilfe tätig zu sein. Dies hat Rückwirkungen auf die beruflichen Zugangswege für Fachkräfte, die ihre Qualifikation im Ausland erworben haben" (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Nur Teilzeit in der Kita?: Arbeitszeitumfang und Beschäftigungspotenziale in der Kindertagesbetreuung (2024)
Zitatform
Weimann-Sandig, Nina & Bernhard Kalicki (2024): Nur Teilzeit in der Kita? Arbeitszeitumfang und Beschäftigungspotenziale in der Kindertagesbetreuung. (Working paper Forschungsförderung / Hans Böckler Stiftung 331), Düsseldorf, 68 S.
Abstract
"Die Kinderbetreuung in Deutschland gehört zu den zentralen Infrastrukturen sozialer Daseinsvorsorge. Die Verfügbarkeit von Betreuungsplätzen ist nicht nur vor dem Hintergrund von bestehenden Rechtsansprüchen auf Betreuung von essenzieller Bedeutung, sondern auch für Zugänge zu frühkindlicher Bildung insgesamt sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Sie steht daher auch immer wieder im Fokus von Diskussionen um die Verfügbarkeit von Fachkräften insgesamt, etwa in Bezug auf die Erwerbsbeteiligung von Eltern. Die Funktionsfähigkeit der Kindertagesbetreuung hängt dabei wesentlich von der Personalsituation in Kitas selbst ab. Diese steht seit langer Zeit unter einem hohen Druck aufgrund von Personalengpässen; häufig können Betreuungsschlüssel nicht eingehalten werden. Wie kann der Teufelskreis aus fehlendem Personal, das zu einem Abbau von Betreuungskapazitäten führt, die wiederum u. a. Vereinbarkeitsproblematiken von Beschäftigten verschärfen, durchbrochen und um das Feld der frühen Bildung und Betreuung nachhaltig stabilisiert werden? Die Pilotstudie TeKit untersucht vor diesem Hintergrund das Aktivierungspotenzial von Teilzeitbeschäftigungsverhältnissen in der Kindertagesbetreuung in vier ausgewählten Bundesländern: Rheinland-Pfalz, Saarland, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. In den Blick genommen werden die Beschäftigungsverhältnisse und Arbeitszeitmodelle des pädagogischen Personals, ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Gründe für die Wahl von Teilzeitbeschäftigung sowie die Motive der Vollzeitbeschäftigten, ihre Arbeitszeit auf Teilzeit zu reduzieren. Einbezogen werden auch länderspezifische Unterschiede in den Beschäftigungsverhältnissen und Arbeitszeitmodellen. Für die Beschäftigungsverhältnisse in der Frühen Bildung und Betreuung ist ein hoher Teilzeitbeschäftigungsanteil charakteristisch. Bundesweit arbeiteten im Jahr 2022 rund 61Prozent des Personals in Kindertageseinrichtungen in Teilzeit (d. h. unter 38,5 Wochenstunden). In der Kindertagesbetreuung ist ein hoher Variationsgrad der unterschiedlichen Teilzeitbeschäftigungsformen nicht nur zwischen, sondern auch innerhalb von Einrichtungen zu finden. Bemerkenswert ist, dass sich dieser hohe Teilzeitanteil auch durch die Beschäftigungsexpansion seit 2007 nicht verringert hat. Die Personalgewinne in der Vergangenheit konnten folglich aufgrund der dominanten Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse den Personalbedarf nicht umfänglich decken. Daher stellt sich die Frage, ob und wenn ja in welchem Ausmaß Aktivierungspotenziale in Teilzeitbeschäftigungsverhältnissen in der Kindertagesbetreuung bestehen." (Textauszug, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Beschäftigungssituation in den Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung in Niedersachsen (2024)
Zitatform
Wrobel, Martin, Uwe Harten & Amelie Berisha (2024): Beschäftigungssituation in den Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung in Niedersachsen. (IAB-Regional. Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz. IAB Niedersachsen-Bremen 01/2024), Nürnberg, 55 S. DOI:10.48720/IAB.RENSB.2401
Abstract
"Die Kinderbetreuung ist in mehrfacher Hinsicht ein sehr wichtiger Bereich der Gesellschaft: Hier werden bspw. durch die frühkindliche Bildung Grundsteine für das weitere Leben gelegt. Darüber hinaus hat der Umfang institutioneller Betreuungsangebote eine hohe Bedeutung für die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit und damit auch Einfluss auf das verfügbare Arbeits- und Fachkräftepotenzial, auf welches die Wirtschaft zugreifen kann. Die Studie gibt einen Überblick über die aktuelle Beschäftigungssituation in den Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung und deren Entwicklung seit 2013 in Niedersachsen. Daran anschließend wird anhand von Analysen zur Erwerbsbiografie untersucht, welcher Zusammenhang sich zwischen ausgewählten Merkmalen und der Verweildauer im Beruf ergibt und wie sich der Erwerbsverlauf von Personen, die eine erste Beschäftigung in den Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung zwischen den Jahren 2000 bis 2010 in Niedersachsen aufgenommen haben, entwickelte. Abschließend werden Analysen zum altersbedingten Ersatzbedarf präsentiert. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung ist in den letzten Jahren (2013 bis 2022) deutschlandweit mit einem Wachstum von rund 50 Prozent überdurchschnittlich stark gestiegen. In Niedersachsen stieg die Beschäftigtenzahl mit rund 52 Prozent im Vergleich sogar noch etwas stärker, was einem Zuwachs von rund 26.700 Personen entspricht. Mit rund 94 Prozent arbeiten fast ausschließlich Frauen in diesen Berufen. Knapp drei Viertel aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeitet zum Stichtag Juni 2022 in der Kinderbetreuung und -erziehung in Niedersachsen in einem Teilzeit-Beschäftigungsverhältnis. Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft in Niedersachsen sind die Beschäftigten im Schnitt deutlich jünger und der Anteil von Beschäftigten mit ausländischer Staatsangehörigkeit ist erheblich geringer. Das (Median-) Bruttoentgelt in der Vollzeitbeschäftigung entwickelte sich in den letzten zehn Jahren überdurchschnittlich und liegt in den Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung seit etwa 2016 über jenem aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bundesland. Während, gemessen am Anforderungsniveau, die Fachkräfte in den Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung noch etwas besser verdienen als die Fachkräfte insgesamt, fällt insbesondere die stark überdurchschnittliche Entgeltentwicklung bei den Helfer*innen in diesem Wirtschaftsbereich verglichen mit jener der Helfer*innen in der Gesamtwirtschaft auf. Unsere Analysen zur Verweildauer zeigen, dass vor allem die Qualifikation, die Arbeitszeit und die zuvor gesammelte Berufserfahrung die deutlichsten positiven Einflüsse auf die individuelle Verweildauer im Beruf nehmen. Die erwerbsbiografischen Untersuchungen ergeben, dass ca. 53 Prozent aller (im Zeitraum 2000 bis 2010) beobachteten Personen nach einer Unterbrechung wieder in ihren Beruf (in der Kinderbetreuung und -erziehung) zurückkehren. Zusammen mit den Personen, die bis zum Ende unseres Betrachtungszeitraums durchgehend im Beruf arbeiten, bleiben gut 67 Prozent in einer langfristigen Perspektive dem Beruf treu. Darüber hinaus gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Männer sind nicht nur in ihrer Anzahl deutlich unterrepräsentiert, sondern haben auch im Schnitt kürzere Verweildauern und wechseln deutlich häufiger den Beruf, ohne zu einem späteren Zeitpunkt zurückzukehren. Die Berechnungen zum altersbedingten Ersatzbedarf ergeben abschließend, dass ca. 850 bis 1.000 Personen allein aufgrund anstehender Verrentung jährlich bis 2040 ersetzt werden müssten, um zumindest die Anzahl an Beschäftigten aus dem Jahr 2022 zu halten. Der Umfang des altersbedingten Ersatzbedarfs kann nach den Berechnungen durch die in den Berufen neu ausgebildeten Personen kompensiert werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Beschäftigungssituation in den Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung in Bremen (2024)
Zitatform
Wrobel, Martin, Uwe Harten & Amelie Berisha (2024): Beschäftigungssituation in den Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung in Bremen. (IAB-Regional. Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz. IAB Niedersachsen-Bremen 02/2024), Nürnberg, 57 S. DOI:10.48720/IAB.RENSB.2402
Abstract
"Die Kinderbetreuung und -erziehung ist in mehrfacher Hinsicht ein sehr wichtiger Bereich der Gesellschaft: Hier werden bspw. durch die frühkindliche Bildung Grundsteine für das weitere Leben gelegt. Darüber hinaus hat der Umfang institutioneller Betreuungsangebote eine hohe Bedeutung für die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit und damit auch Einfluss auf das verfügbare Arbeits- und Fachkräftepotenzial, auf welches die Wirtschaft zugreifen kann. Die Studie gibt einen Überblick über die aktuelle Beschäftigungssituation in den Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung und deren Entwicklung seit 2013 im Bundesland Bremen. Daran anschließend wird anhand von Analysen zur Erwerbsbiografie untersucht, welcher Zusammenhang sich zwischen ausgewählten Merkmalen und der Verweildauer im Beruf ergibt und wie sich der Erwerbsverlauf von Beschäftigten in der Kinderbetreuung und -erziehung über einen Zeitraum von bis zu 20 Jahren entwickelte. Abschließend werden Analysen zum altersbedingten Ersatzbedarf präsentiert. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung ist in den letzten Jahren (2013 bis 2022) deutschlandweit mit einem Wachstum von rund 50 Prozent überdurchschnittlich stark gestiegen. Im Bremer Stadtstaat stieg die Beschäftigtenzahl mit über 58 Prozent im Vergleich sogar noch etwas stärker, was einem Zuwachs von knapp 3.400 Personen entspricht. Mit rund 88 Prozent arbeiten weit überwiegend Frauen in diesen Berufen. Deutlich mehr als die Hälfte (rund 57 Prozent) aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Kinderbetreuung und -erziehung arbeiten in Bremen zum Stichtag 30. Juni 2022 in einem Teilzeit-Beschäftigungsverhältnis. Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft im Bundesland Bremen sind die Beschäftigten im Schnitt deutlich jünger und der Anteil von Beschäftigten mit ausländischer Staatsangehörigkeit ist geringer. Das (Median-) Bruttoentgelt in der Vollzeitbeschäftigung entwickelte sich in den letzten zehn Jahren in allen Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung mit einem Plus von 43 Prozent überdurchschnittlich. Gemessen am Anforderungsniveau ist festzuhalten, dass sich das Entgelt der Fachkräfte in den Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung ebenfalls überdurchschnittlich positiv entwickelt hat und in 2022 deutlich über jenem aller Fachkräfte in der Gesamtwirtschaft liegt. Unsere Analysen zur Verweildauer zeigen, dass vor allem die Qualifikation, die Arbeitszeit und die zuvor gesammelte Berufserfahrung die stärksten positiven Einflüsse auf die individuelle Verweildauer im Beruf haben. Die erwerbsbiografischen Untersuchungen ergeben, dass ca. 42 Prozent aller (im Zeitraum 2000 bis 2010) beobachteten Personen nach einer Unterbrechung wieder in ihren Beruf (in der Kinderbetreuung und -erziehung) zurückkehren. Zusammen mit den Personen, die bis zum Ende unseres Betrachtungszeitraums durchgehend im Beruf arbeiten, bleiben gut 53 Prozent in einer langfristigen Perspektive dem Beruf treu. Darüber hinaus gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Männer sind nicht nur in ihrer Anzahl deutlich unterrepräsentiert, sondern haben auch im Schnitt kürzere Verweildauern und wechseln deutlich häufiger den Beruf, ohne zu einem späteren Zeitpunkt zurückzukehren. Die Berechnungen zum rein altersbedingten Ersatzbedarf ergeben, dass ca. 160 – 190 Personen aufgrund von Verrentung jährlich bis 2040 ersetzt werden müssten, um zumindest die Anzahl an Beschäftigten aus dem Jahr 2022 zu halten. Unsere Analysen ergeben, dass der Umfang dieses Ersatzbedarfs nur bedingt durch die jährlich in den Berufen neu Ausgebildeten kompensiert werden kann. Werden zudem Zusatzbedarfe aus Unterversorgung sowie einem erwartbaren künftigen Mehrbedarf berücksichtigt, könnten, beeinflusst durch die Berufstreue der Beschäftigten und das durchschnittliche Renteneintrittsalter, zusätzlich bis zu 100 weitere Personen jährlich benötigt werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Arbeitsmarkt Kinderbetreuung und -erziehung (2024)
Zitatform
(2024): Arbeitsmarkt Kinderbetreuung und -erziehung. (Berichte: Arbeitsmarkt kompakt / Bundesagentur für Arbeit 2024,02), Nürnberg, 28 S.
Abstract
"Der Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen hat in den letzten 10 Jahren zu einer erheblichen Steigerung der Zahl betreuter Kinder und der Beschäftigtenzahl in Kindertageseinrichtungen geführt. Das Beschäftigungsplus zeigte sich 2023 in allen Bundesländern, wobei das Plus tendenziell in vielen westlichen Ländern stärker ausfällt als in den östlichen. In den östlichen Bundesländern war bereits das Ausgangsniveau der Kinderbetreuung – historisch bedingt – höher. Gestiegen ist sowohl die Zahl der Vollzeit- als auch der Teilzeitarbeitsstellen. In allen Bundesländern außer in Nordrhein-Westfalen und dem Saarland gibt es in Kindertageseinrichtungen mehr Teilzeit- als Vollzeitbeschäftigte. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Feld der Kinderbetreuung und -erziehung in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Zuletzt gab es zwar Anstiege. Die geringe Arbeitslosenquote von 1,6 Prozent signalisiert aber weiterhin Vollbeschäftigung. Gleichzeitig ist die Zahl der gemeldeten Stellen, trotz Rückgangs 2023, auf einem hohen Niveau. Zumeist werden Personen mit einem Abschluss als Erzieherin oder Erzieher gesucht. Während der Erzieherberuf als Engpassberuf gilt, sind dagegen für die Berufe Sozialassistentin bzw. -assistent oder Kinderpflegerin bzw. Kinderpfleger vergleichsweise wenige gemeldete Stellen im Angebot. Gesucht werden sowohl Vollzeit- als auch Teilzeitkräfte, wobei analog zur Beschäftigung der Anteil der Teilzeitstellen überdurchschnittlich hoch ist. Die Bundesagentur für Arbeit trägt mit der Förderung beruflicher Weiterbildungen zur Sicherstellung des Fachkräfteangebots bei." (Textauszug, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Fachkräftebarometer Frühe Bildung 2023 (2023)
Beher, Karin; Tillmann, Katja; Fuchs-Rechlin, Kirsten ; Rauschenbach, Thomas; Finger, Sophie; Hartwich, Pascal; Hanssen, Kirsten;Zitatform
Beher, Karin, Sophie Finger, Kirsten Fuchs-Rechlin, Kirsten Hanssen, Pascal Hartwich, Thomas Rauschenbach & Katja Tillmann (2023): Fachkräftebarometer Frühe Bildung 2023. (Fachkräftebarometer frühe Bildung 2023), Bielefeld: wbv Media, 283 S. DOI:10.3278/9783763976287
Abstract
"Auch die Covid-19-Pandemie hat dem Personalwachstum in der Frühen Bildung kein Ende gesetzt. Allerdings wächst auf dem Arbeitsmarkt spürbar die Kluft zwischen offenen Stellen und qualifizierten Fachkräften, die diese besetzen könnten. Bringt das Ausbildungssystem genügend Nachwuchskräfte hervor, um das Angebot der Kindertagesbetreuung weiter auszubauen? Wie wirkt sich die Situation auf die Qualitätsentwicklung in den Einrichtungen aus? Steuert die Frühe Bildung in naher Zukunft auf eine Krise zu? Zur Einordnung derartiger Fragen bietet das Fachkräftebarometer Frühe Bildung 2023 auf Basis amtlicher Daten aktuelle Befunde zu Personal, Arbeitsmarkt und Qualifizierung in der Kindertagesbetreuung und gibt Hinweise auf Entwicklungspotenziale. Mit Blick auf deren Bedeutung für die Steuerung der Einrichtungen beleuchtet der Datenbericht die Situation von Kita-Leitungen erstmals in einem eigenen Kapitel." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Prekarisierung in der Ganztagsschule? Befunde zu den Arbeitsbedingungen des Ganztagspersonals (2023)
Zitatform
Bock, Franziska, Konrad Reinisch & Till-Sebastian Idel (2023): Prekarisierung in der Ganztagsschule? Befunde zu den Arbeitsbedingungen des Ganztagspersonals. In: Der pädagogische Blick, Jg. 31, H. 4, S. 249-260.
Abstract
"Der Beitrag beschäftigt sich mit Arbeitsbedingungen an offenen Ganztagsgrundschulen und fokussiert auf die Prekarisierungserfahrungen von dort tätigem Personal. Die These ist, dass Land und Kommunen in Niedersachsen als Arbeitgeber im Niedriglohnsektor auftreten." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Fachkräfte-Radar für KiTa und Grundschule 2023 (2023)
Zitatform
Bock-Famulla, Kathrin, Antje Girndt, Tim Vetter & Ben Kriechel (2023): Fachkräfte-Radar für KiTa und Grundschule 2023. (Fachkräfte-Radar für KiTa und Grundschule … / Bertelsmann Stiftung 2023), Gütersloh, 258 S. DOI:10.11586/2023041
Abstract
"Nach wie vor gibt es nicht genügend Betreuungsplätze für Kinder, um den Rechtsanspruch auf eine Kindertagesbetreuung zu erfüllen, wenn Eltern diese wünschen; zudem schwankt die Qualität der Kindertageseinrichtungen (KiTas) stark zwischen den Bundesländern und auch innerhalb der einzelnen Länder, so dass die Bildungs- und Teilhabechancen der Kinder wohnortabhängig sind. Inwieweit hier der aktuelle Mangel an Fachkräften in den Sozial- und Erziehungsberufen kurz- wie auch langfristig ein Hindernis darstellt, muss pro Bundesland datenbasiert untersucht werden. Der Fachkräfte-Radar für KiTa und Grundschule prognostiziert in sieben Szenarien bis 2025 und 2030 die Entwicklung des Fachkräftebedarfs und -angebots in KiTas; betrachtet wird die Altersgruppe der Kinder bis zum Eintritt in die Schule. Im Fokus steht die Frage, ob ein bedarfsgerechter Zugang zu KiTas sowie eine bessere Personalausstattung realisiert werden könnten. Ein zentrales Ergebnis: Bis 2030 können in Ostdeutschland und auch in den meisten westdeutschen Bundesländern sowohl die aktuellen Elternbedarfe erfüllt als auch die zum Teil günstige Personalausstattung gehalten oder auf das mittlere Westniveau verbessert werden. Ebenfalls in Ostdeutschland – und auch in Hamburg – besteht, neben der Erfüllung der Platzbedarfe, sogar zusätzlich die Möglichkeit, mit einiger Anstrengung eine kindgerechte Personalausstattung nach wissenschaftlichen Empfehlungen zu erreichen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Beschäftigungssituation in den Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung in Baden-Württemberg (2023)
Zitatform
Faißt, Christian, Silke Hamann, Daniel Jahn & Rüdiger Wapler (2023): Beschäftigungssituation in den Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung in Baden-Württemberg. (IAB-Regional. Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz. IAB Baden-Württemberg 03/2023), Nürnberg, 42 S. DOI:10.48720/IAB.REBW.2303
Abstract
"Die Kinderbetreuung ist aus mehrfacher Hinsicht ein sehr wichtiger Bereich der Gesellschaft: hier werden bspw. durch die frühkindliche Bildung Grundsteine für das weitere Leben gelegt. Darüber hinaus hat der Umfang institutioneller Betreuungsangebote eine hohe Bedeutung für die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit und damit auch auf das verfügbare Arbeits- und Fachkräftepotenzial der Wirtschaft. Die Studie gibt einen Überblick über die aktuelle Beschäftigungssituation in den Berufen der Kinderbetreuung und deren Entwicklung seit 2013 in Baden-Württemberg. Daran anschließend wird anhand von Analysen zur Verweil-, zur Verbleibsdauer und zur Erwerbsbiographie untersucht, welcher Zusammenhang sich zwischen ausgewählten Merkmalen und der Verweildauer im Beruf ergibt und wie sich der Erwerbsverlauf von Personen, die eine erste Beschäftigung in den Berufen der Kinderbetreuung zwischen den Jahren 2000 – 2010 aufgenommen haben, entwickelte. Abschließend werden Analysen zum altersbedingten Ersatzbedarf präsentiert. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in den Berufen der Kinderbetreuung ist in den letzten Jahren deutschlandweit mit ca. 50 Prozent überdurchschnittlich gestiegen. In Baden-Württemberg sogar um ca. 57 Prozent, was einem Zuwachs von knapp 47.000 Personen entspricht. Mit über 95 Prozent arbeiten fast ausschließlich Frauen in diesen Berufen. Knapp über die Hälfte aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeitet zum Stichtag Juni 2022 in einem Teilzeit-Beschäftigungsverhältnis. Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft in Baden-Württemberg sind die Beschäftigten im Schnitt deutlich jünger und der Anteil von Beschäftigten mit ausländischer Staatsangehörigkeit geringer. Das durchschnittliche Entgelt entwickelte sich in den letzten zehn Jahren zwar überdurchschnittlich, bleibt aber noch 200 € pro Monat unter dem aller Beschäftigten im Bundesland (Stand: Dezember 2021). Gemessen am Anforderungsniveau (Fachkraft) verdienen die Beschäftigten in den Berufen der Kinderbetreuung mittlerweile aber sogar etwas mehr als im Durchschnitt aller Fachkräfte. Unsere Analysen zur Verweildauer zeigen, dass vor allem das Alter, die Qualifikation und die Arbeitszeit die deutlichsten positiven Einflüsse auf die individuelle Verweildauer im Beruf nehmen. Die erwerbsbiografischen Untersuchungen ergeben, dass ca. 56 Prozent aller beobachteten Personen im Zeitraum 2000 – 2010 nach einer Unterbrechung wieder in ihren Beruf (in der Kinderbetreuung) zurückkehren. Zusammen mit den Personen, die bis zum Ende unseres Betrachtungszeitraums durchgehend im Beruf arbeiten, bleiben ca. 73 Prozent in einer langfristigen Perspektive dem Beruf treu. Darüber hinaus gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Männer sind nicht nur in ihrer Anzahl deutlich unterrepräsentiert, sondern haben auch im Schnitt kürzere Dauern und wechseln deutlich häufiger den Beruf, ohne zu einem späteren Zeitpunkt zurückkehren. Die Berechnungen zum altersbedingten Ersatzbedarf ergeben, dass ca. 1.900 – 2.800 Personen aufgrund Verrentung jährlich bis 2040 ersetzt werden müssten, um zumindest die Anzahl an Beschäftigten aus dem Jahr 2022 zu halten. Der Umfang des altersbedingten Ersatzbedarfs kann nur zum Teil durch die in den Berufen neu Ausgebildeten kompensiert werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Fachkräftesicherung in Care Berufen: Stand und Herausforderungen der beruflichen Bildung (2023)
Friese, Marianne;Zitatform
Friese, Marianne (2023): Fachkräftesicherung in Care Berufen. Stand und Herausforderungen der beruflichen Bildung. In: Berufsbildung, Jg. 77, H. 2, S. 11-13.
Abstract
"Der Beitrag beleuchtet den Fachkräftemangel sowie Fachkräftesicherung im Bereich Gesundheits-, Pflege- und Sozialwesen, Hauswirtschaft und Ernährung. Vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels werden Lösungsansätze der beruflichen Aus- und Weiterbildung mit Fokus auf gendergerechte Berufs- und Familienstrukturen diskutiert." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Fast 300.000 Betreuungsplätze für unter Dreijährige fehlen (2023)
Geis-Thöne, Wido;Zitatform
Geis-Thöne, Wido (2023): Fast 300.000 Betreuungsplätze für unter Dreijährige fehlen. (IW-Kurzberichte / Institut der Deutschen Wirtschaft Köln 2023,74), Köln, 3 S.
Abstract
"Im Jahr 2023 wünschen sich die Eltern für rund 1,16 Millionen unter Dreijährige eine institutionelle Betreuung. Tatsächlich einen Platz haben aber nur 857.000 Kinder. So besteht auch zehn Jahre nach Inkrafttreten des Rechtsanspruchs noch ein gravierender Betreuungsengpass von 299.000 Plätzen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Die Berufe mit den aktuell größten Fachkräftelücken (2022)
Hickmann, Helen; Koneberg, Filiz;Zitatform
Hickmann, Helen & Filiz Koneberg (2022): Die Berufe mit den aktuell größten Fachkräftelücken. (IW-Kurzberichte / Institut der Deutschen Wirtschaft Köln 2022,67), Köln, 3 S.
Abstract
"Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften lähmt die deutsche Wirtschaft. Besonders betroffen sind Berufe in den Bereichen Sozialarbeit, Erziehung und Pflege. Zudem fehlt viel Personal im Handwerk und bei IT-Experten. Auffällig ist, dass die Berufe mit dem größten Fachkräftemangel ein sehr ungleiches Geschlechterverhältnis unter den Beschäftigten aufweisen." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))