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Digitalisierung, ökologische Transformation, demografischer Wandel – die Arbeitswelt befand sich schon vor Corona im Umbruch. Welche Folgen diese Entwicklungen haben, ist nicht zuletzt angesichts des Corona-Schocks noch völlig unklar – zumal sie teilweise in sehr unterschiedliche Richtungen wirken.

Daraus ergeben sich zahlreiche Fragen: Was wird zuerst knapp – die Arbeit, weil sie von Robotern erledigt wird, oder die Arbeitskräfte, weil immer mehr junge Menschen fehlen? Droht uns Massenarbeitslosigkeit oder dürfen sich die Beschäftigten auf einen Arbeitsmarkt freuen, auf dem sie die Forderungen stellen, nicht die Arbeitgeber? Werden gut bezahlte Industriejobs durch schlecht bezahlte Dienstleistungsjobs verdrängt? Oder schaffen neue Technologien, etwa im Umweltbereich, neue gut bezahlte Jobs? Schreitet die Globalisierung fort oder wird sie zurückgedreht – aufgrund von Handelskriegen, steigender Energiepreise oder als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie? Und was würde dies für die Arbeitsplätze bedeuten, die vom Export abhängen? Wie können wir unseren Wohlstand halten und gute Arbeitsplätze für möglichst viele Menschen sichern?  

Wochenlange Dürren selbst hierzulande, verheerende Überschwemmungen andernorts, rasant schmelzende Polkappen – nicht erst seit der Fridays-for-Future-Bewegung ist vielen klar: Es muss gegengesteuert werden, um die Folgen des Klimawandels abzufedern. Dafür braucht es Veränderungen vor allem in der Energie-, Mobilitäts- und Agrarpolitik. Doch sind diese Veränderungen mit unserem bisherigen Wirtschaftsmodell kompatibel? Wie sehen konkrete Modelle für einen ökologischen Umbau aus, der Lenkungswirkung entfaltet, aber zugleich Jobs sichert und sozialverträglich ist? Müssen wir die Globalisierung neu denken und regionalen Wertschöpfungsketten wieder mehr Raum geben? Und was würde das für die Export­nation Deutschland bedeuten? Über diese und andere Fragen diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

Verödende Ortskerne hier, Wohnungsmangel und Verkehrsinfarkt da – die Kluft zwischen strukturschwachen ländlichen Regionen und boomenden Großstädten scheint unaufhörlich zu wachsen. Ist diese Diagnose richtig? Und wenn ja, lässt sich dieser Prozess umkehren? Oder kann und sollte die Politik lediglich die Folgen abmildern? Sind gleichwertige Lebensverhältnisse nichts als eine schöne Illusion? Der Streit entzündet sich dabei an konkreten Einzelfragen: Macht es Sinn, Wohnraum in den Großstädten nachzuverdichten – oder verschärft man damit das Problem? Ist ein subventionierter Breitbandausbau „bis zur letzten Milchkanne“ zielführend oder eine Verschwendung von Steuergeldern? Kann die Verlagerung von Behörden oder die Neugründung von Universitäten abgehängten Regionen neue Dynamik einhauchen? Diesen und anderen Fragen möchten wir mit Vertretern und Vertreterinnen aus Politik und Wissenschaft nachgehen.