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Der massive Anstieg der Studierenden- und Promovierendenzahlen in den letzen Jahrzehnten hat zur Folge, dass auch die Anzahl der Studien- bzw. Promotionsabbrüche - bei relativ konstant bleibenden Abbruchquoten - deutlich zunimmt. Was sind die individuellen Folgen solcher Abbrüche? Welche Personengruppen sind besonders „gefährdet“ - und warum? Im Vortrag werden drei aktuelle Studien vorgestellt, die sich mit verschiedenen Facetten abgebrochener Bildungsverläufe befassen.
In der ersten Studie wird ein experimenteller Ansatz zur Abschätzung der individuellen Arbeitsmarktfolgen eines Studienabbruchs vorgestellt. Zwei Fragen stehen im Mittelpunkt:  1. Was sind die (kausalen) Folgen eines Studienabbruchs bei Bewerbungen auf verschiedene Stellen? 2. Welche Faktoren begünstigen im Falle eines Studienabbruchs die Einladungswahrscheinlichkeit zu einem Vorstellungsgespräch? Zur Beantwortung dieser Fragen wurden über 1.000 Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen im Rahmen von faktoriellen Surveyexperimenten befragt.

In der zweiten Studie geht es um Studien(miss)erfolge von Studierenden mit Migrationshintergrund. Während eine wachsende Zahl an Studien die Ursachen ambitionierter Bildungsentscheidungen von Migrant:innen diskutiert, liegen bislang kaum Studien zu den Konsequenzen dieser Entscheidungen vor. Wir argumentieren, dass ambitionierte Bildungsentscheidungen am Übergang in die Hochschule eine Schattenseite haben, da sie häufig Studienmisserfolge nach sich ziehen. Zur Überprüfung der Vorhersagen dienen Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS).

Die dritte Studie befasst sich mit Promotionsabbrüchen, einem in Deutschland empirisch kaum erforschten Thema, das nicht zuletzt im Zuge der #ichbinHanna Debatte an Brisanz gewinnt. Auf Basis deutschlandweiter Paneldaten des DZHW werden Zusammenhänge verschiedener individueller und institutioneller Merkmale mit der Promotionsabbruchwahrscheinlichkeit analysiert und diskutiert.

Social distancing has become worldwide the key public policy to be implemented during the COVID-19 epidemic and reducing the degree of proximity among workers turned out to be an important dimension. An emerging literature looks at the role of automation in supporting the work of humans but the potential of Artificial Intelligence (AI) to influence the need for physical proximity on the workplace has been left largely unexplored. By using a unique and innovative dataset that combines data on advancements of AI at the occupational level with information on the required proximity in the job-place and administrative employer-employee data on job flows, our results show that AI and proximity stand in an inverse U-shape relationship at the sectoral level, with high advancements in AI that are negatively associated with proximity. We detect this pattern among sectors that were closed due to the lockdown measures as well as among sectors that remained open. We argue that, apart from the expected gains in productivity and competitiveness, preserving jobs and economic activities in a situation of high contagion may be the additional benefits of a policy favouring digitization.

Während für viele regulär Beschäftigte Kurzarbeit die unmittelbaren Folgen der Coronakrise abfedern konnte, mussten Selbstständige und Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen während der empfindliche Einkommenseinbußen hinnehmen. Je länger die Krise dauert steigt das Risiko, dass sich Arbeitslosigkeit verfestigt, zudem müssen jetzt Kurzarbeitsregelungen so gestaltet werden, dass sie den Aufschwung nicht gefährden. Der aktuelle OECD-Beschäftigungsausblick analysiert die aktuellen Trends auf dem Arbeitsmarkt und formuliert Empfehlungen für einen tragfähigen Aufschwung. Auf der Veranstaltungen sollen auf Basis des Berichts die Implikationen für Deutschland diskutiert werden.

Das OECD Berlin Centre und das IAB laden herzlich ein zu Vortrag und Diskussion.

Germany has a strong skill development system. The country’s 15 year old students performed above the OECD average in the last (2018) edition of the Programme for International Student Assessment (PISA), continuing a trend of significant improvement since PISA’s first edition in 2000. Its adult population also has above average literacy and numeracy skills, according to the OECD Survey of Adult Skills (PIAAC). A strong and well-respected vocational education and training system is seen as one of the success factors behind these achievements. However, participation in learning beyond initial education lags behind other high-performing OECD countries and varies considerably across different groups of the population. This is problematic in a rapidly changing labour market, where participation in continuing education and training is a precondition for individuals, enterprises and economies to harness the benefits of these changes. This report assesses the current state of the German continuing education and training (CET) system. It examines how effectively the system prepares people and enterprises for the changes occurring in the world of work, and identifies what changes are necessary to make the CET system more future ready. The report makes recommendations for the further development of the CET system based on international good practice.

Frau Meierkord plant den Vortrag auf Deutsch zu halten

Online delivery of higher education has taken center stage but is fraught with issues of student self-organization. We conducted an RCT to study the effects of remote peer mentoring at a German university that switched to online teaching due to the COVID-19 pandemic. Mentors and mentees met one-on-one online and discussed topics like self-organization and study techniques. We find positive impacts on motivation, studying behavior, and exam registrations. The intervention did not shift earned credits on average, but we demonstrate strong positive effects on the most able students. In contrast to prior research, effects were more pronounced for male students.

Während des ersten Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020 ist der Zugang zu Leistungen der Grundsicherung für Langzeitarbeitslose erleichtert worden, um die Folgen der Eindämmungsmaßnahmen abzufedern. So wurde beispielsweise die Angemessenheitsprüfung zu den Unterkunftskosten und großzügigere Anrechnungsmodalitäten der Vermögensprüfung eingeführt sowie auf Sanktionen nahezu vollständig verzichtet. Diese zunächst bis Ende März befristeten Änderungen wurden mittlerweile im Rahmen des Sozialschutzpakets III bis zum 31. Dezember 2021 verlängert. Gleichwohl steht ein 11. Änderungsgesetz des SGB II noch aus und wurde nach Vorlage eines entsprechenden Referentenentwurfs des BMAS bereits im Januar vermutlich auf die Zeit der nächsten Regierungskoalition vertagt.
Im Vortrag werden erste Ergebnisse sowohl einer Befragung bei Beschäftigten des Job-Center Recklinghausen als auch von SGB-II Beziehenden des Job-Centers, die im zweiten Halbjahr 2020 durchgeführt wurden präsentiert. Die Analyse von drei grundlegenden Reformpunkten der Grundsicherung zeigt, dass die dauerhafte Vereinfachung bei den Kosten der Unterkunft nur geringe Mehraufwendungen verursachen würde. Für die Abschaffung der Sanktionen würde hingegen die Akzeptanz, auch der betroffenen Hartz-IV-Beziehenden fehlen.
Die Ergebnisse erlauben einen Beitrag zur Versachlichung der Sinnhaftigkeit einer Verlängerung einiger Corona bedingten Sonderregelungen und liefern einen Diskussionsbeitrag zu Vorschlägen die temporären Änderungen nach Auslaufen der Corona-Sonderregeln beizubehalten.

During the COVID-19 crisis the U.S. increased UI benefits substantially, leading to earnings replacement rates above 100% for many workers. In this paper, we use the universe of micro records on UI claims from the state of California going back over 15 years to study the impact of UI benefits on labor supply and job outcomes during the COVID-19 crisis, and contrast it with the variation of effects in booms and recessions before the crisis. Our main estimation strategy exploits the fact that UI benefits rise linearly with earnings up to a maximum, leading to a sharp kink that allows us to implement a Regression Kink Design (RKD) to estimate the effect of UI benefit changes on a range of outcomes. We also analyze the effect of sharp changes in UI benefits during the COVID-19 crisis. Preliminary estimates suggest that increase in UI benefits during the COVID-19 crisis raised unemployment durations for affected workers. These estimates do not imply increases in unemployment or reduction in hiring rates because they may be offset by workers not covered by UI.

„Wir wollen mit Wumms aus der Krise kommen.“ Mit diesen Worten kündigte Bundesfinanzminister Olaf Scholz Im Juni 2020 ein 130 Milliarden Euro schweres Konjunkturprogramm an. Es war neben der massiven Ausweitung der Kurzarbeit eine der wichtigsten Maßnahmen, um die Folgen der Corona-Krise für Wirtschaft und Arbeitsmarkt aufzufangen. Heute, im Frühjahr 2021, lässt sich eine erste Bilanz ziehen: Wie effektiv waren die Hilfen tatsächlich? Sind sie überhaupt da angekommen, wo sie ankommen sollten? Waren sie vielleicht sogar kontraproduktiv, weil sie kranke Unternehmen künstlich am Leben erhalten haben? Und inwieweit ist es gelungen, die Beschäftigung zu stabilisieren und einen massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verhindern? Wie gut konnten die am stärksten betroffenen Branchen und Gruppen, etwa Gastronomie, Einzelhandel und Solo-Selbstständige, geschützt werden? Wie gut hat das Ausbildungssystem die Krise bislang überstanden? Und wie wirkt sich der staatliche Geldsegen langfristig aus? Hat er Deutschland fitter gemacht für die doppelte Herausforderung der digitalen und ökologischen Transformation? Diese Fragen möchten wir mit Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Arbeitsverwaltung diskutieren.

Der Inhalt des Vortrags soll uns die konkreten ethischen Probleme bewusst und greifbar machen und uns dazu anregen, uns an einem Reflexionsprozess über das richtige Handeln zu beteiligen. Dazu werde ich den Begriff der Datenethik erklären und auf den Zusammenhang zwischen Informatik und Ethik eingehen. Ich werde aufzeigen, welchen Weg diese zwei Disziplinen gemeinsam gegangen sind und wer sich aktuell mit Datenethik in Deutschland beschäftigt. Im Hauptteil der Vortrags setze ich mich konkret mit der Frage auseinander, an welchen Stellen der IT-Entwicklung welche ethischen Probleme auftreten können und durch welche Fragestellungen wir Ihnen begegnen können. Dafür habe ich den IT-Entwicklungsprozess in 5 Schritte aufgeteilt, die – unabhängig von dem gewählten Entwicklungsvorgehen – immer durchlaufen werden. Diese IT-Entwicklungsschritte habe ich mit konkreten und aktuellen Beispielen belegt und anschließend mit den ethischen Fragen ergänzt, die man jeweils stellen muss, um dem ethischen Risiko zu begegnen. Mit der Aussicht auf die Handlungsoptionen, die wir haben, werde ich meinen Vortrag beenden.