Lohndifferenzial Zeitarbeit
Beschreibung
"Bereits veröffentlichte Untersuchungen für Deutschland zeigen, dass die Löhne von Leiharbeitnehmern im Schnitt deutlich geringer sind als die von anderen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Stellt man nun in einem ersten Schritt die durchschnittlichen Löhne von Leiharbeitnehmern und sonstigen Beschäftigten gegenüber, ergibt sich ein Rohlohndifferenzial in Höhe von 59 Prozent. Dieses Rohlohndifferenzial berücksichtigt allerdings nicht bestehende Merkmals-Unterschiede zwischen Leiharbeitnehmern und sonstigen Beschäftigten. So sind Leiharbeitnehmer im Schnitt beispielsweise jünger als die Vergleichsgruppe, sie sind niedriger qualifiziert und arbeiten in anderen Berufen. Als Folge davon vermindert sich das Lohndifferenzial deutlich und beträgt nur mehr 38 Prozent. Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen beiden Gruppen betrifft die Erwerbshistorie. So waren beispielsweise Leiharbeitnehmer im Vorfeld ihrer Leiharbeitstätigkeit häufig arbeitslos. Allgemein sind die Erwerbsverläufe von Leiharbeitnehmern im Schnitt unsteter als von anderen regulär Beschäftigten. Deshalb beziehen wir die bisherige Erwerbsbiografie in unsere Analyse mit ein. Damit ergibt sich letztlich ein Lohndifferenzial in Höhe von 22%." (Textauszug, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Lehmer, Florian & Kerstin Ziegler (2011): Lohndifferenzial Zeitarbeit. Nürnberg, 3 S.