Prekäre Beschäftigung und unsichere Haushaltslagen im Lebensverlauf
Beschreibung
"Prekäre Beschäftigung und unsichere Haushaltslagen im Lebensverlauf: Gibt es in Deutschland ein verfestigtes Prekariat? Vor dem Hintergrund des Strukturwandels der Erwerbsarbeit in den letzten Jahrzehnten sind die Begriffe Prekariat und Prekarität nach wie vor Gegenstand aktueller Debatten. Prekäre Beschäftigung scheint in Deutschland alltäglich geworden, jedoch in sozialer Hinsicht problematisch geblieben zu sein. Für den statistischen Nachweis und die Größenbestimmung eines Prekariats, verstanden als zeitlich stabile soziale Gruppe, deren Angehörige dauerhaft wenig Chancen auf Besserung ihrer Lage haben, fehlten in Deutschland bisher jedoch Längsschnittstudien. Erschwert wird die wissenschaftliche Befundlage überdies dadurch, dass prekäre Beschäftigung und prekäre Haushaltslagen bisher meist getrennt voneinander analysiert wurden. Der Beitrag untersucht die Frage, ob sich in Deutschland tatsächlich ein verfestigtes Prekariat herausgebildet hat, indem sowohl Beschäftigungs- als auch Haushaltsverläufe mithilfe einer Typisierung durch Sequenzclusteranalysen einbezogen werden. Grundlage ist das Sozio-ökonomische Panel (SOEP) in zwei Zehnjahresperioden von 1993 bis 2012; rund 10?000 befragte Erwerbspersonen werden über eine komplexe Indexbildung auf den Grad der Prekarität untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass etwa ein Achtel der deutschen Erwerbsbevölkerung dauerhaft prekär beschäftigt ist und auch im Haushaltskontext unter prekären Umständen lebt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Allmendinger, Jutta, Kerstin Jahn, Markus Promberger, Brigitte Schels & Stefan Stuth (2018): Prekäre Beschäftigung und unsichere Haushaltslagen im Lebensverlauf. Gibt es in Deutschland ein verfestigtes Prekariat? In: WSI-Mitteilungen, Jg. 71, H. 4, S. 259-269. DOI:10.5771/0342-300X-2018-4-259