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Publikation

Innovation und lokale Gestaltungsspielräume in der Arbeitsvermittlung

Beschreibung

"Im Modellprojekt 'Mach es einfach' sollten von 2015 bis 2016 drei Agenturen für Arbeit ihre Arbeits- und Dienstleistungsprozesse unter Beteiligung der Mitarbeiterschaft neu gestalten. Vor dem Hintergrund der Debatte um eine hohe Regelungsdichte in der BA sollten die Agenturen durch ein kritisches Hinterfragen von agenturspezifischen sowie zentral definierten Vorgaben bürokratischen Ballast identifizieren. Frei werden Ressourcen sollten sie im Sinne einer verbesserten Zielerreichung einsetzen. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und der Fachbereich Wirkungsanalyse der Zentrale haben das Projekt wissenschaftlich begleitet. Im Fokus der qualitativen Begleitforschung standen die Erfahrungen der beteiligten Organisations- und Hierarchieebenen mit der Entwicklung und Umsetzung von Innovationen sowie mit der gelebten Mitarbeiterpartizipation. Zusammenhänge zwischen Veränderungen zentraler Leistungsindikatoren des BA-Zielsystems und der Projektteilnahme wurden im Rahmen quantitativer Datenanalysen untersucht.<br> Die Kernideen der Mitarbeiterbeteiligung und der lokalen Entwicklung innovativer Ansätze wurden von den beteiligten Agenturen grundsätzlich positiv aufgenommen. Ideen vor Ort zu entwickeln und eigene Vorschläge einzubringen wurde von einem Großteil der Mitarbeiterschaft als Wertschätzung empfunden, brachte jedoch auch neue Anforderungen für Fach- wie Führungskräfte mit sich. Die entwickelten Änderungen von Strukturen und Abläufen im Vermittlungsprozess lassen sich als Investition in eine individualisierte Dienstleistung charakterisieren. Erhebliche Ressourceneinsparungen durch reduzierte Komplexität wurden in den Agenturen dabei nicht wahrgenommen. Die quantitative Datenanalyse zur Berechnung der Gesamtwirkung von 'Mach es einfach' auf die Performance der beteiligten Agenturen zeigt keine großen Effekte auf einzelne Kennzahlen, wohl aber agenturübergreifende Trends.<br> Projekte wie 'Mach es einfach' sind insgesamt geeignet, kreative Potenziale der Mitarbeiterschaft zu nutzen, um Neuerungen vor Ort auf den Weg zu bringen. Nachfolgeprojekte sollten den Rahmen, das Ziel und die Erwartungen (einschließlich Fragen der Leistungsmessung) klar benennen und einige wichtige Rahmenbedingungen des Beteiligungs- und Innovationsprozesses beachten." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Freier, Carolin, Peter Kupka, Monika Senghaas & Johanna Wuppinger (2017): Innovation und lokale Gestaltungsspielräume in der Arbeitsvermittlung. Begleitforschung zum Modellprojekt "Mach es einfach". (IAB-Forschungsbericht 04/2017), Nürnberg, 130 S.

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