Veränderte Kontinuität
Beschreibung
"Trotz tiefgreifender wirtschaftlicher und sozialer Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte besucht noch immer ein erheblicher Anteil der Schulabgänger in Deutschland eine duale Berufsausbildung. Die Stabilität dieser Bildungsinstitution wirft die Frage auf, ob und wie sich Erwerbseinstiege von Lehrabsolventen in dieser Zeit verändert haben. Mit Hilfe der Methode der Sequenzanalyse werden prozessproduzierte Längsschnittdaten des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung ausgewertet. Es zeigt sich, dass das sogenannte Standardmuster, also der direkte Einstieg und Verbleib in der Ausbildungsfirma in Vollzeit, heute wie früher nicht der Regelfall war. Seit den 1980er Jahren ist zudem eine leichte Tendenz zum früheren Verlassen des Ausbildungsbetriebes festzustellen. Gleichzeitig bleibt Beschäftigungskontinuität erhalten und Absolventen arbeiten häufiger in Teilzeit. Am ehesten ist das Standardmuster noch bei Absolventen von Großbetrieben vorzufinden. Während Frauen besonders häufig im Anschluss an die Ausbildung in Teilzeit arbeiten, zeigen sich ungünstigere Erwerbseinstiegsverläufe mit längeren Phasen von Arbeitslosigkeit vor allem bei der Gruppe der Ausländer." (Autorenreferat, © Springer-Verlag)
Zitationshinweis
Brzinsky-Fay, Christian, Christian Ebner & Holger Seibert (2016): Veränderte Kontinuität. Berufseinstiegsverläufe von Ausbildungsabsolventen in Westdeutschland seit den 1980er Jahren. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 68, H. 2, S. 229-258. DOI:10.1007/s11577-016-0358-5