Beschreibung

Das Korreferat bezieht sich auf Müllers Studie über den Zusammenhang von unvollkommenen Kreditmärkten und Bautätigkeit in der Schweiz. Müller untersucht, inwieweit Kreditrationierung auf dem schweizerischen Hypothekarzinsmarkt auftritt, und ob dies die Wohnungsbauinvestitionen beeinflusst. In dem Korreferat wird der Gang von Müllers Argumentation nachgezeichnet, und es wird auf dessen empirische Vorgehensweise und auf die wirtschaftspolitischen Implikationen der empirischen Studie eingegangen. Kritisch angemerkt wird, dass Müller Zeit- und Verzögerungsaspekte bei den Bauinvestitionen vernachlässigt. Weitere Kritikpunkte beziehen sich auf die Indikatoren zur Regimebestimmung, die sparsame Modellierung und den Schätzansatz. Der Autor äußert sich skeptisch hinsichtlich Müllers Interpretation der Ergebnisse, und verweist darauf, dass diese auf einer partiellen Sichtweise beruhen und wichtige Rückkoppelungsprozesse außer Acht lassen. Müllers Nachweis der Ineffizienz politischer Einflussnahme auf die Kreditmärkte legt die Effizienz eines sich selbst überlassenen Kredtimarktes nahe. Auch diese wirtschaftspolitische Implikation von Müllers Studie zweifelt der Autor an. Er hält es für unwahrscheinlich, dass Deregulierung zur erwünschten Ausweitung der Wohnungsbauaktivitäten führt. (IAB)